DE19829433A1 - Fördervorrichtung für Buchbindemaschinen - Google Patents

Abstract

Bei einer Fördervorrichtung für Buchbindemaschinen mit Buchblocks oder Bücher übernehmenden und zwischen sich einklemmenden endlosen Platten- oder Stollenketten o. dgl. Fördermittel, mit in der Förderbahn sich gegenüberliegend angeordneten Längsführungen zum Abstützen der Platten- oder Stollenketten im Klemmbereich ist vorgesehen, daß zur Freigabe eines Buchblocks (1) oder Buches der Abstand der aktiven Trume der Platten- oder Stollenketten (2) zueinander in wenigstens einem definierten Streckenabschnitt (A) zum Öffnen und Schließen des Streckenabschnitts (A) über Steuermittel (3a, 9, 12, 13) veränderbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung für Buchbindemaschinen mit Buch­ blocks oder Bücher übernehmenden und zwischen sich einklemmenden endlosen Platten- oder Stollenketten od. dgl. Fördermittel, mit in der Förderbahn sich gegen­ überliegend angeordneten Längsführungen zum Abstützen der Platten- oder Stol­ lenketten im Klemmbereich.

Aus der DE-Offenlegungsschrift 24 28 620 ist beispielhaft eine Plattenfördereinrich­ tung für Buchbindemaschinen, insbesondere für Fälzel- oder Klebebindemaschi­ nen, bekannt mit einem endlosen, durch Kettenräder angetriebenen Rollenketten­ paar mit an den Kettenbolzen mittels Plattenhalter gelenkig gelagerten Platten. Zum Abstützen der Plattenketten in der Klemmzone dienen sich gegenüberliegen­ de Längsführungen. Der Abstand der aktiven Plattenkettentrume zueinander, ein­ schließlich der Längsführungen, läßt sich der Buchblockstärke entsprechend ein­ stellen, um die Buchblocks fest einzuspannen und in gerader Richtung zu fördern.

Hier setzt die Erfindung ein mit der Aufgabe, eine Fördervorrichtung der gattungs­ gemäßen Art zu schaffen, die eine Freigabe von Buchblocks oder Büchern aus der Fördervorrichtung, beispielsweise für die Übernahme der Buchblocks nacheinan­ der durch Bearbeitungsstationen einer Buchfertigungsstraße zum Ausführen von Bearbeitungsprozessen und zum Zurückführen nach dem Bearbeitungsprozeß in die Fördervorrichtung oder zur Entnahme eines Buchblocks aus der Fördervorrich­ tung für Kontrollzwecke, ermöglicht.

Zur Lösung der Aufgabe werden die Merkmale des Hauptanspruchs vorgeschla­ gen. Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der Fördervorrichtung in einer Buchfertigungsstraße. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Ausschnitt einer Fördervorrichtung nach der Erfindung in Draufsicht

Fig. 2 einen Schnitt durch die Fördervorrichtung gemäß Linie A-B.

Die Fördervorrichtung nach der Erfindung findet beispielhaft Verwendung zum För­ dern von Buchblocks 1 in einem definierten Taktabstand durch Bearbeitungsstatio­ nen einer Buchfertigungsstraße. Dabei werden die Buchblocks 1 von paarweise zusammenwirkenden endlosen Stollenketten 2 geklemmt gehalten und in gerader Richtung gefördert. Die Stollenketten 2 bestehen aus sich über Federn 14 an Längsführungen 8 abstützenden Rollenketten 3 mit an den Kettengliedern über Laschen 5 befestigten elastischen Auflagen in Form von Gummistollen 6. Die Rol­ lenketten 3 weisen verlängerte Kettenbolzen 3a auf, die in Nuten 9 der Längsfüh­ rungen 8 greifen.

Fig. 2 zeigt schematisch eine Bearbeitungsstation zum Runden des Buchblock­ rückens mit oberhalb der Fördervorrichtung angeordneten Rundewalzen 7, die den Buchblock 1 übernehmen und nach Freigabe von der Fördervorrichtung durch Ab­ wälzen unter Druck über einen definierten Drehwinkel eine Relativverschiebung der Druckbogen bewirken. Nach Ausführung der Rundung des Buchblockrückens übernimmt die Fördervorrichtung den Buchblock 1 von den Rundewalzen 7.

Zur Freigabe der Buchblocks 1 in den einzelnen Bearbeitungsstationen, beispiel­ haft in der vorab beschriebenen Rückenrundeeinrichtung, ist erfindungsgemäß der Abstand der aktiven Trume der Stollenketten 2 zueinander in einem definierten mittleren Streckensegment "A" im Sinne eines Öffnens der Fördervorrichtung ver­ änderbar. Hierzu sind sich über die Länge der Bearbeitungsstation erstreckende von den Längsführungen 8 separate Längsführungen 12 mit Nuten 9 vorgesehen, die von den verlängerten Kettenbolzen 3a durchfahren werden. Über endseitig an­ greifende Arbeitszylinder 13 werden die Längsführungen 12 und somit die Stollen­ ketten 2 in dem Bereich "A" der Bearbeitungsstation in taktgemäßer Abstimmung mit dem Vortransport nach Übernahme eines Buchblocks 1 durch die Rundewalzen 7 aus der Klemmposition in eine Öffnungsposition zurückgezogen und nach erfolg­ ter Bearbeitung des Buchblocks 1 wieder in ihre Ausgangsstellung in Klemmpositi­ on verbracht.

Zur Vermeidung von Beschädigungen der von den Gummistollen 6 geklemmt ge­ haltenen Buchblocks 1 im Kantenbereich von Fuß und Kopf beim Passieren der Trennstellen sind zwischen den Längsführungen 8 und den separaten Längsfüh­ rungen 12 über Langlochverbindungen 10 gelenkig und formschlüsssig angekop­ pelte Übergangs-Längsführungen 11 mit Nuten 9 zur Aufnahme der verlängerten Kettenbolzen 3a vorgesehen.

Claims (4)

1. Fördervorrichtung für Buchbindemaschinen mit Buchblocks oder Bücher über­ nehmenden und zwischen sich einklemmenden endlosen Platten- oder Stollen­ ketten od. dgl. Fördermittel, mit in der Förderbahn sich gegenüberliegend an­ geordneten Längsführungen zum Abstützen der Platten- oder Stollenketten im Klemmbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der aktiven Trume der Patten- oder Stollenketten (2) zueinander in wenigstens einem definierten Streckenabschnitt (A) zum Öffnen und Schließen des Streckenabschnitts (A) im Sinne einer Freigabe eines Buchblocks (1) oder Buches über Steuermittel (3a, 9, 12, 13) veränderbar ist.

2. Fördervorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Klemmplatten oder -stollen (6) tragende Rollenketten (3) mit verlängerten Kettenbolzen (3a), die in Nuten (9) von Längsführungen (8) laufen, wobei die Längsführungen (8) in ei­ nem definierten mittleren Streckenabschnitt (A) als separate Längsführungen (12) mit Nuten (9) für die verlängerten Kettenbolzen (3a) ausgestaltet und über Betätigungsmittel (13) aus einer Klemmposition in eine Öffnungsposition steu­ erbar sind.

3. Fördervorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch zwischen Längsfüh­ rungen (8,12) angeordnete Übergangs-Längsführungen (11) mit Nuten (9) für die verlängerten Kettenbolzen (3a), die über Langlochverbindungen (10) ge­ lenkig und formschlüssig angekoppelt sind.

4. Verwendung der Fördervorrichtung in einer Buchfertigungsstraße mit Buch­ blocks oder Bücher übernehmenden, zwischen sich einklemmenden und in ge­ rader Richtung taktweise durch Bearbeitungsstationen fördernden endlosen Platten- oder Stollenketten, mit in der Förderbahn sich gegenüberliegend an­ geordneten Längsführungen zum Abstützen der Platten- oder Stollenketten im Klemmbereich, wobei in einem definierten Streckenabschnitt (A) der Abstand der aktiven Trume der Platten- oder Stollenketten (2) zueinander zum Öffnen und Schließen des Streckenabschnitts (A) im Sinne einer Freigabe eines Buchblocks (1) oder Buches über Steuermittel (3a, 9, 12, 13) veränderbar ist.