Die Erfindung bezieht sich auf ein Karosseriebauteil mit
einem Zentrierbolzen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Ein solches Karosseriebauteil kann z. B. ein Armaturenta
felträger, kurz Querträger genannt, sein, der sich über
die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt und innen an den A-
Säulen des Fahrzeuges befestigt ist. Um die genaue Monta
geposition zu erhalten, ist dieser Querträger mit Zen
trierbolzen versehen, die mit entsprechenden Führungsöff
nungen in einer Querwand der Karosserie korrespondieren.
Diese Zentrierbolzen wurden zunächst aus Stahl herge
stellt, sind aber nach und nach durch solche aus Kunst
stoff ersetzt worden, um auch hier einen Beitrag zur all
gemein geforderten Gewichtsreduzierung zu leisten. Diese
Zentrierbolzen aus Kunststoff werden in eine Öffnung in
einem Halteblech eingespritzt, wobei im Ergebnis der Öff
nungsrand formschlüssig in einer Nut des Zentrierbolzens
liegt. Anschließend wird das mit dem Zentrierbolzen ver
sehene Halteblech mit dem Querträger verschweißt. Die Ver
wendung von Kunststoff-Zentrierbolzen hat aber auch einen
Nachteil: Beim Transport oder beim Einführen in die ent
sprechende Öffnung werden die Kunststoffbolzen leichter
aus der formschlüssigen Verbindung mit dem Blech heraus
gebrochen als ein metallischer Zentrierbolzen. Dies macht
eine kostenträchtige Reparatur notwendig. Dazu wird in
die Öffnung als Ersatz ein metallischer Zentrierbolzen
eingesetzt und mit dem Halteblech verschweißt.
Ziel der Erfindung ist es, die Haltbarkeit der form
schlüssigen Verbindung zu erhöhen und gleichzeitig die
Reparaturmöglichkeit, d. h. den Ersatz durch einen metal
lischen Zentrierbolzen beizubehalten. Die Erhöhung der
Festigkeit des Zentrierbolzens durch Verwendung eines hö
herwertigen Kunststoffs soll nicht berücksichtigt werden,
da dies mit weiteren Kosten verbunden wäre.
Zur Lösung dieses Problems wird vorgeschlagen, die Öff
nung wie folgt zu gestalten: ausgehend von einem Grund
kreis weist sie nach innen weisende Zungen auf, deren in
nenliegende Randabschnitte auf einem Kreis liegen, dessen
Durchmesser den Durchmessern von metallischen Ersatzbol
zen entspricht, die auf Vorrat bereitgehalten werden.
Diese Gestaltung der Öffnung hat die folgenden Vorteile.
Die außenliegenden Bereiche des Öffnungsrandes liegen auf
einen Kreis mit einem relativ großen Durchmesser, so daß
die Kräfte, die im Formschlußbereich bei einer seitlichen
Belastung des Zentrierbolzens wirken, wegen des günstige
ren Hebelarmverhältnisses relativ klein sind. Dies er
spart den Einsatz von höherwertigen und teureren Kunst
stoffen. Die nach innen ragenden Zungen ermöglichen aber
den lagegenauen Einsatz von Stahlbolzen handelsüblicher
Größe, die kostengünstig eingekauft werden können. Wäre
der Durchmesser der Öffnung insgesamt, d. h. über den ge
samten Umfang, vergrößert worden, so hätte sich zwar die
Haltbarkeit der Verbindung erhöht, gleichzeitig wäre aber
auf eine einfache und kostengünstige Reparaturmöglichkeit
verzichtet worden, da die metallischen Zentrierbolzen für
einen vergrößerten Durchmesser extra hätten angefertigt
werden müssen.
Da die nach innen weisenden Zungen lediglich die Aufgabe
haben, einen zu Reparaturzwecken eingesetzten metalli
schen Ersatzbolzen zu zentrieren, reicht es aus, drei
derartige Zungen am Öffnungsrand vorzusehen.
Dabei hat sich gezeigt, daß es ausreicht, wenn jede Öff
nungszunge einen Randbereich von ca. 30 bis 40° ein
schließt.
Das Verfahren zur Reparatur eines Karosseriebauteils nach
Anspruch 1, bei dem der Zentrierbolzen abgebrochen oder
beschädigt ist, wird daher wie folgt durchgeführt. Zu
nächst wird der Zentrierbolzen vollständig entfernt, so
dann wird in die Öffnung ein metallischer Ersatzbolzen
eingesetzt, der für diese Zwecke bevorratet wird. An
schließend wird der Ersatzbolzen mit dem Halter ver
schweißt.
Im folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispiels die
Erfindung näher erläutert werden. Dazu zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Querträger mit
Halteblech und Zentrierbolzen, der in eine
entsprechende Führungsöffnung eingesetzt
ist;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Halteblech mit der
Öffnung zur Aufnahme des Zentrierbolzens und
Fig. 3 eine vergrößerte Detaildarstellung der Öff
nung.
Zunächst wird auf die Fig. 1 Bezug genommen. Bei dem
Querträger 1 handelt es sich in der Regel um ein Rohr, an
dem, was hier nicht näher dargestellt ist, das Armaturen
brett des Fahrzeuges sowie weitere Anbauteile, wie Len
kung und Airbag befestigt sind, und das zwischen den A-
Säulen der Karosserie angeordnet und an ihnen verschraubt
ist. An den Enden des Querträgers 1 sind außerdem zwei
gebogene Haltebleche 2 angeschweißt, die zu Versteifungs
zwecken seitlich abgekantet sind. Im Endbereich eines je
den Halteblechs 2 befindet sich eine Öffnung 3 (Fig. 2),
in die ein Zentrierbolzen 4 aus Kunststoff eingespritzt
ist. Der Zentrierbolzen 4 steht senkrecht zum Halteblech
2 und weist im unteren Bereich einen Sockel 5 mit einer
Nut auf, in der der Öffnungsrand liegt. Auf diese Weise
ergibt sich eine enge formschlüssige Verbindung des Zen
trierbolzens 4 mit dem Halteblech 2. Die Verbindung wird
realisiert, indem das Halteblech 2 lagegenau in das
Spritzwerkzeug eingelegt wird, so daß beim Spritzen des
Zentrierbolzens 4 die Kunststoffmasse in die Öffnung 3
eindringt und den Öffnungsrand umfaßt.
Die Zentrierbolzen 4 werden bei der Montage in Führungs
öffnungen 6 in einer Querwand 7 des Fahrzeuges einge
führt, die ebenfalls im Schnitt dargestellt ist. Um das
Einführen zu vereinfachen, sind die Zentrierbolzen 4 je
weils mit einer konischen Spitze versehen.
Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf den Endbereich des Halte
blechs 2 mit der Öffnung 3. Man erkennt, daß die Öffnung
nicht kreisrund ist, sondern ausgehend von einem auf ei
nem Grundkreis 10 liegenden Rand nach innen weisende Zun
gen aufweist. Zur Verdeutlichung ist der Öffnungsquer
schnitt in Fig. 3 noch einmal im Detail und vergrößert
dargestellt. Der Grundkreis 10 der Öffnung weist einen
Durchmesser dmax auf, dessen Größe im Hinblick auf die
Haltbarkeit der Verbindung ausgewählt worden ist. Es
gilt: Je größer der Grundkreis ist, desto kleiner sind
die von der Verbindung auf zunehmenden Haltekräfte, falls
auf den Zentrierbolzen eine seitliche Störkraft ausgeübt
wird. Ausgehend von diesem Grundkreis sind drei nach in
nen gerichtete Zungen 11 vorgesehen, deren innenliegenden
Ränder 12 auf einem Kreis mit dem Durchmesser dmin liegen.
Dieser Durchmesser ist abgestimmt auf die Durchmesser der
bevorrateten Ersatzbolzen aus Metall, bei denen aus Ko
stengründen eine Standardgröße gewählt werden sollte. Der
Durchmesser dmin entspricht einer solchen Standardgröße.
Die Zungen 11 sind gleichmäßig auf dem Kreisumfang ver
teilt und weisen eine Breite in Umfangsrichtung gemessen
von ca. 30° auf. Der Übergang zwischen dem äußeren und
dem inneren Rand erfolgt geradlinig über einen Winkelbe
reich von jeweils ca. 5°.
Wie schon erläutert ist maßgeblich für die Haltbarkeit
der formschlüssigen Verbindung der maximale Durchmesser
dmax. Dieser wird entsprechend gewählt.
Der Querträger 1 wird mit den Zentrierbolzen versehenen
Halteblechen zur Montage an das Band für den Zusammenbau
des Fahrzeuges angeliefert. Falls dabei aufgrund unsach
gemäßer Handhabung des Querträgers 1 oder aus anderen
Gründen ein Zentrierbolzen abbricht, muß an Ort und
Stelle eine Reparatur erfolgen. Dazu wird der beschädigte
Zentrierbolzen zunächst vollständig entfernt. Anschlies
send wird einer der bevorrateten Ersatzbolzen in die Öff
nung 3 eingesetzt, wobei dieser durch die drei Zungen 11
zentriert wird. Abschließend wird der ausgerichtete Er
satzbolzen an das Halteblech 2 angeschweißt und übernimmt
die Funktion eines Zentrierbolzens.