DE19811654C1 - Frontkraftheber für Traktoren - Google Patents

Abstract

Ein Frontkraftheber für Traktoren zur in senkrechter Richtung verschwenkbaren Anbringung von Bearbeitungsgeräten an der Frontseite umfaßt eine einerseits am Traktor fest angebrachte und andererseits mit einem Querträger (4b) der die Hubarme (1) des Frontkrafthebers aufnehmenden Schwinge (4) gelenkig verbundene Haltestütze (9), die über nur einen, im wesentlichen waagerecht angeordneten Hubzylinder (13) mit einem am Querträger (4b) der Schwinge (4) starr befestigten Hebel (7) verbunden ist. Die Vorrichtung zeichnet sich durch einen geringen Material- und Montageaufwand aus und kann aufgrund einer auf einfache Weise einstellbaren Grundstellung der Hubarme für unterschiedliche Traktortypen eingesetzt werden. Sie ist schmal und kompakt gebaut, so daß erforderliche Zusatzgewichte problemlos angebracht werden können.

Description

Die Erfindung betrifft einen Frontkraftheber zur höhenverstellbaren, austauschbaren Anbringung eines Bearbeitungsgeräts an der Frontseite eines Traktors, bestehend aus einer am Traktor mittels Seitenplatten angelenkten Schwinge mit das an einem Oberlenker gehaltene Bearbeitungsgerät aufnehmenden Hubarmen (Unterlenker) und einem zum Verschwenken der Schwinge dienenden Hubzylinder, dessen Kolbenstange an das freie Ende eines an einem Querträger der Schwinge befestigten Hebels gelenkig angeschlossen und der an einer mittigen Haltestütze abgestützt ist, die den Oberlenker trägt und zumindest einerseits am Traktor gehalten ist.

Bei einem bekannten Frontkraftheber ist im Frontbereich des Traktors ein stabiler Halterahmen zur gelenkigen Aufnahme der Schwinge in dessen unterem Bereich und zur Halterung von zwei senkrecht angeordneten, auf die Schwinge wirkenden Hubzylindern in dessen oberem Bereich vorgesehen.

Diese Rahmenbauweise eines Frontkrafthebers hat einen großen Platzbedarf, so daß die bei der Feldarbeit erforderliche Anbringung von Zusatzgewichten am Traktor Schwierigkeiten bereitet. Zum anderen ist die zur Aufnahme der auftretenden Kräfte robust ausgeführte Rahmenkonstruktion materialseitig und im Hinblick auf die Anordnung von zwei Hydraulikzylindern und die in diesem Zusammenhang vorgesehen Zuleitungen und Befestigungsmittel auch konstruktiv aufwendig. Schließlich ist es erforderlich, den Rahmen entsprechend der spezifischen Ausbildung der jeweiligen Traktorbauart zu dimensionieren, um eine bestimmte Grundeinstellung der das Bearbeitungsgerät aufnehmenden Hubarme relativ zum Boden zu erhalten.

Aus der DE 27 58 978 ist ein gattungsgemäßer Frontkraftheber bekannt, der eine an der Frontseite des Traktors angelenkte Schwinge besitzt, bestehend aus zwei Unterlenkern und einer Hubwelle, einem Oberlenker sowie einem an einem Tragbock gehaltenen Hubzylinder mit einer Kolbenstange zur Einwirkung auf einen fest mit dem Querträger verbundenen Hebel zum Verschwenken der Schwinge. Bei diesem Frontkraftheber sind jedoch der Oberlenker und der Hubzylinder an einem unmittelbar mit dem Traktor verbundenen gußeisernen Tragbock angebracht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen konstruktiv und materialseitig einfach aufgebauten gattungsgemäßen Frontkraftheber mit geringem Platzbedarf anzugeben, bei dem die von dem Hubzylinder ausgehenden Gegenkräfte zum großen Teil auf die Schwinge zurückgeleitet und somit von den Befestigungsmitteln des Traktors ferngehalten werden, so daß eine leichtere und einfachere, auch bei unterschiedlichen Traktor­ bauarten mit geringerem Befestigungsaufwand montierbare Konstruktion gegeben ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Hubzylinder mittig und in im wesentlichen waagerechter Lage an einem nach vorne und U-förmig gekröpften Kraftübertragungsteil der Haltestütze angeordnet ist, die andererseits unten mit dem Querträger der Schwinge gelenkig verbunden und von den Seitenplatten abgesetzt ist.

Der Grundgedanke der Erfindung liegt mithin in der festen Ankopplung einer Haltestütze am Traktor, die einerseits mit der Schwinge gelenkig verbunden ist und diese auch hält und andererseits an den Hubzylinder angeschlossen ist, um die von diesem ausgehenden Gegen­ kräfte zu einem erheblichen Teil auf die Schwinge zu­ rückzuleiten und dadurch von den Befestigungsmitteln mit dem Traktor fernzuhalten, wobei das Verschwenken der Schwinge über den an dieser angebrachten Hebel mit nur einem, im wesentlichen waagerecht angeordneten Hubzylinder erfolgt.

Dieser Frontkraftheber ist schmal und kompakt gebaut und läßt somit die Anbringung von Zusatzgewichten in dem gewünschten Umfang zu. Er ist zudem vergleichsweise leicht und materialsparend ausgebildet, da die vom Hubzylinder ausgehenden Gegenkräfte über die Haltestüt­ ze teilweise auf die Schwinge übertragen werden.

Die Kraftübertragung auf die Schwinge über einen Hebelarm erlaubt durch die Wahl seiner Lage im Verhält­ nis zu den Hubarmen eine zugmaschinenspezifische Grund­ einstellung der Hubarme, so daß unterschiedliche Trak­ torbauarten mit im wesentlichen dem gleichen Front­ kraftheber ausgerüstet bzw. nachgerüstet werden können.

Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die Haltestütze aus einem senkrechten Halteteil, das am Traktor befestigbar ist, und dem rechtwinklig bis spitzwinklig abgebogenen Kraft­ übertragungsteil, an dem einerseits der Hubzylinder angebracht ist und dessen freies Ende den Querträger der Schwinge gelenkig umfaßt.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der zugehörigen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Frontkrafthebers und

Fig. 2 eine Draufsicht des Frontkrafthebers nach Fig. 1.

Der Frontkraftheber verfügt über zwei in senkrechter Richtung verschwenkbare Hubarme (Unterlenker) 1 mit an deren jeweils freiem Ende vorgesehenen Aufnahmehaken 2, in die ein an der Frontseite eines Traktors (nicht dargestellt) angebrachtes Bearbeitungsgerät (nicht dargestellt) eingesetzt wird. Das Bearbeitungsgerät wird außerdem am freien Ende eines oberhalb der Hubarme 1 schwenkbar am Frontkraftheber angelenkten Oberlenkers 3 angeschlos­ sen, so daß es in einer Dreipunktaufhängung heb- und senkbar an der Frontseite des Traktors angebracht ist.

Das dem Aufnahmehaken 2 gegenüberliegende Ende der beiden Hubarme 1 ist jeweils an dem freien Ende von Schenkeln 4a einer U-förmigen Schwinge 4 befestigt. Die beiden Schenkel 4a sind durch einen Querträger 4b miteinander verbunden und bilden so die Schwinge 4. Die Schwinge 4 ist zwischen zwei am Traktor (nicht darge­ stellt) parallel zueinander befestigbaren Seitenplatten 5 in je einem Gelenkbolzen 6 an den Stirnseiten des Querträgers 4b drehbar gelagert. Die Schenkel 4a der Schwinge 4 sind hier, wie Fig. 2 zeigt, jeweils aus zwei parallel im Abstand angeordneten Schenkelteilen gebildet, zwischen denen auf der einen Seite die Hubarme 1 befestigt sind, während auf der gegenüberliegen­ den Seite die Gelenkbolzen 6 zur gelenkigen Verbindung mit den Seitenplatten 5 angeordnet sind.

Auf dem Querträger 4b der Schwinge 4 ist mittig ein Hebel 7 starr befestigt. Der Hebel 7 ist hier aus zwei parallel angeordneten, an den freien Enden durch einen Gelenkbolzen 8 verbundenen Hebelplatten 7a gebildet. An dem Querträger 4b der Schwinge 4 ist außerdem eine Haltestütze 9 mit ihrem einen freien Ende - den Quer­ träger 4b umfassend - drehbar gelagert. Die Haltestütze 9 besteht zum einen aus einem senkrechten Halteteil 9a (Befestigungsteil) mit einem in diesem Bereich starr befestigten Kupplungsstück 10 und zum anderen aus einem an das senkrechte Halteteil 9a anschließenden, etwa U-förmig ausgebildeten Kraftübertragungsteil 9b, dessen freies Ende drehbar an dem Querträger 4b der Schwinge 4 angeschlossen ist. Im Ausführungsbeispiel verläuft der freie Schenkel des U-förmigen Kraftübertragungsteils 9b etwa parallel zur Flurebene, d. h. waagerecht zum Querträger 4b der Schwinge 4 hin, oder senkrecht im Verhältnis zum Halteteil 9a.

Die Haltestütze 9 ist, wie aus Fig. 2 erkennbar ist, aus zwei parallelen Teilstücken 9c gebildet, um zwi­ schen diesen zum einen das Kupplungsstück 10 und zum anderen einen Gelenkbolzen 11 zur Halterung des Ober­ lenkers 3 sowie einen Gelenkbolzen 12 zur Anbringung eines im wesentlichen waagerecht angeordneten, doppelt­ wirkenden Hubzylinders 13, befestigen zu können. Die Kolbenstange 13a des Hubzylinders 13 ist ihrerseits an den Gelenkbolzen 8 des Hebels 7 angeschlossen.

Die gesamte Vorrichtung ist zum einen über das Kupp­ lungsstück 10 und eine Aufhängeeinrichtung des Traktors (nicht dargestellt) und andererseits über die Seiten­ platten 5 mit dem Traktor verbunden. Das Bearbeitungs­ gerät (nicht dargestellt) wird in die Aufnahmehaken 2 eingesetzt und an den Oberlenker 3 angeschlossen. Durch Inbetriebsetzen des Hubzylinders 13 wirkt dessen Kol­ benstange 13a auf den mit der Schwinge 4 verbundenen Hebel 7, um dadurch die Hubarme 1 entsprechend der strichlierten Darstellung in Fig. 1 aufwärts oder abwärts zu bewegen. Die dabei vom Hubzylinder 13 ausge­ henden Gegenkräfte werden auf die Haltestütze 9 und von dieser wieder auf den Querträger 4b der Schwinge 4 übertragen, so daß die auf den Traktor bzw. dessen Befestigungsmittel mit dem Frontkraftheber übertragenen Kräfte gering sind und die Seitenplatten und Kupplungs­ elemente am Traktor entsprechend entlastet sind und demzufolge gering dimensioniert werden können. Anderer­ seits kommt der Frontkraftheber mit nur einem Hubzy­ linder aus, ist klein und schmal gebaut und bietet zudem in ausreichendem Maße die Möglichkeit zur Anbrin­ gung von Zusatzgewichten. Durch eine Winkelveränderung oder schräge Anordnung des U-förmigen Kraftübertra­ gungsteils 9b kann die Krafteinleitung über den Hubzy­ linder 13 und die Haltestütze 9 in die Schwinge 4 noch vergrößert werden, so daß die Verbindungselemente zwischen Frontkraftheber und Traktor noch weiter entla­ stet werden können.

Die Lage des Hebels 7 am Querträger 4b der Schwinge 4 bestimmt die Grundeinstellung der Hubarme 1 entspre­ chend der Bauart bzw. Bauhöhe des Traktors. Durch die Fixierung des Hebels 7 in einer anderen Stellung kann die Grundeinstellung des Frontkrafthebers bezüglich der Lage seiner Hubarme somit auf einfache Weise an die verschiedenen Traktortypen angepaßt werden.

Aufstellung der Bezugszeichen:

1

Hubarm

2

Aufnahmehaken

3

Oberlenker

4

Schwinge

4

a Schenkel von

4

4

b Querträger von

4

5

Seitenplatte

6

Gelenkbolzen

7

Hebel

7

a Hebelplatten

8

Gelenkbolzen

9

Haltestütze

9

a senkrechtes Halteteil (Befestigungsteil) von

9

9

b Kraftübertragungsteil von

9

9

b' freier Schenkel von

9

b

9

c parallele Teilstücke von

9

10

Kupplungsstück

11

Gelenkbolzen

12

Gelenkbolzen

13

doppeltwirkender Hubzylinder

13

a Kolbenstange von

13

Claims (8)

1. Frontkraftheber zur höhenverstellbaren, austauschbaren Anbringung eines Bearbeitungsgeräts an der Frontseite eines Traktors, bestehend aus einer am Traktor mittels Seitenplatten (5) angelenkten Schwinge (4; 1, 2) mit das an einem Oberlenker (3) gehaltene Bearbeitungsgerät aufnehmenden Hubarmen (Unterlenker 1; 2) und einem zum Verschwenken der Schwinge (4; 1, 2) dienenden Hubzylinder (13), dessen Kolbenstange (13a) an das freie Ende eines an einem Querträger (4b) der Schwinge (4) befestigten Hebels (7) gelenkig angeschlossen und der an einer mittigen Haltestütze (9) abgestützt ist, die den Oberlenker (3) trägt und zumindest einerseits (9a) am Traktor gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubzylinder (13) mittig und in im wesentlichen waagerechter Lage an einem nach vorne und U-förmig gekröpften Kraftübertragungsteil (9b) der Haltestütze (9) angeordnet ist, die andererseits unten mit dem Querträger (4b) der Schwinge (4) gelenkig verbunden und von den Seitenplatten (5) abgesetzt ist.

2. Frontkraftheber nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Haltestütze (9) aus einem am Traktor befestigbaren senkrechten Halteteil (9a) und dem daran winklig anschließenden Kraftübertra­ gungsteil (9b), dessen freies Ende gelenkig mit dem Querträger (4b) verbunden ist, besteht.

3. Frontkraftheber nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das etwa U-förmig ausgebildete Kraftübertragungsteil (9b) zur Veränderung der Krafteinleitungsgröße vom Hubzylinder (13) über das Kraftübertragungsteil (9b) der Haltestütze (9) in den Querträger (4b) in einem rechten bis spitzen Winkel zum Halteteil (9a) verläuft.

4. Frontkraftheber nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestütze (9) am unteren Ende ihres Halteteils (9a) U-förmig abgekröpft ist und das Kraftübertragungsteil (9b) an das abgekröpf­ te Ende mit Befestigungsmitteln anschließbar ist.

5. Frontkraftheber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Halte­ teils (9a) der Haltestütze (9) ein Kupplungsstück (10) zu deren Verbindung mit einer Anhängeeinrich­ tung an der Frontseite des Traktors sowie der Ober­ lenker (3) angebracht sind.

6. Frontkraftheber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (4a) der Schwinge (4), der Hebel (7) und die Haltestütze (9) jeweils aus parallel im Abstand angeordneten Teil­ stücken zur Anordnung von Gelenkbolzen (6, 8, 11, 12) zwischen diesen für die gelenkige Anbringung der Schwinge (4) an den Seitenplatten (5) oder der Kolben­ stange (13a) des Hubzylinders (13) am Hebel (7) oder des Hubzylinders (13) am Kraftübertragungsteil (9b) der Haltestütze (9) oder des Oberlenkers (3) am Halteteil (9a) der Haltestütze (9) bestehen.

7. Frontkraftheber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung des Hebels (7) auf dem Querträger (4b) zur Grundeinstellung der Lage der Hubarme (1) entsprechend dem jeweiligen Traktortyp bzw. dessen Bauhöhe festlegbar ist.

8. Frontkraftheber nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubzylinder (13) doppeltwirkend ausgebildet ist und die Hubarme (1) aus der durch die Stellung des Hebels (7) vorgegebe­ nen Grundstellung heb- und senkbar sind.