DE19811955A1

DE19811955A1 - Verfahren zum Verlegen von Kabeln

Info

Publication number: DE19811955A1
Application number: DE1998111955
Authority: DE
Inventors: Mathias Holtz; Uwe Fischer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-03-13
Filing date: 1998-03-13
Publication date: 1999-09-16

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verlegen von Kabeln im Innenraum von Rohren. Die Verlegung des Kabels erfolgt gleichzeitig mit der Sanierung des Rohres durch das Einziehen eines Sanierungssschlauches. Das neue Verfahren sieht vor, das Kabel, beispielsweise ein Kommunikationskabel, an der Innenwand des Rohres zwischen der Außenwand des Sanierungsschlauches und der Innenwand des Kanalrohres zu verlegen. Es kann anstelle des Kabels auch ein Installationsrohr verlegt werden, in das das Kabel eingebracht wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen von Kabeln parallel zu vorhandenen Rohrleitungen. Es ist bekannt, daß man vorhandene Rohrleitungen nicht nur zum Durchleiten von Medien nutzt, sondern darüber hinaus andere Anwendungen vornimmt. So z. B. ist es bekannt, Kanalrohrabwassersysteme gleichzeitig dafür zu verwenden, Kommunikationsnetze darin zu installieren, um den Teilnehmern einen Anschluß zu ermöglichen. Es bedarf eines großen technischen Aufwandes, Kabel in unzugänglichen Kanalrohren zu verlegen (z. B. Robotertechnik). Außerdem ist es möglich, alte und verschlissene Rohrsysteme mittels Rohrreliningverfahren zu sanieren.

Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Kabel - und flexiblen Rohrinstallationen in sehr einfacher Weise durchzuführen, bei gleichzeitiger Sanierung einer verschlissenen oder defekten Rohrstrecke eines Rohrsystems.

Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit einer notwendigen Schlauchreliningsanierung eine gleichzeitige Verlegung von Kabeln oder flexiblen Installationsrohren in sehr einfacher und preiswerter Weise möglich ist. Das Verfahren ermöglicht weiterhin in fast jedem Rohrnenndurchmesser eine sichere Installierung von Kabeln oder flexiblen Installationsrohren der entsprechenden Dimension. Durch das Abdecken der Kabel oder der flexiblen Installationsrohre mit dem eingesetzten Sanierungsschlauch sind Kabel und Installationsrohre vor den jeweiligen Medien in den Rohrleitungssystemen geschützt und kommen mit ihnen nicht in Berührung. Die Verklebung von Rohrinnenwand, Kabel oder flexiblem Installationsrohr mit dem Sanierungsschlauch ergibt eine feste mechanische Verbindung ohne weitere mechanische Hilfsmittel. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 3 angegeben. Die Weiterbildung nach Patentanspruch 3 ermöglicht es, eine Fixierung des zu installierenden Kabels oder flexiblen Installationsrohres über die gesamte Länge der Sanierungsstrecke mittels Kleber, mit dem der Sanierungsschlauch verklebt ist, an der Innenwand des Rohres zu arretieren.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 4 angegeben. Die Weiterbildung nach Patentanspruch 4 ermöglicht es, Kabel oder flexible Installationsrohre, die durch Ein- und Ausgänge in geschlosssene Rohrsysteme führen und zu Undichtigkeiten führen können, mit dem Schlauchreliningverfahren wie Leckstellen in defekten Rohrsystemen abzudichten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1: die schematische Darstellung der gleichzeitigen Installierung eines Kabels und der Sanierung des Rohres durch das Schlauchreliningverfahren,

Fig. 2: die schematische Darstellung von einer Kabeldurchführung vom Inneren eines geschlossenen Rohrsystems in die Umwelt mit Abdichtung durch das Schlauchreliningver fahren,

Fig. 3: die schematische Darstellung eines gleichzeitigen Einbringens des Kabels und des Sanierungsschlauches.

Ein Kabel 3 wird in ein Abwasserrohr 1 mit Hilfe des Schlauchreliningverfahrens positioniert und befestigt. Dabei wird das Kabel 3 durch das gereinigte Abwasserrohr 1 auf geeignete Weise eingezogen. Mit Hilfe von geeigneten technischen Hilfsmitteln wird das Kabel 3 in die gewünschte Position im Rohrinneren gebracht. Vorzugsweise ist bei waagerecht verlegten Rohren der Scheitelbereich zu nutzen, aber auch jede andere Positionierung ist möglich. Um das Kabel 3 aus dem Kanalrohr 1 zum Teilnehmer oder Kunden zu bringen, wird eine Bohrung 6 durch das Kanalrohr 1 an geeigneter Stelle gefertigt. Das Kabel 3 wird beim Einziehen in das Kanalrohr 1 zweckmäßigerweise durch die Bohrung 6 vom Inneren des Kanalrohres 1 nach außen geführt oder umgekehrt. Der Sanierungsschlauch 2 und das Kanalrohr 1 zwängen beim Sanierungsvorgang das Kabel 3 ein und umschließen es. Der Klebstoff 7, der beim Reversierprozeß vom Sanierungsschlauchinneren zum Sanierungsschlauchäußeren gebracht wird, benetzt das Kabel 3 gleichmäßig und bringt nach seiner Aushärtung eine feste Verbindung zwischen den drei Komponenten.

Der Sanierungsschlauch 2 wird an den Stellen, an denen das Kabel 3 aus dem Kanalrohr 1 hinein- oder hinausführt, deutlich übersaniert, so daß nach der Bohrung 6 eine ganzflächige Verklebung über den gesamten Umfang des Kanalrohres 1 stattfindet.

Das Überdecken des Sanierungsschlauches 2 über die Bohrung 6 und die vollständige Verklebung des Sanierungsschlauches 2 auf dem Kanalrohr 1 ermöglicht eine zuverlässige Abdichtung des Kanalrohres 1.

Claims

1. Verfahren zum Verlegen von Kabeln, bei dem das Kabel parallel zu einem vorhandenen Rohr verlegt und im Inneren des Rohres ein Sanierungsschlauch verlegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel (3) an der Innenwand des Rohres (1) zwischen der Außenwand des Sanierungsschlauches (2) und der Rohrinnenwand verlegt wird.

2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle des Kabels (3) ein flexibles Installationsrohr (4) verlegt wird, in das das Kabel (3) eingebracht wird.

3. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierung des Kabels (3) bzw. des Installationsrohres (4) an der Innenwand des Rohres (1) durch das gleiche Klebemittel erfolgt, durch das der Sanierungsschlauch (2) an der Innenwand des Rohres (1) arretiert wird.

4. Verfahren nach Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel (3) bzw. Installationsrohr (4) vor dem Einbringen des Sanierungsschlauches durch eine Öffnung (5) in der Mantelfläche des Rohres (1) von außerhalb des Rohres (1) an die Innenwand des Rohres (1) geführt wird, eine gewisse Strecke dort verläuft und über eine weitere Öffnung (6) in der Mantelfläche des Rohres (1) wieder nach außerhalb des Rohres (1) geführt wird.

5. Verfahren nach Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, däß das Einbringen des Kabels (3) bzw. Installationsrohres (4) in das Rohrinnere gleichzeitig und parallel mit dem fortlaufenden Einbringen des Sanierungsschlauches (2) erfolgt.

6. Verfahren nach dem Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel (3) bzw. Installationsrohr (4) vor dem Einbringen in das Rohr (1) mit dem Sanierungsschlauch (2) fest verbunden wird.