DE19828680C2 - Optisches Beobachtungsinstrument - Google Patents
Optisches BeobachtungsinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein optisches Beobachtungsinstrument wie ein Teleskop,
das einen Bildstabilisator enthält, welcher das Beobachtungsbild in dem Instru
ment gegenüber Handbewegungen stabilisiert.
Ein Teleskop, also ein Fernrohr oder ein Doppelfernrohr, kann mit einem Bild
stabilisator ausgerüstet sein, der eine Schwingungskompensation ausführt. Der
Bildstabilisator verhindert ein Zittern des Bildes infolge Zitterbewegung der Hand
o. ä., so daß sich ein ruhig stehendes Bild und damit eine minimale Ermüdung des
Auges ergibt.
Bei einem solchen Beobachtungsinstrument verhindert der Bildstabilisator allge
mein das Zittern des Bildes in horizontaler und vertikaler Richtung. Wird das
Fernrohr bei eingeschaltetem Bildstabilisator horizontal geschwenkt, um ein Ob
jekt zu verfolgen, das zunächst stillstand, sich aber dann horizontal nach rechts
oder links bewegt, so kompensiert der Bildstabilisator das Zittern des Bildes ent
gegengesetzt zur Schwenkrichtung, wodurch die Bewegung des Bildes von der
Schwenkbewegung abweicht und möglicherweise beim Schwenken den Eindruck
mangelnder Winkeltreue vermittelt. Ändert dann das bewegte Objekt plötzlich die
Bewegungsrichtung und schwenkt der Benutzer das Fernrohr dann entsprechend,
um das Objekt weiter zu verfolgen, so kompensiert der Bildstabilisator wiederum
die Bildbewegung entgegengesetzt zur Schwenkrichtung, wodurch das Objektbild
wesentlich von dem Bild bei dem vorherigen Schwenken abweicht. Danach unter
bricht der Benutzer die Bewegung des Fernrohrs bei stillstehendem Objekt, und
das Bild bewegt sich geringfügig oder zittert, obwohl das Fernrohr nicht mehr be
wegt wird, da der Bildstabilisator noch arbeitet und das Stabilisationssystem bei
Stillsetzen des Fernrohrs initialisiert. Bei einem solchen Stabilisationssystem ar
beitet der Bildstabilisator also gegen die Absicht des Benutzers, der das Fernrohr
in horizontaler Richtung bewegt. Wünscht er das Stabilisieren des Bildes in
vertikaler Richtung, während das Fernrohr horizontal geschwenkt wird, so muß er
die mangelnde Winkeltreue durch Bewegung des Bildes in horizontaler Richtung
in Kauf nehmen. Dieses Problem tritt auch dann auf, wenn das Fernrohr vertikal
geschwenkt wird. Bei jedem bisherigen Fernrohr mit Bildstabilisator tritt also
manchmal ein Fehler der Winkeltreue auf, wenn das Fernrohr in beschriebener
Weise benutzt wird.
Bisherige optische Beobachtungsinstrumente mit Bildstabilisator sind voluminös
und schwer, da sie ein Zittern des Bildes in jeder Richtung kompensieren sollen.
Bei einem Doppelfernrohr tritt das Zittern des Bildes jedoch meist in vertikaler
Richtung auf. Dies liegt daran, daß die Handgelenke des Benutzers beim Halten
des Doppelfernrohrs nur zur Vor- und Rückwärtsbewegung neigen und das Dop
pelfernrohr im übrigen leicht stabil zu halten ist, da es üblicherweise beidhändig
gehalten wird und beide Okulare vom Benutzer gegen den Kopf gedrückt werden.
Verwendet ein erfahrener Benutzer das Doppelfernrohr, so tritt nur geringfügiges
Zittern in horizontaler Richtung auf. In diesem besonderen Fall muß der Bildstabi
lisator keine horizontale Schwingungskompensation enthalten. Abhängig von der
unterschiedlichen Art, das Doppelfernrohr zu halten und von den Einsatzbedin
gungen kann ein horizontales Zittern des Bildes oft, jedoch kaum ein vertikales
auftreten. Für bisherige Beobachtungsinstrumente mit Bildstabilisator ist also
festzustellen, daß bei einigen Benutzern und/oder bei besonderen Einsatzbedin
gungen der Bildstabilisator unnötigerweise eine Schwingungskompensation in ei
ner speziellen Richtung ausführt.
In der US-A-5 539 575 ist ein Doppelfernrohr beschrieben, das einen kardanisch
gelagerten Bildstabilisator enthält. Dieser Bildstabilisator führt Drehbewegungen in
zwei verschiedenen Richtungen aus, um das betrachtete Bild zu stabilisieren. Da
er über seine kardanische Lagerung die Bildstabilisierung gleichzeitig in beiden
Richtungen vornimmt, ist er vergleichsweise kompliziert aufgebaut.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Beobachtungsinstrument mit Bild
stabilisator anzugeben, der keine überflüssige Schwingungskompensation aus
führt und dadurch die Augenermüdung und den Stromverbrauch einer ihn spei
senden Batterie minimiert. Außerdem soll ein solches Beobachtungsinstrument
kompakt und leicht aufgebaut sein.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Da bei der Erfindung entweder der erste oder der zweite Bildstabilisator wahl
weise vom Benutzer ein- oder ausgeschaltet werden kann, ergibt sich keine über
flüssige Schwingungskompensation, so daß Augenermüdung und Stromverbrauch
minimiert sind.
Als optisches Beobachtungsinstrument kann ein Doppelfernrohr, jedoch auch je
des andere Beobachtungsinstrument wie ein Teleskop oder ein Feldgerät ver
wendet werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Darin
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des optischen Systems eines
Doppelfernrohrs mit Bildstabilisator,
Fig. 2 das Blockdiagramm einer elektrischen Schaltung zum Antrieb des
Bildstabilisators,
Fig. 3 das Flußdiagramm einer Schwingungskompensation, und
Fig. 4 das Blockdiagramm einer weiteren elektrischen Schaltung zum An
trieb des Bildstabilisators eines weiteren Doppelfernrohrs.
Fig. 1 zeigt das optische System eines Doppelfernrohrs mit Bildstabilisator. Die
ses optische System besteht aus zwei Brechungs-Teleskopsystemen. Das rechte
Teleskopsystem enthält eine Objektivlinse 11a, ein Porroprisma 14a als Bildauf
richtesystem und ein Okular 15a, die in dieser Reihenfolge vom Objekt her gese
hen angeordnet sind. Ähnlich besteht das linke Teleskopsystem aus einer Objektivlinse
11b, einem Porroprisma 14b als Bildaufrichtesystem und einem Okular
15b, die in dieser Reihenfolge von dem Objekt her gesehen angeordnet sind. Ein
Vertikal-Schwingungskompensationsmechanismus 12 und ein Horizontal-Schwin
gungskompensationsmechanismus 13 sind zwischen den Objektivlinsen 11a, 11b
und den Porroprismen 14a, 14b angeordnet.
Der Vertikal-Schwingungskompensationsmechanismus 12 hat eine vordere Lin
senfassung 12a, die in vertikaler Richtung (in Fig. 1 die Richtung y) beweglich
geführt ist. Sie trägt eine rechte und eine linke Kompensationslinse 16a und 16b,
die auf der optischen Achse des rechten bzw. linken Teleskopsystems liegen. Die
vordere Linsenfassung 12a wird in vertikaler Richtung y mit einem Vertikalantrieb
17 (Fig. 2) bewegt. Dabei bewegen sich die rechte und die linke Kompen
sationslinse 16a und 16b gemeinsam in vertikaler Richtung. Die Bewegungsrich
tung y verläuft senkrecht zu einer Ebene, die die beiden optischen Achsen O der
Teleskopsysteme enthält.
Der Horizontal-Schwingungskompensationsmechanismus 13 hat eine hintere Lin
senfassung 13a, die in horizontaler Richtung (Richtung x in Fig. 1) beweglich ge
führt ist. Sie trägt eine rechte und eine linke Kompensationslinse 18a und 18b, die
auf der optischen Achse des linken bzw. rechten Teleskopsystems liegen. Die
hintere Linsenfassung 13a wird in horizontaler Richtung x mit einem Horizontalan
trieb 19 (Fig. 2) bewegt. Dabei bewegen sich die rechte und die linke Kompensa
tionslinse 18a und 18b gemeinsam in horizontaler Richtung. Die Richtung x
verläuft senkrecht zur vertikalen Richtung y und einer Ebene, die die optische
Achse O des linken bzw. des rechten Teleskopsystems enthält. Der Vertikalan
trieb 17 und der Horizontalantrieb 19 sind ein konventioneller Linearantrieb z. B.
mit einem Schrittmotor und einer Spindel. Eine Stromquelle 10 (eine oder mehrere
Batterien) ist in einem Fernrohrgehäuse angeordnet und speist die Antriebe 17
und 19 über eine Steuerung 20.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer elektrischen Schaltung zum Steuern
der vorderen und der hinteren Linsenfassung 12a und 13a, d. h. der Vertikal-
Kompensationslinsengruppe 16 und der Horizontal-Kompensationslinsengruppe
18. Die Schaltung enthält die bereits genannte Steuerung 20, also allgemein eine
CPU, die den Vertikalantrieb 17 und den Horizontalantrieb 19 zum Bewegen der
beiden Schwingungskompensationsmechanismen in der jeweiligen Richtung ent
sprechend eingegebenen Daten steuert.
Ein umgekehrtes Bild wird zwischen der Objektivlinse 11a und dem Porroprisma
14a und der Objektivlinse 11b und dem Porroprisma 14b erzeugt. Daher wird jede
optische Achse O in Richtung y vertikal bewegt, wenn die rechte und die linke
Kompensationslinse 16a und 16b (d. h. die Vertikal-Kompensationslinsengruppe
16) in Richtung y bewegt werden, während jede optische Achse O horizontal in
Richtung x bewegt wird, wenn die rechte und die linke Kompensationslinse 18a
und 18b (die Horizontal-Kompensationslinsengruppe 18) in Richtung x bewegt
werden. Das Doppelfernrohr enthält einen Vertikal-Positionsdetektor 21 und einen
Horizontal-Positionsdetektor 22, die jeweils mit der Steuerung 20 (Fig. 2) ver
bunden sind. Der Vertikal-Positionsdetektor 21 erfaßt die Position der Vertikal-
Kompensationslinsengruppe 16, während der Horizontal-Positionsdetektor 22 die
Position der Horizontal-Kompensationslinsengruppe 18 erfaßt.
Das Doppelfernrohr enthält einen Vertikal-Schwingungssensor 23 und einen Hori
zontal-Schwingungssensor 24, die gemeinsam ein Zittern des Doppelfernrohr
durch Handbewegung des Benutzers erfassen. Jeder Sensor 23, 24 ist ein übli
cher Gyro-Sensor (Winkelgeschwindigkeitssensor). Der Vertikal-Schwingungs
sensor 23 erfaßt allein die Vertikalschwingung, der Horizontal-Schwingungssen
sor 24 allein die Horizontalschwingung des Doppelfernrohrs.
Beide Schwingungssensoren 23 und 24 sind mit der Steuerung 20 über einen
Vertikalverstärker 25 und einen Horizontalverstärker 26 verbunden. Der Vertikal
verstärker 25 beseitigt zunächst Störsignale bei der Schwingungserfassung oder
anderen plötzlichen Bewegungen, die der Vertikal-Schwingungssensor 23 erfaßt,
um ein Wechselsignal der erfaßten Zitterbewegung zu erhalten, das die Ampli
tude des Zitterns und dessen Richtung anzeigt, und verstärkt dann dieses Wech
selsignal. Ähnlich beseitigt der Horizontalverstärker 26 zunächst Störsignale bei
der Schwingungserfassung oder anderen plötzlichen Bewegungen, die der Hori
zontal-Schwingungssensor 24 erfaßt, um ein Wechselsignal der erfaßten Zitter
bewegung zu erhalten, das die Amplitude und Richtung der Zitterbewegung an
gibt, und verstärkt dann dieses Wechselsignal. Die Ausgangssignale des Verti
kalverstärkers 25 und des Horizontalverstärkers 26 werden jeweils der Steuerung
20 zugeführt, und diese berechnet einen Vertikal-Kompensationswert
(Einstellbetrag) für die Vertikal-Kompensationslinsengruppe 16 entsprechend dem
Signal des Vertikalverstärkers 25 und einen Horizontal-Kompensationswert
(Einstellbetrag) für die Horizontal-Kompensationslinsengruppe 18 entsprechend
dem Signal des Horizontalverstärkers 26.
Das Doppelfernrohr enthält einen ersten und einen zweiten Vergleicher 27 und
28, die jeweils mit der Steuerung 20 verbunden sind. Der erste Vergleicher 27
vergleicht den Vertikal-Kompensationswert aus der Steuerung 20 mit einem Si
gnal des Vertikal-Positionsdetektors 21, welches die Position der Vertikal-Kom
pensationslinsengruppe 16 angibt, um ein Vertikal-Differenzsignal zu erzeugen.
Ähnlich vergleicht der zweite Vergleicher 28 den Horizontal-Kompensationswert
aus der Steuerung 20 mit einem Signal des Horizontal-Positionsdetektors 22, das
die Position der Horizontal-Kompensationslinsengruppe 18 angibt, um ein Hori
zontal-Differenzsignal zu erzeugen.
Die Steuerung 20 ist mit dem Vertikalantrieb 17 und dem Horizontalantrieb 19
verbunden und führt diesen jeweils ein Treibersignal zu. Das Doppelfernrohr hat
an seinem Gehäuse einen Vertikal-Kompensationsschalter 30 und einen Horizon
tal-Kompensationsschalter 31, die jeweils manuell ein- und ausgeschaltet werden
können. Die Steuerung 20 kann ihr Treibersignal an den Vertikalantrieb 17 ab
geben, wenn der Vertikal-Kompensationsschalter 30 geschlossen ist, gibt dann
aber auch kein Treibersignal an den Vertikalantrieb 17, wenn der Vertikal-Kom
pensationsschalter 30 geöffnet ist. Ähnlich kann die Steuerung 20 ein Treibersi
gnal an den Horizontalantrieb 19 abgeben, wenn der Horizontal-Kompensations
schalter 31 geschlossen ist, gibt jedoch kein Treibersignal an den Horizontalan
trieb 19, wenn der Horizontal-Kompensationsschalter 31 geöffnet ist.
Der Bildstabilisator des Doppelfernrohrs besteht aus einem Vertikalstabilisator
zum Stabilisieren eines Bildes in vertikaler Richtung und einem Horizontalstabili
sator zum Stabilisieren eines Bildes in horizontaler Richtung. Der Vertikalstabili
sator enthält die Elemente 16, 17, 20, 21, 23, 25, 27 und 30, der Horizontalstabili
sator die Elemente 18, 19, 20, 22, 24, 26, 28 und 31.
Fig. 3 zeigt das Flußdiagramm der Arbeitsweise des Vertikalstabilisators und des
Horizontalstabilisators. Ist z. B. der Vertikal-Kompensationsschalter 30 geschlos
sen, und der Horizontal-Kompensationsschalter 31 geöffnet, wenn der Benutzer
nur eine Schwingungskompensation in vertikaler Richtung wünscht, so ist der
Vertikalantrieb 17 zum Betätigen durch die Steuerung 20 bereit, der Horizontalan
trieb 19 wird jedoch nicht betätigt. Ist der Horizontal-Kompensationsschalter 31
geöffnet, so bleiben die optischen Achsen der linken und der rechten Kompensa
tionslinse 18a und 18b koinzident mit den optischen Achsen O des rechten und
des linken Teleskopsystems. Ist der Vertikal-Kompensationsschalter 30 geöffnet,
so bleiben die optischen Achsen der rechten und der linken Kompensationslinse
16a und 16b koinzident mit den optischen Achsen O des rechten und des linken
Teleskopsystems.
Im folgenden wird an Hand der Fig. 3 die Arbeitsweise des Vertikalstabilisators für
den Fall erläutert, daß der Vertikal-Kompensationsschalter 30 geschlossen, der
Horizontal-Kompensationsschalter 31 jedoch geöffnet ist. Die Steuerung 20 leitet
die in Fig. 3 gezeigten Operationen ein, wenn der (nicht dargestellte) Hauptschal
ter des Doppelfernrohrs geschlossen wird. Bei Schritt S1 wird geprüft, ob der
Vertikal-Kompensationsschalter 30 geschlossen oder geöffnet ist, und die Steue
rung geht zu Schritt S2, wenn er geschlossen ist. Die Steuerung endet jedoch,
wenn der Schalter geöffnet ist. Wenn dann ein Zittern oder eine andere plötzliche
Bewegung des Doppelfernrohrs in vertikaler Richtung bei der Benutzung auftritt,
erfaßt der Vertikalsensor 23 diese Bewegung, so daß das Wechselsignal des
Vertikalverstärkers 25 der Steuerung 20 zugeführt wird (Schritt S2). Die Steue
rung 20 berechnet den vorstehend beschriebenen Vertikal-Kompensationswert
zum Kompensieren der erfaßten Zitterbewegung entsprechend dem Signal des
Vertikalverstärkers 25 (Schritt S3) und gibt den berechneten Kompensationswert
an den ersten Vergleicher 27 (Schritt S4). Zu diesem Zeitpunkt ist die Position der
Vertikal-Kompensationslinsengruppe 16 bereits mit dem Vertikal-Positionsdetek
tor 21 erfaßt und wird als entsprechendes Signal dem ersten Vergleicher 27 zuge
führt, so daß dieser das eingegebene Signal mit dem Vertikal-Kompensationswert
der Steuerung 20 vergleicht, um das beschriebene Vertikal-Differenzsignal zu
erzeugen. Die Steuerung 20 gibt dieses ein um zu prüfen, ob sein Wert Null ist
(Schritte S5 und S6). Weicht das Vertikal-Differenzsignal von Null ab, so gibt die
Steuerung 20 ein Treibersignal an den Vertikalantrieb 17 zum Bewegen der vor
deren Linsenfassung 12a (d. h. der Vertikal-Kompensationslinsengruppe 16) in
einer solchen Richtung, daß das eingegebene Vertikal-Differenzsignal Null wird
(Schritt S7). Die Steuerung 20 gibt ihre Treibersignale an den Vertikalantrieb 17
ab, bis das ihr zugeführte Vertikal-Differenzsignal Null wird (Schritte S5, S6 und
S7). Ergibt sich bei Schritt S6, daß das Vertikal-Differenzsignal Null ist, was eine
richtige Kompensation der Zitterbewegung in vertikaler Richtung anzeigt, so kehrt
die Steuerung zurück. Die bereits genannten Operationen von Schritt S1 bis
Schritt S7 werden fortgesetzt, solange der Vertikal-Kompensationsschalter 30 ge
schlossen ist.
Während die Operationen der Schritte S1 bis S7 wiederholt werden, wird der Ho
rizontalantrieb 19 nicht betätigt, obwohl ein Zittern oder eine plötzliche Bewegung
des Doppelfernrohrs in horizontaler Richtung mit dem Horizontal-Schwingungs
sensor 24 erfaßt wird und die Steuerung 20 ein Horizontal-Differenzsignal des
zweiten Vergleichers 28 erhält, da der Horizontal-Kompensationsschalter 31
geöffnet ist. Schwenkt der Benutzer das Doppelfernrohr absichtlich horizontal
nach rechts oder links, so wird keine Schwingungskompensation für diese Bewe
gung ausgeführt, so daß der Benutzer auch keine Abweichung von der Winkel
treue des Doppelfernrohrs beim Schwenken feststellt.
Der vorstehend mit Bezug auf Fig. 3 erläuterte Fall setzt voraus, daß der Vertikal-
Kompensationsschalter 30 geschlossen und der Horizontal-Kompensationsschal
ter 31 geöffnet ist. Wünscht der Benutzer nur eine horizontale Schwingungskom
pensation, so muß er nur den Horizontal-Kompensationsschalter 31 schließen
und den Vertikal-Kompensationsschalter 30 öffnen. In diesem Fall werden die in
Fig. 3 gezeigten Operationen nur für den Horizontalstabilisator ausgeführt. Will
der Benutzer beide Kompensationsrichtungen realisieren, so muß er nur beide
Schalter 30 und 31 schließen. Ist keine Schwingungskompensation erwünscht, so
müssen nur die Schalter 30 und 31 geöffnet werden.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel des Doppelfernrohrs
verhindern die beiden Kompensationsschalter 30 und 31, daß Treibersignale der
Steuerung 20 dem Vertikalantrieb 17 und dem Horizontalantrieb 19 zugeführt
werden, wenn sie geöffnet sind. Jeder Antrieb 17 und 19 kann auch auf andere
Weise mit den Kompensationsschaltern 30 und 31 ein- oder ausgeschaltet wer
den.
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel kann wahlweise entwe
der der Vertikal- oder der Horizontalstabilisator von dem Benutzer ein- oder aus
geschaltet werden, so daß eine überflüssige Schwingungskompensation verhin
dert wird. Dadurch werden eine Augenermüdung und die Belastung der Strom
quelle 10 minimiert.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer elektrischen Schaltung zum Steuern
des Bildstabilisators eines weiteren Doppelfernrohrs als zweites Ausführungsbei
spiel. Dieses Doppelfernrohr enthält ein (nicht dargestelltes) optisches System
ähnlich Fig. 1, d. h. zwei Objektivlinsen 11a, 11b, zwei Porroprismen 14a, 14b und
zwei Okulare 15a, 15b in dieser Reihenfolge von dem Objekt her gesehen. Das
Doppelfernrohr hat zwischen den Objektivlinsen 11a und 11b und den Porropris
men 14a und 14b nur einen Vertikal-Schwingungskompensationsmechanismus
12, jedoch keinen Horizontal-Schwingungskompensationsmechanismus. Daher
sieht das zweite Ausführungsbeispiel also nur den Einsatz einer Vertikal-Kom
pensationsfunktion vor.
Die elektrische Schaltung des zweiten Ausführungsbeispiels enthält einen Verti
kalantrieb 32, eine Vertikal-Kompensationslinsengruppe 33, einen Vertikal-Posi
tionsdetektor 34, einen Vertikal-Schwingungssensor 35, einen Vertikalverstärker
36, eine Steuerung 37, einen Vergleicher 38, einen Vertikal-Kompensationsschal
ter 39 und eine Stromquelle 40, die weitgehend identisch mit den Elementen 10,
17, 16, 21, 23, 25, 20, 27, 30 und 10 aus Fig. 2 sind.
Die Position der Vertikal-Kompensationslinsengruppe 33 wird durch den Vertikal
antrieb 32 bestimmt und mit dem Vertikal-Positionsdetektor 34 erfaßt. Ein Zittern
in vertikaler Richtung wird also mit dem Vertikal-Schwingungssensor 35 erfaßt.
Das von ihm abgegebene Signal wird mit dem Vertikalverstärker 36 verstärkt.
Sein Ausgangssignal enthält die Amplitude der Zitterbewegung und deren Rich
tung und wird der Steuerung 37 zugeführt. Diese berechnet einen Vertikal-Kom
pensationswert zum Kompensieren der erfaßten Zitterbewegung entsprechend
den von dem Vertikalverstärker 36 zugeführten Signal und gibt den berechneten
Kompensationswert an den Vergleicher 38. Zu diesem Zeitpunkt ist die Position
der Vertikal-Kompensationslinsengruppe 33 bereits mit dem Vertikal-Positionsde
tektor 34 erfaßt, und ein entsprechendes Signal wird dem Vergleicher 38 zuge
führt, der es mit dem Vertikal-Kompensationswert aus der Steuerung 37 vergleicht
und ein Vertikal-Differenzsignal abgibt. Die Steuerung 37 prüft, ob dieses Verti
kal-Differenzsignal den Wert Null hat. Sie gibt Treibersignale an den Vertikalan
trieb 32 ab, bis das ihr zugeführte Vertikal-Differenzsignal den Wert Null annimmt,
wodurch die Zitterbewegung des Doppelfernrohrs in vertikaler Richtung kom
pensiert wird.
Das zweite Ausführungsbeispiel kann dann eingesetzt werden, wenn das Doppel
fernrohr häufig horizontal geschwenkt wird, d. h. wenn nur eine Vertikal-Kompen
sationsfunktion erforderlich ist. Es kann auch von einem erfahrenen Benutzer
angewendet werden, der keine wesentliche Zitterbewegung in horizontaler
Richtung ausführt. Die Anzahl der Komponenten des Bildstabilisators einschließ
lich Kompensationslinsen, Sensoren, Antrieb usw. kann wesentlich auf die Hälfte
der Anzahl Komponenten des ersten Ausführungsbeispiels verringert werden. Da
durch ist es möglich, das Gehäuses des Doppelfernrohrs und auch den
Stromverbrauch einer eingebauten Batterie minimal zu halten. Wegen des gerin
geren Stromverbrauchs kann eine kleiner Batterie verwendet werden, wodurch
wiederum das Instrument insgesamt verkleinert wird. Somit kann also ein leichtes
und kompaktes Beobachtungsinstrument mit Bildstabilisator realisiert werden.
Das zweite Ausführungsbeispiel kann einen Vertikal-Kompensationsschalter
ähnlich wie der entsprechende Schalter 30 des ersten Ausführungsbeispiels ha
ben.
Obwohl das zweite Ausführungsbeispiel nur den Vertikal-Schwingungskompen
sationsmechanismus 12 enthält, kann es auch nur einen Horizontal-Schwin
gungskompensationsmechanismus 13 enthalten, so daß der Bildstabilisator dann
nur eine Horizontal-Kompensationsfunktion hat.
Ein Bildstabilisator vorstehend beschriebener Art, wie er bei dem ersten oder dem
zweiten Ausführungsbeispiel eingesetzt ist, kann auch bei jedem anderen opti
schen Beobachtungsinstrument wie bei einem Fernrohr oder einem Feldinstru
ment eingesetzt werden.
Claims (5)
1. Optisches Beobachtungsinstrument mit einem ersten Bildstabilisator zum
Stabilisieren des Bildes in einer ersten Richtung und/oder einem zweiten
Bildstabilisator zum Stabilisieren des Bildes in einer zweiten Richtung senk
recht zur ersten Richtung, einem ersten Schalter zum manuellen Einschalten
des ersten Bildstabilisators und/oder einem zweiten Schalter zum manuellen
Einschalten des zweiten Bildstabilisators unabhängig von dem ersten.
2. Beobachtungsinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Richtung die vertikale und die zweite Richtung die horizontale Rich
tung des Beobachtungsinstruments ist.
3. Beobachtungsinstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es ein Doppelfernrohr ist.
4. Beobachtungsinstrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Bildstabilisator eine erste, vertikal bewegbare Linsenfassung mit
zwei Kompensationslinsen enthält, von denen eine auf der optischen Achse
eines rechten Fernrohrsystems und die andere auf der optischen Achse ei
nes linken Fernrohrsystems angeordnet ist, und daß der zweite Bildstabilisa
tor eine zweite, horizontal bewegbare Linsenfassung mit zwei Kompensati
onslinsen enthält, von denen eine auf der optischen Achse des rechten Fern
rohrsystems und die andere auf der optischen Achse des linken Fernrohrsys
tems angeordnet ist.
5. Beobachtungsinstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch einen Schalter zum separaten manuellen Ein- und Aus
schalten des jeweiligen Bildstabilisators.
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