DE19817763A1 - Verfahren zum Eichen einer Meßvorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Eichen einer MeßvorrichtungInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Eichen einer Meßvorrichtung zum Messen von HF-Parametern von integrierten Schaltungen auf Halbleiterscheiben, auf der sich eine große Anzahl solcher integrierter Schaltungen befindet, wird wie folgt durchgeführt: DOLLAR A a) es wird eine Eich-Halbleiterscheibe hergestellt, die in integrierter Form Vergleichs-Schaltungseinheiten enthält, die verschiedenen, charakteristischen Schaltungstypen entsprechen und die über Meßpunkte auf der Oberfläche der Eich-Halbleiterscheibe kontaktierbar sind; DOLLAR A b) die Streu-Parameter jeweils einer einem Schaltungstyp entsprechenden Schaltungseinheit auf der Eich-Halbleiterscheibe werden exakt gemessen; DOLLAR A c) die gemessenen Streu-Parameter werden gespeichert; DOLLAR A d) die Eich-Halbleiterscheibe wird in die Meßvorrichtung eingesetzt; DOLLAR A e) die Meßvorrichtung wird so geeicht, daß an Meßspitzen, mit denen die Meßpunkte auf der Eich-Halbleiterscheibe kontaktiert werden, eine optimale Impedanzanpassung erreicht wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Eichen
einer Meßvorrichtung zum Messen von HF-Parametern von
integrierten Schaltungen auf Halbleiterscheiben, auf denen
sich eine große Anzahl solcher integrierter Schaltungen
befindet.
Bei der Herstellung integrierter Schaltungen ist es üblich,
die Funktionsfähigkeit der einzelnen Schaltungen zu testen,
solange sich diese noch auf einer Halbleiterscheibe befin
den, auf der Hunderte oder gar Tausende solcher Schaltungen
gebildet sind. Beim Testen wird die Scheibe in eine Testvor
richtung eingesetzt, und mit Hilfe von Meßspitzen werden
Verbindungen zu Meßpunkten der integrierten Schaltungen
hergestellt. Über diese Testspitzen können gewünschte Ströme
und Spannungen angelegt und Ausgangsströme und Ausgangsspan
nungen geinessen werden.
Solange beim Testen mit Gleichströmen und Gleichspannungen
gearbeitet wird, ist es nicht schwierig, genaue Meßergeb
nisse zu erhalten, da die Meßvorrichtung selbst die Meß
ergebnisse kaum beeinflußt. Wenn es sich bei den integrier
ten Schaltungen jedoch um Hochfrequenzschaltungen handelt,
deren Hochfrequenzverhalten getestet werden soll, dann
treten erhebliche Schwierigkeiten auf, die für das Hoch
frequenzverhalten verantwortlichen Vierpolparameter der zu
testenden Schaltung genau zu erfassen, da die Meßvorrichtung
und insbesondere die Verbindungsleitungen zwischen den
eigentlichen Meßgeräten und den Meßpunkten der integrierten
Schaltung aufgrund der bekannten Transformationsvorgänge zu
einer erheblichen Veränderung der gemessenen Werte führen.
Die Schwierigkeit besteht also darin, die Vierpolparameter
an der Ebene der Meßpunkte der integrierten Schaltung zu
erfassen. Dies führt zu der Forderung, die Meßvorrichtung so
zu eichen, daß am Meßgerät die tatsächlichen Vierpolpara
meter der integrierten Schaltung auf der Ebene ihrer Meß
punkte und nicht am Ausgang der zu den Meßgeräten führenden
Leitungen gemessen werden. Dieser Eichvorgang muß für jede
Testkonfiguration, also beispielsweise nach einer Änderung
der jeweils zu kontaktierenden Meßpunkte der integrierten
Schaltung, erneut durchgeführt werden.
Zum Eichen einer solchen Meßvorrichtung stehen zwar Eich
substrate mit genau bekannten Vierpolparametern zur Ver
fügung, jedoch handelt es sich bei diesen Substraten um
Keramiksubstrate mit aufgedampften Schaltungen und Schal
tungselementen, die in die Testvorrichtung eingesetzt werden
und mit deren Hilfe dann ein Eichvorgang durchgeführt werden
kann. Bei diesem Eichvorgang können jedoch nicht genau die
tatsächlichen geometrischen Verhältnisse hergestellt werden,
die beim Testen einer integrierten Schaltung auf einer Halb
leiterscheibe vorliegen. Das exakte Eichen der Meßvorrich
tung auf der Ebene der zu kontaktierenden Meßpunkte unter
Verwendung solcher Keramiksubstrate mit Norm-Schaltungs
elementen ist daher nicht möglich. Außerdem sind diese
Keramiksubstrate extrem teuer, so daß es bisher kaum möglich
war, für alle möglichen Anwendungsfälle solche Eichsubstrate
einzusetzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Eichverfahren der eingangs geschilderten Art zu schaffen,
das mit geringem Kostenaufwand ein exaktes Eichen der
Meßvorrichtung auf der Ebene der Meßpunkte der integrierten
Schaltung auch bei unterschiedlichen Meßkonfigurationen
ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
das Eichverfahren mit folgenden Schritten ausgeführt wird:
- a) es wird eine Eich-Halbleiterscheibe hergestellt, die in integrierter Form Vergleichs-Schaltungseinheiten enthält, die verschiedenen, charakteristischen Schaltungstypen entsprechen und die über Meßpunkte auf der Oberfläche der Eich-Halbleiterscheibe kontaktierbar sind;
- b) die Streu-Parameter jeweils einer einem Schaltungstyp entsprechenden Schaltungseinheit auf der Eich-Halblei terscheibe werden exakt gemessen;
- c) die gemessenen Streu-Parameter werden gespeichert;
- d) die Eich-Halbleiterscheibe wird in die Meßvorrichtung eingesetzt;
- e) die Meßvorrichtung wird so geeicht, daß an Meßspitzen, mit denen die Meßpunkte auf der Eich-Halbleiterscheibe kontaktiert werden, eine optimale Impedanzanpassung erreicht wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß auf der Eich-Halbleiterscheibe von jedem Schaltungstyp
mehrere Vergleichs-Schaltungseinheiten hergestellt werden,
und daß die Streu-Parameter dieser Vergleichs-Schaltungs
einheiten nach Eichung der Meßvorrichtung mit Hilfe der
Schaltungseinheiten, deren Streu-Parameter exakt gemessen
wurden, bestimmt und zusammen mit ihrer Position auf der
Eich-Halbleiterscheibe gespeichert werden, und daß die
Meßvorrichtung unter Verwendung einer der mehreren Ver
gleichs-Schaltungseinheiten geeicht wird. Durch diese
Ausgestaltung wird ermöglicht, die Eich-Halbleiterscheibe
für zahlreiche Eichvorgänge einzusetzen, auch wenn die mit
den Meßspitzen zu kontaktierenden Meßpunkte der Schaltungs
einheiten infolge mechanischen Abriebs unbrauchbar werden.
Trotzdem ist es nur nötig, eine einzige exakte Bestimmung
der Vierpolparameter einer Schaltungseinheit jedes Schal
tungstyps vorzunehmen, da die Vierpolparameter aller
anderen, jeweils gleichartigen Schaltungseinheiten auf die
ausgemessenen Schaltungseinheiten bezogen werden können.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst eine Eich-
Halbleiterscheibe hergestellt, auf der in Form integrierter
Schaltungen Vergleichs-Schaltungseinheiten gebildet werden.
Diese Vergleichs-Schaltungseinheiten entsprechen charakte
ristischen Schaltungstypen, an denen Vierpolparameter,
nämlich die Streuparameter, gemessen werden können. Typische
Schaltungstypen sind dabei Widerstände mit bestimmter Impe
danz, beispielsweise ein 50 Ohm-Widerstand, ein Kurzschluß,
ein offener Stromkreis, Widerstände mit einem vom Wider
stand von 50 Ohm abweichenden Wert, beispielsweise ein 25
Ohm-Widerstand oder ein 75 Ohm-Widerstand und dergl. Dabei
werden auf der Halbleiterscheibe von jedem dieser Schal
tungstypen nicht nur eine Schaltungseinheit gebildet, son
dern es werden von jedem Schaltungstyp eine große Anzahl,
beispielsweise 200, gebildet. Der Zweck dieser Maßnahme wird
anschließend noch näher erläutert.
In einem nächsten Schritt wird jeweils ein Schaltungstyp
hinsichtlich seiner Vierpolparameter genau vermessen. Für
diesen Meßvorgang kann ohne weiteres ein hoher Aufwand in
Kauf genommen werden, da er nur ein einziges Mal und nur an
jeweils einem Exemplar jedes Schaltungstyps durchgeführt
werden muß. Die gemessenen Werte der Vierpolparameter werden
abgespeichert. Die Eich-Halbleiterscheibe wird dann in die
Meßvorrichtung eingesetzt, die für das Testen der integrier
ten Schaltungen bestimmt ist. Die Meßspitzen der Meßvorrich
tung werden mit den Meßpunkten der Schaltungseinheiten in
Kontakt gebracht, deren Vierpolparameter zuvor exakt be
stimmt worden sind. Die Meßvorrichtung wird nun so geeicht,
daß an der Meßstelle, also an der Meßebene zwischen den
Meßspitzen und den Meßpunkten auf der Eich-Halbleiterscheibe
eine optimale Impedanzanpassung erreicht wird. Durch diese
Eichung wird erreicht, daß die Meßvorrichtung die an der
Meßebene erfaßten Meßwerte nicht durch Transformation
verändert. Bei dem Eichvorgang läßt sich feststellen, wie
stark der Einfluß der Meßvorrichtung auf die in der Meßebene
erfaßten Werte ist. Dies bedeutet, daß dieser Einfluß beim
anschließenden Testen der integrierten Schaltungen durch
entsprechende Berechnungen eliminiert werden kann, so daß es
möglich ist, den tatsächlichen Meßwert zu erfassen, der in
der Meßebene, d. h. an der Berührungsstelle zwischen den
Meßspitzen und den Kontaktflächen der integrierten
Schaltung, vorliegt.
Der Eichvorgang, der unter Verwendung der Meßvorrichtung
durchgeführt wird und bei dem die Meßspitze auf die die
Meßpunkte bildenden Kontaktflächen der Eich-Halbleiter
scheibe aufgesetzt werden, kann nicht beliebig oft durch
geführt werden, da sich die elektrischen Eigenschaften der
Kontaktflächen aufgrund des durch die Meßspitzen hervorge
rufenen Abriebs verändern. In der Praxis hat sich gezeigt,
daß die gleichen Kontaktflächen nur maximal viermal verwen
det werden können, ohne daß es zu einer merklichen Änderung
der elektrischen Eigenschaften kommt. Damit nicht jedesmal
dann, wenn die Kontaktflächen an einer zur Eichung verwen
deten Schaltungseinheit abgenutzt sind, eine neue Eich-
Halbleiterscheibe hergestellt und zum Einsatz kommen muß,
werden, wie oben bereits erwähnt wurde, von jedem Schal
tungstyp mehrere, beispielsweise 200, Schaltungseinheiten
hergestellt. Damit diese Schaltungseinheiten für einen
Eichvorgang eingesetzt werden können, müssen ihre Vierpol
parameter aber bekannt sein. Die Erfassung der Vierpolpara
meter kann jedoch auf einfache Weise durchgeführt werden.
Wie erwähnt, wurde ja bei der Anwendung des hier beschrie
benen Verfahrens eine Schaltungseinheit jedes Schaltungstyps
exakt ausgemessen, so daß deren Vierpolparameter genau
bekannt sind. Nach diesem Meßvorgang kann die Eich-Halblei
terscheibe in die Meßvorrichtung eingesetzt werden, und es
kann der oben beschriebene Eichvorgang unter Verwendung
dieser genau ausgemessenen Schaltungseinheiten erfolgen.
Nach der Eichung können die Vierpolparameter aller anderen
Schaltungseinheiten der verschiedenen Schaltungstypen auf
der Eich-Halbleiterscheibe oder auch weiterer, später
hergestellter Eich-Halbleiterscheiben in der Meßvorrichtung
gemessen werden, und in einer Tabelle kann abgespeichert
werden, welche Vierpolparameter die jeweiligen Schaltungs
einheiten an den verschiedenen Stellen auf der Eich-Halb
leiterschaltung haben. Somit sind die Vierpolparameter aller
Schaltungseinheiten auf der Eich-Halbleiterscheibe bekannt,
so daß sie ebenso wie die Schaltungseinheiten, deren Vier
polparameter exakt bestimmt worden sind, in späteren Eich
vorgängen als Eichstandard benutzt werden können. Die Eich-
Halbleiterscheibe kann daher wesentlich öfter für Eichzwecke
verwendet werden, als dies der Fall wäre, wenn nur eine
genau ausgemessene Schaltungseinheit jedes Schaltungstyps
vorhanden wäre.
Somit wurde gezeigt, daß für die Durchführung des Eichvor
gangs nur eine einzige exakte Messung der Vierpolparameter
an einer Schaltungseinheit jedes Schaltungstyps durchgeführt
werden muß. Jeder Eichvorgang kann dann unter Verwendung der
Meßwerte durchgeführt werden, die beim erstmaligen Eichen
der Meßvorrichtung bei eingesetzter Eich-Halbleiterscheibe
erhalten worden sind.
Claims (2)
1. Verfahren zum Eichen einer Meßvorrichtung zum Messen von
HF-Parametern von integrierten Schaltungen auf Halbleiter
scheiben, auf denen sich eine große Anzahl solcher inte
grierter Schaltungen befindet, gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- a) es wird eine Eich-Halbleiterscheibe hergestellt, die in integrierter Form Vergleichs-Schaltungseinheiten enthält, die verschiedenen, charakteristischen Schaltungstypen entsprechen und die über Meßpunkte auf der Oberfläche der Eich-Halbleiterscheibe kontaktierbar sind;
- b) die Streu-Parameter jeweils einer einem Schaltungstyp entsprechenden Schaltungseinheit auf der Eich-Halblei terscheibe werden exakt gemessen;
- c) die gemessenen Streu-Parameter werden gespeichert;
- d) die Eich-Halbleiterscheibe wird in die Meßvorrichtung eingesetzt;
- e) die Meßvorrichtung wird so geeicht, daß an Meßspitzen, mit denen die Meßpunkte auf der Eich-Halbleiterscheibe kontaktiert werden, eine optimale Impedanzanpassung erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Eich-Halbleiterscheibe von jedem Schaltungstyp
mehrere Vergleichs-Schaltungseinheiten hergestellt werden,
und daß die Streu-Parameter dieser Vergleichs-Schaltungs
einheiten nach Eichung der Meßvorrichtung mit Hilfe der
Schaltungseinheiten, deren Streu-Parameter exakt gemessen
wurden, bestimmt und zusammen mit ihrer Position auf der
Eich-Halbleiterscheibe gespeichert werden, und daß die
Meßvorrichtung unter Verwendung einer der mehreren Ver
gleichs-Schaltungseinheiten geeicht wird.
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