DE19831660C2 - Rollstuhl mit Handantrieb - Google Patents

Rollstuhl mit Handantrieb

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Description

Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit Handantrieb, mit einem Antriebshebel, der über eine Antriebseinheit auf ein Antriebsrad wirkt, wobei der Antriebshebel an der Nabe des Antriebsrads schwenkbar befestigt ist und die Antriebseinheit am Antriebshebel angeordnet ist und am Umfang des Antriebsrads angreift.
Neben Rollstühlen mit Elektromotor, die nicht nur kostspielig sind, sondern vor allem ein hohes Eigengewicht aufweisen, was den Transport eines solchen Roll­ stuhls erheblich erschwert, werden handbetriebene Rollstühle verwendet, um körperbehinderten Personen eine selbständige Fortbewegung zu ermöglichen.
Handbetriebene Rollstühle weisen üblicherweise zwei Antriebsräder und an je­ dem dieser Antriebsräder einen Greifring auf, um den Rollstuhl fortzubewegen und zu bremsen. Um die Fortbewegung auch dann zu ermöglichen, wenn die be­ hinderte Person nur einen Arm frei bewegen kann, können beide Greifringe für die Antriebsräder auf ein und derselben Seite des Rollstuhls angeordnet sein.
Der Antrieb eines Rollstuhls mit Greifringen setzt allerdings voraus, daß der Fah­ rer zumindest einen Arm nahezu uneingeschränkt bewegen kann. Für Personen mit eingeschränkter Oberkörpermuskulatur, was häufig bei körperbehinderten Kindern der Fall ist, ist ein solcher Antrieb ungeeignet.
Hier kommen Rollstühle der eingangs genannten Art zum Einsatz: Diese Roll­ stühle werden durch Schwenken eines oder zweier Antriebshebel bewegt, wobei nach dem Stand der Technik am Antriebshebel eine Schubstange angelenkt ist, welche die Antriebskraft unter Ausnutzung der Hebelgesetze auf ein an der Na­ be eines Antriebsrads angeordnetes Radnabengetriebe überträgt. Das Radnaben­ getriebe kann zwischen Vorwärtsfahrt, Rückwärtsfahrt und Leerlauf geschaltet werden; eine separate Bremse ist ebenfalls über den Antriebshebel betätigbar.
Um einen solchen Rollstuhl für Personen anzupassen, die nur einen Arm bewe­ gen können, ist es bekannt, den Antriebshebel mit einem um dessen Längsachse schwenkbaren Handgriff auszurüsten, wobei eine Schwenkbewegung des Hand­ griffs auf ein Laufrad übertragen und in eine Lenkbewegung umgewandelt wird. Die Kombination von Lenkung und Antrieb gleicht dann aus, daß nur ein Rad des Rollstuhls angetrieben wird.
Es ist auch ein Rollstuhl bekannt, welcher eine auf ein Antriebsrad wirkende An­ triebseinheit aufweist, die einen Antriebsblock umfaßt, der auf den Umfang des Antriebsrads aufsetzbar ist. Mittels eines Bremshebels kann ein Bremsbacken an den Umfang des Antriebsrads angestellt werden. Zum Antreiben des Rollstuhls wird mit einem Betätigungshebel der Antriebsblock entlang des Umfangs des Antriebsrads bewegt und die Kraft mittels Haftreibung auf das Antriebsrad über­ tragen (US 5 232 236).
Durch die EP 0 067 035 ist ein Rollstuhl mit Antrieb bekannt geworden, bei wel­ chem als Antriebseinheit eine gebogene, dem Umfang des Antriebsrads ange­ paßte Antriebsplatte vorgesehen ist. Mittels eines Betätigungshebels wird zum Antreiben des Rollstuhls die Antriebsplatte gegen das Antriebsrad gedrückt und der Betätigungshebel nach vorne geschwenkt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu­ grunde, einen Rollstuhl mit Handantrieb insbesondere hinsichtlich dessen An­ triebseinheit bei unveränderter Zuverlässigkeit zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch einen Rollstuhl mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 11.
Ein erfindungsgemäßer Rollstuhl mit Handantrieb ist also mit einem Antriebshe­ bel versehen, der an der Nabe eines Antriebsrads schwenkbar befestigt ist und über eine am Antriebshebel selbst befestigte Antriebseinheit auf dieses wirkt, wobei die Antriebseinheit am Umfang des Antriebsrads angreift.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, daß nur ein An­ triebshebel auf ein Antriebsrad wirkt; es ist auch vorstellbar, daß ein Antriebshe­ bel auf zwei Antriebsräder oder zwei Antriebshebel auf je ein Antriebsrad wir­ ken.
Dadurch, daß die Antriebseinheit am Antriebshebel derart angeordnet ist, daß sie am Umfang des Antriebsrads angreift, wird die Schwenkbewegung des An­ triebshebels direkt auf das Antriebsrad übertragen, denn aufgrund der Befesti­ gung des Antriebshebels an der Radnabe bewegt sich die Antriebseinheit beim Schwenken des Antriebshebels auf einer Kreisbahn entlang des Umfangs des An­ triebsrads. Ein Radnabengetriebe, welches nicht zuletzt wegen der hohen wir­ kenden Kräfte aufwendig herzustellen ist, entfällt ganz. Durch Schwenken des Antriebshebels nach vorne wird eine Vorwärtsbewegung des Rollstuhls erzeugt; eine Rückwärtsbewegung des Rollstuhls erfolgt über ein Schwenken des An­ triebshebels nach hinten. Hierzu sind nur kleine Schwenkbewegungen erforder­ lich, die auch von Personen mit stark eingeschränkter Oberkörpermuskulatur ausgeführt werden können.
Die Kombination von Antriebshebel und Antriebseinheit nach der Erfindung ist so einfach ausgestaltet, daß auch ein Nachrüsten eines ursprünglich beispielswei­ se mit Greifringen ausgestatteten Rollstuhls möglich ist. Der erfindungsgemäße Rollstuhl kann wegen dessen einfachen Aufbaus sogar als Faltrollstuhl ausgebil­ det sein, der leicht zu transportieren ist und sehr schmal gebaut sein kann, was dann insbesondere im innerhäuslichen Bereich von Vorteil ist.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Antriebseinheit eine erste Rolle und eine zweite Rolle enthält, welche wahlweise kraftschlüssig an das Antriebs­ rad anstellbar sind. Die Rollen sind dabei so ausgebildet, daß die Drehbewegung der ersten Rolle in einer Drehrichtung und die Drehbewegung der zweiten Rolle in der hierzu gegensinnigen Drehrichtung jeweils gesperrt ist. Wird nun eine der beiden Rollen in Kraftschluß mit dem Antriebsrad gebracht, so verursacht die Schwenkbewegung des Antriebshebels in einer Richtung eine Kraftübertragung auf das Antriebsrad, da die Rolle durch ihre Blockierung nicht auf dem Umfang des Antriebsrads abrollen kann - gleichzeitig wird die Schwenkbewegung des Antriebshebels in der anderen Richtung nicht mit auf das Antriebsrad übertra­ gen, da die Rolle in der anderen Richtung frei auf dem Umfang des Antriebsrads abrollen kann.
Im Ergebnis bewirkt das Hin- und Herschwenken des Antriebshebels also eine Bewegung des Rollstuhls in nur eine Richtung. Diese Richtung kann dadurch ge­ ändert werden, daß die andere Rolle an das Antriebsrad angestellt wird, deren freies Abrollen in der gegensinnigen Drehrichtung blockiert ist. Der erfindungs­ gemäße Rollstuhl kann also durch einfaches Hin- und Herschwenken des An­ triebshebels sowohl vorwärts als auch rückwärts angetrieben werden, je nach dem, welche der beiden Rollen am Antriebsrad aufliegt. Durch Wechsel der am Antriebsrad anliegenden Rolle während der Fahrt kann der Rollstuhl auch in bei­ den Fahrtrichtungen abgebremst werden.
Eine solche am Antriebshebel angeordnete Antriebseinheit mit zwei Rollen, de­ ren Drehrichtung gegensinnig blockiert ist und die wahlweise kraftschlüssig auf den Umfang des Antriebsrads aufgesetzt werden, stellt also einen Mitnehmer dar, der die Schwenkbewegung des Antriebshebels - in jeweils nur einer Rich­ tung - direkt auf den Umfang des Antriebsrads überträgt.
Um eine Verletzung an den Rollen der Antriebseinheit zuverlässig zu verhin­ dern, ist es vorteilhaft, wenn die Rollen in einem nach unten offenen Gehäuse sit­ zen.
Besonders einfach kann die Kraftübertragung mittels zweier gegensinnig ge­ sperrter Rollen realisiert werden, wenn die Antriebseinheit ein schwenkbar am Antriebshebel befestigtes, wippenartiges Halteelement umfaßt, in dessen beiden freien Enden jeweils eine der beiden Rollen gelagert ist. Durch Schwenken der Wippe um deren Befestigungspunkt am Antriebshebel kann entweder die erste oder die zweite Rolle auf den Reifen des Antriebsrads aufgesetzt werden. Diese Schwenkbewegung entspricht also einem Umschalten zwischen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung. Zweckmäßigerweise ist dabei ein Federelement, beispiels­ weise eine Kniehebelfeder vorgesehen, welche dieser, dem Umschalten der Fahrtrichtung dienenden Schwenkbewegung eine elastische Rückstellkraft entge­ gensetzt, so daß ein unbeabsichtigtes Umschalten vermieden wird. Nebenbei er­ höht das Federelement die Andruckkraft der jeweiligen Rolle auf den Reifen des Antriebsrads und unterstützt so die Kraftübertragung.
Die mit zwei gegensinnig sperrenden Rollen versehene Antriebseinheit weist vorteilhaft eine Arretierung für eine Nullstellung auf, in welcher keine der bei­ den Rollen an das Antriebsrad angestellt ist. In einer solchen Nullstellung ist der Antriebshebel vom Antriebsrad vollständig abgekoppelt, so daß sich der Roll­ stuhl frei in alle Richtungen bewegen läßt, was insbesondere dann notwendig ist, wenn er von einer Begleitperson geschoben wird.
Der Antriebshebel kann mit einer Rückholfeder versehen sein, die ihn immer wieder in eine Ausgangsposition bringt.
Insbesondere wenn der erfindungsgemäße Rollstuhl mit einer Antriebseinheit mit zwei gegensinnig sperrenden Rollen versehen ist, welche die Antriebskraft auf den Reifen des Antriebsrads übertragen, ist es aus Sicherheitsgründen sinn­ voll, anstatt einer Luftbereifung eine pannensichere PU-Bereifung des Antriebs­ rads vorzusehen.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführung trägt der Antriebshebel des erfin­ dungsgemäßen Rollstuhls an seinem freien Ende einen separaten Lenkhebel, wel­ cher um eine im wesentlichen zur Längsachse des Antriebshebels parallelen Ach­ se drehbar ausgebildet und über ein mit Kardangelenken versehenes Gestänge derart mit einem Laufrad verbunden ist, daß eine Drehung des Lenkhebels um die genannte Achse eine Lenkbewegung des Laufrads bewirkt. Hierbei ist es vor­ teilhaft, wenn das genannte Gestänge einerseits am Lenkhebel sowie andererseits am Laufrad angelenkt und dazwischen mit einem Kniegelenk versehen ist, wel­ ches gelenkig mit einer Führungsstange verbunden ist. Die Führungsstange ih­ rerseits ist im Rollstuhlrahmen in einer Winkelgelenkführung verschiebbar ge­ führt.
Diese Ausgestaltung der Erfindung erlaubt das Antreiben des Rollstuhls bei gleichzeitiger Lenkung durch Ergreifen von ein- und demselben Handgriff: Ein Vor- und Zurückziehen des Lenkhebels resultiert in einer Schwenkbewegung des Antriebshebels und dementsprechend in einer Vorwärts- oder Rückwärtsbewe­ gung des Rollstuhls. Eine Drehung des Lenkhebels resultiert in einer Lenkbewe­ gung eines Laufrads. Der Rollstuhl kann also mit relativ kleinen Bewegungen ei­ nes einzigen Arms kontrolliert in alle Richtungen fortbewegt werden.
Die bevorzugte Ausführung des Lenkgestänges mit einem mittigen Kniegelenk, das über eine Führungsstange am Rollstuhlrahmen geführt wird, ermöglicht auf einfache Weise, daß der Lenkhebel zusammen mit dem Antriebshebel dessen Schwenkbewegungen mitvollziehen kann, ohne die Lenkbewegung über flexible Elemente wie beispielsweise Bowdenzüge vornehmen zu müssen.
Eine einfachste Bedienung eines erfindungsgemäßen Rollstuhls, der mit einem wippenartigen Halteelement und einem separaten Lenkhebel versehen ist, ist dann gewährleistet, wenn der Lenkhebel zusammen mit dem wippenartigen Hal­ teelement schwenkbar am Antriebshebel befestigt ist. Der Lenkhebel hat dann drei Funktionen: Eine Vor- und Zurückbewegung verursacht eine Schwenkbewe­ gung des Antriebshebels und somit den Antrieb des Antriebsrads; eine Drehung wird in eine Lenkbewegung eines Laufrads umgesetzt; ein Schwenken um den Anlenkpunkt am Antriebshebel bewirkt ein Schwenken des wippenartigen Hal­ teelements und somit ein Umschalten zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt. Diese Einhandbedienung des Rollstuhls erfordert lediglich einen, nicht unbe­ dingt uneingeschränkt beweglichen Arm sowie nur geringen Kraftaufwand, so daß auch in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkte Personen sowie insbeson­ dere Kinder problemlos mit dem erfindungsgemäßen Rollstuhl zurecht kommen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefüg­ ten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rollstuhls in schematischer Seitenansicht;
Fig. 2 einen Teilausschnitt des Rollstuhls aus Fig. 1 in Draufsicht;
Fig. 3 ein Detail aus Fig. 1 mit Verdeutlichung der Vorwärtsfahrt;
Fig. 4 ein Detail aus Fig. 1 mit Verdeutlichung der Rückwärts­ fahrt.
Fig. 1 zeigt einen Rollstuhl mit einem Rahmen 1, einem Antriebsrad 2, einem Laufrad 3 und einem Griff 4 zum Schieben des Rollstuhls durch eine Begleitper­ son. Angetrieben wird der Rollstuhl über einen Antriebshebel 5, der an der Nabe 6 des Antriebsrads 2 schwenkbar befestigt ist und eine Antriebseinheit 7 trägt. Die Antriebseinheit 7 besteht aus einer ersten Rolle 8 für die Vorwärtsfahrt, de­ ren Drehbewegung im Uhrzeigersinn gesperrt ist, und aus einer zweiten Rolle 9 für die Rückwärtsfahrt, deren Drehbewegung im Gegenuhrzeigersinn gesperrt ist sowie einem wippenartigen Halteelement 10, das als nach unten offenes Ge­ häuse ausgebildet ist und die Rollen 8 und 9 enthält. Das wippenartige Halteele­ ment 10 ist mit einer am Antriebshebel 5 befestigten Kniehebelfeder 11 versehen. Es ist außerdem mit einem Lenkhebel 12, der einen Handgriff 13 trägt, verbun­ den und gemeinsam mit diesem um einen Drehpunkt 14 relativ zum Antriebshe­ bel 5 schwenkbar, um wahlweise die erste Rolle 8 oder die zweite Rolle 9 auf das Antriebsrad 2 aufzusetzen. Die Kniehebelfeder 11 setzt dieser Schwenkbewegung um den Drehpunkt 14 eine elastische Rückstellkraft entgegen. Eine Arretierung 15 ermöglicht, das wippenartige Halteelement 10 in einer Nullstellung zu fixie­ ren, in welcher sowohl die erste Rolle 8 als auch die zweite Rolle 9 nicht am An­ triebsrad 2 anliegen.
Der Lenkhebel 12 ist über ein Gestänge mit einem Kardangelenk 16, einem Knie­ gelenk 17 und einem Kugelgelenk 18 mit dem Laufrad 3 verbunden. Eine einfa­ che Drehung des Handgriffs 13 um eine Achse 22, die im wesentlichen parallel zur Längsachse des Antriebshebels 5 steht, wird über das eben beschriebene Ge­ stänge als Lenkbewegung auf das Laufrad 3 übertragen. Das Kniegelenk 17 er­ möglicht, daß der Antriebshebel 5 gleichwohl verschwenkt werden kann, wobei die Bewegung des Kniegelenks 17 über eine Führungsstange 19, die in einer Win­ kelgelenkführung 20 im Rahmen 1 geführt ist und in diesen eintauchen kann, sta­ bilisiert wird. Zwei Puffer 21 dämpfen dabei die Anschläge der maximalen Schwenkbewegung des Antriebshebels 5.
In Fig. 1 sind schließlich noch seitliche Führungsrollen 23 zur Führung der An­ triebseinheit 7 beim Verschwenken des Antriebshebels 5 sowie eine Rückholfeder 25 zu erkennen, welche den Antriebshebel 5 immer wieder in seine in Fig. 1 dargestellte Ausgangsposition zurückstellt.
Fig. 2 verdeutlicht den Lenkmechanismus: Eine Drehung des Handgriffs 13 und des Lenkhebels 12 um die Achse 22 bewirkt über das Kardangelenk 16 und das Kniegelenk 17 letztlich eine Lenkbewegung, die mittels zweier Lenkstangen 24 auf das Laufrad 3 übertragen wird.
Fig. 2 zeigt auch deutlich den Sitz der Führungsrollen 23, welche bewirken, daß die Antriebseinheit 7 einwandfrei entlang des Umfangs des Antriebsrads 2 ge­ führt wird.
Die Funktionsweise des Antriebs des dargestellten Rollstuhls wird anhand der Fig. 3 und 4 verdeutlicht:
Zur Vorwärtsfahrt (Fig. 3) wird das wippenartige Halteelement 10 relativ zum Antriebshebel 5 so verschwenkt, daß die erste Rolle 8 auf den Umfang des An­ triebsrads 2 aufgesetzt wird. Die erste Rolle 8 kann sich nur gegen den Uhrzei­ gersinn drehen - eine Drehung im Uhrzeigersinn ist gesperrt. Wird nun der Handgriff 13 in Richtung des Pfeils 26 nach vorne gedrückt, wird der Antriebshe­ bel 5 im Uhrzeigersinn um die Nabe 6 geschwenkt und das Antriebsrad 2 durch Kraftschluß mit der ersten Rolle 8 mitgenommen. Das Lenkgestänge setzt dieser Bewegung keinen Widerstand entgegen, da es im Kniegelenk 17 einknickt, wobei die Führungsstange 19 in die Winkelgelenkführung 20 eintaucht (wie mit strich­ punktierten Linien angedeutet). Wird der Handgriff 13 entlang des Pfeils 26 wie­ der zurückgezogen, rollt die erste Rolle 8 auf dem Umfang des Antriebsrads 2 im Gegenuhrzeigersinn frei ab, so daß sich das Antriebsrad 2 ungebremst weiter vorwärts bewegen kann. Eine Hin- und Herbewegung des Handgriffs 13 entlang des Pfeils 26 ergibt in der dargestellten Stellung des wippenartigen Halteele­ ments 10 also eine Vorwärtsfahrt des Rollstuhls.
Ein Schwenken des Handgriffs 13 und des zugehörigen Lenkhebels 12 um den Drehpunkt 14 in der mit dem Pfeil 27 angedeuteten Richtung führt dazu, daß die erste Rolle 8 vom Umfang des Antriebsrads 2 abgehoben und die zweite Rolle 9 aufgesetzt wird. Da die zweite Rolle 9 gegensinnig, also im Gegenuhrzeigersinn gesperrt ist, wird die Vorwärtsbewegung des Antriebsrads 2 durch Kraftschluß mit der zweiten Rolle 9 gebremst. Eine solche Schwenkbewegung in Richtung des Pfeils 27 ist aber damit verbunden, daß das freie Gelenk der Kniehebelfeder 11 entlang des Pfeils 28 bewegt werden und somit die elastische Rückstellkraft der Kniehebelfeder 11 überwunden werden muß. Eine unbeabsichtigte Bremsung ist im Ergebnis daher nicht zu befürchten.
Zur Rückwärtsfahrt (Fig. 4) wird das wippenartige Halteelement 10 relativ zum Antriebshebel 5 so verschwenkt, daß die zweite Rolle 9 auf dem Umfang des An­ triebsrads 2 sitzt und die erste Rolle 8 keinen Kontakt mit dem Antriebsrad 2 hat. Die zweite Rolle 9 kann sich nur im Uhrzeigersinn drehen, so daß sie einer Vor­ wärtsverschiebung des Handgriffs 13 entlang des Pfeils 26 keinen Widerstand entgegensetzt, da sie frei auf dem Umfang des Antriebsrads 2 abrollen kann. Beim Zurückholen des Handgriffs 13 entlang des Pfeils 26 blockiert die zweite Rolle 9 allerdings, wodurch sie mittels Kraftschluß das Antriebsrad 2 mit zurück­ nimmt. Hierdurch wird eine Rückwärtsbewegung des Rollstuhls verursacht. Auch hier ist wieder mittels einer kleinen Schwenkbewegung des Handgriffs 13 und des zugehörigen Lenkhebels 12 entlang des Pfeils 29 ein Bremsen der Rück­ wärtsbewegung bzw. ein Umschalten auf Vorwärtsbewegung möglich, wobei dann die Kniehebelfeder 11, wie mit dem Pfeil 30 angedeutet, gegen deren Feder­ kraft bewegt werden muß.
Das in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemä­ ßen Rollstuhls verfügt also über einen Einhand-Lenkantrieb, der intuitiv, ohne große Übung bedient werden kann, da der Handgriff 13 zur Vorwärtsfahrt nach vorne gekippt und verschwenkt wird sowie zum Umschalten auf Rückwärtsfahrt lediglich nach hinten gekippt werden muß. Eine Lenkung ist über die Drehung des Handgriffs 13 um die Achse 22 jederzeit und in jeder Position des Antriebs­ hebels 5 möglich. Der Antrieb des Rollstuhls kann auch durch sehr kleine Schwenkbewegungen des Antriebshebels 5 erfolgen, so daß, nachdem der gesam­ te Antrieb sehr leicht gebaut ist, auch Personen mit stark eingeschränkter Beweg­ lichkeit sowie insbesondere Kinder hervorragend mit dem Rollstuhl zurecht kommen.
Zusammenstellung der Bezugszeichen
1
Rahmen
2
Antriebsrad
3
Laufrad
4
Griff
5
Antriebshebel
6
Nabe
7
Antriebseinheit
8
Rolle (erste)
9
Rolle (zweite)
10
Halteelement
11
Kniehebelfeder
12
Lenkhebel
13
Handgriff
14
Drehpunkt
15
Arretierung
16
Kardangelenk
17
Kniegelenk
18
Kugelgelenk
19
Führungsstange
20
Winkelgelenkführung
21
Puffer
22
Achse
23
Führungsrolle
24
Lenkstange
25
Rückholfeder
26
Pfeil
27
Pfeil
28
Pfeil
29
Pfeil
30
Pfeil

Claims (11)

1. Rollstuhl mit Handantrieb, mit einem Antriebshebel, der über eine Antriebs­ einheit auf ein Antriebsrad wirkt, wobei der Antriebshebel an der Nabe des An­ triebsrads schwenkbar befestigt ist und die Antriebseinheit am Antriebshebel angeordnet ist und am Umfang des Antriebsrads angreift, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Antriebseinheit (7) eine erste Rolle (8) und eine zweite Rolle (9) enthält, welche beiden Rollen (8, 9) wahlweise kraftschlüssig an das Antriebsrad (2) anstellbar sind, wobei die Drehbewegung der ersten Rolle (8) in einer Drehrichtung und die Drehbewegung der zweiten Rolle (9) in der hierzu gegensinnigen Drehrichtung jeweils blockiert ist.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (8, 9) in einem nach unten offenen Gehäuse sitzen.
3. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Antriebseinheit (7) ein schwenkbar am Antriebshebel (5) befestigtes, wippenartiges Halteelement (10) umfaßt, in dessen beiden freien En­ den jeweils eine der beiden Rollen (8, 9) gelagert ist.
4. Rollstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Feder­ element vorgesehen ist, welches einer dem Wechsel der an den Umfang des An­ triebsrads (2) angestellten Rolle (8, 9) dienenden Schwenkbewegung des wippen­ artigen Halteelements (10) eine elastische Rückstellkraft entgegensetzt.
5. Rollstuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fe­ derelement eine Kniehebelfeder (11) ist.
6. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (7) mittels einer Arretierung (15) in einer Nullstellung feststellbar ist, in welcher keine der beiden Rollen (8, 9) am Antriebsrad (2) an­ liegt.
7. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rückholfeder (25) für den Antriebshebel (5) vorgesehen ist.
8. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsrad (2) mit einer PU-Bereifung versehen ist.
9. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebshebel (5) an seinem freien Ende einen Lenkhebel (12) trägt, wel­ cher um eine im wesentlichen zur Längsachse des Antriebshebels (5) parallelen Achse (22) drehbar ausgebildet und über ein mit Kardangelenken (16) versehenes Gestänge derart mit einem Laufrad (3) verbunden ist, daß eine Drehung des Lenkhebels (12) um die Achse (22) eine Lenkbewegung des Laufrades (3) be­ wirkt.
10. Rollstuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestän­ ge einerseits am Lenkhebel (12) sowie andererseits am Laufrad (3) angelenkt ist und dazwischen ein Kniegelenk (17) aufweist, welches gelenkig mit einer Füh­ rungsstange (19) verbunden ist, welche im Rahmen (1) des Rollstuhls in einer Winkelgelenkführung (20) verschiebbar ist.
11. Rollstuhl nach Anspruch 3 und einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkhebel (12) zusammen mit dem wippenarti­ gen Halteelement (10) um denselben Drehpunkt (14) schwenkbar am Antriebshe­ bel (5) befestigt ist.
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