DE19810613A1 - Geschoßabhaltendes Oberbekleidungsstück sowie Zuschnitt aus geschoßhemmendem Material - Google Patents
Geschoßabhaltendes Oberbekleidungsstück sowie Zuschnitt aus geschoßhemmendem MaterialInfo
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Abstract
Ein geschoßabhaltendes Oberbekleidungsstück, z. B. eine Weste, weist eine Einlage (2) aus geschoßhemmendem Material auf. Diese ist einteilig aufgebaut, indem ein Brust- und Bauchbereich (3) und ein Rückenbereich (4) der Einlage (2) zusammenhängend, über einen Seitenbereich (5) miteinander verbunden, ineinander übergehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein geschoßabhalten
des Oberbekleidungsstück, insbesondere aus textilem
Material, mit einer Einlage aus geschoßhemmendem
Material. Sie betrifft des weiteren einen Zuschnitt aus
geschoßhemmendem Material, insbesondere als Einlage für
ein geschoßabhaltendes Oberbekleidungsstück.
Geschoßabhaltende Oberbekleidungsstücke insbesondere in
Form von sogenannten kugelsicheren Westen zählen zum
allgemein bekannten Stand der Technik. Sie bestehen aus
zwei Teilen, nämlich einem Vorderteil und einem Rücken
teil. Diese werden auf den Schultern und an den Seiten
der die Schutzweste tragenden Person miteinander
verbunden, wobei der Verbindung von Vorderteil und
Rückenteil miteinander im allgemeinen vier Klettver
schlüsse, die z. T. mehrere Klettbänder umfassen,
dienen.
Nachteilig bei den bekannten Schutzwesten ist insbeson
dere deren bei bestimmten Auftreffrichtungen von
Geschossen unbefriedigende Schutzwirkung. Dies gilt
namentlich beim Auftreffen von Projektilen im Bereich
der Seiten der eine herkömmliche Schutzweste tragenden
Person, obwohl gerade hier durch eine Überlappung von
Vorderteil und Rückenteil eine Doppellagigkeit
vorliegt.
Hieraus leitet sich die der vorliegenden Erfindung
zugrundeliegende Aufgabenstellung ab, die darin
besteht, ein geschoßabhaltendes Oberbekleidungsstück
der eingangs genannten Art sowie einen entsprechenden
Zuschnitt aus geschoßhemmendem Material derart zu
verbessern, daß die Sicherheit gegen das Eindringen von
Geschossen in den Oberkörper der das geschoßabhaltende
Oberbekleidungsstück tragenden Person verbessert wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe
gelöst durch einen einteiligen Aufbau der Einlage aus
geschoßhemmendem Material, indem ein Brust- und
Bauchbereich und ein Rückenbereich der Einlage
zusammenhängend, über einen Seitenbereich miteinander
verbunden, ineinander übergehen. Anders als dies für
den Stand der Technik zutrifft, weist das erfindungsge
mäße Oberbekleidungsstück eine auf einer Seite des
Benutzers durchgehende Einlage aus geschoßhemmendem
Material auf; auf dieser Seite besteht somit keine
Unterbrechung zwischen dem Brust- und Bauchbereich
einerseits und dem Rückenbereich andererseits, so daß
hier keine Eindringmöglichkeit für ein Projektil
besteht. Der durch das erfindungsgemäße Oberbeklei
dungsstück bereitgestellte Schutz liegt auf diese Weise
deutlich über dem Schutz, den herkömmliche, zweiteilige
kugelsichere Westen bzw. vergleichbare geschoßabhal
tende Oberbekleidungsstücke bieten können. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen geschoßabhaltenden
Oberbekleidungsstückes liegt in dem erhöhten Tragekom
fort; denn die Weste oder dergleichen braucht nicht
mehr an beiden Seiten geschlossen zu werden, sondern
vielmehr lediglich an einer Seite. Als Vorteil des
erfindungsgemäßen geschoßabhaltenden Oberbekleidungs
stücks gegenüber dem Stand der Technik erweist sich im
übrigen eine nicht vernachlässigbare Gewichtsreduktion,
die durch den Wegfall der Überlappung von Vorderteil
und Rückenteil auf einer der beiden Seiten möglich
wird.
Über die vorstehend erläuterten unmittelbaren Vorteile
des erfindungsgemäßen geschoßabhaltenden Oberbeklei
dungsstückes hinaus erweist sich als günstig, daß
dieses bedeutend weniger aufträgt als herkömmliche
kugelsichere Westen. Infolgedessen springt einem
möglichen Angreifer nicht sofort ins Auge, daß die von
ihm angegriffene Person ein geschoßabhaltendes
Oberbekleidungsstück trägt. Dies ist für den Ange
griffenen insoweit ein wesentlicher Sicherheitsaspekt,
als der Angreifer dann, anders als dies der Fall ist,
wenn der Angegriffene offensichtlich eine kugelsichere
Weste trägt, nicht von vornherein und reflexartig auf
den Kopf des Angegriffenen zielt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind alle gängigen
geschoßhemmenden Materialien einsetzbar, insbesondere
Twaron (TM ), Keflar (TM), Dynema (TM) und Spectra (TM ).
Ferner lassen sich erfindungsgemäße Oberbekleidungs
stücke in gleicher Weise in Einzelmaßanfertigung wie in
Serie in den gängigen Konfektionsgrößen herstellen.
Eine erste bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemä
ßen Oberbekleidungsstückes zeichnet sich dadurch aus,
daß es als einseitig unterhalb eines Armausschnitts
öffen- und verschließbare, auf der gegenüberliegenden
Seite dauerhaft geschlossene Weste ausgebildet ist.
Vorteil dabei ist ein günstiges Verhältnis von bereit
gestellter Sicherheit zu Gewicht des Oberbekleidungs
stückes, wobei ferner der Tragekomfort relativ hoch
ist. Insbesondere kann, muß jedoch nicht einer der
beiden Schulterstreifen der Weste dabei dauerhaft
geschlossen sein. In diesem Falle entfällt, verglichen
mit dem Stand der Technik, ein weiterer Verschluß,
nämlich ein Schulterverschluß. Dies ist vorteilhaft
sowohl im Hinblick auf die Sicherheit als auch im
Hinblick auf Gewicht und Tragekomfort.
Die vorliegende Erfindung läßt sich nicht nur bei
Westen umsetzen. Vielmehr lassen sich auch andere
Oberbekleidungsstücke wie insbesondere Jacken gemäß der
Erfindung gestalten.
Das erfindungsgemäße geschoßabhaltende Oberbekleidungs
stück läßt sich in ganz besonders vorteilhafter Weise
spezifisch auf diejenige Person, die es tragen soll,
abstimmen. So wird ein Rechtshänder in Anbetracht
dessen, daß er im allgemeinen einem Angreifer seine
rechte Seite mehr oder weniger zu-, seine linke Seite
hingegen mehr oder weniger abwendet, ein erfindungsge
mäßes geschoßabhaltendes Oberbekleidungsstück tragen,
bei deren Einlage auf der rechten Seite der Brust- und
Bauchbereich einerseits und der Rückenbereich anderer
seits über einen Seitenbereich durchgehend miteinander
verbunden sind. Auch der rechte Schulterstreifen wird
in diesem Falle zweckmäßigerweise dauerhaft geschlossen
sein. Für einen Linkshänder gilt genau das Gegenteil.
Die Verschlüsse, deren Anzahl sich in Anwendung der
vorliegenden Erfindung gegenüber dem Stand der Technik
zwar reduzieren läßt, die jedoch auch bei dem erfin
dungsgemäßen geschoßabhaltenden Oberbekleidungsstück in
entsprechend reduzierter Anzahl vorhanden sind, können
in jeder beliebigen geeigneten und als solches bekann
ten Weise ausgestaltet sein. Insbesondere eignen sich
auch im Falle der vorliegenden Erfindung zur Herstel
lung einer lösbaren Verbindung zwischen den entspre
chenden Bereichen des Oberbekleidungsstückes Klettver
schlüsse.
Zur Klarstellung sei an dieser Stelle betont, daß die
Formulierung, wonach die Einlage einen einteiligen
Aufbau aufweist, keinesfalls einen mehrlagigen Aufbau
der Einlage ausschließt. Vielmehr kann die im Rahmen
der vorliegenden Erfindung eingesetzte Einlage aus
geschoßhemmendem Material durchaus mehrlagig aufgebaut
sein. Durch die genannte Formulierung kommt, wie die
vorstehenden Erläuterungen der Erfindung unterstrei
chen, lediglich zum Ausdruck, daß Brust- und Bauchab
schnitt der - gegebenenfalls mehrlagigen - Einlage
einerseits und Rückenabschnitt der Einlage andererseits
durchgehend, unterbrechungsfrei ineinander übergehen,
indem sie über einen Seitenbereich miteinander
verbunden sind.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht ein als Weste
ausgebildetes geschoßabhaltendes Oberbeklei
dungsstück nach der Erfindung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt aus
geschoßhemmendem Material, der die Einlage des
in Fig. 1 dargestellten Oberbekleidungsstückes
bildet.
Die in Fig. 1 schräg von vorn dargestellte geschoßab
haltende Weste 1 besteht außen und innen aus textilem
Material. Zwischen dem äußeren Gewebe 19 und dem
inneren Gewebe 20 ist die in Fig. 2 dargestellte
Einlage 2 aus geschoßhemmendem Material angeordnet. Die
Einlage 2 umfaßt einen Brust- und Bauchbereich 3 und
einen Rückenbereich 4. Diese sind über einen Seitenbe
reich 5 miteinander verbunden; sie gehen über den mit
ihnen zusammenhängenden Seitenbereich 5 ineinander
über.
Der Brust- und Bauchbereich 3 der Einlage läuft nach
oben hin in zwei Schulterstreifenabschnitten 6 und 7
aus, zwischen denen der vordere Halsausschnitt 8 ange
ordnet ist. In entsprechender Weise läuft der Rückenbe
reich 4 nach oben hin in zwei Schulterstreifenabschnit
ten 9 und 10 aus, zwischen denen der hintere Halsaus
schnitt 11 angeordnet ist. Fig. 2 zeigt dabei die
Einlage 2 von ihrer Innenseite; dementsprechend sind
die Schulterstreifenabschnitte 7 und 9 der rechten
Schulter und die Schulterstreifenabschnitte 6 und 10
der linken Schulter zugeordnet. Der Seitenbereich 5 ist
der rechten Seite der die Schutzweste 1 tragenden
Person zugeordnet. Die Zeichnung betrifft somit eine
Schutzweste für einen Rechtshänder. Für einen Linkshän
der wäre die Schutzweste im wesentlichen spiegelsymme
trisch aufgebaut.
Die fertige Schutzweste 1 weist rechts einen durchge
henden, dauerhaft geschlossenen Schulterstreifen 12
auf, in den sich die Schulterstreifenabschnitte 7 und 9
der Einlage 2 hinein erstrecken. Unterhalb des rechten
Armausschnitts 13 ist die Schutzweste 1 durchgängig
gestaltet, indem hier das Außen- und das Innengewebe 19
bzw. 20 den Seitenbereich 5 der Einlage 2 umhüllend
durchgehen. Auf der linken Seite ist die Schutzweste 1
zu öffnen. Sie ist unterhalb des linken Armausschnitts
14 und auf der linken Schulter öffen- und verschließ
bar. Unterhalb des Armausschnitts 14 überlappen dabei
zwei Überlappungsabschnitte der Weste einander. Dement
sprechend weist auch die Einlage 2 zwei endseitig
angeordnete Überlappungsabschnitte 15 und 16 auf. Zur
Herstellung einer lösbaren Verbindung zwischen den
seitlichen Überlappungsabschnitten der Schutzweste 1
ist hier ein Klettverschluß 21 vorgesehen, welcher zwei
Klettbänder 17 umfaßt. Oberhalb der linken Schulter ist
ein Klettverschluß 18 mit einem Klettband 22
vorgesehen.
Claims (7)
1. Geschoßabhaltendes Oberbekleidungsstück,
insbesondere aus textilem Material, mit einer
Einlage (2) aus geschoßhemmendem Material,
gekennzeichnet durch einen einteiligen Aufbau der
Einlage, indem ein Brust- und Bauchbereich (3) und
ein Rückenbereich (4) der Einlage (2)
zusammenhängend, über einen Seitenbereich (5)
miteinander verbunden, ineinander übergehen.
2. Oberbekleidungsstück gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als einseitig unterhalb eines Armausschnitts
öffen- und verschließbare, auf der
gegenüberliegenden Seite geschlossene Weste (1)
oder Jacke ausgebildet ist.
3. Oberbekleidungsstück gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden Schulterstreifen (12) der
Weste (1) dauerhaft geschlossen ist.
4. Oberbekleidungsstück gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der rechte Schulterstreifen (12) dauerhaft
geschlossen und daß die linke Seite öffen- und
verschließbar ist.
5. Zuschnitt aus geschoßhemmendem Material,
insbesondere als Einlage (2) für ein textiles
Oberbekleidungsstück,
gekennzeichnet durch einen einteiligen Aufbau,
indem ein Brust- und Bauchbereich (3) und ein
Rückenbereich (4) zusammenhängend, über einen
Seitenbereich (5) miteinander verbunden, ineinander
übergehen.
6. Zuschnitt gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brust- und Bauchbereich (3) und der
Rückenbereich (4) nach oben hin in jeweils zwei
Schulterstreifen (6, 7, 9, 10) auslaufen.
7. Zuschnitt gemäß Anspruch 5 oder Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ferner zwei endseitig angeordnete
Überlappungsabschnitte (15, 16) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
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DE1998110613 DE19810613C2 (de) | 1998-03-12 | 1998-03-12 | Einteiliger Zuschnitt aus geschoßhemmendem Material sowie Schutzweste mit einer einteiligen Einlage aus geschoßhemmendem Material |
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DE19810613A1 true DE19810613A1 (de) | 1999-09-23 |
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- 1998-03-12 DE DE1998110613 patent/DE19810613C2/de not_active Expired - Fee Related
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RU2576575C2 (ru) * | 2011-02-22 | 2016-03-10 | Сагем Дефенс Секьюрите | Бронезащитный элемент одежды |
Also Published As
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DE19810613C2 (de) | 2000-06-29 |
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