DE19803325A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Gewölle bildenden Stoffen aus einem Materialstrom - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Gewölle bildenden Stoffen aus einem MaterialstromInfo
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- DE19803325A1 DE19803325A1 DE1998103325 DE19803325A DE19803325A1 DE 19803325 A1 DE19803325 A1 DE 19803325A1 DE 1998103325 DE1998103325 DE 1998103325 DE 19803325 A DE19803325 A DE 19803325A DE 19803325 A1 DE19803325 A1 DE 19803325A1
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Trennen von Gewölle bildenden Stoffen wie Kupferdrahtknäueln
aus einem Materialstrom, der aus zerkleinertem Geräte- oder
Elektronikschrott besteht.
Dem Recycling von Nutzstoffen kommt unter ökologischen und öko
nomischen Gesichtspunkten eine wachsende Bedeutung zu. Die vor
mals praktizierte Methode, Geräteschrott zu zertrümmern und die
zertrümmerten Teile in einen Brennofen zu geben, um die zurück
bleibende, im wesentlichen Metalloxide und stark verunreinigte
Metallteile enthaltene Asche dann reduzierend einzuschmelzen
und pyrometallurgisch zu raffinieren, ist nicht nur energieauf
wendig, sondern infolge der entstehenden gasförmigen Schad
stoffe nicht mehr tragbar. Es wird daher bereits eine Vorsor
tierung des anfallenden Abfalles vorgenommen, um mittels Aufbe
reitung einer Wiederverwertung zu ermöglichen. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ist insbesondere die Aufbereitung von
Geräte- und Elektronikschrott im weitesten Sinne angesprochen.
Hierzu gehören Radio-, Fernsehgeräte, Audio- und Videozubehör,
Computer und deren Peripheriegeräte, Fotokopiergeräte, Telefon
verteilungen als auch Wasch- und Spülmaschinen sowie sonstige
Geräte, die elektronische Bauteile aufweisen. Die Zusammenset
zung solcher Schrottmengen ist heterogen, wobei als Metalle
insbesondere Eisen, Kupfer, Aluininium, Bund- und Lötmetalle,
Messing, aber auch Edelmetalle, wie Gold, Silber, Platin etc.,
anfallen. Nichtmetallische Anteile sind im wesentlichen Kunst
stoffe, Keramik und Glas.
Bereits frühzeitig ist versucht worden, Eisenteile aus beliebi
gem Müll durch Magnetabscheidung zu entfernen. Hierzu werden
zumeist Überbandmagnete verwendet, welche jedoch den Nachteil
haben, daß selbst bei vorzerkleinerten Schrott aus dem unter
halb des Überbandmagneten geförderten Materialstromes auch
nichtferromagnetische Stoffe mitgerissen werden. Bereits in der
DE 19 57 636 B2 ist daher im Bereich der Abscheidung von Eisen
teilen aus Müll vorgeschlagen worden, die mittels eines Magne
ten ausgehobenen Teile frei fallenzulassen und während des Fal
lens einem zweiten im wesentlichen waagerecht wirkenden Magnet
feld auszusetzen, um eine weitere Abtrennung von Nichteisentei
len, wie Papier, Folien, Textilien, vornehmen zu können.
In der DE 36 39 014 A1 wird zum Abtrennen von Edelstahlanteilen
aus stückigem Shredderschrott, aus dem der ferromagnetische
Anteil bereits abgetrennt ist, vorgeschlagen, den Shredder
schrott in unterschiedliche Fraktionen aufzuteilen und geson
derten Aufbereitungen zuzuführen, wozu die kleinere Kornfrak
tion mittels einer Magnettrommel mit einer Feldstärke <0,2
Tesla abgetrennt werden soll.
Die DE 39 23 910 A1 behandelt ein Verfahren zur Verwertung von
Geräteschrott, der einem ersten Zerkleinerungsaggregat, wie
einer Hammermühle zugeführt werden soll, in der eine Grobzer
kleinerung in Bruchstücke von maximal etwa 3 bis 5 cm erfolgt.
Die erhaltenen Bruchstücke sollen einem Magnetseparator zuge
leitet werden, durch den eine Trennung in eine magnetische
Gemischfraktion und eine nichtmagnetische Gemischfraktion
erfolgt. Hierbei wird davon ausgegangen, daß die magnetische
Gemischfraktion Metallpartikel mit vorwiegend ferromagnetischem
Anteil enthält. Diese Fraktion wird über ein Rüttelsieb einer
weiteren mechanisch-physikalischen Trennung zugeführt, in der
Metalle und Nichtmetalle getrennt werden. Die andere Fraktion
wird weiter zerkleinert, einem Staubabscheider zugeführt,
gesiebt sowie über eine elektrostatisch arbeitende Trennstufe
geführt, um auch dort noch vorhandene Nichtmetalle auszuson
dern. Die Metallteile werden rezirkulierend wieder eingeben.
Die DE 41 24 370 A1 betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von
metallische und nichtmetallische Teile enthaltenden Geräte-,
insbesondere Elektronikschrott, der zerkleinert und mehrstufig
sortiert werden soll, wobei das Aufgabegut einstufig und selek
tiv, prall- und schlagbeansprucht zerkleinert und mehrstufig
klassiert wird. Dies soll in der Weise geschehen, daß einem
Zerkleinerer mehrere Siebe mit von Sieb zu Sieb feineren Loch
öffnungen nachgeschaltet ist, wobei insbesondere Eisen und
Stahl durch Magnetabscheidung von Nichteisenmetallen, vor allen
Dingen Aluminium, Kupfer, Messing und Zink, die mittels Wirbel
stromscheidung zurückgewonnen werden, angeblich besser sepa
rierbar sind. Bereits in dieser Druckschrift wird erwähnt, daß
zwischen einer ersten und einer zweiten Siebstufe im Aufberei
tungsprozeß Langteile, wie Drähte, Litzen und dergleichen, aus
zusortieren sind, wobei als Trennmerkmal ihre spezielle Form
dient, deren Entstehung dadurch erklärt wird, daß beim Zerklei
nern von beispielsweise Spulen, Kleintransformatoren, Relais,
Kabelbäumen etc. sehr viele Drähte und Litzen in unterschied
lichsten Längen vorliegen, die dazu neigen, sich zu verknäulen
und dabei andere Teile einzuschließen, z. B. edelmetallhaltige
Anteile. Auch läßt sich nicht verhindern, daß diese Knäuel noch
mit anderen Metallteilen sowie Nichtmetallteilen mechanisch
verbunden sind. Die Abtrennung solcher, insbesondere Kupfer
enthaltenen Gewölle vor einer Eisenabscheidung mittels Magnet
trennung empfiehlt sich, damit die Eisenfraktion keine Kupfer
bestandteile enthält, welche die Qualität des erlösten Eisens,
das eingeschmolzen wird, verschlechtern und die Kupfer-Ausbeute
verringern. Es ist auch offensichtlich, daß die Gewölleanteile
nicht in einer Wirbelstromabscheidung erfaßbar sind, so daß sie
sich in einer derartigen Trennstufe leicht mit Nichteisenme
tallteilen, wie Kunststoffen, vermischen. Auch in den Unterla
gen der DE 92 17 799.9 U1 wird die Neigung von Kupferlitze zum
Verhaken und zur Agglomeration angesprochen, die nach dem dor
tigen Vorschlag in eingesetzten Luftherden ausgenutzt werden
soll, um diese Kupferanteile von den übrigen vielfältigen
Nichteisenmetallegierungen zu trennen.
Während in der DE 41 24 370 A1 überhaupt keine automatisierbare
Möglichkeit angegeben wird, die Gewölle bildenden Stoffe zu
separieren, sind die nach der DE 92 17 799.9 eingesetzten Wind
sichter nur unzureichend geeignet, die Gewölle zu entfernen,
insbesondere können in solche Knäuel relativ schwere Metall
stücke eingebunden sein, die dann nach wie vor über einen
Magnetabscheider in die Eisenfraktion gelangen.
Insgesamt ist somit das Problem der Abtrennung solcher Gewölle
aus einem vorzerkleinerten Schrottmaterialstrom nicht gelöst.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verfahren und
eine Vorrichtung anzugeben, bei dem im Rahmen der Schrott-Recy
cling solche Gewölle vollständig und wirksam ohne hohen verfah
renstechnischen oder apparativen Aufwand entfernt werden kön
nen.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 beschriebene Verfah
ren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß relativ zum
Materialstrom bewegte Haken die Gewölle aufspießen und
anschließend das Gewölle von den Haken entfernt wird. Das
geschilderte Verfahren läßt sich maschinell-automatisiert
durchführen und bedarf nur einfacher, im Betrieb robuster
Hilfsmittel, nämlich Haken, die das Gewölle aufspießen und aus
dem Materialstrom entfernen. Nachdem der vorzugsweise nur durch
den oberen Bereich des Materialstromes geführte Haken den Mate
rialstrom verlassen hat, bieten sich mehrere Möglichkeiten an,
dieses Gewölle wieder zu entfernen, um anschließend den bzw.
die Haken zum erneuten Durchkämmen des Materialstromes zu
befreien: Die einfachste Möglichkeit besteht darin, daß bei der
Rückführung des bzw. der Haken dieser einen Abstreifer durch
läuft, von wo aus das abgestriffene Material in eine Auffang
rinne, einen Behälter oder dergleichen abfällt. Es sind jedoch
auch andere Möglichkeiten wie z. B. eine pneumatische Entfernung
des Gewölles gegeben.
Vorzugsweise wird das entfernte Gewölle einer Nachzerkleine
rung, hier insbesondere einer Schneideinrichtung zugeführt. Die
nach Zerkleinerung vorliegenden Stoffe lassen sich durch einen
Magnetabscheider und ein Wirbelstromverfahren trennen, so daß
auch die im Gewölle selbst und hierin eingeschlossenen Kupfer-
und Eisengehalte nicht verlorengehen. Alternativ können die
entfernten Gewölle auch unbearbeitet bzw. zusammen mit den
darin verfangenen Eisenteilen einer Kupferhütte zum Einschmel
zen zugeleitet werden, wobei die Eisenteile die Schlackebildung
fördern.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die
Haken auf einer vertikal verlaufenden geschlossenen Bahn, vor
zugsweise Kreisbahn bewegt, die den zumindest im wesentlichen
horizontal bewegten Materialstrom durchkämmen, wobei die Dreh
achse der Haken senkrecht zur Materialstromförderrichtung
liegt. Diese Verfahrensführung läßt sich einfach realisieren
und ermöglicht es auch, die relative Höhe der Haken zur Bahn,
auf der der Materialstrom geführt wird, einzustellen.
Vorzugsweise werden mehrere Haken parallel zueinander auf einer
Kreisbahn geführt, wobei der Abstand einzelner Haken größer
ist, als das obere, durch die Zerkleinerung eingestellte Maß
der einzelnen Stücke des Materialstromes. Die Erstzerkleinerung
des Geräteschrottes soll Stücke hervorbringen, deren längsten
Länge möglichst 70 mm nicht übersteigt. Dementsprechend größer
ist der Abstand von Haken, die zugleich parallel durch den
Materialstrom geführt werden. Hierdurch wird verhindert, daß
stückiges ferromagnetisches Gut von den Haken miterfaßt und
unbeabsichtigt ausgesondert wird. Soll verhindert werden, daß
von den Haken nicht erfaßtes Gewölle mit dem Materialstrom
weitertransportiert wird, kann durch eine "zweite" Reihe von
Haken, die versetzt zu der ersten Reihe angeordnet ist, beim
nochmaligen Durchkämmen des Materialstromes auch solches
Gewölle entfernt werden.
Alternativ zu der vorbeschriebenen Kreisbahnführung ist es auch
möglich, daß ein Haken oder eine Reihe von Haken senkrecht oder
schrägwinklig in einer horizontalen Ebene bewegt wird, wobei
der Materialstrom schrägwinklig anstelle einer mehr Peripheren
Art durchkämmt wird. Wesentlich-im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist lediglich, daß durch eine oder mehrere Reichen von
Haken, die den Materialstrom durchkämmen, möglichst alle
Gewölle-Bestandteile erfaßt werden.
Wie bereits oben erwähnt, liefert die geschlossene Bahn, auf
die Haken geführt werden, eine ideale Voraussetzung, um die
Haken auf dem Rückweg in die Ausgangsstellung, den sie vor dem
Durchkämmen des Materialstromes eingenommen haben, einen mecha
nischen Abstreifer durchlaufen zu lassen, von dem das abgenom
mene Gut (Gewölle) in eine Abfördereinrichtung fällt und sepa
riert wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Mate
rialstrom in einer Vibrationsrinne gefördert, die vorzugsweise
bewirkt, daß die leichteren Gewölle-Anteile in den oberen
Bereich des Materialstromes gelangen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird unterhalb
des Bereiches, in dem der oder die Haken den Materialstrom
durchkämmen, eine Siebung durchgeführt. Dort, wo der Haken,
wenn auch nur im oberen Bereich, den Materialstrom durchkämmt,
kommt es zu einem geringfügigen Materialstau, in dem die groß
stückigen Teile mehr als die Feinkornteile am Weitertransport
gehindert werden. Dies schafft gleichzeitig die Voraussetzung
für eine Absiebung der Feinkornanteile.
Schließlich ist vorgesehen, daß die Haken bei Überschreiten
eines frei einstellbaren Druckes nach hinten ausweichen können,
um Beschädigungen der Haken im Störungsfalle zu vermeiden.
Apparativ wird die eingangs gestellte Aufgabe durch die im
Anspruch 10 beschriebene Vorrichtung gelöst, die durch minde
stens einen, vorzugsweise mehrere auf einer zumindest im
wesentlichen vertikalen geschlossenen Bahn geführte Haken
gekennzeichnet ist, wobei die Bahn den Materialstrom zumindest
in dessen oberen Bereich schneidet (durchkämmt) und eine
Abstreifvorrichtung passiert, in der das auf den Haken aufge
spießte Gewölle abtrennbar ist. Weiterbildungen dieser Vorrich
tung sind in den Ansprüchen 11 bis 20 aufgeführt.
So werden die Haken vorzugsweise auf einer oder mehreren Wellen
angeordnet, die ggf. jeweils auf einer geschlossenen Bahn, vor
zugsweise Kreisbahn, geführt werden. Die Wellenachsen liegen in
einer Horizontalen und senkrecht zum im wesentlichen horizontal
geführten Materialstrom. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Haken so gelagert, daß sie auf der geschlossenen Bahn,
welche sie durchlaufen, ihre relative Lage und Richtung in
bezug auf die Bahnebene während des Umlaufes nicht bzw. im
wesentlichen nicht verändern. Dies bedeutet, daß die Richtung,
in welche die Hakenspitze weist, stets dieselbe ist, so daß die
Haken auf ihrem "Rückweg" ebenso leicht durch den Abstreifer
von dem aufgespießten Gut befreit werden können, wie dies zuvor
leicht aufgespießt worden ist.
Vorzugsweise werden die Haken auf mehreren Wellen verteilt
angeordnet, von denen jede Welle exzentrisch auf einer vertikal
angeordneten Drehscheibe angeordnet ist. Die dort senkrecht
abstehenden Wellen besitzen insbesondere mehrere voneinander
beabstandete Haken. Durch Drehung der Scheibe werden jeweils
sukzessive die betreffenden Reihen der Haken durch den Materi
alstrom geführt. Die Wellen, an denen die Haken befestigt sind,
müssen eine der Rotationsbewegung entgegengesetzte synchron
ablaufende Rotation durchführen, damit die Haken in der zuvor
beschriebenen Lagekonstanz gehalten werden.
Um diese Lagekonstanz zu erreichen, kann nach einer Weiterbil
dung der Erfindung auch eine parallel zur Materialstrombahn
exzentrisch mit zwei hintereinander angeordneten Kreisscheiben
verbundene Welle bewegt werden, auf der mindestens eine Stange
vertikal befestigt ist. Diese vertikal befestigte Stange trägt
die Haken. Bei dieser Ausführungsform bewirkt die Stange, daß
die Haken zwangsläufig immer in derselben Richtung auf einer
Kreisbahn geführt werden.
Alternativ ist es ferner möglich, die Vorrichtung nach
Anspruch 13 derart auszugestalten, daß die Haken in bezug auf
die keine Eigenrotation vornehmende Welle im Befestigungsbe
reich drehbar aufgehängt sind und die Haken durch Teleskoparme
zwangsgeführt werden. Um die Materialförderbahn unterschiedlich
mit stückigem Gut beladen zu können und dennoch die optimale
Wirkung zu erzeugen, ist die relative Höhe der geschlossenen
Bahn, insbesondere im Bereich des Materialstromes, einstellbar.
Der Abstreifer kann im einfachsten Fall ein mechanischer Kamm
sein, dessen Zinken einen Abstand haben, der nur ein geringfü
giges Spiel breiter als der Hakendurchmesser ist. Ein solcher
Kamm ist einer rotierenden Bürste oder ähnlichen mechanischen
Abstreifvorrichtungen vorzuziehen, weil sich Gewölle in Bürsten
leicht verhaken können.
Vorzugsweise wird eine Vibrationsrinne zur Materialstromförde
rung verwendet, die nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ein Sieb in dem Bereich besitzt, in dem die Haken
wirksam werden. Schließlich sind die Haken federnd aufgehängt,
damit sie ggf. rückwärtig ausweichen können.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der
hierzu verwendeten Vorrichtung werdend anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 das Fließschema eines Aufbereitungsverfahrens
zur Gewinnung von Eisens, Aluminium, Kupfer,
Messing,
Fig. 2 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen
Trennverfahrens,
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemä
ßen Vorrichtung,
Fig. 4, 5 verschiedene Ansichten einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 6 eine schematische Ansicht einer andersartigen
Führung der Haltestange für die Haken und
Fig. 7 eine schematische Ansicht einer Zwangsführung der Haken mittels eines Teleskoparmes.
Wie Fig. 1 zu entnehmen, ist das erfindungsgemäße Trennverfah
ren und die hierzu verwendete Vorrichtung Teil einer mechani
schen Aufbereitung von Geräteschrott der eingangs definierten
Art. Der Schrott wird zunächst einer Vorzerkleinerung 10 zuge
führt, die er mit maximalen Schrotteilgrößen von ca. 150 mm
verläßt. Der weitergeförderte Schrott wird anschließend einer
Magnetabscheidung 11 zugeführt, beispielsweise einem Überband
magnet, wo eine eisenhaltige Fraktion 12 abgetrennt wird, die
jedoch noch Nichteisenstörstoffe enthalten kann, welche mit den
Eisenteilen verbunden sind. Der Rest 13 wird einem Wirbelstrom
scheider 14 zugeführt, woraus Nichteisenmetalle 15, insbeson
dere Aluminium, Kupfer und Messing, ebenfalls zum Teil mit
Störstoffen durchsetzt, abgetrennt werden. Die verbleibende
Restfraktion 16 wird ggf. einer Nachbehandlung 17 zugeführt,
die z. B. leichtere Teile von spezifisch schwereren Teilen
abtrennt (Windsichter oder ähnliches). Über eine Absiebung 18
sowie ggf. eine Handseparation 19 werden unverwertbare Rest
stoffe 20 und beispielsweise V2A-Stücke 21 separiert. Die
gemischte Eisenfraktion 12 sowie die Nichteisen-Metallfrak
tion 15 wird gemeinsam einem Zerkleinerer 22 zugeführt, der
ggf. auch die aus der Absiebung 18 herausgelöste Fraktion 23
zur Zerkleinerung erhält. Die Zerkleinerungsstufe 22 bringt die
eingeführten Materialien auf eine maximale Durchmessergröße von
ca. 70 mm. In der die Zerkleinerung 22 verlassenden Fraktion
sind u. a. die eingangs angesprochenen Gewölle, insbesondere aus
Kupfer-Drähten etc. enthalten, die in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 24 als Stoffe 25 abgetrennt werden. Der vom Gewölle
befreite Rest wird einem Magnetabscheider 26 zugeleitet,
wodurch reines Eisen 27 als verwertbarer Stoff gewonnen wird.
Die restlichen Metallanteile werden einem Wirbelstromschei
der 28 zugeleitet, der wiederum verwertbares Aluminium und Kup
fer sowie weitere Metalle 29 von verbleibenden Reststoffen 30
trennt. Die im Fließschema nach Fig. 1 enthaltene Trennstufe 24
ist in ihrer Funktionsweise schematisch in Fig. 2 dargestellt.
Das über eine Vibrationsrinne 31 geführte Material enthält die
durch Dreiecke symbolisierten Gewölle bzw. Knäuel 32 neben
Metallteilen 33. Um aus diesem Materialstrom die Gewölle 32 zu
entfernen, werden Haken etwa in Richtung der dargestellten
Kreisbahn 34 gegen die Förderrichtung 35 des Materialstromes
bewegt, wobei sie den Materialstrom 33, 32 durchkämmen und die
Gewölle 32 über einen Abscheider aussondern, so daß der hiervon
befreite und nur reine Metallteile 34 enthaltene Materialstrom
einer Magnetscheidung 26 (siehe Fig. 1) zugeführt werden kann.
Eine erste Vorrichtung zum Abtrennen der Gewölle ist Fig. 3 bis
5 zu entnehmen. Die Abtrennung wird durch einzelne Haken 36
bewirkt, die jeweils beabstandet in Reihe nebeneinander in
einer Reihe auf Wellen 37 bzw. 38 geführt sind. Diesel Wellen 37
und 38 sind mit einer rotierenden Scheibe 39 verbunden, die in
Richtung der Pfeile 40 drehbar ist. Während der Drehung der
Scheibe 40 bzw. der Bewegung der Haken behalten die Haken ihre
relative dargestellte Lage bei. Die Spitzen der Haken 41
durchkämmen den Materialstrom und spießen die hierin enthalte
nen Gewölle 32 auf und heben sie aus dem Materialstrom heraus.
Beim Durchlaufen eines Kammes 42, der als Abstreifer wirkt,
werden die Gewölle von den Haken bzw. deren Spitzen 41 entfernt
und fallen schwerkraftbedingt in Richtung des dargestellten
Pfeiles in eine Rutsche 43 oder ein Förderband, von wo aus sie
entsorgt oder einer Rotorschere zugeführt werden können, die
das Material zerschneidet, das dann abermals der Zerkleine
rung 22 zugeführt werden kann. Der Abstand benachbarter
Haken 36 ist so groß, daß nur Gewölle, aber keine Metallteile
wie Blechstücke oder ähnliches aufgenommen werden können, etwa
dadurch, daß der Abstand größer als 70 mm gewählt wird. Die auf
der Welle 38 angeordneten vier Haken 36 sind gegenüber den
Haken 36 auf Welle 37 versetzt, d. h. auf Lücke gesetzte ange
ordnet, so daß der Materialstrom in dem Vibrationsförderer 31
vollständig von Gewölle befreit wird. Für die Beibehaltung der
relativen Lage der Haken 36 sorgt eine Rotation der Wellen 37
in einer der Drehrichtung 40 entgegengesetzten Richtung. Der
betreffende Wellenantrieb kann durch entsprechende Getriebe
bzw. Transmissionen aus dem Antrieb für die Scheibe 39 abgelei
tet werden.
Eine Alternative, bei der keine Drehung von Wellen 37 und 38
erforderlich ist, ist in Fig. 6 dargestellt. Zwei Scheiben 44
und 45, von denen eine motorgetrieben ist, sind über eine Kop
pelstange 46 miteinander verbunden, an der in senkrechter Rich
tung, d. h. aus der Zeichenblattebene heraus, ein Stab 47 zur
Aufnahme der Haken 36 befestigt ist. Durch die Führung der Kop
pelstange 46 kann zum Stab 47 bzw. zu den Haken 36 eine feste
Verbindung gewählt werden, da die Haken 36 zwangsläufig über
eine Kreisbahn geführt werden. Eine weitere Möglichkeit, die
Richtung der Haken 36 beizubehalten, ist in Fig. 7 schematisch
dargestellt. Die Haken 36 sind an ihrer Aufhängung jeweils mit
einem Teleskoparm 48 verbunden, der die beim Umlauf nach Erfas
sen der Gewölle nur leichte Kippung der Haken "nach oben"
gewährleistet, so daß das Gewölle bis zum Abstreifen sicher auf
den Haken gehalten wird und dennoch durch den Abstreifer leicht
entfernbar ist.
In den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen werden die Haken
reihen jeweils auf einer Kreisbahn geführt, deren Drehachse
jeweils senkrecht zur Förderrichtung 35 liegt. Es sind jedoch
auch andere geschlossene Bahnen denkbar, bei denen beispiels
weise die Haken den Förderstrom schräg durchlaufen, anschlie
ßend abgehoben und durch einen Abstreifer bewegt werden, wonach
sie nach Rückführung in die Ausgangslage wiederum durch den
Materialstrom geführt werden. Die Haken 36 bzw. deren Spit
zen 41 müssen auch nicht den Materialstrom in der vollen Höhe
durchkämmen, da die Vibration der Förderrinne 31 dafür sorgt,
daß zumindest ein wesentlicher Teil der Gewölle im oberen
Bereich des Förderstromes enthalten ist. Die Förderrinne 31
kann im Bereich, in dem die Haken 36 den Materialstrom durch
kämmen, auch siebförmig ausgebildet sein, so daß der bei einem
auftretenden geringen Materialstau freigelegten Kleinfraktion-
Anteil leicht abgesiebt werden kann.
Um Beschädigungen der Haken bzw. der gesamten Aufhängung und
Hakenführung zu vermeiden, sind die Haken 36 so auf den Wel
len 37, 38 bzw. der Stange 47 gelagert, daß sie im Überlastfall
nach hinten ausweichen können, im einfachsten Fall wird dies
durch eine federnde Aufhängung bewirkt.
In der Praxis werden bei der Anordnung nach Fig. 3 auch zwecks
mäßigerweise vier jeweils äquidistant auf der Scheibe angeord
nete Stäbe 37 mit entsprechenden Haken 36 verwendet. Die Dreh
geschwindigkeit der Scheibe 39 oder andersartiger Anordnungen,
welche die Umlaufgeschwindigkeit der Haken 36 gewährleisten,
ist auf die Geschwindigkeit des Materialstromes abgestimmt, so
daß der gesamte Materialstrom ohne Unterbrechung durchkämmt und
von Kupfer- oder andersartigen Metallgewölle-Störstoffen
befreit wird. Gegenüber dem Stand der Technik, bei dem bislang
versucht wurde, die Gewölle-Anteile durch Absieben auszusondern
und als verbleibende Fraktion abermals zusammen mit großstücki
gem Material der Grobzerkleinerung zuzuführen, hat die vorlie
gende Erfindung den Vorteil, daß eine ansonsten mögliche Anhäu
fung der Gewölleanteile in dem ersten Bereich vermieden wird.
Metallgewölle, wie Drahtknäuel und ähnliche Gebilde, führen
nämlich zu unerwünschten Stillstandszeiten, da sie mechanisch
bewegte Teile verstopfen und schließlich Klemmungen mit den
damit verbundenen Störungen herbeiführen können.
Claims (20)
1. Verfahren zum Trennen von Gewölle (32) bildenden Stoffen
wie Kupfer-Drahtknäueln aus einem Materialstrom, der aus
zerkleinertem Geräte- oder Elektronikschrott besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß relativ zum Materialstrom bewegte Haken (36) die
Gewölle (32) aufspießen und anschließend das Gewölle (32)
von den Haken (36) entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
entfernte Gewölle (32) einer Nachzerkleinerung, vorzugs
weise einer Schneideinrichtung, wie einer Rotationsschere,
zugeführt und einer Wertstoffgewinnung weitergeleitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haken (36) auf einer vertikal verlaufenden
geschlossenen Bahn, vorzugsweise Kreisbahn, bewegt werden,
die den zumindest im wesentlichen horizontal bewegten
Materialstrom durchkämmen, wobei die Drehachse der Haken
senkrecht zur Materialstromförderrichtung (35) liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Haken (36) parallel zueinander
auf einer Kreisbahn in einem Abstand zueinander geführt
werden, der größer als das obere durch die Zerkleinerung
eingestellte Maß der einzelnen Stücke des Materialstromes
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Haken oder eine Reihe von
Haken (36) senkrecht oder schrägwinklig in einer Horizon
talen in einer Ebene bewegt werden, wobei der Material
strom durchkämmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Haken (36) auf ihrem
Rückweg in die Ausgangsstellung, die sie vor dem Durchkäm
men des Materialstromes eingenommen haben, einen Abstrei
fer (42) passieren, von dem das abgenommene Gut in eine
Abfördereinrichtung (43) abfällt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Materialstrom in einer Vibrations
rinne (31) gefördert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
unterhalb des Bereiches, in dem die oder der Haken (36)
den Materialstrom durchkämmen, eine Siebung durchgeführt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haken bei Überschreiten eines obe
ren frei wählbaren Druckes, der beim Durchkämmen des Mate
rialstromes auftritt, nach hinten ausweichen.
10. Vorrichtung zum Trennen von Gewölle (32) bildenden Stoffen
wie Kupfer-Drahtknäueln aus einem linear bewegten Materi
alstrom, gekennzeichnet durch mindestens einen, vorzugs
weise mehrere auf einer zumindest im wesentlichen vertika
len geschlossenen Bahn geführten Haken (36), wobei die
Bahn den Materialstrom zumindest in dessen oberen Bereich
schneidet (durchkämmt), und eine Abstreifvorrichtung (42)
passiert, in der das auf den Haken (36) aufgespießte
Gewölle (32) abtrennbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haken (36) auf einer oder mehreren Wellen (37, 38)
angeordnet sind, die ggf. jeweils auf einer geschlossenen
Bahn, vorzugsweise Kreisbahn geführt werden, wobei die
Wellenachsen horizontal und- zum im wesentlichen horizontal
geführten Materialstromes senkrecht liegt bzw. liegen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Haken (36) so gelagert sind, daß sie auf der
geschlossenen Bahn, welche sie durchlaufen, ihre relative
Lage und Richtung in bezug auf die Bahnebene während des
Umlaufes im wesentlichen nicht verändern.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haken auf mehreren Wellen (37, 38)
angeordnet sind, von denen jede exzentrisch auf einer ver
tikal angeordneten Drehscheibe angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haken (36) auf einer Stange (47)
angeordnet sind, die an einer über zwei hintereinander
angeordnete Kreisscheiben (44, 45) auf einer Rotationsbahn
geführten Koppelstange (46) befestigt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haken (36) durch Teleskoparme (48)
zwangsgeführt werden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die relative Höhe der geschlossenen
Bahn, insbesondere im Bereich des Materialstromes, ein
stellbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstreifer (42) ein Kamm ist, des
sen Zinken einen Abstand haben, der nur ein geringfügiges
Spiel breiter als der Hakendurchmesser ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, gekenn
zeichnet durch eine Vibrationsrinne (31) zur Material
stromförderung.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Bereich, in dem die Haken den Materialstrom durch
kämmen, ein Sieb in der Vibrationsrinne (31), vorzugsweise
ein Lochblech angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haken (36) federnd gelagert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998103325 DE19803325A1 (de) | 1998-01-29 | 1998-01-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Gewölle bildenden Stoffen aus einem Materialstrom |
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DE1998103325 DE19803325A1 (de) | 1998-01-29 | 1998-01-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Gewölle bildenden Stoffen aus einem Materialstrom |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19803325A1 true DE19803325A1 (de) | 1999-09-02 |
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ID=7855955
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DE1998103325 Withdrawn DE19803325A1 (de) | 1998-01-29 | 1998-01-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Gewölle bildenden Stoffen aus einem Materialstrom |
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