DE29900264U1 - Verriegelungsvorrichtung - Google Patents
VerriegelungsvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
Eine derartige Verriegelungsvorrichtung ist bisher nicht bekanntgeworden. Bei Fahrzeugen mit Lenkrollen, insbesondere
bei Rollstühlen oder Rollgehhilfen, tritt allgemein das Problem auf, daß sich die relativ kleinen, frei um
eine vertikale Achse verschwenkbare Lenkrollen schnell querstellen, wenn kleine Hindernisse oder Unebenheiten
auftreten. Hierdurch wird die Fortbewegung des Fahrzeugs behindert.
Zwar sind z.B. an Kinderwagen Lenkrollen bekannt, die durch eine Verriegelungsvorrichtung direkt an der Lenkrolle
arretierbar sind, jedoch muß hier die Bedienungsperson mit dem Fuß oder der Hand die Verriegelungsvorrichtung
lösen oder aktivieren. Das ist für behinderte oder ältere Personen, insbesondere Rollstuhlfahrer,
nicht oder nur sehr schwer möglich.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verriegelungsvorrichtung
für Lenkrollen anzugeben, die fernbetätigt ein Festlegen der Lenkrollen in Geradeausrichtung
erlaubt, um Unebenheiten einfacher und bequemer überfahren zu können.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einer Verriegelungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
Die Erfindung schafft eine Verriegelungsvorrichtung für jede der um jeweils eine vertikale Welle verschwenkbaren
nachlaufenden Lenkrollen an einem radgetriebenen Fahrzeug, insbesondere Rollstuhl oder Rollgehhilfe, mit einem
Verriegelungsbolzen, der durch eine fernbetätigte Einrichtung in eine Öffnung in der vertikalen Welle einschiebbar
und aus dieser herausziehbar ist, wobei die Lenkrolle in der eingeschobenen Stellung des Verriegelungsbolzens
in Geradeausrichtung verriegelt und in dessen herausgezogener Stellung verschwenkbar ist. Damit
wird die vorteilhafte Wirkung erzielt, daß die Bedienungsperson bei Bedarf und auf einfache Weise die Lenkrollen
in Geradeausrichtung arretieren kann. Ein störendes Querstellen oder Flattern der Lenkrollen an kleinen
Stufen oder auf unebenem Boden wird so unterbunden und die Fortbewegung des Fahrzeugs wird einfacher und komfortabler.
Vorteilhaft ist vorgesehen, daß der Verriegelungsbolzen in Richtung der eingeschobenen Stellung vorgespannt ist,
vorzugsweise durch eine Feder. Damit ist eine besonders leichte Bedienbarkeit gegeben.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die fernbetätigte Einrichtung einen Bowdenzug auf, der sich zwischen
dem Verriegelungsbolzen und einem Handhebel im Bereich der Griffnähe einer Person erstreckt, die das Fahrzeug
schiebt oder in ihm fährt, wobei gegebenenfalls die Feder vorzugsweise an dem Handhebel angebracht ist. Bei
Rollstühlen kann der Handhebel z.B. griffgünstig an einer Armlehne angebracht sein.
Eine dazu alternative fernbetätigte Einrichtung sieht vor, daß die Einrichtung einen Elektromagneten, mit dem
der Verriegelungsbolzen herausziehbar ist, und eine Stromquelle und eine elektrische Leitung zu einem eine
An- und Aus-Stellung aufweisenden Handschalter im Griffbereich
einer Person aufweist. Diese Alternative ist besonders dann vorteilhaft, wenn es sich um einen elektrogetriebenen
Rollstuhl handelt, der ohnehin eine Batterie und die entsprechenden Einrichtungen aufweist und der
von Personen mit geringer, für den Fahrzeugantrieb nicht ausreichender Muskelkraft benutzt wird.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Öffnung zum Einschieben oder Herausziehen des Verriegelungsbolzens
sich quer zur Längsachse der Welle erstreckt und daß Öffnung und Verriegelungsbolzen jeweils einen kreisrunden
Querschnitt aufweisen. Zur Vermeidung eines Klemmens kann eine konische Ausführung des Verriegelungsbolzens
zweckmäßig sein. Die benötigten Bauteile sind besonders leicht und damit kostengünstig zu fertigen.
Es ist jedoch auch vorstellbar, daß die Öffnung sich konzentrisch
in der Längsachse der Welle erstreckt und daß Öffnung und Verriegelungsbolzen jeweils einen mehreckigen,
bevorzugt dreieckigen oder viereckigen Querschnitt aufweisen, der eine Arretierung der Welle der Lenkrolle
ermöglicht. Je nach den baulichen Gegebenheiten ist die eine oder die andere Ausführung vorzuziehen.
Um ein leichtes Eingleiten des Verriegelungsbolzens zu ermöglichen, sind zweckmäßig das freie Ende der Öffnung
und das freie Ende des Verriegelungsbolzens abgerundet.
Um das Befahren einer Kante oder niedrigen Stufe oder sonstigen kurzen und starken Steigung zu erleichtern und
um dabei ein ungewolltes Zurückrollen des Fahrzeugs, insbesondere des Rollstuhls, auszuschließen, ist bevorzugt
vorgesehen, daß auf einer horizontalen Achse der Lenkrolle ein Sperrzahnrad angeordnet ist, welches mit einer
Sperrklinke in Eingriff bringbar ist, so daß die Lenkrolle in Rückwärtsdrehrichtung sperrbar ist, wobei die
Sperrklinke vorzugsweise durch eine weitere fernbetätigte Einrichtung außer Eingriff mit dem Sperrzahnrad bringbar
ist. Wenn die Sperrklinke auf dem Sperrzahnrad bei Vorwärtsfahrt entlanggleitet, hört die Bedienungsperson
ein charakteristisches Geräusch und weiß damit, daß die Klinke noch auf dem Sperrzahnrad läuft. Um einen unnötigen
Verschleiß der Lenkrollen zu verhindern, kann die Klinke dann für Normalfahrten außer Eingriff gebracht
werden. Die weitere fernbetätigte Einrichtung weist die gleichen Merkmale auf, wie sie bereits weiter oben geschildert
wurden; zweckmäßig ist auch sie mit einem Bowdenzug ausgeführt.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß die fernbetätigte Einrichtung
und auch die weitere fernbetätigte Einrichtung miteinander funktionsmäßig verbunden sind und einen gemeinsamen
Handhebel oder -schalter aufweisen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nunmehr anhand einer Zeichnung näher erläutert. Sie zeigt in
Figur 1 eine Verriegelungsvorrichtung in schematischer Seitenansicht in einer ersten Ausgestaltung und
in
Figur 2 die Verriegelungsvorrichtung ebenfalls in einer schematischen Seitenansicht einer zweiten Ausgestaltung.
In Figur 1 ist unten eine Lenkrolle 1 dargestellt. Diese Lenkrolle rollt auf dem Boden ab. Ein Rollstuhl oder eine
Rollgehhilfe hat in der Regel zwei nebeneinander angeordnete Lenkrollen, die dann zweckmäßig beide je eine
Verriegelungsvorrichtung aufweisen. Fahrzeuge mit nur einer Lenkrolle sind selbstverständlich entsprechend mit
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nur einer Verriegelungsvorrichtung ausgeführt. Die Lenkrolle 1 ist in einem gekrümmten Haltestück 11 gelagert,
wie an sich bekannt. Dieses Haltestück 11 bewirkt einen Nachlauf der Lenkrolle 1, da ein seitlicher Versatz vorliegt.
Am oberen Ende des Haltestücks 11 ist eine vertikale Welle 4 vorgesehen, die sich in einem Lager 14 drehen läßt.
Quer zur Längsachse der Welle 4 ist eine durchgehende Öffnung 3 vorgesehen, in die ein Verriegelungsbolzen 2
gleitend eingreift. Der Verriegelungsbolzen 2 ist mit einem nur angedeuteten Bowdenzug 6 verbunden, der zu einem
Handhebel 7 verläuft, welcher in Griffnähe einer Fahrzeug-Bedienungsperson angeordnet ist. Zwischen dem Handhebel
7 und dem Bowdenzug 6 ist eine Feder 5 angeordnet, die eine Vorspannung in Verriegelungsrichtung auf den
Verriegelungsbolzen 2 ausübt, so daß dieser bei entsprechender Hebelstellung selbsttätig in die Öffnung 3 eingeschoben
wird, sobald diese mit dem Bolzen 2 fluchtet. Bei eingeschobenem Bolzen 2 ist das Haltestück 11 mit
der Lenkrolle 1 in Geradeausrichtung festgelegt. Durch Anheben des Handhebels 7 kann diese Verriegelung gelöst
werden, so daß dann das Haltestück 11 mit der Lenkrolle 1 wieder frei um die Welle 4 schwenkbar ist.
Figur 2 zeigt unten ebenfalls eine Lenkrolle 1, die auch in einem Haltestück 11 gelagert ist, wie es anhand der
Figur 1 dargestellt wurde. Die Lenkrolle 1 dreht sich auf einer horizontalen Achse 8, auf der neben der Lenkrolle
1 ein Sperrzahnrad 9 angeordnet ist, von dem nur einige Zähne dargestellt sind. Eine Sperrklinke 10 ist
an dem Haltestück 11 gelagert, so daß bei Eingriff der Sperrklinke 10 in das Sperrzahnrad 9 ein Rückwärtsrollen
verhindert wird. Die Vorwärtsrichtung ist mit dem links von der Lenkrolle 1 eingezeichneten Pfeil dargestellt.
An der Sperrklinke 10 ist ein auch hier nur angedeuteter Bowdenzug 6# angebracht, der zu einem nicht gezeichneten
Handhebel führt, wie er in der Figur 1 dargestellt ist. Am oberen Ende des Haltestücks 11 ist wie bei Figur 1 eine
vertikale Welle 4 angebracht, um die das Haltestück 11 im Lager 14 verschwenkbar ist. Im Unterschied zu der
Figur 1 weist hier die Welle 4 eine konzentrisch in ihrer Längsrichtung verlaufende, nach oben offene öffnung
3 auf. Diese Öffnung 3 hat einen dreieckigen oder viereckigen Querschnitt. Den gleichen, nur etwas kleineren
Querschnitt weist ein im Lager 14 unverdrehbar geführter Verriegelungsbolzen 2 auf, der von oben in die Öffnung
einschiebbar und aus dieser herausziehbar ist, wozu auch hier ein Bowdenzug 6 dient, der zusammen mit dem Bowdenzug
6' zwecks gemeinsamer Betätigung an dem Handhebel angebracht ist.
Claims (11)
1. Verriegelungsvorrichtung für jede der um jeweils eine vertikale Welle (4) verschwenkbaren, nachlaufenden
Lenkrollen (1) an einem radgetriebenen Fahrzeug, insbesondere Rollstuhl oder Rollgehhilfe, mit einem
Verriegelungsbolzen (2), der durch eine fernbetätigte Einrichtung in eine Öffnung (3) in der vertikalen
Welle (4) einschiebbar und aus dieser herausziehbar ist, wobei die Lenkrolle (1) in der eingeschobenen
Stellung des Verriegelungsbolzen (2) in Geradeausrichtung verriegelt und in dessen herausgezogener
Stellung verschwenkbar ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verriegelungsbolzen (2) in Richtung der eingeschobenen Stellung vorgespannt
ist.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsbolzen (2)
durch eine Feder (5) vorgespannt ist.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die fernbetätigte
Einrichtung einen Bowdenzug (6) aufweist, der sich zwischen dem Verriegelungsbolzen (2) und einem Handhebel
(7) im Bereich der Griffnähe einer Person erstreckt, die das Fahrzeug schiebt oder in ihm fährt,
wobei gegebenenfalls die Feder (5) vorzugsweise an dem Handhebel (7) angebracht ist.
5. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die fernbetätigte
Einrichtung einen Elektromagneten, mit dem der Verriegelungsbolzen (2) herausziehbar ist, und eine
Stromquelle und eine elektrische Leitung zu einem eine An- und Aus-Stellung aufweisenden Handschalter
im Bereich der Griffnähe einer Person, die das Fahrzeug schiebt oder in ihm fährt, aufweist, wobei gegebenenfalls
die Feder (5) vorzugsweise an dem Handschalter angebracht ist.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung
(3) sich quer zur Längsachse der Welle (4) erstreckt und daß Öffnung (3) und Verriegelungsbolzen
(2) jeweils einen kreisrunden Querschnitt aufweisen.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (3)
sich konzentrisch in der Längsachse der Welle (4) erstreckt und daß Öffnung (3) und Verriegelungsbolzen
(2) jeweils einen mehreckigen, vorzugsweise dreieckigen oder viereckigen Querschnitt aufweisen.
8. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das freie
Ende der Öffnung (3) und das freie Ende des Verriegelungsbolzens (2) abgerundet sind.
9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer
horizontalen Achse (8) der Lenkrolle (1) ein Sperrzahnrad (9) angeordnet ist, welches mit einer Sperrklinke
(10) in Eingriff bringbar ist, so daß die Lenkrolle (1) in Rückwärtsdrehrichtung sperrbar ist,
wobei die Sperrklinke (10) vorzugsweise durch eine weitere fernbetätigte Einrichtung außer Eingriff mit
dem Sperrzahnrad (9) bringbar ist.
10. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die weitere fernbetätigte Einrichtung die Merkmale gemäß Anspruch 4 oder Anspruch
5 aufweist.
11. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die fernbetätigte Einrichtung und die weitere fernbetätigte Einrichtung miteinander
funktionsmäßig verbunden sind und einen gemeinsamen Handhebel (7) oder -schalter aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29900264U DE29900264U1 (de) | 1999-01-09 | 1999-01-09 | Verriegelungsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29900264U DE29900264U1 (de) | 1999-01-09 | 1999-01-09 | Verriegelungsvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29900264U1 true DE29900264U1 (de) | 1999-04-08 |
Family
ID=8067760
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29900264U Expired - Lifetime DE29900264U1 (de) | 1999-01-09 | 1999-01-09 | Verriegelungsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29900264U1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2403899A (en) * | 2002-05-06 | 2005-01-19 | Link Treasure Ltd | Turn-fixing mechanism for stroller wheels |
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WO2019133216A1 (en) * | 2017-12-26 | 2019-07-04 | Microsoft Technology Licensing, Llc | Offset caster, computing device support and system for moving a computing device |
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-
1999
- 1999-01-09 DE DE29900264U patent/DE29900264U1/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R207 | Utility model specification |
Effective date: 19990520 |
|
R156 | Lapse of ip right after 3 years |
Effective date: 20020801 |