DE19824945C2 - Rohrabfangvorrichtung - Google Patents
RohrabfangvorrichtungInfo
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einer Abfangvorrichtung für Bohrrohre.
Wenn Bohrgestänge bzw. Bohrstränge aus einem Bohrloch gezogen werden,
so muß der noch im Bohrloch befindliche Teil gehalten und an einem Hinun
terfallen ins Loch gehindert werden, während die oben angesetzten Teile des
Bohrstranges Stück um Stück nach jedem weiteren Anheben des Bohrstran
ges abmontiert werden.
Es sind zwei prinzipielle Verfahren in Verwendung, die ein Abrutschen des
abgekoppelten unteren Bohrgestänges ins Bohrloch verhindern:
- 1. Keile, die beim Nachuntenrutschen des Gestänges in einer Öffnung fest klemmen.
- 2. Klemmen
Keilartige Vorrichtungen gemäß Ziffer 1 sind z. B. aus der DE 43 33 513 C2
bekannt, sowie der DE 91 09 543 U1. Nachteil ist die sehr einseitige Wir
kung, die zu Verformungen des Bohrgestänges an der Festklemmstelle füh
ren kann.
Klemmen gemäß Ziffer 2 sind z. B. aus der DE 40 19 458 A1, der DE 41 04
896 C1, der DE 43 26 298 A1, der DE 195 02 355 C1 und der DE 196 07 338
C1 bekannt. Nachteil solcher Klemmen ist wiederum die nicht rotationssym
metrische Krafteinwirkung oder, daß, im Falle exakt gearbeiteter Klemmen für
einen Rohrdurchmesser, ein anderer Rohrdurchmesser eine andere Klem
menform bedingt.
Aufgabe der Erfindung ist eine einfache, in etwa rotationssymmetrische wir
kende Abfangvorrichtung für Bohrrohre, die ohne großen Aufwand auch auf
andere Rohrdurchmesser anpaßbar ist.
Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Wesentliches Element der Erfindung ist hierbei einerseits ein in Reibungs
kontakt zum Rohr stehender, zumindestens um den größten Teil des Umfan
ges des Rohres herumreichender flexibler langgestreckter Körper (im weite
ren Text mit FLK abgekürzt), z. B. eine Kette oder ein Seil. Andererseits ein
Verbindungsstück für zwei Teilstücke des FLK, das so beschaffen ist, daß bei
einem Abrutschen des Rohres ein sich am Boden abstützender Fuß des
Verbindungsstückes über einen Hebelmechanismus den FLK stramm um das
Rohr zieht.
Anstatt des beschriebenen rein mechanischen Hebelmechanismusses sind
auch Verbindungsstücke verwendbar, die mittels elektrischer, hydraulischer
oder pneumatischer Kraft den FLK straff um das Rohr ziehen. Die Steuerung
für das Anziehen des FLK und für die Lösung der Spannkraft kann dabei
über einen Sensor für die Gewichtskraft des Rohres erfolgen (wirken, durch
Reibung übertragen, Gewichtskräfte auf den FLK ein, so wird dieser gestrafft,
ansonsten wird er gelockert). Oder es werden Bewegungssensoren (z. B. ein
am Rohr entlanglaufendes Gummirad, oder auch ein Magnetfeld für eine
Wirbelstrommessung am metallischen Rohr) verwendet, die bei einer Ab
wärtsbewegung des Rohres den FLK anziehen, bei Aufwärtsbewegung lö
sen.
Entweder haben FLK und rohrzugewandte Fläche des Verbindungsstückes
oder nur der FLK oder nur die rohrzugewandte Fläche des Verbindungsstüc
kes eine hohe Haftreibung am Rohr und bringen das abrutschende Rohr
damit zum Halten.
Eine Kette als FLK hat den Vorteil, an verschiedenen Stellen in Haken an ei
nem Verbindungsstück einhängbar zu sein. Ein Seil hat den Vorteil, gleich
mäßiger Kräfte auf das Rohr zu übertragen, ohne Beulen zu verursachen.
Eine ebenfalls verwendbare Kombikette weist einen Seilteil und einen Ketten
teil auf und kann für mehrere Rohrdurchmesser verwendet werden.
Die Flexibilität des FLK erlaubt die Anpassung an unterschiedliche Rohr
durchmesser, je nachdem, an welchen Stellen des FLK die Verbindung zum
Verbindungsstück erfolgt.
Um eine Kette griffiger (und weicher für das Rohr) zu machen, kann sie ganz
oder in Teilbereichen mit Haftgliedern ummantelt sein, die eine größere Haft
reibung mit dem Rohr aufweisen als Metallkettenglieder. Dadurch, daß die
Haftglieder weicher sind als die Kettenglieder, bekommt das Rohr auch keine
Beulen.
Diese Ummantelung kann z. B. ein Gummi sein, oder ein Gummimaterial, in
das harte Körnchen, z. B. Quarzsand, eingebettet sind. Die kleinen scharf
kantigen Körnchen krallen sich dann im Rohrmaterial fest, ähnlich wie
Spikes.
Die bevorzugte, weil einfache Ausführung eines rein mechanisch wirkenden
Verbindungsstückes weist einen Fuß auf, der sich gegen den Boden ab
stützt. Wenn das Rohr abrutscht, so bewegt es sich relativ zur Abfangvorrich
tung nach unten. Dabei reibt es am FLK und dem Verbindungsstück entlang,
wobei es diese ebenfalls nach unten zieht. Dies bewirkt, daß der Fuß, wenn
er am Boden aufsitzt, nach oben gedrückt wird, wodurch er einen Hebelme
chanismus betätigt, der den FLK um das Rohr herum straff zieht, ihn gegen
das Verbindungsstück preßt und die Abwärtsbewegung des Rohres zum
Stillstand bringt. Beim Anheben des Rohres aus dem Bohrloch lockert sich
entsprechend die Schlinge um das Rohr von selbst. Erst, wenn das Rohr
wieder abrutscht, zieht sie sich wieder fest.
Der Fuß ist bevorzugt schwer ausgeführt, um die Lockerung des FLK zu er
leichtern.
Ein möglicher Hebelmechanismus für eine Kette oder ein Seil ist schematisch
in Fig. 1 dargestellt (das Rohr befindet sich hinter dem Hebelmechanismus
und ist nicht dargestellt): Vier Stäbe, die an ihren Enden miteinander durch
Gelenke verbunden sind, bilden ein scherenartig verformbares Parallelo
gramm, an dessen unterster Ecke der Stützfuß befestigt ist. An den links und
rechts liegenden Eckpunkten oder in ihrer Nähe ist je ein Haken (z. B. Dop
pelhaken) für die Kette angebracht. (Wird ein Seil anstelle einer Kette als
FLK eingesetzt, so kann dieses z. B. entweder über verstärkte Augen verfü
gen, die in Haken eingehängt werden, oder aber es wird unter Ausnutzung
von Reibungskräfte, wie z. B. beim Klemmen oder Knoten, fixiert). In der Figur
ist nur der Ort der Befestigung des FLK markiert, nicht seine Beschaffenheit.
Der FLK ist nur schemenhaft dargestellt. Das eine Glied (z. B. das Endglied)
der um das Rohr herumreichenden und an diesem dicht aber locker anlie
genden Kette wird in den entfernteren der beiden Haken eingehängt, ein
Glied vom anderen um das Rohr herumreichenden Kettenteil in den anderen.
Die Kette überkreuzt auf diese Weise über dem Verbindungsstück.
Durch die Größe und die Form des (bevorzugt gleichseitigen) Parallelo
gramms (Raute) läßt sich die Größe der Kraft regeln, mit der die Kette an das
abrutschende Rohr angepreßt wird. Anschläge an den Schenkeln des Paral
lelogrammes können so z. B. eine übertriebene Langstreckung des
Parallelogrammes verhindern, die zu nur geringer anfänglicher Spannkraft
führte.
Zwischen Rohr und Verbindungsstück befindet sich in einer bevorzugten Va
riante eine Metallplatte (eben oder dem Rohr angepaßt und mit größerer Flä
che als das aufgespannte Parallelogramm), die an einem der Gelenke des
Hebelmechanismus befestigt ist. Diese Platte, eventuell rohrseitig gepolstert,
wird dann beim Anziehen des FLK an das Rohr angepreßt und bringt es zum
Stehen.
Anstatt den Stützfuß an der unteren Ecke des Parallelogrammes anzubrin
gen, und das Parallelogramm beim Strammziehen des FLK breitzuquet
schen, ist es auch möglich, den Stützfuß am obersten Gelenk des Parallelo
grammes beweglich zu befestigen. Dann findet beim Aufsetzen des Fußes
auf dem Boden eine Streckung des Parallelogrammes statt. Entsprechend
muß dann der FLK anders am Verbindungsstück eingehängt werden, nämlich
nicht über Kreuz, wie in Fig. 1 dargestellt, sondern direkt in den nächstliegen
den Haken, den der FLK nach Umrundung des Rohres erreicht. Dies führt
dann ebenfalls zu einer adstringierenden Wirkung auf den FLK beim Aufset
zen des Fußes.
Einen anderen möglichen Hebelmechanismus, wieder für eine Kette, zeigt
die Fig. 2: Der Abstützfuß ist mit einem Gelenk an einer Platte befestigt, und
dadurch schwenkbar gelagert. Er bildet selbst einen Hebelarm und muß in
Grundstellung schon schräg zum Rohr stehen (z. B. durch einen Anschlag an
einer senkrechten Ausrichtung gehindert) um Kräfte erzeugen zu können. Die
Kette (wiederum nur schemenhaft angedeutet) ist an Haken an diesem Arm
befestigt (es ist in der Figur nur der Ort, nicht die Beschaffenheit der Befesti
gung angedeutet) und reicht wiederum um das Rohr herum. Bei einem Ab
rutschen des Rohres wird der Abstützfuß zur Seite gedrückt, wodurch sich
die Kette spannt und die Platte gegen das Rohr preßt, was das Abrutschen
des Rohres stoppt. Die Größe der Kräfte läßt sich hier über die Länge des
Abstützfußes vom oberen Gelenkpunkt und den Abstand der Haken vom
oberen Gelenkpunkt, sowie den Winkel des Abstützfußes zum Rohr steuern.
Die bewegliche Fußplatte des Abstützfusses kann auch durch eine große
Rolle ersetzt werden, wenn der Boden, auf den der Fuß aufsetzt, hart genug
für eine Rollbewegung ist. Dies läßt sich immer, z. B. durch eine auf den Bo
den aufgelegte stabile Platte erreichen.
Anstelle der gezeigten Mechanismen ist auch ein Mechanismus analog der
Garotte möglich, der bei Aufstützen eines Fußes eine Spannkraft auf den
FLK um das Rohr herum erzeugt.
1
Schenkel des Parallelogrammes
2
Gelenk
3
Fußplatte des Stützfusses
4
FLK
5
Befestigungspunkt des FLK an
1
oder
7
6
Anpreßplatte
7
Hebelarm
Claims (11)
1. Vorrichtung für ein im wesentlichen vertikales Abfangen von Bohrrohren
eines Bohrgestänges/Bohrstranges beim Herausziehen desselben aus
dem Bohrloch,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus mindestens den folgenden Teilen
besteht:
- 1. a.) einem flexiblen langgestreckten Körper (FLK), der um das Rohr zumin destens größtenteils herumreicht und in Reibungskontakt zum Rohr steht
- 2. b.) einem Verbindungsstück welches an zwei Stellen des FLK mit diesem verbunden ist, so daß ein geschlossener Ring entsteht, wobei das Verbin dungsstück dermaßen gestaltet ist, daß ein Abrutschen des Rohres zu ei nem Strammziehen des FLK um das Rohr herum führt und damit zu einem Abfangen des Rohres.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der FLK an mehreren Punkten über Mittel,
z. B. Ösen, Augen, vertilgt, um ihn an dem Verbindungsstück zu befesti
gen, wodurch er einfach an verschiedene Rohrdurchmesser anpaßbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück über mindestens ei
nen Fuß verfügt, der sich beim Abrutschen des Rohres am Boden oder ei
nem zum Boden fest positionierten Anschlag abstützt und daß dieser Fuß
die beim Abstützen erfahrende aufwärts gerichtete Kraft auf Teile des
Verbindungsstückes überträgt, die diese Kraft auf den Fuß in waagerecht
wirkende Spannkräfte umwandelt, die versuchen, den FLK straff an das
Rohr zu ziehen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück eine Maschine ent
hält, die elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betrieben, über einen
Regelmechanismus, der auf die Richtung der Rohrbewegung oder das
Rohrgewicht reagiert, den FLK straff um das Rohr zieht, sobald das Rohr
beginnt abzurutschen, und der den Würgegriff löst, wenn das Rohr ange
hoben wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück aus einer Platte mit
einem daran schwenkbar befestigten schräg abwärts gerichteten Hebel
besteht, der unten ein Fußstück für den Bodenkontakt aufweist, wobei der
FLK, ausgehend von einer Befestigung am Hebel zwischen Fuß und Ge
lenk, um das Bohrrohr herum zu einer anderen oder dergleichen Befesti
gung am Hebel sich erstreckt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück aus einer Platte be
steht, auf deren rohrabgewandter Seite ein Hebelmechanismus in Form
eines auf einer Spitze stehenden in seinen Ecken beweglich verbundenen
Parallelogramms, bevorzugt einer Raute, befestigt ist, wobei am linken
und rechten Gelenk des Parallelogrammes oder in deren Nachbarschaft
Befestigungsvorrichtungen für den FLK vorhanden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkstab im obersten Eck des be
weglich verbundenen Parallelogrammes mit der Platte fest verbunden ist,
und der Fuß mit dem untersten Eck des Parallelogrammes verbunden ist,
so daß bei einem Abstützen des Fußes auf dem Boden ein Aufspreizen
des bevorzugt breiten Parallelogrammes erfolgt, d. h. eine Vergrößerung
des Abstandes der linken und der rechten Ecke des Parallelogrammes
eintritt, wodurch eine Spannkraft auf einen über Kreuz hinter der Platte an
den Befestigungsvorrichtungen angebrachten FLK hervorgerufen wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkstab im untersten Eck des be
weglich verbundenen Parallelogrammes mit der Platte fest verbunden ist,
und der Fuß mit dem obersten Eck des Parallelogrammes verbunden ist,
so daß bei einem Abstützen des Fußes auf dem Boden eine Langstrec
kung des bevorzugt breiten Parallelogrammes erfolgt, d. h. eine Verringe
rung des Abstandes der linken und der rechten Ecke des Parallelogram
mes eintritt, wodurch eine Spannkraft auf einen an der linken und rechten
Befestigungsvorrichtung angebrachten FLK hervorgerufen wird.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der FLK eine Kette oder ein Seil ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der FLK und/oder die Platte des Verbin
dungsstückes zumindestens an seiner/ihrer rohrzugewandten Seite mit
Bremselementen bestückt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremselemente aus Gummi bestehen,
oder aus Sand in Gummi, oder aus einem Bremsscheibenmaterial.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19824945A DE19824945C2 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Rohrabfangvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19824945A DE19824945C2 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Rohrabfangvorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19824945A1 DE19824945A1 (de) | 1998-11-05 |
DE19824945C2 true DE19824945C2 (de) | 1999-08-19 |
Family
ID=7869870
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19824945A Expired - Fee Related DE19824945C2 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Rohrabfangvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19824945C2 (de) |
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-
1998
- 1998-06-04 DE DE19824945A patent/DE19824945C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19824945A1 (de) | 1998-11-05 |
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