DE19834036A1 - Verfahren zur Herstellung von Türen und dergleichen aus Verbundwerkstoffen sowie nach diesem Verfahren hergestellte Türen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Türen und dergleichen aus Verbundwerkstoffen sowie nach diesem Verfahren hergestellte TürenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Türen,
Türflügeln und dergleichen aus Verbundwerkstoff sowie nach die
sem Verfahren hergestellte Türen gemäß den Oberbegriffen der Pa
tentansprüche 1 und 6.
Die Erfindung kann in der Raumausstattungsindustrie und in Fer
tigungsbetrieben für Türen und Fenster angewandt werden, wo Tü
ren, Torflügel, Fensterläden oder dergleichen aus Verbundwerk
stoffen mit einer Veredelungsbeschichtung hergestellt werden,
wodurch das Endprodukt einen ästhetischen Gesamteindruck be
kommt, der entsprechenden Elemente aus Massivholz ebenbürtig
ist.
Das Anwendungsgebiet der Erfindung betrifft die Herstellung von
Türen oder dergleichen mit einem äußeren Rahmen aus wenigstens
vier Längselementen, die paarweise über jeweils einen Ver
bindungskopf unter einem rechten Winkel miteinander verbunden
sind und die wenigstens eine zentrale Platte oder ein zentrales
Türblatt einschließen.
Auf dem genannten Gebiet der Raumausstattung und Türherstellung
ist es bekannt, kostengünstige Verbundwerkstoffe zu verwenden,
beispielsweise Spanplatten oder MDF (medium density fibers), die
mit einer Veredelungsfolie beschichtet werden, so daß das Fer
tigprodukt einen äußeren Gesamteindruck hat, der die ästhetische
Wirkung von Massivholz oder lackiertem Holz hat, wobei einfar
bige oder mehrfarbige Anstriche gleichermaßen möglich sind.
Im Vergleich zu dem Einsatz von Massivholz haben die beschichte
ten Verbundwerkstoffe den Vorteil wesentlich geringerer Kosten,
wobei hinzukommt, daß sie über eine lange Zeit ihre ästhetischen
und geometrischen Eigenschaften beibehalten, so daß sie keine
besondere Wartung oder Pflege im Gebrauch benötigen. Die Verede
lungsfolien haben im übrigen eine fertige Oberfläche, die nicht
mehr bearbeitet werden muß, so daß ein Schleifen und/oder
Lackieren entfällt, wodurch die Herstellungskosten für die Türen
oder dergleichen weiter verringert werden. Die Veredelungsfolien
werden im allgemeinen aus Polymerprodukten und/oder auf der
Grundlage von imprägniertem und mit Harz behandeltem Papier her
gestellt, wobei die Dicke zwischen 0,03 mm und 0,7 mm schwankt.
Ihre sichtbare Oberfläche kann ein beliebiges Design aufweisen
und einfarbig oder mehrfarbig sein, wobei auch ein holzähnliches
Aussehen möglich ist, das beispielsweise die Struktur von Mas
sivholz mit Maserung und Ästen wiedergibt; daneben lassen sich
auch Oberflächen erzielen, die ähnlich einer Farblackierung
sind.
Beim Einsatz von beschichteten Verbundwerkstoffen zur Her
stellung von Türen oder dergleichen ist es allerdings nicht mög
lich, mit vertretbarem Zeitaufwand und bei geringen Kosten be
sondere Bearbeitungen vorzunehmen, die normalerweise bei Massiv
holz möglich sind, beispielsweise Fassonieren, Formfräsen, Abfa
sen, Anbringen von Verzierungen oder dergleichen, um besonders
ansprechende, ästhetische Effekte zu erzielen.
Bei bekannten Türen oder dergleichen, die aus beschichteten Ver
bundwerkstoffen hergestellt werden, ist es mit den üblichen
Techniken des zweidimensionalen Umhüllens nicht möglich, bei
spielsweise eine Struktur mit einer Randeinfassung zu erzeugen,
die aus paarweise rechtwinklig miteinander verbundenen Elementen
besteht, welche am Außenrand beispielsweise so ausgebildet sind,
daß sie eine doppelt abgeschrägte Kante oder eine andere Ver
zierung haben, die sich über den Gesamtumfang der Tür oder des
Flügels erstreckt.
Unter der Technik des zweidimensionalen Umhüllens wird ein Ver
fahren verstanden, bei dem die Veredelungsfolie die Längser
streckung des entsprechenden Elementes - Längsholm oder Quer
holm - abdeckt, d. h. sowohl Oberseite und Unterseite als auch Außen
kante und ggf. auch Innenkante, wobei die Verbindungsköpfe in
einer gesonderten Phase mit weiteren Abschnitten aus Verede
lungsfolie beschichtet werden. Wenn ein derartiger Rahmen ver
wendet wird, wird der Außenrand normalerweise unter einem rech
ten Winkel geschnitten, wodurch die Möglichkeit eingeschränkt
wird, eine Tür mit einem allseits zufriedenstellenden, ästheti
schen Gesamteindruck zur Verfügung zu stellen, wobei hinzukommt,
daß eine derartige Tür keinesfalls gleichwertig mit einer Tür
aus Echtholz ist. Mit den herkömmlichen Verfahren ist es ledig
lich möglich, beispielsweise Türen aus dem einzigen Stück mit
der Pantographentechnik oder einem Formabtaster herzustellen,
bei dem beispielsweise die Formgebung des Außenrandes des Rah
mens reproduziert wird, um die erläuterten Verzierungen zu er
halten. Anschließend an diese Herstellung mit dem Pantographen
wird die aus einem Stück bestehende Tür mit einer einzigen Folie
beschichtet. Wenn bei dieser Lösung beispielsweise ein Holzdekor
imitiert werden soll, verläuft die Maserung der Veredelungsfolie
jedoch über die gesamte Oberfläche der Tür in derselben Rich
tung, so daß das Aussehen eines Rahmens mit vier unter
schiedlichen, rechtwinklig miteinander verbundenen Elementen
nicht erzielt werden kann. Um derartigen Türen aus Verbund
werkstoff ein ähnliches Aussehen wie solchen aus Massivholz zu
verleihen, müssen daher weitere Bearbeitungsschritte durchge
führt werden, um beispielsweise die beiden einander gegenüber
liegenden Längselemente des Rahmens mit einer Beschichtung zu
versehen, bei dem die Maserung in Querrichtung verläuft. Dies
verursacht weitere Kosten und führt zu einer Verlängerung der
Herstellungszeit, wobei das Ergebnis qualitativ zu beanstanden
ist und die Gefahr einer Beschädigung der Veredelungsfolie auf
grund der größeren Zahl der Bearbeitungsschritte besteht.
Bei einer bekannten Lösung, mit deren Hilfe eine durchgehende
Umfangseinfassung und eine rechtwinklige Ausrichtung der Mase
rung erzielt werden kann, wird der Rand für die Tür aus ge
schnittenen und unter 45° miteinander verbundenen Elementen her
gestellt. Derartige Türen haben jedoch nur einen sehr begrenzten
Einsatzbereich, da bei Profilen, die nicht lackiert werden, an
der 45°-Gehrungsverbindung eine Kante entsteht, die sehr scharf
ist und nicht abgefast werden kann, so daß dort, insbesondere in
Küchen oder Bädern, die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit
besteht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Türen, Flügel
oder Fensterläden aus beschichtetem Verbundwerkstoff sowie ein
Verfahren zu deren Herstellung zur Verfügung zu stellen, wobei
die sichtbare Oberfläche der dünnen Folie das fertige Aussehen
bestimmt und der ästhetische und konstruktive Gesamteindruck
vergleichbar mit demjenigen von Türen oder Flügeln aus Echtholz
ist. Insbesondere soll es mit der Erfindung möglich sein, Türen
oder dergleichen mit einem Rahmen aus vier gesonderten Längsele
menten herzustellen, die paarweise rechtwinklig miteinander ver
bunden sind, wobei die Außenränder eine Formgebung haben, die
sich ohne Unterbrechung über den gesamten Umfang der Tür oder
dergleichen erstreckt.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen der
Patentansprüche 1 und 6. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Die Türen, Flügel, Fensterläden oder dergleichen gemäß der Er
findung haben wenigstens eine zentrale Platte und einen Rahmen,
der aus zwei Paaren einander gegenüberliegender Längselemente
besteht, die über Verbindungsköpfe in einem Winkel von jeweils
90° miteinander verbunden sind. Die Platte kann aus beschichte
tem Verbundwerkstoff oder jedem anderen Material bestehen, bei
spielsweise Glas, Metall, Kunststoff oder Holz.
Bei einer Variante der Erfindung besteht die zentrale Platte aus
übereinander angeordneten Leisten, die ineinander eingreifen und
der Tür einen Lamelleneffekt verleihen.
Bei der Erfindung werden die genannten Längselemente getrennt
voneinander durch Fräsen und/oder Hobeln hergestellt, und zwar
aus rohen Werkstücken aus Verbundwerkstoff, die mit rotierenden
Schneidwerkzeugen bearbeitet werden, um die gewünschte Form her
zustellen. Bei dieser Bearbeitungsphase erhält der Umfangsrand
jedes Längselementes in Längsrichtung den gewünschten Formab
schluß.
Bei einer Ausführungsform besteht dieser Formabschluß nicht aus
einer scharfen Außenkante der Längselemente, sondern aus einer
doppelkantigen Abschrägung.
In einer nachfolgenden Bearbeitungsphase werden die Ver
bindungsköpfe der Längselemente, die beim Zusammenbau der Tür
durchlaufen, d. h. der Elemente, welche die Verbindungsköpfe
sichtbar tragen und dann mit der Veredelungsfolie beschichtet
werden, einer Besäumung unterzogen.
Jedes der Längselemente, welche paarweise die Längsholme und die
Querholme der Tür bilden, wird dann einzeln mit der Folie über
zogen.
Abhängig davon, ob die Längsholme oder die Querholme durchgehen,
werden diese in einer dreidimensionalen Umhüllung beschichtet,
wobei dieselbe Folie auch die entsprechenden, an den Enden aus
gebildeten Verbindungsköpfe abdeckt und nicht nur die Unter
seite, die Oberseite und die Innen- und/oder Außenfläche.
Die Querholme oder Längsholme, welche die innen angeordneten,
verdeckten Verbindungsköpfe tragen, die an dem benachbarten
Längselement zum Anschlag kommen, werden in der herkömmlichen
Weise zweidimensional umhüllt, wobei die Verbindungsköpfe selbst
unbeschichtet bleiben.
Bei einer Variante der Erfindung werden auch die nicht sichtba
ren Verbindungsköpfe beschichtet oder nur mit einer herkömmli
chen Technik gebördelt, und zwar in einer Bördelmaschine oder
mit einem System zur Warmauftragung eines Film oder Transfers.
Dank dieser Verfahrensweise erhält man einen Rahmen, der entlang
der gesamten Außenumfangskante eine durchgehende und nicht
unterbrochene Formgebung hat. Außerdem verlaufen die Holz
maserungen zwischen Längsholm und Querholm der Tür rechtwinklig
zueinander.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der vollständigen
Abdichtung der Tür oder dergleichen, so daß ein Eindringen von
Feuchtigkeit verhindert wird, was insbesondere beim Einsatz in
nassen Räumen wie beispielsweise einer Küche oder einem Bad sehr
wesentlich ist.
Bei einer Variante der Erfindung werden die Längselemente wenig
stens eines Paares von einer Stange aus veredeltem Ver
bundmaterial auf Länge abgeschnitten, deren Länge ein Mehrfaches
der Länge eines Längselementes ist.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung werden im Bereich der
Verbindungsabschnitte zwischen Rahmen und zentraler Platte Pro
filleisten oder dergleichen angebracht, die aus einem Ver
bundwerkstoff geformt werden, der anschließend mit einer Verede
lungsfolie oder einem anderen Material beschichtet wird. Diese
Profilleisten können rechtwinklig oder auf Gehrung (45°) ge
schnittene Verbindungsköpfe haben.
Die innere Platte der Tür kann jedes beliebige Aussehen haben,
das demjenigen des Rahmens gleicht oder von diesem abweicht.
Ferner kann die innere Platte aus zwei oder mehreren Teilen be
liebiger Farbgebung bestehen, wobei eine einfarbige oder auch
mehrfarbige Gestaltung möglich ist.
Die Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen er
läutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht einer Tür gemäß der Erfindung,
Fig. 2 in verkleinertem Maßstab eine Variante der Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere Variante der Fig. 1,
Fig. 4 eine axonometrische Darstellung eines Längsholmes der
Tür gemäß Fig. 1,
Fig. 5 die axonometrische Darstellung eines Querholmes der Tür
gemäß Fig. 1,
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt in der Ebene A-A
der Fig. 1,
Fig. 7 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt in der Ebene B-B
der Fig. 1,
Fig. 8 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt in der Ebene C-C
der Fig. 2,
Fig. 9 einen Querschnitt durch einen Querholm der Tür gemäß
Fig. 1,
Fig. 10 einen Querschnitt durch einen Längsholm der Tür nach
Fig. 1,
Fig. 11 in vergrößertem Maßstab die axonometrische Darstellung
der Einzelheit D der Fig. 1,
Fig. 12 in vergrößertem Maßstab eine Schnittdarstellung in der
Ebene E-E der Fig. 1 und
Fig. 13 in verkleinertem Maßstab eine weitere Variante der Tür
der Fig. 1.
Die Fig. 1 bis 3 sowie 13 zeigen Türen 10, die auch zur Ver
wendung als Fensterflügel, Klappen, Fensterläden oder derglei
chen ausgebildet sein können. Die Tür 10 hat einen äußeren Rah
men 11, der durch rechtwinklige Vereinigung eines ersten Paares
gegenüberliegender Längselemente 13, die die Funktion von Längs
holmen haben, und eines zweiten Paares gegenüberliegender Längs
elemente 12 mit der Funktion von Querholmen gebildet wird. Gemäß
Fig. 1 laufen die vertikalen Längsholme 13 von oben nach unten
durch; eine gleichwertige Ausführungsform zeigt Fig. 3, bei der
die Querholme 12 von rechts nach links durchlaufen.
Beim Beispiel der Fig. 1 umfaßt der äußere Rahmen 11 eine ein
zige, zentrale Platte 14. In der Variante der Fig. 2 sind zwei
zentrale Platten 114 vorgesehen, welche durch eine Zwischentra
verse 17 voneinander getrennt sind, während bei der Variante der
Fig. 3 insgesamt vier zentrale Platten 214 eingebaut sind, die
sowohl durch eine Zwischentraverse 17 und zwei vertikale Zwi
schensäulen 18 voneinander getrennt sind.
Fig. 13 zeigt eine nochmals abgeänderte Ausführungsform, bei
der die Längsholme 13 eine Vielzahl von übereinander ange
brachten und ineinander eingreifenden Querholmen 12 oder Leisten
einschließen, die einen Lamelleneffekt 21 der Tür 10 erzeugen.
Selbstverständlich können weitere Varianten vorgesehen werden,
bei der das Mittelfeld der Tür 10 durch eine andere Zahl von
Platten 14 gebildet wird oder die Längs- und/oder Querholme an
ders angeordnet sind.
Die Platten 14, 114, 214 und die Lamellen 21 können aus jedem
beliebigen Material hergestellt werden, beispielsweise aus einem
beschichteten Verbundwerkstoff, aus Holz, Kunststoff, Metall,
Glas oder dergleichen; auch kann ihr äußeres Aussehen beliebig
gestaltet werden, beispielsweise einfarbig, mehrfarbig, bemalt,
spiegelnd oder dergleichen.
Die Längselemente, d. h. die Querholme 12 und die Längsholme 13,
werden getrennt voneinander fertiggestellt, und zwar durch eine
Fräs- und/oder Hobelbearbeitung von Rohelementen aus Verbund
werkstoff, beispielsweise Spanplatten oder MDF, und nachfolgende
Beschichtung mit einer Veredelungsfolie 16. Die sichtbare Fläche
der Beschichtungsfolie 16 bestimmt das äußere Aussehen der Tür
und kann ebenfalls beliebig gewählt werden, beispielsweise ein
farbig oder mehrfarbig oder gezeichnet, um etwa eine Maserung
mit Astlöchern von Echtholz wiederzugeben.
Jeder Querholm 12 hat einen rechteckigen Querschnitt, der be
stimmt wird durch eine Oberseite 12a, eine Unterseite 12b, eine
Innenfläche 12c und eine Außenfläche 12d (vgl. Fig. 9); am Ende
sind gemäß Fig. 5 Verbindungsköpfe 12e mit 90°-Abschluß ausge
bildet. In die Innenfläche 12c jedes Querholms 12 und in die In
nenfläche 13c jedes vertikalen Längsholms 13 sind durchgehende
Nuten 15a bzw. Blindnuten 15b, d. h. an den Enden geschlossene
Nuten 15b, eingearbeitet, die zur Aufnahme der zentralen Platte
14 dienen, die ggf. eingeleimt wird. Bei der Fräsbearbeitung des
Querholms 12 wird in dessen Außenkante eine Rille 20
eingearbeitet, die sich über die gesamte Kante erstreckt, die
durch den Übergang der Oberseite 12a in die Außenfläche 12d ge
bildet wird.
Zur Beschichtung des Querholms 12 dient eine durchgehende Folie
16a, die mit der herkömmlichen Umhüllungstechnik zweidimensional
auf den Querholm 12 aufgebracht wird. Die Folie 16a deckt den
Querholm 12 ab und beschichtet dabei dessen Unterseite 12b, des
sen Außenfläche 12d, dessen Oberfläche 12a sowie dessen Innen
fläche 12c, wobei auch die in Längsrichtung verlaufende Rille 20
beschichtet wird, während die beiden Verbindungsköpfe 12e frei
bleiben.
Bei einer nicht dargestellten Variante werden auch die Verbin
dungsköpfe 12e mittels weiterer Abschnitte einer Folie 16 be
schichtet oder in herkömmlicher Weise in einer Bördelmaschine
bearbeitet oder mit einem Warmauftrag eines Films oder derglei
chen bedeckt.
Die Enden 116a der Folie 16a greifen im in Fig. 9 dargestellten
Ausführungsbeispiel in die durchgehende Nut 15a ein, wo sie auch
befestigt werden, so daß bei eingesetzter Platte 14 die Enden
116a der Folie 16a von außen nicht mehr sichtbar sind.
Alternativ ist es auch möglich, die Querholme 12 von einer
durchgehenden Stange aus veredeltem Verbundwerkstoff abzulängen,
wobei die Länge der Stange einem Vielfachen der Länge jedes ein
zelnen Querholmes 12 entspricht.
Auch die Längsholme 13 haben einen rechteckigen Querschnitt. Wie
Fig. 4 zeigt, sind sie an ihren Enden durch sichtbare Verbin
dungsköpfe 13e mit 90°-Abschluß abgeschlossen; diese haben gemäß
Fig. 10 eine Oberseite 13a, eine Unterseite 13b, eine Innenflä
che 13c und eine Außenfläche 13d. Bei der Hobel- bzw. Fräsbear
beitung und der nachfolgenden Querbesäumung der Längsholme 13
wird in deren Außenrand eine Längsrille 20 eingearbeitet, die so
gestaltet ist, daß sie lückenlos in die Rille 20 des benachbar
ten Querholms 12 übergeht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel be
steht die Rille 20 aus einer doppelkantigen Abschrägung; selbst
verständlich sind auch andere Profile möglich, die eine ge
wünschte Profilierung des Außenrandes gestatten, wie er auch bei
Türen aus Massivholz möglich ist.
Für die Veredelung des Längsholms 13 wird eine bekannte, dreidi
mensionale Umhüllungstechnik angewandt, wobei eine erste Folie
16b die Innenfläche 13c, die Oberseite 13a und die Außenfläche
13d sowie die Rille 20 und die beiden Verbindungsköpfe 13e be
deckt. Eine zweite Folie 16c wird auf die Unterseite 13b aufge
bracht (vgl. Fig. 10). Bei einer Lösungsform der Erfindung wird
die zweite Folie 16c vor der Fräs- bzw. Hobelbearbeitung durch
gehend auf eine Stange aus Verbundwerkstoff aufgebracht, von der
dann die einzelnen Längselemente abgelängt werden. Danach erfol
gen die Längsbearbeitung sowie das Ablängen und schließlich die
Besäumung der Verbindungsköpfe in Querrichtung.
Damit die unschönen Enden der aufgebrachten Folie unsichtbar
bleiben, werden die Enden 116b der ersten Folie 16b und die En
den 116c der zweiten Folie 16c konvergierend ausgebildet, so daß
sie an der Überschneidungskante zwischen der Unterseite 13b und
der Außenfläche 13d bzw. der Innenfläche 13c aufeinander tref
fen.
Die Blindnut 15b wird durch Einsatz fräsen in die Innenfläche 13c
des Längsholms 13 eingearbeitet. Bei einer ersten Möglichkeit
erfolgt diese Fräsbearbeitung nach dem Aufbringen der ersten Fo
lie 16b, während bei einer Variante diese erste Folie 16b an dem
Längsholm 13 befestigt wird, der bereits die Blindnut 15b auf
weist; in diesem Fall wird die erste Folie 16b am Rand der
Blindnut 15b beschnitten.
Gemäß der Erfindung werden die Längsholme 13 und die Querholme
12, die getrennt voneinander gefräst bzw. gehobelt, profiliert
und durch Aufbringen der Folie veredelt werden, miteinander ver
bunden (Fig. 12) und mit der zentralen Platte 14 (Fig. 6 und
7) durch Leimen vereinigt, wozu geeignete Zwingen oder Pressen
verwendet werden. Vor der gegenseitigen Verbindung der Holme und
der Platten werden die notwendigen Bearbeitungen durchgeführt,
beispielsweise das Bohren von Löchern zum Einsetzen von Stiften
oder Dübeln oder die Bildung miteinander fluchtender Zentrier
bohrungen.
Die Verbindungsköpfe 12e der Querholme 12 kommen zur Anlage an
der Innenfläche 13c des benachbarten Längsholms 13, dessen Ver
bindungsköpfe 13e bereits die Endform haben und mit der einstü
ckigen Folie 16b auf der Sichtseite beschichtet sind.
Auf die erläuterte Art und Weise erhält man eine Tür 10, deren
äußerer Rahmen 11 eine Kantenform, z. B. eine Rille 20 hat, die
über den gesamten Außenumfang durchläuft (vgl. Fig. 1 und
11), so daß ein Rahmen ausgebildet wird, der wie der Echtholz
rahmen einer Tür mit einer formgefrästen Kante aussieht. Die
Holzmaserungen der Längsholme 13 und der Querholme 12 verlaufen
rechtwinklig zueinander, wodurch ein ästhetisches Gesamtbild wie
bei einer Echtholztür geschaffen wird.
Mit der Erfindung ist es auch möglich, Folien 16a zu verwenden,
die hinsichtlich Farbgebung und/oder Zeichnung anders als die
Folien 16b und 16c gestaltet sind, so daß die Erzeugung einer
Vielzahl von farblichen und ästhetischen Kombinationen möglich
ist, ggf. auch in Kombinationen mit unterschiedlichen Beschich
tungen der Platte 14 oder der Lamellen 21.
Die Fig. 2 und 3 zeigen, daß an den Übergangsstellen zwischen
den Innenflächen 12c und 13c der Querholme 12 bzw. der Längs
holme 13 und der zentralen Platte 114 bzw. 214 Profilleisten 19
angebracht werden können, deren Verbindungsköpfe im Ausführungs
beispiel auf 45°-Gehrung geschnitten sind. Die Profilleisten 19
können, wie in Fig. 8 angedeutet, an den entsprechenden Innen
flächen 12c und 13c und am Außenrand der Platten 114 bzw. 214
durch Leimen befestigt werden.
Bei einer nicht dargestellten Variante der Erfindung greifen die
Profil leisten 19 in die Nuten 15a, 15b ein, welche in den Quer
holm 12 bzw. Längsholm 13 eingearbeitet sind; sie können aber
auch in andere Nuten eingreifen, die zu diesem Zweck vorgesehen
sind.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Türen, Fensterflügeln, Fenster
läden oder dergleichen aus mit Veredelungsfolie (16) aus Kunst
stoff beschichtetem Verbundmaterial, wobei die Tür oder derglei
chen aus einem äußeren Rahmen (11) und wenigstens einer zentra
len Platte (14) gebildet wird ist und der Rahmen (11) durch
paarweise gegenüberliegende Längsholme (13) und rechtwinklig
dazu ausgerichtete Querholme (12) zusammengesetzt wird, in deren
Innenfläche Längsnuten (15a, 15b) zur Aufnahme der Platte (14)
eingearbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Längs
element (12, 13) des Rahmens (11) gesondert durch Fräs- bzw. Ho
belbearbeitung und nachfolgende Beschichtung mit der Verede
lungsfolie bearbeitet wird, wobei jedes Längselement (12 bzw.
13), dessen Verbindungskopf (12e, 13e) nach außen sichtbar
bleibt, in drei Ebenen von der Folie (16) umhüllt wird derart,
daß die Längsseiten, die Schmalseiten und die Stirnseiten be
deckt werden, während jedes dazu rechtwinklig ausgerichtete
Längselement (13 bzw. 12) mit einer einzigen Folie beschichtet
wird, die die Längsseiten und die Schmalseiten bedeckt, wobei
ferner die Längselemente (12 und 13) an ihrem Umfangsrand mit
einer Formkante (20) versehen werden, die sich durchgehend über
den gesamten Umfang des Rahmens (11) erstreckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rahmenelemente (12 oder 13) zunächst mit einer ersten Folie
(16c) beschichtet werden, welche die Unterseite (13e) abdeckt,
und dann mit einer einzigen, zweiten Folie (16b), die durch Um
hüllung in drei Dimensionen die Oberseite (13a), die Innenfläche
(13c), die Außenfläche (13d) und die Verbindungsköpfe (13e) des
Längselementes abdeckt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Innenfläche (12c, 13c) der Längselemente (12 oder 13)
nach dem Beschichten mit der Folie (16b) eine Blindnut (15b)
eingefräst wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längselemente (12 oder 13) mit einer
einzigen Folie (16a) beschichtet werden, welche die Oberseite
(12a), die Unterseite (12b), die Außenfläche (12d) und die In
nenfläche (12c) abdeckt und deren Enden (116a) sich mit der In
nenfläche (12c) des Längselementes verbinden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Enden (116a) der Folie (16) in die durchgehende Nut (15a) ein
greifen, in welche dann die platte (14) eingesetzt wird.
6. Tür, Fensterflügel, Fensterladen oder dergleichen, bestehend
aus mit Folie (16) beschichtetem Verbundwerkstoff und umfassend
einen äußeren Rahmen (11), der wenigstens eine zentrale Platte
(14) umschließt und aus zwei Paaren einander parallel gegenüber
liegender Längselemente (12, 13) besteht, die jeweils paarweise
rechtwinklig miteinander verbunden sind und an ihren Innenseiten
Längsnuten (15a, 15b) für die Aufnahme der zentralen Platte (14)
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (11) an der
Außenkante jedes Längselementes (Querholm 12 und Längsholm 13)
eine sich über den gesamten Umfang erstreckende Profilierung
(20) aufweist.
7. Tür oder dergleichen nach Anspruch 6, hergestellt mit dem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
8. Tür nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (16), welche die Längsholme (13) bedeckt, mit einer Mase
rung versehen ist, welche sich rechtwinklig zur Maserung der Fo
lie (16) erstreckt, die die Querholme (12) abdeckt.
9. Tür nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folie (16), die die Längsholme (13) abdeckt, hinsicht
lich Farbgebung und/oder Design unterschiedlich ist von der Fo
lie (16), die die Querholme (12) und/oder die platte (14) be
deckt.
10. Tür nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die zentrale Platte (14) aus einem Stück besteht.
11. Tür nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die zentrale Platte aus wenigstens zwei Teilen (114,
214) besteht, die durch Zwischentraversen (17) und/oder Zwi
schensäulen (18) voneinander getrennt sind.
12. Tür nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Platte (14, 114, 214) aus beschichtetem Verbund
werkstoff, Holz, Kunststoff, Glas oder dergleichen besteht.
13. Tür nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens ein Teil der zentralen platte aus übereinan
der angeordneten und ineinander eingreifenden Lamellen (21) be
steht.
14. Tür nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß im Verbindungsbereich zwischen Rahmen (11) und platte
(14) Profilleisten (19) angebracht sind, die beschichtet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998134036 DE19834036C2 (de) | 1998-07-29 | 1998-07-29 | Verfahren zur Herstellung von Türen und dergleichen aus Verbundwerkstoffen sowie nach diesem Verfahren hergestellte Türen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998134036 DE19834036C2 (de) | 1998-07-29 | 1998-07-29 | Verfahren zur Herstellung von Türen und dergleichen aus Verbundwerkstoffen sowie nach diesem Verfahren hergestellte Türen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19834036A1 true DE19834036A1 (de) | 1999-03-11 |
DE19834036C2 DE19834036C2 (de) | 2000-02-24 |
Family
ID=7875630
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998134036 Expired - Lifetime DE19834036C2 (de) | 1998-07-29 | 1998-07-29 | Verfahren zur Herstellung von Türen und dergleichen aus Verbundwerkstoffen sowie nach diesem Verfahren hergestellte Türen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19834036C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000067613A1 (en) * | 1999-05-07 | 2000-11-16 | 3B S.P.A. | Wood-based furniture panel clad with thermodeformable material |
DE102017000365A1 (de) * | 2017-01-12 | 2018-07-12 | Herport Innenausbauelemente Gmbh & Co Kg | Verfahren zur Herstellung eines Türblattes sowie Türblatt mit Füllungsbereich |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3217370C2 (de) * | 1982-05-08 | 1985-01-24 | Josef 7101 Offenau Offenbecher | Verfahren zum Bespannen einer Tür mit Kunststoff-Folienzuschnitten |
-
1998
- 1998-07-29 DE DE1998134036 patent/DE19834036C2/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000067613A1 (en) * | 1999-05-07 | 2000-11-16 | 3B S.P.A. | Wood-based furniture panel clad with thermodeformable material |
DE102017000365A1 (de) * | 2017-01-12 | 2018-07-12 | Herport Innenausbauelemente Gmbh & Co Kg | Verfahren zur Herstellung eines Türblattes sowie Türblatt mit Füllungsbereich |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19834036C2 (de) | 2000-02-24 |
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