DE19820054A1 - Radbefestiger - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Radbefestiger, wie Radmuttern und Rad­ bolzen, insbesondere Befestiger der Bauart mit einer Kappe. In der Vergangenheit wurden Radmuttern mit Metallkappen zur Ver­ besserung des äußeren Erscheinungsbildes vorgeschlagen. Eine weithin im Gebrauch befindliche Lösung besteht darin, die Kappe mit dem Körper der Radmutter zu verschweißen, wie dies beispielsweise in US-PS 4,056,862 beschrieben ist.

Eine andere Lösung besteht darin, die Kappe mit der Radmutter zu verkleben, wie dies in US-PS 4,764,070 beschrieben ist. Bei der hier offenbarten Radmutter wird die Kante der Kappe zu­ sätzlich um den Körper der Radmutter gebördelt, wobei die Rückhaltung der Kappe an dem Körper hauptsächlich jedoch durch einen Silikon-Klebstoff bewirkt ist.

Bei einer dritten Lösung gemäß US-PS 4,143,578 wird der Körper der Radmutter in einem sekundären Arbeits-Vorgang durch mas­ chinelles Bearbeiten mit einer Nut versehen, wobei die Lippe der Kappe scharf einwärts in die Nut umgebogen wird, um die Kappe festzulegen.

Alle diese Lösungen nach dem Stand der Technik führen zu Schwierigkeiten. Das Zurückhalten durch Schweißen kann teuer oder in einer automatisierten Massenproduktion schwierig zu bewerkstelligen sein, weil es einen zusätzlichen Herstellungs­ schritt bedingt. Die Rückhaltung der Kappe durch Kleben ist nur in dem Maße wirksam, wie es der eingesetzte Klebstoff er­ laubt. Die Rückhaltenut nach US-PS 4,143,578 ist in einem se­ kundären Arbeitsgang zu schaffen, was zusätzliche Herstell­ ungskosten bedingt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Radbefestiger zu schaffen, der die geschilderten Nachteile des Standes der Technik überwindet. Diese Aufgabe ist erfindungs­ gemäß durch einen Radbefestiger gemäß den Ansprüche 1 oder 2 gelöst. Ein Radbefestiger nach der Erfindung umfaßt vorteil­ haft einen mit einem Flansch oder einer Ringrippe versehenen Körper und eine Kappe, die um den Flansch bzw. die Ringrippe umgebogen ist, um die Kappe an dem Körper zu halten. Die Kante der Kappe ist axial im Abstand von allen Bereichen einer lastaufnehmenden Fläche am Körper angeordnet und nicht durch Schweißen und/oder Kleben an dem Körper angebracht.

Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnun­ gen an Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 und 2 eine Draufsicht und eine teilweise ge­ schnittene Seitenansicht einer ersten Aus­ führung eines Radbefestigers nach der Er­ findung;

Fig. 3 und 4 eine Draufsicht und eine teilweise ge­ schnittene Seitenansicht einer zweiten Aus­ führung eines Radbefestigers nach der Er­ findung;

Fig. 5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer dritten Ausführung eines Rad­ befestigers gemäß der Erfindung;

Fig. 6 und 7 eine Draufsicht und eine teilweise ge­ schnittene Seitenansicht einer vierten Aus­ führung eines Radbefestigers gemäß der Er­ findung.

In den Fig. 1 und 2 ist ein Radbefestiger 10 dargestellt. Der Radbefestiger 10 bildet in diesem Fall eine Radmutter mit Flansch, die einen Körper 12 und eine Kappe 14 hat. Der Körper 12 hat einen Gewindeabschnitt 16, der bei dieser Ausführung ein Innengewinde hat. Der Gewindeabschnitt 16 ist um eine Längsachse A zentriert. Radial auswärts von dem Gewindeab­ schnitt 16 erstreckt sich eine lastaufnehmende Fläche 18, wel­ che in dieser Ausführung senkrecht zur Achse A orientiert ist. Der Körper 14 hat eine unrunde Fläche 20, welche bei dieser Ausführung sechseckig ist und einen Satz von sechs Anflachun­ gen aufweist, die zum Aufbringen eines Drehmoments mittels eines Sechskantschlüssels dienen. Von der unrunden Fläche 20 radial nach auswärts erstreckt sich ein Flansch 22, während die lastaufnehmende Fläche 18 sich an der Unterseite des Flan­ sches 22 von dem Gewindeabschnitt 16 radial nach außen er­ streckt.

Gemäß Fig. 2 ist die Kappe 14 grundsätzlich so gestaltet, daß sie an die unrunde Fläche 20 und den Flansch 22 angepaßt ist. Somit hat die Kappe 14 ebenfalls sechs Schlüsselanflachungen 26 in einem Sechseckmuster, wie in Fig. 1 gezeigt ist.

Das offene Ende der Kappe 14 bildet eine freie Kante 28, wie am besten aus Fig. 2 zu erkennen ist. Diese Kante 28 ist um den Flansch 22 umgebogen, insbesondere um einen zentralsymme­ trischen kreisförmigen Abschnitt des Flansches 22 an dessen radial äußerstem Teil. Wie Fig. 2 zeigt, ist die Kante 28 der Kappe 14 (und in der Tat sämtliche Abschnitte der Kappe 14) axial im Abstand von der lastaufnehmenden Fläche 18 angeord­ net. Somit können auf die lastaufnehmende Fläche 18 ausgeübte Kräfte die Kappe 14 nicht verlagern.

Es wurde herausgefunden, daß der gebogene Abschnitt benachbart der Kante 28 eine ausgezeichnete Rückhaltewirkung auf die Kappe 14 ausübt, und zwar ohne daß eine Schweiß- oder Klebe­ verbindung zwischen der Kappe 14 und dem Körper 12 vorhanden ist. Falls erwünscht, kann ein geeigneter Klebstoff zwischen die Kappe 14 und den Körper 12 eingebracht werden, um eine Wasserabdichtung zu erzielen und Klappern zu vermindern. Bei dieser Ausführung stellt der gebogene Abschnitt der Kappe 14 benachbart der Kante 28 den überwiegenden Anteil der Rückhal­ tekräfte bereit, welche die Kappe 14 am Körper 12 halten.

Um ausreichende Haltekräfte zu schaffen, ist bevorzugt, wenn der Kantenabschnitt der Kappe 14 benachbart der Kante 28 unter einem Winkel von ± 45° bezüglich einer zur Achse A senkrechten Ebene orientiert ist. Bei der Ausführung nach den Fig. 1 und 2 ist dieser Kantenabschnitt im wesentlichen senkrecht zur Achse A orientiert.

Die Fig. 3 und 4 zeigen eine zweite vorteilhafte Ausführung eines Radbefestigers gemäß der Erfindung. Für der ersten Aus­ führung entsprechende Elemente sind hier gleiche Bezugszahlen verwendet. Bei dieser Ausführung ist eine Anlaufscheibe 30 benachbart der lastaufnehmenden Fläche 18 am Körper 12 gehal­ ten. Wie vorher ist die Kappe 14 am Körper 12 durch den gebo­ genen Abschnitt der Kappe 14 benachbart der Kante 28 festge­ halten.

Fig. 5 betrifft eine dritte Ausführung der Erfindung, die in vieler Hinsicht der ersten Ausführung entspricht. Jedoch ist in diesem Fall als Befestiger ein Radbolzen und nicht eine Radmutter dargestellt, wobei der Gewindeabschnitt 16' ein Außengewinde anstelle eines Innengewindes hat. Die Kappe 14 ist in der gleichen Weise wie bei der Ausführung nach den Fig. 1 und 2 am Körper des Bolzens gehalten.

Die Fig. 6 und 7 betreffen eine andere vorteilhafte Aus­ führungsform, welche in diesem Fall keinen Flansch aufweist. Statt dessen ist eine Ringrippe 32 an dem Körper 38 einer Rad­ mutter zwischen einer lastaufnehmenden Fläche 34 und einer unrunden Fläche 42 kaltgeformt. In diesem Fall ist ein geboge­ ner Abschnitt der Kappe 36 benachbart einer Kante 38 über die Ringrippe 32 verformt, um die Kappe 36 am Körper 38 zu halten. Eine Anlaufscheibe 40 ist in Anlage an der lastaufnehmenden Fläche 34 positioniert.

Bei allen beschriebenen Ausführungen ist der Körper des Be­ festigers mit allen erforderlichen Kanten und Flächen kaltge­ formt, so daß keine sekundären Bearbeitungsvorgänge erforder­ lich sind, um die Oberflächen zum Zusammenwirken mit der Kappe zu schaffen. Auf diese Weise sind die Vorteile einer angebör­ delten Kappe beibehalten, wobei jedoch die Nachteile eines sekundären maschinellen Bearbeitens vermieden sind.

Die Erfindung kann mit einer Anzahl unterschiedlicher Werk­ stoffe realisiert werden. Beispielsweise kann der Körper des Befestigers aus einem Metall, wie einem Stahl niedrigen oder mittleren Kohlenstoffgehaltes kaltgeformt sein, und die Kappe kann aus einem Blech, wie aus rostfreiem Stahlblech mit einer Dicke von 0,5 mm hergestellt sein. Die Kappe kann auch aus einem Stahl niedrigen oder mittleren Kohlenstoffgehalts, einem geeigneten Kunststoff oder aus anderen Werkstoffen hergestellt sein.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.

Claims (10)

1. Radbefestiger mit einem Körper (12), der einen Gewin­ deabschnitt (16) aufweist, einem Flansch (22) radial außerhalb des Gewindeabschnitts, einer unrunden Fläche (20), über die ein Drehmoment mittels eines Schlüssels oder dergleichen aufgebracht werden kann, einer am Flansch (22) ausgebildeten, lastaufnehmenden Fläche (18), wobei der Flansch (22) sich von der unrunden Fläche weg radial nach außen erstreckt, und einer über der unrunden Fläche (20) und dem Flansch (22) angeordneten Kappe (14) mit einer Kante (28), wobei zur Halterung der Kappe (14) an dem Körper (12) ein benachbart der Kante (28) befindlicher Kappenabschnitt um den Flansch (22) umgebogen ist, wobei die Kante (28) axial im Abstand von allen Bereichen der lastaufnehmenden Fläche (18) angeordnet ist, und wobei die Kappe (14) nicht durch Schweißen mit dem Körper (12) ver­ bunden ist.

2. Radbefestiger, mit einem Körper (38), der einen Gewin­ deabschnitt aufweist, einer lastaufnehmenden Fläche (34) radial außerhalb des Gewindeabschnitts, einer unrunden Fläche (42), über die ein Drehmoment mittels eines Schlüs­ sels aufgebracht werden kann, einer den Körper (38) um­ gebenden Ringrippe (32) zwischen der unrunden Fläche (42) und der lastaufnehmenden Fläche (34), einer über der un­ runden Fläche (42) und der Ringrippe (32) angeordneten Kappe (36) mit einer Kante (38'), wobei zur Halterung der Kappe (36) an dem Körper (38) ein benachbart der Kante befindlicher Kappenabschnitt um die Ringrippe (32) umgebo­ gen ist, wobei die Kante (38') axial im Abstand von allen Bereichen der lastaufnehmenden Fläche (34) angeordnet ist und wobei die Kappe (36) nicht durch Schweißen mit dem Körper (38) verbunden ist.

3. Radbefestiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Gewindeabschnitt (16) bezüglich einer Längsachse (A) zentriert ist, und daß der Kappenabschnitt unmittelbar benachbart der Kante (28; 38') um einen Winkel kleiner als 45° zu einer Ebene senkrecht zur Achse (A) ausgerichtet ist.

4. Radbefestiger nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Kappenabschnitt unmittelbar be­ nachbart der Kante (28) im wesentlichen senkrecht zu der Achse (A) verläuft.

5. Radbefestiger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kappenabschnitt, der um den Flansch (22) oder die Ringrippe (32) umgebogen ist, den überwiegenden Teil aller Rückhaltekräfte zum Halten der Kappe (14; 36) an dem Körper (12; 38) aufbringt.

6. Radbefestiger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (14; 36) nicht mit Klebstoff an dem Körper (12; 38) angebracht ist.

7. Radbefestiger nach einem der Ansprüche 1 bin 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Radbefestiger eine Mutter ist und der Gewindeabschnitt (16) ein Innengewinde aufweist.

8. Radbefestiger nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Radbefestiger ein Radbolzen ist und der Gewindeabschnitt ein Außengewinde aufweist.

9. Radbefestiger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anlaufscheibe (30; 40) am Körper (12; 38) benachbart der lastaufnehmenden Fläche (18; 34) angebracht ist.

10. Radbefestiger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (14) zentral­ symmetrisch benachbart einem radial äußeren Abschnitt des Flansches (22) oder der Ringrippe (32) ausgebildet ist.