Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein drucksensitive Klebstofflaminate,
worin sich die Silikonschicht eines silikonbeschichteten Abziehliners in direktem
Kontakt mit einem drucksensitiven Klebstoff befindet. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung die Regulation der Klebstoff-Silikon-Grenzschichten, um
den Abziehwiderstand hiervon zu steuern. Besonders betrifft die Erfindung die
Regulation dieses Abziehwiderstandes, durch Bestrahlung der Silikon-Klebstoff-
Grenzschicht mit ultraviolettem Licht (UV).
Hintergrund der Erfindung
Es ist allgemein bekannt, daß drucksensitive Klebstoffe (pressure-sensitive ad
hesives = PSAs) auf die Rückseite von einem Frontmaterial, bekannt als ein
Oberblatt oder Deckpapier, angewendet werden und das sie nachfolgend auf die
Silikonbeschichtung eines Trägerblattes laminiert werden, um ein Laminat eines
drucksensitiven Klebstoffes zu bilden, das hierin einfach als Laminat bezeichnet
wird. Der Klebstoff kann auf einen silikonisierten Träger aufgebracht werden
und dann durch Lamination auf das Frontmaterial aufgeschichtet werden. Diese
Laminate haben üblicherweise vier Schichten: eine Frontschicht, einen PSA, der
hier ebenso als Klebstoff bezeichnet wird, eine Silikon-Abziehbeschichtung und
eine Trägerschicht. Das gehärtete Silikon ist üblicherweise fest mit der Träger
schicht verbunden um etwas zu bilden, daß zusammen ein Abziehliner genannt
wird, dabei ist der PSA fest mit der Frontschicht verbunden. Der PSA und die
Silikonschichten binden jedoch relativ schwach, und sie können einfach vonein
ander abgezogen werden.
Üblicherweise ist es für einen Abziehliner wünschenswert, daß er einfach abge
zogen werden kann, wobei die freie Klebstoffoberfläche freigelegt wird. Folglich
ist der Abziehwiderstand im allgemeinen sehr gering, wobei dieser als die Kraft
menge gemessen wird, die nötig ist den Abziehliner zu entfernen (die
"Abziehkraft"). Jedoch ist es manchmal wünschenswert einen höheren Abzieh
widerstand zu haben oder das der Abziehliner auf der Frontschicht, in ausge
wählten Abschnitten, eine permanente Bindung hat.
Die Patentliteratur offenbart PSA-Laminate, in denen der Abziehwiderstand
"gesteuert" wird, durch eine Veränderung der Zusammensetzung des Klebstoffes
oder des Abziehliners. Durch das Aussetzen der Silikonschicht an UV-Licht,
kann die Bindung der Klebstoff-Silikongrenzfläche, für einige Kombinationen
vom Klebstoff und Silikon, verstärkt werden. Ist die Zusammensetzung jedoch
erst einmal hergestellt und gehärtet, kann der Abziehwiderstand nicht mehr län
ger verändert werden. Weiterhin gibt es keine zusätzliche Steuerung des Ab
ziehwiderstandes.
Zum Beispiel offenbaren Riding, US-Patent Nr. 4 952 657; Kobayashi, US-Patent
Nr. 5 198 476 und Kessel, US-Patent Nr. 5 217 805 jeweils eine UV-gehärtete
Silikon-Abziehbeschichtung, mit einem Abziehwiderstand, der durch die Modifi
zierung der Silikonzusammensetzung steuerbar ist.
Joshimura, US-Patent Nr. 5 560 796 offenbart die UV-Härtung eines Klebstoffes,
nach dessen Anwendung auf ein Substrat. Obwohl er ebenso offenbart, das
Substrat mit einer Silikonlösung zu beschichten, schlägt er kein steuerbares Ab
lösen einer Klebstoff-Silikon-Grenzflächenbindung vor, welches auf anteiligen
Mengen an UV-Bestrahlung basiert.
Ein weiteres Problem, das dem Stand der Technik begegnet, ist, daß die Steue
rung zur geometrischen Konfiguration der Bereiche des spezifischen Abziehwi
derstandes schwierig zu erreichen ist. Noch ein Problem, mit dem der Stand der
Technik konfrontiert ist, ist, daß eine Einstellung eines Abziehgradienten in ei
nem spezifischen Bereich des PSA-Laminates schwierig zu erreichen ist.
Zusammenfassung der Erfindung
Es ist somit ein Ziel der Erfindung, ein PSA-Laminat mit einer Klebstoff-
Silikongrenzschicht bereitzustellen, wobei deren Abziehwiderstand, mit jeder
zusätzlichen Bestrahlung mit UV-Licht, anwächst.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat bereitzu
stellen, daß in jeder gewünschten Form vor dem UV-Licht maskiert werden
kann, wobei Bereiche mit hohem Abziehwiderstand und Bereiche mit geringem
Abziehwiderstand in dem Laminat erzeugt werden.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat bereitzu
stellen, das in der Abwesenheit von UV-Licht langzeitstabil ist.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat bereitzu
stellen, dessen Klebstoff, mittels Delamination in zwei Aufkleber, selektiv aufge
spalten werden kann.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat bereitzu
stellen, dessen ungummierte Bereiche, mittels Bestrahlung von UV-Licht auf das
Laminat durch eine Maske hindurch, geformt werden können.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat bereitzu
stellen, dessen Ablösen, bei den zwei Klebstoff-Silikongrenzflächen, unabhängig
und selektiv in spezifischen Bereichen erreicht werden kann, mittels Bestrahlung
von UV-Licht durch zwei Masken hindurch.
Es ist weiterhin ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat
mit einer UV-geschriebenen Signatur bereitzustellen, die unsichtbar ist, bis der
Aufkleber von dem Substrat entfernt ist.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat bereitzu
stellen, dessen freie Klebebereiche selektiv durch UV-Licht geformt werden kön
nen.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat bereitzu
stellen, bei dem der Abziehwiderstand einen Gradienten in einem spezifischen
Bereich hat.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein PSA-Laminat bereitzu
stellen, dessen Abziehwiderstand, lange nach der Herstellung des Laminates,
kontrolliert erhöht werden kann.
Wenigstens eines oder mehrere der vorhergehenden Ziele, zusammen mit deren
Vorteilen gegenüber den Stand der Technik, betreffend den gesteuerten Abzieh
widerstand von PSA-Laminaten, was sich aus der nachfolgenden Beschreibung
ergibt, werden durch die Erfindung erreicht, wie sie im folgenden beschrieben
und beansprucht ist.
Grundsätzlich stellt die Erfindung ein drucksensitives Klebstofflaminat bereit,
umfassend eine Klebstoffschicht, ein erstes Frontblatt, berührend eine Seite der
Klebstoffschicht, und eine erste Silikonschicht, berührend die Seite der Kleb
stoffschicht welche der Außenschicht gegenüberliegt, worin weiterhin die Kraft,
die nötig ist um die Klebstoffschicht von der Silikonschicht abzutrennen, bei der
Anwendung vom ultraviolettem Licht, auf die Grenzfläche zwischen der Kleb
stoffschicht und der ersten Silikonschicht, ansteigt. Die vorliegende Erfindung
stellt ebenso eine Methode zur Verstärkung des Abziehwiderstandes zwischen
einer Klebstoffschicht und einer Silikonschicht bereit, unter der Verwendung von
ultraviolettem Licht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 ist eine Aufrißansicht eines PSA-Laminat, gemäß der vorliegenden
Erfindung.
Fig. 2a und 2b zeigen ein PSA-Laminat ohne Trägerblatt, vor bzw. nach
der Delamination.
Fig. 2c zeigt das Laminat nach der Delaminierung, gemäß der Linie 2c-2c
von Fig. 2b.
Fig. 3a und 3b zeigen eine perspektivische Ansicht einer "L"-förmigen
Maske, wie sie auf ein PSA-Laminat angewendet werden kann, wobei der Zeit
punkt vor bzw. nach der Delamination gezeigt ist.
Fig. 4a und 4b zeigen jeweils eine Aufrißansicht eines PSA-Laminates,
welches zu selektiv gummierten Bereichen führt, wobei der Zeitpunkt vor und
nach der Delaminierung gezeigt ist.
Fig. 5a und 5b zeigen Aufrißansichten einer gelochten Maske, wie sie auf
ein PSA-Laminat angewendet werden kann, wobei vor bzw. nach der Delamina
tion gezeigt ist.
Fig. 6a und 6b sind perspektivische Ansichten eines Sicherheitsaufkle
bers enthaltend eine UV-Signatur; Fig. 6c ist eine plane Ansicht der Anwendung
des Aufklebers auf einem Briefumschlag.
Fig. 7a und 7b sind Graphen, die den Effekt der UV-Dosis auf den Ab
ziehwiderstand, gemessen mit einer Schälrate von 300 mm/min. bzw. 80 m/min.,
zeigt.
Die Darstellungen hierin sind nicht notwendigerweise maßstabsgerecht.
Bevorzugte Ausführungsform zur Ausführung der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein PSA-Laminat, enthaltend eine
Klebstoff-Silikongrenzfläche, wobei deren Bindungsstärke mittels der Anwen
dung von UV-Licht verstärkt werden kann. Dieses Laminat wird am besten un
ter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Obwohl die Figuren zur Erklärung
der vorliegenden Erfindung eingefügt sind, so soll die vorliegende Erfindung
nicht darauf beschränkt sein. Unter Bezugnahme auf Fig. 1, ist ein Laminat 10
abgebildet, bestehend aus einem Frontblatt (oder Frontmaterial) 11, welches mit
einem Klebstoff 12 beschichtet ist, und einem Abziehliner 14, welcher aus einem
Trägerblatt 19 mit einer Silikonbeschichtung (oder Silikonschicht) 13 besteht,
wobei der Klebstoff 12 und die Silikonbeschichtung 13 jeweils in Kontakt mitein
ander sind.
Das Frontblatt 11 kann aus jedem denkbaren Material zusammengesetzt sein,
aber, wie nachfolgend erklärt, sollte der Klebstoff stärker mit dem Frontblatt 11
als mit der Silikonschicht 13 binden. Diese Frontblätter sind in der Technik wohl
bekannt und beinhalten im allgemeinen Papier, Vinyl, thermoplastische Poly
merfilme wie Polyethylen, Polypropylen oder Polyester sowie andere geeignete
Materialien, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Papier- und Polymerfront
blätter sind meistens bevorzugt, weil sie einfach bedruckt oder beschrieben wer
den können.
Wie im folgenden noch detaillierter beschrieben wird, muß wenigstens etwas UV-Licht
in der Lage sein, durch entweder das Frontblatt 11, den Abziehliner 14
oder beides hindurchtreten zu können. In einer Ausführungsform, worin das
Frontblatt 11 durchscheinend für UV-Licht ist, beinhalten die Beispiele für ge
eignete Frontblätter Polypropylen, biaxialorientiertes Polypropylen (BOPP), kla
res Polyethylen sowie andere UV-transparente Filme oder Papiere. Es ist anzu
merken, daß die hierin verwendeten Ausdrücke "klar" oder "transparent" sich
auf ein Material beziehen, das wenigstens teilweise transparent für UV-Licht ist.
In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform, ist der Abziehliner 14
transparent für UV-Licht und das Frontblatt 11 nicht. Diese Ausführungsform
ist bevorzugt, wenn der Ort der Bestrahlung zwischen dem Abziehliner 14 und
dem Klebstoff 12 ist, weil viele der Klebstoffe beabsichtigterweise UV-Licht ab
sorbieren. Das Frontblatt kann weiterhin eine breite Vielzahl von Eigenschaften
haben, um dessen Verwendungszweck zu erfüllen.
Das Trägerblatt 9 kann ausgewählt werden aus klaren polymeren Filmen, wie
jene die für das Frontblatt verwendet werden, Pergamentpapier oder anderen
geeigneten, vorzugsweise UV-durchlässigen Materialien. Besonders bevorzugt,
besteht es aus klarem BOPP, Polypropylen oder klaren Polyethylen.
Während es gegenwärtig beabsichtigt ist, daß die Abziehbeschichtung auf Silikon
basiert, so wie die Silikonschicht 13, könnte jedoch ein Fachmann erkennen, daß
das Konzept der vorliegenden Erfindung sich auch auf die Verwendung eines
Abziehliners erstreckt, der auf etwas anderem als Silikon basiert. Wenn der Ab
ziehliner auf Silikon basiert, enthält er bevorzugt von ungefähr 50 bis 100% Si
likon, und besonders bevorzugt von ungefähr 90 bis 100% Silikon.
Es ist ebenso bevorzugt, daß die Silikonbeschichtung 13 Carbonylderivate des
Silkons enthält, einschließlich Acrylate, Metacrylate, Ether und Ester, ohne je
doch darauf beschränkt zu sein. Besonders bevorzugt, enthält die Silikonschicht
acrylierte Silikone, wie Tego 726, Tego 711 oder Kombinationen hiervon, welche
von Th. Goldschmidt AG, Essen, Deutschland, erhalten werden können, und
weiterhin ein Initiator, wie Darocur 1173, welcher von Ciba-Geigy erhalten wer
den kann. Alternative Silikone die für die Silikonbeschichtung 13 geeignet sind,
beinhalten Tego 704, 705, 706, 707, 711, 712, 725 und 726. Der Katalysator oder
Initiator, wie Darocur 1173, ist UV-reaktiv. Darüberhinaus kann der Katalysator
ebenso in dem Klebstoff sein, obwohl der Katalysator vorzugsweise in dem Sili
kon vorhanden ist, vorausgesetzt, daß die sich Bindung an der Grenzfläche zwi
schen dem Klebstoff und dem Silikon bei UV-Belichtung verstärkt.
Das System enthält vorzugsweise ein Gemisch aus Tego 726 und Tego 711, mit
einem Gewichtsverhältnis zwischen ungefähr 1 : 1 und ungefähr 9 : 1. Besonders
bevorzugt ist das Verhältnis von Tego 726 zu Tego 711 von ungefähr 3 : 2 bis un
gefähr 5 : 1. Am meisten bevorzugt ist das Verhältnis von ungefähr 2 : 1 bis unge
fährt 3 : 1. Das genaue Verhältnis bestimmt den charakteristischen Ablösewert des
Laminates. Dieser Ablösewert kann, gemäß der Erfindung, verändert werden,
durch nachträgliches Belichten der Grenzfläche des Klebstoffes und der Ablöse
schicht mit UV-Licht. Der verwendete Anteil an Darocur 1173 beträgt von unge
fähr 0,1 bis ungefährt 10 Gew.-% der Gesamtmischung, vorzugsweise von unge
fähr 0,5 bis ungefähr 5% und, besonders bevorzugt, von ungefähr 1 bis ungefähr
3%.
Die Menge oder "Dosis" an UV-Licht, welche die Grenzfläche erreicht, ist ab
hängig von vielen Faktoren, was im folgenden hierin detailliert beschrieben wird.
Obwohl die Bestrahlung mit Wellenlängen im UV-Bereich bevorzugt ist, kann ein
Fachmann erkennen, daß die vorliegende Erfindung unter Verwendung eines
reaktiven Initiator ausgeführt werden kann, welcher die Bindung zwischen dem
Klebstoff und den Silikonschichten bei Bestrahlung mit jeder geeigneten Wellen
länge bewirkt.
Unter der weiteren Bezugnahme auf Fig. 1, wächst die Stärke der Bindung zwi
schen dem Klebstoff 12 und der Silikonbeschichtung 13 mit der Belichtung durch
UV-Licht an. Der Klebstoff kann ausgewählt werden aus Wasser-basierenden
oder Lösungsmittel-basierenden Acrylaten, Wasser-basierenden oder Lösungs
mittel-basierenden Gummis, Heißschmelz-Acrylaten oder -gummis, Latex oder
andere geeignete Klebstoffe. Beispiele für geeignete Klebstoffe umfassen Acronal
DS 3458 (BASF) oder ein Gemisch aus 82,5 Gew.-% Acronal V 205 (BASF) und
17,5 Gew.-% Snowtac 352A (Akzo-Nobel).
Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, in Form eines dop
pelseitigen Laminates 30, ist in den Fig. 2a und 2b abgebildet. Diese Ausfüh
rungsform besteht aus der folgenden Abfolge von Schichten: eine erste Serie von
quadratischen, undurchsichtigen Masken 15a, ein erstes Frontblatt 11a, eine er
ste Silikonbeschichtung 13a, ein Klebstoff 12, eine zweite Silikonbeschichtung
13b, ein zweites Frontblatt 11b und eine zweite Serie von quadratischen, un
durchsichtigen Masken 15b. Zwischen jeweils zwei quadratischen Masken befin
det sich ein quadratischer Freiraum oder Leerraum von gleicher Größe, wodurch
ein zwei-dimensionales "schwarz-weiß Raster" von Masken mit Lücken oder
Freiräumen dazwischen gebildet wird, so wie dies in der Fig. 2c gezeigt ist.
In dieser besonderen Ausführungsform ist es bevorzugt, daß die Frontblätter und
Silikonschichten UV-Licht durchlassen können, aber die Klebstoffschicht und die
Masken nicht. Wie in Fig. 2a gezeigt, sind die zwei Serien an Masken so ange
ordnet, daß die Freiräume zwischen den Masken 15a nach den Masken 15b aus
gerichtet sind und die Freiräume zwischen den Masken 15b nach den Masken
15a ausgerichtet sind.
Das UV-Licht wird dann blitzartig oder stroposkopartig aufleuchten gelassen, um
die gewünschte Belichtung für die Klebstoff-Silikongrenzfläche zu erhalten. Die
UV-Strahlen, die aus Quellen auf beiden Seiten des Laminates 30 stammen,
werden auf jedes der Frontblätter 11a und 11b gerichtet, so wie dies durch die
Pfeile 22 und 23 in Fig. 2a angezeigt ist. In den Freiräumen oder Löchern jeder
der Masken 15a oder 15b, kann das UV-Licht aus jeder der Quellen nur die ihr
nähere der zwei Grenzflächen erreichen, aufgrund der Undurchlässigkeit der
Klebstoffschicht. Der Klebstoff kann inhärent undurchlässig sein oder durch die
Zugabe von UV-absorbierenden Materialien so hergestellt werden.
Die beabstandeten Masken produzieren ein, sich wechselseitig ausschließendes,
alternierendes schachbrettartiges Muster, von hohem Ablösewiderstand und
niedrigem Ablösewiderstand an beiden Klebstoff-Silikongrenzflächen. Da das
Schachbrettmuster einer Grenzfläche um eine Reihe des Schachbrettmusters der
anderen Grenzfläche versetzt ist, resultiert die Delamination in zwei, im wesent
lichen identischen, den Klebstoff bloßlegenden Frontblättern 11a, 11b mit Sili
konbeschichtungen 13a, 13b und den Schichten des Klebstoffes 12a, 12b, so wie
in Fig. 2b gezeigt. Jede von den klebstofftragenden Deckschichten kann dann
auf ein Substrat angewendet werden, so wie in dem Fall eines einfachen Aufkle
bers.
Alternativ kann das Frontblatt und die Silikonbeschichtung nach der Anwen
dung auf das Substrat optional entfernt werden, wodurch der Transfer eines
freien Klebstoffes auf das Substrat bewirkt wird. Vorausgesetzt, daß, wenn das
Frontblatt entfernt wird, die Klebstoff-Substrat-Bindung stärker ist als die Kleb
stoff-Silikon-Bindung, wird die Silikonbeschichtung an dem Deckblatt verblei
ben, und der freie Klebstoff wird an dem Substrat verbleiben. Der Vorteil einen
freien Klebstoff in dieser Art anwenden zu können, beinhaltet die Möglichkeit
speziell aufgebaute Produkte herzustellen, wie konzentrische Klebstoffzonen,
was zuvor technisch oder ökonomisch unpraktikabel oder schwierig herzustellen
war.
Andere Muster von Maske zu Freiraum sind möglich. Zum Beispiel, ist eine Al
ternative zu dem Schachbrettmuster in Fig. 3a abgebildet, zeigend eine L-för
mige Maske 15a die zwischen UV-Strahlen angeordnet ist, wie dies durch die
Pfeile 22 angedeutet ist, und ein Frontblatt 11a eines fünf-schichtigen Laminates
40, welches ebenso eine erste Silikonbeschichtung 13a, einen Klebstoff 12, eine
zweite Silikonbeschichtung 13b und ein zweites Deckblatt 11b umfaßt. Eine ent
sprechende Maske 15b - die einen L-förmigen UV-transparenten Bereich oder
eine Öffnung hat - ist zwischen den UV-Strahlen 23 und dem Frontblatt 11b so
angeordnet, daß die L-förmige Maske 15a sich in einer Linie mit der L-förmigen
Öffnung in der Maske 15b befindet.
Wie in Fig. 3b gezeigt, erzeugt die Delamination des Laminates 40 einen L-för
migen Klebstoff auf der Silikonschicht 13b auf der Frontblatt 11b; die Dela
mination erzeugt ebenso einen nicht gezeigten L-förmigen Freiraum in dem
Klebstoff, welcher an das Silikon 13a des Frontblattes 11a angebracht ist. Jede
von diesen zwei Frontblatt-Silikon-Klebstoff Dreifachschichtungen kann auf ein
Substrat angewendet werden, um zwei komplementäre Aufkleber herzustellen,
oder das silikonbeschichtete Frontblatt kann entfernt werden, um ein L-för
miges, freies Klebstoffmuster zu erzeugen. Ein Beispiel für eine mögliche
Verwendung für das L-förmige freie Klebstoffmuster ist der Transfer des freien
Klebstoffilmes auf ein Material, dessen Oberfläche eine L-Form hat. Dieses erfin
dungsgemäße Verfahren kann verwendet werden, um derartige Laminate ohne
jegliches Stempel-Schneiden herzustellen, wie dies bisher nach dem Stand der
Technik nötig ist.
Ein Beispiel für die Verwendung des L-förmigen Loches in dem Klebstoff des
dreilagigen Aufbaus mit Frontblatt-Silikon-Klebstoff, welche die untenliegende
Silikonbeschichtung im Inneren des "L" freilegt, ist das Packen kleiner Gegen
stände. Das L-förmige Loch in dem Klebstoff - oder ein mehr geeignetes kreis
förmiges oder rechteckiges Loch - stellt eine spezifische Form bereit, die über ei
nem Gegenstand plaziert werden kann. Die Ränder kleben an dem Substrat,
während die freigelegte L-förmige Silikonbeschichtung nicht an dem verpackten
Gegenstand klebt.
Ein L-förmiger Klebstoff, wie der oben beschriebene, kann ebenso durch Verän
derung des relativen Abziehwiderstandes von der Klebstoff-Silikongrenzfläche
16a und 16b erhalten werden, wie dies in Fig. 3a gezeigt ist. Grenzfläche 16a
befindet sich dort, wo der Klebstoff 12 die Silikonbeschichtung 13a berührt, und
die Grenzfläche 16b befindet sich dort, wo der Klebstoff 12 die Silikonbeschich
tung 13b berührt. Die Grenzfläche 16a hat vorzugsweise einen geringen Ab
ziehwiderstand und die Grenzfläche 16b hat vorzugsweise einen mittleren Ab
ziehwiderstand. Es ist unwichtig wie dieses erreicht wird, ob durch Hitze, Zu
sammensetzung, UV-Licht oder andere Techniken.
Wie durch die Pfeile 22 gezeigt, wird UV-Licht nur auf das Frontblatt 11a, hinter
der L-Maske 15a, angewendet. Das Ergebnis ist, wie in Fig. 3b gezeigt, daß ein
L-förmiger Teil des Klebstoffes 12 bei der Delamination auf der Silikonbeschich
tung 13b haftend zurückbleibt. Dies passiert, weil die Grenzschicht 16a, in dem
Bereich direkt unterhalb der L-förmigen Maske, ihren geringen Abziehwider
stand beibehält, aber die unmaskierten Bereiche der Grenzfläche 16a, aufgrund
der UV-Belichtung, Bereiche mit hohen Abziehwiderstand werden. Bezüglich der
Grenzfläche 16b behält die gesamte Grenzfläche ihren mittleren Abziehwider
stand, weil der nicht-durchlässige Klebstoff verhindert, daß UV-Licht die Grenz
fläche 16b erreicht oder weil das Silikon 13b nicht sensitiv gegenüber UV-Licht
ist.
Folglich werden bei der Delamination, das Frontblatt 11b und die Silikonschicht
13b einen L-förmigen Bereich des Klebstoffes 12 tragen, weil der Abziehwider
stand in dieser Region der Grenzfläche 16b (mittel) höher ist als bei der Grenz
fläche 16a (niedrig). Andererseits wird der Bereich des Klebstoffes 12, der sich
außerhalb des L-förmigen Bereiches befindet, an dem Silikon 13a verbleiben, weil
der Abziehwiderstand in dieser Region der Grenzfläche 16a (groß) größer ist als
bei der Grenzfläche 16b (mittel).
Nach dem Stande der Technik werden speziell geformte Klebstoff-Frontblätter,
die mit einem Rücken versehen sind, erhalten indem durch Stempel-Schneiden
das Laminats in eine gewünschte Form gebracht wird, mit anschließendem ent
fernen des Abziehliners. Durch Verwendung von UV-Licht zur selektiven Ver
stärkung des Abziehwiderstandes, was besser ist als das Schneiden des Klebstof
fes, entfallen die Kosten für das Schneidewerkzeug, es entfällt das Problem, daß
Klebstoff an dem Stempel haftet und weiterhin wird der Umfang von möglichen
Klebstoffausformungen stark vergrößert. Zum Beispiel sind kleine Punkte und
schmale Linien schwierig oder unmöglich durch Stempel-Schneiden herzustellen,
aber sie sind einfach gemäß der vorliegenden Erfindung herzustellen.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in den Fig. 4a
und 4b abgebildet. Das Laminat ist ähnlich zu dem, daß in den Fig. 3a und
3b beschrieben ist, aber das Laminat, das in den Fig. 4a und 4b abgebildet
ist, hat vier Schichten, was bevorzugt ist gegenüber fünf Schichten. Wie in der
Fig. 4a gezeigt, erlaubt eine Maske 15 dem UV-Licht, dargestellt durch die
Pfeile 22, nur an der Peripherie in das Laminat einzudringen. Die Delamination
legt den Klebstoff nur in einem mittleren Bereich frei, wie in der Fig. 4b ge
zeigt. Ein Vorteil, einer ungummierten Peripherie ist es, die Entfernung des
Laminates von einem Substrat dadurch einfacher zu machen, daß es Fingern
oder einem Werkzeug ermöglicht wird unter das Laminat zu gleiten und es zu
erfassen. Die folgende Ausführungsform ist ähnlich zu der, die oben beschrieben
ist, aber der ungummierte Bereich befindet sich in dem Zentrum des Laminates,
was gegenüber der Peripherie bevorzugt ist.
Die Ausführungsform, abgebildet in den Fig. 5a und 5b, wird in erster Linie
als eine Verpackungseinrichtung vorgeschlagen. Eine Maske 15 enthält einen
UV-transparenten Bereich oder Loch 17, welcher rechteckig sein kann oder jede
andere Form hat. UV-Licht, dargestellt durch die Pfeile 22, dringt nur durch das
Loch 17 in das Laminat. Die UV-Strahlen gehen durch ein transparentes Trä
gerblatt 14 und anschließend durch eine transparente Silikonbeschichtung 13
hindurch, wobei sie eine Grenzfläche 16, zwischen der Silikonbeschichtung 13
und einem Klebstoff 12, welcher an dem Deckblatt 11 klebt, erreichen.
Eine Anwendung von UV-Licht auf die Grenzfläche 16, gefolgt von einer Delami
nation, führt zu einer Klebstoffschicht, welche ein Silikonrechteck trägt. Das
Auflegen der Einrichtung auf einen Gegenstand erlaubt den Klebstoffrändern
auf dem Substrat zu kleben, während das silikonbeschichtete Rechteck nicht auf
dem verpackten Gegenstand klebt.
Für alle zuvor genannten Ausführungsformen, können die PSA-Laminate in
Rollen verarbeitet werden, weil sie in kontinuierlichen Bahnen oder Geweben
hergestellt werden können und weil der Klebstoff nicht freigelegt ist. Viele Vor
teile erwachsen aus dieser Eigenschaft, einschließlich, daß die Notwendigkeit zur
Delamination und Relamination wegfällt und somit die Kontamination des Kleb
stoffes und die Zerstörung des Laminates verhindert werden.
Eine andere Anwendung der Erfindung ist die Bereitstellung von Sicherheits
aufklebern, wie in den Fig. 6a, 6b und 6c abgebildet. Fig. 6a zeigt einen
Aufkleber, bestehend aus einem fünf-schichtigen Laminat 50, ähnlich dem in Fig.
3a gezeigten, mit einem Frontblatt 11, einer Silikonbeschichtung 13a, einem
Klebstoff 12, einer zweiten Silikonbeschichtung 13b und einem Trägerblatt 9.
Die Grenzfläche zwischen Silikon 13a und Klebstoff 12 hat einen mittleren Ablö
sewert, und die Grenzfläche zwischen Silikon 13b und Klebstoff 12 hat einen
niedrigen Ablösewert. Es ist anzumerken, daß in dieser Ausführungsform, wie in
anderen Ausführungsformen, worin nur eine von vielen Grenzflächen bestrahlt
werden, nur die bestrahlte Grenzfläche ein UV-reaktives Silikon benötigt.
Das Frontblatt 11 ist durch den Absender, verwendet einen UV-emittierenden
Stift, signiert, um eine "UV-Signatur" 18 herzustellen. Als ein Ergebnis hiervon
bindet der Klebstoff 12, in der Form der Signatur 18, stark an die Silikonbe
schichtung 13a. Folglich, wenn das Laminat 50 delaminiert wird, so wie dies in
Fig. 6b gezeigt ist, verbleibt die gesamte Schicht des Klebstoffes angeheftet an
die Silikonbeschichtung 13a und das Frontblatt 11.
Der erhaltene dreilagige Aufbau von Frontblatt-Silikon-Klebstoff wird anschlie
ßend verwendet, um einen Briefumschlag, enthaltend vertrauliche Dokumente,
mit der Signatur des Absenders zu versiegeln, welche mit Tinte auf dem Front
blatt geschreiben ist. Die Tintensignatur kann unabhängig von der UV-Signatur
durchgeführt werden. Das Frontblatt 11 und die Silikonbeschichtung 13a werden
dann von dem Empfänger entfernt, wobei sie die stark bindende Klebstoffsigna
tur mitnehmen und ein Loch in Form der Signatur im Klebstoff auf dem Brief
umschlagsiegel zurück lassen, so wie dies in Fig. 6c gezeigt ist. Der Klebstoff
mit Signaturform, angeheftet an die Silikonbeschichtung 13a, kann, vorzugswei
se in colourierter Form, um die Sichtbarkeit zu erhöhen, dann mit der Original
signatur des Absenders verglichen werden.
Die grundsätzlich bevorzugte Einrichtung zum kontrollieren der Dosis an UV-Licht,
ist das Legen einer Substanz, wie eine Maske oder eine Tinte, zwischen die
UV-Quelle und das Laminat. Beispiele beinhalten die Verwendung von undurch
scheinenden Aufdrucken, einer fixierten oder beweglichen Maske oder Kombina
tionen hiervon. Weiterhin ist es manchmal wünschenswert, einen Gradienten der
Abziehkräfte zu haben. In einer Ausführungsform, wird dies durch das Aufdrucken
einer einstellbaren Dichte einer UV-absorbierenden Tinte auf das UV-durch
lassende Material erreicht. In einer anderen Ausführungsform, wird ein
Gradient dadurch gebildet, daß zwischen die UV-Lampe und das Laminat entwe
der eine Maske, die eine graduell anwachsende Menge an UV-Licht absorbiert,
gelegt wird oder durch einen Gradienten von der Menge an UV-absorbierender
Tinte. Somit werden die zuletzt genannten Anteile des Laminates einer graduel
len Abnahme der UV-Belichtung unterliegen, trotz einer konstanten Abgabe
durch die UV-Quelle. Es ist anzumerken, daß vorgeschlagen wurde, üblicherwei
se ein Laminat, gemäß der vorliegenden Erfindung, als ein kontinuierlichen Bo
gen oder Gewebe zu verarbeiten, das entlang Trommeln bewegt wird, und das
die UV-Lichtquelle an einem Punkt entlang dieses Weges des Gewebes befestigt
ist.
Ohne an eine besondere Theorie gebunden werden zu möchten, wird vermutet,
daß die Silikon-Klebstoff-Grenzfläche der vorliegenden Erfindung kovalente Bin
dungen bei der Anwendung von UV-Licht bildet. Es wird weiterhin vermutet,
daß einige Fotoinitatoren, wie Darocur 1173, oder anderes UV-reaktives Materi
al, das in dem Silikon vorhanden ist, wenn es von dem Hersteller bezogen wird
oder wenn es nachträglich hinzugegeben wird, Radiale erzeugen, welche, bei Be
lichtung mit UV-Licht, eine kovalente Bindung, zwischen dem Silikon und dem
Klebstoff, induzieren.
Wie oben dargestellt, wurde gefunden, daß die besondere Natur der Silikonbe
schichtung 13 zu dem charakteristischen Ablösewert des Laminates beiträgt.
Und weiterhin, daß, in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung, der
Ablösewert modifiziert werden kann, durch nachfolgendes Belichten der Grenz
fläche des Klebstoffes und der Ablöseschicht mit UV-Licht. Daher beabsichtigt
die Erfindung, daß das Gemisch von Tego 726 und Tego 711, bei besonderen, ge
wünschten Verhältnissen, einen gewünschten Ablösewert bewirkt. Es wurde ge
funden, daß diese Tego-Silikonsysteme eine Verunreinigung, in Form eines
Chromderivates, beinhalten, welches das Ansprechen der Silikon/Klebstoff-
Grenzfläche eines drucksensitiven Klebstofflaminates auf UV-Lichtbestrahlung
bewirkt. Tatsächlich wurde gefunden, daß die Substanz vermutlich Chrom ist,
die verantwortlich ist für das Wechselwirkungsphänomen unter UV-Licht
bestrahlung, insbesondere in Form eines Derivates. Folglich wurde gefun
den, daß das Kontrollieren des Chromgehaltes an der Grenzfläche zwischen dem
Klebstoff und der Silikon-Ablöseschicht, dazu dienen kann, die charakteristische
Ablösekraft an der Grenzfläche festzulegen und/oder das sie dazu dienen kann
die Menge der UV-Belichtung festzulegen, die nötig ist um eine gewünschte cha
rakteristische Ablösekraft zu erhalten.
Es wurde gefunden, daß Tego 711 einen Gehalt an Chrom von 75 Teilen pro Mil
lion (ppm) hat, während Tego 726 weniger als 2 ppm Chrom aufweist. Als eine
Konsequenz daraus wurde gefunden, daß die Ablösekraft, die nötig ist um die
Ablösebeschichtung oder Silikonschicht 13 von der Klebstoffschicht 12 zu tren
nen, direkt proportional ist, mit dem Verhältnis zwischen Tego 711 und Tego
726, welche die Ablöseschicht bilden. Natürlich ist die Menge des Chromanteils
in der Ablöseschicht 13 ebenso ein direkte Funktion des Verhältnisses von Tego
711 zu Tego 726 in der Mischung der Ablöseschicht.
Es ist vorteilhaft, daß das Chromadditiv entweder in der Ablöseschicht 13 oder in
der Klebstoffschicht 12 plaziert werden kann. Als eine Folge daraus, kann die
Sensitivität des Laminates gegenüber der Belichtung mit UV-Licht durch die
Menge an Chrom gesteuert werden, die auf die Grenzfläche zwischen dem Kleb
stoff und den Ablöseschichten einwirken. Es wurde gefunden, daß Chrom, zu
dem Klebstoff oder den Ablösematerialien, in jeglicher Zahl von Derivaten und
Formen, einschließlich K2Cr2O7, K2CrO4, und CrAcAc, hinzugegeben werden
kann. Diese Additive, zu entweder dem Ablöse- oder Klebstoffmaterial, erlauben
die Steuerung der Sensitivität der Ablöse/Klebstoff-Grenzfläche gegenüber UV-Licht
bestrahlung und dessen Auswirkung auf die Ablösekraft. Dementsprechend
ist ersichtlich, daß die charakteristische Ablösekraft eines Klebstofflaminates,
durch eine Kombination einer genauen Menge an Chrom bei der Sili
kon/Klebstoff-Grenzfläche und einem Belichten dieser Grenzfläche mit UV-Licht
von ausgewählter Intensität und Dauer, eingestellt werden können.
Beispiele
Um die Umsetzung der vorliegenden Erfindung in die Praxis zu zeigen, wurden
Proben von 7 Laminaten hergestellt und mit einer von 11 Dosierungen an UV-Licht
behandelt, und die Kraft, die zur Delamination nötig ist - der Abziehwider
stand - wurde in N/inch gemessen. Tabelle I weist auf die Abziehkräfte von ver
schiedenen Laminaten hin, gemessen bei einer Schälrate von 300 mm/min; Ta
belle II weist auf die Abziehkräfte von verschiedenen Laminaten hin, gemessen
bei einer Schälrate von 80 m/min hin; Tabelle III weist auf die Abziehkräfte hin,
gemessen nach einer Wartezeit von 6 Monaten und vor der UV-Behandlung; Ta
belle IV weist auf die prozentuale Durchlässigkeit von UV-Strahlen von verschie
denen Materialien bei verschiedenen Wellenlängen hin; Tabelle V weist auf die
Abziehkräfte hin, die von verschiedenen Klebstoffen erreicht werden; Tabelle VI
weist auf die Abziehkräfte hin, die für verschiedene Silikone und Trägerblätter
erreicht werden.
Die Stärke des Abziehwiderstandes ist abhängig von der verwendeten Zusam
mensetzung des Klebstoffes, der Art des verwendeten Silikons und der Stärke
der Dosis der UV-Strahlung, welche die Klebstoff-Silikon-Grenzfläche erreicht.
Diese Dosis an aktiver UV-Strahlung ist umgekehrt abhängig, von der Zusam
mensetzung des Klebstoffes, des Silikons, des Frontblattes und des verwendeten
Liners; der Intensität, Dauer und des Abstandes der UV-Quelle von der Grenz
schicht; und der Dicke von den verschiedenen Schichten. Somit stellen die nach
folgenden Daten Beispiele dar, von typischen Anwendungen und ihren Auswir
kungen auf den Abziehwiderstand.
In den nachfolgenden Tabellen, soweit dies nicht anders angegeben ist, wurden
die Laminate, wie in Fig. 1 beschrieben, hergestellt, worin das Frontblatt aus
60 Mikron, klaren, mit Deckbeschichtung versehenem (top coated = TC) BOPP
besteht, der Klebstoff besteht aus ungefähr 20 g/m2 eines Gemisches von unge
fähr 82,5 Gew.-% Acronal V205 (BASF) und ungefähr 17,5 Gew.-% Snowtack
352A (Akzo-Nobel), das Trägerblatt besteht aus 50 Mikron BOPP, welches unter
dem Handelsnamen Rayoweb CR 50 von UCB erhalten werden kann, und das
Silikon, angewendet mit ungefähr 1 g/m2, hat ein Gewichtsverhältnis von Tego
726 : Tego 711 : Darocur 1173 (Th. Goldschmidt AG) von ungefähr 70 : 30 : 2. Der
silikonisierte Liner, der unter Stickstoff bei 100 m/min und 240 W/cm UV-ge
härtet wurde, wurde auf den trocknen Klebstoff laminiert und für wenigstens
16 Stunden vor der UV-Behandlung gelagert.
Die folgenden Proben wurde hergestellt:
Probe 1: UV auf dem BOPP-Trägerblatt
Probe 2: UV auf dem Frontblatt von 60 Mikron BOPP. (UV durch das Frontma
terial und den Klebstoff, bevor es die Klebstoff/Silikon-Grenzfläche er
reicht)
Probe 3: UV auf das Trägerblatt, aber mit einem 100 Mikron Polyesterfilm (Du
Pont) zwischen der Lampe und dem Trägerblatt
Probe 4: UV auf das Trägerblatt, aber mit zwei 50-Mikron BOPP-Filmen (UCB
Rayoweb CR 50) zwischen der Lampe und dem Trägerblatt
Probe 5: UV auf das Trägerblatt, aber mit einem 90 Mikron Polyvinylchlorid
(PVC)-plastifiziertem Film zwischen der Lampe und dem Trägerblatt
Probe 6: UV auf das Trägerblatt, aber mit einem 100 Mikron Poylethylen (PE)-Film
zwischen der Lampe und dem Trägerblatt
Probe 7: UV auf das Trägerblatt, aber mit zwei weißen, 60 Mikron Pergamentli
ner (Sibille) zwischen der Lampe und dem Trägerblatt.
Weiterhin wurden, soweit nicht anders angegeben, alle Proben in den nachfol
genden Tabellen für ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 Sekunden, abhängig von der
Geschwindigkeit mit welche eine Probe unter der UV-Quelle hindurchfuhr, mit
einem Abstand von ungefähr 15 cm bestückt, verwendet eine einzelne Mittel
druckquecksilberlampe (Eltosch) emmitierend 150 W/cm. Die folgenden Dosen
wurden angewendet:
Dosis A: 1×80 m/min
Dosis B: 1×40 m/min
Dosis C: 1×20 m/min
Dosis D: 2×20 m/min
Dosis E: 3×20 m/min
Dosis F: 4×20 m/min
Dosis G: 5×20 m/min
Dosis H: 7×20 m/min
Dosis I: 10×20 m/min
Dosis J: 15×20 m/min
Dosis K: 20×20 m/min
worin, zum Beispiel, "2 × 20 m/min" meint, daß die Probe in zwei erfolgreichen
Durchgängen unter der UV-Quelle belichtet wurde, belegt mit einer Geschwin
digkeit von ungefähr 20 m/min. Die Proben wurden, vor der UV-Behandlung, auf
eine Aluminiumplatte geklebt, um ein Kräusel unter der UV-Lampe zu vermei
den. Das Klebeband wurde vorsichtig außerhalb der vermessenden Bereichen
angewendet. Die Aluminiumplatte wurde für ungefähr 30 Sekunden nach jeder
Serie von mehr als 5 Durchgängen gekühlt, um übermäßiges Aufhitzen der Pro
ben zu vermeiden. Der Abstand zwischen der UV-Lampe und dem Laminat be
trug ungefähr 15 cm für alle Tests. Alle Proben wurden bei Raumtemperatur in
einem Schutzfach gelagert, entfernt von jeglichem UV-Licht.
Tabelle I zeigt die Kraft (N/inch), die nötig ist verschiedene Proben bei einer Ab
schälrate von 300 mm/min zu delaminieren. Die Delamination fand entweder 3
Tage, 3 Monate oder: 6 Monate nach der UV-Behandlung statt. Als eine Kontrolle
oder Referenz, wurden die folgenden Abziehkräfte (N/inch), ohne jegliche Belich
tung mit UV-Licht, gemessen:
3 Tage: 0,08-0,10
3 Monate: 0,12-0,14
6 Monate: 0,16-0,18.
Im allgemeinen wächst die Abziehkraft an, bei einer stärkeren Belichtung mit
UV-Licht und bei einer größeren Zeitspanne vor der Delamination.
Tabelle II zeigt die Kraft, die nötig ist um die gleichen Proben zu delaminieren
und mit der gleichen Dosis an UV-Licht wie in Tabelle I, aber mit einer Abschäl
rate von 80 m/min. Als Referenz wurden die folgenden Abziehkräfte (N/inch) oh
ne jegliche Belichtung mit UV-Licht, gemessen:
3 Tage: 0,13-0,17
3 Monate: 0,15-0,17
6 Monate: 0,15-0,17.
So wie in Tabelle I, wuchsen die Abziehkräfte bei stärkerer Belichtung mit UV-Licht
und bei längeren Zeitspannen vor der Delamination an. Obwohl die Ab
ziehkräfte im allgemeinen bei der niedrigeren Abschälrate größer sind, Tabelle I,
ist das Verhältnis zwischen Abziehkraft und UV-Belichtung im wesentlichen li
near bei beiden Abschälraten.
Fig. 7a zeigt die Änderungen des Abziehwiderstandes der Proben 1, 2, 4 und 6
von Tabellen I und II, bei einer Abschälrate von 300 mm/min, als eine Funktion
der UV-Dosis. Fig. 7b zeigt die Änderungen des Abziehwiderstandes bei der
gleichen Proben bei einer Abschälrate von 80 m/min. Für jede Probe spiegelt die
Flanke die hohe Steuerbarkeit des Abziehwiderstandes wider; jede zusätzliche
Dosis an UV-Licht führt zu einem moderatem Ansteigen des Abziehwiderstandes,
mit einem letzlichen Abziehwiderstand des zehnfachen oder mehr des anfängli
chen Abziehwiderstandes. Somit können genaue, reproduzierbare Abziehwider
stände einfach erhalten werden, mittels vorsichtigem kontrollieren der UV-Dosis.
Tabelle III zeigt den Abziehwiderstand (N/inch) der, nach einem Warten von 6
Monaten vor der UV-Behandlung erhalten wurde. Probe 1 wurde mit verschiede
nen UV-Dosen bestrahlt, und die Abziehkraft wurde 3 Stunden später, mit zwei
unterschiedlichen Abschälraten, gemessen. Die 6 Monate Abstand bewirken nur
eine leicht Anhebung der Ablösekraft.
Tabelle IV zeigt die prozentuale Transmission von UV-Strahlen von verschiede
nen Materialien bei verschiedenen Wellenlängen. Proben der Frontblätter, Trä
gerblätter und Klebstoffen wurden mit verschiedenen Wellenlängen an UV-Licht
behandelt, wobei diese im Bereich von ungefähr 200 bis ungefähr 370 mm lagen.
Die prozentuale Transmission wurde dann, unter Verwendung eines Spektrome
ters (Perkin-Elmer 124), gemessen.
Tabelle V zeigt die Abziehkräfte, die für verschiedene Klebstoffe erhalten wur
den.
Die folgenden Klebstoffe wurden getestet:
Klebstoff A: lösungsmittelbasierendes Acrylat mit einen Klebrigmacher
Klebstoff B: lösungsmittelbasierendes Acrylat ohne einen Klebrigmacher
Klebstoff C: wasserbasierendes Acrylat (Emulsion) ohne einen Klebrigmacher
Klebstoff D: wasserbasierendes Acrylat ohne einen Klebrigmacher
Klebstoff E: lösungsmittelbasierendes Gummi mit einem Klebrigmacher
Klebstoff F: Heißschmelz-Gummi mit einem Klebrigmacher
Klebstoff G: Heißschmelz-Acrylat (Acronal 3458)
1 lösungsmittelbasierender Acrylat-Klebstoff
2 heißschmelzendes Acrylat Acronal
3 heißschmelzender Gummi-Klebstoff.
Die Abziehkräfte wurden, ohne anwenden von UV-Licht (Kontrolle) oder nach
anwenden von UV-Licht bei 2×20 m/min oder 10 × 20 m/min auf die verschie
denen Klebstoffe, gemessen. Für die Klebstoffe A-F wurden die UV-Strahlen
durch den 50 Mikron BOPP-Liner geschickt. Für Klebstoff G wurden drei unter
schiedliche Behandlungen angewendet. Behandlung (i) war die gleiche wie für
Klebstoffe A-F, Behandlung (ii) brachte die Belichtung mit UV-Licht auf das 60
Mikron BOPP Deckblatt mit sich. Die Behandlung (iii) war ähnlich wie die Be
handlung (ii), aber Tego 706 wurde für Tego 726 in dem Silikon ersetzt. Es ist
anzumerken, daß bei den Behandlungen (ii) und (iii) die UV-Strahlen jeweils
durch das BOPP Deckblatt und den Klebstoff hindurchtreten mußten. Mit Aus
nahme des Klebstoffes F, zeigen alle der getesteten Klebstoffe eine starke Bin
dung zu der Silikonschicht nach der Belichtung mit UV-Licht.
Tabelle VI spiegelt den Abziehwiderstand wieder, der für verschiedene Silikone
und Trägerblätter erhalten wurde. Standardlaminate wurden mit einem Ersatz
für das Trägerblatt und/oder das Silikon hergestellt. Der Abziehwiderstand jeder
Probe wurde bei einer Abschälrate von 300 mm/min nach einer Dosis von UV-Licht,
entweder durch das Frontblatt oder das Trägerblatt, gemessen. Die fol
genden Abkürzungen wurden verwendet:
GS mittel: ein Gemisch aus Tego 706 : Tego 711 : Darocur 1173 (70 : 30 : 2)
GS niedrig: ein Gemisch aus Tego 726 : Tego 711 : Darocur 1173 (70 : 30 : 2)
RP: ein thermisches, lösungsmittelfreies Silikon von Rhone-Poulenc
DC: ein thermisches, lösungsmittelbasierendes Silikon von Dow Croning
Han. 5515: ein 130 g/m2 tonbeschichtetes Papier von Hannover Papier.
Es erscheint aus den Daten, daß wenn das UV-Licht die Klebstoff-Silikon-
Grenzschicht erreichen kann, die Abziehkraft scharf ansteigt, aber nur für das
Goldschmidt-Silikon.
Basierend auf der vorhergehenden Offenbarung, scheint es nun klar zu sein, daß
das hierin beschriebene Laminat die Ziele, wie sie zuvor dargelegt wurden, er
reicht. Während, in Übereinstimmung mit dem Patentgesetz, nur die beste und
bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung dargestellt und im Detail be
schrieben wurden, ist die Erfindung nicht hierauf oder hierdurch beschränkt.
Demgemäß wird, für eine Würdigung des Umfanges und der Weite der Erfin
dung, Bezug genommen auf die nachfolgenden Ansprüche.