DE19808552A1 - Gußvorrichtung, insbesondere Druckgußvorrichtung zur Herstellung von Dentalgußteilen, und Verfahren - Google Patents
Gußvorrichtung, insbesondere Druckgußvorrichtung zur Herstellung von Dentalgußteilen, und VerfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gußvorrichtung, insbesondere eine
Druckgußvorrichtung zur Herstellung von Dentalgußteilen, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 10.
Feingußteile, und zwar insbesondere solche für dentale Zwecke,
wie beispielsweise Brücken, Kronen oder dergleichen, werden in
einer Gußvorrichtung im Druckgußverfahren hergestellt.
Das zum Guß verwendete Metall, insbesondere eine Dental
legierung, wird zunächst in einem Schmelztiegel aufgeschmolzen.
Anschließend wird die geschmolzene Dentallegierung vom Schmelz
tiegel in eine Gußmuffel überführt, die die Form für den zu
gießenden Gegenstand enthält. Das Schmelzen erfolgt unter
Vakuum oder Schutzgas, damit keine Reaktion der geschmolzenen
Dentallegierung mit der Atmosphäre stattfinden kann.
Bekannte Gußvorrichtungen verfügen über eine Aufnahme, die
einen einzigen Raum zur Unterbringung des Schmelztiegels und
der Gußmuffel aufweist. Dieser Raum ist evakuierbar. Ins
besondere läßt sich in diesem Raum ein Vakuum erzeugen.
Zum Gießen ist es erforderlich, daß die Gußmuffel mit der darin
angeordneten Form für den herzustellenden Gegenstand vorgewärmt
wird. Dabei ist man bestrebt, daß die Gußmuffel mit der Form
zum Guß eine bestimmte Temperatur, vorzugsweise etwa die
Gußtemperatur, aufweist. Es ist üblich, zunächst den Schmelz
tiegel mit einer entsprechenden Menge der zu schmelzenden
Dentallegierung im Raum der Gießvorrichtung anzuordnen. Es wird
dann der Raum mit dem Schmelztiegel und dem darin sich
befindenden noch ungeschmolzenen Werkstoff evakuiert und
anschließend induktiv der Werkstoff im Schmelztiegel auf
geschmolzen. Während dieser Zeit wird außerhalb der Gußvorrich
tung die Gußmuffel mit der Form vorgewärmt. Damit die Gußmuffel
bis zum Guß nicht wieder abkühlt, wird die vorgewärmte
Gußmuffel (mit der Form) kurz vor dem Guß in den Raum der
Gußvorrichtung eingesetzt. Dazu muß die Gußvorrichtung geöffnet
werden, wodurch die Evakuierung des Raums aufgehoben und
atmosphärische Luft in den Raum und dadurch an den im
Schmelztiegel bereits aufgeschmolzenen Werkstoff gelangen kann.
Die Folge ist eine unerwünschte Reaktion des geschmolzenen
Werkstoffs mit der atmosphärischen Luft.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Vorstehenden die Aufgabe
zugrunde, eine Gußvorrichtung der eingangs genannten Art und
ein Verfahren zu schaffen, womit unmittelbar vor dem Gußvorgang
eine vorgewärmte Gußmuffel in die Gußvorrichtung eingesetzt
werden kann, ohne daß dabei der geschmolzene Werkstoff im
Schmelztiegel nachteilig beeinflußt wird.
Eine Gußvorrichtung zur Lösung dieser Aufgabe weist die
Merkmale des Anspruchs 1 auf. Dadurch, daß die Aufnahme unter
teilbar ist, kann die erfindungsgemäße Gußvorrichtung zeit- oder
bedarfsweise eine Tiegelkammer für den Schmelztiegel und
eine davon getrennte Muffelkammer für die Gußmuffel aufweisen.
Es ist so bei unterteilter Aufnahme möglich, die Muffelkammer
mit einer vorgewärmten Gußmuffel zu bestücken, ohne daß dabei
die Tiegelkammer für den Schmelztiegel geöffnet werden muß.
Vorzugsweise läßt sich die Aufnahme der Gußvorrichtung derart
unterteilen, daß die Tiegelkammer und die Muffelkammer
mindestens zeitweise hermetisch, insbesondere gasdicht, von
einander getrennt sind. Dadurch läßt sich ein Vakuum in der
einen Kammer aufrechterhalten, während die andere Kammer
geöffnet ist. Es ist auch denkbar, die einzelnen Kammern unter
schiedlich zu evakuieren, nur eine Kammer zu evakuieren oder in
der einen Kammer ein Vakuum vorzusehen, während sich in der
anderen Kammer Schutzgas befindet. Vor allem aber läßt sich
kurz vor der Auslösung des Gießvorgangs die Muffelkammer öffnen
zum Einsetzen der vorgewärmten Gußmuffel, ohne daß dazu die
Tiegelkammer geöffnet werden muß. Die Umgebung der im Schmelz
tiegel geschmolzenen Dentallegierung ändert sich somit während
des Einsetzens der vorgewärmten Gußmuffel mit der Form in die
Gußvorrichtung nicht.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung läßt sich
zumindest eine Kammer, vorzugsweise die Tiegelkammer, allein
evakuieren. Nachdem bei unterteilter Aufnahme und fortwährend
hermetisch abgeschlossener Tiegelkammer die Muffelkammer nach
dem Einsetzen an der vorgewärmten Gußmuffel wieder geschlossen
worden ist, kann gegebenenfalls die beim Befüllvorgang in die
Muffelkammer gelangte atmosphärische Luft beseitigt oder durch
Schutzgas ersetzt werden. Es können so in der Muffelkammer nach
dem Beschicken derselben mit einer Gußmuffel die gleichen
atmosphärischen Bedingungen hergestellt werden, die in der
Tiegelkammer herrschen und in dieser während des Beschickungs
vorgangs der Muffelkammer aufrechterhalten worden sind.
Dadurch, daß die Aufnahme nur bei Bedarf unterteilbar ist in
die Tiegelkammer und die Muffelkammer, ist es möglich, diese
nach ihrer Beschickung mit der vorgewärmten Gußmuffel wieder
mit der den Schmelztiegel aufweisenden Tiegelkammer zu ver
binden. Die Unterteilung der Aufnahme in eine Muffelkammer und
eine Tiegelkammer kann also bedarfsweise hergestellt und auch
wieder beseitigt werden, und zwar mindestens teilweise.
Vorzugsweise dient zur Unterteilung der Aufnahme eine Trennwand
mit mindestens einer verschließbaren Öffnung. Ist die Öffnung
der Trennwand verschlossen, sind die Muffelkammer und die
Tiegelkammer hermetisch voneinander abgetrennt, und zwar ins
besondere gasdicht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Öffnung der Trennwand durch eine Art Visier bedarfsweise ver
schließbar, und zwar vorzugsweise gasdicht. Das Visier ist
gegenüber der Trennwand relativbeweglich, und zwar insbesondere
verschwenkbar. Es ist aber auch denkbar, das Visier der Trenn
wand in anderer Weise beweglich zuzuordnen, und zwar sowohl
derart, daß das Visier die Öffnung entweder von der Oberseite
oder der Unterseite der Trennwand überdeckt. Zum Gießen des
geschmolzenen Werkstoffs aus dem Schmelztiegel in die Form der
Gußmuffel ist das Visier soweit aus dem Bereich der Öffnung
wegbewegbar, daß die Öffnung vollständig vom Visier freigegeben
wird. Die Öffnung ist dabei so bemessen, daß sie beim
Durchführen des Gießvorgangs die Überführung des geschmolzenen
Werkstoffs vom Schmelztiegel in die Gußmuffel bzw. die form
nicht behindert.
Ein Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist
die Maßnahmen des Anspruchs 10 auf. Dadurch, daß der Schmelz
tiegel und die Gußmuffel unabhängig voneinander evakuiert
werden, ist es möglich, die außerhalb der Gußvorrichtung vor
gewärmte Gußmuffel kurz vor dem Guß in die Gußvorrichtung ein
zuschleusen, ohne daß dabei die Evakuierung des Schmelztiegels
aufgehoben wird, wodurch keine schädlichen Umwelteinflüsse an
die geschmolzene Dentallegierung im Schmelztiegel gelangen
können.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Guß
vorrichtung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Gußvorrichtung in
einem Vertikalschnitt,
Fig. 2 die Gußvorrichtung der Fig. 1 in einer detaillier
teren Darstellung, und
Fig. 3 eine Trennwand der Gußvorrichtung mit einer durch ein
Visier verschließbaren Öffnung in ein zum Zwecke der
besseren Veranschaulichung um 180° gedrehten Dar
stellung.
Bei der hier gezeigten Gußvorrichtung handelt es sich um eine
Vakuum-Druckgußvorrichtung zum Gießen von Dentalgußteilen, wie
zum Beispiel Brücken, Kronen oder dergleichen.
In einen Schmelztiegel 10 wird die für den jeweiligen Gußvor
gang erforderliche Menge eines festen Gußwerkstoffs, ins
besondere eine Dentallegierung, eingegeben und geschmolzen. Der
geschmolzene Werkstoff wird vom Schmelztiegel 10 in eine
darunter angeordnete Gußmuffel 11 überführt, die als Form für
das zu gießende Dentalteil dient oder eine solche Form
aufnimmt. Zum Überführen der gegossenen Dentallegierung aus dem
Schmelztiegel 10 in die Gußmuffel 11 kann der Schmelztiegel 10
im Bodenbereich geöffnet werden. Beim hier gezeigten
Schmelztiegel 10 geschieht das derart, daß der Schmelztiegel 10
aus zwei an einer vorzugsweise mittigen, vertikalen Trennebene
aneinanderliegende Tiegelhälften gebildet ist, von denen
mindestens eine Tiegelhälfte gegenüber der anderen verschoben
wird, wodurch sich der Schmelztiegel 10 im Bodenbereich öffnet
und die geschmolzene Dentallegierung aus dem Schmelztiegel 10
heraus in die darunter angeordnete Gußmuffel 11 fließen kann.
In der Fig. 1 ist schematisch der Schmelztiegel 10 im
geöffneten Zustand gezeigt.
Die im vorliegenden Ausführungsbeispiel gezeigte Gießvorrich
tung verfügt über eine äußere Gestalt nach Art eines kasten
artigen Schranks 12. In diesem Schrank 12 befindet sich ein
Rahmentragwerk 13, das unter anderem zur Aufnahme von zwei
Einschüben 14 und 15 dient. Jeder Einschub 14 und 15 ist mit
zwei parallelen, horizontalen Führungsschienen 16 und 17
gegenüber dem Rahmentragwerk 13 in horizontaler Richtung ver
schiebbar. Dadurch können die Einschübe 14 und 15 ähnlich wie
Schubladen von einer aufrechten Seite in den kastenartigen
Schrank 12 hineingeschoben und herausgezogen werden. Bei
herausgezogenen Einschüben 14 und 15 sind diese mindestens von
einer Oberseite her frei zugänglich, können nämlich befüllt
werden.
Die Einschübe 14 und 15 sind gegenüber dem Rahmentragwerk 13
bzw. dem kastenartigen Schrank 12 vorzugsweise gasdicht
abgedichtet, beispielsweise durch teilweise in der Fig. 2
angedeutete Dichtungen 18 und 19. Dadurch läßt sich die
Gußvorrichtung im Inneren hermetisch von der Umgebung
isolieren. Insbesondere kann so die Gußvorrichtung evakuiert
werden zur Bildung eines Vakuums im Inneren desselben.
Die Einschübe 14 und 15 bilden eine kammerartige Aufnahme 20 im
Inneren der Gußvorrichtung, insbesondere im kastenartigen
Schrank 12. Diese Aufnahme 20 dient zur Unterbringung des
Schmelztiegels 10 und der Gußmuffel 11 im kastenartigen Schrank
12 der Gußvorrichtung. Dazu ist dem oberen Einschub 14 der
Schmelztiegel 10 und dem unteren Einschub 15 die Gußmuffel 11
zugeordnet.
Alternativ ist es denkbar, die Einschübe 14, 15 durch
mindestens eine Tür, vorzugsweise je eine Tür für den Schmelz
tiegel 10 und die Gußmuffel 11, zu ersetzen.
Die Aufnahme 20 ist unterteilbar in zwei Kammern. Diese beiden
Kammern sind bei Bedarf, nämlich zeitweise, hermetisch
voneinander abtrennbar. Eine der beiden Kammern, nämlich eine
Tiegelkammer 21, befindet sich im oberen Einschub 14 oder
hinter einer oberen Tür. Eine zweite Kammer, nämlich eine
Muffelkammer 22, ist dem unteren Einschub 15 oder einer unteren
Tür zugeordnet. Somit bilden die Tiegelkammer 21 und die
Muffelkammer 22 zusammen die Aufnahme 20, wobei bedarfsweise
bzw. zeitweise die Tiegelkammer 21 von der Muffelkammer 22
abtrennbar ist, und zwar vorzugsweise gasdicht. Die Abtrennung
der Tiegelkammer 21 von der Muffelkammer 22 kann aber auch
mindestens teilweise aufgehoben werden, so daß die Tiegelkammer
21 und die Muffelkammer 22 zusammen die Aufnahme 20 bilden,
also zeitweise miteinander in Verbindung stehen bzw. mit
einander kommunizieren.
Der obere Einschub 14 mit der Tiegelkammer 21 weist eine
schematisch in der Fig. 2 dargestellte Halterung 23 für den
Schmelztiegel 10 auf, wodurch der untere Abschnitt des Schmelz
tiegels 10 frei in der Tiegelkammer 21 hängt. Dem sich
unterhalb der Halterung 23 befindenden Teil des Schmelztiegels
10 ist eine Induktionsspule 24 zugeordnet, deren Windungen den
unteren Teil des Schmelztiegels 10 berührungslos umschlingen.
Die Induktionsspule 24 ist Teil einer Induktionsheizeinrich
tung, womit der zum Guß dienende Dentallegierung im Schmelz
tiegel 10 aufgeschmolzen wird.
Der untere Einschub 15 weist auf einer Bodenwandung 25 der
Muffelkammer 22 eine horizontale Auflagerplatte 26 auf, die die
in die Muffelkammer 22 eingesetzte Gußmuffel 11 trägt. Die
Gußmuffel 11 liegt lose oder gegebenenfalls durch nicht
gezeigte Arretierungs- und/oder Positionierungselemente
gehalten auf der Auflagerplatte 26 auf.
Zur zeit- bzw. bedarfsweisen Abtrennung der Tiegelkammer 21 von
der Muffelkammer 22 ist der obere Einschub 14 mit einer
Trennwand 27 versehen. Diese horizontale Trennwand 27 erstreckt
sich im gezeigten Ausführungsbeispiel im Bodenbereich des
Einschubs 14 und somit im Bereich zwischen dem Schmelztiegel 10
und der darunter angeordneten Gußmuffel 11. Dadurch bildet die
geschlossene Trennwand 27 eine unterseitige Begrenzung der
Tiegelkammer 21 und eine oberseitige Begrenzung der Muffel
kammer 22.
Die Trennwand 27 verfügt über eine durchgehende Öffnung 28, die
durch ein als Visier 29 ausgebildetes Verschlußorgan bei Bedarf
verschließbar ist. Die Öffnung 28 befindet sich zwischen dem
Schmelztiegel 10 und der Gußmuffel 11 und ist derart bemessen,
daß bei vom Visier 29 vollständig freigegebener Öffnung 28 die
Schmelze aus dem Schmelztiegel 10 ungehindert in die Gußmuffel
11 gelangen kann. Der Schmelztiegel 10 und die Gußmuffel 11
sind den Einschüben 14 und 15 auch so zugeordnet, daß die
Schmelze vom Schmelztiegel 10 in die Gußmuffel 11 gelangen
kann.
Die Fig. 1 und 2 lassen erkennen, daß das Visier 29 der Unter
seite der Öffnung 28 zugeordnet ist, wodurch das Visier 29 sich
in der Muffelkammer befindet. Die abweichende Darstellung in
der Fig. 3 ist zu Darstellungszwecken gedreht. Die Öffnung 28
ist auf der dem Visier 29 zugewandten Unterseite 31 der Trenn
wand 27 von einem nach unten vorstehenden umlaufenden Kragen 32
mit kreisringförmiger Grundfläche umgeben. Der freie obere Rand
33 des Kragens liegt auf einer Ebene, die leicht geneigt zur
Unterseite 31 der Trennwand 27 verläuft. Ebenso ist eine bei
geschlossenem Visier 29 auf dem schrägen Rand 33 des Kragens 32
anliegende Oberseite 24 des Visiers 29 schräg ausgebildet,
verfügt also über eine Ebene, die übereinstimmend oder parallel
verläuft zur Ebene des Kragens 32, aber zur Unterseite 31 der
Trennwand 27 leicht geneigt ist.
Ein Randbereich des Visiers 29 ist mit einer Durchgangsbohrung
35 versehen, die auf einer gegenüber der Unterseite 31 der
Trennwand 27 vorstehenden Drehachse 36 gelagert ist. Die
Drehachse 36 ist fest mit der Trennwand 27 verbunden. Auf diese
Weise läßt sich um die Drehachse 36 das Visier 29 verschwenken,
und zwar in eine die Öffnung 28 vollständig freigebende
Position gemäß der Fig. 3 und in eine entgegengesetzte
Position, bei der das Visier 29 die Öffnung 28 in der Trennwand
27 vollständig verschließt. Durch den in einer schrägen Ebene
auslaufenden Rand 33 des Kragens 32 um die Öffnung 28
einerseits und die eine gleiche Schräge aufweisende Oberseite
34 des Visiers 29 andererseits wird bei vollständig geschlos
sener Öffnung 28 die Oberseite 34 des Visiers 29 fest gegen den
Rand des Kragens 32 und die Öffnung 31 gedrückt, wodurch das
Visier 29 die Öffnung 28 in der Trennwand 27 luftdicht
verschließen kann. Alternativ ist es denkbar, der Oberseite 34
des Visiers 29 und/oder dem Rand des Kragens 32 um die Öffnung
31 mindestens eine Dichtung zuzuordnen.
Das Visier 29 verfügt an einem Ende über einen von der Durch
gangsbohrung 35 ausgehenden Schwenkarm 37, der am Ende eine
Durchgangsbohrung 38 aufweist. Der Schwenkarm 37 bzw. die
Durchgangsbohrung 38 dienen zur Ankupplung eines nicht
gezeigten Bewegungsorgans an das Visier 29, wodurch es
mechanisch in die in der Fig. 3 gezeigte offene Stellung der
Öffnung 28 und in eine die Öffnung 28 verschließende Stellung
verschwenkbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit der hier gezeigten
Gußvorrichtung wie folgt:
Vor Beginn des Gußvorgangs sind beide Einschübe 14 und 15 leer und geschlossen. Durch Öffnen des oberen Einschubs 14 kann in die Tiegelkammer 21 der Schmelztiegel 10 mit einer ent sprechenden Menge des für den Gießvorgangs benötigten Werk stoffs (Halbzeug oder Dentallegierung) eingesetzt werden. Der Einschub 14 wird dann geschlossen. Der Einschub 15 wird zunächst überhaupt nicht geöffnet und bleibt leer. Die Öffnung 28 kann bereits verschlossen sein.
Vor Beginn des Gußvorgangs sind beide Einschübe 14 und 15 leer und geschlossen. Durch Öffnen des oberen Einschubs 14 kann in die Tiegelkammer 21 der Schmelztiegel 10 mit einer ent sprechenden Menge des für den Gießvorgangs benötigten Werk stoffs (Halbzeug oder Dentallegierung) eingesetzt werden. Der Einschub 14 wird dann geschlossen. Der Einschub 15 wird zunächst überhaupt nicht geöffnet und bleibt leer. Die Öffnung 28 kann bereits verschlossen sein.
Nach dem Schließen des Einschubs 14 wird die Tiegelkammer 21
evakuiert, so daß sich hierin ein Vakuum aufbaut. Es wird dann
mittels der zum Glühen gebrachten Induktionsspule 24 der
zunächst noch feste Werkstoff im Schmelztiegel 10 soweit
erwärmt, bis er flüssig wird.
Sofern die Öffnung 28 in der Trennwand 27 durch das Visier 29
noch nicht vor dem Evakuieren der Tiegelkammer 21 geschlossen
ist, wird sie spätestens während des Aufschmelzens des Werk
stoffs im Schmelztiegel 10 geschlossen, wodurch die Tiegel
kammer 21 gasdicht gegenüber der Muffelkammer 22 abgedichtet
ist. Es kann also kein Gas oder dergleichen von der Muffel
kammer 22 in die bereits evakuierte Tiegelkammer 21 strömen.
Sobald der Werkstoff im Schmelztiegel 10 geschmolzen ist und
seine Gießtemperatur erreicht hat oder gegebenenfalls auch kurz
davor, wird der untere Einschub 15 geöffnet und die vorgewärmte
Gußmuffel 11 in die Muffelkammer 22 des Einschubs 15 ein
gesetzt, nämlich auf der Auflagerplatte 26 positioniert. Sodann
wird der Einschub 15 mit dem sich in der Muffelkammer 22
desselben befindlichen Gußmuffel 11 geschlossen. Im Anschluß
daran kann auch die Muffelkammer 22 evakuiert werden, indem
hierin wie bereits zuvor in der Tiegelkammer 21 ebenfalls ein
Vakuum erzeugt wird. Häufig wird jedoch die Muffelkammer 22
nicht evakuiert, so daß sich hierin Raumluft befindet.
Anschließend wird das Visier 29 um die Drehachse 36 zur Seite
geschwenkt, und zwar so weit, bis die Öffnung 28 vollständig
freigegeben ist. Durch die dann offene Öffnung 28 entsteht eine
Verbindung zwischen der Tiegelkammer 21 und der Muffelkammer
22, wodurch die Unterteilung der Aufnahme 20 für den Schmelz
tiegel 10 und die Gußmuffel 11 teilweise aufgehoben ist. Es
wird nun durch eine Relativbewegung der Tiegelhälften der
Schmelztiegel 10 an der Unterseite geöffnet, wodurch der
flüssige Gußwerkstoff aus dem Schmelztiegel 10 und der
Tiegelkammer 21 durch die Öffnung 28 in der Trennwand 27
hindurch in die Gußmuffel 11 in der Muffelkammer 22 abfließen
kann.
Nach Beendigung des Gußvorgangs werden die Einschübe 14 und 15
geöffnet zum Herausnehmen des leeren Schmelztiegels 10 aus dem
Einschub 14 und der ausgegossenen Gußmuffel 11 aus dem Einschub
15. Gleichzeitig kann das Visier 29 wieder zurückgeschwenkt
werden, so daß es die Öffnung 28 in der Trennwand 27 wieder
verschließt. Es ist aber auch denkbar, die Öffnung 28 zu einem
späteren Zeitpunkt zu schließen. Die Gußvorrichtung ist nun
wieder bereit für einen neuen Gußvorgang.
10
Schmelztiegel
11
Gußmuffel
12
kastenartiger Schrank
13
Rahmentragwerk
14
Einschub
15
Einschub
16
Führungsschiene
17
Führungsschiene
18
Dichtung
19
Dichtung
20
Aufnahme
21
Tiegelkammer
22
Muffelkammer
23
Halterung
24
Induktionsspule
25
Bodenwandung
26
Auflagerplatte
27
Trennwand
28
Öffnung
29
Visier
30
Längsmittelachse
31
Unterseite
32
Kragen
33
Rand
34
Oberseite
35
Durchgangsbohrung
36
Drehachse
37
Schwenkarm
38
Durchgangsbohrung
Claims (10)
1. Gußvorrichtung, insbesondere Druckgußvorrichtung zur
Herstellung von Dentalgußteilen, mit einer verschließbaren und
vorzugsweise evakuierbaren Aufnahme (20) für einen Schmelz
tiegel (10) und eine Gußmuffel (11), dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufnahme (20) unterteilbar ist zur
Bildung einer Muffelkammer (22) für die Gußmuffel (11) und
einer Tiegelkammer (21) für den Schmelztiegel (10).
2. Gußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei unterteilter Aufnahme (20) die Tiegelkammer (21) und
die Muffelkammer (22) hermetisch, insbesondere gasdicht, von
einander getrennt sind.
3. Gußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei unterteilter Aufnahme (20)
mindestens eine der Kammern (Tiegelkammer 21 und/oder Muffel
kammer 22) allein evakuierbar ist.
4. Gußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterteilung der Aufnahme (20)
mindestens teilweise aufhebbar ist, vorzugsweise derart, daß
zum Gußvorgang die Muffelkammer (22) und die Tiegelkammer (21)
mindestens teilweise miteinander in Verbindung stehen.
5. Gußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterteilung die Aufnahme (20)
mindestens über eine eine verschließbare Öffnung (28) auf
weisende Trennwand (27) zwischen der Muffelkammer (22) und der
Tiegelkammer (21) verfügt.
6. Gußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (27) gleichzeitig die
Unterseite der Muffelkammer (22) und die Oberseite der Tiegel
kammer (21) bildet.
7. Gußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (28) der Trennwand (27)
durch ein Verschließorgan, insbesondere ein Visier (29),
vorzugsweise gasdicht verschließbar ist.
8. Gußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Visier (29) gegenüber der
Trennwand (27) relativbeweglich, insbesondere verschwenkbar,
ist.
9. Gußvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Visier (29) alternativ von
einer die Öffnung (28) der Trennwand (27) vorzugsweise gasdicht
verschließenden Stellung in eine die Öffnung freigebende
Stellung bringbar ist und umgekehrt.
10. Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise Dentalgußteilen
in einer Gußvorrichtung, wobei ein in einem Schmelztiegel (10)
geschmolzener Gußwerkstoff in eine Gußmuffel (11) gegossen wird
und der Schmelztiegel (10) sowie die Gußmuffel (11) evakuierbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelztiegel (10) und
die Gußmuffel (11) unabhängig voneinander evakuiert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19808552A DE19808552A1 (de) | 1998-02-06 | 1998-02-28 | Gußvorrichtung, insbesondere Druckgußvorrichtung zur Herstellung von Dentalgußteilen, und Verfahren |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19804775 | 1998-02-06 | ||
DE19808552A DE19808552A1 (de) | 1998-02-06 | 1998-02-28 | Gußvorrichtung, insbesondere Druckgußvorrichtung zur Herstellung von Dentalgußteilen, und Verfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19808552A1 true DE19808552A1 (de) | 1999-08-12 |
Family
ID=7856863
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19808552A Ceased DE19808552A1 (de) | 1998-02-06 | 1998-02-28 | Gußvorrichtung, insbesondere Druckgußvorrichtung zur Herstellung von Dentalgußteilen, und Verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19808552A1 (de) |
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