DE19816349A1 - Aufblasbare Pessare - Google Patents
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- A61F6/00—Contraceptive devices; Pessaries; Applicators therefor
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Abstract
Die Erfindung betrifft aufblasbare Pessare, die aus den beiden Komponenten Silikonschalenpessar und aufblasbares Ringpessar bestehen und die reversibel miteinander verbunden werden. Die erfindungsgemäßen Pessare sind zur Behandlung der weiblichen Harninkontinenz und des Deszensus vaginae geeignet.
Description
Die Erfindung betrifft aufblasbare Pessare, die zur Behandlung der weiblichen
Harninkontinenz und des Deszensus vaginae geeignet sind.
Die Pessartherapie gilt als eine etablierte Methode in der Frauenheilkunde zur
Behandlung der Harninkontinenz und zur Therapie von Senkungszuständen im
Bereich des Beckenbodens.
Aufgabe der Pessare im Rahmen der Harninkontinenztherapie ist es vor allen, ein
Absinken von Harnblase und Urethra, insbesondere des urethrovesikalen
Übergangsbereiches, unter den einheitlichen abdomino-pelvinen Druckraum zu
verringern, idealerweise zu verhindern.
Eine Vielzahl von Pessarformen und -materialien sind dabei im Einsatz bzw. im
Einsatz gewesen (W. Fischer und H. Köbl (Hrsg.): Urogynäkologie in Praxis und
Klinik, de Gruyter 1995; Produktinformationen der Firma Dr. Arabin GmbH CO. KG,
Alfred-Herrhausen-Str. 44, D-58455 Witten). Bekannt ist z. B. das
Silikonschalenpessar nach Arabin (R.R. Lange, Diagnostik & Therapie der
Harninkontinenz in der gynäkologischen Praxis - Schriftenreihe des Berufsverbandes
der Frauenärzte e.V.) oder solche, die nach dem Prinzip eines aufblasbaren
Ringpessars aufgebaut sind, z. B. das von G.E. Enhorning beschriebene
Vaginalpessar (US-Patent 5224494).
Nachdem die medizinische Fachwelt vorübergehend stark auf die Verbesserung
operativer Methoden fixiert schien und diese die Erwartungen nicht oder nur teilweise
erfüllt haben (Rezidivraten), wird seit jüngster Zeit eine Renaissance der
Pessartherapie postuliert (J. Eberhard: Vortrag auf dem 11. Seminar für
Gynäkologische Urologie, Schwerin 26.04.1997). Dabei wird vor allem das
konservative Vorgehen unter Einbeziehung der Pessartherapie - neben anderen
möglichen Maßnahmen - als unbedingt erforderlicher erster Therapieschritt vor der
Operation gefordert.
Leider ist auch die Pessartherapie nicht immer erfolgreich, was die vielen
Pessartypen und die oft doch noch erforderliche Operation beweisen.
Pessare beeinflussen die Harninkontinenz oft nur unvollkommen. Das gilt für alle
Pessartypen. Bei größeren Pessarvolumina entstehen erhebliche Schmerzen bei der
Einlage. Gleiches gilt für starres Material (dicker Rundring, Glasbirnenpessar). Eine
Akzeptanz der Pessartherapie bei sexuell aktiven Frauen ist nur zu erreichen, wenn
die Selbsteinlage möglich ist. Dies funktioniert nur bei kleinen Pessarvolumina.
Kleine Volumina können jedoch den kontinenzfördernden Effekt mindern.
Würfelpessare führen nicht selten zu Ansaugeffekten, die älteren Frauen teilweise
das Handling unmöglich machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verbesserte Pessare zur Verfügung zu
stellen. Die Aufgabe wurde durch die Entwicklung modifizierter
Silikonschalenpessare gelöst, die eine Aufnahme und Fixierung eines aufblasbaren
Ringpessars ermöglichen.
Die erfindungsgemäßen Pessare enthalten auf der Komponente
Silikonschalenpessar vier Vertiefungen nach Art eines Druckknopfes (weiblicher
Teil). Auf der Komponente aufblasbares Ringpessar befinden sich vier Stöpsel nach
Art eines Druckknopfes (männlicher Teil), die mit den Vertiefungen des
Silikonschalenpessars korrespondieren (Fig. 1 und 2). Den Abschluß des
Füllschlauches des aufblasbaren Ringpessars bildet ein Ventil nach Art der Ventile
an Ballon-Kathetern zur transurethralen Harnableitung. Der Luftschlauch benötigt ein
"Gedächtnis durch elastisches Material", wie in US 5224494, nicht zwingend.
Bauweise und Material entsprechen den bekannten Ballon-Kathetern zur
transurethralen Harnableitung, jedoch in einer Form gemäß Fig. 1 und 2. Mit Hilfe
der Druckknöpfe können die beiden Komponenten reversibel verbunden werden.
Sie bleiben dadurch weiterhin als Einzelkomponenten verwendbar.
Das Wesen der Erfindung liegt mithin in aufblasbaren Pessaren, die aus den
Komponenten Silikonschalenpessar und aufblasbares Ringpessar bestehen und
worin die Silikonschalenpessare zur Aufnahme und Fixierung aufblasbarer
Ringpessare geeignet sind. Beide Komponenten werden reversibel miteinander
verbunden. Die Komponente Ringpessar enthält ein Ventil, über das es mit Luft oder
Wasser gefüllt wird. Die Komponente Ringpessar kann als geschlossener Ring oder
als doppelter Halbring (zweiteilig) ausgebildet sein.
Überraschenderweise gelingt mit den erfindungsgemäßen Pessaren eine
verbesserte Anpassung der Pessarfunktion an individuelle anatomische
Gegebenheiten im Bereich von Scheide, Levatormuskel, Symphyse/Schambein,
Harnröhre und Blase.
Durch die bedarfsgerecht zunehmende Füllung des Ringpessars kann der Hebe- und
Unterstützungseffekt des Silikonschalenpessars vergrößert werden, ohne daß
die Probleme mit dem Einführen des Gerätes unüberwindlich werden.
Das erfindungsgemäße Pessar weist u. a. den Vorteil auf, daß das vielmals bewährte
Prinzip des flexiblen Silikonschalenpessars erhalten bleibt, aber mit einer reversiblen
Volumenvergrößerung ergänzt wird, die erst nach der Einlage - also nach Passieren
der Problemzone Introitus vaginae - wirksam wird.
Die Aufblasbarkeit ermöglicht darüber hinaus eine zeitlich befristete
Kontinenzverstärkung in kritischen Situationen, wie zum Beispiel beim Besuch von
Gesellschaften oder Kulturveranstaltungen. Um der Ausbildung einer
Drangsymptomatik vorzubeugen, kann das Pessar zeitweilig entleert werden, zum
Beispiel nachts.
Zur Anpassung an individuelle Besonderheiten steht das aufblasbare Ringpessar in
zwei Ausführungen zur Verfügung: mit einteiligem Ring (Fig. 1 und 2) und mit
zweiteiligem Ring (Fig. 3 und 4).
Die erfindungsgemäßen Pessare stellen eine Kombination bekannter Formmerkmale
dar, die sich gegenseitig beeinflussen und in ihrer neuen Gesamtwirkung einen
Vorteil und den erstrebten Erfolg ergeben, der darin liegt, daß sie durch ihre
Aufblasbarkeit das Unterbringen formvariabler und größerer Volumina in der Scheide
ermöglichen, dadurch einen höheren Therapieeffekt hervorrufen und die
Selbsttherapie erleichtern.
Darin bedeuten:
1 Silikonschalenpessar
2 aufblasbares Ringpessar
3 Vertiefungen im Silikonschalenpessar (weiblicher Teil)
4 Stöpsel am aufblasbaren Ringpessar (männlicher Teil)
5 Füllschlauch des aufblasbaren Ringpessars
6 Loch in der Basalplatte des Silikonschalenpessars
7 Ventil nach Art eines Ballon-Katheters.
2 aufblasbares Ringpessar
3 Vertiefungen im Silikonschalenpessar (weiblicher Teil)
4 Stöpsel am aufblasbaren Ringpessar (männlicher Teil)
5 Füllschlauch des aufblasbaren Ringpessars
6 Loch in der Basalplatte des Silikonschalenpessars
7 Ventil nach Art eines Ballon-Katheters.
Fig. 1 zeigt die Draufsicht einer montierten aufblasbaren Pessarkombination.
Ringpessar einteilig.
Fig. 2 zeigt die Seitenansicht einer montierten aufblasbaren Pessarkombination.
Ringpessar einteilig.
Fig. 3 zeigt die Draufsicht einer montierten aufblasbaren Pessarkombination.
Ringpessar zweiteilig.
Fig. 4 zeigt die Seitenansicht einer montierten aufblasbaren Pessarkombination.
Ringpessar zweiteilig.
Claims (6)
1. Aufblasbare Pessare, bestehend aus den Komponenten Silikonschalenpessar und
aufblasbares Ringpessar.
2. Pessare nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Silikonschalenpessare
zur Aufnahme und Fixierung aufblasbarer Ringpessare geeignet sind.
3. Pessare nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Komponenten reversibel miteinander verbunden werden.
4. Pessare nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente Silikonschalenpessar vier Vertiefungen nach Art eines Druckknopfes
(weiblicher Teil) enthält und die Komponente Ringpessar vier Stöpsel nach Art eines
Druckknopfes (männlicher Teil), die mit den Vertiefungen des Silikonschalenpessars
korrespondieren.
5. Pessare nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente Ringpessar ein Ventil enthält, über das es mit Luft oder Wasser gefüllt
wird.
6. Pessare nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente Ringpessar als geschlossener Ring oder als doppelter Halbring
(zweiteilig) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998116349 DE19816349A1 (de) | 1998-04-02 | 1998-04-02 | Aufblasbare Pessare |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998116349 DE19816349A1 (de) | 1998-04-02 | 1998-04-02 | Aufblasbare Pessare |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19816349A1 true DE19816349A1 (de) | 1999-10-14 |
Family
ID=7864390
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998116349 Ceased DE19816349A1 (de) | 1998-04-02 | 1998-04-02 | Aufblasbare Pessare |
Country Status (1)
Country | Link |
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