DE19816924C2 - Kreiselkompaß mit zweiteiliger schwimmend gelagerter Kreiselkapsel - Google Patents
Kreiselkompaß mit zweiteiliger schwimmend gelagerter KreiselkapselInfo
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Abstract
Für einen Kreiselkompaß mit einer gasdichten schwimmend gelagerten Kapsel für mindestens einen elektrisch angetriebenen Kreisel ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Kapsel aus zwei aufeinander angepaßten und gegeneinander abgedichteten Schalen (1, 2) aus einem hochfesten, korrosionsbeständigen, jedoch elektrisch gut leitenden Material herzustellen, insbesondere aus einer Stahl- oder Titanlegierung bzw. aus einem hochfesten leitenden Kunststoffmaterial. DOLLAR A Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß boden- und randseitige elektrisch isolierte Durchführungen vermieden werden und die Gestaltung eines äquatorialen Azimuth-Abgriffs (E) wesentlich vereinfacht wird. Die mechanische Stabilität der Kapsel wird deutlich verbessert und die behördlichen HSC-Anforderungen für schnelle Schiffe lassen sich problemlos erfüllen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kreiselkompaß mit mindestens einem in einer
gasdichten Kapsel gelagerten, von einer externen Stromquelle durch die Kapsel
wand hindurch versorgten elektrisch angetriebenen Kreisel, wobei die Kapsel
innerhalb eines Kompaßkessels in einer elektrisch leitenden Flüssigkeit
schwimmend gelagert ist.
Ein Kreiselkompaß mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 ist in der DE-B: "Kreiselgeräte", Wolf von Fabeck, Vogel-Verlag
1980, Seiten 314 bis 317 offenbart.
Um eine von vielerlei Umwelteinflüssen weitgehend freie, verlust- und reibungs
arme Lagerung zu gewährleisten, ist es seit langem bekannt einen oder zwei,
gegebenenfalls auch mehr miteinander mechanisch gekoppelte elektrisch
betriebene Kreisel innerhalb einer in der Regel im wesentlichen kugelförmigen
Hülle oder Kapsel einzubauen. Zur Verminderung von Reibungsverlusten wäre es
wünschenswert, die Kapsel zu evakuieren. Zur Abführung der durch den
Kreiselantrieb unvermeidlicherweise entstehenden Verlustwärme ist es jedoch
erforderlich und bekannt, die Kapsel mit einem möglichst leichten, vorzugsweise
inerten Gas, beispielsweise mit Wasserstoff oder Helium zu füllen. Die Kapsel
muß dementsprechend absolut gasdicht sein und dies über sehr lange Zeiträume
von mehreren Jahren bis zu Jahrzehnten. Zur Stromversorgung der Kreisel sind
jedoch entsprechende Leitungsdurchführungen unumgänglich. Für die
genannten Bedingungen stellen sich damit extreme Anforderungen an die
Durchführungsdichtigkeit.
Da eine mehr oder weniger kugelförmige Kapsel nicht einstückig herstellbar ist,
ist es bekannt, die die Kreisel aufnehmende Kapsel aus zwei im wesentlichen
halbkugelförmigen Schalen herzustellen, die nachfolgend als untere Schale bzw.
als obere Schale bezeichnet werden und die im Bereich ihrer freien Ränder
einander angepaßt überlappend zur gewünschten kugelförmigen Kapsel
zusammengesteckt und durch eine umlaufende Dichtpackung hermetisch
gegeneinander abgedichtet werden.
Es ist bekannt, die beiden Schalen der Kapsel aus einem leitfähigen Material,
insbesondere aus Aluminium herzustellen, das aufgrund seines geringen
spezifischen Gewichts für die hier vorgesehene Anwendung bisher immer
bevorzugt wurde. Da die Kapsel im Kompaßkessel innerhalb einer leitfähigen
Flüssigkeit, also in einem Elektrolyten, schwimmend gelagert wird, ist es zur
Vermeidung einer mehr oder weniger raschen Auflösung der Kapselhülle
unabdingbar
notwendig, diese außenseitig mit einer sehr dichten festhaftenden chemisch
neutralen Beschichtung zu versehen. Geringste Lücken, Risse oder Beschädi
gungen dieser Beschichtung führen über kurz oder lang zu Lecks an der Kapsel,
insbesondere im Bereich der elektrischen Durchführungen oder im Bereich der
äquatorialen Verbindung der beiden Kapselschalen. Um die Dichtigkeit ins
besondere im äquatorialen Verbindungsbereich der unteren Schale 1 mit der
oberen Schale 2 (vergleiche Fig. 5) gewährleisten zu können, wurde bisher zu
sätzlich außenseitig ein vorzugsweise aufgeschrumpfter Äquatorring 11 aus
Kunststoff vorgesehen. Um die momentane Azimuthposition des Kreisels feststel
len zu können, ist auf der Außenseite des Kessels jedoch ein wenigstens einen
Teilbereich des Äquators umspannender leitender Bereich vorzusehen, der soge
nannte Azimuth-Abgriff, der bei den bisherigen Kreiselkompassen, beispiels
weise durch einen auf der Außenseite äquatorial umlaufenden leitenden, vor
zugsweise vergoldeten Draht gebildet ist. Dieser Azimuth-Abgriff muß jedoch
elektrisch, und zwar galvanisch so niederohmig wie möglich mit einem Pol der
Stromversorgung für die Kreisel verbunden werden. Dieses Problem wurde
bisher so gelöst, daß der auf der Außenseite des Äquatorrings 11 umlaufende
Azimuth-Abgriff-Draht an einer Stelle abgedichtet nach innen in die untere
Schale 1 hindurchgeführt und an einem unterseitigen Bodenkontakt 10 galva
nisch angeschlossen wurde. Die Fig. 5 zeigt die Anschlußverbindung 12
zwischen dem Azimuth-Abgriff und einer Durchführung 13, die aus den oben
erläuterten Gründen mit einer insbesondere auch hinsichtlich ihres thermischen
Ausdehnungskoeffizienten geeigneten Dichtpackung 14 hermetisch und absolut
gasdicht abzudichten ist.
Die Stromzuführung für den einen Pol des Kreiselmotors (der Kreiselmotoren)
erfolgt bei Kreiselkompassen der hier in Rede stehenden Art über einen Boden
kontakt 10 (vergleiche Fig. 4) bzw. von diesem über die elektrisch leitende
Flüssigkeit nach außen. Der Bodenkontakt 10 ist auf der unteren Außenseite
vergoldet, um den erwünschten guten nicht korrodierenden Kontakt zu der
umgebenden leitenden Flüssigkeit langfristig sicherzustellen. Um thermische
Spannungsprobleme zu vermeiden, ist der Körper des Bodenkontakts 10 jedoch
vorzugsweise aus einem an das Material der unteren Schale 1, also Aluminium,
angepaßten Material zu wählen, wobei die wiederum absolut gasdichte Ein
passung in eine entsprechende Bodenaussparung der unteren Schale 1, wie die
Zeichnung der Fig. 4 erkennen läßt, ein technisch durchaus anspruchsvolles
Problem mit vergleichsweise hohen Fertigungskosten darstellt. Dabei ist natür
lich darauf zu achten, daß die äußere Beschichtung der unteren Schale 1 an
keiner Stelle unterbrochen oder verletzt werden darf, da sonst unvermeidlicher
weise nach kurzer Zeit Lecks zu befürchten sind. Der Bodenkontakt 10 ist nun
seinerseits und auf der Innenseite mit einer flanschartigen Stütze 15 starr ver
bunden, in die mittig ein nach oben ragender Halter 16 als Tragestütze für den
(die) Kreisel eingesetzt ist, wobei die konstruktiven Einzelheiten im Zusammen
hang mit der nachfolgend beschriebenen Erfindung ohne Interesse sind.
Aus der soweit beschriebenen Ausgangslage des Standes der Technik dürfte klar
geworden sein, daß der Aufwand für die Herstellung der die Kreisel aufnehmen
den Kapsel ein erheblicher Kostenfaktor für Kreiselkompasse der hier in Rede
stehenden Art ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die konstruktive Gestaltung bzw. die
Herstellung der Kapsel zur schwimmenden Lagerung des oder der Kreisel eines
Kreiselkompasses wesentlich zu vereinfachen.
Ein besonderes zusätzliches Problem, das sich für den Erfinder stellte, war die
Forderung, daß das Gesamtgewicht der schwimmend zu lagernden Einheit aus
Kapsel und darin enthaltenden Kreiseln genau den bisher bekannten Einheiten
entsprechend muß, so daß anderweitige Änderungen am gesamten Kreisel
kompaß nicht erforderlich werden.
Die erfindungsgemäße Lösung mit den nachfolgend erläuterten erheblichen
technologischen und kostenmäßigen Vorteilen besteht bei einem Kreiselkompaß
der eingangs genannten Art darin, daß die Kapsel aus zwei aufeinander
angepaßten und gegeneinander abgedichteten Schalen aus einem hochfesten,
korrosionsbeständigen, jedoch elektrisch gut leitenden Material besteht.
Geht man davon aus, was nicht unbedingt zwingend ist, daß die Kapsel im we
sentlichen kugelförmige Gestalt aufweist, so ist es vorteilhaft, die Kapsel durch
eine untere, im wesentlichen halbkugelförmige Schale und eine obere Schale zu
bilden und die beiden Schalenränder sich entlang eines Äquatorialstreifens
gegenseitig überlappend ineinander eingepaßt und mittels einer umlaufenden
Abdichtpackung gasdicht zu verbinden. Da die beiden Schalen erfindungsgemäß
aus hochfestem korrosionsbeständigem, jedoch elektrisch gut leitendem Material
bestehen, ist der bisherige technisch relativ aufwendig herzustellende abdich
tende äußere Äquatorialring aus aufgeschrumpftem Kunststoff entbehrlich, da
durch Korrosion bedingt keine Lecks mehr zu befürchten sind. Damit wird aber
auch die technische Gestaltung und Ausführung des oben erläuterten Azimuth-
Abgriffs außerordentlich einfach. Als Azimuth-Abgriff kann nämlich jetzt einfach
ein oberflächig freiliegender Äquatorialstreifen, vorzugsweise im überlappenden
Randbereich der unteren Schale, verwendet werden. Damit wird die in Fig. 5
veranschaulichte Durchführung des Azimuth-Abgriffs auf die Innenseite der
unteren Schale 1 entbehrlich, weil der galvanische Kontakt direkt über das
Material der unteren Schale sichergestellt ist.
Ein unter herstellungstechnischen Gesichtspunkten mindestens ebenso
wichtiger Vorteil ergibt sich daraus, daß aufgrund der Verwendung des
elektrisch gut leitenden, jedoch korrosionsbeständigen Materials als Boden
kontakt keine separaten Bauteile mehr erforderlich sind. Als Bodenkontakt dient
lediglich ein unterseitig freiliegender Bereich der unteren Schale 1.
Die Erfindung und weitere Einzelheiten und Vorteile derselben werden nach
folgend unter Bezug auf die Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungs
form näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Kompaßkapsel in schematischer Schnitt
darstellung;
Fig. 2 eine vereinfachte schematische Außenansicht einer Kompaß
kapsel mit erfindungsgemäßen Merkmalen;
Fig. 3 die vergrößerte Teilschnittdarstellung des äquatorialen Verbin
dungsbereichs zwischen einer unteren und einer oberen Schale
für eine erfindungsgemäße Kompaßkapsel;
Fig. 4 die dem Stand der Technik entsprechende und bereits erläuterte
Teilschnittdarstellung des Bodenbereichs einer unteren Schale
eines Kompaßkessels; und
Fig. 5 die ebenfalls bereits erläuterte und dem Stand der Technik
entsprechende Verbindung und Durchführung im Bereich der
Verbindung bei der Verwendung einer aus zwei Schalen
zusammengesetzten Kapsel zum Schutz und zur Aufnahme von
elektrisch angetriebenen Kreiseln eines Kreiselkompasses.
Fig. 1 veranschaulicht die gemäß der Erfindung neu gestaltete Kapsel aus korro
sionsbeständigem, jedoch elektrisch gut leitendem Material, die - ähnlich wie
beim Stand der Technik - aus einer unteren, im wesentlichen halbkugelförmigen
Schale 1 und aus einer oberen ebenfalls im wesentlichen halbkugelförmigen
Schale 2 besteht, wobei im dargestellten Beispiel die obere Schale 2 im oberen
Polbereich mit einem bis zum Zentrum der kugelkörmigen Kapsel reichenden
Trichter 5 versehen ist, der in an sich bekannter Weise an seinem Grund einen
Zentralkontakt C aufweist, der nach betriebsfertiger Montage oberseitig mit
einer ganz geringen Menge Quecksilber oder einer anderen gut leitenden Flüssig
keit abdichtend überdeckt sein kann, in die von oben und in bekannter Weise
ein insbesondere kardanisch aufgehängter Kontaktstift eingreift. Der Trichter 5
sowie die mit dem Kontakt 10 verbundenen Durchführungs- und Kontakt
probleme sind jedoch nicht Gegenstand der Erfindung, weil sich - wie die Fig. 2
veranschaulicht - die Erfindung auch für andere Arten von Kreiselkapseln
eignet, beispielsweise für vollständig kugelförmige.
Die beiden entlang der Äquatorialebene durch entsprechende Kröpfungen
ineinander überlappend eingepaßten, die kugelförmige Kapsel bildenden Schalen
1 und 2 sind aus korrosionsbeständigem, jedoch elektrisch gut leitendem
Material hergestellt, wobei insbesondere legierte Stahlmaterialien in Frage kom
men, Titanlegierungen und verschiedene Arten von leitenden Kunststoffmateria
lien, also solche, die mit elektrisch gut leitenden Kohlenstoff-Füllmaterialien an
gereichert sind. In den bisher durchgeführten Tests haben sich bestimmte le
gierte Stahlmaterialien als besonders vorteilhaft erwiesen.
Für die Herstellung eines insgesamt schwimmfähigen Körpers erscheint es
zunächst als widersinnig von dem bewährten spezifisch leichten Aluminium
material für die Kapsel auf ein legiertes Stahlmaterial überzugehen. Dies
erscheint schon deshalb als problematisch, weil davon auszugehen ist, daß das
Gesamtgewicht der Kompaßkapsel einschließlich Kreiseln dabei deutlich
schwerer wird und eine Verwendung in bisher vorhandenen Kompaßsystemen
nicht mehr in Frage kommt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß aufgrund von eini
gen konstruktiven Änderungen, die durch die Verwendung von insbesondere
Stahl als Kapselmaterial möglich werden, Gewichtseinsparungen im Inneren der
Kapsel möglich sind, so daß die nachfolgend erläuterten Vorteile voll genutzt
werden können.
Da Korrosions- und damit Leckprobleme an der in der Elektrolytflüssigkeit
schwimmenden Kapsel aufgrund der erfindungsgemäßen Materialwahl nicht
mehr zu fürchten sind, kann zunächst der aufgeschrumpfte Äquatorialring aus
Kunststoff entfallen. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
kann ein am oberen Außenrand der unteren Kapsel 1 freiliegender äquatorial
umlaufender streifenartiger Bereich E unmittelbar als Azimuth-Abgriff verwendet
werden. Das besondere Anbringen eines vergoldeten Drahts, eine leitende
Durchführung und dergleichen entfallen.
Noch bedeutender sind die Vorteile im Bereich des Bodenkontaks B. Hier wird
ebenfalls ein freiliegender Bereich des Materials der Schale 1 unmittelbar als
Bodenkontaktbereich B verwendet, so daß die anhand der Fig. 4 erläuterten
Durchführungs- und Abdichtprobleme sowie die Notwendigkeit für einen vergol
deten Bodenkontakt 10 vollständig entfallen.
Aufgrund der Verwendung des gegenüber Aluminium wesentlich festeren und
stabileren Materials kann, wie die Fig. 1 zeigt, eine innere gerüstartige Abstüt
zung für die Lagerung des oder der Kreisel 3 konstruktiv wesentlich vereinfacht
werden, wobei die Kontaktgabe und Befestigung lediglich mittels einer Schraube
erfolgt, die in einen auf der Innenseite im unteren Polbereich der unteren Schale
1 eingeschweißten Gewindenippel 4 eingeschraubt wird. Die Verbindung
zwischen dem Streifen E des Azimuth-Abgriffs und dem unteren Bodenkontakt B
erfolgt galvanisch und niederohmig unmittelbar über die untere Schale 1.
Wie die Fig. 3 erkennen läßt, ist die obere Schale 2 in an sich bekannter Weise
in die untere Schale 1 überlappend eingepaßt und mittels einer umlaufenden
Dichtmasse 20 hermetisch abgedichet. Eine umlaufende Rinne 6 dient in eben
falls bekannter Weise zum entlang des Umfangs möglichen Einsetzen von Tarier
gewichten.
Sofern - wie die Fig. 2 erkennen läßt - eine Kapsel ohne den Trichter 5
vorgesehen ist, kann ein oberseitiger Kontakt T in gleicher Weise wie der Boden
kontakt B durch einen freiliegenden Bereich unmittelbar durch das Material der
oberen Schale 2 gebildet sein. Die beiden Schalen 1 und 2 sind, wie die Fig. 3
zeigt, elektrisch gegeneinander isoliert. Die aus den Schalen 1 und 2 gebildete
Kapsel kann mit einer isolierenden Beschichtung versehen sein, wobei die für
den Azimuth-Abgriff E und den Bodenkontakt bzw. den oberseitigen Kontakt T
vorgesehenen Bereiche freibleiben, also ohne Schutzbeschichtung belassen
werden. Selbstverständlich ist es möglich, die erwähnte außenseitige Schutz
beschichtung völlig wegzulassen, welche unter dem Gesichtspunkt des Korro
sionsschutzes nicht mehr erforderlich ist. Dies bietet sich insbesondere dann
an, wenn für den Azimuth-Abgriff ein anderes Verfahren, z. B. ein optischer
Abgriff vorgesehen wird.
Bereits erfolgreiche Versuche haben gezeigt, daß es möglich ist, trotz der
Verwendung von spezifisch schwereren Materialien für die schwimmfähige Kom
paßkapsel aufgrund der möglichen Vereinfachung der Kreisellagerkonstruktion
im Inneren zu einem im wesentlichen genau gleichen Gesamtgewicht zu gelan
gen, wie bei den bisher bekannten Kreiselkompaßlösungen, wie sie oben be
schrieben wurden, so daß ein unmittelbarer Baugruppenaustausch auch bei
den vielen bereits im Einsatz befindlichen Kreiselkompassen der hier in Rede
stehenden Bauart möglich ist.
Abgesehen von den wesentlichen Kosteneinsparungen bei der Herstellung der
Kompaßkapsel ergeben sich mit der Erfindung noch eine Reihe von technolo
gischen Vorteilen, die ohne Anspruch auf Vollständigkeit nachfolgend kurz auf
geführt werden:
- - Die Anzahl der erforderlichen Teile verringert sich erheblich, beispiels weise von etwa dreizehn auf vier.
- - Die Anzahl unterschiedlicher mit der Elektrolytflüssigkeit im Kompaß kessel in Kontakt gelangenden unterschiedlichen Materialien verringert sich erheblich, nämlich von etwa acht auf etwa drei.
- - Die Anzahl der möglichen Fluid-Leckpunkte am Kessel wird wesentlich geringer, weil Durchführungen entfallen.
- - Das Material der Kapsel ist gegenüber dem bekannten wesentlich korro sionsbeständiger.
- - Die mechanische Stabilität der Kapsel wird verbessert, woraus indirekt folgt, daß höhere Fertigungsgenauigkeiten eingehalten werden können.
Die für immer schnellere Schiffe geforderte größere Genauigkeit, die sog. HSC-
Performance, läßt sich aufgrund der deutlich besseren Stabilität der Kapsel gut
erfüllen.
Claims (8)
1. Kreiselkompaß mit mindestens einem in einer gasdichten Kapsel gelager
ten, von einer externen Stromquelle durch die Kapselwand zu versorgenden
elektrisch angetriebenen Kreisel, wobei die Kapsel innerhalb eines Kompaß
kessels in einer elektrisch leitenden Flüssigkeit schwimmend gelagert und aus
zwei aufeinander angepaßten und gegeneinander abgedichteten, aus einem
hochfesten, korrosionsbeständigen, elektrisch gut leitenden Material bestehen
den Schalen (1, 2) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (1,
2) an sich eine gute Oberflächenleitfähigkeit aufweisen.
2. Kreiselkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kapsel durch eine untere im wesentlichen halbkugelförmige Schale (1) und eine
obere Schale (2) gebildet ist, und daß die beiden Schalenränder sich entlang
eines Äquatorialstreifens gegenseitig überlappend ineinander eingepaßt und
mittels einer umlaufenden Abdichtpackung (20) gasdicht verbunden sind.
3. Kreiselkompaß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
obere umlaufende freie Rand der halbkugelförmigen unteren Schale (1) die obere
Schale (2) außen überlappt und im Bereich des Äquators außenseitig ein freier,
elektrisch leitender und unmittelbar durch das Schalenmaterial gebildeter über
mindestens einen Teil des äquatorialen Schalenumfangs sich erstreckender
Kontaktstreifen (E) vorhanden ist.
4. Kreiselkompaß nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
im unteren Polbereich der unteren Schale (1) ein außenseitiger Bodenkontakt-
Flächenbereich (B) unmittelbar gebildet durch freiliegendes Schalenmaterial
vorhanden ist.
5. Kreiselkompaß nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an der oberen Schale (2) ein außenseitiger oberer
Kontaktflächenbereich (T) unmittelbar gebildet durch freiliegendes Schalen
material vorhanden ist.
6. Kreiselkompaß nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Schalen (1, 2) aus einer auch gegenüber
chemisch agressiven Medien korrosionsbeständigen Stahllegierung bestehen.
7. Kreiselkompaß nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Schalen (1, 2) aus einer Titanlegierung
hergestellt sind.
8. Kreiselkompaß nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Schalen (1, 2) aus einem hochfesten, leitenden
Kunststoffmaterial hergestellt sind.
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