DE10002782C2 - Klemmvorrichtung für eine Zugentlastung dynamisch beanspruchter Leitungen in einer Energieführungskette - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung für eine Zug­ entlastung dynamisch beanspruchter Leitungen in einer Energieführungskette mit mindestens einem Stab, der quer zur Kettenlängsrichtung ausgerichtet ist und innerhalb eines Kettengliedes oder außerhalb der Energieführungskette vor einem Kettenendglied befestigbar ist, und mit Anschlusselementen, die durch Kabelbinder an den Leitungen befestigt sind. Bei den Leitungen kann es sich um druck­ feste Schläuche, zum Beispiel Hydraulikschläuche und Druck­ luftschläuche, mehradrige Elektrokabel, Schutzschläuche für Elektrokabel und dergleichen handeln, die innerhalb einer Energieführungskette an einem unbewegten Abschnitt oder außerhalb der Energieführungskette mit Abstand zu deren Ende befestigt sind. Im Regelfall enthält eine Energie­ führungskette eine Mehrzahl von Leitungen, die neben­ einander und zum Teil auch mehrlagig angeordnet sind. Die Klemmvorrichtung muss einen festen Sitz der eingespannten Leitungen gewährleisten und diese gegen Bewegung sichern.

Bei einer aus DE 198 20 651 A1 bekannten Vorrichtung sind die Anschlusselemente bügelförmig ausgebildet und durch jeweils zwei Kabelbinder an Leitungsenden der Leitungen befestigt. Sie umgreifen jeweils einen Stab, der an seinen beiden Enden klauenartig ausgebildete Halteabschnitte zur Befestigung an Quertraversen aufweist. Die bügelförmigen Anschlusselemente lassen Bewegungen der Leitungen in Leitungslängsrichtung zu. Ferner können die Leitungen im Rahmen der bekannten Maßnahmen nur einlagig an einer Quertraverse befestigt werden. Das ist nachteilig, wenn die Energieführungskette mit einer Vielzahl von Leitungen eng belegt ist. Insbesondere bei schmalen Energieführungsketten und kleinen Abständen zwischen den Leitungen ist außerdem das Anlegen und Straffen der Kabelbinder schwierig.

Aus DE 198 00 295 C1 ist eine Einrichtung für die Zugent­ lastung dynamisch beanspruchter Leitungen in einer Energie­ führungskette bekannt, die aus einem Stab und an dem Stab befestigbaren Bandschellen besteht. Die Bandschellen umschließen die zu fixierenden Leitungen U-förmig und sind gegen den Stab spannbar. Es können mehrere Leitungen über­ einander an jeweils einem Stab befestigt werden. Die bekannte Anordnung kann große Zugkräfte aufnehmen und erlaubt die Zugentlastung von neben- und übereinander ange­ ordneten Leitungen, die mit enger Belegung in einer Energieführungskette geführt sind. Bei enger Belegung der Energieführungskette und insbesondere bei schmalen Energie­ führungsketten ist das Anlegen und Spannen der Bänder jedoch bisweilen schwierig. Außerdem ist ein gezielter Zugriff auf einzelne Leitungen nicht möglich, was nach­ teilig ist, wenn einzelne Leitungen innerhalb einer Energieführungskette ausgetauscht werden müssen.

Eine aus DE 94 21 075 U1 bekannte Einrichtung für die Zug­ entlastung von in einer Energieführungskette geführten Leitungen weist eine kammartige Anschlussplatte auf, deren Zähne in Kettenlängsrichtung ausgerichtet sind. Durch Kabelbinder werden die Leitungen an der Anschlussplatte befestigt. Das Anbringen der Kabelbinder ist auch hier schwierig, wenn eine große Zahl von Leitungen dicht an dicht neben- und übereinander angeordnet sind und/oder die Energieführungskette verhältnismäßig schmal ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klemmvor­ richtung für eine Zugentlastung dynamisch beanspruchter Leitungen in einer Energieführungskette anzugeben, die auch bei schmalen Energieführungsketten und/oder enger Belegung der Energieführungskette mit einer Mehrzahl von Leitungen eine einfache Montage ermöglicht.

Ausgehend von einer Klemmvorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Anschlusselemente jeweils eine Anschlussöffnung für den Stab sowie eine separate Öffnung zum Anschluss eines Kabelbinders aufweisen und nach ihrer Befestigung an den Leitungen auf den Stab auffädelbar sind. Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre kann das Anschluss­ element zunächst am Leitungsende der zu fixierenden Leitung befestigt und anschließend auf den Stab aufgefädelt werden, der an einer Quertraverse eines Kettengliedes oder außer­ halb der Energieführungskette vor einem Kettenendglied befestigt ist. Mehrere Anschlusselemente, die jeweils mit dem Ende einer in der Energieführungskette geführten Leitung verbunden sind, können dabei übereinander raum­ sparend auf den Stab aufgeschoben werden. Die erfindungs­ gemäße Ausbildung der Klemmvorrichtung ermöglicht es, im Zuge einer Vormontage an ihren Enden mit einem Anschluss­ element für die Zugentlastung auszurüsten. Zur Einrichtung der Zugentlastung müssen die Anschlusselemente dann nur noch auf einen Stab oder mehrere, vorpositionierte Stäbe aufgesteckt werden. Aber auch eine Montage vor Ort ist auf einfache Weise möglich. So können die Anschlusselemente stets außerhalb der Energieführungskette an den Leitungen angebracht werden und müssen dann nur noch auf einen Stab oder mehrere bereits vorpositionierte Stäbe aufgeschoben werden. Da die Anschlusselemente mit Spiel an dem Stab beweglich geführt sind, ist jederzeit auch ein rascher Zugriff auf einzelne Leitungen möglich.

Vorzugsweise sind die Öffnungen für die Kabelbinder und die Anschlussöffnungen für den Stab in einer Reihe in Ketten­ längsrichtung angeordnet.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch

Fig. 1 in einer Seitenansicht den Endbereich einer Energieführungskette,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 dargestellten Gegenstand,

Fig. 3 die Ansicht A aus Fig. 1.

Im Kettenendglied 1 der in Fig. 1 dargestellten Energie­ führungskette ist eine Klemmvorrichtung 2 für eine Zugent­ lastung der in der Energieführungskette geführten Leitungen 3 angeordnet. Die Klemmvorrichtung 2 umfasst mindestens einen quer zur Kettenlängsrichtung ausgerichteten Stab 4 sowie Anschlusselemente 5, die jeweils durch einen Kabel­ binder 6 an den Leitungen 3 befestigt sind. Die an den Leitungsenden vormontierten Anschlusselemente 5 weisen eine Öffnung für den Stab 4 auf und können auf den Stab 4 auf­ gefädelt werden, wobei mehrere Anschlusselemente 5 mit zugeordneten Leitungen 3 übereinander angeordnet werden können.

Der an eine untere Quertraverse 7 des Kettengliedes 1 ange­ schlossene Stab 4 erstreckt sich bis zu einer oberen Quertraverse 8 des Kettengliedes 1, die zum Einlegen der Leitungen 3 an mindestens einem Ende von dem Kettenglied 1 lösbar ist. Die obere Quertraverse 8 kann als abnehmbarer Deckel, als Klappsteg oder dergleichen ausgebildet sein. In der in den Figuren dargestellten Funktionsstellung ver­ schließt die obere Quertraverse 8 das Kettenglied 1 und sichert gleichzeitig die auf den Stab 4 aufgefädelten Anschlusselemente 5 gegen Herausrutschen. Im Ausführungs­ beispiel weist die obere Quertraverse 8 Formschluss­ ausbildungen 9 auf, die das freie Ende des Stabes zumindest in Kettenlängsrichtung fixieren.

Der Stab 4 hat die Form eines Flachstabes und durchdringt eine rechteckförmige Öffnung der Anschlusselemente 5. Einer vergleichenden Betrachtung der Figuren entnimmt man, dass die Anschlusselemente 5 eine separate Öffnung 10 zum Anschluss eines Kabelbinders 6 aufweisen. Im Ausführungs­ beispiel und nach bevorzugter Ausführung der Erfindung sind die Öffnungen für den Kabelbinder 6 und die Anschluss­ öffnung für den Stab 4 hintereinander in Kettenlängs­ richtung angeordnet.

Claims (2)

1. Klemmvorrichtung für eine Zugentlastung dynamisch beanspruchter Leitungen in einer Energieführungskette mit
mindestens einem Stab (4), der quer zur Kettenlängs­ richtung ausgerichtet ist und innerhalb eines Ketten­ gliedes (1) an einer Quertraverse (7) oder außerhalb der Energieführungskette vor einem Kettenendglied befestigbar ist, und
Anschlusselementen (5), die durch Kabelbinder (6) an den Leitungen (3) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschluss­ elemente (5) jeweils eine Anschlussöffnung für den Stab (4) sowie eine separate Öffnung zum Anschluss eines Kabel­ binders (6) aufweisen und nach ihrer Befestigung an den Leitungen (3) auf den Stab (4) auffädelbar sind.

2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Öffnung (10) für den Kabelbinder (6) und die Anschlussöffnung für den Stab (4) in einer Reihe in Kettenlängsrichtung angeordnet sind.