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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zündeinrichtung mit einer Selbstzerstörungseinrichtung für Submunitionseinheiten,
wie beispielsweise Granaten und Minen.
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In
den letzten Jahren fand eine umfangreiche Entwicklung von intelligenten
Minen, einschließlich Streubomben,
die eine Vielzahl von Submunitionseinheiten oder Submunitionsgranaten
in einem einzigen Gehäuse
abfeuern, das sich über
dem Ziel öffnet,
um die in ihm enthaltenen Submunitionseinheiten freizugeben, statt;
diese kommen auf der ganzen Welt in zunehmendem Maße gegen
verschiedene Ziele zum Einsatz. Herkömmliche Submunitionsgranaten
weisen jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. Submunitionsgranaten
mit einer Hohlladung und einem einfachen Trägheitsschlagzünder lassen
sich wirksam gegen gepanzerte Ziele verwenden, weisen jedoch nur
beschränkte
Wirksamkeit gegen Flächenziele
auf.
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Herkömmliche
Submunitionsgranaten sind auch bezüglich des unerwünschten
Zündens
von Zündeinrichtungen
durch Zusammenstöße von Submunitionsgranaten
in der Luft, d.h. unmittelbar nach deren Auswerfen, nachteilig.
Dies verringert die Verläßlichkeit
des Systems, führt
zu einem Verlust der Submunitionsgranate, beschädigt benachbarte Submunitionsgranaten
durch die Explosion und erzeugt Blindgänger.
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Des
weiteren erzeugt die zunehmende Verwendung von Submunitionsgranaten
eine große
Anzahl Blindgänger,
die befreundete Streitkräfte
gefährden.
Diese Blindgänger
können
vom Feind als Sprengfallen verwendet werden, und die Räumung des
betroffenen Gebietes, um es wieder durch Zivilisten nutzbar zu machen,
erfordert einen enormen Aufwand. Zusätzlich schädigen die Schwermetalle und andere
Materialien, die in den Batterien der Zündeinrichtungen vieler herkömmlicher
Submunitionsgranaten enthalten sind, die Ökologie des Gebietes, auf das
sie fallen.
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Eine
Lösung
dieses Problems wird von Tari et al. in dem US-Patent 5,387,257
vorgeschlagen, in dem eine Selbstzerstörungs-Zündeinrichtung für Submunitionsgranaten
beschrieben ist. Die Zündeinrichtung
weist eine elektrische Selbstzerstörungseinrichtung auf, die dann
zum Einsatz kommt, wenn der mechanische, primäre Trägheitsschlagmodus beim Auftreffen
auf ein beabsichtigtes Ziel nicht wirksam wird. Diese Zündeinrichtung
enthält
alle Komponenten eines herkömmlichen
Schlagzünders
sowie ein völlig
unabhängiges
elektrisches Selbstzerstörungssystem.
Die Zündeinrichtung
ist relativ groß,
um den mechanischen Schlagdetonator und die Batterie aufzunehmen.
Diese Zündeinrichtung
stellt aus mehreren Gründen
ein Problem dar: die Batterien enthalten Schwermetalle und andere
umweltschädliche
Materialien; die Chemikalien in den Batterien altern, die Batterien
können
aber nicht ersetzt werden, da sie in jeder Granate schwer zugänglich sind.
Die Zündeinrichtung
enthält
einen mechanischen Schlagbolzen, der im Falle eines Blindgängers versehentlich
von befreundeten Streitkräften
aktiviert oder zum Zünden der
Submunitionsgranate als Sprengfalle verwendet werden kann. Die Reservebatterie
in dem Zünder kann
durch Vibrationen beim Transport aktiviert werden, so daß kein Strom
zum Zünden
des Detonators zum Zeitpunkt des Abfeuerns der Submunitionsgranate
im Falle eines Blindgängers
vorhanden ist.
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Aus
der
DE 37 06 819 A1 ist
ein Zünder
für ein
Sekundärsprengstoff-Zündmittel
bekannt, der stets aktiviert ist und durch Anlegen von Hochspannung
zu zünden
ist.
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Die
US 4 320 704 offenbart ein
Projektil, das in der Luft explodiert, wenn kein Aufschlag erfolgt. Hierzu
hat die Zündeinrichtung
des Projektils eine Selbstzerstörungseinrichtung,
welche die scharf gestellte Zündeinrichtung
nach einer vorgegebenen Dauer zum Zerstören des Projektils zündet. Ist
die Zündeinrichtung
dagegen nicht scharfgestellt, wird sie von der Selbstzerstörungseinrichtung
nicht ausgelöst,
bleibt jedoch grundsätzlich
aktivierbar, so dass ein nachträgliches,
unbeabsichtigtes Auslösen der
Zündeinrichtung
möglich
ist.
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Die
EP 0 605 356 A1 offenbart
eine selbstzerstörende
Zündeinrichtung
für eine
Granate, deren Aufschlagzünder
bei einem Aufschlag auf ein hartes Ziel die Ladung der Granate zur
Explosion bringt. Wird dagegen der Aufschlagzünder der Zündeinrichtung nicht ausgelöst, wird
ein Selbstzerstörungsmechanismus
ausgelöst,
der nach einer vorgegebenen Zeit, die Zündeinrichtung zündet. Auch
hier besteht jedoch das Problem, dass bei nicht scharfgestellter Zündeinrichtung
der Selbstzerstörungsmechanismus die
Granate nicht zur Explosion bringt und die Granate als Blindgänger versehentlich
ausgelöst
werden kann.
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Die
US 3 983 819 offenbart eine
Projektil mit mehreren Submunitionsgranaten. Jede Submunitionsgranate
hat eine Zündeinrichtung,
welche bei Abwurf aus dem Projektil durch Drall scharfgestellt wird. Sobald
die Submunitionsgranate auf ein Ziel auftrifft, wird die Zündeinrichtung
durch den fehlenden Drall gezündet.
Die Zündeinrichtung
ist ferner mit einem Selbstzerstörungsmechanismus
ausgestattet, der die Zündeinrichtung
nach einem vorgegebenen Zeitraum zündet, wenn die Zündeinrichtung
nicht ordnungsgemäß ausgelöst wurde.
Ist die Zündeinrichtung
jedoch nicht scharf gestellt worden, kann auch bei einem Auslösen des
Selbstzerstörungsmechanismus
die Zündeinrichtung
nicht ausgelöst
und die Submunitionsgranate als Blindgänger versehentlich gezündet werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Zündeinrichtung
für eine
Submunitionsgranate und ein Verfahren zum Zünden einer Submunitionsgranate
zu schaffen, durch deren Verwendung bzw. bei dem die Zündeinrichtung
gefahrlos handhabbar ist, wobei gleichzeitig eine zuverlässige und
sichere Funktion der Selbstzerstörungseinrichtung
gewährleistet
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Zündeinrichtung
für eine
Submunitionsgranate mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Ferner
wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch
7 zum Zünden
einer Submunitionsgranate gelöst.
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So
hat die erfindungsgemäße Zündeinrichtung
insbesondere einen elektrischen Detonator, eine primäre Einrichtung
zum elektrischen Zünden des
elektrischen Detonators und eine Selbstzerstörungseinrichtung zum elektrischen
Zünden
des elektrischen Detonators nach einem bestimmten Zeitraum, wenn
die, erste Einrichtung den elektrischen Detonator nicht gezündet hat.
Die Zündeinrichtung besitzt
vorzugsweise keine interne Energiequelle, sondern lediglich einen
Kondensator, der durch eine externe Energiequelle aufgeladen wird.
Erfindungsgemäß weist
die Zündeinrichtung
ferner zum Zünden des
Detonators und der Selbstzerstörungseinrichtung
jeweils eine separate Widerstandsbrücke auf.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die primäre Einrichtung
eine integrierte Schaltung und einen mit der integrierten Schaltung gekoppelten
Aufschlagschalter auf, wobei eine elektrische Widerstandsbrücke, die
mit dem elektrischen Detonator und mit der integrierten Schaltung
gekoppelt ist, den elektrischen Detonator als Reaktion auf eine
Aktivierung durch den Aufschlagschalter zündet.
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Ferner
weist die Selbstzerstörungseinrichtung
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
einen Zeitgeber und eine integrierte Schaltung zum Zünden des
elektrischen Detonators nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit als
Reaktion auf die Aktivierung durch den Zeitgeber auf.
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Erfindungsgemäß ist auch
ein Verfahren gemäß Anspruch
7 zum Zünden
einer Submunitionsgranate vorgesehen, die eine Zündeinrichtung und einen elektrischen
Detonator aufweist, wobei die Submunitionsgranate so ausgelegt ist,
daß sie
aus einem Geschoß ausgeworfen
wird, und wobei das Verfahren die Schritte des Auswerfens der Submunitionsgranate
aus dem Geschoß,
des elektronischen Zählens
einer Verzögerungszeit,
des elektrischen Zündens
eines elektrischen Detonators durch eine erste Widerstandsbrücke einer
primären
superschnellen Einrichtung bei Aufschlag, des elektronischen Zählen der
Zeit bis zur Selbstzerstörung,
falls der Detonator nicht durch die primäre Zündung explodiert, und des elektrischen
Zünden
des elektrischen Detonators durch eine zweite Widerstandsbrücke einer
Selbstzerstörungseinrichtung,
unabhängig davon,
ob die Zündeinrichtung
geschärft
ist oder nicht umfaßt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend in Bezugnahme auf die Zeichnungen
beispielhaft noch näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
eines Geschosses von einer Seite im Schnitt, das eine Vielzahl von
Submunitionseinheiten befördert,
deren jede eine erfindungsgemäße Zündeinrichtung
aufweist.
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2 eine unterteilte Schnittansicht
einer Zündeinrichtung
für eine
Submunitionsgranate von einer Seite, die gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung gebaut ist und arbeitet.
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3 einen Schnitt durch eine
Seite eines Schiebekontaktes gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, der in der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung einsetzbar ist.
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4a und 4b eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht
einer elektronischen Karte im Schiebekontakt gemäß 3.
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4c eine Darstellung eines
Aufschlagschalters in Einzelheiten.
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5 einen elektrischen Schaltkreis,
der in der Zündeinrichtung
gemäß 2 betreibbar ist; und
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6 und 7 ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung
der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zündeinrichtung mit einer Selbstzerstörugnseinrichtung
für Submunitionseinheiten,
wie beispielsweise Submunitionsgranaten, bei der sowohl der primäre Initiator
als auch der Selbstzerstörungsinitiator elektrische
Initiatoren eines elektrischen Detonators sind. Die Zündeinrichtung
weist einen primären
Modus für
eine superschnelle (super quick = S.Q.) Zündung durch Erschütterung,
die Möglichkeit
einer Zündung
nach einer kurzen Verzögerungszeit
nach dem Abprallen der Submunitionsgranate vom Boden in die Luft
und einen Selbstzerstörungsmodus
für die Fälle auf,
daß keine
Scharfstellung gegeben ist oder der primäre Zündmodus versagt hat. Die Initiierung der
Selbstzerstörung
erfolgt so, daß sie
nach einer vorbestimmten Zeitdauer nach dem Abfeuern, die mehrere
Minuten oder mehrere Stunden betragen kann, oder nach der Selbstneutralisation
des Detonators in einer ungeschärften
Zündeinrichtung
in einem superschnellen Modus durch Erschütterung ausgelöst wird.
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Ein
besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß das Zünden sowohl
im primären
Modus als auch im Selbstzerstörungsmodus
elektrisch, ohne mechanisches Zünden
eines Schlagdetonators beim Aufschlag, erfolgt. Dies führt zu einem
deutlich einfacheren und leichteren und dennoch höchst zuverlässigen Zündermechanismus. Ein
weiteres besonderes Merkmal besteht darin, daß im Falle eines Blindgängers kein
Schlagbolzen vorhanden ist, so daß die Zündeinrichtung nicht gezündet werden
kann.
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Bezugnehmend
auf 1 wird ein schematischer
Schnitt eines Geschosses 10 von einer Seite gezeigt, das
seine eigene herkömmliche
Zündeinrichtung 12 und
eine Vielzahl von Submunitionsgranaten 14 (auch als Kleinbomben
bekannt) aufweist, deren jede über
eine erfindungsgemäße elektronische
Zündeinrichtung 20 verfügt. Das
Geschoß 10 kann
irgendein herkömmliches
Geschoß zum
Transportieren einer Vielzahl von Submunitionseinheiten, wie z.
B. eines Sprenggeschosses, einer Mörsergranate, einer Luft-Streubombe
oder einer Rakete, sein. Im Kopf des Geschosses 10 ist
eine Batterie 16 angebracht, die mit jeder Zündeinrichtung 20 über Leitungen 18 gekoppelt
ist. Bei der Batterie 16 kann es sich um jede geeignete
Batterie handeln, sei es eine Primärbatterie, eine Reservebatterie
oder eine Thermobatterie. Eine Thermobatterie wird allerdings bevorzugt.
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Es
ist ein besonderes Merkmal des dargestellten Ausführungsbeispiels,
daß die
Batterie 16 (oder eine andere aktive Energiequelle) von
der Zündeinrichtung 20 getrennt
und nicht in dieser angeordnet ist. Obwohl diese Anordnung deshalb
bevorzugt ist, weil sich eine Batterie 16, falls erforderlich, leicht
ersetzen läßt, versteht
es sich aber auch, daß voneinander
unabhängige
Batterien für
jede Schicht oder Reihe von Submunitionseinheiten innerhalb des Geschosses 10 vorgesehen
sein können.
Diese beiden Möglichkeiten
sind aufgrund der geringen Anzahl von Batterien im Vergleich zur
Anzahl der Submunitionsgranaten 14 und wegen des geringen
Gewichtes der resultierenden Zündeinrichtung 20 bevorzugt.
Alternativ dazu kann aber auch in jeder Zündeinrichtung 20 eine
eigene Batterie vorgesehen werden.
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Bezugnehmend
auf 2 wird eine Seite
einer elektronischen Zündeinrichtung 20,
deren Bau- und Funktionsweise einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung entsprechen, im Schnitt gezeigt. Die elektronische Zündeinrichtung 20 ist
in dem oberen Teil einer Submunitionsgranate 14 angeordnet. Die
Zündeinrichtung 20 weist
einen Zünderkörper 24 auf.
In dem Zünderkörper 24 sind
ein Schiebekontakt 26, der in 3 in Einzelheiten dargestellt ist, und
ein Arretierstift 27 für
den Schiebekontakt 26 befestigt.
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3 zeigt einen Schnitt durch
eine Seite eines Schiebekontaktes 26 zur Verwendung in
der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung 20 gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. Der Schiebekontakt 26 weist eine Buchse 28 zum
elektrischen Anschluß der
Leitungen 18 der Batterie 16 und eine elektronische
Karte 30 auf. Die Buchse 28 ist mit einem Kondensator 32 gekoppelt,
der zum Aufnehmen und Speichern elektrischer Energie für ein Aktivieren
eines elektrischen Detonators 34 und des elektrischen Schaltkreises
dient. Wahlweise kann auch ein Gewicht 36 vorgesehen sein,
um die Zündeinrichtung 20 der
Submunitionsgranate 14 durch Zentrifugalkraft zu schärfen.
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Ein
besonderes Merkmal dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht darin, daß Kondensatoren 32 zur
Initiierung des elektrischen Schaltkreises in der Zündeinrichtung 20 verwendet
werden und nicht in jeder Zündeinrichtung 20 eine
unabhängige
Batterie angeordnet wird. Die Verwendung von Kondensatoren 32 erlaubt
auch das bequeme Ersetzen der Batterie 16 bei der Wartung.
Eine Thermobatterie ist bevorzugt, da sie unempfindlich ist und
durch starke mechanische Vibration nicht aktiviert wird.
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4a und 4b zeigen eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht
der elektronischen Karte 30 in dem Schiebekontakt 26 aus 3. Es ist ersichtlich, daß die elektronische
Karte 30 den Kondensator 32, zwei elektrische
Widerstandsbrücken 38 und 39,
einen Aufschlagschalter 40, der wie ein Beschleunigungsmesser
arbeiten kann, und eine digitale integrierte Schaltung (IC) 42 aufweist.
Bei der dargestellten Ausführungsform
werden die elektrischen Widerstandsbrücken 38 und 39,
der Aufschlagschalter 40 und das IC 42 durch Mikrobearbeitung (MicroElectroMechanicalSystem)
als ein einziges Element ausgebildet, siehe 4b. Alternativ dazu können diese Elemente als einzelne
Elemente oder zwei beliebige dieser Elemente als Hybridelement auf
der elektronischen Karte 30 montiert werden.
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Die
elektrische Widerstandsbrücke 38 ist
der Primärinitiator
für den
elektrischen Detonator 34. Die Widerstandsbrücke 38 ist
mit dem Aufschlagschalter 40 gekoppelt. 4c zeigt ein Beispiel eines durch Mikrobearbeitung
ausgebildeten Aufschlagschalters 40. Der Aufschlagschalter 40 weist
eine feste Elektrode 50 und eine bewegliche Elektrode 52 auf.
Die elektrische Widerstandsbrücke 39 dient
als Selbstzerstörungsinitiator
zur Betätigung
des elektrischen Detonators 34 für den Fall, daß dies nicht
durch die Widerstandsbrücke 38 erfolgt
ist.
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5 zeigt einen elektrischen
Schaltkreis, wie er in der Zündeinrichtung 20 von 2 eingesetzt wird. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel wird
der Kondensator 32 jeder Zündeinrichtung 20 durch
einen elektrischen Widerstand 44, der einen Kurzschluß der Batterie
16 im Falle eines Kurzschlusses in den Leitungen 18 zu
einer der Zündeinrichtungen 20 verhindert,
der zu einem Nichtladen der übrigen
Zündeinrichtungen 20 führen könnte, und durch
einen DIAC 46, insbesondere einen Si-DIAC, geladen, der
ein willkürliches
Aufladen der Kondensatoren 32, beispielsweise durch ein
elektrisches Feld, das ein unerwünschtes
Starten des elektrischen Schaltkreises in der Zündeinrichtung 20 verursachen
könnte,
durch Vermeidung einer unerwünschten
Spannungsübertragung,
z. B. bei einer Spannung von weniger als 30 V, verhindert. Ebenso ist
eine Diode 48 vorgesehen, um das Entladen des Kondensators 32 durch
einen unerwünschten
Kurzschluß in
den Leitungen 18 zu verhindern. Beispielsweise wäre nach
dem Auswerten der Submunitionsgranaten 14 aus dem Geschoß 10 ein
Kurzschluß in den
Leitungen 18 während
deren Auseinanderreißen oder
auch durch Feuchtigkeit an der Aufschlagstelle möglich.
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Der
elektrische Schaltkreis weist auch ein Schaltelement 54 auf,
das mit der integrierten Schaltung 42 gekoppelt ist. Bei
dem Schaltelement 54 kann es sich um jedes geeignete Element
handeln, wie z. B. um einen TRIAC Thyristor F.A.T. oder einen SCR.
Wenn der Detonator 34 durch den Aufschlagschalter 40 oder
durch den Zeitgeber der Selbstzerstörungseinrichtung in der integrierten
Schaltung 42 betätigt
wird, sendet das IC 42 an das Schaltelement 54 ein
Signal, um den Stromkreis zwischen dem Kondensator 32 und
dem Detonator 34 zu schließen, was dazu führt, daß eine der
elektrischen Widerstandsbrücken 38 oder 39 den
Detonator 34 initiiert.
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In 6 und 7 ist ein Flußdiagramm der Betriebsweise
der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung 20 dargestellt.
Im allgemeinen arbeitet die erfindungsgemäße Zündeinrichtung 20, unter
weiterer Bezugnahme auf die 1 bis 5, wie folgt. Nach dem Abfeuern
des Geschosses 10 wird die Batterie 16 durch Umgebungsbedingungen,
die während
des normalen Abfeuerns eintreten, d.h. Beschleunigung, Drall, aerodynamische
Bremsung oder externe Spannung oder irgendeine Kombination unter
diesen, angeschlossen oder betätigt
und beginnt, elektrische Energie zu liefern. Die Batterie 16 lädt die in den
Schiebekontakten 26 angeordneten Kondensatoren 32 über die
Leitungen 18 auf.
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Wenn
die Zündeinrichtung 20 des
Geschosses 10 betätigt
wird, werden die Submunitionsgranaten 14 aus dem Geschoß 10 ausgeworfen
und dann mechanisch geschärft.
Das Scharfstellen der Submunitionsgranaten 14 erfolgt durch
Kombination von Bedingungen, die für das Starten oder Abfeuern
typisch sind: z. B. das Auslösen
eines Rückschlagbolzens
in einer Mörsergranate
während
des Abfeuerns; Herausziehen des Bolzens durch ein Stabilisierungsband
bei allen Systemen; das Auslösen
eines Drehbolzens bei sich drehenden Systemen, wie z. B. Sprenggeschossen
und Artillerieraketen. Dabei wird der Schiebekontakt 26 in
sich drehenden Systemen durch Zentrifugalkräfte oder in Systemen, die sich nicht
drehen, durch eine Feder in die geschärfte Position gebracht.
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Nach
dem Aufladen der Kondensatoren 32 der Zündeinrichtung 20 durch
die Batterie 16 beginnt ein elektronischer Zählvorgang
für die
Selbstzerstörungszeit
(von etwa 4 Minuten bis zu mehreren Stunden, wie es durch die Zündereinstellung
während
der Herstellung vorbestimmtist). Beim Auswerfen der Submunitionsgranaten 14 aus
dem Geschoß 10 werden
die Leitungen 18 zwischen der Batterie 16 und den
Zündeinrichtungen 20 auseinandergerissen. Dann
wird mittels Beschleunigungsmesser oder durch Erfassen des Auseinanderreißens der
Leitungen 18 weiter das Auswerfen der Submunitionsgranaten 14 erfaßt, und
dies löst
durch das IC 42 eine kurze Sperrverzögerungszeit von etwa 0,5 s
aus. Während
dieser Zeit kann die Zündeinrichtung 20 selbst
durch einen harten Aufschlag nicht ausgelöst werden. Dies verhindert
Explosionen aufgrund von Zusammenstößen zwischen Submunitionsgranaten 14 oder
zwischen Submunitionsgranaten 14 und irgendwelchen Systemkomponenten.
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Das
Abbremsen durch den Bodenaufschlag wird durch den Beschleunigungsmesser
gemessen. Es ist möglich,
die Zündeinrichtung 20 sofort
(S.Q.) nach der Wahrnehmung des Aufschlags zu aktivieren, wie z.
B. bei hohen Beschleunigungswerten, die beim Auftreffen auf ein
hartes Ziel, z. B. auf gepanzerte oder harte Ziele, eintreten. Dies
ist die effektivste Weise, Hohlladungen zu zünden, während die Zündeinrichtung 20 beim
Auftreffen auf ein weiches Ziel zunächst ein pyrotechnisches Rückschlagsystem
für die
Submunitionsgranate 14 und dann, nach einer kurzen Verzögerung von
einigen Zehntelsekunden, wenn sich die Submu nitionsgranate 14 in
der optimalen Höhe
für Personenziele
befindet, die Sprengladung der Submunitionsgranate 14 aktivieren
würde.
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Für eine Redundanz
sind zwei elektrische Widerstandsbrücken 38 und 39 vorgesehen,
wobei die eine durch Aufschlag, die andere durch den Selbstzerstörungsmodus
aktiviert wird. Wenn die Zündeinrichtung 20 beim
Aufschlag nicht funktionierte, wird das Selbstzerstörungssystem
aktiviert, das die Zündeinrichtung 20 und
die Submunitionsgranate 14 zerstört, falls die Zündeinrichtung 20 vorher
geschärft
wurde. Wenn die Zündeinrichtung 20 nicht
geschärft
wurde, wird nur der elektrische Detonator 34 entweder durch
einen Schlag (der als primärer Selbstneutralisationsmodus
dient) oder mit Verzögerung
(die als sekundärer
Selbstneutralisationsmodus dient) zerstört. Sicherheitshalber kann
die Zündeinrichtung 20 außerdem einen
zusätzlichen
Kondensator und Detonator sowie eine zusätzliche Energiequelle aufweisen.
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Ein
besonderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Zünden des
Detonators 34 durch alle möglichen Kombinationen aus Schlagzündung, Zündung mit
Zeitgebung, geschärfter
Zündeinrichtung 20 und
ungeschärfter
Zündeinrichtung 20,
wie in den 6 und 7 dargestellt, erfolgen kann.
Wenn die Zündeinrichtung 20 geschärft ist,
sollte ein Schlag den Aufschlagschalter 40 dazu bringen,
das Zünden des
Detonators 34 durch die elektrische Widerstandsbrücke 38 zu
verursachen. Ist dies nicht der Fall, so sorgt der Zeitgeber dafür, daß die elektrische Widerstandsbrücke 39 den
Detonator 34 zündet.
In beiden Fällen
explodieren die Zündeinrichtung 20 und
die Submunitionsgranate 14.
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Wenn
die Zündeinrichtung 20 aus
irgendeinem Grunde nicht geschärft
ist, sollte ein Schlag den Aufschlagschalter 40 veranlassen,
das Zünden
des Detonators 34 durch die elektrische Widerstandsbrücke 38 zu
verursachen. Geschieht dies nicht, so sorgt der Zeitgeber dafür, daß die elektrische
Widerstandsbrücke 39 den
Detonator 34 auslöst.
Somit bietet die Erfindung effektiv zwei Selbstneutralisationsmöglichkeiten.
In beiden Fällen
explodiert die Zündeinrichtung 20,
nicht jedoch die Sprengladung der Submunitionsgranate 14.
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Wenn
die Zündeinrichtung 20 nicht
funktionierte und nicht zerstört
wurde, entlädt
sich die elektrische Energie durch Selbstentladung des Kondensators 32.
Der Blindgänger
ist dann, selbst wenn er geschärft
ist, sicher und ungefährlich,
da er weder eine interne Energiequelle zum Zünden noch irgendein mechanisches
System, wie einen Schlagbolzen, zum Zünden des Detonators 34 durch
Kippen oder als Sprengfalle durch den Feind aufweist. Wenn der Kondensator 32 nicht
aufgeladen ist, explodiert schließlich weder die Zündeinrichtung 20 noch
die Submunitionsgranate 14. Es versteht sich, daß bei allen
derartigen Blindgängern keine
Gefahr für
befreundete Streitkräfte
oder für
Zivilisten besteht, da weder eine interne Energiequelle noch eine
mechanische Zündeinrichtung
vorhanden ist.
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Als
besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung bieten das System
und das Verfahren, insbesondere gemäß der Weiterbildungen, eine
Reihe von Vorteilen gegenüber
herkömmlichen
Submunitionszündeinrichtungen.
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Erstens:
Eine unerwünschte
Betätigung
von Zündern
durch Zusammenstöße von Submunitionsgranaten 14 in
der Luft, d.h. unmittelbar nachdem sie ausgeworfen wurden, wird
vermieden.
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Zweitens:
Die Wirksamkeit der Submunitionsgranate 14 gegenüber einem
Panzerabwehrziel wird durch ihre Zündung innerhalb einer sehr
kurzen Zeit nach dem Aufschlag (S.Q.) erhöht. Dies erhöht die Wirksamkeit
der Hohlladung und verhindert eine mechanische Beschädigung der
Komponenten von Zündeinrichtung 20 und
Submunitionsgranate 14 durch den Aufschlag.
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Drittens:
Die Wirksamkeit der Submunitionsgranate 14 wird durch das
System zum Zurückprallen der
Submunitionsgranate 14 in die Luft mit einer verzögerten Zündung der
Submunitionsgranate 14 erhöht, da diese dabei in der Luft
explodiert und eine stärkere
Personenabwehr-Wirkung besitzt. Mit anderen Worten: die Selbstzerstörungseinrichtung
der Submunitionsgranate 14 kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten
nach dem Bodenaufschlag aktiviert werden.
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Viertens:
Die Wahrscheinlichkeit eines Blindgängers wird durch Verwendung
des primären
Betriebsmodus (Aufschlag) als Selbstneutralisationsmodus des Detonators 34 für den Fall,
daß die
Zündeinrichtung 20 nicht
geschärft
war, als Ergänzung
zu den Aktivierungsmodi der Selbstzerstörung mit Zeitgebung und der
Selbstneutralisation verringert.
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Fünftens:
Die Anzahl gefährlicher
Blindgänger
wird aufgrund der dualen Selbstzerstörungs- und Selbstneutralisationssysteme sowie
aufgrund der Vermeidung der Verwendung eines mechanischen Zündstiftes,
der auf die Handhabung als Blindgänger anspricht, merklich verringert.
Ebenso wird verhindert, daß der
Feind Blindgänger
als Sprengfallen verwendet.
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Sechstens:
Durch die vorliegende Erfindung werden die Kosten der Rückgewinnung
des Gebietes zur zivilen Nutzung nach dem Krieg gesenkt, indem die
Anzahl von Blindgängern
verringert wird.
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Schließlich wird
durch die Erfindung die Umweltverschmutzung verringert, da die Verwendung von
Batterien in den Zündeinrichtungen 20 jeder
Submunitionsgranate 14 vermieden wird und somit keine schädlichen
Substanzen freigesetzt werden. Insbesondere dann, wenn eine einzige
zentrale Batterie 16 in dem Geschoß 10 verwendet wird,
bleibt diese intakt, so daß überhaupt
keine Chemikalien freigesetzt werden, während die Submunitionsgranate 14 eine vollelektronische
Zündeinrichtung
ohne irgendeine interne Eneigiequelle aufweist.