DE19824078C2 - Verfahren beim Herstellen von verdichtetem Garn und Einrichtung hierfür - Google Patents
Verfahren beim Herstellen von verdichtetem Garn und Einrichtung hierfürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen von ver
dichtetem Garn, bei dessen Herstellung, insbesondere zum Überwachen der Funktion des
Verdichtens sowie eine Einrichtung, die bei einem solchen Verfahren
eingesetzt werden kann.
Unter einem verdichteten Garn wird ein Garn verstanden, bei dem
vor dem Drehen der Faserlunte, aus der durch Drehen das fertige
Garn gebildet wird, in aller Regel mittels eines gegen die Mitte
der Faserlunte gerichteten Luftstromes insbesondere abstehende
Randfasern an die Faserlunte angelegt, aber auch die Packungs
dichte der Fasern in der Faserlunte selbst erhöht wird. Dadurch
wird insbesondere die Haarigkeit des erzeugten Garns vermindert,
aber auch andere Qualitätsparameter des Garns, wie die durch
besseres Einbinden der Fasern erhöhte Substanzausnutzung und da
mit die Festigkeit des Garns, verbessert.
Unter Haarigkeit eines Garns wird hier sowohl die Anzahl vom er
zeugten Garn abstehender Fasern als auch deren abstehende Länge
verstanden. Haarigkeit ist bei Stapelfasergarnen sowohl unver
meidlich als auch für den textilen Charakter der Garne unver
zichtbar. Zu starke Haarigkeit ist allerdings unerwünscht. Sie
vermindert die Reißfestigkeit des Garns, da die abstehenden
Fasern hierzu nicht beitragen; sie verursacht beim Verarbeiten
des Garns Bruch der abstehenden Fasern und dadurch Gewichtsver
lust des Garns und lästigen Faserflug; sie beeinträchtigt ein
glattes Warenbild eines aus dem Garn hergestellten Flächenge
bildes (Gewebe, Gewirk) usw. Bisweilen werden Garne oder die
Flächengebilde sogar durch Sengen von abstehenden Fasern be
freit.
Unerwünscht sind in aller Regel und vor allem weit abstehende
Fasern. Zur Beschreibung der Haarigkeit werden die abstehenden
Fasern meist in Längenklassen ihrer abstehenden Länge von bspw.
zwei zu zwei Millimeter eingeteilt. Dabei sind die Längenklassen
bis 4 mm in aller Regel sowohl für den textilen Charakter der
Garne erwünscht als auch durch das Verdichtungsspinnen nicht
vermeidbar. In den Längenklassen von bspw. 6 mm bis 8 mm ist die
Anzahl abstehender Fasern zwischen normal gesponnenen Garnen und
verdichtet gesponnenen Garnen jedoch so signifikant, daß dieser
Unterschied dazu dienen kann, verdichtet gesponnenes von normal
bzw. fehlerhafterweise nicht verdichtet gesponnenem Garn zu
unterscheiden.
Es sind verschiedene Verfahren zum selbsttätigen Überwachen von Garneigenschaften bekannt.
In der DE 36 41 816 A1 wird ein Verfahren beschrieben, wonach mit Hilfe eines Bildsensors
ein zweidimensionales Bild eines Garnabschnittes aufgenommen und in elektrische Bildsignale
umgewandelt wird. Aus den gespeicherten digitalen Bildsignalen können dann z. B. die
Garndrehung oder statistische Werte abstehender Fäden ermittelt werden.
Die DE 37 20 835 A1 betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Qualitätsdaten laufender
Garne mit Hilfe von Flusenzählern. Der Faden durchläuft dabei mindestens drei hintereinander
angeordnete Flusensensoren. Die dabei gewonnenen Zählimpulse werden in einen
längenbezogenen Mittelwert umgerechnet, wobei Ausreißwerte unberücksichtigt bleiben.
In Chemiefasern/Textilind., 40./92. Jg., Dez. 1990, Seiten 1198 ff wird zur On-line -
Qualitätserfassung und Überwachung der Garne, insbesondere zur Haarigkeitsmessung, ein
Bildverarbeitungssystem herangezogen. Zur Bewertung der Garnhaarigkeit können entweder
die Haarigkeitsgeometrie (Länge, Anzahl, Form) oder ein einfacher zur Haarigkeit
proportionaler Kennwert ermittelt werden.
In der Praxis des Prüflabors können manchmal schwer deutbare Spektogramme anfallen
(Melliand Textilber. 3/1991, Seiten 167 ff). Wenn Peaks und zugehörige Oberwellen
technologisch nicht zugeordnet werden können wird vorgeschlagen, unter Einsatz eines
digitalen Messgerätes die Prüfparameter technologiebezogen zu wählen. Hierzu werden die von
einem optischen Messgerät gewonnenen Messwerte digitalisiert, aufgezeichnet und statistisch
ausgewertet.
Die vier zitierten Verfahren betreffen das Prüfen von Garnen zur Ermittlung von
Haarigkeitskennwerten für die Qualitätskontrolle. Sie haben jedoch keinerlei Bezug zur
Herstellung von verdichtetem Garn.
Verdichtetes Garn kann bspw. dadurch hergestellt werden, daß die
aus dem Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks bspw. einer Ring
spinnmaschine in gewisser Breite auslaufende Faserlunte einer
quer zum Garn gerichteten Luftströmung ausgesetzt wird, die die
Fasern insbesondere des Randbereichs der Faserlunte gegen deren
Mitte drängt.
Für das Verdichten von Garnen bzw. von zu Garn zu verarbeitenden
Faserlunten sind eine Vielzahl von Vorrichtungen bekannt gewor
den. Es wurden hohle, unter Saugzug stehende Walzen mit um ihren
Umfang verlaufender Perforation in Form in einer Linie angeord
neter kleiner Ansaugöffnungen vorgeschlagen. Auch flexible, um
laufende, unter Saugzug stehende Riemchen mit der Perforation
sind bekannt. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungs
gemäße Einrichtung sind von der Art der Verdichtungsvorrichtung
unabhängig, d. h. sie können mit unterschiedlichen Verdichtungs
vorrichtungen ausgeführt bzw. verwirklicht werden.
Derartige Verdichtungsvorrichtungen versagen aber bisweilen. So
kann es insbesondere vorkommen, daß der Saugzug entfällt, weil
bspw. die den Saugzug auf die Verdichtungsvorrichtung über
tragende Rohrleitung verstopft ist oder die Ansaugöffnungen der
Perforation verstopft sind. Verdichtungsriemchen können brechen.
Die Faserlunte kann seitlich aus dem Wirkungsbereich des Saug
zugs herauslaufen usw. Derartige Fehler sind unauffällig und
werden daher häufig sehr lange nicht entdeckt, so daß über lange
Zeit nicht verdichtetes und damit fehlerhaftes Garn erzeugt
wird.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Versagen
des Verdichtungseffekts zu erkennen und zu melden.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die im Kennzeichen des An
spruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Dadurch, daß das Erreichen des be
absichtigten Effekts, nämlich die verminderte Haarigkeit des er
zeugten Garns geprüft und überwacht wird, werden mit dem Über
wachen dieses einzigen Parameters nicht nur alle möglichen Ur
sachen erfaßt, die das Mißlingen des Verdichtens verursachen
können, sondern es auch bereits ein Nachlassen und nicht erst
ein völliges Versagen des Verdichtens bemerkt werden.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß der Effekt des Verdichtens eines
Garns bzw. einer Faserlunte sich bevorzugt auf abstehende Fasern
mit größerer abstehender Länge auswirkt und ein Erfassen der An
zahl derartiger Fasern demgemäß ein besonders deutliches Indiz
für fehlenden Verdichtungseffekt darstellt. Es ist daher bevor
zugt vorgesehen, den Verdichtungseffekt anhand der durch lange
abstehende Fasern bewirkten Haarigkeit zu prüfen und zu über
wachen. Hierbei kann bevorzugt so vorgegangen werden, daß eine
tolerierbare Anzahl abstehender Fasern von bspw. 6 bis 8 mm ab
stehender Länge an einer bestimmten Garnlänge vorgegeben wird,
die auftretende Anzahl derartiger Fasern erfaßt und beim Über
schreiten des vorgegebenen Grenzwerts ein Fehlersignal abgegeben
wird.
Vorrichtungen zum Erfassen der Haarigkeit von Garnen sind be
kannt und werden daher nicht näher beschrieben und dargestellt.
Das Prüfen und Überwachen der Haarigkeit kann am Garn selbst
oder am Kops erfolgen, zu dem das Garn aufgewunden ist, denn
haariges Garn führt auch zu einem haarigen Kops. Es hat sich ge
zeigt, daß die Haarigkeit eines Garns auf dem Kops sogar noch
deutlicher zum Ausdruck kommt, weil offenbar nicht in das Garn
eingebundene Fasern beim Durchlauf des Garns durch den Läufer
aufgerichtet werden und abstehende Fasern durch die Zentrifugal
kraft des mit hoher Drehzahl umlaufenden Kopses nach außen ge
schleudert werden und bevorzugt nach außen abstehen. Auch das
spätere Umspulen des Garns kann die Haarigkeit infolge der Um
kehr seiner Laufrichtung weiter erhöhen.
Das Prüfen und Überwachen der Haarigkeit kann auch an ver
schiedenen Stellen der Behandlung des Garns erfolgen. So kann
das Garn unmittelbar an der Spinnstelle am Austritt aus dem
Streckwerk, nach dem Aufwinden auf den Kops oder an einer nach
geordneten Stelle bspw. beim Umspulen geprüft werden. Das Erfas
sen der Haarigkeit an der Spinnstelle hat den Vorteil, daß bei
Fehlen des Verdichtungseffekts sofort an der betreffenden Ar
beitsstelle eingegriffen werden kann und Herstellen fehlerhaften
Garns sogleich unterbunden wird. Bei einem Überprüfen des Garns
an der Spinnstelle erübrigen sich auch Vorkehrungen, mittels
deren ein Garn einer Spinnstelle zugeordnet werden kann, von der
es inzwischen entfernt worden ist. Es kann vorgesehen sein, daß
jede Arbeitsstelle mit einem Haarigkeitsfühler ausgestattet ist.
Da die Haarigkeit des Garns im Verlaufe seiner Bearbeitung bspw.
beim Passieren des Ringläufers, durch Zentrifugalkräfte oder
Windkräfte am rotierenden Kops, durch Umkehr seiner Laufrichtung
beim Umspulen usw., zunimmt, führt andererseits ein Überprüfen
in folgenden Behandlungsstufen zu einem deutlicheren Ergebnis.
Das Erfassen der Haarigkeit an einer nachfolgenden Bearbeitungs
stufe des Garns hat auch den Vorteil, daß die Durchlaufgeschwin
digkeit des Garns dort in aller Regel deutlich höher ist als an
einer Spinnstelle und die Ausnutzung der Einrichtung demgemäß
höher ist bzw. eine geringere Anzahl derartiger Einrichtungen
erforderlich ist. Als derartige nachgeordnete Bearbeitungsstelle
bietet sich bspw. das Umspulen des Garns von den Spinnkopsen auf
Kreuzspulen an.
Das Prüfen und Überwachen der Haarigkeit am Kops erfolgt vor
teilhaft an einer die Kopse handhabenden Vorrichtung, an der die
Kopse gefördert werden und dabei an einem Haarigkeitsfühler vor
beigeführt werden können.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit des Prüfens und Über
wachens der Haarigkeit besteht darin, einen Haarigkeitprüfer an
der Reihe der Spinn- oder Umspulstellen des Garns oder der Kopse
auf den Spindeln der Ringspinnmaschine entlangzuführen. Hierbei
können mit nur einem Haarigkeitsfühler eine Vielzahl von Garnen
bzw. Kopsen geprüft und überwacht werden.
Wenn festgestellt wird, daß der Verdichtungseffekt nicht oder
nicht in dem angestrebten Umfang eintritt, wird eine Signal ab
gegeben, mittels dessen ein Eingriff in den Fertigungsprozeß er
möglicht wird. Das Signal kann einen Warnhinweis geben, der
einen manuellen Eingriff einer Bedienperson ermöglicht. Das
Signal kann aber auch selbsttätig direkt eingreifen, indem es
bspw. die fehlerhaft arbeitende Spinnstelle stillsetzt und damit
das Herstellen weiteren fehlerhaften Materials unterbindet.
Eine Einrichtung, mittels deren das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt werden kann, weist die im Kennzeichen des Anspruchs
10 aufgeführten Bestandteile auf. Dabei kann der Haarigkeits
fühler so ausgebildet sein, daß er Länge und Anzahl abstehender
Fasern oder nur die Anzahl abstehender Fasern einer Mindestlänge
erfaßt und als Signal an die Steuervorrichtung weitergibt. Im
ersteren Falle ist die Steuervorrichtung so ausgebildet, daß sie
die eingehenden Signale nach Längenklassen sortiert und in
diesen die Häufigkeiten ermittelt. Die Steuervorrichtung ist
ferner mit einer Einrichtung zum Erkennen des Überschreitens
eines Grenzwerts der erfaßten abstehenden Fasern in einer
Längenklasse ausgestattet.
Wenn das Prüfen und Überwachen der Haarigkeit am Garn oder am
Kops durch an jeder Spinnstelle angeordnete oder an jeder Spinn
stelle vorbeigeführte Haarigkeitsfühler erfaßt wird, ist die Zu
ordnung eines Fehlersignals zu einer Spinnstelle ohne weiteres
gegeben.
Wenn das Prüfen und Überwachen der Haarigkeit dagegen an einer
nachgeordneten, die Garne bearbeiten Vorrichtung, bspw. einer
Spulmaschine oder an einem von der Spinnstelle entnommenen Kops
erfolgt, indem Haarigkeitsfühler dort angeordnet sind oder dort
vorbeigeführt werden oder wenn Kopse an einem Haarigkeitsfühler
vorbeigeführt werden, müssen Vorkehrungen getroffen werden, die
es ermöglichen, ein aufgetretenes Fehlersignal der Spinnstelle
zuzuordnen, von der dieses Garn bzw. dieser Kops stammt. Die
kann dadurch erfolgen, daß Garnträger, also bspw. Garnhülsen
oder Spinnkopse tragende Kopsteller mit einer spinnstellenbe
zogenen Codierung versehen werden, anhand deren die Spinnstelle
identifiziert werden kann, von der ein Garn stammt. Eine hierfür
einsetzbare Einrichtung ist bspw. aus der DE 36 03 002 A1 be
kannt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfin
dung rein schematisch dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 den Querschnitt durch eine Seite einer Ringspinn
maschine;
Fig. 2 den Grundriß einer Spinnanlage mit Ringspinnmaschine
und Spulmaschine;
Fig. 3 die Ansicht eines Kopses auf einem Kopsteller.
Die Erfindung wird im folgenden in Anwendung auf eine Ringspinn
maschine sowie auf eine Spulmaschine beschrieben. Ihre Anwendung
ist aber nicht auf diese Maschinen beschränkt, vielmehr kann sie
in Verbindung mit beliebigen anderen, verdichtete Garne herstel
lenden oder bearbeitenden Vorrichtungen und Maschinen verwirk
licht werden.
In Fig. 1 sind nur die wesentlichen Bestandteile einer geläu
figen Ringspinnmaschine 1 wiedergegeben: Vorgarnspulen 2, von
denen Vorgarn 3 abläuft, Streckwerk 4 mit drei Walzenpaaren 5, 6
und 7 sowie Ringspinnvorrichtung 8 mit Fadenführer 9, Ringbank
10 mit Ring und Läufer sowie Spindel 11 mit dem aufgesteckten
Kops 12.
Die erfindungsgemäße Ringspinnmaschine 1 weist eine Luntenstopp
vorrichtung 13 auf, die beliebiger Bauart sein kann. Es wird da
von ausgegangen, daß die bekannte und daher nicht im einzelnen
dargestellte Luntenstoppvorrichtung 13 als die Unterwalze des
Eingangswalzenpaars 5 des Streckwerks 4 teilweise umfassende
Halbschale ausgebildet ist, die zum Unterbrechen des Zulaufs von
Vorgarn um diese Unterwalze geschwenkt wird, dadurch die Ober
walze des Walzenpaars abhebt und somit die weitere Zufuhr von
Vorgarn zum Streckwerk unterbricht.
Ferner weist die erfindungsgemäße Ringspinnmaschine 1 am Ausgang
des Streckwerks 4 eine Verdichtungsvorrichtung 14 in Form einer
Saugunterwalze 15 auf, der eine Oberwalze 16 zugeordnet ist. Wie
schon erwähnt, sind auch andere Verdichtungsvorrichtungen be
kannt - die vorliegende Erfindung ist nicht an eine Verdich
tungsvorrichtung einer bestimmten Ausführungsform gebunden.
Zwischen der Verdichtungsvorrichtung 14 und dem Fadenführer 9
der Ringspinnvorrichtung 8 ist ein Haarigkeitsfühler 17 angeord
net, der vom Garn 18 durchlaufen wird und in dem die Haarigkeit
des erzeugten Garns erfaßt wird. Derartige Haarigkeitsfühler
sind bekannt und daher hier nicht näher beschrieben.
Das der ermittelten Haarigkeit entsprechende Meßsignal des Haa
rigkeitsfühlers 17 wird über eine Meßwertleitung 19 einer
Steuervorrichtung 20 zugeleitet. In dieser Steuervorrichtung 20
wird das eingehende Signal mit einem der Steuervorrichtung vor
gegebenen, zulässigen Grenzwert für die Haarigkeit verglichen.
Diesem Vergleich wird die Anzahl abstehender Fasern in einer be
stimmten Längenklasse von bspw. 6 mm bis 8 mm zugrunde gelegt.
Diese Differenzierung kann im Haarigkeitsfühler 17 erfolgen, in
dem dieser nur für abstehende Faserlängen dieser Längenklasse
sensibel ausgeführt ist. Es ist aber auch möglich, das Einordnen
abstehender Faserlängen in Längenklassen in der Steuervor
richtung 20 vorzunehmen.
Beim Überschreiten des Grenzwerts kann die Steuervorrichtung 20
über die Steuerleitung 21 ein Stellsignal an die Luntenstoppvor
richtung 13 abgeben, das diese auslöst. Damit wird zunächst
weiteres Herstellen von fehlerhaftem Garn sicher unterbunden.
Die Steuervorrichtung 20 kann aber auch anstelle des Stell
signals oder zusätzlich zu diesem über eine Signalleitung 22 ein
Alarmsignal an eine Warnvorrichtung wie bspw. eine Warnlampe 23
abgeben, durch deren Aufleuchten die Bedienperson darauf auf
merksam gemacht wird, daß an einer Arbeitsstelle fehlerhaftes
Garn mit zu hoher Haarigkeit abgeliefert wird. Dieses Warnsignal
bietet der Bedienperson die Möglichkeit, die Funktion der Ver
dichtungsvorrichtung 14 zu überprüfen und gegebenenfalls wieder
herzustellen.
In der Ausführungsform der Fig. 2 ist jede Arbeitsstelle 24
einer Spulmaschine 25, in der das Garn 18 in geläufiger und da
her hier nicht näher dargestellter und beschriebener Weise zu
Kreuzspulen umgespult wird, mit einem Haarigkeitsfühler 17 zum
Erfassen der Haarigkeit des jeweils in einer Arbeitsstelle umge
spulten Garns 18 ausgestattet. Die Meßwerte dieser Haarigkeits
fühler 17 werden bspw. im Bussystem über eine Sammelleitung 26
der Steuervorrichtung 20 zugeleitet. Dort werden sie mit dem der
Steuervorrichtung 20 vorgegebenen Grenzwert verglichen. Wenn
dieser überschritten ist, kann ein Warnsignal abgegeben werden,
durch das die Bedienperson darauf aufmerksam gemacht wird, daß
an der betreffenden Arbeitsstelle 24 der Spulmaschine 25 fehler
haftes Garn läuft und damit sie eingreifen kann.
Wenn die Ringspinnmaschine 1 gemäß Fig. 2 mit einer Transport
vorrichtung 27 ausgestattet ist, kann das Abtasten der Kopse 12
auf Haarigkeit mit Vorteil an dieser Transportvorrichtung er
folgen. Geläufige und daher hier nicht näher dargestellte und
beschriebene Transportvorrichtungen weisen ein um Umlenkwalzen
28 geführtes, endloses Zugglied 29 mit Mitnehmern auf, mittels
deren in Fig. 3 gezeigte Kopsteller 30 um die Ringspinnmaschine
1 gefördert werden können, auf die durch eine geläufige
Kopswechselvorrichtung beliebiger Ausführungsform von den Spin
deln 11 abgezogene Kopse 12 aufgesteckt sind.
Zum Abtasten der Kopse 12 auf Haarigkeit kann an der in Richtung
des Pfeils P umlaufenden Transportvorrichtung 27 an einer
Stelle, an der alle Kopse 12 vorbeilaufen, ein die Kopse auf
ihre Haarigkeit abtastender Haarigkeitsfühler 17' angeordnet
sein, der mit der Steuervorrichtung 20 verbunden ist. Bei dieser
Ausführungsform kann mit nur einem Haarigkeitsfühler 17' die Ar
beitsweise aller der Transportvorrichtung 27 zugeordneten Spinn
stellen überwacht werden.
In den Fällen, in denen das Ermitteln einer fehlerhaft arbeiten
den Spinnstelle nicht unmittelbar an dieser erfolgt und die Zu
ordnung eines Fehlersignals zur Fehlerstelle damit nicht ohne
weiteres gegeben ist, müssen Vorkehrungen getroffen werden,
diese Zuordnung zu ermöglichen.
Bei der Ausführungsform, bei der die mittels der Transportvor
richtung 27 geförderten Kopse 12 mittels eines am Laufweg der
Transportvorrichung angeordneten Harigkeitsfühlers 17' auf Haa
rigkeit überprüft werden, kann diese Zuordnung durch selbsttä
tiges Abzählen der dem Haarigkeitsfühler der Reihe nach vorge
stellten Kopse erfolgen. Die Steuervorrichtung 20 kann dann an
zeigen, daß der x-te Kops, der von der y-ten Spinnstelle stammt,
ein Fehlersignal aufgetreten ist.
Beim Bearbeiten von Garnen auf einer einer Ringspinnmaschine im
sogenannten Verbund zugeordneten Spulmaschine 25 werden die
Kopse 12 am Ende der Ringspinnmaschine 1 häufig in einer Umsetz
vorrichtung 31 auf andere Kopsteller 30 umgesetzt, die mittels
einer weiteren Transportvorrichtung 32 zu den Arbeitsstellen 24
der Spulmaschine 25 geführt werden. Die Kopsteller 30 mit den in
der Spulmaschine 25 leergespulten Kopshülsen laufen zur Umsetz
vorrichtung 31 zurück und werden dort wieder auf die mittels der
Transportvorrichtung 27 zur Ringspinnmaschine 1 zurückzu
fördernde Kopsteller 30 umgesetzt.
Die Umsetzvorrichtung 31 ist in aller Regel mit einer Kennzeich
nungsvorrichtung 33 ausgestattet, die auf an den Kopstellern 30
vorgesehenen Datenträgern bspw. in Form optisch lesbarer Bar
codes 34 die laufende Nummer der Spindel 11 der Ringspinn
maschine 1 vermerkt, von der die in der Reihenfolge der Spindeln
zugeführten Kopse jeweils stammen. Es versteht sich, daß die
Spindelnummern auch an Datenträgern festgehalten werden können,
die an den Hülsen der Kopse 12 angeordnet sind oder daß auch
elektronisch lesbare Datenträger einsetzbar sind.
Damit eine fehlerhaftes Garn erzeugende Spinnstelle der Ring
spinnmaschine 1 ermittelt werden kann, kann durch die Steuervor
richtung 20 auch selbsttätig veranlaßt werden, daß die Nummer
der betreffenden Spindel auf dem Kopsteller oder der Kopshülse
abgelesen und bspw. auf einem Display der Steuervorrichtung an
gezeigt wird. Hierzu sind die Arbeitsstellen 24 der Spulmaschine
mit nicht näher dargestellten Einrichtungen zum Lesen der auf
einem Kopsteller 30 oder der Kopshülse festgehaltenen Spindel
nummer ausgestattet, von der der verarbeitete Kops stammt. Dies
gibt der Bedienperson die Möglichkeit, insbesondere die Verdich
tungsvorrichtung 14 dieser Arbeitsstelle der Ringspinnmaschine
1 zu überprüfen und deren möglicherweise fehlerhafte Funktion
wieder herzustellen.
Es ist selbstverständlich auch möglich, durch die Steuervor
richtung 20 aus dem Fehlersignal des Haarigkeitsfühlers 17' und
der Spindelnummer ein Stellsignal zu generieren und an die Ring
spinnmaschine 1 weiterzuleiten, durch das eine in Zusammenhang
mit der vorstehend erläuterten Ausführungsform beschriebene, an
der adressierten Arbeitsstelle angeordnete Luntenstoppvor
richtung 13 selbsttätig auslösbar ist.
Das Versagen einer Verdichtungsvorrichtung ist ein einerseits
schwerwiegender, andererseits aber vergleichsweise selten auf
tretender Fehler. Es ist daher in vielen Fällen ausreichend,
nicht alle laufenden Garne einer garnerzeugenden oder einer
garnverarbeitenden Vorrichtung wie einer Ringspinnmaschine oder
einer Spulmaschine mittels je eines Haarigkeitsfühlers ständig
zu überwachen. Hierzu kann vorgesehen sein, daß ein Haarigkeits
fühler 17" an einem endlosen Zugglied 35 wie in Fig. 2 ange
deutet entlang der Arbeitsstellen einer Ringspinnmaschine 1 oder
wie nicht dargestellt einer Spulmaschine 25 patrouilliert und
die laufenden Garne 18 oder die Kopse 12 jeweils kurzzeitig,
aber immer wieder auf ihre Haarigkeit abtastet. Beim Abtasten an
der Ringspinnmaschine 1 ist die Zuordnung eines Fehlersignals
zur jeweils abgetasteten Arbeitsstelle ohne weiteres gegeben,
beim Abtasten an der Spulmaschine 25 müssen wieder Einrichtungen
vorgesehen werden, die diese Zuordnung ermöglichen.
1
Ringspinnmaschine
2
Vorgarnspulen
3
Vorgarn
4
Streckwerk
5
,
6
,
7
Walzenpaare des Streckwerks
8
Ringspinnvorrichtung
9
Fadenführer
10
Ringbank
11
Spindel
12
Kops
13
Luntenstoppvorrichtung
14
Verdichtungsvorrichtung
15
Saugunterwalze
16
Oberwalze
17
,
17
',
17
" Haarigkeitsfühler
18
Garn
19
Fühlerleitung
20
Steuervorrichtung
21
Steuerleitung
22
Signalleitung
23
Warnlampe
24
Arbeitsstellen der Spulmaschine
25
Spulmaschine
26
Sammelleitung
27
Transportvorrichtung an der Ringspinn
maschine
28
Umlenkwalzen
29
Endloses Zugglied für Kopsteller
30
Kopsteller
31
Umsetzvorrichtung
32
Transportvorrichtung in der Spulmaschine
33
Kennzeichnungsvorrichtung an der Umsetzvor
richtung
34
Barcode
35
Endloses Zugglied für Haarigkeitsfühler
Claims (15)
1. Verfahren zum Überwachen von verdichtetem Garn bei dessen
Herstellung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Effekt des Verdichtens durch selbsttätiges Prüfen
der Haarigkeit des erzeugten Garns festgestellt wird und
dass das Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes der
Haarigkeit selbsttätig überwacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haarigkeit des erzeugten Garns bezüglich der Häufig
keit abstehender Fasern mit größerer abstehender Länge er
faßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Überwachen der Haarigkeit unmittelbar an der
Spinnstelle erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Überwachen der Haarigkeit in einer nachfolgenden
Bearbeitungsstufe des erzeugten Garns erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Überwachen der Haarigkeit am Kops erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem bei Grenzüberschreitung abgegebenen Signal eine
Warneinrichtung eingeschaltet wird, die den aufgetretenen
Fehler anzeigt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem abgegebenen Signal die fehlerhafte Spinnstelle
selbsttätig stillgesetzt wird.
8. Einrichtung zum Herstellen von verdichtetem Garn,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Haarigkeitsfühler (17) zum Erfassen der Haa
rigkeit des erzeugten Garns (18) und eine Steuervorrichtung
(20) zum Feststellen des Überschreitens eines vorgegebenen
Grenzwerts der Haarigkeit und zum Abgeben eines Signals beim
Überschreiten des Grenzwerts aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haarigkeitsfühler (17) zum Erfassen vom erzeugten
Garn abstehender Faserabschnitte bestimmter Längenklassen
eingerichtet ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuervorrichtung (20) zum Feststellen des Über
schreitens eines vorgegebenen Grenzwerts der Haarigkeit zum
Erfassen vom erzeugten Garn (18) bzw. vom erzeugten Kops
(12) abstehender Faserabschnitte bestimmter Längenklassen
eingerichtet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuervorrichtung (20) mit den Spinnstellen der Vor
richtung (1) zum Herstellen verdichteter Garne derart wirk
verbunden ist, daß mittels eines von der Steuervorrichtung
abgegebenen Signals eine fehlerhaft arbeitende Spinnstelle
selbsttätig abstellbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Spinnstelle der Vorrichtung (1) zum Herstellen ver
dichteter Garne mit einem Haarigkeitsfühler (17) ausge
stattet ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer Kopse (12) handhabenden Einrichtung (27) ein die
Kopse nacheinander abtastender Haarigkeitsfühler (17')
zustellbar ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Vorrichtung (1) zum Herstellen verdichteter Garne (18) nachgeordneten, die Garne bearbeitenden Vor richtung (25) mindestens ein Haarigkeitsfühler (17) zu stellbar ist und
daß Mittel (33, 34, 20) vorgesehen sind, die es erlauben, ein bearbeitetes Garn einer Spinnstelle der Vorrichtung zum Herstellen verdichteter Garne zuzuordnen.
daß einer der Vorrichtung (1) zum Herstellen verdichteter Garne (18) nachgeordneten, die Garne bearbeitenden Vor richtung (25) mindestens ein Haarigkeitsfühler (17) zu stellbar ist und
daß Mittel (33, 34, 20) vorgesehen sind, die es erlauben, ein bearbeitetes Garn einer Spinnstelle der Vorrichtung zum Herstellen verdichteter Garne zuzuordnen.
15. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein entlang der Arbeitsstellen (24) einer Garne herstel
lenden oder bearbeitenden Vorrichtung (1, 25) geführter Haa
rigkeitsfühler (17") vorgesehen ist, mittels dessen Garne
(18) oder Kopse (12) jeweils kurzzeitig, aber immer wieder
auf ihre Haarigkeit abtastbar sind.
Priority Applications (5)
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