DE19831660C2 - Rollstuhl mit Handantrieb - Google Patents
Rollstuhl mit HandantriebInfo
- Publication number
- DE19831660C2 DE19831660C2 DE1998131660 DE19831660A DE19831660C2 DE 19831660 C2 DE19831660 C2 DE 19831660C2 DE 1998131660 DE1998131660 DE 1998131660 DE 19831660 A DE19831660 A DE 19831660A DE 19831660 C2 DE19831660 C2 DE 19831660C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- drive
- lever
- wheelchair
- drive wheel
- wheelchair according
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61G—TRANSPORT, PERSONAL CONVEYANCES, OR ACCOMMODATION SPECIALLY ADAPTED FOR PATIENTS OR DISABLED PERSONS; OPERATING TABLES OR CHAIRS; CHAIRS FOR DENTISTRY; FUNERAL DEVICES
- A61G5/00—Chairs or personal conveyances specially adapted for patients or disabled persons, e.g. wheelchairs
- A61G5/02—Chairs or personal conveyances specially adapted for patients or disabled persons, e.g. wheelchairs propelled by the patient or disabled person
- A61G5/021—Chairs or personal conveyances specially adapted for patients or disabled persons, e.g. wheelchairs propelled by the patient or disabled person having particular propulsion mechanisms
- A61G5/022—Chairs or personal conveyances specially adapted for patients or disabled persons, e.g. wheelchairs propelled by the patient or disabled person having particular propulsion mechanisms acting on wheels, e.g. on tires or hand rims
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61G—TRANSPORT, PERSONAL CONVEYANCES, OR ACCOMMODATION SPECIALLY ADAPTED FOR PATIENTS OR DISABLED PERSONS; OPERATING TABLES OR CHAIRS; CHAIRS FOR DENTISTRY; FUNERAL DEVICES
- A61G5/00—Chairs or personal conveyances specially adapted for patients or disabled persons, e.g. wheelchairs
- A61G5/02—Chairs or personal conveyances specially adapted for patients or disabled persons, e.g. wheelchairs propelled by the patient or disabled person
- A61G5/024—Chairs or personal conveyances specially adapted for patients or disabled persons, e.g. wheelchairs propelled by the patient or disabled person having particular operating means
- A61G5/025—Levers
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Handcart (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit Handantrieb, mit einem Antriebshebel,
der über eine Antriebseinheit auf ein Antriebsrad wirkt, wobei der Antriebshebel
an der Nabe des Antriebsrads schwenkbar befestigt ist und die Antriebseinheit
am Antriebshebel angeordnet ist und am Umfang des Antriebsrads angreift.
Neben Rollstühlen mit Elektromotor, die nicht nur kostspielig sind, sondern vor
allem ein hohes Eigengewicht aufweisen, was den Transport eines solchen Roll
stuhls erheblich erschwert, werden handbetriebene Rollstühle verwendet, um
körperbehinderten Personen eine selbständige Fortbewegung zu ermöglichen.
Handbetriebene Rollstühle weisen üblicherweise zwei Antriebsräder und an je
dem dieser Antriebsräder einen Greifring auf, um den Rollstuhl fortzubewegen
und zu bremsen. Um die Fortbewegung auch dann zu ermöglichen, wenn die be
hinderte Person nur einen Arm frei bewegen kann, können beide Greifringe für
die Antriebsräder auf ein und derselben Seite des Rollstuhls angeordnet sein.
Der Antrieb eines Rollstuhls mit Greifringen setzt allerdings voraus, daß der Fah
rer zumindest einen Arm nahezu uneingeschränkt bewegen kann. Für Personen
mit eingeschränkter Oberkörpermuskulatur, was häufig bei körperbehinderten
Kindern der Fall ist, ist ein solcher Antrieb ungeeignet.
Hier kommen Rollstühle der eingangs genannten Art zum Einsatz: Diese Roll
stühle werden durch Schwenken eines oder zweier Antriebshebel bewegt, wobei
nach dem Stand der Technik am Antriebshebel eine Schubstange angelenkt ist,
welche die Antriebskraft unter Ausnutzung der Hebelgesetze auf ein an der Na
be eines Antriebsrads angeordnetes Radnabengetriebe überträgt. Das Radnaben
getriebe kann zwischen Vorwärtsfahrt, Rückwärtsfahrt und Leerlauf geschaltet
werden; eine separate Bremse ist ebenfalls über den Antriebshebel betätigbar.
Um einen solchen Rollstuhl für Personen anzupassen, die nur einen Arm bewe
gen können, ist es bekannt, den Antriebshebel mit einem um dessen Längsachse
schwenkbaren Handgriff auszurüsten, wobei eine Schwenkbewegung des Hand
griffs auf ein Laufrad übertragen und in eine Lenkbewegung umgewandelt wird.
Die Kombination von Lenkung und Antrieb gleicht dann aus, daß nur ein Rad
des Rollstuhls angetrieben wird.
Es ist auch ein Rollstuhl bekannt, welcher eine auf ein Antriebsrad wirkende An
triebseinheit aufweist, die einen Antriebsblock umfaßt, der auf den Umfang des
Antriebsrads aufsetzbar ist. Mittels eines Bremshebels kann ein Bremsbacken an
den Umfang des Antriebsrads angestellt werden. Zum Antreiben des Rollstuhls
wird mit einem Betätigungshebel der Antriebsblock entlang des Umfangs des
Antriebsrads bewegt und die Kraft mittels Haftreibung auf das Antriebsrad über
tragen (US 5 232 236).
Durch die EP 0 067 035 ist ein Rollstuhl mit Antrieb bekannt geworden, bei wel
chem als Antriebseinheit eine gebogene, dem Umfang des Antriebsrads ange
paßte Antriebsplatte vorgesehen ist. Mittels eines Betätigungshebels wird zum
Antreiben des Rollstuhls die Antriebsplatte gegen das Antriebsrad gedrückt und
der Betätigungshebel nach vorne geschwenkt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, einen Rollstuhl mit Handantrieb insbesondere hinsichtlich dessen An
triebseinheit bei unveränderter Zuverlässigkeit zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch einen Rollstuhl mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen 2 bis 11.
Ein erfindungsgemäßer Rollstuhl mit Handantrieb ist also mit einem Antriebshe
bel versehen, der an der Nabe eines Antriebsrads schwenkbar befestigt ist und
über eine am Antriebshebel selbst befestigte Antriebseinheit auf dieses wirkt,
wobei die Antriebseinheit am Umfang des Antriebsrads angreift.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, daß nur ein An
triebshebel auf ein Antriebsrad wirkt; es ist auch vorstellbar, daß ein Antriebshe
bel auf zwei Antriebsräder oder zwei Antriebshebel auf je ein Antriebsrad wir
ken.
Dadurch, daß die Antriebseinheit am Antriebshebel derart angeordnet ist, daß
sie am Umfang des Antriebsrads angreift, wird die Schwenkbewegung des An
triebshebels direkt auf das Antriebsrad übertragen, denn aufgrund der Befesti
gung des Antriebshebels an der Radnabe bewegt sich die Antriebseinheit beim
Schwenken des Antriebshebels auf einer Kreisbahn entlang des Umfangs des An
triebsrads. Ein Radnabengetriebe, welches nicht zuletzt wegen der hohen wir
kenden Kräfte aufwendig herzustellen ist, entfällt ganz. Durch Schwenken des
Antriebshebels nach vorne wird eine Vorwärtsbewegung des Rollstuhls erzeugt;
eine Rückwärtsbewegung des Rollstuhls erfolgt über ein Schwenken des An
triebshebels nach hinten. Hierzu sind nur kleine Schwenkbewegungen erforder
lich, die auch von Personen mit stark eingeschränkter Oberkörpermuskulatur
ausgeführt werden können.
Die Kombination von Antriebshebel und Antriebseinheit nach der Erfindung ist
so einfach ausgestaltet, daß auch ein Nachrüsten eines ursprünglich beispielswei
se mit Greifringen ausgestatteten Rollstuhls möglich ist. Der erfindungsgemäße
Rollstuhl kann wegen dessen einfachen Aufbaus sogar als Faltrollstuhl ausgebil
det sein, der leicht zu transportieren ist und sehr schmal gebaut sein kann, was
dann insbesondere im innerhäuslichen Bereich von Vorteil ist.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Antriebseinheit eine erste Rolle
und eine zweite Rolle enthält, welche wahlweise kraftschlüssig an das Antriebs
rad anstellbar sind. Die Rollen sind dabei so ausgebildet, daß die Drehbewegung
der ersten Rolle in einer Drehrichtung und die Drehbewegung der zweiten Rolle
in der hierzu gegensinnigen Drehrichtung jeweils gesperrt ist. Wird nun eine der
beiden Rollen in Kraftschluß mit dem Antriebsrad gebracht, so verursacht die
Schwenkbewegung des Antriebshebels in einer Richtung eine Kraftübertragung
auf das Antriebsrad, da die Rolle durch ihre Blockierung nicht auf dem Umfang
des Antriebsrads abrollen kann - gleichzeitig wird die Schwenkbewegung des
Antriebshebels in der anderen Richtung nicht mit auf das Antriebsrad übertra
gen, da die Rolle in der anderen Richtung frei auf dem Umfang des Antriebsrads
abrollen kann.
Im Ergebnis bewirkt das Hin- und Herschwenken des Antriebshebels also eine
Bewegung des Rollstuhls in nur eine Richtung. Diese Richtung kann dadurch ge
ändert werden, daß die andere Rolle an das Antriebsrad angestellt wird, deren
freies Abrollen in der gegensinnigen Drehrichtung blockiert ist. Der erfindungs
gemäße Rollstuhl kann also durch einfaches Hin- und Herschwenken des An
triebshebels sowohl vorwärts als auch rückwärts angetrieben werden, je nach
dem, welche der beiden Rollen am Antriebsrad aufliegt. Durch Wechsel der am
Antriebsrad anliegenden Rolle während der Fahrt kann der Rollstuhl auch in bei
den Fahrtrichtungen abgebremst werden.
Eine solche am Antriebshebel angeordnete Antriebseinheit mit zwei Rollen, de
ren Drehrichtung gegensinnig blockiert ist und die wahlweise kraftschlüssig auf
den Umfang des Antriebsrads aufgesetzt werden, stellt also einen Mitnehmer
dar, der die Schwenkbewegung des Antriebshebels - in jeweils nur einer Rich
tung - direkt auf den Umfang des Antriebsrads überträgt.
Um eine Verletzung an den Rollen der Antriebseinheit zuverlässig zu verhin
dern, ist es vorteilhaft, wenn die Rollen in einem nach unten offenen Gehäuse sit
zen.
Besonders einfach kann die Kraftübertragung mittels zweier gegensinnig ge
sperrter Rollen realisiert werden, wenn die Antriebseinheit ein schwenkbar am
Antriebshebel befestigtes, wippenartiges Halteelement umfaßt, in dessen beiden
freien Enden jeweils eine der beiden Rollen gelagert ist. Durch Schwenken der
Wippe um deren Befestigungspunkt am Antriebshebel kann entweder die erste
oder die zweite Rolle auf den Reifen des Antriebsrads aufgesetzt werden. Diese
Schwenkbewegung entspricht also einem Umschalten zwischen Vorwärts- und
Rückwärtsbewegung. Zweckmäßigerweise ist dabei ein Federelement, beispiels
weise eine Kniehebelfeder vorgesehen, welche dieser, dem Umschalten der
Fahrtrichtung dienenden Schwenkbewegung eine elastische Rückstellkraft entge
gensetzt, so daß ein unbeabsichtigtes Umschalten vermieden wird. Nebenbei er
höht das Federelement die Andruckkraft der jeweiligen Rolle auf den Reifen des
Antriebsrads und unterstützt so die Kraftübertragung.
Die mit zwei gegensinnig sperrenden Rollen versehene Antriebseinheit weist
vorteilhaft eine Arretierung für eine Nullstellung auf, in welcher keine der bei
den Rollen an das Antriebsrad angestellt ist. In einer solchen Nullstellung ist der
Antriebshebel vom Antriebsrad vollständig abgekoppelt, so daß sich der Roll
stuhl frei in alle Richtungen bewegen läßt, was insbesondere dann notwendig ist,
wenn er von einer Begleitperson geschoben wird.
Der Antriebshebel kann mit einer Rückholfeder versehen sein, die ihn immer
wieder in eine Ausgangsposition bringt.
Insbesondere wenn der erfindungsgemäße Rollstuhl mit einer Antriebseinheit
mit zwei gegensinnig sperrenden Rollen versehen ist, welche die Antriebskraft
auf den Reifen des Antriebsrads übertragen, ist es aus Sicherheitsgründen sinn
voll, anstatt einer Luftbereifung eine pannensichere PU-Bereifung des Antriebs
rads vorzusehen.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführung trägt der Antriebshebel des erfin
dungsgemäßen Rollstuhls an seinem freien Ende einen separaten Lenkhebel, wel
cher um eine im wesentlichen zur Längsachse des Antriebshebels parallelen Ach
se drehbar ausgebildet und über ein mit Kardangelenken versehenes Gestänge
derart mit einem Laufrad verbunden ist, daß eine Drehung des Lenkhebels um
die genannte Achse eine Lenkbewegung des Laufrads bewirkt. Hierbei ist es vor
teilhaft, wenn das genannte Gestänge einerseits am Lenkhebel sowie andererseits
am Laufrad angelenkt und dazwischen mit einem Kniegelenk versehen ist, wel
ches gelenkig mit einer Führungsstange verbunden ist. Die Führungsstange ih
rerseits ist im Rollstuhlrahmen in einer Winkelgelenkführung verschiebbar ge
führt.
Diese Ausgestaltung der Erfindung erlaubt das Antreiben des Rollstuhls bei
gleichzeitiger Lenkung durch Ergreifen von ein- und demselben Handgriff: Ein
Vor- und Zurückziehen des Lenkhebels resultiert in einer Schwenkbewegung des
Antriebshebels und dementsprechend in einer Vorwärts- oder Rückwärtsbewe
gung des Rollstuhls. Eine Drehung des Lenkhebels resultiert in einer Lenkbewe
gung eines Laufrads. Der Rollstuhl kann also mit relativ kleinen Bewegungen ei
nes einzigen Arms kontrolliert in alle Richtungen fortbewegt werden.
Die bevorzugte Ausführung des Lenkgestänges mit einem mittigen Kniegelenk,
das über eine Führungsstange am Rollstuhlrahmen geführt wird, ermöglicht auf
einfache Weise, daß der Lenkhebel zusammen mit dem Antriebshebel dessen
Schwenkbewegungen mitvollziehen kann, ohne die Lenkbewegung über flexible
Elemente wie beispielsweise Bowdenzüge vornehmen zu müssen.
Eine einfachste Bedienung eines erfindungsgemäßen Rollstuhls, der mit einem
wippenartigen Halteelement und einem separaten Lenkhebel versehen ist, ist
dann gewährleistet, wenn der Lenkhebel zusammen mit dem wippenartigen Hal
teelement schwenkbar am Antriebshebel befestigt ist. Der Lenkhebel hat dann
drei Funktionen: Eine Vor- und Zurückbewegung verursacht eine Schwenkbewe
gung des Antriebshebels und somit den Antrieb des Antriebsrads; eine Drehung
wird in eine Lenkbewegung eines Laufrads umgesetzt; ein Schwenken um den
Anlenkpunkt am Antriebshebel bewirkt ein Schwenken des wippenartigen Hal
teelements und somit ein Umschalten zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt.
Diese Einhandbedienung des Rollstuhls erfordert lediglich einen, nicht unbe
dingt uneingeschränkt beweglichen Arm sowie nur geringen Kraftaufwand, so
daß auch in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkte Personen sowie insbeson
dere Kinder problemlos mit dem erfindungsgemäßen Rollstuhl zurecht kommen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefüg
ten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rollstuhls
in schematischer Seitenansicht;
Fig. 2 einen Teilausschnitt des Rollstuhls aus Fig. 1 in Draufsicht;
Fig. 3 ein Detail aus Fig. 1 mit Verdeutlichung der Vorwärtsfahrt;
Fig. 4 ein Detail aus Fig. 1 mit Verdeutlichung der Rückwärts
fahrt.
Fig. 1 zeigt einen Rollstuhl mit einem Rahmen 1, einem Antriebsrad 2, einem
Laufrad 3 und einem Griff 4 zum Schieben des Rollstuhls durch eine Begleitper
son. Angetrieben wird der Rollstuhl über einen Antriebshebel 5, der an der Nabe
6 des Antriebsrads 2 schwenkbar befestigt ist und eine Antriebseinheit 7 trägt.
Die Antriebseinheit 7 besteht aus einer ersten Rolle 8 für die Vorwärtsfahrt, de
ren Drehbewegung im Uhrzeigersinn gesperrt ist, und aus einer zweiten Rolle 9
für die Rückwärtsfahrt, deren Drehbewegung im Gegenuhrzeigersinn gesperrt
ist sowie einem wippenartigen Halteelement 10, das als nach unten offenes Ge
häuse ausgebildet ist und die Rollen 8 und 9 enthält. Das wippenartige Halteele
ment 10 ist mit einer am Antriebshebel 5 befestigten Kniehebelfeder 11 versehen.
Es ist außerdem mit einem Lenkhebel 12, der einen Handgriff 13 trägt, verbun
den und gemeinsam mit diesem um einen Drehpunkt 14 relativ zum Antriebshe
bel 5 schwenkbar, um wahlweise die erste Rolle 8 oder die zweite Rolle 9 auf das
Antriebsrad 2 aufzusetzen. Die Kniehebelfeder 11 setzt dieser Schwenkbewegung
um den Drehpunkt 14 eine elastische Rückstellkraft entgegen. Eine Arretierung
15 ermöglicht, das wippenartige Halteelement 10 in einer Nullstellung zu fixie
ren, in welcher sowohl die erste Rolle 8 als auch die zweite Rolle 9 nicht am An
triebsrad 2 anliegen.
Der Lenkhebel 12 ist über ein Gestänge mit einem Kardangelenk 16, einem Knie
gelenk 17 und einem Kugelgelenk 18 mit dem Laufrad 3 verbunden. Eine einfa
che Drehung des Handgriffs 13 um eine Achse 22, die im wesentlichen parallel
zur Längsachse des Antriebshebels 5 steht, wird über das eben beschriebene Ge
stänge als Lenkbewegung auf das Laufrad 3 übertragen. Das Kniegelenk 17 er
möglicht, daß der Antriebshebel 5 gleichwohl verschwenkt werden kann, wobei
die Bewegung des Kniegelenks 17 über eine Führungsstange 19, die in einer Win
kelgelenkführung 20 im Rahmen 1 geführt ist und in diesen eintauchen kann, sta
bilisiert wird. Zwei Puffer 21 dämpfen dabei die Anschläge der maximalen
Schwenkbewegung des Antriebshebels 5.
In Fig. 1 sind schließlich noch seitliche Führungsrollen 23 zur Führung der An
triebseinheit 7 beim Verschwenken des Antriebshebels 5 sowie eine Rückholfeder
25 zu erkennen, welche den Antriebshebel 5 immer wieder in seine in Fig. 1
dargestellte Ausgangsposition zurückstellt.
Fig. 2 verdeutlicht den Lenkmechanismus: Eine Drehung des Handgriffs 13 und
des Lenkhebels 12 um die Achse 22 bewirkt über das Kardangelenk 16 und das
Kniegelenk 17 letztlich eine Lenkbewegung, die mittels zweier Lenkstangen 24
auf das Laufrad 3 übertragen wird.
Fig. 2 zeigt auch deutlich den Sitz der Führungsrollen 23, welche bewirken, daß
die Antriebseinheit 7 einwandfrei entlang des Umfangs des Antriebsrads 2 ge
führt wird.
Die Funktionsweise des Antriebs des dargestellten Rollstuhls wird anhand der
Fig. 3 und 4 verdeutlicht:
Zur Vorwärtsfahrt (Fig. 3) wird das wippenartige Halteelement 10 relativ zum
Antriebshebel 5 so verschwenkt, daß die erste Rolle 8 auf den Umfang des An
triebsrads 2 aufgesetzt wird. Die erste Rolle 8 kann sich nur gegen den Uhrzei
gersinn drehen - eine Drehung im Uhrzeigersinn ist gesperrt. Wird nun der
Handgriff 13 in Richtung des Pfeils 26 nach vorne gedrückt, wird der Antriebshe
bel 5 im Uhrzeigersinn um die Nabe 6 geschwenkt und das Antriebsrad 2 durch
Kraftschluß mit der ersten Rolle 8 mitgenommen. Das Lenkgestänge setzt dieser
Bewegung keinen Widerstand entgegen, da es im Kniegelenk 17 einknickt, wobei
die Führungsstange 19 in die Winkelgelenkführung 20 eintaucht (wie mit strich
punktierten Linien angedeutet). Wird der Handgriff 13 entlang des Pfeils 26 wie
der zurückgezogen, rollt die erste Rolle 8 auf dem Umfang des Antriebsrads 2 im
Gegenuhrzeigersinn frei ab, so daß sich das Antriebsrad 2 ungebremst weiter
vorwärts bewegen kann. Eine Hin- und Herbewegung des Handgriffs 13 entlang
des Pfeils 26 ergibt in der dargestellten Stellung des wippenartigen Halteele
ments 10 also eine Vorwärtsfahrt des Rollstuhls.
Ein Schwenken des Handgriffs 13 und des zugehörigen Lenkhebels 12 um den
Drehpunkt 14 in der mit dem Pfeil 27 angedeuteten Richtung führt dazu, daß die
erste Rolle 8 vom Umfang des Antriebsrads 2 abgehoben und die zweite Rolle 9
aufgesetzt wird. Da die zweite Rolle 9 gegensinnig, also im Gegenuhrzeigersinn
gesperrt ist, wird die Vorwärtsbewegung des Antriebsrads 2 durch Kraftschluß
mit der zweiten Rolle 9 gebremst. Eine solche Schwenkbewegung in Richtung
des Pfeils 27 ist aber damit verbunden, daß das freie Gelenk der Kniehebelfeder
11 entlang des Pfeils 28 bewegt werden und somit die elastische Rückstellkraft
der Kniehebelfeder 11 überwunden werden muß. Eine unbeabsichtigte Bremsung
ist im Ergebnis daher nicht zu befürchten.
Zur Rückwärtsfahrt (Fig. 4) wird das wippenartige Halteelement 10 relativ zum
Antriebshebel 5 so verschwenkt, daß die zweite Rolle 9 auf dem Umfang des An
triebsrads 2 sitzt und die erste Rolle 8 keinen Kontakt mit dem Antriebsrad 2 hat.
Die zweite Rolle 9 kann sich nur im Uhrzeigersinn drehen, so daß sie einer Vor
wärtsverschiebung des Handgriffs 13 entlang des Pfeils 26 keinen Widerstand
entgegensetzt, da sie frei auf dem Umfang des Antriebsrads 2 abrollen kann.
Beim Zurückholen des Handgriffs 13 entlang des Pfeils 26 blockiert die zweite
Rolle 9 allerdings, wodurch sie mittels Kraftschluß das Antriebsrad 2 mit zurück
nimmt. Hierdurch wird eine Rückwärtsbewegung des Rollstuhls verursacht.
Auch hier ist wieder mittels einer kleinen Schwenkbewegung des Handgriffs 13
und des zugehörigen Lenkhebels 12 entlang des Pfeils 29 ein Bremsen der Rück
wärtsbewegung bzw. ein Umschalten auf Vorwärtsbewegung möglich, wobei
dann die Kniehebelfeder 11, wie mit dem Pfeil 30 angedeutet, gegen deren Feder
kraft bewegt werden muß.
Das in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemä
ßen Rollstuhls verfügt also über einen Einhand-Lenkantrieb, der intuitiv, ohne
große Übung bedient werden kann, da der Handgriff 13 zur Vorwärtsfahrt nach
vorne gekippt und verschwenkt wird sowie zum Umschalten auf Rückwärtsfahrt
lediglich nach hinten gekippt werden muß. Eine Lenkung ist über die Drehung
des Handgriffs 13 um die Achse 22 jederzeit und in jeder Position des Antriebs
hebels 5 möglich. Der Antrieb des Rollstuhls kann auch durch sehr kleine
Schwenkbewegungen des Antriebshebels 5 erfolgen, so daß, nachdem der gesam
te Antrieb sehr leicht gebaut ist, auch Personen mit stark eingeschränkter Beweg
lichkeit sowie insbesondere Kinder hervorragend mit dem Rollstuhl zurecht
kommen.
1
Rahmen
2
Antriebsrad
3
Laufrad
4
Griff
5
Antriebshebel
6
Nabe
7
Antriebseinheit
8
Rolle (erste)
9
Rolle (zweite)
10
Halteelement
11
Kniehebelfeder
12
Lenkhebel
13
Handgriff
14
Drehpunkt
15
Arretierung
16
Kardangelenk
17
Kniegelenk
18
Kugelgelenk
19
Führungsstange
20
Winkelgelenkführung
21
Puffer
22
Achse
23
Führungsrolle
24
Lenkstange
25
Rückholfeder
26
Pfeil
27
Pfeil
28
Pfeil
29
Pfeil
30
Pfeil
Claims (11)
1. Rollstuhl mit Handantrieb, mit einem Antriebshebel, der über eine Antriebs
einheit auf ein Antriebsrad wirkt, wobei der Antriebshebel an der Nabe des An
triebsrads schwenkbar befestigt ist und die Antriebseinheit am Antriebshebel
angeordnet ist und am Umfang des Antriebsrads angreift, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Antriebseinheit (7) eine erste Rolle (8) und eine
zweite Rolle (9) enthält, welche beiden Rollen (8, 9) wahlweise kraftschlüssig an
das Antriebsrad (2) anstellbar sind, wobei die Drehbewegung der ersten Rolle (8)
in einer Drehrichtung und die Drehbewegung der zweiten Rolle (9) in der hierzu
gegensinnigen Drehrichtung jeweils blockiert ist.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen
(8, 9) in einem nach unten offenen Gehäuse sitzen.
3. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebseinheit (7) ein schwenkbar am Antriebshebel (5)
befestigtes, wippenartiges Halteelement (10) umfaßt, in dessen beiden freien En
den jeweils eine der beiden Rollen (8, 9) gelagert ist.
4. Rollstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Feder
element vorgesehen ist, welches einer dem Wechsel der an den Umfang des An
triebsrads (2) angestellten Rolle (8, 9) dienenden Schwenkbewegung des wippen
artigen Halteelements (10) eine elastische Rückstellkraft entgegensetzt.
5. Rollstuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fe
derelement eine Kniehebelfeder (11) ist.
6. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (7) mittels einer Arretierung (15) in einer Nullstellung
feststellbar ist, in welcher keine der beiden Rollen (8, 9) am Antriebsrad (2) an
liegt.
7. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Rückholfeder (25) für den Antriebshebel (5) vorgesehen ist.
8. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsrad (2) mit einer PU-Bereifung versehen ist.
9. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebshebel (5) an seinem freien Ende einen Lenkhebel (12) trägt, wel
cher um eine im wesentlichen zur Längsachse des Antriebshebels (5) parallelen
Achse (22) drehbar ausgebildet und über ein mit Kardangelenken (16) versehenes
Gestänge derart mit einem Laufrad (3) verbunden ist, daß eine Drehung des
Lenkhebels (12) um die Achse (22) eine Lenkbewegung des Laufrades (3) be
wirkt.
10. Rollstuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestän
ge einerseits am Lenkhebel (12) sowie andererseits am Laufrad (3) angelenkt ist
und dazwischen ein Kniegelenk (17) aufweist, welches gelenkig mit einer Füh
rungsstange (19) verbunden ist, welche im Rahmen (1) des Rollstuhls in einer
Winkelgelenkführung (20) verschiebbar ist.
11. Rollstuhl nach Anspruch 3 und einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lenkhebel (12) zusammen mit dem wippenarti
gen Halteelement (10) um denselben Drehpunkt (14) schwenkbar am Antriebshe
bel (5) befestigt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998131660 DE19831660C2 (de) | 1998-07-15 | 1998-07-15 | Rollstuhl mit Handantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998131660 DE19831660C2 (de) | 1998-07-15 | 1998-07-15 | Rollstuhl mit Handantrieb |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19831660A1 DE19831660A1 (de) | 2000-01-20 |
DE19831660C2 true DE19831660C2 (de) | 2000-09-21 |
Family
ID=7874079
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998131660 Expired - Fee Related DE19831660C2 (de) | 1998-07-15 | 1998-07-15 | Rollstuhl mit Handantrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19831660C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10045102B4 (de) * | 2000-09-12 | 2005-02-24 | Schultze, Günther, Dipl.-Ing. | Rollstuhl mit manueller Antriebshilfe |
ITGE20110076A1 (it) * | 2011-07-14 | 2013-01-15 | Claudio Scicolone | " carrozzella per persone disabili " . |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0067035A1 (de) * | 1981-06-05 | 1982-12-15 | Russell Richard Ferrers Wakelin | Mittel zum Antreiben von Rollstühlen |
US5232236A (en) * | 1992-04-02 | 1993-08-03 | Emil Korpi | Leveraged hand propeller for a wheel chair with brake |
-
1998
- 1998-07-15 DE DE1998131660 patent/DE19831660C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0067035A1 (de) * | 1981-06-05 | 1982-12-15 | Russell Richard Ferrers Wakelin | Mittel zum Antreiben von Rollstühlen |
US5232236A (en) * | 1992-04-02 | 1993-08-03 | Emil Korpi | Leveraged hand propeller for a wheel chair with brake |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19831660A1 (de) | 2000-01-20 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0379218B1 (de) | Sport- und Trimmgerät | |
EP2075183B1 (de) | Klappbares, behindertengerechtes Trike | |
WO1991008943A1 (de) | Antrieb für muskelkraftbetriebene fahrzeuge und geräte, insbesondere fahrräder | |
DE3724138A1 (de) | Gleitvorrichtung fuer einen fahrzeugsitz | |
EP1301249B1 (de) | Sport- und transportgerät | |
EP1878416A2 (de) | Zusatzantriebsvorrichtung für manuelle Rollstühle | |
WO2018086659A1 (de) | Ankipphilfe für rollatoren | |
DE19831660C2 (de) | Rollstuhl mit Handantrieb | |
EP3539521A1 (de) | Rollstuhl | |
EP1228954B1 (de) | Spielfahrzeug | |
EP3823576B1 (de) | Mechanischer rollstuhlantrieb und rollstuhl mit einem solchen mechanischen rollstuhlantrieb | |
DE102014112687B4 (de) | Handbetätigtes Zugmittel und Fahrzeug mit einem handbetätigten Zugmittel | |
DE102012014027B3 (de) | Vorrichtung zum Umrüsten eines Rollators in ein motorbetriebenes Fortbewegungsmittel | |
DE69924101T2 (de) | Radfeststellvorrichtung | |
DE102016006297A1 (de) | Transportmittel mit fernsteuerbarer Arretierung | |
DE60002493T2 (de) | Vorrichtung zum fahren eines karts mit den händen für personen mit beinbehinderungen und damit ausgerüstetes kart | |
DE102006032845B4 (de) | Zusatzantriebsvorrichtung für manuelle Rollstühle | |
DE29900264U1 (de) | Verriegelungsvorrichtung | |
DE3809044C2 (de) | ||
DE2532732A1 (de) | Antriebsvorrichtung | |
DE2648083C2 (de) | Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuge im Mitgängerbetrieb | |
DE29620645U1 (de) | Rollstuhl für körperbehinderte Benutzer | |
EP0204971A1 (de) | Einachsmotormäher | |
DE102010010921B4 (de) | Rollstuhl | |
DE19819807A1 (de) | Handantrieb für Krankenrollstuhl |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |