DE19811649A1 - Vorrichtung zur Führung und Querverschiebung von Walzdrahtwindungen - Google Patents
Vorrichtung zur Führung und Querverschiebung von WalzdrahtwindungenInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Führung und Querverschiebung von Walzdrahtwindungen (S). Die Walzdrahtwindungen werden mittels eines Förderers (2) herantransportiert und befinden sich auf diesem in etwa horizontaler Lage. Zur Bildung von Drahtbunden werden sie in eine aufrechtstehende zylindrische Bundbildekammer (1) abgeworfen und dabei von Querverschiebeeinrichtungen (3) beaufschlagt, die in den Bereich des Innenraums der Bundbildekammer (1) ein- und ausbringbar sind. Diese Querverschiebeeinrichtungen (3) bestehen aus Schwenklaschen, die außerhalb der Bundbildekammer (1) hängend gelagert sind und durch senkrechte Schlitzausnehmungen (1a) in der Zylinderwand der Bundbildekammer (1) in deren Innenraum ein- und aus diesem herausschwenkbar sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Führung und
Querverschiebung von Walzdrahtwindungen, die mittels eines Förderers
in etwa horizontaler Lage herantransportiert zur Bildung von Draht
bunden in eine aufrecht stehende zylindrische Bundbildekammer
abgeworfen werden, mit in den Bereich des Innenraums der Bundbilde
kammer ein- und ausbringbaren, die Walzdrahtwindungen beaufschlagen
den Querverschiebeelementen.
Vorrichtungen dieser Art sind in unterschiedlichsten Ausbildungs
formen entwickelt worden; sie dienen dem Ziel, die aus einem, in
einer Walzdrahtstraße gewalzten Draht mittels eines Windungslegers,
einander überlappend auf dem Förderer abgelegten und ggfs. gekühlten
oder auf andere Weise behandelten Walzdrahtwindungen, die sich nach
ihrem Abwurf in die Bundbildekammer in Abhängigkeit von der Trans
portgeschwindigkeit, dem Drahtdurchmesser und ihrer metallischen
Struktur mehr oder weniger ungleichmäßig gegeneinander verschoben
aufeinanderlegen, seitlich zu beaufschlagen und so zu verschieben,
daß ein Bund gleichmäßig aufeinanderliegender Windungen gebildet
wird.
Neben einer Vorrichtung, bei der im oberen Bereich der Bundbildekam
mer Leitelemente mit exzentrisch zu der Innenfläche verlaufenden
Führungsbahnen angeordnet sind (EP 583 099 B1) wurde auch eine
Vorrichtung bekannt, bei der ein Mittenabschnitt der Bundbildekammer
als selbständiger, exzentrisch zu der Mittenachse rotierender
Ringkörper ausgebildet ist (EP 686 439 A1) und weiter ein, nicht
vorveröffentlichter Vorschlag, oberhalb der Einwurfmündung der
Bundbildekammer einen solchen, hier trichterförmigen Ringkörper
vorzusehen (DE 197 04 421).
Nach einem weiteren Vorschlag (EP 686 438 A1) bestehen die Querver
schiebeelemente aus, um vertikale bzw. zur Vertikalen geneigte
Achsen rotierend antreibbaren Ballenkörpern mit zur Achse asym
metrisch verlaufenden Querschnitt. Diese Ballenkörper sind um einen,
seitlich offenen Abschnitt der Bundbildekammer herum angeordnet und
beaufschlagen, gemeinsam angetrieben, umlaufend die herabfallenden
Walzendrahtwindungen, ähnlich wie die, schon beschriebenen exzen
trisch umlaufenden Ringkörper.
Die Nachteile dieser bekannten Vorrichtungen bestehen einmal darin,
daß die jeweiligen absoluten Verschiebeweglängen der Querverschie
beeinrichtungen nicht veränderbar sind. Eine solche Veränderung ist
z. B. wünschenswert, wenn unterschiedliche Eigenschaften der Walz
drahtwindungen (Werkstoffhärte, Durchmesser) dies zweckmäßig er
scheinen lassen, weiter darin, daß sich die Vorrichtung bei Be
triebsstörungen, wie z. B. Überschreitung der vorgegebenen maximalen
Bundhöhe, Einklemmen der Drahtspitze oder der Drahtwindungen durch
die Querverschiebeelemente selbst oder deren Einführschlitze in der
Zylinderwand der Bundbildekammer, nicht oder nur sehr schwierig aus
dem lichten Fallbereich der Walzdrahtwindungen und aus der Bundbil
dekammer selbst herausbringen lassen und schließlich noch darin,
daß - einige der bekannten Vorrichtungen es nicht zulassen, den
Fallquerschnitt der Bundbildekammer ganz frei zu machen, z. B. bei
der Bildung von Bunden aus sehr dickem Draht, der dabei keiner
Querverschiebebeaufschlagung seiner Windungen benötigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Aus
bildungsform der Vorrichtung so zu verbessern, daß diese aufgeführ
ten Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Querverschiebeeinrichtung
aus, außerhalb der Bundbildekammer hängend gelagerten Schwenklaschen
bestehen, die durch senkrechte Schlitzausnehmungen in der Zylin
derwand der Bundbildekammer in deren Innenraum ein- und heraus
schwenkbar sind. Dies kann erfindungsgemäß durch außerhalb des
Innenraums der Bundbildekammer angeordnete, mit den Schwenklaschen
verbundene, gemeinsam oder unabhängig voneinander betätigbare,
hydraulisch, pneumatisch oder elektromagnetisch arbeitende Schub-
Antriebsaggregate bewirkt werden. Ebenso lassen sich auch an sich
bekannte, die Bundbildekammer mit radialem Abstand umfassend,
drehbar gelagerte und antreibbare Exzenterringe oder Nockenringe
bzw. einzelne Nockentriebe als Schubantriebsaggregate verwenden.
Die Antriebe können dabei einzel-, folge- oder gruppengesteuert
werden. Die Schwenklaschen sollten mit leichtem Spiel in die in die
Schlitzausnehmungen der Bundbildekammer eingepaßt sein, und die die
Walzdrahtwindungen beaufschlagenden Flächenabschnitt der Schwenk
laschen können erfindungsgemäß eben oder quer zur Laschenlängs
richtung leicht gewölbt verlaufen und gehärtete und/oder gleitför
dernde Beschichtungen aufweisen.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen niedergelegt.
Die Erfindung erlaubt es, neben der Vermeidung der aufgezählten
Nachteile die Länge der Verschiebewege der Schwenklaschen und deren
Taktfolge entsprechend den jeweiligen Betriebserfordernissen an
passend zu ändern oder diese vollständig aus dem Fallbereich der
Walzdrahtwindungen in der Bundbildekammer herauszubringen; dies
unter Anwendung herkömmlicher Antriebs- und Steuereinrichtungen.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 die Vorrichtung von der Seite gesehen im Radialschnitt,
Fig. 2 die Draufsicht auf Fig. 1,
Fig. 3 eine andere Ausbildungsform der Vorrichtung ebenfalls im
Radialschnitt,
Fig. 4 die Draufsicht auf Fig. 3 und
Fig. 5 eine andere Ausbildungsform der Vorrichtung in der Drauf
sicht entsprechend Fig. 4.
Wie aus Fig. 1 und 2 zu ersehen, ist über der Bundbildekammer 1 mit
deren Traggehäuse 1a der Einlaufteil 1b angeordnet, in den der
Förderer 2 mit den darauf liegenden Walzdrahtwindungen S hineinragt.
Unterhalb der Bundbildekammer 1 befindet sich die, hier ringförmige
Bundtragplatte 6, die den, in die Bundbildekammer 1 ragenden Sammel
dorn 5 einfaßt. Die Windungen S fallen in der dargestellten Weise
in die Bundbildekammer 1, und der dabei gebildete Bund liegt auf
der Bundtragplatte 6 auf. Im Traggehäuse 1a sind am Außenumfang der
Bundbildekammer 1 die Schwenklaschen 3 angelenkt, an deren Rückseite
Schubantriebsaggregate angreifen, die hier einmal als Exzentermotor
4a und einmal druckmittelbeaufschlagtes Kolbenzylinderaggregat bzw.
als Elektromagnet ausgebildet sind. Die Schwenklaschen 3 werden mit
Hilfe dieser Schubantriebsaggregate 4a bzw. 4b durch Längsschlitze
1c in der Wandung der Bundbildekammer 1 in den Innenraum dieser
Kammer hinein und wieder herausgeschwenkt. Diese Schwenkbewegungen
werden mit Hilfe einer, nicht dargestellten Folgesteuereinrichtung
für die Schubantriebsaggregate 4a, 4b so in die Bundbildekammer 1
hinein- und herausbewegt, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist, d. h.
so, daß die Windungen S im Umlaufsinne eines Exzenterkreises zur
Mittenachse der Bundbildekammer 1 beaufschlagt werden.
Die Schwenklaschen 3 sind mit ihren Schubantriebsaggregaten 4a bzw.
4b, wie in unterbrochenen Linien in Fig. 2 angedeutet, auf Segment
tragplatten 14 angeordnet, die mit Hilfe von druckmittelbeaufschlag
ten Kolbenzylinderaggregaten 15 aus dem Traggehäuse 1 herausge
schwenkt werden können, um z. B. die Bundbildekammer 1 für das
seitliche Herausfahren des Sammeldorns 5 mit dem Bund oder das
Herausheben des Bundes bei Betriebsstörungen bzw. für Montage- oder
Reparaturarbeiten frei zu machen. Dabei besteht die Möglichkeit,
diesen Vorgang durch entsprechende Sicherheits-Schaltelemente
automatisch auszulösen.
Bei der Ausbildung nach Fig. 3 werden die Schwenklaschen 3 durch
einen, im Tragegehäuse 1a gelagerten, durch einen Motor 12 über ein
Zahnritzel 12a umlaufend angetriebenen Exzenterring 7 (vgl. auch
Fig. 4) über in Übertragungsgestängen 13 gelagerte Rollen 8 gegen
die Wirkung von Rückzugfedern 9 betätigt.
Bei der Ausbildung nach Fig. 5 ist anstelle des Exzenterrings bei
der Ausbildung nach Fig. 3 und 4 ein Umlaufring 11 mit einer nach
innen vorspringenden Nockenfläche 10 vorgesehen, die hier als Schub
antriebsaggregat wirksam wird mit der Folge, daß z. B. bei der
dargestellten Verwendung von vier Schwenklaschen in der, strichpunk
tiert angedeuteten Drehlage alle Schwenklaschen 3 sich außerhalb
des Innenraums der Bundbildekammer 1 befinden.
1
Bundbildekammer
1
a (trichterförmiger) Einlaufteil
1
b Traggehäuse
1
c Längsschlitz
2
Förderer
3
Schwenklasche
4
-
4
a Exzenter
4
b Kolbenzylinderaggregat
5
Sammeldorn
6
Bundtragplatte
7
Exzenterring
8
Rollen
9
Rückzugfeder
10
Nockenfläche
11
Ring
12
Motor
12
a Zahnritzel
13
Übertragungsgestänge
14
Segmenttragplatte
15
Kolbenzylinderaggregat
S Walzdrahtwindung
S Walzdrahtwindung
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Führung und Querverschiebung von Walzdraht
windungen, die mittels eines Förderers in etwa horizontaler
Lage herantransportiert zur Bildung von Drahtbunden in eine
aufrecht stehende zylindrische Bundbildekammer abgeworfen
werden, mit in den Bereich des Innenraums der Bundbildekammer
ein- und ausbringbaren, die Walzdrahtwindungen beaufschlagenden
Querverschiebeeinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querverschiebeeinrichtungen aus, außerhalb der Bundbil
dekammer (1) hängend gelagerten Schwenklaschen (3) bestehen,
die, durch senkrechte Schlitzausnehmungen (1a) in der Zylin
derwand der Bundbildekammer (1) in deren Innenraum ein- und
herausschwenkbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
außerhalb des Innenraums der Bundbildekammer (1) angeordnete,
mit den Schwenklaschen (3) verbundene, gemeinsam oder unabhän
gig voneinander betätigbare Schubantriebsaggregate (4a, 4b, 7,
11).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubantriebsaggregate (4a, 4b) hydraulisch, pneuma
tisch oder elektromagnetisch angetrieben sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubantriebsaggregate als, die Schwenklaschen (3)
rückseitigbeaufschlagendeNockenringe (4a, 10, 11) ausgebildet
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
einen, die Bundbildekammer (1) mit radialem Abstand umfassen
den, drehbar gelagerten, Exzenter- oder Nockenring als Schub
antriebsaggregat für die Schwenklaschen (3).
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4,
gekennzeichnet durch
eine Einzel-, Folge- oder Gruppensteuerung für die Schuban
triebsaggregate.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenklaschen (3) mit leichtem Spiel in die Schlitz
ausnehmungen (1c) der Bundbildekammer (1) eingepaßt sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Walzdrahtwindungen (S) beaufschlagenden Flächenab
schnitte der Schwenklaschen (3) eben oder quer zu deren Längs
richtung leicht gewölbt verlaufen.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenklaschen (3) gehärtete und/oder gleitfördernde
Beschichtungen aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine gegeneinander höhenversetzte Anordnung der Hängelager der
Schwenklaschen 3.
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