DE19831807A1 - Zündeinrichtung für Submunition - Google Patents

Zündeinrichtung für Submunition

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Zündeinrichtungen im allgemeinen und insbesondere auf Selbstzerstörungs-Zündeinrichtungen für Submunitionseinheiten, wie beispielsweise Granaten und Minen.
In den letzten Jahren fand eine umfangreiche Entwicklung von intelligenten Minen, einschließlich Streubomben, die eine Vielzahl von Submunitionseinheiten oder Submunitionsgranaten in einem einzigen Gehäuse abfeuern, das sich über dem Ziel öffnet, um die in ihm enthaltenen Submunitionseinheiten freizugeben, statt; diese kommen auf der ganzen Welt in zunehmendem Maße gegen verschiedene Ziele zum Einsatz. Herkömmliche Submunitionsgranaten weisen jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. Submunitionsgranaten mit einer Hohlladung und einem einfachen Trägheitsschlagzünder lassen sich wirksam gegen gepanzerte Ziele verwenden, weisen jedoch nur beschränkte Wirksamkeit gegen Flächenziele auf.
Herkömmliche Submunitionsgranaten sind auch bezüglich des unerwünschten Zündens von Zündeinrichtungen durch Zusammenstöße von Submunitionsgranaten in der Luft, d. h. unmittelbar nach deren Auswerfen, nachteilig. Dies verringert die Verläßlichkeit des Systems, führt zu einem Verlust der Submunitionsgranate, beschädigt benachbarte Submunitionsgranaten durch die Explosion und erzeugt Blindgänger.
Des weiteren erzeugt die zunehmende Verwendung von Submunitionsgranaten eine große Anzahl Blindgänger, die befreundete Streitkräfte gefährden. Diese Blindgänger können vom Feind als Sprengfallen verwendet werden, und die Räumung des betroffenen Gebietes, um es wieder durch Zivilisten nutzbar zu machen, erfordert einen enormen Aufwand. Zusätzlich schädigen die Schwermetalle und andere Materialien, die in den Batterien der Zündeinrichtungen vieler herkömmlicher Submunitionsgranaten enthalten sind, die Ökologie des Gebietes, auf das sie fallen.
Eine Lösung dieses Problems wird von Tari et al. in dem US-Patent 5.387.257 vorgeschlagen, in dem eine Selbstzerstörungs-Zündeinrichtung für Submunitionsgranaten beschrieben ist. Die Zündeinrichtung weist eine elektrische Selbstzerstörungseinrichtung auf, die dann zum Einsatz kommt, wenn der mechanische, primäre Trägheitsschlagmodus beim Auftreffen auf ein beabsichtigtes Ziel nicht wirksam wird. Diese Zündeinrichtung enthält alle Komponenten eines herkömmlichen Schlagzünders sowie ein völlig unabhängiges elektrisches Selbstzerstörungssystem. Die Zündeinrichtung ist relativ groß, um den mechanischen Schlagdetonator und die Batterie aufzunehmen. Diese Zündeinrichtung stellt aus mehreren Gründen ein Problem dar: die Batterien enthalten Schwermetalle und andere umweltschädliche Materialien; die Chemikalien in den Batterien altern, die Batterien können aber nicht ersetzt werden, da sie in jeder Granate schwer zugänglich sind. Die Zündeinrichtung enthält einen mechanischen Schlagbolzen, der im Falle eines Blindgängers versehentlich von befreundeten Streitkräften aktiviert oder zum Zünden der Submunitionsgranate als Sprengfalle verwendet werden kann. Die Reservebatterie in dem Zünder kann durch Vibrationen beim Transport aktiviert werden, so daß kein Strom zum Zünden des Detonators zum Zeitpunkt des Abfeuerns der Submunitionsgranate im Falle eines Blindgängers vorhanden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zündeinrichtung und ein Verfahren zum Zünden zu schaffen, mit der bzw. dem eine Ladung wesentlich sicherer gezündet werden kann.
Die Aufgabe wird durch eine Zündeinrichtung für eine Submunitionsgranate gelöst, die einen elektrischen Detonator, eine primäre Einrichtung zum elektrischen Zünden des elektrischen Detonators und eine Selbstzerstörungseinrichtung zum elektrischen Zünden des elektrischen Detonators nach einem bestimmten Zeitraum, wenn die erste Einrichtung den elektrischen Detonator nicht gezündet hat, aufweist. Die Zündeinrichtung besitzt vorzugsweise keine interne Energiequelle, sondern lediglich einen Kondensator, der durch eine externe Energiequelle aufgeladen wird.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Submunitionsgranate einen elektrischen Detonator auf, und die primäre Einrichtung enthält eine integrierte Schaltung, einen mit der integrierten Schaltung gekoppelten Aufschlagschalter und eine elektrische Widerstandsbrücke, die mit dem elektrischen Detonator und mit der integrierten Schaltung Zünden des elektrischen Detonators aufgrund einer Aktivierung durch den Aufschlagschalter gekoppelt ist.
Ferner weist die Selbstzerstörungseinrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einen Zeitgeber und eine integrierte Schaltung zum Zünden des elektrischen Detonators nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit als Reaktion auf die Aktivierung durch den Zeitgeber auf.
Erfindungsgemäß ist auch ein Verfahren zum Zünden einer Submunitionsgranate vorgesehen, die eine Zündeinrichtung und einen elektrischen Detonator aufweist, wobei die Submunitionsgranate so ausgelegt ist, daß sie aus einem Geschoß ausgeworfen wird, und wobei das Verfahren die Schritte des Auswerfens der Submunitionsgranate aus dem Geschoß, des elektronischen Zählens einer Verzögerungszeit und des elektrischen Zündens eines elektrischen Detonators durch einen primären Initiator umfaßt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt das Verfahren, falls der Detonator nicht durch die primäre Zündung explodiert, ferner die Schritte des elektronischen Zählens der Zeit bis zur Selbstzerstörung und des elektrischen Zündens des elektrischen Detonators durch einen Selbstzerstörungsinitiator.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend in Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhaft noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Geschosses von einer Seite im Schnitt, das eine Vielzahl von Submunitionseinheiten befördert, deren jede eine erfindungsgemäße Zündeinrichtung aufweist.
Fig. 2 eine unterteilte Schnittansicht einer Submunitionsgranaten-Zündeinrichtung einer Seite, die gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gebaut ist und arbeitet.
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Seite eines Schiebekontaktes gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, der in der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung einsetzbar ist.
Fig. 4a und 4b eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht einer elektronischen Karte im Schiebekontakt gemäß Fig. 3.
Fig. 4c eine Darstellung eines Aufschlagschalters in Einzelheiten.
Fig. 5 einen elektrischen Schaltkreis, der in der Zündeinrichtung gemäß Fig. 2 betreibbar ist; und
Fig. 6 und 7 ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Selbstzerstörungs-Zündeinrichtung für Submunitionseinheiten, wie beispielsweise Submunitionsgranaten, bei der sowohl der primäre Initiator als auch der Selbstzerstörungsinitiator elektrische Initiatoren eines elektrischen Detonators sind. Die Zündeinrichtung weist einen primären Modus einer superschnellen (super quick = S.Q.) Zündung durch Erschütterung, die Möglichkeit einer Zündung nach einer kurzen Verzögerungszeit nach dem Abprallen der Submunitionsgranate vom Boden in die Luft und einen Selbstzerstörungsmodus für die Fälle auf, daß keine Scharfstellung gegeben ist oder der primäre Zündmodus versagt hat. Die Initiierung der Selbstzerstörung erfolgt so, daß sie nach einer vorbestimmen Zeitdauer nach dem Abfeuern, die mehrere Minuten oder mehrere Stunden betragen kann, oder nach der Selbstneutralisation des Detonators in einer ungeschärften Zündeinrichtung in einem superschnellen Modus durch Erschütterung ausgelöst wird.
Ein besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß das Zünden sowohl im primären Modus als auch im Selbstzerstörungsmodus elektrisch, ohne mechanisches Zünden eines Schlagdetonators beim Aufschlag, erfolgt. Dies führt zu einem deutlich einfacheren und leichteren und dennoch höchst zuverlässigen Zündermechanismus. Ein weiteres besonderes Merkmal besteht darin, daß im Falle eines Blindgängers kein Schlagbolzen vorhanden ist, so daß die Zündeinrichtung nicht gezündet werden kann.
Bezugnehmend auf Fig. 1 wird ein schematischer Schnitt eines Geschosses 10 von einer Seite gezeigt, das seine eigene herkömmliche Zündeinrichtung 12 und eine Vielzahl von Submunitionsgranaten 14 (auch als Kleinbomben bekannt) aufweist, deren jede über eine erfindungsgemäße elektronische Zündeinrichtung 20 verfügt. Das Geschoß 10 kann irgendein herkömmliches Geschoß zum Transportieren einer Vielzahl von Submunitionseinheiten, wie z. B. eines Sprenggeschosses, einer Mörsergranate, einer Luft- Streubombe oder einer Rakete, sein. Im Kopf des Geschosses 10 ist eine Batterie 16 angebracht, die mit jeder Zündeinrichtung 20 über Leitungen 18 gekoppelt ist. Bei der Batterie 16 kann es sich um jede geeignete Batterie handeln, sei es eine Primärbatterie, eine Reservebatterie oder eine Thermobatterie. Eine Thermobatterie, wie z. B. die Batterie Nr. SAP-121 16 von Eagle Picher Industries, Inc., USA, wird allerdings bevorzugt.
Es ist ein besonderes Merkmal des dargestellten Ausführungsbeispiels, daß die Batterie (oder eine andere aktive Energiequelle) von der Zündeinrichtung getrennt und nicht in dieser angeordnet ist. Obwohl diese Anordnung deshalb bevorzugt ist, weil sich eine Batterie, falls erforderlich, leicht ersetzen läßt, versteht es sich aber auch, daß voneinander unabhängige Batterien für jede Schicht oder Reihe von Submunitionseinheiten 14 innerhalb des Geschosses vorgesehen sein können. Diese beiden Möglichkeiten sind aufgrund der geringen Anzahl von Batterien im Vergleich zur Anzahl der Submunitionsgranaten und wegen des geringen Gewichtes der resultierenden Zündeinrichtung bevorzugt. Alternativ dazu kann aber auch in jeder Zündeinrichtung eine eigene Batterie vorgesehen werden.
Bezugnehmend auf Fig. 2 wird eine Seite einer elektronischen Zündeinrichtung 20, deren Bau- und Funktionsweise einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung entsprechen, im Schnitt gezeigt. Die elektronische Zündeinrichtung 20 ist in dem oberen Teil einer Submunitionsgranate 22 angeordnet. Die Zündeinrichtung 20 weist einen Zünderkörper 24 auf. In dem Zünderkörper 24 sind ein Schiebekontakt 26, der in Fig. 3 in Einzelheiten dargestellt ist, und ein Arretierstift 27 für den Schiebekontakt befestigt.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch eine Seite eines Schiebekontaktes 26 zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Der Schiebekontakt 26 weist eine Buchse 28 zum elektrischen Anschluß der Leitungen 18 der Batterie und eine elektronische Karte 30 auf. Die Buchse 28 ist mit einem Kondensator 32 gekoppelt, der zum Aufnehmen und Speichern elektrischer Energie für ein Aktivieren eines elektrischen Detonators 34 und des elektrischen Schaltkreises dient. Wahlweise kann auch ein Gewicht 36 vorgesehen sein, um den Submunitionsgranaten-Zünder durch Zentrifugalkraft zu schärfen.
Ein besonderes Merkmal dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht darin, daß Energiekondensatoren zur Initiierung des elektrischen Schaltkreises in der Submunitionsgranaten-Zündeinrichtung verwendet werden und nicht in jeder Zündeinrichtung eine unabhängige Batterie angeordnet wird. Die Verwendung von Kondensatoren erlaubt auch das bequeme Ersetzen der Hauptbatterie bei der Wartung. Eine Thermobatterie ist bevorzugt, da sie unempfindlich ist und durch starke mechanische Vibration nicht aktiviert wird.
Fig. 4a und 4b zeigen eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht der elektronischen Karte 30 in Schiebekontakt aus Fig. 3. Es ist ersichtlich, daß die elektronische Karte 30 den Kondensator 32, zwei elektrische Widerstandsbrücken 38 und 39, einen Aufschlagschalter 40, der wie ein Beschleunigungsmesser arbeiten kann, und eine digitale integrierte Schaltung (IC) 42 aufweist. Bei der dargestellten Ausführungsform werden die elektrischen Widerstandsbrücken 38 und 39, der Aufschlagschalter 40 und das IC 42 durch Mikrobearbeitung (MicroElectroMechanicalSystem) als ein einziges Element ausgebildet, siehe Fig. 4b. Alternativ dazu können diese Elemente als einzelne Elemente oder zwei beliebige dieser Elemente als Hybridelement auf der elektronischen Karte 30 montiert werden.
Die elektrische Widerstandsbrücke 38 ist der Primärinitiator für den elektrischen Detonator 34. Die Brücke 38 ist mit dem Aufschlagschalter 40 gekoppelt. Fig. 4c zeigt ein Beispiel eines durch Mikrobearbeitung ausgebildeten Aufschlagschalters. Der Aufschlagschalter 40 weist eine feste Elektrode 50 und eine bewegliche Elektrode 52 auf. Die elektrische Widerstandsbrücke 39 dient als Selbstzerstörungsinitiator zur Betätigung des elektrischen Detonators 34 für den Fall, daß dies nicht durch die Brücke 38 erfolgt ist.
Fig. 5 zeigt einen elektrischen Schaltkreis, wie er in der Zündeinrichtung von Fig. 2 eingesetzt wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Kondensator 32 jeder Zündeinrichtung durch einen elektrischen Widerstand 44, der einen Kurzschluß der Batterie im Falle eines Kurzschlusses in den Leitungen 18 zu einer der Zündeinrichtungen verhindert, der zu einem Nichtladen der übrigen Zündeinrichtungen führen könnte, und durch einen DIAC 46, insbesondere einen Si-DIAC, geladen, der ein willkürliches Aufladen der Kondensatoren, beispielsweise durch ein elektrisches Feld, das ein unerwünschtes Starten des elektrischen Schaltkreises in der Zündeinrichtung verursachen könnte, durch Vermeidung einer unerwünschten Spannungsübertragung, z. B. bei einer Spannung von weniger als 30 V, verhindert. Ebenso ist eine Diode 48 vorgesehen, um das Entladen des Kondensators durch einen unerwünschten Kurzschluß in den Leitungen 18 zu verhindern. Beispielsweise wäre nach dem Auswerfen der Submunitionsgranaten aus dem Geschoß ein Kurzschluß in den Leitungen während deren Auseinanderreißen oder auch durch Feuchtigkeit an der Aufschlagstelle möglich.
Der elektrische Schaltkreis weist auch ein Schaltelement 54 auf, das mit der integrierten Schaltung 42 gekoppelt ist. Bei dem Schaltelement 54 kann es sich um jedes geeignete Element handeln, wie z. B. um einen TRIAC Thyristor F.A.T. oder einen SCR. Wenn der Detonator durch den Aufschlagschalter 40 oder durch den Selbstzerstörungszeitgeber in der integrierten Schaltung 42 betätigt wird, sendet das IC 42 an das Schaltelement 54 ein Signal, um den Stromkreis zwischen dem Kondensator 32 und dem Detonator 34 zu schließen, was dazu führt, daß eine der elektrischen Widerstandsbrücken 38 oder 39 den Detonator 34 initiiert.
In Fig. 6 und 7 ist ein Flußdiagramm der Betriebsweise der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung dargestellt. Im allgemeinen arbeitet die erfindungsgemäße Zündeinrichtung, unter weiterer Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 5, wie folgt. Nach dem Abfeuern des Geschosses 10 wird die Batterie 16 durch Umgebungsbedingungen, die während des normalen Abfeuerns eintreten, d. h. Beschleunigung, Drall, aerodynamische Bremsung oder externe Spannung oder irgendeine Kombination unter diesen, angeschlossen oder betätigt und beginnt, elektrische Energie zu liefern. Die Batterie 16 lädt die in den Schiebekontakten 26 angeordneten Kondensatoren 32 über die Leitungen 18 auf.
Wenn die Zündeinrichtung des Geschosses betätigt wird, werden die Submunitionsgranaten aus dem Geschoß ausgeworfen und dann mechanisch geschärft. Das Scharfstellen der Submunitionsgranaten erfolgt durch Kombination von Bedingungen, die für das Starten oder Abfeuern typisch sind: z. B. das Auslösen eines Rückschlagbolzens in einer Mörsergranate während des Abfeuerns; Herausziehen des Bolzens durch ein Stabilisierungsband bei allen Systemen; das Auslösen eines Drehbolzens bei sich drehenden Systemen, wie z. B. Sprenggeschossen und Artillerieraketen. Dabei wird der Schiebekontakt in sich drehenden Systemen durch Zentrifugalkräfte oder in Systemen, die sich nicht drehen, durch eine Feder in die geschärfte Position gebracht.
Nach dem Aufladen der Kondensatoren der Zündeinrichtung durch die Batterie beginnt ein elektronischer Zählvorgang für die Selbstzerstörungszeit (von etwa 4 Minuten bis zu mehreren Stunden, wie es durch die Zündereinstellung während der Herstellung vorbestimmt ist). Beim Auswerfen der Submunitionsgranaten aus dem Sprenggeschoß werden die Leitungen 18 zwischen der Batterie 16 und den Zündeinrichtungen 20 auseinandergerissen. Dann wird mittels Beschleunigungsmesser 40 oder durch Erfassen des Auseinanderreißens der Leitungen weiter das Auswerfen der Submunitionsgranaten erfaßt, und dies löst durch das IC 42 eine kurze Sperrverzögerungszeit von etwa 0,5 s aus. Während dieser Zeit kann die Zündeinrichtung selbst durch einen harten Aufschlag nicht ausgelöst werden. Dies verhindert Explosionen aufgrund von Zusammenstößen zwischen Submunitionsgranaten oder zwischen Submunitionsgranaten und irgendwelchen Systemkomponenten.
Das Abbremsen durch den Bodenaufschlag wird durch den Beschleunigungsmesser 40 gemessen. Es ist möglich, die Zündeinrichtung sofort (S.Q.) nach der Wahrnehmung des Aufschlags zu aktivieren, wie z. B. bei hohen Beschleunigungswerten, die beim Auftreffen auf ein hartes Ziel, z. B. auf gepanzerte oder harte Ziele, eintreten. Dies ist die effektivste Weise, Hohlladungen zu zünden, während die Zündeinrichtung beim Auftreffen auf ein weiches Ziel zunächst ein pyrotechnisches Rückschlagsystem für die Submunitionsgranate und dann, nach einer kurzen Verzögerung von einigen Zehntelsekunden, wenn sich die Submunitionsgranate in der optimalen Höhe für Personenziele befindet, die Sprengladung der Hauptsubmunitionsgranate aktivieren würde.
Für eine Redundanz sind zwei elektrische Widerstandsbrücken 38 und 39 vorgesehen, wobei die eine durch Aufschlag, die andere durch den Selbstzerstörungsmodus aktiviert wird. Wenn die Zündeinrichtung beim Aufschlag nicht funktionierte, wird das Selbstzerstörungssystem aktiviert, das die Zündeinrichtung und die Submunitionsgranate zerstört, falls die Zündeinrichtung vorher geschärft wurde. Wenn die Zündeinrichtung nicht geschärft wurde, wird nur der elektrische Detonator entweder durch einen Schlag (der als primärer Selbstneutralisationsmodus dient) oder mit Verzögerung (die als sekundärer Selbstneutralisationsmodus dient) zerstört. Sicherheitshalber kann die Zündeinrichtung außerdem einen zusätzlichen Kondensator und Detonator sowie eine zusätzliche Energiequelle aufweisen.
Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Zünden des Zünderdetonators durch alle möglichen Kombinationen aus Schlagzündung, Zündung mit Zeitgebung, geschärfter Zündeinrichtung und ungeschärfter Zündeinrichtung, wie in den Fig. 6 und 7 dargestellt, erfolgen kann. Wenn die Zündeinrichtung geschärft ist, sollte ein Schlag den Aufschlagschalter 40 dazu bringen, das Zünden des Detonators durch die elektrische Widerstandsbrücke 38 zu verursachen. Ist dies nicht der Fall, so sorgt der Zeitgeber dafür, daß die elektrische Widerstandsbrücke 39 den Detonator zündet. In beiden Fällen explodieren die Zündeinrichtung und die Submunitionsgranate.
Wenn die Zündeinrichtung aus irgendeinem Grunde nicht geschärft ist, sollte ein Schlag den Aufschlagschalter veranlassen, das Zünden des Detonators durch die elektrische Widerstandsbrücke 38 zu verursachen. Geschieht dies nicht, so sorgt der Zeitgeber dafür, daß die elektrische Widerstandsbrücke 39 den Detonator auslöst. Somit bietet die Erfindung effektiv zwei Selbstneutralisationsmöglichkeiten. In beiden Fällen explodiert die Zündeinrichtung, nicht jedoch die Sprengladung der Submunitionsgranate.
Wenn die Zündeinrichtung nicht funktionierte und nicht zerstört wurde, entlädt sich die elektrische Energie durch Selbstentladung des Kondensators. Der Blindgänger ist dann, selbst wenn er geschärft ist, sicher und ungefährlich, da er weder eine interne Energiequelle Zünden noch irgendein mechanisches System, wie einen Schlagbolzen, zum Zünden des Detonators durch Kippen oder als Sprengfalle durch den Feind aufweist. Wenn der Kondensator nicht aufgeladen ist, explodiert schließlich weder die Zündeinrichtung noch die Submunitionsgranate. Es versteht sich, daß bei allen derartigen Blindgängern keine Gefahr für befreundete Streitkräfte oder für Zivilisten besteht, da weder eine interne Energiequelle noch eine mechanische Zündeinrichtung vorhanden ist.
Als besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung bieten das System und das Verfahren, insbesondere gemäß der Weiterbildungen, eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Submunitionszündeinrichtungen.
Erstens: Eine unerwünschte Betätigung von Zündern durch Zusammenstöße von Submunitionsgranaten in der Luft, d. h. unmittelbar nachdem sie ausgeworfen wurden, wird vermieden.
Zweitens: Die Wirksamkeit der Submunitionsgranate gegenüber einem Panzerabwehrziel wird durch ihre Zündung innerhalb einer sehr kurzen Zeit nach dem Aufschlag (S.Q.) erhöht. Dies erhöht die Wirksamkeit der Hohlladung und verhindert eine mechanische Beschädigung der Komponenten von Zündeinrichtung und Submunitionsgranate durch den Aufschlag.
Drittens: Die Wirksamkeit der Submunitionsgranate wird durch das System zum Zurückprallen der Granate in die Luft mit einer verzögerten Zündung der Submunitionsgranate erhöht, da diese dabei in der Luft explodiert und eine stärkere Personenabwehr-Wirkung besitzt. Mit anderen Worten: der Selbstzerstörungsmechanismus der Submunitionsgranate kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Bodenaufschlag aktiviert werden.
Viertens: Die Wahrscheinlichkeit eines Blindgängers wird durch Verwendung des primären Betriebsmodus (Aufschlag) als Selbstneutralisationsmodus des Detonators für den Fall, daß die Zündeinrichtung nicht geschärft war, als Ergänzung zu den Aktivierungsmodi der Selbstzerstörung mit Zeitgebung und der Selbstneutralisation verringert.
Fünftens: Die Anzahl gefährlicher Blindgänger wird aufgrund der dualen Selbstzerstörungs- und Selbstneutralisationssysteme sowie aufgrund der Vermeidung der Verwendung eines mechanischen Zündstiftes, der auf die Handhabung als Blindgänger anspricht, merklich verringert. Ebenso wird verhindert, daß der Feind Blindgänger als Sprengfallen verwendet.
Sechstens: Durch die vorliegende Erfindung werden die Kosten der Rückgewinnung des Gebietes zur zivilen Nutzung nach dem Krieg gesenkt, indem die Anzahl von Blindgängern verringert wird.
Schließlich wird durch die Erfindung die Umweltverschmutzung verringert, da die Verwendung von Batterien in den Zündeinrichtungen jeder Submunitionsgranate vermieden wird und somit keine schädlichen Substanzen freigesetzt werden. Insbesondere dann, wenn eine einzige zentrale Batterie in dem Geschoß verwendet wird, bleibt diese intakt, so daß überhaupt keine Chemikalien freigesetzt werden, während die Submunitionsgranate eine vollelektronische Zündeinrichtung ohne irgendeine interne Energiequelle aufweist.

Claims (18)

1. Zündeinrichtung (20) für eine Submunitionsgranate mit:
  • (a) einem elektrischen Detonator (34) und
  • (b) einer primären, superschnellen Einrichtung zum elektrischen Zünden des elektrischen Detonators (34) bei Erschütterung.
2. Zündeinrichtung (20) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch:
  • (c) eine Selbstzerstörungseinrichtung zum elektrischen Zünden des elektrischen Detonators (34) nach einem bestimmten Zeitraum, wenn die erste Einrichtung den elektrischen Detonator (34) nicht zündet.
3. Zündeinrichtung (20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die primäre Einrichtung aufweist:
eine integrierte Schaltung (42),
einen mit der integrierten Schaltung (42) gekoppelten Aufschlagschalter (40) und eine elektrische Widerstandsbrücke (38), die mit dem elektrischen Detonator (34) und der integrierten Schaltung (42) gekoppelt ist, um den elektrischen Detonator (34) als Reaktion auf eine Aktivierung des Aufschlagschalters (40) zu zünden.
4. Zündeinrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einer ungeschärften Stellung, dadurch gekennzeichnet, daß die primäre, superschnelle Einrichtung als primäre Selbstzerstörungseinrichtung wirksam ist und die Selbstzerstörungseinrichtung als sekundäre Selbstzerstörungseinrichtung dient.
5. Zündeinrichtung (20) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbstzerstörungseinrichtung aufweist:
einen Zeitgeber und
eine integrierte Schaltung (42) zum Zünden des elektrischen Detonators (34) nach Ablauf eines vorbestimmten Zeitraums auf ein Ausgangssignal des Zeitgebers hin.
6. Zündeinrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine externe Energiequelle zum Aufladen eines internen Kondensators (32).
7. Zündeinrichtung (20) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Energiequelle eine Thermobatterie ist.
8. Zündeinrichtung (20) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die primäre Einrichtung und die Selbstzerstörungseinrichtung durch Mikrobearbeitung als eine einzige Einheit ausgebildet werden.
9. Elektronische Schlagzündeinrichtung (20) mit elektronischer Selbstzerstörungseinrichtung für Submunitionsgranaten mit:
einem Zünderkörper,
einer elektrischen Leitung zwischen einer externen Energiequelle und der elektronischen Zündeinrichtung (20),
einem elektrischen Detonator (34) und
einer primären elektrischen Einrichtung zum superschnellen Zünden der Zündeinrichtung (20) bei Aufschlag, die einen durch Mikrobearbeitung hergestellten Beschleunigungsmesser, eine integrierte Schaltung (42) und eine elektrische Widerstandsbrücke (38) zu dem elektrischen Detonator (34) aufweist.
10. Zündeinrichtung (20) nach Anspruch 9, die ferner eine elektrische Selbstzerstörungseinrichtung zum Auslösen der Zündeinrichtung (20) nach einer vorbestimmten Verzögerungszeit, einschließlich einer zweiten elektrischen Widerstandsbrücke (39) zu dem elektrischen Detonator, und die integrierte Schaltung (42) umfaßt.
11. Verfahren zum Zünden einer Submunitionsgranate, die eine Zündeinrichtung (20) und einen elektrischen Detonator (34) aufweist, wobei vorgesehen ist, daß die Submunitionsgranate aus einem Geschoß ausgeworfen wird, und das Verfahren durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
Auswerfen der Submunitionsgranate aus dem Geschoß,
elektronisches Zählen einer Verzögerungszeit und
elektrisches Zünden eines elektrischen Detonators (34) mittels eines primären Initiators durch einen Schlag.
12. Verfahren nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch folgende weitere Schritte:
Elektronisches Zählen der Zeit bis zur Selbstzerstörung, falls der Detonator (34) nicht durch die primäre Zündung explodiert,
elektrisches Zünden des elektrischen Detonators (34) durch einen Selbstzerstörungszünder.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, gekennzeichnet durch die folgenden zusätzlichen Schritte vor dem Schritt des Auswerfens:
Abfeuern des Geschosses und
Aufladen eines Kondensators (32) in der Zündeinrichtung (20) durch eine Batterie in Geschoß.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch den weiteren Schritt der Schärfung der Submunitionsgranaten-Zündeinrichtung (20) zum Zeitpunkt des Schrittes, bei dem eine Verzögerungszeit gezählt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung (20) nicht scharf ist und durch den primären Initiator beim Aufschlag in einem Selbstneutralisationsmodus gezündet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung (20) nicht scharf ist und nach einer Zeitverzögerung durch den Selbstzerstörungsinitiator in einem Selbstneutralisationsmodus gezündet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, gekennzeichnet durch den weiteren Schritt, bei dem die Submunitionsgranate in die Luft zurückprallt und der Detonator (34) durch den primären Initiator nach einer kurzen Verzögerung vor dem Schritt des Zündens des Detonators (34) durch den Selbstzerstörungsinitiator gezündet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, gekennzeichnet durch den weiteren Schritt der Selbstneutralisation der gespeicherten Energie des Kondensators (32), wenn der Detonator (34) nicht gezündet wird.
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