Die Erfindung betrifft ganz allgemein ein System zur
flexiblen und reversiblen Raumgestaltung und insbesondere
ein Fußbodensystem, eine Bodenfliese zum Einsatz in einem
solchen Fußbodensystem, ein Deckensystem sowie eine
multifunktionale Trägervorrichtung, insbesondere zur
Aufnahme von Trennwänden.
Zur Gestaltung von Räumen, insbesondere von
Büroräumen, sind Doppelfußböden bekannt, bei denen
höhenverstellbare Ständer oder Stützelemente zum Abstützen
von Bodenplatten unmittelbar auf dem Rohfußboden verklebt
oder verschraubt werden. Zum Ausrichten der zu verlegenden
Bodenplatten müssen die Ständer vor dem Verlegen der
Bodenfliesen justiert werden. Einem solchen Fußboden haftet
daher der Nachteil an, daß nach dem Verlegen der
Bodenplatten die Ständer nicht mehr in der Höhe verstellt
werden können; statt dessen müssen jedesmal die zu
justierenden Bodenplatten zuvor entfernt werden.
Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die
Abmessungen eines solchen Doppelfußbodens relativ groß sind,
d. h., die Bodenplatten selbst haben eine Dicke von etwa 3,5 cm,
wobei der Abstand zwischen den Bodenplatten und dem
Rohboden mehr als 8 cm beträgt.
Ferner sind Trennwandsysteme bekannt, die entlang von
am Boden und/oder an der Decke montierten Führungsschienen
verschoben werden können. Allerdings können bei einem
solchen System die Trennwände nur in dem durch die
Führungsschienen vorgegebenen Rahmen versetzt werden.
Darüber hinaus kann ein solches Trennwandsystem zum Beispiel
bei einem Umzug auch nicht vollständig demontiert und an
einem anderen Ort nach dem Wunsch des Kunden wieder
aufgebaut werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
System zur flexiblen und reversiblen Raumgestaltung
bereitzustellen, das auf einfache Weise montiert, nach dem
Wunsch des Kunden ohne weiteres geändert und wieder
demontiert werden kann, um beispielsweise an einem anderen
Ort wieder montiert werden zu können.
Dieses technische Problem löst die Erfindung jeweils
mit den Merkmalen der Ansprüche 1, 9, 14 und 18.
Gemäß einem Gesichtspunkt der Erfindung wird ein
Fußbodensystem bereitgestellt, das leicht montierbar und
auch wieder vollständig demontierbar ist und somit an einem
anderen Ort wieder vollständig montiert werden kann.
Dazu weist das Fußbodensystem wenigstens eine auf
einem Rohfußboden aufbringbare band- oder plattenförmige
Trägereinrichtung auf. Vorzugsweise handelt es sich bei der
Trägereinrichtung um Stahl oder Aluminiumbänder, die auf
dem Rohfußboden ausgerollt werden können. Denkbar wären auch
Kreuzspangen. An der Trägereinrichtung sind mehrere in
vorbestimmten Abständen zueinander angeordnete, in der Höhe
verstellbare Justiereinrichtungen zur Abstützung wenigstens
eines Teils einer zu verlegenden Bodenplatte befestigbar.
Das Fußbodensystem und die Bodenplatte sind derart
ausgebildet, daß die Justiereinrichtungen auch nach der
Verlegung der Bodenplatten einzeln verstellbar sind. Dazu
weist die im wesentlichen mehreckige, insbesondere
rechteckige Bodenplatte Aussparungen in den Eckbereichen
auf, durch die die Justiereinrichtungen hindurchragen. Damit
ist ein Verstellen der Justiereinrichtung auch bei
rollflächig verlegten Bodenplatten ohne Aufnahme der
Bodenplatte möglich.
Um die minimale Bauhöhe des Fußbodensystem klein
halten zu können, d. h. etwa im Bereich zwischen 3,5 bis 4 cm
(das ist der Abstand zwischen der Oberkante der
Bodenplatte und der Oberkante des Rohfußbodens), weist die
Justiereinrichtung einen auf der Trägereinrichtung
befestigbaren Grundkörper und eine wenigstens teilweise in
dem Grundkörper angeordnete Justierspindel mit einem
vorzugsweise tellerförmigen Abstützelement auf. Die
Justierspindel kann in den Grundkörper hinein oder aus dem
Grundkörper herausgedreht werden.
Um beim Verlegen die Bodenplatten leichter
positionieren und zentrieren zu können, weist jedes
vorzugsweise tellerförmige Abstützelement wenigstens einen
Keil auf, der mit einer oder mehreren entsprechenden Nuten
in der Bodenplatten derart zusammenwirkt, daß die
Bodenplatten in Richtung zur Justiereinrichtung gezogen
werden.
Damit das Fußbodensystem leicht montiert und
demontiert werden kann, sind an der Trägereinrichtung Mittel
zum Aufrasten oder Verschrauben der Justiereinrichtungen
vorgesehen. Die Befestigungsmittel sind in solchen Abständen
auf der Trägereinrichtung angebracht, daß Bodenplatten
beliebiger Größe und Form abgestützt werden können. Darüber
hinaus können Befestigungsmittel zum Befestigen von
Stützbolzen vorgesehen sein, mit deren Hilfe eine verlegte
Bodenplatte im Kantenbereich und/oder in der Mitte
zusätzlich abgestützt werden kann.
In vorteilhafter Weise sind an der Trägereinrichtung
an vorbestimmten Stellen, die mit den montierten
Justiereinrichtung fluchten, Aussparungen vorgesehen, die
den Endabschnitt der Justierspindel aufnehmen können, wenn
sich diese in der untersten Position befindet.
Um beispielsweise den Trittschall zu dämpfen, kann an
der Unterseite der Trägereinrichtung, d. h. zwischen dem
Rohfußboden und der Trägereinrichtung, eine nachgiebige,
schallaufnehmende Schicht, insbesondere aus Moosgummi oder
Vlies, angebracht sein.
Um die Bauhöhe des Fußbodensystems gegenüber
bisherigen Fußbodensystem weiter verkleinern zu können, kann
eine Bodenfliese benutzt werden, die wenigstens zwei
miteinander verbundene, übereinander angeordnete
Faserplatten unterschiedlicher Steifigkeit bzw. Dichte
umfaßt. Eine Plattendicke von etwa 1,5 cm und eine
Druckpunktbelastung von etwa 4 kN bis etwa 6 kN kann
erreicht werden, wenn die obere Faserplatte, d. h. die
Trittplatte, eine hochverdichtete Faser- und/oder Spanplatte
und die untere Faserplatte eine mittelverdichtete Faser-
und/oder Spanplatte oder eine drei Schichten umfassende
Feinspanplatte ist. Eine weitere Erhöhung der Tragfähigkeit
ist durch zwischengelegte, mit den Platten verklebte
hochbelastbare Folie erreichbar. Die obere Faserplatte
besitzt einen größeren Querschnitt als die untere
Faserplatte, so daß die Bodenfliese nur im Randbereich der
oberen Faserplatte auf dem vorzugsweise tellerförmigen
Abstützelement der Justiereinrichtung aufliegt.
Um den Einsatzbereich des Fußbodensystems zu
vergrößern, weist die untere und/oder obere Faserplatte
Kanäle zur Aufnahme von elektrischen Kabeln und/oder
optischen Fasern auf. Vorzugsweise laufen die Kanäle von
einer Kante der Bodenfliese zur Mitte hin zusammen, so daß
die elektrischen Kabel und/oder optischen Fasern zu jeder
Seite der Bodenfliese geführt werden können. Darüber hinaus
können an der unteren Faserplatte Einrichtungen zur Montage
von elektrischen und/oder optischen Verbindern ausgebildet
sein.
Um das System zur flexiblen und reversiblen
Raumgestaltung weiter zu verbessern, wird ein Deckensystem
bereitgestellt, das leicht montierbar und demontierbar ist
und nach der Demontage im wesentlichen vollständig abgebaut
und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden kann. Dazu
weist das Deckensystem wenigstens eine band- oder
plattenförmige Trägereinrichtung zum Montieren an einer
Decke auf. Vorzugsweise handelt es sich bei der
Trägereinrichtung um ein Stahlband. An der Trägereinrichtung
können in vorbestimmten Abständen zueinander in der Höhe
verstellbare Halteeinrichtungen zur Abstützung wenigstens
eines Teils einer zu verlegenden Deckenplatte befestigt
werden.
Zur leichten Montage und Demontage des Deckensystems
weist jede Halteeinrichtung ein an der Trägereinrichtung
befestigbares, vorzugsweise zylindrisches Führungsteil und
ein bezüglich des Führungsteils höhenverstellbares
Halteelement auf, das im wesentlichen die Form eines auf dem
Kopf stehenden T besitzt. Die Deckenplatten werden dann
einfach auf einen Schenkel des auf dem Kopf stehenden T
aufgelegt. Damit entfällt jegliches Verschrauben oder
Einrasten der Deckenplatte an der Deckenträgereinrichtung.
Das Führungsteil der Halteeinrichtung ist beispielsweise
eine Hülse mit einer Lochreihe, in der das Halteelement
verschiebbar angeordnet und mittels eines Bolzens festlegbar
ist.
Damit die Deckenplatten auch nach deren Verlegung in
der Höhe positioniert werden können, ohne zuvor
herausgenommen werden zu müssen, sind das Halteelement und
das Führungsteil miteinander verschraubbar. Auf diese Weise
kann jedes Halteelement von außen auch nach der Verlegung
von Deckenplatten einzeln verstellt werden.
Vorteilhafterweise können die Halteeinrichtungen auch
zum Aufnehmen von Beleuchtungsmitteln ausgebildet sein. Dazu
weisen die Beleuchtungsmittel entweder die Form einer
Deckenplatte auf, oder aber sie können unterhalb einer
verlegten Deckenplatte an dem vorzugsweise T-förmigen
Halteelement aufgehängt werden.
Um eine flexible und reversible Raumgestaltung weiter
fördern zu können, ist eine multifunktionale
Trägervorrichtung zum Befestigen zwischen einem Fußboden und
einer Decke vorgesehen, die zwei ineinanderschiebbare und
miteinander befestigbare, stabförmige Stützen aufweist,
wobei mehrere Befestigungselemente, insbesondere zum
Anordnen von Trennwänden vorgesehen sind. Vorzugsweise
weisen die ineinanderschiebbaren, stabförmigen Stützen
Rasterlochungen oder Lochreihen auf, durch die ein Bolzen
geschoben werden kann, um die beiden stabförmigen Stützen in
der Länge festzulegen. Auf diese Weise erfolgt eine grobe
Voreinstellung der Höhe der multifunktionalen
Trägervorrichtung. Damit die multifunktionale
Trägervorrichtung zwischen dem Boden und der Decke fest
verspannt werden kann, ist an dem äußeren Ende der einen
Stütze eine erste Auflagefläche vorgesehen, die mit Bezug
auf das äußere Ende der Stütze höhenverstellbar ist.
Vorzugsweise ist an dem äußeren Ende der anderen Stütze eine
zweite Auflagefläche federnd angeordnet. Die federnd
angeordnete Auflagefläche dient dazu, Boden- und
Deckenschwankungen aufzunehmen, um eine Beschädigung der
multifunktionalen Trägervorrichtung zu vermeiden.
Zweckmäßigerweise kann die federnd angeordnete Auflagefläche
Schwankungen bis etwa 2,5 cm aufnehmen.
Die erste Auflagefläche ist vorzugsweise über eine
innerhalb der Stütze geführte Spindel stufenlos
höhenverstellbar. Anstelle einer Spindel sind andere
Einrichtungen, beispielsweise eine Zahnstange, denkbar, die
eine im wesentlichen stufenlose Höhenverstellung der
Auflagefläche bezüglich der Stütze ermöglichen. Die
Einstellvorrichtungen sind technisch derart gestaltet, daß
zur sicheren Versteifung ein definierter Anpreßdruck
erreicht wird.
An den Stützen und/oder Auflageflächen sind
beispielsweise Schlitze oder Löcher angeordnet, in die
insbesondere Trennwände, Schränke und dergleichen eingehängt
werden können. Zum Anbringen von Türen weisen die Stützen
und/oder Auflageflächen Scharniere auf.
Dank des erfindungsgemäßen Systems zur flexiblen und
reversiblen Raumgestaltung ist es möglich, Fußböden, Decken
und Trennwände leicht zu montieren, zu verändern und zu
demontieren. Jedes System ist einzeln und/oder in beliebiger
Kombination einsetzbar.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der
beispielhaften Ausführungsformen in Verbindung mit den
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung teilweise die Grundrisse
eines Büroraums mit dem Deckensystem, dem Bodensystem
und einem Trägerpfosten gemäß der Erfindung,
Fig. 2 ein Fußbodensystem mit zwei eingelegten Bodenplatten
gemäß der Erfindung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teil des Fußbodensystems
nach Fig. 2,
Fig. 4 die Draufsicht auf das in Fig. 2 gezeigte
Stahlrispenband,
Fig. 5 die Unteransicht von zwei aneinandergefügten
Bodenplatten mit einem Kabelkanal und einer
Steckdose,
Fig. 6 eine Teilansicht des Deckensystems mit einer
dargestellten Halteeinrichtung und zwei eingelegten
Deckenplatten,
Fig. 7 eine multifunktionale, pfostenartige
Trägereinrichtung, insbesondere zur Aufnahme von
Trennwänden.
Fig. 1 zeigt in stark vereinfachter Weise im
Querschnitt einen Teil eines Büroraums 10, in dem auf einem
Rohboden ein Fußbodensystem 20 mit einem oder mehreren
Stahlrispenbänder 30, mit mehreren an dem Stahlrispenband 30
befestigten Justiereinrichtungen 40 sowie mit mehreren
verlegten Bodenplatten 50 montiert ist. Ferner ist in dem
dargestellten Büroraum 10 ein Deckensystem montiert, das
mehrere an einer Decke 110 befestigte Stahlbänder 70
aufweist, an denen in vorbestimmtem Abstand zueinander
mehrere Halteeinrichtungen 80 befestigt sind, die die
eingelegten Deckenplatten 90 halten. Darüber hinaus ist in
Fig. 1 eine pfostenartige Trägereinrichtung 100 dargestellt,
in die beispielsweise eine Trennwand (nicht dargestellt)
eingehängt sein kann.
Wir betrachten nunmehr die Fig. 2, 3 und 4, in denen
das in Fig. 1 schematisch dargestellte Fußbodensystem 20
detaillierter dargestellt ist. Fig. 2 zeigt im Querschnitt
den allgemein mit 22 bezeichneten Rohboden, auf dem ein oder
mehrere Stahlrispenbänder 30 ausgerollt sind. Es sei
angemerkt, daß der gesamte Rohboden 22 mit
Stahlrispenbändern 30 bedeckt ist. An der Unterseite des
Stahlrispenbandes 30 kann eine weiche, nachgiebige Schicht 32,
beispielsweise aus Moosgummi oder Vlies, aufgebracht
sein, die beispielsweise als Trittschalldämpfung dient. Das
Stahlrispenband 30 weist beispielsweise eine Vielzahl von
Bohrungen 34 mit Innengewinde auf, mit deren Hilfe die
Justiereinrichtungen 40 mit dem Stahlrispenband 30
verschraubt werden können. In Fig. 4 ist die Draufsicht auf
das Stahlrispenband 30 mit einem beispielhaften Lochmuster
dargestellt. Wie in Fig. 2 dargestellt, umfaßt die
Justiereinrichtung 40 einen im Querschnitt trapezförmigen
Grundkörper 42 mit einer im wesentlichen rechteckförmigen
Oberfläche 43. Der Grundkörper 42 weist Durchbohrungen zum
Hindurchstecken von Schrauben auf, die mit den
entsprechenden Bohrungen auf dem Stahlrispenband 30
fluchten. Mittels Schrauben kann der Grundkörper 42 auf dem
Stahlrispenband 30 verschraubt werden. Etwa in der Mitte des
Grundkörpers 42 verläuft senkrecht zur Fläche 43 eine mit
einem Innengewinde versehene Bohrung, in die eine
Justierspindel 44 einschraubbar ist. Vorzugsweise sind auf
dem Stahlrispenband 30 Aussparungen oder Löcher 35
vorgesehen, die im montierten Zustand mit der Bohrung zur
Aufnahme der Justierspindel 44 fluchten, wie in Fig. 4
dargestellt. Die Aussparungen 35 dienen dazu, den unteren
Abschnitt der Justierspindel aufzunehmen, wenn die
Justierspindel 44 sich in der untersten Stellung befindet.
Auf der Justierspindel 44 sitzt ein Abstützelement 46, das
vorzugsweise einen tellerförmigen oder rechteckförmigen
Querschnitt aufweist. Das Abstützelement 46 dient dazu, die
Bodenplatte teilweise zu stützen, wie dies in Fig. 2
dargestellt ist. Das Abstützelement 46 ist zur leichteren
Justierung z. B. über ein Kugellager mit der Justierspindel
verbunden. Am Umfang des Abstützelements 46 sind
beispielsweise vier in gleichem Abstand zueinander
angeordnete Zentrierkeile 47 ausgebildet, die in
entsprechende Nuten in den Bodenplatte 50, 50' eingreifen
und die Bodenplatten 50, 50' zentrieren, indem sie diese in
Richtung der Justierspindel 44 ziehen. Dazu ist der Keil 47
so ausgebildet, daß der Abstand des Keils mit Bezug auf die
Längsachse der Justierspindel 44 in Richtung zum Rohboden 22
stetig abnimmt. Die Justierspindel 44 weist an ihrem äußeren
Ende einen Schlitz, beispielsweise einen Innensechskant 48,
auf, in den ein entsprechender Inbusschlüssel zur
Höhenverstellung der Justierspindel 44 oder des
Abstützelements 46 auch nach Verlegung der Bodenplatten 50,
50' einsteckbar ist. Die bei dem Fußbodensystem 20
verwendete Bodenfliese oder Bodenplatte 50, 50' weist eine
obere, hochverdichtete Faser- und/oder Spanplatte 52 und
eine untere, mittelverdichtete Faser- und/oder Spanplatte 54
auf, wobei die untere Faser- und/oder Spanplatte 54 direkt
mit der oberen Faser- und/oder Spanplatte 52 verklebt ist.
In besonderen Fällen kann zusätzlich eine Folie verwendet
werden. Wie in Fig. 2 gezeigt, ist der Querschnitt der
oberen Spanplatte 52 größer als der Querschnitt der unteren
Spanplatte 54, so daß beim Verlegen der Bodenplatten 50, 50'
lediglich der äußere Rand der oberen Spanplatte 52 auf dem
Abstützelement 46 der Justiereinrichtung 40 zur Auflage
kommt. In unserem Beispiel besitzen die Bodenplatten 50, 50'
einen rechteckigen Querschnitt, wobei in jedem Eckbereich
eine Aussparung ausgenommen ist, wie dies in Fig. 3 und 5 zu
sehen ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die
Justierspindel 44 auch bei verlegten Bodenplatten von außen
zugänglich ist, um das Abstützelement 46 und damit die
Bodenplatten 50, 50' auszurichten. Die verwendete
Verbundbodenplatte 50 zeichnet sich durch eine
Druckpunktbelastung von etwa 4 kN bis
6 kN sowie eine Dicke von etwa 1,5 cm aus. Um die verlegte
Bodenplatte 50' ggf. zusätzlich abstützen zu können, ist ein
Stützbolzen 65 auf dem Stahlrispenband 30 so befestigt, daß
dieser die Bodenplatte 50' etwa im Mittenbereich abstützen
kann. Es ist aber auch denkbar, weitere Stützbolzen auf dem
Stahlrispenband 30 derart anzuordnen, daß diese die
Bodenplatte 50' im Randbereich abstützen können. Wie in Fig.
2 zu sehen, ist die Höhe des Stützbolzens 65 kleiner als der
Abstand zwischen der unteren Spanplatte 54 und dem
Stahlrispenband 30. Der Abstand zwischen dem Stützbolzen 65
und der unteren Spanplatte 54 ist so bemessen, daß eine vom
Hersteller der Bodenplatte 50 vorgegebene zulässige
Durchbiegung erlaubt wird. Wie leicht aus Fig. 3 zu sehen
ist, können beliebig geformte Bodenplatten verwendet werden,
da die Justiereinrichtungen 40 an beliebigen Stellen des
Stahlrispenbandes 30 befestigt werden können. Ein solches
Fußbodensystem 20 kann leicht montiert, nach der Verlegung
der Bodenplatten 50, 50' justiert und vollständig demontiert
werden. Außerdem kann das gesamte Fußbodensystem 20 nach der
Demontage mitgenommen und an einem anderen Ort wieder
aufgebaut werden.
In Fig. 5 ist jeweils die Unterseite der Bodenplatten
50 und 50' dargestellt. Die Bodenplatte 50 weist in der
unteren Spanplatte 54 Aussparungen auf, die eine
Kabelführung 56 definieren, der an der Unterseite der oberen
Spanplatte 52 fortgesetzt ist. Beispielsweise führt von
jeder Seite der Bodenplatte 50 eine Kabelführung 56 zur
Mitte, derart, daß elektrische Kabel oder auch optische
Fasern an einer Seite der Bodenplatte 50 eingeführt und an
einer der drei anderen Seiten herausgeführt werden kann. Die
in Fig. 4 gezeigte Bodenplatte 50' weist eine untere
Spanplatte auf, in der ein Führungskanal 59 ausgebildet ist,
der zu einer Steckdose oder Verteilerdose 57 führt. Dazu
sind an der unteren Spanplatte der Bodenplatte 50'
entsprechende Befestigungselemente vorgesehen.
In Fig. 6 ist teilweise das in der Fig. 1
dargestellte Deckensystem 60 dargestellt. Wie im Falle des
Fußbodensystems 20 sind mehrere Stahlrispenbänder 70 an der
Decke 110 befestigt. Im Unterschied zum Fußbodensystem 20
ist jedoch nicht die gesamte Decke 110 mit
Stahlrispenbändern 70 abgedeckt. Ähnlich dem Stahlrispenband
30 des Fußbodensystems 20 weist jedes Stahlrispenband 70 des
Deckensystems 60 mehrere an vorbestimmten Stellen
vorgesehene Befestigungsmittel, beispielsweise mit einem
Innengewinde versehen Durchbohrungen auf, in die die
Halteeinrichtungen 80 eingeschraubt werden können. Die
Halteeinrichtung 80 weist vorzugsweise eine zylindrische
Führungshülse 82 auf, die an vorbestimmten Stellen des
Stahlrispenbands 70 beispielsweise mittels Schrauben
befestigbar ist. In der Führungshülse 82 ist an diametral
gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Lochreihe angebracht.
Ferner ist in der Führungshülse 82 ein Halteelement 84
eingesetzt, das im Querschnitt die Form eines auf dem Kopf
stehenden T aufweist. Das Halteelement 84 weist einen Schaft
86 auf, an dem an diametral gegenüberliegenden Seiten
jeweils eine Lochreihe angebracht ist. Mittels eines Bolzens
89 kann das Halteelement 84 mit der Führungshülse 82
verbunden werden. Der Abstand der Löcher in jeder Lochreihe
legt dabei den Hub der Höhenverstellung fest. Anstelle von
Lochreihen kann die Führungshülse und der Schaft 86 des
Halteelements 84 zueinander komplementäre Gewinde aufweisen,
so daß eine stufenlose Höhenverstellung möglich ist. Die zu
verlegenden Deckenplatten 90 weisen beispielsweise einen
rechteckigen Querschnitt auf, wobei am äußeren Rand der
Deckenplatte 90 ein Flansch ausgebildet ist, der auf dem
quer zum Schaft 86 des Halteelements 84 verlaufenden
Stützabschnitt 87 aufliegt. Rast- oder Schraubmittel sind
daher nicht mehr notwendig, um die Deckenplatten 90 zu
verlegen. Die Deckenplatte 90 wird lediglich mit ihrem
Flanschabschnitt auf den Abstützbereich 87 des Halteelements
84 aufgelegt. Auf diese Weise kann die Halteeinrichtung 80
auch nach dem Verlegen der Deckenplatten 90 von außen noch
verstellt werden. Mit anderen Worten kann eine Justierung
der Deckenplatten 90 auch nach deren Verlegung vorgenommen
werden. Der Halteabschnitt 87 der Halteeinrichtung 80 kann
an seiner zum Fußboden weisenden Seite eine Nut oder Kerbe
aufweisen, in die, wie nachfolgend noch ausführlicher
beschrieben wird, ein entsprechender Vorsprung eines
zwischen der Decke 110 und dem Fußboden zu befestigenden
Trägerpfostens 100 eingreifen kann.
In Fig. 7 ist ein solcher multifunktionaler,
pfostenartiger Träger 100 im einzelnen dargestellt. Der
Träger 100 weist zwei ineinanderschiebbare, stabförmige
Stützen 105 und 107 auf. Die Stütze 107 weist an ihrem zum
Boden 22 gerichteten Ende eine Auflagefläche 120 auf, die
mittels einer Federeinrichtung an der Stütze 107 befestigt
ist. Boden- und Deckenschwankungen bis zu etwa 2,5 cm können
durch die federnd an der Stütze 107 befestigte Auflagefläche
120 aufgenommen werden. Die verwendete Druckfeder ist für
einen definierten Druckbereich ausgelegt. Über die
Auflagefläche 120 liegt die Stütze 107 und damit der Träger
100 beispielsweise auf der Bodenplatte 50 auf. Die
Auflagefläche 120 kann einen Vorsprung aufweisen, der
beispielsweise in eine weiche Bodenauflage eingreift, um den
Träger 100 bezüglich eines seitlichen Verschiebens zu
sichern. Der Querschnitt der Stütze 107 ist beispielsweise
quadratisch und größer als der vorzugsweise quadratische
Querschnitt der Stütze 105, so daß diese in die Stütze 107
hineingeschoben werden kann. Die Stütze 105 kann auch ein- oder
mehrseitig offen gestaltet sein. Am äußeren Ende der
Stütze 105 ist wiederum eine Auflagefläche 125 angeordnet,
die im eingespannten Zustand beispielsweise an der
Halteeinrichtung 80 des Deckensystems 60, wie in Fig. 1
dargestellt, zur Anlage kommt. Zur Grobeinstellung der Länge
des Trägers 100 weisen die Stützen 105 und 107 jeweils an
gegenüberliegenden Seiten eine Lochreihe auf, durch die ein
Fixierbolzen 130 hindurchgeführt werden kann. Zur
Feineinstellung der Länge des Trägers 100 ist die
Auflagefläche 125 über eine Spindel 135, die innerhalb der
Stütze 105 verläuft, mittels einer Kurbel (nicht
dargestellt) verstellbar. Zur sicheren Verspannung ist ein
definierter Anpreßdruck durch an sich bekannte Maßnahmen
aufbaubar. Die Auflagefläche 125 weist beispielsweise einen
Vorsprung 128 auf, der in eine entsprechende Nut oder
Aussparung in der Halteeinrichtung 80 des Deckensystems 60
eingreift, wenn der Träger 100 in seiner optimalen Länge
ausgefahren ist. Dieser teleskopartige Träger 100 kann an
jeder beliebigen Stelle einfach durch Verspannen zwischen
dem Boden und der Decke montiert werden, und gewährleistet
somit einen hohen Grad an Flexibilität. Die Auflageflächen
125 und 120 weisen Bohrungen oder Schlitze auf, in die eine
Seite einer Trennwand 150 eingehängt werden kann. Ein nicht
dargestellter zweiter Träger dient dazu, die andere Seite
der Trennwand 150 aufzunehmen. Eine zweite, nicht
dargestellte Trennwand kann gegenüber der Trennwand 150
ebenfalls an dem Träger 100 montiert werden. An den
Innenseiten der Stützen 105 und 107 können Löcher oder
Schlitze vorgesehen sein, in die beispielsweise
schallabsorbierende Elemente zwischen die Trennwand 150 und
die nicht dargestellte Trennwand eingehängt werden können.
Darüber hinaus können an den Außenseiten der Stützen 105 und
107 wiederum Schlitze oder Löcher vorgesehen sein, in die
beispielsweise Glasrahmen oder auch Schränke eingehängt
werden können. Weiterhin können an den Stützen 105 und 107
Scharniere zur Aufnahme von Türen vorgesehen sein. Dank des
multifunktionalen Trägers 100 ist es möglich, an jeder
beliebigen Stelle in einem Raum Trennwände, Schränke und
Türen anzuordnen. Der Träger 100 zeichnet sich ferner
dadurch aus, daß ein Verschrauben oder Verrasten von
Trennwänden am Boden und an der Decke nicht mehr notwendig
ist. Zur Demontage werden die Trennwände einfach ausgehängt
und die Stützen der Träger ineinandergeschoben und an einer
anderen Stelle wieder ausgefahren und mittels der an der
Spindel 135 befestigen Auflagefläche 125 zwischen dem Boden
und der Decke verspannt.