DE19800353A1 - Dielektrische keramische Zusammensetzung - Google Patents
Dielektrische keramische ZusammensetzungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft dielektrische keramische
Zusammensetzungen für Mikrowellenanwendungen und insbesondere
dielektrische keramische Zusammensetzungen für
Mikrowellenvorrichtungen wie solche, die beispielsweise einen
dielektrischen Resonator besitzen, der für den Betrieb im
Mikrowellenfrequenzbereich ausgelegt ist.
Seit kurzem hat sich ein wachsendes Interesse in
Telekommunikationsbereichen wie der Mobilkommunikation und der
Satellitenkommunikation auf dielektrische Keramikvorrichtungen
für Mikrowellenanwendungen gerichtet. Insbesondere mobile
Kommunikationsanlagen einschließlich Autotelefone,
Mobiltelefone, Pager und globale Positionsbestimmungssysteme
(GPS) verwenden dielektrische Materialien für Mikrowellen, die
eine Vielzahl verschiedener elektrischer und physikalischer
Eigenschaften wie beispielsweise eine hohe absolute
Dielektrizitätskonstante (ε), einen hohen Qualitätsfaktor (Q),
einen geringen Temperaturkoeffizienten der Resonanzfrequenz
(τf) sowie gute Sintereigenschaften besitzen müssen.
Studien bezüglich dielektrischer Zusammensetzungen für
Mikrowellenanwendungen sind auf dielektrische
Zusammensetzungen des TiO2-Typs gerichtet worden. Als Ergebnis
wurde gefunden, daß dielektrische Zusammensetzungen auf TiO2-
Basis einschließlich Ba2Ti9O20 (Zr, Sn) TiO4, BaO-Re2O3-TiO2 (Re=
Seltenerdmetall) sowie BaO-Nd2O3-TiO2 (BNT-Typ) zusammen mit
Dielektrizitätsmaterialien wie Ba(Mg1/3Ta2/3)O3, Ba(Zn2/3Ta2/3)O3
und Ba(Mg1/3Nb2/3)O3, die eine komplexe Perowskit-Struktur haben,
für diesen Anwendungsart geeignet sind. Weiterhin sind
Anstrengungen auf die Entwicklung von neuen
Dielektrizitätsmaterialien, die unter Verwendung fester
Lösungen von zwei oder mehr keramischen Zusammensetzungen mit
Perowskit-Struktur gebildet werden, gerichtet worden.
Die Dielektrizitätsmaterialien des BNT-Typs weisen jedoch
Probleme dergestalt auf, daß sie einen kleineren Q-Faktor als
andere Dielektrizitätsmaterialien bei hoher Frequenz haben und
eine begrenzte Resonanzfrequenz unter 1 GHz aufweisen. Zudem
ist Nd2O3 ein Oxid eines Seltenerdmetalls, das verglichen mit
anderen Verbindungen teuer ist.
Im Hinblick auf Dielektrika des (Zr, Sn)TiO4-Typs, die
aufgrund ihrer hohen Q-Faktoren und ihrer stabilen
Temperatureigenschaften breite Anwendung finden, liegt deren
absolute Dielektrizitätskonstante im Bereich von 30 bis 40,
der Q-Faktor beträgt ca. 8000 bei 4 GHz und der
Temperaturkoeffizient der Resonanzfrequenz (τf) ist im Bereich
von -30 bis +30 ppm/°C. Diese Zusammensetzung, die durch eine
allgemeine Festphasenreaktion hergestellt wird, wird jedoch
bei einer Sintertemperatur über 1600°C gesintert, und es
gestaltet sich schwierig, bei niedrigeren Temperaturen ohne
die Zugabe von Sintermitteln wie CuO, Co2O3, ZnO und
dergleichen zu sintern. Die Zugabe dieser Sintermittel
beeinträchtigt jedoch zudem die physikalischen Eigenschaften
der keramischen Zusammensetzung.
Obwohl verschiedene Flüssigphasenmethoden für die
Pulversynthese verwendet werden (z. B. Sol-Gel-, Alkoxid- und
Kopräzipitationsmethode), sind diese Methoden für eine
ökonomische Durchführung zu komplex und führen zu einer
Erhöhung der Produktionskosten.
Dielektrische Keramikzusammensetzungen des komplexen
Perowskit-Typs wie z. B. Ba(Zn1/3Ta2/3)O3 sind aufgrund einer
Sintertemperatur von über 1550°C ebenfalls schwierig zu
sintern. Weiterhin ist es schwierig, die zahlreichen
Prozeßparameter zu kontrollieren, falls Agentien wie BaZrO3 und
Mn zugegeben werden, um die Sintertemperatur zu erniedrigen.
Da die Größe von elektronischem Zubehör wie dielektrische
Filter kleiner wird, sind Mehrschichtvorrichtungen für die
notwendige Miniaturisierung in Betracht gezogen worden. Jedoch
erfordert die Herstellung solcher Teile, daß das dielektrische
Material und die Elektroden zusammen gebrannt werden müssen.
Um niedrigpreisige Silber- oder Kupferelektroden verwenden zu
können, muß das dielektrische Material eine niedrige
Sintertemperatur aufweisen. Aus diesem Grund ist es immer noch
erforderlich, neue dielektrische Keramikzusammensetzungen zu
entwickeln, die gute Sintereigenschaften und eine einfache
Zusammensetzung, aber zugleich mindestens die für
Mikrowellenanwendungen notwendigen Eigenschaften herkömmlicher
dielektrischer Keramikzusammensetzungen besitzen.
Diesbezügliche Arbeiten konzentrierten sich auf Materialen,
die ein binäres System des ABO3-Typs haben und eine komplexe
kubische Perowskit-Struktur mit einem Ion an der B-Stelle
aufweisen. Als Ergebnis wurde gefunden, daß die
erfindungsgemäßen dielektrischen Keramikzusammensetzungen
hinsichtlich ihrer dielektrischen Eigenschaften wie der
absoluten Dielektrizitätskonstante und des Q-Faktors ein
ähnliches Verhalten wie die herkömmlicher keramischen
Zusammensetzungen zeigen, jedoch bei niedrigeren Temperaturen
als die herkömmlichen Zusammensetzungen mit komplexer
Perowskit-Struktur gesintert werden können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
dielektrische Keramikzusammensetzungen für
Mikrowellenanwendungen mit den gewünschten elektrischen und
physikalischen Eigenschaften bereit zustellen, die die oben
beschriebenen Nachteile und Einschränkungen des Standes der
Technik überwinden.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden in der folgenden Beschreibung dargelegt, die neben der
Beschreibung auch durch die Anwendung der Erfindung in der
Praxis offensichtlich werden. Die Ziele und Vorteile dieser
Erfindung werden insbesondere durch den Aufbau der
Beschreibung und der dazugehörigen Ansprüche verdeutlicht.
Um diese Aufgabe zu lösen, wird eine dielektrische
keramische Zusammensetzung für Mikrowellenanwendungen der
allgemeinen Formel B'B2''O6bereitgestellt, wobei B' zumindest
ein Element ist, das aus der Gruppe, die aus Mg, Ca, Co, Mn,
Ni und Zn besteht, ausgewählt wird, und wobei B'' zumindest ein
Element ist, das aus der Gruppe, bestehend aus Nb und Ta,
ausgewählt wird.
Die experimentellen Ergebnisse für die dielektrischen
Keramikzusammensetzungen gemäß Formel B'B''2O6 zeigten, daß der
Temperaturkoeffizient der Resonanzfrequenz für Verbindungen
des B'Ta2O6-Typs positiv, jedoch für Verbindungen des Typs
B'Nb2O6 negativ ist. Diese Eigenschaft ermöglichte es, den
Temperaturkoeffizienten der Resonanzfrequenz auf einen
positiven oder negativen Wert nahe null einzustellen, indem
eine feste Lösung aus geeigneten Mol-Anteilen der
dielektrischen Materialien des B'Nb2O6-Typs und denen des B'
Ta2O6-Typs gebildet wurde.
Im allgemeinen werden verschiedene Zusätze zu den
dielektrischen keramischen Zusammensetzungen hinzugegeben, um
die dielektrischen Eigenschaften zu verbessern und die
Sintertemperatur zu erniedrigen. Beispielsweise verbessern
Additive wie MnCO3, MgO, SrCO3 oder ZnO die dielektrischen
Eigenschaften, und andere Verbindungen mit niedrigem
Schmelzpunkt wie Glas oder Oxide von Pb, Bi oder V erniedrigen
die Sintertemperatur und sind dafür verantwortlich, daß die zu
sinternde Zusammensetzung eine flüssige Phase besitzt.
Bei der vorliegenden Erfindung ist ein Zusatz, z. B. einer
Oxidmenge von weniger als 0,05 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung, nicht wirksam. Andererseits
kann ein Oxidgehalt von mehr als 2 Gew.-% die dielektrischen
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen durch
die Möglichkeit der Bildung einer zweiten Phase
beeinträchtigen. Aus diesem Grund liegt bei der vorliegenden
Erfindung der Anteil des Zusatzstoffes bevorzugt im Bereich
von 0,05 bis 2,0 Gew.-% bezogen- auf das Gesamtgewicht der
dielektrischen Zusammensetzung.
Es sollte selbstverständlich sein, daß sowohl der
vorhergehende allgemeine Teil als auch der nachfolgende
detaillierte Teil der Beschreibung beispielhaft sowie
erklärend sind und die Erfindung, wie sie beansprucht wird,
näher erläutern sollen.
Die reinen, in Pulverform vorliegenden verwendeten
Ausgangsmaterialien Nb2O5oder Ta2O5, B'O (B' = Mg, Zn, Co, Ni),
Mn3O4 oder CaCO3 wurden eingewogen und zusammen mit gereinigtem
Wasser in einer ZrO2-Kugelmühle vermischt. Nachdem die Mischung
für 24 Stunden naß vermahlen wurde, wurde sie durch Aufsprühen
auf eine heiße Platte rasch getrocknet, um eine Auftrennung
der Pulver nach spezifischem Gewicht zu unterdrücken. Die
getrockneten Pulver wurden in einem Aluminiumtiegel bei 900
bis 1050°C für zwei Stunden calciniert, um B'Nb2O6 oder
B'Ta2O6-Pulver zu erhalten, die danach erneut zusammen mit
gereinigtem Wasser in derselben obigen Kugelmühle für 24
Stunden vermahlen wurden. Nach dem Trocknen bei moderater
Luftfeuchtigkeit in einem Ofen bei 100°C wurde das vermahlene
Material unter einem Druck von 1000 Kg/cm2 zu einer Scheibe der
Maße 10 mm × 3 bis 4 mm geformt, und bei 1150 bis 1600°C für
zwei Stunden gesintert. Während des Calcinierens oder des
Sinterns wurde die Temperatur um 5°C pro Minute erhöht.
Anschließend wurden die Pulver abgekühlt.
Auf diese Art wurden Proben der verschiedenen
Zusammensetzungen, wie in Tabelle 1 und 2 gezeigt, erhalten.
Der Q-Faktor und die absolute Dielektrizitätskonstante (ε)
jeder Probe wurden mit dem Hakki-Coleman Post-Resonator
Verfahren unter Verwendung eines Netzwerkanalysators (HP 8510)
gemessen. Die hohen Q-Faktoren einzelner Proben wurden unter
Verwendung einer Kavitätsmethode gemessen.
Dielektrizitätseigenschaften von B'Nb2O6
Dielektrizitätseigenschaften von B'Nb2O6
Dielektrizitätseigenschaften von B'Ta2O6
Dielektrizitätseigenschaften von B'Ta2O6
Der Wert von Q variiert in einem weiten Bereich in Abhängigkeit
von der Sintertemperatur. Aus diesem Grund wurde die
Sintertemperatur als die Temperatur festgelegt, bei der bei
wiederholten Messungen die höchsten Q-Faktoren erhalten
wurden. Die absoluten Dielektrizitätskonstanten wurden bei
einer einzigen festgehaltenen Sintertemperatur gemessen, da
sie nicht in Abhängigkeit von der Sintertemperatur variierten.
Wie aus Tabelle 1 und 2 ersichtlich, zeigen die
Dielektrizitätsmaterialien des B'Nb2O-Typs kleine Werte für
den Q-Faktor im Bereich von 20 bis 25, wobei ZnNb2O6 oder
MgNb2O66 gleiche Q-Faktoren (Q × f) wie die komplexen
Perowskite haben. Die komplexen Perowskite werden bei 1500°C
gesintert, wogegen ZnNb2O6 und MgNb2O6 bei weitaus niedrigeren
Temperaturen im Bereich von 1100 bis 1300°C gesintert werden.
Insbesondere ist ZnNb2O6 als Hochfrequenzdielektrikum aufgrund
seiner mit einer absoluten Dielektrizitätskonstante von 25 und
einem Q-Faktor von 83700 (10 GHz) guten dielektrischen
Eigenschaften und der mit 1150°C niedrigen Sintertemperatur
geeignet.
Die Dielektrika des B'Ta2O6-Typs haben höhere
Sintertemperaturen, etwas höhere Q-Faktoren und etwas höhere
absolute Dielektrizitätskonstanten als die des B'Nb2O6-Typs.
Jedoch hat auch beispielsweise ZnTa2O6, das eine-absolute
Dielektrizitätskonstante von ungefähr 38 und einen Q-Faktor
von 65000 (10 GHz) zeigt, bessere dielektrische Eigenschaften
und eine etwas niedrigere Sintertemperatur als herkömmliches
(Zr, Sn)TiO4. Weiterhin kann angenommen werden, daß ZnTa2O6
gleichwertig ist zu (Zr, Sn)TiO4, das bei einer Temperatur
gesintert wird, die der Sintertemperatur bei Zugabe eines
weiteren Sinteragens oder unter Verwendung eines komplexen
Verfahrens wie der Sol-Gel-Methode entspricht.
Die Herstellung der Pulver des B'Nb2O6-Typs und die an
ihnen vorgenommenen Messungen wurden in der gleichen Weise wie
in Ausführungsform 1 durchgeführt. Die calcinierten Pulver
wurden gemäß der zuvor festgelegten Zusammensetzung eingewogen
und zusammen mit gereinigtem Wasser in derselben Kugelmühle
wie oben für 24 Stunden miteinander vermahlen. Nachdem das
vermahlene Material unter moderater Luftfeuchtigkeit in einem
Ofen bei 100°C getrocknet wurde, wurde es unter einem Druck
von 1000 Kg/cm2 zu einer Scheibe von 10 mm × 3 bis 4 mm geformt
und für 2 Stunden bei 1200 bis 1400°C gesintert. Während des
Calcinierens oder des Sinterns wurde die Temperatur um 5°C
pro Minute erhöht. Anschließend wurden die Pulver abgekühlt.
Auf diese Weise wurden Proben der verschiedenen
Zusammensetzungen, wie in Tabellen 3 und 4 gezeigt, erhalten.
Der Q-Faktor sowie die absolute Dielektrizitätskonstante (ε)
jeder Probe wurde mit dem Post-Resonator-Verfahren von Hakki-
Coleman unter Verwendung eines Netzwerkanalysators (HP 8510)
gemessen. Die hohen Q-Faktoren einzelner Proben wurden unter
Verwendung einer Kavitätsmethode gemessen.
Dielektrische Eigenschaften der als feste Lösungen
vorliegenden erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
Dielektrische Eigenschaften der als feste Lösungen
vorliegenden erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
Dielektrische Eigenschaften der als feste Lösungen
vorliegenden erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
Dielektrische Eigenschaften der als feste Lösungen
vorliegenden erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
Die Werte für den Q-Faktor variierten in Abhängigkeit von
der Sintertemperatur in einem breiten Bereich, so daß die
Sintertemperatur in einem Bereich von 1250 bis 1350°C
festgelegt wurde, in dem bei wiederholten Messungen die
höchsten Q-Faktoren erhalten wurden. Die Sintertemperatur
wurde in Abhängigkeit des Gehaltes an Ta erhöht.
In den festen Lösungen des B'NbTa-Typs stellt in Tabelle 3
B' ein einzelnes Metall und in Tabelle 4 zwei Metalle dar.
Es ist ersichtlich, daß der Temperaturkoeffizient der
Resonanzfrequenz für die festen Lösungen von ZnNbTa und NiNbTa
im Bereich von -10°C bis +10°C liegt. Die absolute
Dielektrizitätskonstante von Zn(Nb0.6Ta0.4)2O6 ist aufgrund des
Übergangs in der Kristallstruktur besonders niedrig. Die
Kristallstruktur zeigt einen ausgeprägten Einfluß sowohl auf
die absolute Dielektrizitätskonstante als auch auf den
Temperaturkoeffizienten der Resonanzfrequenz, wenn der Mol-
Anteil von Ta 0,5 beträgt, jedoch beeinflußt sie nicht die
Q-Werte
Nachdem die dielektrischen keramischen Zusammensetzungen in
derselben Art wie in Ausführungsformen 1 und 2 in Pulverform
hergestellt wurden, wurde zumindest eine Verbindung wie z. B.
ein Oxid von La2O3, Sb2O5, Bi2O3, CuO, ZnO, MgO, SrCO3, MnCO3,
WO3, und V2O5 hinzugegeben. Diese Pulvermischung wurde im
Verhältnis 1 : 1 mit Wasser gemischt und für 24 Stunden in einer
ZrO2-Kugelmühle naß vermahlen. Das Gemisch wurde anschließend
rasch getrocknet und in einem Aluminiumtiegel bei 900 bis 1050°C
für 2 Stunden calciniert. Nachdem es erneut für 24
vermahlen und durch Aufsprühen auf eine heiße Platte
getrocknet wurde, wurde das vermahlene Material unter einem
Druck von 1000 Kg/cm2 zu einer Scheibe von 10 mm × 3 mm geformt
und bei 1150 bis 1400°C für 2 bis 6 Stunden gesintert.
Während des Calcinierens oder des Sinterns wurde die
Temperatur um 5°C pro Minute erhöht und danach die Pulver ab
gekühlt.
Auf diese Art wurden Proben der verschiedenen
Zusammensetzungen, wie in Tabelle 5 gezeigt, erhalten. Der
Q-Faktor und die absolute Dielektrizitätskonstante (ε) jeder
Probe wurde mit dem Hakki-Coleman Postresonator unter
Verwendung eines Netzwerkanalysators (HP 8510) bei 10 GHz
gemessen. Der hohe Q-Faktor einzelner Proben wurde unter
Verwendung einer Kavitätsmethode gemessen.
Dielektrische Eigenschaften von keramischen
Zusammensetzungen, die erfindungsgemäß mit Zusätzen gemischt
wurden
Dielektrische Eigenschaften von keramischen
Zusammensetzungen, die erfindungsgemäß mit Zusätzen gemischt
wurden
Durch Zugeben von Oxiden wie CuO, V2O5, Bi2O3 und Sb2O5 zu
den Dielektrika von ZnNb2O6 oder Zn(Nb,Ta)2O6 wurde die
Sintertemperatur erfolgreich unter 900°C, wie in Tabelle 5
gezeigt, erniedrigt. Die resultierenden Zusammensetzungen
zeigten ausgezeichnete Q-Faktoren von ca. 20000 (bei 10 GHz),
die höher sind als diejenigen aller anderen bei derselben
Sintertemperatur erhaltenen Zusammensetzung.
In einem anderen Fall wurde das Dielektrikum von BaOPbO-
Nd2O3-TiO2, dessen Sintertemperatur 1300°C beträgt durch
Zugeben von Glas bei 900°C gesintert und zeigte eine absolute
Dielektrizitätskonstante von 67, einen Q-Faktor von 2900 (5,1
GHz) und einen Temperaturkoeffizienten der Resonanzfrequenz
von 20 ppm/°C. Weiterhin wurde das Dielektrikum von CaZrO3,
dessen Sintertemperatur 1350°C beträgt, durch Zugabe von Glas
bei 980°C gesintert, und zeigte eine absolute
Dielektrizitätskonstante von 25, einen Q-Faktor von 3500 (5
GHz) und einen Temperaturkoeffizienten der Resonanzfrequenz
von ±10 ppm/°C. Da Bi selbst einen niedrigen Schmelzpunkt von
825°C besitzt, wurde die Sintertemperatur des Dielektrikums
von BiNbO4 erfolgreich auf 875°C durch Zugabe von CuO und V2O5
erniedrigt. Die sich ergebende Zusammensetzung zeigte eine
absolute Dielektrizitätskonstante von 43, einen Q-Faktor von
10000 (4,3 GHz) und einen Temperaturkoeffizienten der
Resonanzfrequenz von ungefähr 38.
Zusätzlich wurden die Q-Faktoren durch die Zugabe von
Oxiden wie MnCO3, MgO, ZnO und dergleichen zu den festen
Lösungen von (ZnNb, Ta)2O6 erhöht. Somit zeigen die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung wesentlich
bessere dielektrische Eigenschaften als die bisher
gebräuchlichen Dielektrika von (Zn, Sn)Tia4.
Durch Erniedrigen der Sintertemperatur auf unter 900°C ist
es möglich, ein Mehrschichtverfahren unter Verwendung von
niedrigpreisigen Silber oder Kupferelektroden in
miniaturisierten elektronischen Vorrichtungen durchzuführen.
Wie oben beschrieben, zeigen die erfindungsgemäßen
dielektrischen Zusammensetzungen verglichen mit den üblichen
dielektrischen keramischen Zusammensetzungen für
Mikrowellenanwendungen einschließlich Dielektrika mit einer
komplexen Perowskit-Struktur ähnliche dielektrische
Eigenschaften wie beispielsweise Q-Faktoren. Weiterhin können
sie bei relativ niedrigen Temperaturen gesintert werden und
leicht nach sehr einfachen Formulierungen hergestellt werden.
Dem Fachmann ist ersichtlich, daß verschiedene
Modifikationen und Abwandlungen der erfindungsgemäßen
dielektrischen Hochfrequenz-Keramikzusammensetzungen
durchgeführt werden können, ohne vom Geist oder Bereich der
Erfindung abzuweichen. Daher ist beabsichtigt, daß die
vorliegende Erfindung solche Modifikationen und Abwandlungen
dieser Erfindung einschließt, die vom Schutzumfang und dem
Äquivalenzbereich der beigefügten Patentansprüche umfaßt
werden.
Claims (10)
1. Eine dielektrische keramische Zusammensetzung für
Mikrowellenanwendungen, die im wesentlichen aus einer
Verbindung der Formel B'B2''O6 besteht, wobei B' zumindest ein
Metall ist, das aus der Gruppe, die aus Mg, Co, Mn, Ni und Zn
besteht, ausgewählt wird und B'' aus der Gruppe, bestehend aus
Nb oder Ta, ausgewählt wird und wobei die keramische
Zusammensetzung weiterhin einen Zusatzstoff in einer Menge im
Bereich von 0,05 bis 2 Gew.-% der Zusammensetzung umfaßt.
2. Die dielektrische keramische Zusammensetzung gemäß
Anspruch 1, wobei der Zusatzstoff zumindest aus einer
Verbindung besteht, die aus der Gruppe, die aus CuO, V2O5,
La2O3, Sb2O5, WO3, MgO, SrCO3, ZnO und Bi2O3 besteht, ausgewählt
wird.
3. Eine dielektrische keramische Zusammensetzung für
Mikrowellenfrequenzen, die im wesentlichen aus einer festen
Lösung besteht, die aus einem Gemisch von B'Nb2O6 und B'Ta2O6 in
einem beliebig wählbaren Molanteil zusammengesetzt ist, wobei
B zumindest ein Metall ist, das aus der Gruppe, die aus Mg,
Co, Mn, Ni und Zn besteht, ausgewählt wird und die weiterhin
einen Zusatzstoff in einer Menge von 0,05 bis 2,0 Gew.-% der
Zusammensetzung beinhaltet.
4. Die dielektrische keramische Zusammensetzung gemäß
Anspruch 3, wobei der Zusatzstoff zumindest aus einer
Verbindung besteht, die aus der Gruppe, die aus CuO, V2O5,
La2O3, Sb2O5, WO2, MgO, SrCO3, ZnO und Bi2O3 besteht, ausgewählt
wird.
5. Eine dielektrische keramische Zusammensetzung für
Mikrowellenfrequenzen, die im wesentlichen aus einer festen
Lösung besteht, die aus einem Gemisch aus B'Nb2O6 und B'Ta2O6 in
einem beliebig wählbaren Molanteil zusammengesetzt ist, wobei
B'Zn darstellt, und die weiterhin einen Zusatzstoff in einer
Menge von 0,05 bis 2,0 Gew.-% der Zusammensetzung beinhaltet.
6. Die dielektrische keramische Zusammensetzung gemäß
Anspruch 5, wobei der Molanteil von ZnNb2O6 0,2 bis 0,5
beträgt.
7. Eine dielektrische keramische Zusammensetzung für
Mikrowellenfrequenzen, die im wesentlichen aus einer festen
Lösung besteht, die aus einem Gemisch von B'Nb2O6 und B'Ta2O6 in
einem beliebig wählbaren Molanteil zusammengesetzt ist, wobei
B' Mg darstellt, und die weiterhin einen Zusatzstoff in einer
Menge von 0,05 bis 2,0 Gew.-% der Zusammensetzung beinhaltet.
8. Die dielektrische keramische Zusammensetzung gemäß
Anspruch 7, wobei der Mol-Anteil von MgNb2O6 geringer als 0,1
ist.
9. Eine dielektrische keramische Zusammensetzung für
Mikrowellenfrequenzen, die im wesentlichen aus einer festen
Lösung besteht, die aus einem Gemisch aus B'Nb2O6 und B'Ta2O6 in
einem beliebig wählbaren Molanteil zusammengesetzt ist, wobei
B' zumindest Zn oder Mg darstellt und die weiterhin einen
Zusatzstoff in einer Menge von 0,05 bis 2,0 Gew.-% der
Zusammensetzung beinhaltet.
10. Die dielektrische keramische Zusammensetzung gemäß
Anspruch 5 oder Anspruch 7, wobei der Zusatzstoff zumindest
aus einer Verbindung besteht, die aus der Gruppe, die aus CuO,
V2O5, La2O3, Sb2O5, WO3, MgO, SrCO3, ZnO und Bi2O3 besteht,
ausgewählt wird.
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