DE19808503C2 - Montagevorrichtung für den Ein- und Ausbau von Markisen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung, insbesondere für den Ein- und Ausbau von Gelenkarm- und Kassetten-Markisen in und aus Montagekonsolen, mit einem Führungsholm, auf dem ein Laufwagen in Längsrichtung beweglich geführt ist, an welchem eine Traverse schwenkbar und winkeleinstellbar angelenkt und mit einem Stützarm abgestützt ist, wobei auf der Traverse eine Transportbühne zur Halterung eines zu montierenden Gegenstands verfahr­ bar geführt ist.

Eine im wesentlichen gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise aus der deutschen Pa­ tentschrift 32 22 509 C2 bekannt, die eine Teleskopführung für eine Lastenpritsche eines Schrägaufzuges für den Transport von Möbeln mit einem am Schrägaufzug verfahrbaren Prit­ schenwagen betrifft, welcher eine gegenüber dem Pritschenwagen in unterschiedlichen Win­ kelstellungen abstützbare Führungsschiene für die Teleskopführung aufweist, wobei zwischen der Führungsschiene und dem Pritschenboden eine Rollenführung für das Verfahren der La­ stenpritsche gegenüber dem Pritschenwagen vorgesehen ist.

Eine nach Art der bekannten Lastenpritsche aufgebaute Montagevorrichtung eignet sich indes nur sehr bedingt für die Anbringung von z. B. Markisen, da die Anbringung in Montagekon­ solen zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten erfordern, die beim Stand der Technik weder er­ foderlich noch vorgesehen sind.

Auch die Montage über Leitern oder Gerüste ist beschwerlich bzw. bringt einen erheblichen Kostenaufwand mit sich.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Ein- bzw. Ausbau insbesondere von komplett vorgefertigten Gelenkarm- und Kassetten-Markisen in bzw. aus den Montagekon­ solen an der Baustelle wesentlich zu erleichtern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Traverse an einem in Längs­ richtung über den Laufwagen um eine Mindestlänge überstehenden Kragarm angelenkt ist.

Dadurch wird erreicht, daß sich die Transportbühne nach der Montage einer Markise o. ä. in vertikaler Richtung zurückfahren läßt, ohne durch die dann fest angebracht Markise blockiert zu sein.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Mit der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung wird nicht nur der erforderliche Kraftauf­ wand der Monteure vermindert, sondern auch ein schnelleres Auf- und Abbauen gegenüber anderen Hubgeräten ermöglicht. Ein Herabfallen der zu montierenden Gegenstände (Markise o. ä.) wird zuverlässig verhindert. Mehrteilig gekuppelte Markisen-Anlagen können in nor­ maler Arbeitshöhe zusammengesteckt und in einem Stück in die Montagekonsolen gefahren werden bzw. für die Reparatur in umgekehrter Richtung, auch wenn die Montagekonsolen in Nischen montiert sind.

Unterschiedliche Markisen-Anbauhöhen sind durch entsprechendes Schrägstellen und/oder durch Verlängerung des Führungsholms anfahrbar.

Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung ist leicht transportierbar und bedeutet lediglich geringe Anschaffungskosten. Bei großen Markisenanlagen werden durch entsprechende Per­ sonaleinsparung erhebliche Montagekosten eingespart.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert, wobei

Fig. 1 die erfindungsgemäße Montagevorrichtung in einer schematischen Seitenansicht zeigt, und

Fig. 2 bis 5 einen Montagevorgang beim Anbringen einer Markise erläutern.

Fig. 1 zeigt die Montagevorrichtung, von links gesehen, z. B. auf einem Terrassenboden abge­ stellt und an eine Hauswand angelehnt. Der Anstell-Führungsholm 1, bestückt mit steckbarem Quer-Auslegerfuß und Anlehnarm, besitzt beidseitig je eine Führungsnut, rück- und vorder­ seitig je eine Befestigungsnut und mindestens eine Hohlkammer für die Steckverbindung. Einer Kippgefahr durch zu steiles Anstellen oder einer Abrutschgefahr durch zu flaches An­ stellen des Anstell-Führungsholms 1 kann durch Befestigung an zuvor montierten Montage­ konsolen begegnet werden. Eine möglicherweise erforderliche Verlängerung des Anstell- Führungsholms kann durch baugleiche Steckmodule erfolgen.

Ein Hub- bzw. Laufwagen 2 mit einem nach oben in einer erforderlichen Mindestlänge über­ stehenden Kragarm 3 ist durch seitlich angeordnete Laufrollen beidseitig in den Anstell- Führungsholm geführt und kann mit einem Seilzug- oder Zahnradantrieb elektrisch oder ma­ nuell bewegt werden.

Am oberen Ende des Kragarms 3 ist eine Traverse 4 schwenkbar gelagert und ist durch einen am Kragarm geführten und arretierbaren Stützarm 5 in horizontaler Position, unabhängig von der jeweiligen Schräglage des Anstell-Führungsholms, einstellbar gehalten.

Eine Transportbühne 6 ist als verschiebbarer Schlitten in Längsrichtung mit der Traverse 4 durch eine Rollvorrichtung verbunden. Auf der gesamten Länge der Transportbühne befindet sich eine Befestigungsnut für die individuelle Anbringung einer für die jeweilige Markisen­ bauart veränderbare, zweiteilig und in Winkelform hergestellten Haltevorrichtung 7 und einer eventuell benötigten Markisen-Kippsicherung.

Fig. 2 bis 5 erläutern einen Montagevorgang einer Markise. Montagekonsolen 8 sind vorab an einer Hauswand o. ä. 9 angebracht worden, um ein Vierkant-Tragrohr 10 einer komplett vor­ gefertigten Gelenkarm-Markise (nicht im einzelnen dargestellt) aufzunehmen.

Das Vierkant-Tragrohr 10 der Markise wird in die Haltevorrichtung 7 auf der Traverse einge­ setzt und diese auf dem Anstell-Führungsholm 1 in eine der Montagekonsole 8 gegenüberste­ hende Position gefahren (Fig. 2).

Anschließend wird die Transportbühne 6 in Richtung auf die Wand 9 verfahren, bis das Vier­ kant-Tragrohr in der Montagekonsole 8 sitzt (Fig. 3).

Nach Fixierung des Vierkant-Tragrohrs an der Montagekonsole ist es erforderlich, die Trans­ portbühne 6 vertikal nach unten zu verfahren, wobei in einer überlagerten Bewegung der Laufwagen bzw. die Traverse 4 gegenüber der Transportbühne 6 nach hinten und gleichzeitig auf den Führungsholm 1 nach unten bewegt wird (Fig. 4).

Sobald die Haltevorrichtung 7 vom Vierkant-Tragrohr frei ist, kann die Montagevorrichtung entfernt werden (Fig. 5).

Die Mindestlänge, um die der Tragarm 3 nach vorn über den Laufwagen 2 bzw. dessen vorde­ res Rad überstehen muß, ergibt sich somit aus dem Erfordernis, den beschriebenen, kombi­ nierten Bewegungsablauf gemäß Fig. 4 ausführen zu können.

Bei der Montage von gekuppelten Markisenanlagen ist pro Kupplungselement lediglich eine Montagevorrichtung zusätzlich notwendig.

Claims (8)

1. Montagevorrichtung, insbesondere für den Ein- und Ausbau von Gelenkarm- und Kasset­ ten-Markisen in und aus Montagekonsolen, mit einem Anstell-Führungsholm (1), auf dem ein Laufwagen (2) in Längsrichtung beweglich geführt ist, an welchem eine Traverse (4) schwenkbar und winkeleinstellbar angelenkt und mit einem Stützarm (5) abgestützt ist, wobei auf der Traverse (4) eine Transportbühne (6) zur Halterung eines zu montierenden Gegenstands verfahrbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse (4) an ei­ nem in Längsrichtung über den Laufwagen (2) um eine Mindestlänge überstehenden Kragarm (3) angelenkt ist.

2. Montagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstell- Führungsholm (1) aus steckbaren Verlängerungsmodulen besteht.

3. Montagevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufwa­ gen (2) Laufräder aufweist.

4. Montagevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufwagen einen Seil- oder Zahnradantrieb aufweist.

5. Montagevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützarm (5) an dem Kragarm (3) einstellbar geführt und arretierbar ist.

6. Montagevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportbühne (6) mit einer Haltevorrichtung (7) für eine Markise versehen ist.

7. Montagevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung aus zwei Winkelelementen besteht.

8. Montagevorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevor­ richtung in einer Längsnut auf der Transportbühne (6) fixiert ist.