DE19800295C1 - Klemmvorrichtung für eine Zugentlastung dynamisch beanspruchter Leitungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung für eine Zugentlastung dynamisch beanspruchter Leitungen, insbe­ sondere für Leitungen in einer Energieführungskette, mit einem Träger und mit mindestens einer an dem Träger gehal­ tenen Bandschelle bestehend aus einem Kunststoffband und einem an das Kunststoffband angeformten Rastkopf, wobei der Rastkopf als Ring ausgeführt ist und eine in Aufschubrich­ tung federnde sowie die Rückstellbewegung blockierende Rastnase aufweist. Bei den Leitungen kann es sich um druck­ feste Schläuche, z. B. Hydraulikschläuche und Druckluft­ schläuche, mehradrige Elektrokabel, Schutzschläuche für Elektrokabel und dergleichen handeln, die innerhalb einer Energieführungskette an einem unbewegten Abschnitt oder außerhalb der Energieführungskette mit Abstand zu deren Ende befestigt sind. Im Regelfall enthält eine Energiefüh­ rungskette eine Mehrzahl von Leitungen, die nebeneinander und zum Teil auch mehrlagig angeordnet sind. Die Klemmvorrichtung muß einen festen Sitz der eingespannten Leitung gewährleisten und diese gegen Zug sichern.

Eine Klemmvorrichtung mit den eingangs beschriebenen Merk­ malen ist aus US 4 395 009 bekannt. Bei der bekannten Aus­ führung ist der Träger als Leiste ausgebildet, die in Längsrichtung an einer Boden- oder Wandfläche anschraubbar ist. Die Leiste weist in vorgegebenen äquidistanten Abstän­ den Querstege auf, an denen Bandschellen aufgehängt sind. Die Bandschellen bestehen aus einem Zahnband mit jeweils einem endseitigen Rastkopf, durch den das freie Ende des betreffenden Zahnbandes unter Bildung einer Schlaufe durch­ führbar ist. Die zu fixierenden Leitungen werden jeweils von einem Zahnband umschlungen und durch Straffen des Bandes an der Leiste fixiert. Der Abstand zwischen den jeweils an einer Bandschelle befestigten Leitungen ist durch den Abstand der Stege, an denen die Bandschellen angehängt sind, vorgegeben. Die durch die Querstege vorge­ gebenen Abstände sind nachteilig, wenn in einer Energie­ führungskette eine Mehrzahl von Leitungen mit unter­ schiedlichen Querschnitten nebeneinander und zum Teil über­ einander auf engstem Raum angeordnet werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klemm­ vorrichtung für eine Zugentlastung dynamisch beanspruchter Leitungen anzugeben, die eine flexible Verlegung von Lei­ tungen auf engem Raum ermöglicht.

Die Aufgabe wird bei einer Klemmvorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Träger aus einem Vertikalstab besteht, der in Stab­ längsrichtung gereihte Rastausnehmungen sowie an seinem unteren Ende einen Fuß aufweist, und daß das Kunststoffband als Lochband mit in Bandlängsrichtung gereihten Steck­ öffnungen für den Vertikalstab ausgebildet ist, wobei der Vertikalstab sowohl eine der Öffnungen des Lochbandes als auch die ringförmige Öffnung des Rastkopfes durchfaßt und das Lochband U-förmig um die zu fixierende Leitung gespannt sowie durch die Verrastung zwischen dem Rastkopf und dem Vertikalstab in der Spannlage gehalten ist. Vorzugsweise ist der Vertikalstab als Flachstab ausgeführt. Er ist am Quersteg einer Energieführungskette befestigbar oder kann außerhalb einer Energieführungskette mit Abstand zum Anschlußende der Energieführungskette auf einer geeigneten Bodenfläche, einem Träger oder dergleichen befestigt werden. Zu diesem Zweck ist der Fuß des Flachstabes als Steckfuß, Klemmfuß, Schraubfuß oder dergleichen ausführbar. Es versteht sich, daß eine Mehrzahl von Flachstäben in ver­ tikaler, paralleler Ausrichtung nebeneinander auf einem Träger bzw. dem Quersteg einer Energieführungskette ange­ ordnet werden können, und zwar mit variablem Abstand zuein­ ander. Erfindungsgemäß bildet das Kunststoffband keine Schlaufe um die zu fixierende Leitung sondern ist an zwei voneinander beabstandeten Stellen an dem Träger fixiert. Das Band umschließt die zu fixierende Leitung U-förmig und verspannt die Leitung gegen den Vertikalstab. Mit Hilfe des Kunststoffbandes können Leitungen mit unterschiedlichem Durchmesser problemlos fixiert werden. Die erfindungsgemäße Anordnung ist in der Lage, große Zugkräfte aufzunehmen. Eine raumsparende Anordnung nebeneinander ist möglich, da die Abstände zwischen den Vertikalstäben beliebig einge­ stellt werden können. Schließlich können an einem Vertikal­ stab auch zwei oder mehrere, jeweils mit einem Kunst­ stoffband fixierte Leitungen gehalten werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung, ist der Rastkopf als oberseitige Verdickung an das Kunststoffband angeformt, wobei sich der ringförmige Kanal für den Vertikalstab im wesentlichen rechtwinklig zum Anschluß­ bereich des Kunststoffbandes erstreckt und wobei die Ver­ dickung im Übergangsbereich zum Band eine sich über die Bandbreite erstreckende Entlastungsnut enthält. Durch die Entlastungsnut ist der Rastkopf am Anschlußbereich des Kunststoffbandes beweglich mit der Folge, daß der Rastkopf in Spannlage einen Winkel von weniger als 90° zum Anschluß­ bereich des Kunststoffbandes einnehmen kann. Die Maßnahme trägt dazu bei, daß sich das Kunststoffband über einen großen Winkelbereich hinweg fest an die zu fixierende Leitung anlegt und hohe Spannkräfte übertragen werden können. Das Kunststoffband kann auch jederzeit nachgespannt werden.

Die Rastausnehmungen sind vorzugsweise als Vertiefungen des Vertikalstabes ausgebildet, die sich nicht bis zu den Außenkanten des Flachstabes erstrecken sondern umfangs­ seitig geschlossen sind. Gemäß einer ersten Ausführung sind die Vertiefungen als Rechtecknuten ausgebildet wobei die Rastnase des Rastkopfes in Einschubrichtung eine Keilfläche sowie an ihrem in Einschubrichtung rückwärtigen Ende eine Rastschulter aufweist. Eine andere Ausführung der Erfindung sieht vor, daß die Rastausnehmungen und die korrespon­ dierende Rastnase des Rastkopfes als sägezahnförmige Elemente ausgebildet sind. Vorzugsweise besteht die Rast­ nase aus einem im Querschnitt V-förmig an den ringförmigen Körper des Rastkopfes angeformten Spreizelement.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Klemmvorrichtung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf das im Rahmen der Klemmvorrich­ tung verwendete Kunststoffband.

Die in der Fig. 1 dargestellte Klemmvorrichtung dient der Zugentlastung von Leitungen, die nebeneinander und zum Teil übereinander in einer (nicht dargestellten) Energiefüh­ rungskette verlegt sind. Die Klemmvorrichtung weist einen Träger 1 sowie mindestens eine an dem Träger gehaltene Bandschelle 2 auf. Die Bandschelle 2 besteht aus einem Kunststoffband 3 und einem an einem Ende des Kunststoff­ bandes 3 angeformten Rastkopf 4, der als Ring ausgeführt ist und eine in Aufschubrichtung federnde sowie die Rückstellbewegung blockierende Rastnase 5 aufweist.

Der Träger 1 besteht aus einem als Flachstab ausgebildeten Vertikalstab, der in Stablängsrichtung gereihte Rastausneh­ mungen 6 sowie an seinem unteren Ende einen Fuß 7 aufweist. Der Fuß 7 ist im Ausführungsbeispiel als Steckfuß ausge­ bildet und kann innerhalb der Energieführungskette an einem Quersteg 8 oder außerhalb der Energieführungskette an einer geschlitzten oder genuteten Schwelle befestigt werden. Auch andere Gestaltungen des Fußes 7 sind möglich. So kann der Fuß beispielsweise auch als Klemmfuß oder als Schraubfuß ausgebildet sein.

Einer vergleichenden Betrachtung der Figuren entnimmt man, daß das Kunststoffband 3 als Lochband mit in Bandlängsrich­ tung gereihten Stecköffnungen 9 für den Vertikalstab 1 ausgebildet ist. Der Vertikalstab 1 durchfaßt sowohl eine der Öffnungen des Lochbandes 3 als auch die ringförmige Öffnung des Rastkopfes 4. Das Lochband 1 ist U-förmig um die zu fixierende Leitung 10 gespannt sowie durch die Verrastung zwischen dem Rastkopf 4 und dem Vertikalstab 1 in der Spannlage gehalten.

Der Fig. 1 ist zu entnehmen, daß der Rastkopf 4 als ober­ seitige Verdickung an das Kunststoffband 3 angeformt ist. Der ringförmige Kanal 11 für den Vertikalstab 1 erstreckt sich im wesentlichen rechtwinklig zum Anschlußbereich des Kunststoffbandes 3. Im Übergangsbereich zum Band enthält die Verdickung eine Entlastungsnut 12, die sich über die Bandbreite erstreckt. Die Entlastungsnut 12 gibt dem Rastkopf 4 eine Beweglichkeit zum Anschlußbereich des Kunststoffbandes 3, was den Spannvorgang verbessert. Im übrigen entnimmt man der Fig. 1, daß die Rastnase 5 des Rastkopfes 4 aus einem im Querschnitt V-förmig an den ringförmigen Körper des Rastkopfes 4 angeformten Spreiz­ element besteht. Das Spreizelement greift in die als recht­ eckförmige Vertiefungen ausgebildete Rastausnehmungen 6 des Vertikalstabes 1 ein.

Claims (7)

1. Klemmvorrichtung für eine Zugentlastung dynamisch bean­ spruchter Leitungen, insbesondere für Leitungen in einer Energieführungskette, mit
einem Träger (1) und
mindestens einer an dem Träger (1) gehaltenen Band­ schelle (2) bestehend aus einem Kunststoffband (3) und einem an das Kunststoffband (3) angeformten Rastkopf (4),
wobei der Rastkopf (4) als Ring ausgeführt ist und eine in Aufschubrichtung federnde sowie die Rückstellbewegung blockierende Rastnase (5) aufweist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Träger (1) aus einem Vertikalstab besteht, der in Stablängsrichtung gereihte Rastausnehmungen (6) sowie an seinem unteren Ende einen Fuß (7) aufweist, und daß das Kunststoffband (3) als Lochband mit in Bandlängsrichtung gereihten Stecköffnungen (9) für den Vertikalstab (1) ausgebildet ist, wobei der Vertikal­ stab (1) sowohl eine der Öffnungen (9) des Lochbandes (3) als auch die ringförmige Öffnung des Rastkopfes (4) durchfaßt und das Lochband (3) U-förmig um die zu fixierende Leitung (10) gespannt sowie durch die Verrastung zwischen dem Rastkopf (4) und dem Vertikalstab (1) in der Spannlage gehalten ist.

2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Vertikalstab (1) als Flachstab ausge­ bildet ist.

3. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastkopf (4) als oberseitige Verdickung an das Kunststoffband (3) angeformt ist, wobei sich der ringförmige Kanal (11) für den Vertikalstab (1) im wesentlichen rechtwinklig zum Anschlußbereich des Kunst­ stoffbandes (3) erstreckt, und daß die Verdickung im Übergangsbereich zum Band (3) eine sich über die Bandbreite erstreckende Entlastungsnut (12) enthält.

4. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastausnehmungen (6) des Vertikalstabes (1) als Rechtecknuten ausgebildet sind und die Rastnase (5) des Rastkopfes (4) in Einschubrichtung eine Keilfläche sowie an ihrem in Einschubrichtung rück­ wärtigen Ende eine Rastschulter aufweist.

5. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastausnehmungen (6) und die korrespondierende Rastnase (5) des Rastkopfes (4) als sägezahnförmige Elemente ausgebildet sind.

6. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastnase (5) aus einem im Querschnitt V-förmig an den ringförmigen Körper des Rast­ kopfes (4) angeformten Spreizelement besteht.

7. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vertikalstab (1) einen Steckfuß aufweist, der an Querstegen (8) einer Energie­ führungskette lösbar befestigt werden kann.