DE19827631A1 - Aufreinigung von Batterieelektrolyten mittels physikalischer Adsorption - Google Patents
Aufreinigung von Batterieelektrolyten mittels physikalischer AdsorptionInfo
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- H01M6/16—Cells with non-aqueous electrolyte with organic electrolyte
- H01M6/162—Cells with non-aqueous electrolyte with organic electrolyte characterised by the electrolyte
Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft die Entfernung von protischen Verunreinigungen aus Batterieelektrolyten, welche für Lithiumzellen geeignet sind, durch physikalische Adsorption.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Methode zur Entfernung von
protischen Verunreinigungen aus Batterieelektrolyten mittels
physikalischer Adsorption.
Bei den üblich verwendeten Lithium-Batterien (sekundär und primär
Batteriezellen) werden im Allgemeinen Elektrolyte eingesetzt, die aus
Leitsalzen wie z. B. LiPF6, LiBF4, LiClO4, LiAsF6, Li-Methiden, Li-Imiden
oder Li-Triflaten und einer Mischung aus Lösungsmitteln, hauptsächlich
organische Carbonate, wie Propylencarbonat, Ethylencarbonat oder
Butylencarbonat, Ether, wie Dimethylethter, und Propionate, wie
Methylpropionat oder Ethylpropionat, bestehen.
Diese Elektrolytlösungen enthalten normalerweise trotz hoher Reinheit der
einzelnen Komponenten protische Verunreinigungen wie z. B. Wasser
Alkohole, Peroxide. Die Leitsalze in den Elektrolytlösungen reagieren
jedoch äußerst empfindlich auf diese Verunreinigungen und zersetzen sich
im Falle von LiPF6 beispielsweise zu HF, LiF oder POF3 und zu
verschiedenen Oxyfluorphosphorsäuren (HaPbOcFd). Diese
Zersetzungsprodukte sind für die Batteriezellen sehr schädlich, da sie die
Zellkomponenten, also Kathode und Anode, angreifen und die
Deckschichtbildung an den Elektrolyten massiv beeinflussen. Die
Lebenszeit einer Batterie wird dadurch wesentlich verkürzt.
Da vor allem HF in dieser Beziehung sehr aggressiv ist, ist es notwendig,
den Gehalt an HF in den Elektrolytmischungen, der normalerweise 50-80
ppm beträgt, wesentlich zu verringern. Für die meisten Anwendung wird
ein HF-Gehalt von weniger als 30 ppm gewünscht.
Der Wassergehalt der Elektrolytmischung sollte möglichst ebenfalls sehr
gering sein, damit diese Zersetzungsprodukte erst gar nicht in dem bisher
bestehenden Umfang auftreten können. Ein möglichst geringer
Wassergehalt (z. B. weniger als 20 ppm) ist daher wünschenswert.
Die bisher angewandten Methoden, den Wassergehalt auf konventionelle
Art zu reduzieren, sind nicht effektiv genug.
In der kanadischen Patentanmeldung 2,193,119 wird eine Methode
beschrieben, bei welcher die sauren Verunreinigungen mittels
Wasserstofffreien Chloriden, Bromiden oder Iodiden abgetrennt werden.
Jedoch ist diese Methode auch nicht optimal, denn die entstehenden
Reaktionsprodukte HCl, HBr und HJ sind während und auch noch in
geringem Umfang nach der Abtrennung durch Destillation in den
Elektrolytmischungen mitenthalten und könnten daher weitere Reaktionen
auslösen. Ferner werden die Elektrolyte bei der Destillation erhitzt, was
ebenfalls negative Auswirkungen haben kann. Ein weiterer Schritt kann
notwendig sein, wenn ein festes Reaktionsprodukt noch anfällt und dieses
ebenfalls noch abgetrennt werden soll.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun, eine Methode zur
Abtrennung von protischen Verunreinigungen, insbesondere z. B. von
Wasser oder HF, zu finden, die einfach, schnell und effektiv durchzuführen
ist und welche den Gehalt von Wasser auf weniger als 10 ppm und den
von HF auf weniger als 30 ppm reduzieren kann.
Es wurde nun gefunden, daß eine Abtrennung der protischen
Verunreinigungen aus Batterielösungsmitteln einfach und sehr effektiv
mittels physikalischer Adsorption durchgeführt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Aufreinigung von
Elektrolytlösungen für Lithium-Zellen, gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- a) Zugabe eines Adsorbens, welches die protischen Verunreinigungen physikalisch adsorbiert, und
- b) Abtrennung des Adsorbens.
Die erfindungsgemäßen Elektrolytlösungen bestehen im Wesentlichen aus
Leitsalzen wie LiPF6, LiBF4, LiClO4, LiAsF6, Li-Methiden, Li-Imiden oder Li-
Triflaten, vorzugsweise in einer Konzentration von 0,7 bis 1,8 mol/l, und
Lösungsmittelgemischen ausgewählt aus den organischen Lösungsmitteln
organische Carbonate wie Propylencarbonat, Ethylencarbonat,
Butylencarbonat, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Ethylmethylcarbonat,
Methylpropylcarbonat, Ethylpropylcarbonat und weitere organische
Carbonate, und Propionate, wie Methylpropionat oder Ethylpropionat,
Formiate, wie Ethylformiat oder Methylformiat, Acetate wie Methylacetat,
Ethylacetat, halogenierte Carbonate, wie chloriertes Ethylencarbonat,
fluoriertes Ethylencarbonat, fluoriertes Propylencarbonat oder fluoriertes
Ethylencarbonat, aber auch Ether wie Dimethoxyethan.
Als geeignete Adsorbentien kommen alle Substanzen in Frage, die auf
physikalische Art protische Substanzen adsorbieren können, wie z. B.
Silicagel, Calciumcarbonat, Calciumoxid oder Aluminiumoxid wie Al2O3,
insbesondere bevorzugt wird jedoch Al2O3 als Adsorbens verwendet.
Die Durchführung der erfindungsgemäßen Aufreinigung kann auf
verschiedene Art und Weise geschehen.
Die erste Möglichkeit besteht darin, die Elektrolytlösung fertig zu mischen,
dann das Adsorbens zur Abtrennung der protischen Verunreinigungen
zuzugegeben, welches dann anschließend wieder abgetrennt wird.
Bei der zweiten Möglichkeit werden zunächst die für die Elektrolytlösung
benötigten Lösungsmittel gemischt, dann wird das Adsorbens zugegeben.
Nach beendeter Adsoprtion wird das Adsorbens wieder abgetrennt und
zum Schluß erst wird das Leitsalz zugemischt.
Das Adsorbens kann einerseits unter Rühren in die jeweilige Mischung
eingebracht und anschließend durch Filtration wieder abgetrennt werden.
Die Reaktionszeit kann beliebig gewählt werden, vorzugsweise wird sie
jedoch so kurz wie möglich gehalten; erfahrungsgemäß reicht ein kurzes
Rühren von bis zu 10 Minuten aus, um die Adsorption vollständig
durchzuführen.
Andererseits kann das Adsorbens in eine Säule gefüllt werden. Die zu
reinigende Lösung wird wie üblich mittels einer Pumpe über die
Adsorbenssäule gegeben.
Das Adsorbens ums wasserfrei sein, vorzugsweise wird es vor dem
Einsatz gut getrocknet. Vorzugsweise wird das wasserfreie Al2O3 über
einige Tage oder Wochen bei ca. 400°C im Stickstoffstrom getrocknet,
abgekühlt und anschließend unter Ausschluß von Feuchtigkeit aufbewahrt
oder besser sofort verwendet.
Vorzugsweise gibt man 0,3 bis 3 Gew.-% an Adsorbens zu den zu
reinigenden Elektrolytlösungen. Insbesondere bevorzugt ist ein Gehalt von
0,5 bis 1 Gew.-% an Adsorbens.
Die Abtrennung des Adsorbens erfolgt durch Filtration oder Ahnliches.
Diese konventionellen Methoden sind dem Fachmann bekannt.
Auf diese Weise erhält man aufgereinigte Elektrolytlösungen, die die
hohen Anforderungen nach geringem Wassergehalt und bei Elektrolyten
mit fluorierten Leitsalzen geringen HF-Gehalt erfüllen. Die
erfindungsgemäß aufgereinigten Batterielösungsmittel weisen Werte für
den Wassergehalt von kleiner als 10 ppm und für den HF-Gehalt von
kleiner als 30 ppm auf.
Die erfindungsgemäßen Elektrolytlösungen zeigen daher bei der
Verwendung in Lithium-Ionen und Lithiumbatterien verbesserte
Eigenschaften wie höhere Zykleneffizienz und längere Lebenszeit.
Gegenstand der Erfindung sind somit auch Elektrolytlösungen, die
geeignet sind für Lithium-Zellen (primär oder sekundär), die dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie nach der hier beschriebenen Methode
aufgereinigt werden.
Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, daß ein
Fachmann die obige Beschreibung in weitesten Umfang nutzen kann. Die
bevorzugten Ausführungsformen sind deswegen lediglich als
beschreibende, keineswegs als in irgendeine Weise limitierende
Offenbarung aufzufassen.
Die vollständige Offenbarung aller vor- und nachstehend aufgeführten
Anmeldungen, Patente und Veröffentlichungen sind durch Bezugnahme in
diese Anmeldung eingeführt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Man trocknet Al2O3 wasserfrei im 400°C heißen Stickstoffstrom über 4
Wochen. Nach der Trocknung wird das Al2O3 abgekühlt und in der Glove-
Box gelagert.
Die Elektrolytlösung wird folgendermaßen hergestellt:
440 g Ethylencarbonat und 440 g Dimethylcarbonat werden gemischt und
auf 10°C gekühlt. Danach werden 120 g LiPF6 hinzugegeben und unter
Rühren gemischt. Der Elektrolyt enthält 60 ppm HF.
Danach werden 10 g getrocknetes Al2O3 hinzugegeben. Nach 10 Minuten
Rühren wird das Al2O3 abfiltriert.
Gehalt an HF:
Anfangsmischung: 60 ppm
Nach Adsorption: < 10 ppm
Gehalt an H2O nach der Aufreinigung: kleiner 10 ppm
Anfangsmischung: 60 ppm
Nach Adsorption: < 10 ppm
Gehalt an H2O nach der Aufreinigung: kleiner 10 ppm
Al2O3 wird wie in Beispiel 1 getrocknet und gelagert.
Man mischt die Lösungsmittel für den Elektrolyten, 440 g Ethylencarbonat
und 440 g Dimethylcarbonat und kühlt auf 10°C ab. Dann werden 10 g
getrocknetes Al2O3 hinzugegeben, rührt 10 Minuten und filtriert das
Adsorbens wieder ab. Danach kühlt man auf 10°C ab und gibt 120 g LiPF6
unter Rühren hinzu.
Der Gehalt an HF und H2O liegt nach der Behandlung jeweils bei kleiner
20 ppm.
Al2O3 wird wie in Beispiel 1 beschrieben getrocknet und gelagert.
Das Adsorbens wird dann in eine Säule gefüllt.
Eine Elektrolytlösung wird folgendermaßen hergestellt:
Man mischt 440 g Ethylencarbonat und 440 g Dimethylcarbonat und kühlt auf 10°C ab. Dazu gibt man 120 g LiPF6 und mischt unter Rühren. Der Elektrolyt enthält 60 ppm HF.
Man mischt 440 g Ethylencarbonat und 440 g Dimethylcarbonat und kühlt auf 10°C ab. Dazu gibt man 120 g LiPF6 und mischt unter Rühren. Der Elektrolyt enthält 60 ppm HF.
Die Elektrolytlösung wird dann mittels Pumpe über die Säule gegeben.
Nach der Aufreinigung liegt der Gehalt an HF und H2O dann jeweils bei
kleiner 10 ppm.
Al2O3 wird wie in Beispiel 1 beschrieben getrocknet und gelagert.
Man mischt 500 g Propylencarbonat und 500 g 1,2-Dimethoxyethan.
Anschließend werden unter Rühren und Kühlung 100 g LiClO4
hinzugegeben. Die Mischung hat einen Wassergehalt von 40 ppm.
Anschließend werden 10 g getrocknetes Al2O3 hinzugegeben und intensiv
vermischt. Nach 30 minütigem Stehen wird das Aluminiumoxid abfiltriert.
Die so behandelte Elektrolytlösung weist einen Wassergehalt von kleiner
10 ppm auf.
Claims (9)
1. Verfahren zur Aufreinigung von Elektrolytlösungen für Lithium-Zellen,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Zugabe eines Adsorbens, welches die protischen Verunreinigungen physikalisch adsorbiert, und
- b) Abtrennung des Adsorbens.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens der fertig gemischten Elektrolytlösung zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Adsorbens zuerst den Lösungsmitteln zugegeben wird, um die
Adsorption der Verunreinigungen durchzuführen, dann abgetrennt wird
und anschließend erst das Leitsalz zugemischt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 31 dadurch
gekennzeichnet, daß als Adsorbens Al2O3 verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß 0,3 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis
1,0 Gew.-%, Adsorbens zugesetzt werden.
6. Elektrolytlösung, geeignet für Lithium-Zellen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie nach dem in Anspruch 1 beschriebenen Verfahren aufgereinigt
wird.
7. Elektrolytlösung nach Anspruch 6, welche als Lösungsmittel
organische Carbonate und/oder Propionate und/oder Formiate,
und/oder Acetate und/oder und/oder halogenierte Carbonate und/oder
Ether enthält.
8. Elektrolytlösung nach Anspruch 6, welche als Lösungsmittel
organische Carbonate, ausgewählt aus der Gruppe Propylencarbonat,
Ethylencarbonat, Butylencarbonat, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat,
Ethylmethylcarbonat, Methylpropylcarbonat, Ethylpropylcarbonat,
und/oder Propionate, ausgewählt aus der Gruppe Methylpropionat und
Ethylpropionat, und/oder Formiate, ausgewählt aus der Gruppe
Ethylformiat und Methylformiat, und/oder Acetate, ausgewählt aus der
Gruppe Methylacetat und Ethylacetat und/oder halogenierte
Carbonate, ausgewählt aus der Gruppe chloriertes Ethylencarbonat,
fluoriertes Ethylencarbonat, und fluoriertes Propylencarbonat, und/oder
Ether wie Dimethoxyethan enthält.
9. Elektrolytlösung nach Anspruch 6, welche als Leitsalz LiPF6, LiBF4,
LiClO4, LiAsF6, Li-Methid, Li-Imid oder Li-Triflat enthält.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998127631 DE19827631A1 (de) | 1998-06-20 | 1998-06-20 | Aufreinigung von Batterieelektrolyten mittels physikalischer Adsorption |
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PCT/EP1999/003938 WO1999067844A1 (de) | 1998-06-20 | 1999-06-08 | Aufreinigung von batterieelektrolyten mittels physikalischer adsorption |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998127631 DE19827631A1 (de) | 1998-06-20 | 1998-06-20 | Aufreinigung von Batterieelektrolyten mittels physikalischer Adsorption |
Publications (1)
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WO (1) | WO1999067844A1 (de) |
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- 1999-06-08 AU AU43741/99A patent/AU4374199A/en not_active Abandoned
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