DE19816512A1

DE19816512A1 - Bogengreifer in einer Bogenrotationsdruckmaschine

Info

Publication number: DE19816512A1
Application number: DE19816512A
Authority: DE
Inventors: Manfred Gros
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1997-08-18
Filing date: 1998-04-14
Publication date: 1999-02-25
Anticipated expiration: 2018-04-15
Also published as: US6186499B1; JPH11115154A; DE19816512B4

Description

Die Erfindung betrifft einen Bogengreifer in einer Bogenrotationsdruckmaschine, bei der die Haltekraft zwischen Greiferfinger und Greiferauflage mittels einer Feder aufgebracht wird.

Ein derartiger Bogengreifer ist durch die DE 38 21 324 C2 bekannt. Diese zeigt einen Bogengreifer, der mit einer Greiferauflage zusammenwirkt. Der Greifer ist mittels seines Greifergehäuses schwenkbar auf einer ebenfalls schwenkbaren Welle gelagert. In unmittelbarer Nähe des Greifers ist auf der Welle ein Gegenanschlag befestigt, der mittels einer Druckfeder in Wirkkontakt mit dem Greifergehäuse steht. Die Druckfeder ist unter Vorspannung zwischen dem Greifergehäuse und dem Gegenanschlag angeordnet, so daß beim Auftreffen des Greifers auf den Greiferanschlag die volle Kraft der vorgespannten Druckfeder zur Wirkung kommt.

Ein durch das Auftreffen erzeugter Schlag kann bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten zum Zurückspringen des Greifers von der Greiferauflage führen und somit ein passerhaltiges Halten des zu transportierenden Bogens beeinträchtigen. Darüberhinaus wird der den Bogengreifer tragende Zylinder zum Schwingen angeregt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bogengreifer zu schaffen, bei dem die Erzeugung von Schwingungen minimiert ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Ein Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, daß sowohl beim Schließen als auch beim Öffnen des Greifers die Intensität von Schlägen und Stößen minimiert wird, die z. B. dann auftritt, wenn der Greifer beim Schließen auf die Greiferauflage trifft oder wenn beim Öffnen des Greifers der Gegenanschlag gegen ein Widerlager des Greifers schlägt.

In vorteilhafter Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß die erfindungsgemäß eingesetzte Blattfeder eine einseitige feste Einspannung erhält, wodurch sich in Verbindung mit einer definierten Anlagefläche eine degressive Federkennlinie ergibt.

Eine Anlagefläche für die sich entspannende Blattfeder weist eine konkav ausgebildete Krümmung auf. Die Krümmung ist so ausgelegt, daß die Blattfeder unter Vorspannung gleichmäßig anliegt. Hierbei hebt sich die Blattfeder unter Belastung nach und nach von der gekrümmten Anlagefläche ab, so daß die Blattfeder eine nichtlineare degressive Federkennlinie aufweist.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Krümmung die Form einer Biegelinie auf, die ein einseitig fest eingespannter Balken bei einer Belastung mit Streckenlast einnimmt. Durch diese Maßnahme legt sich die Blattfeder bei Entlastung sanft an die Anlagefläche an, bis sie schließlich eine Ruhelage erreicht, bei der eine gleichmäßige Kraft zwischen Blattfeder und Anlagefläche eingestellt ist.

Um Verschmutzungen zwischen Anlagefläche und Blattfeder zu minimieren, ist die Anlagefläche aus mehreren voneinander beabstandeten schmalen Schienen gebildet, die vorzugsweise parallel zueinander angeordnet sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Bogengreifer - in kraftlos geschlossener Position gegenüber der Greiferauflage - in schematischer Darstellung,

Fig. 2 den Bogengreifer nach Fig. 1 in vollgeschlossener Position, d. h. eine Haltekraft zwischen Bogengreifer und Bogenauflage ist aufgebaut,

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Anlagefläche des Klemmstücks.

Eine Bogenrotationsdruckmaschine weist an ihren bogentransportierenden Zylindern 1 einen Zylinderkanal 2 auf, in welchem eine im Arbeitstakt der Druckmaschine angetriebene Bogengreifereinrichtung 3 angeordnet ist. Diese weist einen Greifer 5 und eine mit diesem korrespondierende Greiferauflage 6 auf. Der Greifer 5 ist an einem Greifergehäuse 4 befestigt, welches auf einer im Bogenverarbeitungstakt schwenkbar angetriebenen Welle 7 gegenüber dieser schwenkbar gelagert ist. In unmittelbarer Nähe des Greifergehäuses 4 ist auf der Welle 7 ein Klemmstück 8 als Anschlag für das Greifergehäuse 4 befestigt.

In der Praxis sind derartige Greifervorrichtungen über die axiale Länge der Welle 7 verteilt angeordnet. Der Einfachheit halber erfolgt die weitere Beschreibung anhand einer einzigen Greifervorrichtung.

Das Greifergehäuse 4 steht mittels einer Blattfeder 9 in Wirkverbindung mit dem Klemmstück 8. Zur Einstellung des Abstandes zwischen Greifer 5 und Greiferauflage 6 ist eine Einstellschraube 11 zwischen einem Ende 12 der Blattfeder 9 und einem Vorsprung 13 des Greifergehäuses 4 vorgesehen. An dem der Einstellschraube 11 gegenüberliegenden Ende 14 ist die Blattfeder 9 mittels einer festen Einspannstelle 15 am Klemmstück 8 befestigt. Das Klemmstück 8 weist an seiner der Blattfeder 9 zugewandten Seite eine Anlagefläche 16 für die Blattfeder 9 auf.

Die Anlagefläche 16 weist von der festen Einspannstelle 15 der Blattfeder 9 in Richtung des Endes 12 der Blattfeder 9 eine konkave Krümmung auf. Die Krümmung ist so ausgelegt, daß sie der Biegelinie entspricht, die ein einseitig fest eingespannter Balken beim Belastungsfall Streckenlast einnimmt.

Bei einer zweiten Ausführungsform (nicht dargestellt), kann die Anlagefläche 16 für die Blattfeder 9 gerade oder eben ausgebildet sein, so daß eine gekrümmte Blattfeder 9 unter Vorspannung an der geraden Anlagefläche 16 anliegt.

Damit mögliche Verschmutzungen zwischen der Anlagefläche 16 und der Blattfeder 9 keine Auswirkungen auf die Anlage der Blattfeder 9 an der Anlagefläche 16 haben, kann die Anlagefläche 16 sehr schmal ausgebildet sein. Es wird daher vorgeschlagen, zu diesem Zweck mehrere, z. B. zwei voneinander beabstandete vorzugsweise parallel angeordnete Schienen 21 vorzusehen.

Zwischen einem Widerlager 17 des Klemmstücks 8 und einem Widerlager 18 des Greifergehäuses 4 ist eine zusätzliche Druckfeder 19 zum Herausdrücken eines Lagerspiels zwischen Greifergehäuse 4 und Welle 7 vorgesehen.

Das Öffnen und Schließen des Greifers 5 wird in bekannter Weise von einer nicht dargestellten Kurve im Arbeitstakt der Bogenrotationsdruckmaschine gesteuert.

Beim Schließen des Greifers 5 in Fig. 1 wird die Welle 7 (Hohlwelle) gegen die Kraft einer Torsionsfeder 22 weitergeschwenkt. Hierbei wird das mit der Welle 7 verbundene Klemmstück 8 mitgenommen. Dabei hebt sich die Blattfeder 9 nach und nach von der Anlagefläche 16 ab. Die Andrückkraft zwischen Greifer 5 und Greiferauflage 6 steigt hierbei von null bis zur gewünschten Haltekraft degressiv an. Ein sich hierbei einstellender Abstand a im Bereich des Endes 12 zwischen Blattfeder 9 und Anlagefläche 16 ist ein Maß für die Auflagekraft des Greifers 5 auf der Greiferauflage 6, z. B. F = 75 N.

Beim Öffnen des Greifers 5 aus dem voll geschlossenen Zustand des Greifers 5 in Fig. 2 wird die Welle 7 mit dem Klemmstück 8 weiter zurückgeschwenkt. Hierbei legt sich die Blattfeder 9 wieder nach und nach an die Anlagefläche 16 an, so daß die Auflagekraft allmählich gegen null geht. Sobald die Blattfeder 9 vollständig auf der Auflagefläche 16 aufliegt, (siehe Fig. 1), wird der Greifer 5 mitgenommen und ein Aufnahmespalt für den Bogen wird zwischen Greifer 5 und Greiferauflage 6 erzeugt.

Bezugszeichenliste

1

Zylinder

2

Zylinderkanal

3

Bogengreifereinrichtung

4

Greifergehäuse

5

Greifer

6

Greiferauflage

7

Welle

8

Klemmstück

9

Blattfeder

10

11

Einstellschraube

12

Ende (

9

)

13

Vorsprung (

4

)

14

Ende (

9

)

15

Einspannstelle

16

Anlagefläche

17

Widerlager (

8

)

18

Widerlager (

4

)

19

Druckfeder

20

21

Schiene

22

Torsionsfeder
a Abstand

Claims

1. Bogengreifer in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit einer schwenkbar gelagerten Greiferwelle, auf der ein mit einer Greiferauflage zusammenwirkender Greifer schwenkbar und ein Klemmstück fest angeordnet ist, wobei Greifer und Klemmstück mittels eines Federelementes in Wirkkontakt stehen, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement eine Blattfeder (9) ist.

2. Bogengreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (9) an einem Ende (14) eine feste Einspannung (15) aufweist.

3. Bogengreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (9) an dem der Einspannung (15) gegenüberliegenden Ende (12) mit einem Greifergehäuse (4) des Greifers (5) verbunden ist.

4. Bogengreifer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stellvorrichtung (11) zur Einstellung des Abstandes zwischen Greifer (5) und Greiferauflage (6) vorgesehen ist und daß diese zwischen der Verbindungsstelle zwischen dem Ende (12) der Blattfeder (9) und dem Greifergehäuse (4) angeordnet ist.

5. Bogengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmstück (8) eine Anlagefläche (16) für die Blattfeder (9) aufweist.

6. Bogengreifer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (9) unter Vorspannung gleichmäßig an der Anlagefläche (16) anliegend angeordnet ist.

7. Bogengreifer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (16) eben ausgebildet ist und eine gekrümmte Blattfeder unter Vorspannung an der geraden Anlagefläche (16) gleichmäßig anliegt.

8. Bogengreifer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (16) eine konkave Krümmung aufweist und die Blattfeder (9) gerade ausgebildet ist.

9. Bogengreifer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Krümmung in Richtung von der Einspannstelle (15) bis zum Ende (12) der Blattfeder (9) erstreckt.

10. Bogengreifer nach den Ansprüchen 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung der Anlagefläche (16) der Biegelinie eines Balkens bei einseitiger fester Einspannung unter Streckenlast entspricht.

11. Bogengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (16) aus mehreren, vorzugsweise parallel angeordneten Schienen (21) besteht.

12. Bogengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Druckfeder (19) zwischen einem Widerlager (18) des Greifergehäuses (4) und einem Widerlager (17) des Klemmstücks (8) vorgesehen ist.

13. Bogengreifer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (19) eine geringe Vorspannung zum eliminieren eines Lagerspiels zwischen Greifergehäuse (4) und Greiferwelle (7) aufweist.

14. Bogengreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, der Greifer (5) in einem Kanal (2) eines bogentransportierenden Zylinders (1) der Bogenrotationsdruckmaschine angeordnet ist.