DE19814324C1 - Einweginhalator zum Inhalieren von flüchtigen Wirkstoffen - Google Patents
Einweginhalator zum Inhalieren von flüchtigen WirkstoffenInfo
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Abstract
Ein Einweginhalator (10) zum Inhalieren von flüchtigen Wirkstoffen durch die Nase (32) weist mindestens eine rohrförmige Hülse (12, 14) auf, die ein erstes (16) und ein zweites Ende (18) besitzt, wobei die Hülse (12, 14) zum Inhalieren mit ihrem ersten Ende (16) in die Nase (32) steckbar ist. Es wird vorgeschlagen, daß die Hülse (12, 14) aus einem dünnen, papier- oder gewebeartigen Trägermaterial besteht, das zumindest bereichsweise mit dem Wirkstoff versehen ist (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft einen Einweginhalator zum Inhalieren von
flüchtigen Wirkstoffen durch die Nase, mit mindestens einer
rohrförmigen Hülse, die ein erstes und ein zweites Ende be
sitzt, wobei die Hülse zum Inhalieren mit ihrem ersten Ende in
die Nase steckbar ist.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein papier- oder gewebeartiges
Trägermaterial zum Formen eines derartigen, rohrförmigen Ein
weginhalators.
Einweginhalatoren sind aus den deutschen Gebrauchsmustern DE 88
00 218 U1 und DE 88 01 258 U1 bekannt.
Der Inhalator gemäß dem DE 88 00 218 U1 dient zum Inhalieren
leichtflüchtiger Stoffe, insbesondere zur Pflege des Mund- und
Rachenraumes. Er besteht aus einer rohrförmigen Hülse, nämlich
einer Zigarettenhülse, deren eines Ende mit einem Zigaretten
filter und deren anderes Ende mit einem Stopfen aus Zellstoff
oder Watte verschlossen ist. Im Innenraum der Zigarettenhülse
befinden sich Füllkörper, die leichtflüchtige, inhalierbare
Stoffe, vorzugsweise ätherische Öle, enthalten. Zum bestim
mungsgemäßen Gebrauch wird dieser Inhalator wie eine Zigarette
"geraucht", ohne jedoch angezündet zu werden, d. h. der Patient
zieht an einem der beiden Stopfen, vorzugsweise an dem Zigaret
tenfilter, und saugt so einen Luftstrom an, der die in den
Füllkörpern enthaltenen leichtflüchtigen Stoffe verflüchtigt
bzw. mitreißt. Auf diese Weise gelangen die Dämpfe der leicht
flüchtigen Stoffe in den Mund- bzw. Rachenraum.
Nachteil dieses bekannten Inhalators ist, daß man an ihm zum
Inhalieren der Wirkstoffe wie bei einer Zigarette "ziehen" muß.
Dies erfordert zwangsläufig ein stärkeres Einatmen als bei nor
malen, natürlichen Atembewegungen. Bei einer länger andauernden
Inhalation, beispielsweise bis hin zu 20 Minuten, kann dies zu
einer Hyperventilation, d. h. zu einer über den Körperbedarf
hinausgehenden Beschleunigung oder Vertiefung der Atmung füh
ren. Eine solche Hyperventilation ist jedoch ungesund, da sie
das natürliche Verhältnis des Sauerstoffs zum Kohlendioxid im
Blut verändert. Dies wiederum kann zu Muskelkrämpfen und im Ex
tremfall zu Ohnmacht führen.
Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Inhalators ist, daß er
aufgrund der erforderlichen starken Einatmung nur zum Inhalie
ren durch den Mund verwendet werden kann. Ein Zuführen von
Wirkstoffen in die Nase, beispielsweise zur Verbesserung der
Nasenatmung, zum Abschwellen der Schleimhäute bei einem Schnup
fen oder zur Schmerzlinderung bei einer Entzündung ist nicht
vorgesehen.
Der in dem DE 88 01 258 U1 beschriebene Inhalator dient zur In
halation von Erfrischungsmitteln. Er umfaßt ebenfalls eine
rohrförmige Hülse, die jedoch aus synthetischem Harz herge
stellt ist. Auf das eine Ende der Hülse ist ein Mundstück mit
einem darin befindlichen Saugkanal lösbar aufgesteckt. Das an
dere Ende der Hülse ist stirnseitig mit einer Abschlußwandung
versehen, die mittig eine Ventilationsöffnung aufweist. Dabei
ist der Durchmesser der Ventilationsöffnung klein im Vergleich
zum Durchmesser der Hülse. Die Hülse selbst ist mit syntheti
schen Harzfasern gefüllt, die mit einer wäßrigen Lösung von
Pfefferminz oder einem ähnlichen erfrischenden Duftmittel im
prägniert sind. Des weiteren gehören zu diesem bekannten Inha
lator eine Kappe, die bei Nichtbenutzung ähnlich wie die Kappe
eines Füllfederhalters über das Mundstück gesteckt wird, sowie
ein Stopfen, der aus demselben Anlaß in die Ventilationsöffnung
an dem zweiten Ende der Hülse steckbar ist. Wenn die genannte
Kappe auf das Mundstück aufgesteckt ist, ähnelt dieser bekannte
Inhalator vom Aussehen her einem Füllfederhalter.
Auch dieser aus dem DE 88 01 258 U1 bekannte Inhalator weist
die bereits genannten Nachteile auf. Zwar besitzt er eine Ven
tilationsöffnung in der Abschlußwandung an dem zweiten Ende,
jedoch fehlt auch ihm ein durchgängiger, freier Saugkanal, da
auch in diesem Fall die Hülse vollständig, und zwar mit hier
synthetischen Harzfasern gefüllt ist. Trotz der Ventilati
onsöffnung ist somit auch hier ein vergleichsweise starkes und
tiefes Einatmen erforderlich, um die in dem Inhalator enthalte
nen Wirkstoffe zu inhalieren.
Darüber hinaus besitzt dieser Inhalator aufgrund seines Auf
baus, der wie gesagt einem Füllfederhalter oder einem anderen,
mit einer Kappe versehenen Stift ähnelt, ein vergleichsweise
großes Gewicht, so daß er auch aus diesem Grund für eine Dauer
inhalation durch die Nase, wie dies Gegenstand der vorliegenden
Anmeldung ist, nicht geeignet ist.
Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Inhalators ist, daß er
praktisch vollständig aus synthetischem Harz hergestellt ist,
was bei seiner Verwendung als Einweginhalator zwangsläufig zu
Entsorgungsproblemen führen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Einweg
inhalator der eingangs genannten Art zu schaffen, der leicht
ist, einfach aufgebaut ist und der zum Inhalieren von Wirkstof
fen durch die Nase geeignet ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Hülse aus einem dün
nen, papier- oder gewebeartigen Trägermaterial besteht, das zu
mindest bereichsweise mit dem Wirkstoff versehen ist.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß man nunmehr auf die
Verwendung von Füllkörpern oder Fasern zur Aufnahme des Wirk
stoffs verzichten kann. Dadurch entfällt auch die Notwendig
keit, die Hülse als Behälter zur Aufnahme von Füllkörpern oder
Fasern auszulegen. Als Folge davon werden keine Abschlußwandun
gen oder Stopfen mehr benötigt.
Dies wiederum hat den wesentlichen Vorteil, daß dadurch ein
durchgehender hohler Saugkanal durch die Hülse vorhanden ist,
der einen geringen Luftwiderstand bietet. Zwar können in oder
an der Hülse des erfindungsgemäßen Inhalators Stege vorgesehen
sein, diese dienen dann jedoch zur mechanischen Stabilisierung
oder zur beabsichtigten Regulierung der durch die Hülse strö
menden Luftmenge.
Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, daß der er
findungsgemäße Einweginhalator aus weniger Einzelkomponenten
besteht als die bekannten Inhalatoren, da wie bereits ausge
führt auf zusätzliche Wandungen oder Stopfen verzichtet werden
kann. Dies wiederum führt dazu, daß sich auch die Herstellung
derartiger Inhalatoren vereinfacht und damit natürlich auch ko
stengünstiger wird.
Der auf dem Trägermaterial vorhandene leichtflüchtige Wirkstoff
dampft ab und wird mit der mittig durch das Rohr durchgesaugten
Luft gleichmäßig vermischt und durch diese verdünnt. Dieser
Vorgang ist mit einem normalen Atmungsvorgang durchzuführen,
ohne daß besonders "gesaugt" werden muß.
Aufgrund der Reduzierung der Zahl der Einzelkomponenten wird
das Gewicht des Inhalators erheblich verringert. Dies ist im
Hinblick auf die Anwendung zur Inhalation durch die Nase vor
teilhaft, so daß der Inhalator in Sitz- oder Stehposition ange
wendet werden kann, ohne daß dieser von Hand gehalten werden
muß, und dennoch nicht von der Nase abrutscht.
Insgesamt gesehen bietet der erfindungsgemäße Einweginhalator
somit die Vorteile eines geringeren Luftwiderstandes, eines ge
ringeren Gewichtes sowie einer vereinfachten Herstellung. Dies
macht ihn geeignet als Einweginhalator zur Inhalation von Wirk
stoffen durch die Nase.
Damit wird die eingangs gestellte Aufgabe durch die Erfindung
vollständig gelöst.
In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülse einen
freien Saugkanal auf, dessen lichter Durchmesser etwa dem
Durchmesser der Hülse entspricht.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Saug- bzw. Luftwider
stand eines derartigen Inhalators äußerst gering ist. Dadurch
wird die Gefahr einer Hyperventilation ausgeschlossen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Trä
germaterial der Hülse nur im Bereich des zweiten Endes mit dem
zu inhalierenden Wirkstoff versehen.
Diese Maßnahme hat den erheblichen Vorteil, daß der abdampfende
Wirkstoff vor dem Eintritt in die Nase eine bestimmte Lauf
strecke in dem Saugkanal zurücklegt. Dabei vermischt er sich
zunehmend mit der durch die Hülse angesaugten Luft, und es wird
vermieden, daß der Wirkstoff in zu starken Konzentrationen
inhaliert wird. Darüber hinaus wird außerdem vermieden, daß der
Wirkstoff direkt mit den Nasenschleimhäuten in Berührung kommt.
Insgesamt ist es somit möglich, die Hülse des Einweginhalators
für eine Anwendung beispielsweise bis hin zu 20 Minuten in ein
Nasenloch zu stecken, ohne daß dies zu einer Reizung oder gar
einer Verätzung während der Inhalation führt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Wirkstoff
in einer Salbenaufbereitung auf das Trägermaterial aufgetragen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich der Wirkstoff auf die
se Weise sehr einfach auf das Trägermaterial aufbringen läßt.
Des weiteren kann der erfindungsgemäße Inhalator dadurch auch
zur Inhalation von bereits handelsüblichen, in Salbenaufberei
tung erhältlichen Wirkstoffpräparaten verwendet werden.
In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist das Trä
germaterial mit einer den Wirkstoff enthaltenden Lösung ge
tränkt oder imprägniert.
Auch diese Maßnahme bietet den Vorteil, daß der Inhalator sehr
einfach mit dem Wirkstoff versehen werden kann und es lassen
sich ebenfalls handelsübliche, als Lösung angebotene Präparate
zur Inhalation verwenden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das erste
Ende der Hülse zur Einführung in die Nase nasengerecht geformt.
Diese Maßnahme bietet den Vorteil, daß das Einführen des Inha
lators in die Nase einfach ist und Verletzungen der Nasen
schleimhäute oder der Nasenscheidewand vermieden werden. Da
rüber hinaus bietet die Maßnahme den Vorteil, daß die Hülse
auch bei einer länger andauernden Inhalation durch die Nase für
den Anwender nicht unangenehm oder schmerzhaft ist.
In einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist die Hülse aus einem flächigen, blattartigen Trä
germaterial gerollt.
Dies bietet insgesamt den großen Vorteil, daß die Hülse sehr
einfach herzustellen ist, da sie so bereits vor dem Zusammen
rollen mit dem zu inhalierenden Wirkstoff versehen werden kann.
Darüber hinaus bietet diese Maßnahme den wesentlichen Vorteil,
daß der erfindungsgemäße Inhalator auch in Form von noch nicht
zusammengerollten, jedoch bereits mit dem zu inhalierenden
Wirkstoff versehenen Blättern vertrieben werden kann. Ein An
wender kann dann das flächige, blattartige Trägermaterial
selbst unmittelbar vor der Inhalation so zusammenrollen, daß
der Durchmesser der Hülse auf die Größe seiner Nasenlöcher ab
gestimmt ist. Darüber hinaus läßt sich der erfindungsgemäße In
halator aufgrund dieser Maßnahme auch in großen Stückzahlen
raumsparend verpacken.
In einer weitergehenden Ausgestaltung dieser Maßnahme ist die
Hülse durch eine Fixierung gegen ein Entrollen gesichert.
Diese Maßnahme ist besonders vorteilhaft, wenn der erfindungs
gemäße Einweginhalator zwar aus einem flächigen, blattartigen
Trägermaterial gerollt ist, jedoch bereits in gerollter Form
als Hülse vertrieben wird. Aufgrund dieser Maßnahme ist dann
gewährleistet, daß sich die Hülse vor ihrer Verwendung nicht
entrollt. Selbstverständlich kann diese Maßnahme jedoch auch in
Verbindung mit den erst vom Anwender zu rollenden Hülsen ver
wendet werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht das
Trägermaterial der Hülse aus einem luftdurchlässigen Material.
Diese Maßnahme hat den besonderen Vorteil, daß der Luftwider
stand der Hülse nochmals verringert ist, da Luft so auch durch
die Seitenwände der Hülse angesaugt wird. Als weiterer wesent
licher Vorteil ergibt sich außerdem, daß die Verdünnung des zu
inhalierenden Wirkstoffes durch diese seitlich angesaugte Luft
noch größer ist und ein zu inhalierender Wirkstoff somit am En
de der Hülse in einer höheren und damit ein größeres Wirkstoff
depot bildenden Konzentration aufgebracht werden kann, ohne daß
der Anwender Gefahr läuft, sich insbesondere zu Beginn der An
wendung durch eine zu hohe Wirkstoffkonzentration zu verletzen.
In einer weiteren Ausgestaltung dieser Maßnahme besteht das
Trägermaterial der Hülse aus Zellulose. Dieses Material ist
aufgrund seiner Luftdurchlässigkeit, seiner Saugfähigkeit und
seiner Umweltverträglichkeit für den Inhalator der vorliegenden
Erfindung besonders gut geeignet.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfaßt der In
halator zwei der genannten Hülsen, die von einer Halteklammer
zusammen gehalten sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die beiden Hülsen zur
gleichzeitigen Inhalation von Wirkstoffen in beide Nasenlöcher
fixiert werden. Die Maßnahme wirkt sich besonders dann vorteil
haft aus, wenn die beiden Hülsen durch die Klammer in einer
anatomisch an die Nase angepaßten Form gehalten werden.
Die Erfindung betrifft wie bereits erwähnt außerdem ein papier-
oder gewebeartiges flächiges Trägermaterial zum Formen eines
rohrförmigen Einweginhalators nach der zuvor dargestellten Erfindung.
Dies gilt insbesondere im Hinblick darauf, daß der erfindungs
gemäße Inhalator, wie ebenfalls bereits erwähnt, auch in Blatt
form vertrieben werden kann, daß die zur Inhalation benötigte
Hülse erst unmittelbar vor der Inhalation vom Anwender zusam
mengerollt wird. Das entsprechende papier- oder gewebeartige
Trägermaterial ist ein aufrollbares Blatt mit einer Kantenlänge
von einigen Zentimetern, vorzugsweise bis zu etwa 10 cm, und
dieses Blatt ist zumindest bereichsweise mit dem zu inhalieren
den Wirkstoff versehen.
Diese Ausgestaltung ist sehr raumsparend. Das blattförmige Trä
germaterial kann in eine Folie eingeschweißt sein, die aufge
rissen wird, das Blatt entnommen und zu einem Rohr gerollt
wird. In dieser Form kann der Inhalator als Beilage in Zeit
schriften oder Werbebroschüren gegeben werden, oder in Apothe
ken oder Drogerien und Auslagen ausgelegt und zum Verkauf ange
boten werden.
In einer Ausgestaltung ist das Blatt etwa rechteckig und ent
lang einer Kante mit dem zu inhalierenden Wirkstoff versehen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das entsprechende Blatt be
sonders einfach herzustellen ist und ein Aufrollen des Blattes
längs zu der mit dem Wirkstoff versehenen Kante zu einer Hülse
führt, die entsprechend der bereits genannten vorteilhaften
Ausgestaltung nur im Bereich des zweiten vom Nasenloch entfern
ten Endes mit dem zu inhalierenden Wirkstoff versehen ist.
Insgesamt ist ein Einweginhalator nach der vorliegenden Erfin
dung in seinen verschiedenen Ausgestaltungen hervorragend zur
nasalen Kaltinhalation von Wirkstoffen, beispielsweise zur In
halation von ätherischen Ölen geeignet. Kaltinhalation bedeutet
dabei, daß die Wirkstoffe zur Inhalation nicht erst durch Er
hitzen verdampft werden müssen, sondern bereits bei normaler
Raumtemperatur zusammen mit der Atemluft inhaliert werden kön
nen. Durch eine derartige nasale Inhalation mit entsprechend
geeigneten Wirkstoffen wird die Nasenatmung verbessert, der
Gasaustausch während der Atmung erleichtert und schließlich
auch die Durchblutung der Nasenschleimhäute angeregt.
Der auf das Trägermaterial der Hülse aufgebrachte Wirkstoff ge
langt mit der Einatemluft in die Nase und darüber hinaus auch
in die oberen Atemwege mit Rachenraum, Nasennebenhöhlen bis
hinein in die Bronchien.
Die Einsatzgebiete für einen Inhalator nach der hier beschrie
benen Erfindung sind dementsprechend infektiöse, allergische
oder atrophische Rhinitis, Sinusitis, Bronchitis oder auch eine
Aromatherapie.
Aufgrund des Aufbaus des erfindungsgemäßen Inhalators ergibt
sich ein angenehmer Luftstrom, der mit dem jeweils gewählten
Wirkstoff angereichert ist und der die Schleimhautareale der
Nase durchströmt. Entsprechend dem gewählten Wirkstoff kann da
bei beispielsweise eine entzündungshemmende oder eine abschwel
lende Wirkung erreicht werden.
Aufgrund des geringen Luftwiderstandes, den der Einweginhalator
nach der hier vorliegenden Erfindung bietet, wird die normale,
natürliche Atmung praktisch nicht behindert. Deshalb und auf
grund seiner leichten Anwendung kann er problemlos überall ein
gesetzt werden, z. B. zu Hause, am Arbeitsplatz oder auch auf
Reisen. Dabei ist sogar auch eine Dauerinhalation, beispiels
weise bis hin zu 20 Minuten, problemlos möglich.
Im Vergleich mit einer Heißinhalation ist die mit dem erfin
dungsgemäßen Inhalator mögliche Kaltinhalation deutlich
schleimhaut- und hautschonender.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an
gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Der erfindungsgemäße Inhalator kann auch zur oralen Inhalation
eingesetzt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger ausgewählter Aus
führungsbeispiele im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeich
nungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemä
ßen Einweginhalators bestehend aus zwei Hülsen, die
in die Nasenlöcher einer Nase eingeführt sind,
Fig. 2 ein blattartiges, flächiges Trägermaterial zum For
men eines erfindungsgemäßen Inhalators,
Fig. 3 das Aufrollen des flächigen, blattartigen Trägerma
terials zu einer Hülse,
Fig. 4 eine Hülse zur Verwendung als Einweginhalator, die
mit einer Fixierung gegen ein Entrollen gesichert
ist und
Fig. 5 eine Hülse zur Verwendung als Einweginhalator, die
ohne Fixierung gegen ein Entrollen ist.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Einweginhalator in seiner
Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Der Einweginhalator 10 umfaßt bei dem hier dargestellten Aus
führungsbeispiel zwei Hülsen 12, 14, die jeweils ein erstes En
de 16 und ein zweites Ende 18 besitzen. Jede der beiden Hülsen
12, 14 umrundet einen Saugkanal 20. Die beiden Enden 16, 18 der
Hülsen 12, 14 sind jeweils offen und bilden eine erste Öffnung
22 an dem ersten Ende 16 und eine zweite Öffnung 24 an dem
zweiten Ende 18. Der Durchmesser 26 des Saugkanals 20 ent
spricht dem lichten Durchmesser 28 der Hülse 12, 14.
Das erste Ende 16 jeder Hülse 12, 14 ist jeweils in ein Nasen
loch 30 einer Nase 32 gesteckt.
Im Bereich ihres zweiten Endes 18 sind die Hülsen 12, 14 mit
einem zu inhalierenden Wirkstoff 34 versehen. Eine Halteklammer
36 hält die beiden Hülsen 12, 14 in einer anatomisch vorteil
haften Art zusammen.
Beim normalen Einatmen durch die Nase 32 wird durch die Öffnung
24 am zweiten Ende 18 der Hülsen 12, 14 Luft 38 angesaugt. Die
se strömt an dem mit dem Wirkstoff 34 versehenen Bereich der
Hülse 12, 14 vorbei und nimmt dabei Moleküle oder Partikel des
abdampfenden Wirkstoffs 34 mit. Diese werden zusammen mit der
angesaugten Luft 38 im Saugkanal 20 der Hülsen 12, 14 in die
Nase 32 transportiert.
Entsprechend der bereits beschriebenen vorteilhaften Ausgestal
tung der Erfindung besteht das Trägermaterial der Hülsen 12, 14
hier aus einem luftdurchlässigen Material, nämlich aus Zellulo
se. Dadurch kann Luft 40 auch seitlich in die Hülsen 12, 14
eintreten. Die Luft 40 vermischt sich im Saugkanal 20 der Hül
sen 12, 14 mit der durch die Öffnung 24 angesaugten Luft 38,
die den Wirkstoff 34 mit sich zieht. Durch diese Vermischung
wird die Konzentration des Wirkstoffes 34 so weit vermindert,
daß eine Reizung oder Verätzung der Nasenschleimhäute der Nase
32 vermieden wird.
Die ersten Enden 16 der Hülsen 12, 14 sind in einer hier nicht
ersichtlichen Weise nasengerecht geformt. Dies kann beispiels
weise eine der Form der Nasenhöhlen angepaßte Verjüngung sein.
Darüber hinaus können die Enden 16 der Hülsen 12, 14 aus einer
dickeren Lage des Trägermaterials oder beispielsweise auch mit
einer ergänzenden, zusätzlichen Materiallage versehen sein, um
insbesondere bei einer länger andauernden Inhalation einen mög
lichen Nasenfluß aufzunehmen.
Fig. 2 zeigt ein flächiges, blattförmiges Trägermaterial zum
Formen eines rohrförmigen Einweginhalators 10. Das Blatt 42 ist
entlang einer Kante 44 mit dem zu inhalierenden Wirkstoff 34
versehen. Dies kann beispielsweise durch Auftragen des Wirk
stoffes 34 in einer Salbenaufbereitung oder durch Tränken bzw.
Imprägnieren des Blattes 42 mit einer den Wirkstoff 34 enthal
tenden Lösung geschehen. Das Blatt 42 ist in etwa rechteckig.
Aus hygienischen Gründen und bei Lagerung ist das Blatt 42 in
einer luftdichten Verpackung, beispielsweise in einer Folie,
eingeschweißt, die zuvor entfernt worden ist.
Quer zu der Kante 44 weist das Blatt 42 eine mit einem Haftkle
bemittel versehene Fixierlasche 46 auf, mittels der das Blatt
42 nach dem Aufrollen gegen ein Entrollen gesichert werden
kann.
Fig. 3 zeigt, wie das Blatt 42 in Richtung der Pfeile 48 zu
einer Hülse 12, 14 aufrollbar ist.
Fig. 4 zeigt eine sich dabei ergebende Hülse 12, die mittels
der Fixierlasche 46 gegen ein Entrollen gesichert ist. Alterna
tiv kann es sich hier um eine durch Feuchtigkeit zu aktivieren
de Klebefläche handeln, wie sie beispielsweise von Zigaretten
papier zum Selbstdrehen von Zigaretten bekannt ist. Aufgrund
der Fixierlasche 46 bleibt die Hülse im aufgerollten Zustand
und bildet den dann in seinem Durchmesser 26 festgelegten
Saugkanal 20. Dadurch kann sie an die jeweilige Größe des Na
senloches 30 angepaßt werden, also ob beispielsweise ein Kind
oder ein Erwachsener den Inhalator anwendet.
In dieser Darstellung sind die übereinander gewickelten Lagen
des Blattes 42, die an der Öffnung 22 sichtbar werden, zur Ver
deutlichung in einem größeren Abstand zueinander dargestellt,
als dieser sich tatsächlich beim Aufwickeln eines Blattes 42
ergibt. Tatsächlich wird bei einem entsprechend dünn gewählten
Blatt 42 der Durchmesser des innerhalb der Hülse 12 gebildeten
Saugkanals 20 in etwa dem Durchmesser 28 der Hülse 12 entspre
chen. Wird der Inhalator als getrennte Hülse 12 angeboten, so
ist auch diese herstellerseitig mit einer Schutzhülle versehen,
die vor dem Gebrauch entfernt wird.
Fig. 5 zeigt eine Hülse 12, die aus einem Blatt 42 ohne eine
Fixierlasche 46 gerollt ist. Aufgrund der fehlenden Fixierung
wird sich das Blatt 42 in Richtung der Pfeile 50, 52 versuchen
zu entrollen. Die diesem Vorgang zugrunde liegende Kraftwirkung
kann, wie bereits oben erwähnt, dazu ausgenutzt werden, die
Hülse 12 dann, wenn sie in das Nasenloch 30 eingesteckt ist, in
diesem festzuhalten.
Neben dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eines er
findungsgemäßen Einweginhalators, bei dem zwei Hülsen 12, 14
mittels der Halteklammer 36 gehalten werden und somit jeweils
in eines der beiden Nasenlöcher 30 gesteckt werden können, kann
ein Einweginhalator nach dieser Erfindung natürlich auch allein
aus einer Hülse 12 bestehen. Diese kann beispielsweise entspre
chend Fig. 4 oder Fig. 5 aus einem Blatt 42 gerollt sein.
Claims (13)
1. Einweginhalator zum Inhalieren von flüchtigen Wirkstoffen
durch die Nase (32), mit mindestens einer rohrförmigen
Hülse (12, 14), die ein erstes (16) und ein zweites Ende
(18) besitzt, wobei die Hülse (12, 14) zum Inhalieren mit
ihrem ersten Ende (16) in die Nase (32) steckbar ist, da
durch gekennzeichnet, daß die Hülse (12, 14) aus einem
dünnen, papier- oder gewebeartigen Trägermaterial besteht,
das zumindest bereichsweise mit dem Wirkstoff versehen
ist.
2. Einweginhalator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (12, 14) einen freien Saugkanal (20) auf
weist, dessen lichter Durchmesser (26) etwa dem Durchmes
ser (28) der Hülse (12, 14) entspricht.
3. Einweginhalator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Trägermaterial der Hülse (12, 14) nur im
Bereich des zweiten Endes (18) mit dem zu inhalierenden
Wirkstoff (34) versehen ist.
4. Einweginhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirkstoff (34) in einer Salben
aufbereitung auf das Trägermaterial aufgetragen ist.
5. Einweginhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägermaterial mit einer den Wirk
stoff (34) enthaltenden Lösung getränkt oder imprägniert
ist.
6. Einweginhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Ende (16) der Hülse (12, 14)
zur Einführung in die Nase (32) nasengerecht geformt ist.
7. Einweginhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse (12, 14) aus einem flächi
gen, blattartigen Trägermaterial gerollt ist (Fig. 3).
8. Einweginhalator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (12, 14) mit einer Fixierung (46) gegen ein
Entrollen (50, 52) gesichert ist.
9. Einweginhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägermaterial der Hülse (12, 14)
aus einem luftdurchlässigen Material besteht.
10. Einweginhalator nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial der Hülse (12, 14) aus Zellulose
besteht.
11. Einweginhalator nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Inhalator zwei der genannten Hül
sen (12, 14) umfaßt, die von einer Halteklammer (36) ge
halten sind.
12. Papier- oder gewebeartiges flächiges Trägermaterial zum
Formen eines rohrförmigen Einweginhalators (10), dadurch
gekennzeichnet, daß das papier- oder gewebeartige Träger
material ein aufrollbares Blatt (42) mit einer Kantenlänge
von bis zu einigen Zentimetern, vorzugsweise etwa bis zu
10 cm, ist und daß dieses Blatt (42) zumindest bereichs
weise mit dem zu inhalierenden Wirkstoff (34) versehen
ist.
13. Papier- oder gewebeartiges Trägermaterial nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, daß das Blatt (42) etwa recht
eckig ist und entlang einer Kante (44) mit dem zu inhalie
renden Wirkstoff (34) versehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998114324 DE19814324C1 (de) | 1998-03-31 | 1998-03-31 | Einweginhalator zum Inhalieren von flüchtigen Wirkstoffen |
PCT/EP1999/002195 WO1999049922A1 (de) | 1998-03-31 | 1999-03-30 | Einweginhalator zum inhalieren von flüchtigen wirkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998114324 DE19814324C1 (de) | 1998-03-31 | 1998-03-31 | Einweginhalator zum Inhalieren von flüchtigen Wirkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19814324C1 true DE19814324C1 (de) | 2000-01-20 |
Family
ID=7863063
Family Applications (1)
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