DE19837095A1 - Bogenauslegevorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Bogenauslegevorrichtung für bedruckte Bogen einer Druckmaschine, mit mehreren Greifern, die die Bogen ergreifen und von der Druckmaschine in Richtung einer Abstapeleinrichtung transportieren, wobei die Bogenauslegevorrichtung mit wenigstens einem, insbesondere zwei Linearmotoren zum Transport der Greifer versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bogenauslegevorrichtung von einer
Druckmaschine für bedruckte Bogen sowie ein Verfahren zum
Betreiben der Bogenauslegevorrichtung.
Es ist bekannt, bedruckte Papierbogen am Ende der
Druckmaschine einer Bogenauslegevorrichtung zu übergeben, in
welcher die Bogen in der Regel bepudert und zu einem Stapel
abgelegt werden. Hierfür weisen bekannte
Bogenauslegevorrichtungen umlaufende Ketten auf, an denen quer
zur Transportrichtung sich erstreckende Greifer befestigt
sind, mit denen die vordere Stirnkante des Bogens ergriffen,
so dass diese durch die Bogenauslegevorrichtung transportiert
werden kann. Derartige Greifer besitzen den gravierenden
Nachteil, dass sie ein relativ großes Bauvolumen besitzen, so
dass die Pudervorrichtung einen genügend großen Abstand zur
Bogenoberfläche aufweisen muss, so dass der Greifer unter der
Pudervorrichtung hindurchgeführt werden kann. Außerdem neigen
die Papierbogen, die lediglich an der vorderen Stirnkante
ergriffen werden, bei der heute üblichen
Transportgeschwindigkeit von mehreren Metern pro Sekunde zum
Flattern, was zu Beeinträchtigungen des Druckbildes führen
kann. Außerdem muss der Bogen, insbesondere wenn er beidseitig
bedruckt ist, auf einem Luftkissen transportiert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bogenauslegevorrichtung bereit zustellen, mit welcher der Bogen
problemloser von der Druckmaschine bis zur Abstapelung
transportiert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer
Bogenauslegevorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs
1 aufweist.
Der große Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, dass
aufgrund der Verwendung eines Linearmotors die einzelnen
Schlitten gezielt ansteuerbar und somit unabhängig voneinander
sind. Bei den herkömmlichen Bogenauslegevorrichtungen sind die
einzelnen Greifer über die umlaufenden Ketten starr
miteinander verbunden, so dass sie alle die gleiche
Transportgeschwindigkeit besitzen. Bei der erfindungsgemäßen
Auslegevorrichtung können dagegen die Schlitten und somit die
Greifer gezielt angesteuert werden und sind vor allem im
Hinblick auf ihre relativen Bewegungsabläufe unabhängig
voneinander. Außerdem können mit derartigen Linearmotoren
relativ hohe Geschwindigkeiten und sehr hohe Beschleunigungen
und Verzögerungen realisiert werden. Ein weiterer Vorteil wird
darin gesehen, dass derartige Linearmotoren nahezu
verschleissfrei sind und extrem geräuscharm arbeiten.
Schließlich kann über die Ansteuerung der einzelnen Schlitten
jedes beliebige Bogenformat gegriffen werden.
Eine Ausführungsform sieht vor, dass zwei Linearmotoren
vorgesehen sind, wobei auf den beiden Primärteilen mehrere
Schlitten verfahrbar sind, wobei mittels der Schlitten die
Bogen ergreifbar sind. Dabei können die Linearmotoren derart
angeordnet sein, dass ihr Abstand variierbar ist, wodurch sie
relativ einfach an unterschiedliche Bogenformate anpassbar
sind.
Vorteilhaft ist durch eine Änderung der Frequenz der in die
Primärteile eingespeisten Wechselströme die Geschwindigkeit
des Schlittens variierbar. Auf diese Weise können die
einzelnen Bögen in bestimmten Abschnitten der
Bogenauslegevorrichtung mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten transportiert werden. Der Bogen wird dadurch
wesentlich schonender behandelt und neigt weniger zum
Flattern.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist eine Steuereinheit
vorgesehen, mit welcher einzelne oder mehrere Abschnitte des
Primärteils ansteuerbar sind.
Vorzugsweise ist eine Pufferstrecke für die Schlitten
vorgesehen, in welcher die Schlitten antriebsfrei sind. Aus
dieser Pufferstrecke können die einzelnen Schlitten über eine
Ausgangsschleuse ausgeschleust werden. Dabei ist die
Bogenauslegevorrichtung mit der Druckmaschine synchronisiert,
so dass die am Übergabebereich des Bogens ankommenden
Schlitten auf den ankommenden Bogen abgestimmt sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die
Primärteile entlang des zu transportierenden Bogens angeordnet
sind. Es besteht auch die Möglichkeit, dass auf jeder Seite
des Bogens zwei Primärteile, d. h. zwei Transportbahnen
vorgesehen sind, die übereinander liegen. Hierdurch wird der
Vorteil geschaffen, dass aufeinanderfolgende Papierbogen nicht
nur hintereinander sondern auch sich teilweise überlappend
transportiert werden können. Dabei wird z. B. der vordere
Bereich eines Bogens vom Schlitten der einen Transportbahn und
der hintere Bereich des Bogens vom Schlitten der anderen
Transportbahn ergriffen, so dass die Papierbogen von auf
unterschiedlichen Transportbahnen laufenden Schlitten
transportiert werden.
Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass auf
jeder Seite des Bogens zwei nebeneinander liegende
Transportbahnen vorgesehen sind, wobei auch hier der vordere
Bereich des Bogens von einem Schlitten der einen Transportbahn
und der hintere Bereich des Bogens von einem Schlitten der
anderen Transportbahn ergriffen wird, und die beiden
Transportbahnen im Bereich der Abstapeleinrichtung vertikal
voneinander beabstandet werden, so dass der vordere Bereich
des Bogens geringfügig angehoben wird. Auf diese Weise können
nacheinander ankommende Bogen ebenfalls teilweise überlappt
werden, bevor sie abgelegt werden.
Vorteilhaft sind insbesondere die an einem Bogen angreifenden
Schlitten des einen Primärteils zu den Schlitten des anderen
Primärteils synchronisiert. Auf diese Weise werden
Relativbewegungen der einzelnen Schlitten zueinander
vermieden, so dass neben den Transportkräften keine oder nur
vernachlässigbar geringe andere Kräfte auf den Bogen
einwirken.
Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, dass der Greifer direkt an
einem Schlitten vorgesehen ist, oder dass der Greifer an einem
zwei Schlitten miteinander koppelnden Verbindungselement
vorgesehen ist. Befindet sich der Greifer direkt an einem
Schlitten, so können die Längsseitenkanten des Bogens
ergriffen werden. Befindet sich der Greifer an einem
Verbindungselement, welches sich quer zur Transportrichtung
erstreckt, so können sowohl die vordere als auch die hintere
Stirnkante ergriffen werden.
Die eingangs genannte Aufgabe wird außerdem mittels eines
Verfahrens gemäß Anspruch 12 zum Betreiben einer
Bogenauslegevorrichtung gelöst, welche eines oder mehrere der
o.g. Merkmale aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht also vor, dass der Bogen
an wenigstens einer Seitenkante mit separat ansteuerbaren
Greifern ergriffen wird. Unter dem Begriff Seitenkante wird
sowohl die Stirnseitenkante als auch die Längsseitenkante
verstanden. Über diese separat ansteuerbare Greifer können,
wie bereits oben erläutert, die einzelnen Papierbogen
diskontinuierlich transportiert werden. Dabei werden jedoch
nicht die einzelnen Greifer direkt sondern indirekt
angesteuert, indem unterschiedliche Bereiche des Primärteils
gezielt mit unterschiedlichen Stromstärken und
unterschiedlichen Frequenzen versorgt werden.
Vorteilhaft wird jede Längsseitenkante des Bogens mit mehreren
Greifern gegriffen. Auf diese Weise wird wirksam ein Flattern
des Bogens verhindert und es kann auf ein Luftkissen unterhalb
des Bogens verzichtet werden. Dabei können bei einer
Ausführungsform die Längsseitenkanten des Bogens in
gleichmäßigen Abständen gegriffen werden.
Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, dass nach dem Greifen des
Bogens die Transportgeschwindigkeit derart verringert wird,
dass das vordere Ende des nachfolgenden Bogens sich an das
hintere Ende des vorausgehenden Bogens direkt anschließt. Es
bestehen zwischen den einzelnen Bogen somit keine Freiräume.
Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass das Bepudern der Bogen
kontinuierlich erfolgen kann und im Gegensatz zum Stand der
Technik das Bepudern nicht taktweise, abhängig von der
Bogenlänge, erfolgen muss. Der Aufbau, die Ansteuerung und die
Ausgestaltung der Pudereinrichtungen werden dadurch wesentlich
vereinfacht. Außerdem wird der Puderverlust verringert und die
Verschmutzung sowohl der Bogenauslegevorrichtung als auch der
Druckmaschine wird reduziert. Schließlich wird durch diese
Maßnahme eine wesentlich gleichmäßigere Bepuderung erzielt, so
dass der Anteil an auszublasendem Puder exakt auf den Bogen
abgestimmt werden kann.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die
aufeinanderfolgend transportierten Bogen jeweils vor dem
Ablegen beschleunigt werden und dadurch der Abstand zwischen
den Bogen vergrößert wird. Dies erfolgt nach der Bepuderung
der Bogen. Nach dieser Beschleunigung wird jeder Bogen
unmittelbar vor dem Ablegen mittels des Schlittens bzw. der
Schlitten abgebremst und dann von den Greifern losgelassen.
Eine mechanische Abbremsung durch Reibung ist nicht mehr
erforderlich und die Bogen werden wesentlich schonender
behandelt. Die Bogen werden in diesem Verfahrensschritt bis
zum Stillstand abgebremst.
Vorteilhaft öffnen vor dem Abbremsen die vorderen Greifer und
der Bogen wird lediglich noch vom hintersten Greifer gehalten.
Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass keine Relativkräfte
von den mehreren Greifern auf den Bogen einwirken und dieser
lediglich der eigenen Trägheitskraft ausgesetzt ist.
Um eine Kollision der Schlitten des vorausgehenden Bogens mit
den Schlitten des nachfolgenden Bogens zu vermeiden werden
nach dem Los lasen des Bogens die Schlitten aus dem
Ablagebereich herausgefahren.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus
den Unteransprüchen der Anmeldung.
Claims (21)
1. Bogenauslegevorrichtung für bedruckte Bogen einer
Druckmaschine, mit mehreren Greifern, die die Bogen
ergreifen und von der Druckmaschine in Richtung einer
Abstapeleinrichtung transportieren, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bogenauslegevorrichtung mit
wenigstens einem Linearmotor zum Transport der Greifer
versehen ist, dass der Greifer an einem Schlitten
befestigt ist, welcher ein Teil des Linearmotors ist,
wobei der Schlitten auf dem als Stator ausgebildeten
Primärteil verfahrbar ist.
2. Bogenauslegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass zwei Linearmotoren vorgesehen sind,
dass auf den beiden Primärteilen mehrere Schlitten
verfahrbar sind, wobei mittels der Schlitten die Bogen
beidseits ergreifbar sind.
3. Bogenauslegevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine
Änderung der Frequenz der in die Primärteile
eingespeisten Wechselströme die Geschwindigkeit des
Schlittens variierbar ist.
4. Bogenauslegevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Steuereinheit vorgesehen ist, mit welcher insbesondere
über die Stromstöße und die Frequenz einzelne oder
mehrere Abschnitte des Primärteils ansteuerbar sind.
5. Bogenauslegevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Pufferstrecke für die Schlitten vorgesehen ist.
6. Bogenauslegevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Pufferstrecke antriebsfrei ist.
7. Bogenauslegevorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Pufferstrecke mit einer
ansteuerbaren Ausgangsschleuse für die Schlitten versehen
ist.
8. Bogenauslegevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primärteile
entlang des zu transportierenden Bogens angeordnet sind.
9. Bogenauslegevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere die
an einem Bogen angreifenden Schlitten des einen
Primärteils zu den Schlitten des anderen Primärteils
synchronisiert sind.
10. Bogenauslegevorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer
direkt an einem Schlitten vorgesehen ist oder dass der
Greifer an einem zwei Schlitten miteinander koppelnden
Verbindungselement vorgesehen ist.
11. Bogenauslegevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden miteinander gekoppelten
Schlitten auf unterschiedlichen Primärteilen angeordnet
sind, so dass der Bogen an seiner vorauseilenden
Stirnkante gegriffen wird.
12. Verfahren zum Betreiben einer Bogenauslegevorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Bogen an wenigstens einer
Seitenkante mit separat ansteuerbaren Greifern gegriffen
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
jede Längsseitenkante des Bogens mit mehreren Greifern
gegriffen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
die Längsseitenkante in gleichmäßigen Abständen gegriffen
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass nach dem Greifen des Bogens die
Transportgeschwindigkeit derart verringert wird, dass das
vordere Ende des nachfolgenden Bogens sich an das hintere
Ende des vorausgehenden Bogens anschließt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bogen in dieser Anordnung bepudert werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bogen nach dem Bepudern
beschleunigt werden und dadurch der Abstand zwischen den
Bogen vergrößert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Bogen unmittelbar vor dem Ablegen mittels der
Schlitten abgebremst und dann vom Greifer oder von den
Greifern losgelassen wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass
der Bogen bis zum Stillstand abgebremst wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, dass vor dem Abbremsen die vorderen
Greifer geöffnet und der Bogen lediglich noch vom
hintersten Greifer gehalten wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass nach dem Loslassen des Bogens die
Schlitten aus dem Ablegebereich gefahren werden.
Priority Applications (2)
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