DE19806301A1 - Airbag mit Expansionshemmer - Google Patents
Airbag mit ExpansionshemmerInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Airbag für ein Fahrzeug-Rückhalte
system.
Airbags und insbesondere auf der Fahrerseite angeordnete Airbags, die in der
Lenkradnabe untergebracht sind, sind häufig mit inneren Haltebändern bzw.
-schnüren versehen, die mithelfen, die Form des Airbags während des Aufblasvor
ganges unter Kontrolle zu halten. Die Halteschnüre sind an einer Innenfläche des
Airbags befestigt und haben die Wirkung, daß sie eine Ausdehnung desjenigen Ab
schnittes des Airbags, an dem sie befestigt sind, verlangsamen. Im Fall eines auf der
Fahrerseite vorgesehenen Airbags werden Halteschnüre dazu benutzt, die Form des
aufgeblasenen Airbags so zu beeinflussen, daß sich eine eher scheibenartige Form
und nicht eine Kugelform ergibt. Die Scheibenform wird in gewissen Anwendungs
fällen gegenüber der Kugelform bevorzugt.
Während Airbags mit Haltebändern bzw. -schnüren grundsätzlich zufrieden
stellend funktionieren, erhöhen die Halteschnüre den Aufwand und das Gewicht wie
auch das Stauvolumen. Es ist ferner bekannt, anstelle von Halteschnüren den Airbag
mit genähten Verbindungsstellen zu versehen, die während des Aufblasvorganges
reißen. In diesem Fall kommt es zu einem teilweisen Aufblasen des Airbags, bis der
Innendruck einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, worauf die Nähte reißen
und der Airbag dann vollständig aufgeblasen werden kann. Wenngleich jede dieser
Möglichkeiten im Prinzip zufriedenstellend funktionieren, besteht jedoch immer
noch ein Bedarf an Alternativen, bei denen der Aufwand, das Gewicht und der Stau
raum verringert werden können.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Airbag zu schaffen,
dessen Form während des Aufblasvorganges beeinflußt werden kann, ohne daß sich
hierdurch der Aufwand, das Gewicht und das Stauvolumen merklich erhöhen.
Die Erfindung ist im Anspruch 1 definiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Airbag vorgesehene Expan
sionshemmer dient dazu, die Form des Airbags während des Aufblasvorganges zu
beeinflussen, ohne jedoch die Endform des vollständig aufgeblasenen Airbags zu
beeinträchtigen. Ein örtlicher Kleber wird zwischen einem vorderen Teil und einem
hinteren Teil des Airbags an diskreten Stellen angeordnet. Das durch die Aufblas
öffnung in den Airbag einströmende Gas treibt zunächst das vordere und hintere
Teil des Airbags in Bereichen auseinander, die frei von dem Expansionshemmer
sind. Wenn der Druck des Gases einen vorgegebenen Grenzwert erreicht, können
auch diejenigen Abschnitte des Airbags, die mit dem Expansionshemmer versehen
sind, auseinanderbewegt werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die durch den
Kleber erzeugte Haftverbindung in gesteuerter Weise aufgelöst wird.
Anhand der Zeichnungen werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Er
indung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematisierte perspektivische Darstellung eines Teils eines
Kraftfahrzeuges und Fahrers mit einem aufgeblasenen Airbag;
Fig. 2 eine Vorderansicht des Airbags gemäß einem ersten Ausführungs
beispiel;
Fig. 3 eine Teilschnittansicht längs der Linie 3-3 in Fig. 2;
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht eines anderen Ausführungs
beispiels eines Airbags;
Fig. 5 eine Teilschnittansicht längs der Linie 5-5 in Fig. 4;
Fig. 6 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht eines weiteren Ausführungs
beispiels eines Airbags.
Das in Fig. 1 angedeutete Fahrzeug 8 besitzt einen Airbag 10, der auf der
Fahrerseite angeordnet ist. Die vorliegende Erfindung ist jedoch in gleicher Weise
bei Airbags anwendbar, die an anderer Stelle im Fahrzeug vorgesehen sind; bei
spielsweise ist die Erfindung auch bei Airbags einsetzbar, die als Seitenaufprall
schutz dienen.
Der Airbag 10 bildet typischerweise Teil eines Airbagmoduls (nicht gezeigt),
das mit einem Gasgenerator und irgendeinem Gehäuse versehen ist, wie sie im
Stand der Technik bekannt sind. Nur beispielsweise sei auf die US 5,556,127 und
die US 5,560,642 der Anmelderin verwiesen, in der vollständige Airbagmodule of
fenbart sind.
Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, besteht der Airbag 10 aus einem vorde
ren Teil 14 und einem hinteren Teil 15. Die Teile 14 und 15 bestehen aus einem
textilen Gebilde, bei dem es sich z. B. um ein Gewebe aus Nylon- oder Polyestergar
nen handelt. Die Teile 14 und 15 sind durch Zusammennähen oder -weben der
Umfangsränder 13 so miteinander verbunden, daß sie eine Kammer bilden, die
durch die vom Gasgenerator abgegebenen Gase aufgeblasen werden kann. Das hin
tere Teil 15 weist eine Aufblasöffnung 16 auf, die die Gase von dem Gasgenerator
während des Aufblasvorgangs empfängt. Der Airbag 10 ist am Gasgenerator durch
Befestigungselemente (nicht gezeigt) befestigt, die durch Befestigungslöcher 18
verlaufen und an einem Gehäuse (nicht gezeigt) befestigt sind. Ferner kann im Air
bag 10 eine Entlüftungsöffnung 20 vorgesehen werden, durch die Gas bei und nach
dem Aufblasvorgang entweichen kann. Statt dessen oder zusätzlich kann das vordere
Teil 14 und das hintere Teil 15 auch aus porösem Material bestehen, das ebenfalls
ein Entweichen des Gases zuläßt.
Um die Form des Airbags 10 während des Aufblasvorganges zu beeinflussen,
sind mehrere streifen- bzw. linienförmige Klebestellen 22 vorgesehen, die verhin
dern, daß sich das vordere Teil 14 während des Aufblasvorganges sofort von dem
hinteren Teil 15 trennt. Die Klebestellen 22 verbinden das vordere Teil 14 und das
hintere Teil 15 in einem kreisförmigen Muster, wie in Fig. 2 gezeigt, und sind so
ausgelegt, daß sie eine Trennung des vorderen Teils 14 vom hinteren Teil 15 zulas
sen, sobald ein vorgegebener Grenzdruck erreicht ist. Wenn sich das Teil 14 oder 15
von den Klebestellen 22 getrennt hat, kann der Airbag 10 seine vollständig aufge
blasene Form annehmen.
Die Klebestellen 22 ermöglichen eine Trennung der Teile 14 und 15, indem
die durch sie geschaffene Haftverbindung in gesteuerter Weise durch eine oder
mehrere Beanspruchungsarten gelöst wird. Eine Beanspruchungsart ergibt sich,
wenn Haftverbindung zwischen den Klebestellen 22 und dem Teil 14 oder dem Teil
15 durch die Kräfte gelöst wird, die das Teil 14 von dem Teil 15 lösen, wobei die
Trennkräfte durch den Druck des in den Airbag 10 einströmenden Gases erzeugt
werden. Eine zweite Beanspruchungsart ergibt sich, wenn die Festigkeit der Haft
verbindung zwischen den Klebestellen 22 und dem Teil 14 oder 15 größer als die
Zugfestigkeit des Klebers ist und die Klebestellen 22 bis zum Reißpunkt gedehnt
werden. Bei jeder dieser beiden oben beschriebenen Möglichkeiten ist das Ergebnis,
daß sich die Teile 14 und 15 bei dem vorgegebenen Grenzdruck voneinander tren
nen und der Airbag 10 seine vollständig aufgeblasene Form annehmen kann.
Die Zusammensetzung und Eigenschaften des für die Klebestellen 22 ver
wendeten Klebers können in Abhängigkeit von dem Grenzdruck und der Art der
Verbindungslösung variiert werden, um eine optimale Auslegung für die spezielle
Anwendung des Airbags 10 zu erzielen.
Es wird nun auf die Fig. 4 und 5 Bezug genommen, in denen ein Airbag 10
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Der Airbag
10 besteht wiederum aus einem vorderen Teil 14 und einem hinteren Teil 15. Ferner
besitzt der Airbag 10 wiederum eine Aufblasöffnung 16 sowie Befestigungslöcher
18. Der Expansionshemmer des zweiten Ausführungsbeispiels besteht aus diskret
angeordneten örtlichen punktförmigen Klebestellen, die zwischen dem vorderen
Teil 14 und dem hinteren Teil 15 angeordnet sind und diese miteinander verbinden.
Wie dargestellt, sind die Klebestellen 24 in einem allgemein kreisförmigen
Muster angeordnet, wobei die Reihen der Klebestellen 24 auf unterschiedlich gro
ßen, konzentrischen Kreisen angeordnet sind. Die Klebestellen 24 bestehen aus ei
nem Klebstoff, der zu dem Material der Teile 14 und 15 kompatibel ist und für eine
Haftverbindung zwischen den Teilen 14 und 15 sorgt, wodurch die Teile 14 und 15
benachbart zueinander gehalten werden, bis ein vorgegebener Grenzdruck erreicht
ist. Wenn der Grenzdruck erreicht ist, geben die Klebestellen 24 in gesteuerter
Weise nach, wie dies oben anhand des ersten Ausführungsbeispiels beschrieben
wurde. Eine Möglichkeit besteht wiederum darin, daß die Haftverbindung zwischen
den Klebestellen 24 und dem Teil 14 oder 15 durch die Kräfte überwunden werden,
die das Teil 14 von dem Teil 15 zu trennen suchen. Diese Trennkräfte werden durch
den Druck des in den Airbag 10 einströmenden Gases erzeugt. Eine zweite Mög
lichkeit besteht darin, daß die Festigkeit der Klebverbindung zwischen den Klebe
stellen 24 und dem Teil 14 bzw. 15 größer ist als die Zugfestigkeit der Klebestellen
24 und die Klebestellen 24 bis zum Reißpunkt gedehnt werden. Bei jeder dieser bei
den Möglichkeiten ist das Ergebnis, daß sich die Teile 14 und 15 bei dem vorgege
benen Grenzdruck voneinander trennen, so daß dann der Airbag 10 vollständig auf
geblasen wird.
Die Zusammensetzung und Eigenschaften des als Klebestellen 24 verwende
ten Klebstoffes kann in Abhängigkeit von dem Grenzdruck und der Art der Verbin
dungslösung gewählt werden, um eine optimale Auslegung für die spezielle An
wendung des Airbags 10 zu erreichen. Außer der Zusammensetzung und den Eigen
schaften des als Klebestellen 24 verwendeten Klebestoffes können die Anzahl, die
Größe, der Abstand und das Muster der Klebestellen 24 zwecks Optimierung des
Betriebsverhaltens des Airbags 10 gewählt werden.
Das in Fig. 4 gezeigte Muster der Klebestellen 24 läßt es zu, daß der Airbag
10 zuerst in einem radial äußeren unverbundenen Abschnitt 26 aufgeblasen wird,
wobei dieser Abschnitt ein Bereich ist, der nicht mit einem Expansionshemmer ver
sehen ist. Wenn dann in dem unverbundenen Abschnitt 26 der Grenzdruck erreicht
ist, beginnen die Klebestellen 24 sich in gesteuerter Weise zu lösen, und das Teil 14
und das Teil 15 können sich in dem eher zentralen Abschnitt 28 voneinander tren
nen, der zunächst durch den Expansionshemmer an einer Expansion gehindert
wurde. Wenn die Klebestellen 24 aufgrund der bei dem Grenzdruck erzeugten
Kräfte gelöst wurden, trennen sich das vordere Teil 14 und das hintere Teil 15 von
einander, so daß der Airbag 10 seine vollständig aufgeblasene Form annehmen
kann. Während der Zeitspanne, in der die Klebestellen 24 ihren Auflösungspunkt
erreichen, kann ein Teil des durch das einströmende Gas erzeugten Drucks durch
die Entlüftungsöffnung 20 und/oder das poröse Material des Airbags 10 entweichen.
Fig. 6 zeigt eine weitere Möglichkeit zum Anordnen der punktförmigen Kle
bestellen 24. Wie gezeigt, sind die Klebestellen 24 in Form radial verlaufender Li
nien angeordnet, die von der Aufblasöffnung 16 zu dem Umfangsrand 13 verlaufen.
Claims (9)
1. Airbag für ein Fahrzeug-Rückhaltesystem mit einem Expansionshemmer
(22; 24), der die Form des Airbags (10) während des Aufblasvorganges beeinflußt,
wobei der Expansionshemmer (22; 24) aus einem örtlichen Kleber besteht, der zwi
schen einem vorderen Teil (14) und einem hinteren Teil (15) des Airbags (10) ange
ordnet ist und diese so miteinander verbindet, daß zwischen dem Kleber und dem
vorderen Teil (14) sowie dem hinteren Teil (15) eine Haftverbindung geschaffen
wird, die das vordere Teil (14) und das hintere Teil (15) des Airbags (10) benach
bart zueinander hält, bis ein vorgegebener Grenzdruck des Gases im Airbag (10)
erreicht ist, worauf die Haftverbindung zwischen dem vorderen Teil (14) und dem
hinteren Teil (15) gelöst wird.
2. Airbag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftverbindung
durch Zugbeanspruchung gelöst wird, wenn die Festigkeit der Haftverbindung zwi
schen dem Kleber und dem vorderen Teil (14) sowie zwischen dem Kleber und dem
hinteren Teil (15) größer als die Zugfestigkeit des Klebers ist.
3. Airbag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftverbindung
durch Scherbeanspruchung gelöst wird, wenn die Festigkeit der Haftverbindung
zwischen dem Kleber und dem vorderen Teil (14) sowie zwischen dem Kleber und
dem hinteren Teil (15) kleiner als die Zugfestigkeit des Klebers ist.
4. Airbag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Expansionshemmer aus mehreren punktförmigen Klebestellen (24) be
steht, die in einem vorgegebenen Muster so angeordnet sind, daß unverbundene Ab
schnitte des Airbags (10) auf den vorgegebenen Grenzdruck aufgeblasen werden,
während verbundene Abschnitte des Airbags (10), die mit den Klebestellen (24)
versehen sind, erst nach Erreichen des vorgegebenen Grenzdrucks aufgeblasen wer
den (Fig. 4, 6).
5. Airbag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die punktförmigen
Klebestellen (24) in Form eines Kreises angeordnet sind, dessen Achse zu der Auf
blasöffnung (16) ausgerichtet ist (Fig. 4).
6. Airbag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebestellen
(24) in geradlinigen Reihen angeordnet sind, die von der Aufblasöffnung (16) aus in
radialer Richtung zum Umfang des Airbags verlaufen (Fig. 6).
7. Airbag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Expansionshemmer aus einem oder mehreren streifen- oder linienförmigen Kle
bestellen (22) besteht, die in einem vorgegebenen Muster so angeordnet sind, daß
unverbundene Abschnitte des Airbags (10) auf den vorgegebenen Grenzdruck auf
geblasen werden, während verbundene Abschnitte des Airbags (10), die mit den
Klebestellen (22) versehen sind, erst nach Erreichen des vorgegebenen Grenz
druckes aufgeblasen werden (Fig. 2).
8. Airbag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die streifen- oder
linienförmigen mehrere Klebestellen (22) in Form von Kreisen angeordnet sind,
deren Achse zu der Aufblasöffnung (16) ausgerichtet ist (Fig. 2).
9. Airbag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die streifen- oder
linienförmigen Klebestellen längs radialer Linien angeordnet sind, welche von der
Aufblasöffnung (16) zum Außenumfang des Airbags (10) verlaufen.
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