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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Harninkontinenzvorrichtung.
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In
der älteren
Bevölkerung
ist Harninkontinenz ein äußerst großes Problem.
Ungefähr
50% der in Pflegeheimen lebenden Patienten wurden dort wegen Problemen
mit Harninkontinenz untergebracht. Man schätzt, dass es allein in den
Vereinigten Staaten von Amerika 20 Millionen inkontinente Patienten gibt
und nur 10% dieser Menschen jemals um medizinische Hilfe nachsuchen.
Diejenigen, die unter diesem Zustand leiden, können gesellschaftliche Einzelgänger werden,
weil sie Angst vor einem plötzlichen Urinverlust
und der mit dem Uringeruch verbundenen Peinlichkeit haben. Die meisten
Patienten konnten davon überzeugt
werden, dass Inkontinenz ein natürliches,
mit dem Alter auftretendes Phänomen
ist. Viele Patienten tragen einen Schutzkissen. Dieses ist aber
sehr primitiv und für
die Patienten erniedrigend.
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Größtenteils
tritt Harninkontinenz bei Frauen auf. Unlängst hat man eine Zunahme von
Inkontinenz nach einer Prostatektomie festgestellt, da die Radikalprostataoperationen
in den letzten fünf
Jahren drastisch zugenommen haben.
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Man
muss unterscheiden, ob das Problem bei aktiven, gesunden Personen
auftritt oder bei jemandem, der sich in einem Pflege- oder Altersheim befindet.
Die Behandlungsansätze
werden notwendigerweise verschieden sein. Die in Heimen untergebrachten,
unter Harninkontinenz leidenden Personen können oftmals nicht operiert
werden, um deren Befinden zu verbessern, so dass nicht-invasive
(keine operativen) Wege erforderlich sind. In den meisten Pflegeheimen
ist es derzeit allgemein üblich,
die Patienten mit einem absorbierenden, windelähnlichen Material auszustatten.
Diese veralteten Maßnahmen sind
für den üblen Geruch
in Pflegeheimen und auch für
die hohe Häufigkeit
von lokalen Hautproblemen aufgrund des ständigen Kontakts mit Harn verantwortlich.
Aus verschiedenen Gründen
akzeptieren die meisten Pflegeheime keine Patienten mit Kathetern.
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Es
wurden viele Vorrichtungen entworfen, um das Problem des Harnverlustes
anzugehen, und die mit der Verwendung dieser Vorrichtungen verbundenen
verschiedenen Probleme sind weithin bekannt. Das grundsätzliche
Problem, das bei vielen unter Harninkontinenz leidenden Frauen aufgefunden
wurde, besteht in einem Gefälle
des Blasenhalses und, hiermit verbunden, einem weit offenen Blasenhals
und einem weit offenen oberen Drittel der Urethra, der sogenannten
trichterförmigen
Urethra. Um die Inkontinenz ohne Operation zu beheben, muss man
eine Vorrichtung haben, die entweder die Urethra verschließt oder
den Blasenhals anhebt und die obere Hälfte der Urethra verschließt. Viele
der vorgeschlagenen Vorrichtungen sind zum Platzieren in der Vagina
ausgebildet. Aber eines der mit dem Gebrauch dieser Vorrichtungen
verbundenen Hauptprobleme besteht darin, die Vorrichtung zu fixieren. Um
den Harnfluss besser abzusperren, verwendete man verschiedene andere
Techniken. Erst vor kurzem hat man periurethrale Injektionen unterschiedlicher
Zusammensetzungen eingesetzt. Der Zweck dieser Injektionen besteht
darin, das Urethralumen zu veröden
und somit die Harninkontinenz zu reduzieren. Einige der injizierten
Substanzen enthalten periurethrales Teflon, Kollageninjektionen
und kürzlich
auch periurethrale Injektionen von Eigenfett. In manchen Fällen wurde
eine Harnröhrenkatheterisierung
durchgeführt,
um Inkontinenz zu kontrollieren. Dies birgt die Gefahr schwerwiegender
Infektionen. Neuerdings werden verschiedene Harnröhrenstöpsel zum
Einsetzen in die Urethra zum Verschließen des Lumens entworfen. Diese
Stöpsel
sind Einwegstöpsel
und müssen
nach jedem Harnabgang wieder eingesetzt werden. Einige dieser Stöpsel werden
mittels eines Ballons gehalten, was aber die Gefahr einer Harnröhrenreizung
und -infektion mit sich bringt.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, dass Frauen aus verschiedensten Gründen an
Harninkontinenz leiden und es verschiedene Klassifikationen dieses
Problems gibt. Ganz allgemein gesagt, kann dieser Zustand durch
verschiedene, nicht operative Maßnahmen kontrolliert werden.
Man kann einen Harnröhrenstöpsel einführen, um
den Urin zurückzuhalten,
oder es kann eine Vorrichtung verwendet werden, um den Blasenhals
anzuheben und die obere Hälfte
der Urethra zu verschließen.
Diese Maßnahme
wird in den meisten Fällen
die Kontinenz wiederherstellen.
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In
der
deutschen Patentanmeldung
Nr. 31 39 811 ist eine Vorrichtung beschrieben, in der
eine magnetische Platte operativ an das Schambein angebracht wird.
Ein Tampon, der einen Magneten enthält, wird in die Vagina eingeführt, und
die Magnetkraft zwischen der Platte und dem Magneten soll die Urethra
verschließen.
Tests zeigen, dass diese Prozedur in allen Fällen nicht erfolgreich war;
möglicherweise wegen
des Abstandes zwischen der Platte und dem Magneten. Des Weiteren
ist klar, dass der Tampon weg zu werfen sein soll, so dass der enthaltene
Magnet die Prozedur unerschwinglich teuer macht.
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Zur
Nutzung der magnetischen Anziehungskraft zum Halten einer medizinischen
Vorrichtung wurden auch andere Vorschläge gemacht, wie beispielsweise
in dem
US-Patent 4,154,226 oder
dem
US-Patent 3,952,726 ,
beide von Hennig, und auch in dem
US-Patent
4,258,705 von Sorenson gezeigt. Diese beinhalten aber keine
speziellen Vorrichtungen, die dazu bestimmt sind, die mit Inkontinenz
verbundenen praktischen Probleme zu überwinden.
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Das
US-Patent 3,926,175 zeigt
eine mechanische Vorrichtung, die dazu bestimmt ist, die Blasenkontrolle
zu unterstützen.
Sie erfordert aber eine operative Implantation um den Blasenhals
und die Verwendung einer externen Einrichtung, um die Vorrichtung
zu öffnen
oder zu schließen.
Somit ist deren Installation und Bedienung übermäßig kompliziert.
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Eine
weitere Vorrichtung ist in dem
US-Patent
2,649,086 gezeigt. Sie umfasst einen Gummiring mit radialem
Vorsprung, der in die Vagina eingeführt wird und an der Urethra
anliegt. Das einwandfreie Platzieren dieser Vorrichtung ist aber
kritisch im Hinblick auf deren erfolgreiche Bedienung und deren
Fixierung hängt
rein von der Elastizität
des Ringes ab.
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Es
gibt verschiedene Grundanforderungen, die bei der Ausgestaltung
der Inkontinenzvorrichtungen erfüllt
sein müssen.
Die Vorrichtung muss an Ort und Stelle gehalten werden und dies
appliziert, ob die Urethra innerlich verschlossen wird oder ob der
Blasenhals und die obere Urethra durch eine Vaginalvorrichtung verschlossen
werden. Bei Verwendung einer Vorrichtung muss dafür gesorgt
sein, dass die Blase auf normalem Weg entleert werden kann. In einigen Fällen wird
es vorzuziehen, dass die Entleerung der Blase möglich ist, ohne dass die Vorrichtung
entfernt werden muss. Die derzeit verfügbaren Vorrichtungen erfüllen diese
Erfordernisse nicht zufriedenstellend und es ist somit ein Ziel
der vorliegenden Erfindung, die Nachteile solcher Vorrichtungen
zu beheben oder zu verringern.
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In
allgemeinen Worten schafft die vorliegende Erfindung eine Inkontinenzvorrichtung,
die so positioniert werden kann, dass sie die Urethra verschließt und durch
magnetische Kräfte
in Position gehalten wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im nachfolgenden
Anspruch 1 definiert.
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Obwohl
magnetische Materialien in industriellen und häuslichen Anwendungen weitverbreitet sind,
haben sie in biomedizinischen Vorrichtungen eine begrenzte Anwendung
gefunden; im wesentlichen weil sie an magnetischer Anziehungskraft
verlieren, wenn sie implantiert sind. Die Entdeckung von Seltenerdmagneten
hat für
die biomedizinische Forschung ein neues Gebiet eröffnet. Diese
Magnete, die Neodym-Bor enthalten, und andere Verbindungen sind
leicht erhältlich.
Sie sind deswegen so attraktiv, da sie bis zu 50 mal stärker als
die stärksten Ferrit-
oder Alnico-Magnete sind. Die Seltenerdmagnete sind nicht toxisch
und können
mit biokompatiblen Materialien beschichtet werden. Dadurch ist es möglich, sie
im Körper
zu platzieren, und sie verlieren nicht ihre magnetischen Eigenschaften,
wenn sie beschichtet sind.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
der beschriebenen Vorrichtungen verwendet die Kraft von Neodym-Magneten
und benutzt die verfügbaren
biokompatiblen Materialien, um wirksame Vorrichtungen zur Verhinderung
von Inkontinenz zu schaffen. Um die magnetische Befestigung zu erzielen,
können
in verschiedenen Gewebebereichen des weiblichen Beckens durch Injektion
von metallischen Materialien, die mit biokompatiblen Verbindungen
beschichtet sind, metallische Ablagerungen aufgebaut werden. Während der
letzten zehn Jahre gab es viele Berichte über Teflon, Kollagen oder Fett,
die um den Blasenhals und die obere Urethra einer Frau injiziert wurden,
um zu versuchen, Harninkontinenz zu korrigieren. Es ist nunmehr
möglich,
metallische Ablagerungen zu erzeugen, die als Verankerung zur magnetischen
Befestigung der Inkontinenzvorrichtungen dienen. Es ist auch möglich, metallische
Depots in der Vagina zu schaffen, ohne dass eine Injektion notwendig
ist, indem ein Magnet in einen Tampon eingeklebt oder darin integriert
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein geschmeidiger Träger
vorgesehen, um einen Tampon in der Vagina zu halten. Der Träger wird
durch Einlagerungen von magnetischem Material gehalten, das in die
Vaginawand injiziert wurde und das mit Magneten zusammenwirkt, die
vom Träger
gehalten werden. Somit kann der Träger so konfiguriert werden,
dass er individuellen Bedürfnissen
angepasst, aber sicher durch die Magnete gehalten wird. Vorzugsweise
ist der Tampon wegwerfbar.
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In
einer alternativen Ausführungsform
enthält
eine Inkontinenzvorrichtung eine Außenhülle, die in der Urethra festzumachen
ist. In der Hülle
ist ein Kern vorhanden und wird durch magnetische Kräfte zwischen
der Hülle
und dem Kern gehalten.
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Es
werden nun Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen nur beispielsweise
beschrieben, wobei:
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1 eine
Draufsicht auf eine erste Ausführungsform
einer Inkontinenzvorrichtung ist,
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung von 1 ist,
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3 eine
Ansicht ist, welche die Vorrichtung der 1 in einer
Frau eingesetzt zeigt,
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4 eine
Seitenansicht von 3 ist,
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5 eine
der 3 gleichende Ansicht ist, die eine zweite Ausführungsform
der in einem Mann eingesetzten Vorrichtung zeigt,
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6 eine
Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Inkontinenzvorrichtung
ist,
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7 eine
Vorderansicht der Vorrichtung von 6 ist,
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8 ein
Längsschnitt
einer für
einen Mann bestimmten Harninkontinenzvorrichtung ist,
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9 eine
Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform einer Inkontinenzvorrichtung
zur Verwendung bei Frauen ist,
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10 eine
Ansicht entlang der Linie X-X in 9 ist, und
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11 eine
der 9 gleichende Seitenansicht einer alternativen
Vorrichtung ist.
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Es
wird nun Bezug genommen auf die 1, in der
eine Inkontinenzvorrichtung 10 ein Band 11 umfasst,
das einander gegenüberliegende
Enden besitzt, die umgefaltet sind, um jeweils obere und untere
Arme 12, 14 festzulegen, die, wie mit dem Bezugszeichen 16 gekennzeichnet,
an gegenüberliegenden Enden
miteinander verbunden sind. Jeder der Arme 12, 14 ist
aus einem flexiblen Material gebildet, das magnetisch gemacht ist,
entweder durch eine magnetische Beschichtung oder durch entsprechende Wahl
des zur Herstellung der Arme verwendeten Materials. Vorzugsweise
ist das Band 11 geschmeidig, um ein ”Anpassen” der Vorrichtung 10 zuzulassen. Die
Arme 12, 14 sind mit einem biokompatiblen Material,
typischerweise ein Polymer, beschichtet.
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Ein
verschließender
Tampon 20 ist zwischen den gegenüberliegenden Enden der oberen
Arme 12 positioniert und wird durch den Mittelteil des
unteren Arms 14 gestützt.
In der Seite des Tampons 20 können Einkerbungen 18 eingeformt
sein, um die Enden der Arme 12 zu platzieren. Der Tampon 20 hat
im Querschnitt gesehen eine konvexe obere Fläche 21 und besteht
aus Teflon oder anderem synthetischen oder natürlichen Material, das weich
genug ist, um sich der Urethra anzupassen.
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Der
Tampon 20 ist länglich,
wie in 2 ersichtlich, und weist in Längsachsenrichtung eine vorbestimmte
Krümmung
auf, um sich der Vagina-Harnröhrenwandung
anzupassen. Typischerweise besitzt die Krümmung eine konkave obere Erzeugende.
Der Tampon 20 ist elastisch, um so nach dem Einsetzen an
dem distalen Ende eine schwache Anhebkraft zu generieren. Die Elastizität kommt
entweder von dem Tamponmaterial selbst, das gepresst oder vorbestimmt
gekrümmt
geformt ist, oder von einer mit dem Bezugszeichen 23 gekennzeichneten
elastischen Einlage, die von dem Tamponmaterial umgeben ist. Der
Tampon 20 endet in einer bauchigen Spitze 25, die
den Blasenhals anhebt, wenn der Tampon platziert ist.
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Die
Vorrichtung 10 wird so in die Vagina 22 eingeführt, dass
Sie neben dem Schnittpunkt der Vaginawand 24 und der Urethra 26 zu
liegen kommt. Magnetische Einsätze 28 werden
in dem Periurethralgewebe auf der gegenüberliegenden Seite der Vaginawand 24 platziert.
Entweder sind die Einsätze 28 oder
die Arme 12, 14 magnetisiert und die nicht magnetisierten
Elemente sind magnetisierbar, so dass eine magnetische Anziehung
zwischen den Armen 12, 14 und den Einsätzen 28 besteht.
Angenommen, die Einsätze 28 sind
magnetisiert, dann üben
sie auf die Arme 12, 14 eine ausreichende Kraft
aus, um die Vorrichtung 10 in der Vagina zu halten. Der
Tampon 20 wird derart neben der Urethra 26 positioniert,
dass die konvexe obere Seite 21 die Urethra verschließt. Das
distale Ende des Tampons 20 gelangt mit der oberen Wand
der Vagina 22 in Anlage und dessen Elastizität und Krümmung hebt
den Blasenhals an und verhindert hierdurch, dass Flüssigkeit
in der Urethra fließt.
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Um
die Blase zu entleeren, muss nur die Vorrichtung 10 entfernt
werden, indem die magnetischen Kräfte zwischen den Einsätzen 28 und
den Armen 12, 14 überwunden werden und hierdurch
die Urethra geöffnet
wird. Alternativ hierzu kann der Tampon in eine Position gebracht
werden, in der die Urethra nicht verschlossen ist und die Spitze 25 es
zulässt, dass
sich der Blasenhals absenkt, um die Blase zu entleeren.
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Die
gesamte Vorrichtung kann für
den Einmalgebrauch bestimmt sein oder das Band 11 kann mit
einem Ersatztampon 20 wiederverwendbar sein.
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Die
magnetischen Einsätze 28 können einzelne
Implantate aus magnetisiertem Material sein oder können lokale
Einlagerungen sein, die injiziert oder auf andere Weise in dem Periurethralgewebe platziert
sind, wobei das Periurethralgewebe benachbartes weiches Gewebe,
das Harnröhrenlumen,
die Harnröhrenwand
oder benachbarte Knochenstrukturen umfasst.
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Selbstverständlich könnten die
Einsätze 28 aus
magnetisierbarem Material und die Arme aus magnetisiertem Material
geformt sein, obwohl man annimmt, dass dauerhaft magnetisierte Implantate
zu bevorzugen sind. Seltenerdmagnete, wie beispielsweise Neodym,
werden aufgrund ihrer verstärkten magnetischen
Eigenschaften bevorzugt. Magnetisierbare Einlagerungen können durch
in einem injizierbaren Träger
verteiltes Eisenkarbonpulver geschaffen werden.
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Der
Tampon 20 bewirkt nicht nur den Verschluss der Urethra,
sondern hebt auch den Blasenhals an, was bei der Behebung der Harninkontinenz von
Frauen besonders wirksam sein sollte.
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Einkerbungen 18 in
dem Tampon stellen sicher, dass der Tampon genau ausgerichtet ist.
Es können
aber auch alternative Ausgestaltungen zur Kontrolle oder Ausrichtung
verwendet werden.
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Die
Vorrichtung 10 kann zur Verwendung bei einem Mann modifiziert
werden, wie es in der 5 gezeigt ist, in der gleiche
Bezugszeichen die gleichen Teile kennzeichnen, wobei zur Verdeutlichung
ein Suffix ”a” hinzugefügt ist.
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In
der 5 sind die Einsätze 28a an einer Stelle
in der Scrotal- und Perinealhaut platziert, wo das Harnröhrenlumen
im Wesentlichen subkutan ist. Die Arme 12a, 14a sind
so dimensioniert, dass sie bewirken, dass der Einsatz 20a das
Harnröhrenlumen 30 zusammendrückt. Der
Tampon 20a gleicht dem, wie er zuvor beschrieben wurde,
obgleich er nicht länglich
ist, und ist so dimensioniert, dass er das Harnröhrenlumen 30 verschließt, wenn
er eingebracht und durch die Einsätze 28 gehalten wird.
Ein Entleeren der Blase wird wie zuvor beschrieben durchgeführt, indem
der Einsatz 10 herausgenommen wird.
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Eine
alternative Ausführungsform
ist in der 6 mit einem zur Klarstellung
hinzugefügten
Suffix ”b” gezeigt,
um gleiche Teile zu kennzeichnen. In den Ausführungsformen der 1 bis 4 sind
die magnetischen Einsätze 28 in
der Vaginawand neben der Urethra platziert. Als Alternative sind,
wie in der 6 gezeigt, die Einsätze 28b auf
einer Oberfläche des
tieferen Ischiopublic ramus 40 des Beckens 42 erzeugt.
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Wie
aus den 6 und 7 ersichtlich
ist, umfasst die Vorrichtung 10b ein Paar Arme 12b,
wovon jeder in einem Fuß 44 endet.
Der Fuß 44 trägt einen
Permanentmagneten 46, der mit jeweiligen metallischen Einsätzen 28b zusammenwirkt,
um die Vorrichtung 10b in der Vagina 22b zu halten.
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Die
Arme 12b, 14b sind geschmeidig und können aus
Leichtmetall wie beispielsweise Magnesiumlegierungen oder dergleichen
hergestellt sein oder können
aus nichtmetallischen Polymersubstanzen bestehen und, wenn notwendig,
mit biokompatiblen Materialien beschichtet sein.
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Die
Arme 12b sind mittels einem Brückenteil 48 miteinander
verbunden, das einen Tampon 20b in ähnlicher Weise stützt, wie
es zuvor unter Bezugnahme auf die 2 beschrieben
wurde. Der Tampon 20 kann an dem Brückenteil 80 in einer ähnlich zu
der in 2 gezeigten Weise lösbar festgemacht sein, oder kann
eine magnetische Verbindung benutzen, bei der in dem Tampon 20 ein
geeigneter magnetischer Einsatz enthalten ist.
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Die
Vorrichtung 10b kann somit in die Vagina eingeführt werden
und durch die Einsätze 28b derart gehalten
werden, dass der Tampon 20 die Urethra verschließt und den
Blasenhals anhebt.
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Die
Vorrichtung 10b ist zum Entleeren der Blase, wie oben ausgeführt, entfernbar,
vorzugsweise wird der Tampon 20b eine Öffnungsvorrichtung enthalten,
die es erlaubt, dass die Blase, geleert werden kann, ohne die gesamte
Vorrichtung entfernen zu müssen.
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Das
magnetische Halten eines Harnröhrenstöpsels ist
in der 8 gezeigt, in der gleiche Bezugszeichen verwendet
sind, um gleiche Bauteile zu kennzeichnen, wobei ein Suffix ”c” zur Klarstellung hinzugefügt ist.
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Die
Vorrichtung 10c ist als Stöpsel 32 aus expandierbarem
Schaummaterial geformt, das so dimensioniert ist, dass es in das
Harnröhrenlumen passt.
An einem Ende des Stöpsels 32 ist
eine Zugschnur 34 befestigt und das gegenüberliegende Ende
des Stöpsels
ist am Umfang mit einem Metallband 36 umhüllt. Das
Band 36 kann magnetisiert oder magnetisierbar sein.
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Der
Stöpsel 32 wird
durch magnetische Einsätze 28c gehalten,
die in der Harnröhrenwandung entweder
durch separates Einsetzen oder bevorzugt durch Injektion angeordnet
sind. Ist das Band magnetisiert, so sind die Einsätze magnetisierbar,
und umgekehrt, wenn die Einsätze
magnetisiert sind, ist das Band magnetisierbar.
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Ein
Harnröhrenstöpsel, der
zur Verwendung bei Frauen geeignet ist, ist in den 9 und 10 gezeigt,
in denen gleiche Bezugszeichen die gleichen Teile kennzeichnen,
wobei zur Klarheit ein Suffix ”d” hinzugefügt ist.
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Die
Vorrichtung 10d umfasst eine Außenhülle 50, die dazu bestimmt
ist, in die Urethra eingesetzt zu werden, und ist typischerweise
4,5 cm bis 5 cm lang ist. Die Länge
und der Durchmesser werden mit der Altersgruppe und je nach Patient
variieren. Die Hülle 50 ist
aus Elastomer- oder Polymermaterialien geformt, die biokompatibel
sind oder biokompatibel beschichtet sind. Die Außenseite der Hülle 50 kann ebenfalls
mit biologischen Mitteln behandelt sein, welche die Bildung eines
bakteriellen Biofilms verhindern. In die Hülle 50 sind magnetische
Streifen 52 eingearbeitet, die in Umfangsrichtung voneinander beabstandeten
Stellen angeordnet und so positioniert sind, dass sie mit Einsätzen 28d,
die in der Periurethralwand oder Vaginawand vorhanden sind, zusammenwirken.
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Ein
Kern 54 ist derart dimensioniert, dass er in die Hülle 50 einsetzbar
ist und diese verschließt. An
dem vaginalen Ende des Kerns 54 ist ein Flansch 56 vorhanden,
um eine Drehung des Kerns 54 in der Hülle zuzulassen. Der Kern 54 ist
selbstverständlich dabei
wirksam, die Hülle
abzudichten und einen Ausfluss aus der Blase zu verhindern.
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Der
Kern 54 kann durch eine mechanische Verschlusseinrichtung
gehalten werden, die durch Drehung des Kerns verriegelt oder entriegelt
werden kann, oder kann magnetische Kräfte zum Halten einsetzen, wie
sie in den 9 und 10 gezeigt
ist.
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Ein
magnetischer Streifen 58 ist in die Außenfläche des Kerns 54 eingearbeitet
und wirkt mit den Streifen 52 in der Hülle zusammen. Das Ausrichten
der Streifen 52, 58 schafft eine magnetische Anziehung,
um den Kern 54 zu halten, und eine Drehung des Kerns 54 bewegt
die Streifen voneinander weg, um den Kern zu lösen. In der Vorrichtung 10d sind
die Art der Streifen 52, 58 und der Einsätze 28d so
gewählt,
dass eine wirksame magnetische Zusammenwirkung erzielt wird. Typischerweise
werden die Streifen 52 magnetisiert und die Einsätze 28b und Streifen 58 werden
magnetisierbar sein. Auch die umgekehrte Ausbildung ist denkbar,
es sollte aber die Polarität
der Magnete beachtet werden.
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Das
Vorsehen der Hülle 50 vermeidet
Irritationen, die ansonsten bei wiederholtem Einführen und Entfernen
des Kerns in der Urethra auftreten könnten.
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Eine
alternative Weise zum Halten der Hülle ist in der 11 gezeigt,
in der ein Suffix ”e” verwendet
wird, um gleiche Teile zu kennzeichnen.
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In
der Vorrichtung 10e wird die Hülle 50e durch eine
Knickstange 60 gehalten, die an einem Ende der Hülle 50e angelenkt
ist. Die Knickstange 60 ist relativ schmal, damit die Hülle nicht
wesentlich verschlossen wird, und besitzt mit dem Bezugszeichen 62 gekennzeichnete
Gelenkstellen. Die Gelenkstellen 60 drücken die Knickstange derart,
dass sie senkrecht zur Urethra flach liegt, um den Blasenhals zu
erfassen und ein Entfernen der Hülle 50e zu
verhindern. Die Knickstange 60 kann während des Einführens in
Richtung der Hülle
durch Anwendung eines geeigneten Werkzeuges entlang der Hüllenachse
verlängert
werden und nach dem Lösen
in ihre flache, senkrechte Ausrichtung zurückkehren.
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Der
Kern 54e wird in einer Weise in der Hülle 50e gehalten,
die der zuvor beschriebenen gleicht, was das wiederholte Entfernen
und Einführen
erlaubt.