DE19813864C1 - Verfahren zur Entfernung von Polymerablagerungen auf Maschinenteilen, Apparaten und Werkzeugen aus Metall oder Keramik - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Polymerablagerungen auf Maschinenteilen, Apparaten und Werkzeugen aus Metall oder KeramikInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Polymerablagerungen auf Maschinenteilen, Apparaten und Werkzeugen aus Metall oder Keramik. Die zu reinigenden Teile werden in ein indirekt beheiztes Wirbelbett eines Wirbelbettofens eingebracht und bei einer Betriebstemperatur 380 bis 500 DEG C in zwei aufeinanderfolgenden Reinigungsschritten im Wirbelbett behandelt. Während des ersten Reinigungsschrittes wird das Wirbelbett mit Wasserdampf fluidisiert, wobei eine hydrolytische Zersetzung der an den Teilen anhaftenden organischen Bestandteile erfolgt und Zersetzungsprodukte mit dem zur Fluidisierung eingesetzten Wasserdampfstrom das Wirbelbett verlassen. Der aus dem Wirbelbettofen abgeführte Wasserdampfstrom wird kondensiert. Die Verunreinigung des anfallenden Kondensats wird gemessen, und bei Unterschreitung eines vorgegebenen Grenzwertes erfolgt die Umstellung vom ersten zum zweiten Reinigungsschritt, bei dem das Wirbelbett mit Luft fluidisiert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von
Polymerablagerungen auf Maschinenteilen, Apparaten und
Werkzeugen aus Metall oder Keramik.
Bei der Kunststoffherstellung und -verarbeitung werden
Maschinenteile, Apparate und Werkzeuge mit Kunststoffen,
wie z. B. thermoplastischen Polyestern, Polyamiden,
Polyolefinen u. dgl. verschmutzt. Zur Aufrechterhaltung
einer störungsarmen und problemlosen Produktion müssen die
verschmutzten Teile in regelmäßigen Abständen gereinigt
werden, wobei eine vollständige Entfernung anhaftender
Polymere sowie kurze Reinigungszeiten angestrebt werden und
die zu reinigenden Metall- oder Keramikteile keine
materialmäßige Schädigung erfahren dürfen. Das
Reinigungsverfahren soll einsetzbar sein z. B. zur
Reinigung von Blasköpfen, Schnecken, Extruderköpfen,
Schmelzeverteilern, Spinnpakete und Spinndüsen, Düsen und
Werkzeugen, die in der Kunststoffindustrie eingesetzt
werden.
Es ist bekannt, metallische und keramische Teile in einem
Wirbelbettofen von Polymerablagerungen zu reinigen, dessen
Wirbelbett mit Luft fluidisiert und von außen beheizt wird.
Die zu reinigenden Teile werden in das vorgeheizte
Wirbelbett eingetaucht und bei einer Betriebstemperatur im
Wirbelbett zwischen 450 und 500°C gereinigt. Die Reinigung
beruht auf einer thermischen Zersetzung der anhaftenden
organischen Anteile, wobei im wesentlichen eine
Verschwelung erfolgt. Trotz der hohen Wärmeleitfähigkeit
des Wirbelbettes, welche für eine sehr gleichmäßige
Temperaturverteilung im Wirbelbett sorgt, können durch
exotherme Zersetzungsreaktionen an schlecht zugänglichen
Stellen der zu reinigenden Teile örtliche Temperaturspitzen
auftreten, die das zu reinigende Teil schädigen können. Die
Gefahr einer thermischen Schädigung stellt sich
insbesondere auch dann, wenn große Polymermengen an den zu
reinigenden Teilen haften.
Bei einem aus DE 42 31 306 A1 bekannten Verfahren werden
die zu reinigenden Teile in einem Autoklaven mit Wasser
dampf beaufschlagt, wobei bei einer Temperatur zwischen 400
und 450°C eine hydrolytische Zersetzung der organischen
Bestandteile erfolgt. Eine Nachbehandlung mit Luft kann
sich anschließen. Das Verfahren ermöglicht eine schonende
Reinigung empfindlicher Teil, jedoch ist die Behandlungs
dauer mit bis zu 16 Stunden sehr lang. Hinzukommen
beachtliche Nebenzeiten für die Aufheizung des Autoklaven,
der bei Raumtemperatur beschickt werden muß, und für die
Abkühlung des Autoklaven nach Abschluß der Reinigung.
Schließlich ist nachteilig, daß der Autoklav hermetisch
dicht ausgeführt sein muß, um Luft-/Sauerstoffeinbrüche zu
vermeiden.
Aus DE 34 26 242 C1 ist ein Verfahren zur Entfernung
verschwelbarer, anhaftender Beschichtungen von Metallteilen
bekannt, bei dem die Metallteile in einer geschlossenen
Retorte auf eine Schweltemperatur zwischen 400 und 460°C
gebracht werden und anschließend die anhaftende, verkokte
Beschichtung ebenfalls noch in der Retorte mit Hilfe von
aufgeheiztem Strahlmittel abgestrahlt wird. Die Aufwärmung
der Metallteile erfolgt im unteren Teil der Retorte in
einem Wirbelbett, das von Luft oder einem sauerstofffreien,
inerten Medium erzeugt wird. Das Verfahren ist einsetzbar
zur Reinigung von Gehängestangen und sogenannten
Body-Skits, die beim Lackieren von Automobil-Karosserie
teilen verwendet werden und von Zeit zu Zeit von
Lackschichten befreit werden müssen. Für empfindliche
Maschinenteile, die bei der Kunststoffherstellung und Ver
arbeitung eingesetzt werden und zum Teil an schlecht zu
gänglichen Stellen von Polymerablagerungen befreit werden
müssen, ist das Verfahren nicht geeignet.
Bei einem aus DE 41 28 043 A1 bekannten Verfahren, das zur
Entlackung von lackierten Blechen und insbesondere Altauto
blechen eingesetzt wird, wird ein Wirbelbett mit heißem
Prozeßgas fluidisiert, wobei sich im Wirbelbett eine
Temperatur zwischen 800 und 1100°C einstellt. Auch dieses
Verfahren ist zur Entfernung von Polymerablagerungen auf
empfindlichen Maschinenteilen, Apparaten und Werkzeugen die
nach der Reinigung wieder eingesetzt werden müssen, nicht
geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungs
verfahren anzugeben, welches eine schonende und schnelle
Reinigung polymerverschmutzter Metall- oder Keramikteile
ermöglicht.
Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein
Verfahren zur Entfernung von Polymerablagerungen auf
Maschinenteilen, Apparaten und Werkzeugen aus Metall oder
Keramik, bei dem
die zu reinigenden Teile in ein indirekt beheiztes Wirbelbett eines Wirbelbettofens eingebracht und bei einer Betriebstemperatur von 380 bis 500°C in zwei aufeinanderfolgenden Reinigungsschritten im Wirbelbett behandelt werden,
das Wirbelbett während des ersten Reinigungsschrittes mit Wasserdampf oder einem Wasser/Luft-Gemisch fluidisiert wird, wobei eine hydrolytische Zersetzung der an den Teilen anhaftenden organischen Bestandteile erfolgt und Zersetzungsprodukte mit dem zur Fluidisie rung eingesetzten Wasserdampfstrom das Wirbelbett verlassen,
der aus dem Wirbelbettofen abgeführte Wasserdampfstrom kondensiert wird und
das Wirbelbett während des anschließenden zweiten Reinigungsschrittes zum Zwecke einer oxidativen Pyrolyse von an den Teilen anhaftenden Polymerresten und anhaftenden Zersetzungsprodukten mit Luft fluidisiert wird,
wobei die Verunreinigung des anfallenden Kondensats gemessen wird und bei Unterschreitung eines vorgegebenen Grenzwertes die Umschaltung vom ersten zum zweiten Reinigungsschritt erfolgt.
die zu reinigenden Teile in ein indirekt beheiztes Wirbelbett eines Wirbelbettofens eingebracht und bei einer Betriebstemperatur von 380 bis 500°C in zwei aufeinanderfolgenden Reinigungsschritten im Wirbelbett behandelt werden,
das Wirbelbett während des ersten Reinigungsschrittes mit Wasserdampf oder einem Wasser/Luft-Gemisch fluidisiert wird, wobei eine hydrolytische Zersetzung der an den Teilen anhaftenden organischen Bestandteile erfolgt und Zersetzungsprodukte mit dem zur Fluidisie rung eingesetzten Wasserdampfstrom das Wirbelbett verlassen,
der aus dem Wirbelbettofen abgeführte Wasserdampfstrom kondensiert wird und
das Wirbelbett während des anschließenden zweiten Reinigungsschrittes zum Zwecke einer oxidativen Pyrolyse von an den Teilen anhaftenden Polymerresten und anhaftenden Zersetzungsprodukten mit Luft fluidisiert wird,
wobei die Verunreinigung des anfallenden Kondensats gemessen wird und bei Unterschreitung eines vorgegebenen Grenzwertes die Umschaltung vom ersten zum zweiten Reinigungsschritt erfolgt.
Die polymerverschmutzten Teile werden in dem von einem
feinkörnigen Medium, z. B. Quarzsand, Al2O3-Partikel u. dgl., gebildeten Wirbelbett schnell und gleichmäßig auf die
Betriebstemperatur von 380 bis 500°C, vorzugsweise auf 420
bis 450°C erwärmt. Die schwebenden Partikel umschließen
jede Geometrie vollständig, wobei Polymerablagerungen
schmelzen und aufgrund der Temperatur und der Atmosphäre
zersetzt werden. Das im ersten Reinigungsschritt mit Dampf
fluidisierte Wirbelbett erlaubt die Reinigung von
kunststoffverschmutzten Metallteilen bei niedrigeren
Temperaturen als mit einem mit Luft/Inertgas fluidisierten
Wirbelbett. In der Dampfatmosphäre erfolgt eine endotherme
thermische Zersetzung der Polymere. Die Temperaturgenauig
keit im dampffluidisierten Wirbelbett ist höher als bei
einem mit Luft fluidisierten Wirbelbett. Es erfolgt eine
hydrolytische Zersetzung der organischen Bestandteile,
wobei je nach Polymertyp zusätzlich auch pyrolytische
Zersetzungsreaktionen ablaufen können.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Reinigung
von Metall- und Keramikteilen, an denen große Polymermengen
haften. Mittels des ersten Reinigungsschritts werden die
anhaftenden Polymere zersetzt und entfernt.
Zersetzungsprodukte, die nach dem ersten Reinigungsschritt
noch an den zu reinigenden Teilen haften, werden ebenfalls
bei einer Betriebstemperatur von 380 bis 500°C auf
oxidativem Wege entfernt. Es erfolgt ein Oberflächenfinish.
Eine Überhitzung durch Ablauf exothermer Reaktionen ist
nicht zu befürchten.
Die Zeit für den ersten Reinigungsschritt richtet sich nach
der Dicke der Polymerablagerungen. Erfolgt eine Umschaltung
von dem ersten Reinigungsschritt zum zweiten Reinigungs
schritt zu früh, besteht die Gefahr einer thermischen
Schädigung der zu reinigenden Teile. Wird nach empirischen
Erfahrungswerten die Zeit für den ersten Reinigungsschritt
so ausreichend bemessen, daß auch bei der größtmöglichen,
an den Teilen anhaftenden Polymermenge eine thermische
Schädigung ausgeschlossen ist, so ergeben sich im Regelfall
unnötig lange Behandlungszeiten. Im Hinblick darauf, daß
die Reinigungszeit insgesamt möglichst kurz sein soll, wird
erfindungsgemäß auf indirektem Weg der Fortschritt des
hydrolytischen Abbaues der organischen Bestandteile während
des ersten Reinigungsschrittes gemessen. Die Erfindung
beruht auf der Überlegung, daß die Verunreinigung des
während des ersten Reinigungsschrittes anfallenden
Kondensats in direkter Beziehung zur hydrolisierten
Polymermenge steht und zur Steuerung der Zeitdauer der
einzelnen Prozeßstufen und damit der Reinigungszeiten
insgesamt eingesetzt werden kann. Vorzugsweise wird zur
Messung der Verunreinigung des anfallenden Kondensats eine
Leitfähigkeitsmessung verwendet. Während des ersten
Reinigungsschrittes steigt die elektrische Leitfähigkeit
des Kondensats stark an. Durch Messung und Registrierung
der Leitfähigkeit wird der Verlauf überwacht und das
Prozeßende signalisiert.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, während des ersten
Reinigungsschrittes nicht eine reine Dampfphase zur
Fluidisierung des Wirbelbettes einzusetzen, sondern das
Wirbelbett mit einem Wasserdampf/Luft-Gemisch zu
fluidisieren. Ein Wasserdampf/Luft-Gemisch ermöglicht eine
besonders schnelle Reinigung der Teile und ist bei weniger
empfindlichen Teilen und Teilen mit einfacheren Geometrien
einsetzbar. Bei empfindlichen Teilen, die einer besonders
schonenden Behandlung bedürfen, ist eine Fluidisierung im
reinen Wasserdampfstrom bevorzugt.
Bei Inbetriebnahme des Wirbelbettofens wird das Wirbelbett
zunächst mit Luft fluidisiert und auf eine Starttemperatur
zwischen 300 und 400°C, vorzugsweise etwa 350°C,
vorgeheizt. Die zu reinigenden Teile werden bei der
Starttemperatur in das Wirbelbett eingebracht. Anschließend
wird das Wirbelbett mit Wasserdampf oder mit einem
Wasserdampf/Luft-Gemisch fluidisiert und auf die Betriebs
temperatur aufgeheizt. Nachdem die Reinigung der Teile
erfindungsgemäß ausgeführt worden ist, können die Teile
ohne Abkühlung des Wirbelbettes entnommen und die nächste
Reinigungscharge ohne vorhergehende Abkühlung des
Wirbelbettes eingebracht werden.
In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, daß die
Kondensation des das Wirbelbett verlassenden Wasserdampf
stromes mit einer Gaswäsche kombiniert oder eine Gaswäsche
nachgeschaltet wird. Für die Kondensation und die Gaswäsche
kann ein Gaswäscher eingesetzt werden, der kühlwasserdurch
strömte Einbauten mit Kühlflächen sowie Sprühdüsen für eine
Kühlwassereindüsung enthält. Schließlich liegt es im Rahmen
der Erfindung, daß der das Wirbelbett verlassende Abgas
strom durch eine thermische Nachverbrennung gereinigt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es
zeigen schematisch
Fig. 1 eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 ein Temperatur/Zeit-Diagramm für das erfindungs
gemäße Verfahren.
Die in der Fig. 1 dargestellte Anlage dient zur Reinigung
von metallischen oder keramischen Maschinenteilen,
Apparaten und Werkzeugen, die durch polymere Ablagerungen
verschmutzt sind. Kern der Anlage ist ein Wirbelbettofen 1
mit einem Wirbelbett 2 aus feinkörnigem Medium, z. B.
Quarzsand, Al2O3-Partikeln u. dgl., und ein Kühler 3 zur
Kondensation von Wasserdampf. Das Wirbelbett 2 ist von
außen durch eine elektrische Heizung indirekt beheizt.
Die zu reinigenden Teile 5 werden in das vorgeheizte
Wirbelbett 2 eingebracht und bei einer Betriebstemperatur
von 420 bis 450°C in zwei aufeinanderfolgenden
Reinigungsschritten im Wirbelbett gereinigt. Während des
ersten Reinigungsschrittes wird das Wirbelbett 2 mit
Wasserdampf fluidisiert, welches über die Leitung 6 dem
Verteilerboden 7 des Wirbelbettofens 1 zugeführt wird. In
dem mit Wasserdampf fluidisierten Wirbelbett 2 erfolgt bei
der Betriebstemperatur im wesentlichen eine hydrolytische
Zersetzung der an den Teilen 5 anhaftenden organischen
Bestandteile. Die Zersetzungsprodukte verlassen mit dem zur
Fluidisierung eingesetzten Wasserdampfstrom das Wirbelbett
2 und werden, zumindest teilweise, mit dem aus dem
Wirbelbettofen abgeführten Wasserdampfstrom, Kühler 3
kondensiert.
Mittels einer Meßeinrichtung 8 wird die elektrische
Leitfähigkeit des anfallenden Kondensats 9 gemessen. Die
elektrische Leitfähigkeit steht in direkter Beziehung zur
hydrolisierten Polymermenge und wird zur Steuerung der
Zeitdauer des ersten Reinigungsschrittes eingesetzt. Mit
Einsetzen der hydrolytischen Zersetzungsreaktionen steigt
die elektrische Leitfähigkeit des Kondensats 9 zunächst
stark an und durchläuft ein Maximum. Bei Unterschreiten
eines vorgegebenen Grenzwertes wird das Dampfventil 10
geschlossen und wird Luft über die Leitung 11 dem
Verteilerboden 7 des Wirbelbettofens 1 zugeführt. Damit
beginnt der zweite Reinigungsschritt. Während des zweiten
Reinigungsschrittes wird das Wirbelbett 2 mit Luft
fluidisiert, wobei eine oxidative Nachbehandlung der
Oberflächen erfolgt.
Die Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren in einem
Temperatur/Zeit-Diagramm. Das Wirbelbett ist auf eine
Starttemperatur T1 von 350°C vorgeheizt. Die Start
temperatur liegt im Bereich der Polymerschmelzentemperatur,
jedoch unter der Pyrolysetemperatur. Die zu reinigenden
Metallteile werden in das vorgeheizte Wirbelbett 2
eingesetzt, welches mit Dampf fluidisiert und auf die
Betriebstemperatur T2 von 420 bis 450°C aufgeheizt wird.
Mit Erreichen der Betriebstemperatur T2 setzt der erste
Reinigungsschritt I ein. Sobald die anhaftenden
Polymerablagerungen hydrolytisch zersetzt sind und die
Zersetzungsprodukte mit dem Wasserdampfstrom aus dem
Wirbelbett 2 ausgetragen sind, was durch
Leitfähigkeitsmessung des anfallenden Kondensats 9
ermittelt wird, erfolgt eine Umschaltung zum zweiten
Reinigungsschritt II, bei dem das Wirbelbett 2 mit Luft
fluidisiert wird. Nach Beendigung des zweiten
Reinigungsschrittes II werden die gereinigten Teile 5 aus
dem Wirbelbett 2 entnommen und wird das Wirbelbett 2 mit
einer neuen Charge beladen oder entsprechend der
Darstellung in Fig. 2 mit Luft abgekühlt.
Im Ausführungsbeispiel ist der Kühler 3 für die
Kondensation des austretenden Wasserdampfes in einem
Gaswäscher 12 angeordnet. Der Gaswäscher 12 weist
kühlwasserdurchströmte Einbauten mit Kühlflächen für die
Kondensation des Wasserdampfes sowie Sprühdüsen 13 für eine
zusätzliche Kühlwassereindüsung auf. Durch die
Wassereindüsung werden nicht kondensierbare Gasbestandteile
ausgewaschen. Zusätzlich bewirkt die Wassereindüsung einen
Kühleffekt.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, den das Wirbelbett 2
verlassenden Abgasstrom auch durch eine thermische Nachver
brennung 14 zu reinigen.
Die Fluidisierung während des ersten Reinigungsschrittes
erfolgt vorzugsweise mit reinem Wasserdampf. Im Rahmen der
Erfindung liegt es auch, ein Wasserdampf/Luft-Gemisch
während des ersten Reinigungsschrittes zur Fluidisierung
des Wirbelbettes einzusetzen. Eine Fluidisierung mit
Wasserdampf/Luft ermöglicht eine besonders schnelle
Reinigung und ist bei weniger empfindlichen Teilen
geeignet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Entfernung von Polymerablagerungen auf
Maschinenteilen, Apparaten und Werkzeugen aus Metall oder
Keramik, bei demdie zu reinigenden Teile (5) in ein indirekt beheiztes
Wirbelbett (2) eines Wirbelbettofens (1) eingebracht
und bei einer Betriebstemperatur (T2) von 380 bis
500°C in zwei aufeinanderfolgenden Reinigungsschrit
ten (I, II) im Wirbelbett behandelt werden,
das Wirbelbett (2) während des ersten Reinigungs schrittes (I) mit Wasserdampf oder einem Wasserdampf/Luft-Gemisch fluidisiert wird, wobei eine hydrolytische Zersetzung der an den Teilen anhaftenden organischen Bestandteile erfolgt und Zersetzungs produkte mit dem zur Fluidisierung eingesetzten Wasserdampfstrom das Wirbelbett (2) verlassen,
der aus dem Wirbelbettofen (1) abgeführte Wasserdampf strom kondensiert wird und
das Wirbelbett (2) während des anschließenden zweiten Reinigungsschrittes (II) zum Zwecke einer oxidativen Nachbehandlung von an den Teilen anhaftenden Polymerresten und anhaftenden Zersetzungsprodukten mit Luft fluidisiert wird,wobei die Verunreinigung des anfallenden Kondensats (9) gemessen wird und bei Unterschreitung eines vorgegebenen Grenzwertes die Umschaltung vom ersten zum zweiten Reinigungsschritt (I, II) erfolgt.
das Wirbelbett (2) während des ersten Reinigungs schrittes (I) mit Wasserdampf oder einem Wasserdampf/Luft-Gemisch fluidisiert wird, wobei eine hydrolytische Zersetzung der an den Teilen anhaftenden organischen Bestandteile erfolgt und Zersetzungs produkte mit dem zur Fluidisierung eingesetzten Wasserdampfstrom das Wirbelbett (2) verlassen,
der aus dem Wirbelbettofen (1) abgeführte Wasserdampf strom kondensiert wird und
das Wirbelbett (2) während des anschließenden zweiten Reinigungsschrittes (II) zum Zwecke einer oxidativen Nachbehandlung von an den Teilen anhaftenden Polymerresten und anhaftenden Zersetzungsprodukten mit Luft fluidisiert wird,wobei die Verunreinigung des anfallenden Kondensats (9) gemessen wird und bei Unterschreitung eines vorgegebenen Grenzwertes die Umschaltung vom ersten zum zweiten Reinigungsschritt (I, II) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Wirbelbett (2) bei
einer Fluidisation mit Luft auf eine Starttemperatur (T1)
zwischen 300 und 400°C vorgeheizt wird und nachdem die zu
reinigenden Teile in das vorgeheizte Wirbelbett eingebracht
worden sind, das Wirbelbett bei einer Fluidisation mit
Wasserdampf oder einem Wasserdampf/Luft-Gemisch auf die
Betriebstemperatur (T2) aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei zur
Messung der Verunreinigung des Kondensats (9) eine
Leitfähigkeitsmessung eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der
Wasserdampfstrom kondensiert und die Abluft einer Gaswäsche
unterzogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei für die Kondensation
und die Gaswäsche ein Gaswäscher (12) eingesetzt wird, der
kühlwasserdurchströmte Einbauten mit Kühlflächen sowie
Sprühdüsen (13) für eine Wassereindüsung enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der
das Wirbelbett verlassende Abgasstrom durch eine thermische
Nachverbrennung (14) gereinigt wird.
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DE19813864A DE19813864C1 (de) | 1998-03-27 | 1998-03-27 | Verfahren zur Entfernung von Polymerablagerungen auf Maschinenteilen, Apparaten und Werkzeugen aus Metall oder Keramik |
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- 1998-03-27 DE DE19813864A patent/DE19813864C1/de not_active Expired - Fee Related
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