DE19814068A1 - Optischer Weglängenmodulator - Google Patents
Optischer WeglängenmodulatorInfo
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Abstract
Erfindungsgegenstand ist ein dynamischer optischer Weglängenmodulator für die optische Interferometrie, Holographie und Tomographie. Die optische Weglänge in einem Strahlengang wird dadurch verändert, daß der betreffende Lichtstrahl durch eine Doppelspiegel-Anordnung geführt wird, die aus zwei zueinander parallelen Planspiegeln besteht, die um eine gemeinsame Achse drehbar sind. Durch die Anordnung von Planplatten und Prismen kann eine Weglängen-abhängige Dispersion willkürlicher Größe in den Strahlengang eingeführt werden.
Description
Diese Erfindung betrifft einen optischen Weglängenmodulator zur dynamischen Veränderung
der optischen Weglänge eines Lichtstrahls in der optischen Interferometrie, Holographie und
Tomographie.
In der optischen Interferometrie, Holographie und Tomographie ist es
eine immer wiederkehrende Aufgabe, die optische Weglänge in einem Strahlengang
dynamisch zu verändern. Das kann entweder im Meßstrahl oder im Referenzstrahl des
Interferometers oder der interferometrischen Anordnung in der Holographie und
Tomographie erfolgen. Ein einfaches Beispiel für einen solchen Weglängenmodulator ist ein
bewegter planer Reflektorspiegel, der einen normal zur Spiegelfläche auftreffenden
Lichtstrahl in sich reflektiert. Ein anderes Beispiel eines solchen Weglängenmodulators ist in
der internationalen PCT-Anmeldung WO 92/19930 "Method and apparatus for optical
imaging and measurement" (Prioritätsdatum: 29. April 1991; Erfinder: Huang, D.; Fujimoto,
J. G.; Puliafito, C. A.; Lin, C. P.; Schuman, J. S.) beschrieben. Dort wird ein bewegtes
Dachkantprisma als Reflektor benutzt, um die Weglänge des Referenzlichtstrahls in einem
optischen Tomographiegerät zu modulieren.
Ein weiteres einfaches Beispiel für einen solchen Weglängenmodulator ist ein rotierender
Glaswürfel, der die optische Weglänge eines hindurch gehenden Lichtstrahls in Abhängigkeit
von seinem azimutalen Winkel α verändert. Dies ist in der Abb. 1 dargestellt. Dort
durchläuft der Lichtstrahl 1 den rotierenden Glaswürfel 2, der um eine normal zur
Zeichenebene orientierte Achse 3 drehbar ist oder rotiert. Hiebei wird die optische Weglänge
mit zunehmendem Winkel α größer.
Der rotierende Glaswürfel ist zwar eine sehr einfache und praktikable Methode, kann auch
mit hoher Geschwindigkeit arbeiten, hat aber den Nachteil, daß der Lichtstrahl durch ein
Medium aus Glas oder einem anderen transparenten Werkstoff läuft und damit
Wellenlängen-abhängigen Unterschieden im Brechungsindex, also Dispersion ausgesetzt
wird. Dispersion hat insbesondere in der optischen Kurzkohärenz-Interferometrie
und -Tomographie den gravierenden Nachteil, daß die Kohärenzlänge des Lichtstrahls vergrößert
wird und damit die Auflösung dieser Verfahren verschlechtert wird.
Bei den Meßtechniken der optischen Interferometrie, Holographie und Tomographie ist es
andererseits aber auch oft erforderlich, eine im Meßstrahl vorliegende Dispersion durch eine
gleich große Dispersion im Referenzstrahl zu kompensieren. In diesem Fall muß im
Meßstrahl eine durch die optischen Medien des Meßobjekts und die dort vorliegenden
Weglängen bestimmte Dispersion gezielt nachgebildet werden. In gewissen Fällen muß
darüber hinaus die im Referenzstrahl realisierte Dispersion von der Weglängenänderung
abhängig sein; in manchen Fällen muß sie wiederum Null sein. Auch diesen Forderungen
kann der rotierende Würfel nicht genügen. Dieses Problem wird auch durch die anderen oben
angeführten Weglängen-Modulatoren nicht gelöst.
Es ist daher die technische Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung anzugeben, welche auf
einfache Weise eine optische Weglängenänderung für Lichtstrahlen mit hoher
Geschwindigkeit ermöglicht und dabei eine beliebige Dispersion, die auch Null gewählt
werden kann, in den Lichtstrahlweg einzuführen erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dieser Lichtstrahl durch einen
Doppelspiegel-Weglängenmodulator geführt wird, der aus zwei zueinander parallelen
Planspiegeln besteht, die um eine gemeinsame Achse drehbar sind oder rotieren und der
Lichtstrahl an einem Reflektorspiegel in sich reflektiert wird. Vor diesem Reflektor können
dispergierende Planplatten und Prismen beliebiger Form angebracht werden.
Die Erfindung wird anhand der Abb. 1 bis 4 erklärt.
Abb. 1 zeigt eine bekannte Methode der optischen Weglängenmodulation.
Abb. 2 zeigt das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Doppelspiegel-Weglängen
modulators.
Abb. 3 erläutert das Grundprinzip und eine erste Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Doppelspiegel-Weglängenmodulators näher.
Abb. 4 zeigt weitere Ausformungen der erfindungsgemäßen Anordnung.
Die Ziffern in den Abbildungen bedeuten:
1
Lichtstrahl
2
Glaswürfel
3
Drehachse des Glaswürfels
2
4
und
4
' Planspiegel der Doppelspiegelanordnung
5
Träger der Doppelspiegelanordnung
6
Drehachse des Weglängenmodulators
7
Reflektorspiegel
8
Flächennormale des Reflektorspiegels
9
Strahlteiler
10
Planplatte oder Küvette
11
Lichtstrahl
12
Prisma oder Küvette
14
und
14
' Planspiegel der Doppelspiegelanordnung in gegenüber den Positionen
4
und
4
'
veränderter azimutaler Orientierung.
Die Abb. 2 erläutert das Grundprinzip der Erfindung und zeigt eine erste
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Doppelspiegel-Weglängenmodulators. Dort trifft
der Lichtstrahl 1 zunächst auf einen Doppelspiegel, bestehend aus den Planspiegeln 4 und 4'.
Der Lichtstrahl 1 wird von dem Planspiegel 4 zum Planspiegel 4' reflektiert und von diesem
weiter in der ursprünglichen Richtung zu dem Reflektorspiegel 7. Die beiden den
Doppelspiegel bildenden Planspiegel 4 und 4' sind zueinander parallel und auf einer
rotierenden Scheibe 5 befestigt. Die Scheibe 5 und damit auch die Planspiegel 4 und 4'
rotieren um die Drehachse 6. Da die beiden Planspiegel 4 und 4' zueinander parallel sind,
verläßt der Strahl 1 diese Anordnung parallel zu seiner ursprünglichen Richtung und trifft auf
den Reflektorspiegel 7. Der Spiegel 7 ist mit seiner Flächennormalen 8 parallel zum
Lichtstrahl 1 orientiert. Der Lichtstrahl 1 wird daher in sich reflektiert und verläßt die
Doppelspiegelanordnung als Lichtstrahl 1' entgegengesetzt zur ursprünglichen Richtung. Der
Lichtstrahl 1 hat damit eine vom Drehwinkel α der Doppelspiegelanordnung abhängige
optische Wegstrecke durchlaufen. Da der gesamte Weg zwischen den Spiegeln 4, 4' und 7
durch Luft verläuft, ist der Lichtstrahl praktisch keiner Dispersionswirkung ausgesetzt.
In der Abb. 3 ist die erfindungsgemäße Anordnung im Grundriß ausführlicher
dargestellt. Dort trifft der Lichtstrahl 1 nach Durchlaufen des Strahlteilers 9 auf den aus
Planspiegel 4 und Planspiegel 4' bestehenden rotierenden Doppelspiegel, und wird, wie
schon oben beschrieben, von dort weiter parallel zur ursprünglichen Richtung auf den Spiegel
7 gerichtet. Der am Spiegel 7 reflektierte Strahl 1' läuft denselben Weg zurück und wird
durch den Strahlteiler 9 schließlich vom eintreffenden Strahl 1 getrennt.
Außerdem sind in der Abb. 3 zwei extreme Positionen des Doppelspiegels angedeutet:
einmal mit durchgehender Linie gezeichnet (Planspiegelpositionen 4 und 4'), mit größerer Weglänge; einmal um den Azimutwinkel α im Uhrzeigersinn weitergedreht, mit gestrichelter Linie gezeichnet (Planspiegelpositionen 14 und 14') und mit kürzerer Weglänge. Die Weglänge der Lichtstrahlen 1 und 1' von dem Strahlteiler 9 über den Doppelspiegel zum Reflektorspiegel 7 und zurück über den Doppelspiegel zum Strahlteiler 9 wird also durch den rotierenden Doppelspiegel in Abhängigkeit vom Azimutwinkel α verändert. Dies ist eine der Aufgaben der erfindungsgemäßen Anordnung.
einmal mit durchgehender Linie gezeichnet (Planspiegelpositionen 4 und 4'), mit größerer Weglänge; einmal um den Azimutwinkel α im Uhrzeigersinn weitergedreht, mit gestrichelter Linie gezeichnet (Planspiegelpositionen 14 und 14') und mit kürzerer Weglänge. Die Weglänge der Lichtstrahlen 1 und 1' von dem Strahlteiler 9 über den Doppelspiegel zum Reflektorspiegel 7 und zurück über den Doppelspiegel zum Strahlteiler 9 wird also durch den rotierenden Doppelspiegel in Abhängigkeit vom Azimutwinkel α verändert. Dies ist eine der Aufgaben der erfindungsgemäßen Anordnung.
In vielen Fällen jedoch ist es zusätzlich erforderlich, daß die Wegstrecke, durch die der
Lichtstrahl 1 verläuft, einen festen Betrag von Dispersion aufweist. Das kann durch
Anordnung eines dispergierenden Mediums wie Glas oder eine Flüssigkeit (in einem
Behälter) im Weg des Lichtstrahls erreicht werden. Das ist ebenfalls in der Abb. 3
angedeutet: Dort bedeutet das gestrichelt gezeichnete Rechteck 10 eine Planplatte aus einem
transparenten Werkstoff oder eine mit einer transparenten Flüssigkeit gefüllte Küvette.
Wie man ferner aus Abb. 3 erkennt, wird der Lichtstrahl 1 durch die Drehung des
Doppelspiegels parallel versetzt. Dies ist in der Abb. 3 durch die zu der
Planspiegelposition 14' gehörige, mit gestrichelter Linie gezeichnete Strahlposition 11
dargestellt. Zu jeder azimutalen Orientierung α des Doppelspiegels gehört somit eine andere
Position X des Lichtstrahls 1 am Reflektorspiegel 7. Ordnet man vor dem Reflektorspiegel 7
eine Planplatte 10 oder eine flüssigkeitsgefüllte Küvette an, werden diese von den
Lichtstrahlen 1 und 1' durchsetzt. So wird ein fixer Betrag von Dispersion in den Lichtweg
der Lichtstrahlen 1 und 1' eingeführt. Dies entspricht einer erfindungsgemäßen Anordnung.
Ersetzt man die Planplatte 10 durch ein Prisma 13 oder eine prismenförmige und
flüssigkeitsgefüllte Küvette, kann eine von der Spiegelorientierung α, und damit von der
Weglänge in dem Doppelspiegel-Weglängenmodulator abhängige Dispersion eingeführt
werden. Dies ist in der Abb. 4 dargestellt. Je nach Orientierung des Prismas 12 kann
auch eine mit der Weglänge zunehmende oder abnehmend große Dispersion realisiert
werden. Diese zwei Fälle sind in der Abb. 4 durch die gestrichelt eingekreisten
Teilstrahlengänge dargestellt. Auch diese Anordnungen entsprechen der Erfindung.
Claims (3)
1. Optischer Weglängenmodulator zur dynamischen Veränderung der optischen Weglänge
eines Lichtstrahls in der optischen Interferometrie, Holographie und Tomographie,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser Lichtstrahl (1) durch einen Doppelspiegel-
Weglängenmodulator geführt wird, der aus zwei zueinander parallelen Planspiegeln (14
und 14') besteht, die um eine gemeinsame Achse (3) drehbar sind oder rotieren und der
Lichtstrahl an einem Reflektorspiegel (7) in sich reflektiert wird.
2. Optischer Weglängenmodulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Reflektorspiegel (7) zusätzlich eine Planplatte (10) oder eine flüssigkeitsgefüllte Küvette
mit planparallelen Fenstern angeordnet ist.
3. Optischer Weglängenmodulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Reflektorspiegel (7) zusätzlich eine flüssigkeitsgefüllte prismenförmige Küvette oder ein
Prisma (12) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998114068 DE19814068A1 (de) | 1998-03-30 | 1998-03-30 | Optischer Weglängenmodulator |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998114068 DE19814068A1 (de) | 1998-03-30 | 1998-03-30 | Optischer Weglängenmodulator |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19814068A1 true DE19814068A1 (de) | 1999-10-07 |
Family
ID=7862894
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998114068 Withdrawn DE19814068A1 (de) | 1998-03-30 | 1998-03-30 | Optischer Weglängenmodulator |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19814068A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1391718A1 (de) * | 2001-04-13 | 2004-02-25 | Japan Science and Technology Agency | Schnelles erzeugungsverfahren für optische verzögerungen durch einen drehungsreflektor bei der optischen kohärenztomographie und optische kohärenztomographieeinrichtung |
DE102004028204B3 (de) * | 2004-06-09 | 2005-10-06 | Medizinisches Laserzentrum Lübeck GmbH | Verfahren zur Signalauswertung bei der OCT |
Citations (3)
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EP0171836A2 (de) * | 1984-07-18 | 1986-02-19 | Philips Electronics Uk Limited | Interferometer |
DE29712337U1 (de) * | 1997-07-12 | 1997-10-30 | Hauenstein, Henning Martin, Dipl.-Phys., 95494 Gesees | Vorrichtung zur einstellbaren zeitlichen Verzögerung elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von Lichtstrahlen |
-
1998
- 1998-03-30 DE DE1998114068 patent/DE19814068A1/de not_active Withdrawn
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EP1391718A4 (de) * | 2001-04-13 | 2006-10-11 | Japan Science & Tech Agency | Schnelles erzeugungsverfahren für optische verzögerungen durch einen drehungsreflektor bei der optischen kohärenztomographie und optische kohärenztomographieeinrichtung |
DE102004028204B3 (de) * | 2004-06-09 | 2005-10-06 | Medizinisches Laserzentrum Lübeck GmbH | Verfahren zur Signalauswertung bei der OCT |
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