DE19758546A1 - Fußball - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Balls,
insbesondere eines Fußballs.
Im Stand der Technik sind unterschiedliche Verfahren zur Herstellung von Bällen
bekannt. Neben den Bällen einfachster Machart (einschichtige Kunststoffbälle)
fanden im Hochqualitätsbereich insbesondere handgenähte Bälle Verwendung.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung insbesondere von handgenähten
Fußbällen, Rugbybällen, Handbällen etc. ist beispielsweise in dem Dokument
WO 95/09034 beschrieben. Der Aufbau eines derartigen vorbekannten Balls sowie sein
Herstellungsverfahren wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 5
beschrieben.
Dargestellt ist in Fig. 5 ein Ball 10 vom handgenähten Typ. Wie man der Figur
entnehmen kann, weist der Ball 10 einen aufblasbaren Blasenkern 9 auf, der
beispielsweise aus vulkanisiertem Latex bestehen kann. In dem Blasenkern 9
befindet sich ein Ventil (nicht dargestellt), mit dem der Ball nach Fertigstellung
aufgeblasen werden kann. Auf dem Blasenkern 9 befinden sich im dargestellten
Beispiel drei Schichtkomplexe: Verwendung findet als Hinterschichtkomplex
(auch "Backing-Komplex" genannt) eine Struktur 12, die beispielsweise aus zwei
oder mehreren (im dargestellten Beispiel drei) Gewebeschichten bestehen kann.
Die unterschiedlichen Gewebeschichten werden miteinander mittels geeigneter
Bindemittel (üblicherweise Dispersionen in wäßriger Lösung) verbunden. Als
Mittelschichtkomplex 13 wird eine Schicht aus Polyethylenschaum (PE)
verwendet. Schließlich besteht im dargestellten Beispiel der Oberschichtkomplex
14 aus einer transparenten Folie. Bei diesem vorbekannten Ball befinden sich die
dekorativen Markierungen 15 des Balls (Ornamente, Hinweise auf die
Herstellerfirma und eingetragene Warenzeichen etc.) zwischen der transparenten
Schicht 14 und der Schicht aus Polyethylenschaum 13.
Hergestellt wird ein derartiger vorbekannter Ball 10, indem auf die innere Seite
einer fertigen transparenten Außenschicht 14 die dekorativen Markierungen 15
aufgebracht werden. Anschließend werden der Mittelschichtkomplex 13 und der
Hinterschichtkomplex 12 auf die bedruckte Seite der transparenten Deckschicht 14
auflaminiert. Anschließend wird das (großflächig hergestellte) Laminat gestanzt,
um flächige Formen (die üblichen Drei-, Fünf- oder Sechsecke) zu erzeugen, die
im zusammengefügten Zustand eine Hohlkugel ergeben. Die Ballelemente werden
dann von Hand vernäht und die so hergestellte Ballhülle wird dann auf den
aufblasbaren Kern 9 aufgelegt (wenn es sich um einen laminierten Ball handelt),
bzw. der aufblasbare Kern 9 wird vor dem Schließen in die so hergestellte
Ballhülle eingefügt (wenn es sich um einen handgenähten Ball handelt).
Bei einem Ball vom nicht-handgenähten Typ, bei dem ein aufblasbarer Kern mit
einer multidirektionalen Filamentstruktur umwickelt wird, die mittels einer
vulkanisierbaren Verbindung stabilisiert und zusammengehalten wird, kann der
gemäß dem obigen Verfahren hergestellte Oberschichtkomplex 14 mit Hilfe eines
nichtgewobenen Materials (eines Filz oder Vlieses) in entsprechend vorgesehene
Ausnehmungen in der Filamentstruktur eingeklebt werden.
Derartige vorbekannte Bälle sowie das geschilderte Herstellungsverfahren weisen
jedoch die folgenden Nachteile auf: Zum einen sind die Flugbahneigenschaften
derartiger Bälle infolge der Struktur der äußeren Hülle nicht optimal. Gleiches gilt
für die Pralleigenschaften und das Stoßverhalten des Balles. Weiterhin besteht ein
Nachteil des oben beschriebenen Herstellungsverfahrens darin, daß infolge des
Auflaminierens der Schaumstoffschicht 13 auf die bedruckte, vorgefertigte Folie
14 die Verbindung dieser Schichten miteinander nicht optimal ist, was sich
nachteilig auf die Abriebfestigkeit der Markierungen 15 auswirkt. Weiterhin sind
die für die transparente Folie verwendeten PU-Folien zwar lichtstabilisiert, sie
sind aber nicht lichtecht. Dadurch kann durch die Klebeverbindung ein
unerwünschtes "Gelbwerden" des Balles auftreten. Schließlich haben die
transparenten PU-Folien den Nachteil, daß sie in einem nassen Umfeld rutschig
werden, was die Bälle schwer kontrollierbar macht.
Aus der europäischen Patentanmeldung 0 598 524 ist ein aufblasbarer Sportball
bekannt, der neben einer aufblasbaren Blase eine diese umgebende Umhüllung
aufweist. Die Umhüllung besteht aus einem Laminat, das neben einer äußeren
Abriebschicht wenigstens eine weitere Schicht aus gewebtem Material umfaßt, die
mit der äußeren Schicht verbunden ist, wobei die zusätzliche Schicht Garne mit
einem hohen Elastizitätsmodul enthält.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 43 39 677 ist ein Sportball bekannt, dessen
Umhüllung aus einem 3-lagigen Verbundstoff besteht, wobei die äußerste Schicht
eine abriebfeste Kunststoffschicht ist, welche mit einer nach allen Richtungen eine
gleichmäßige Dehnung und Rißfestigkeit aufweisenden zweiten Schicht aus
Gewebematerial verbunden ist. Letztere ist mit der innersten, aus einem
Fließmaterial bestehenden Schicht verbunden.
Schließlich offenbart die deutsche Offenlegungsschrift 690 02 110 einen Ball,
dessen Außenschicht aus einem Integralschauin aus Polyurethan oder Polyurethan-
Polyharnstoff besteht. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine
derartige Außenschicht zusammen mit einer Innenhülle verwendet, wie
beispielsweise einer Blase aus Butylkautschuk oder Butyl-Isopren. Auch kann die
Innenhülle aus einem Polyäther-Ester-Kopolymer hergestellt sein, in das Glas oder
Kieselsäure in Form von hohlen Mikrokügelchen eingemischt ist, die gegenüber
einer Kompression widerstandsfähig sind.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu der
Herstellung eines Balls bereitzustellen, das die Herstellung von Bällen in hoher
Qualität erlaubt.
Die oben genannten Probleme werden erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur
Herstellung eines Balls nach Patentanspruch 1 gelöst.
Im einzelnen umfaßt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Balls, insbesondere eines Fußballs, das die folgenden Schritte umfaßt:
- a. Aufrakeln eines transparenten flüssigen Kunststoffes auf eine Trägerfolie und nachfolgendes Verfestigen des flüssigen Kunststoffes, um eine transparente Kunststoffschicht zu erzeugen;
- b. Bedrucken der verfestigten transparenten Kunststoffschicht mit einem gewünschten Muster oder Zeichen;
- c. Aufrakeln eines zweiten flüssigen Kunststoffes auf die verfestigte, transparente und nunmehr bedruckte Kunststoffschicht und nachfolgendes Verfestigen des zweiten flüssigen Kunststoffes, um ein Schichtenensemble zu erzeugen;
- d. Schneiden des Schichtenensembles, um Ballelemente zu erzeugen; und
- e. nachfolgendes Zusammenfügen der Ballelemente auf einer aufblasbaren Blase, um den Ball zu erzeugen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Balls unterscheidet sich
von dem oben geschilderten vorbekannten Herstellungsverfahren dadurch, daß
keine vorgefertigte transparente Kunststoffolie verwendet wird, sondern zunächst
lediglich vorzugsweise ein Hochglanztrennpapier, auf das ein transparenter
flüssiger Kunststoff mittels eines Streichrakels aufgerakelt wird. Anschließend
wird der aufgerakelte flüssige Kunststoff vorzugsweise mittels einer
Wärmebehandlung in einem Ofen verfestigt, und dann bedruckt. Auf die so
hergestellte transparente bedruckte Kunststoffschicht wird in einem zweiten
Herstellungsvorgang erneut ein flüssiger Kunststoff aufgerakelt, und wie die erste
Kunststoffschicht vorzugsweise durch Einwirkung von Wärme mittels eines Ofens
verfestigt.
Das auf diese Art und Weise hergestellte Schichtenensemble zeichnet sich dadurch
aus, daß durch das Aufrakeln der zweiten flüssigen Kunststoffschicht und ihr
nachfolgendes Verfestigen eine besonders innige Verbindung der zwei Schichten
erzielt werden kann, die im Hinblick auf ihre elastischen Eigenschaften sich so
verhält, als würde sie lediglich aus einer Schicht bestehen. Die auf die Rückseite
der ersten verfestigten Kunststoffschicht aufgedruckten Markierungen werden
durch das Aufrakeln der zweiten flüssigen Kunststoffschicht gleichsam
eingegossen und dadurch versiegelt, so daß die Markierungen gegenüber innerhalb
der Außenhülle auftretenden Reibungskräften äußerst abriebresistent sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird auf
das die erste verfestigte Kunststoffschicht, die Muster- oder Zeichenschicht und
die zweite verfestigte Kunststoffschicht umfassende Schichtenensemble ein
syntaktisches Material vorzugsweise aufgerakelt. Syntaktische Materialien sind
Mischungen, die aus einem Matrixmaterial bestehen, in das im wesentlichen
formbeständige Festkörper eingemischt sind.
Eine Unterklasse der syntaktischen Materialien, die gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders bevorzugt sind, sind syntaktische Schäume, die im Gegensatz
zu herkömmlichen Schäumen nicht mittels eines chemischen Treibmittels oder
Wasser expandiert werden, sondern durch Einmischung von elastischen,
bevorzugterweise sphärischen Hohlkugeln.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugten Mikrokugeln
können im Handel beispielsweise unter der Warenbezeichnung "DUALITE"
bezogen werden. DUALITE-Hohlkugeln sind ballonartige geschlossene Sphären,
die entweder mit Luft oder mit einem anderen geeigneten Gas gefüllt sein können,
wodurch sie auf der einen Seite kompressibel werden, und auf der anderen Seite
ihre ursprüngliche Form wieder einnehmen, sobald der auf sie einwirkende Druck
nachläßt. Derartige weiche Mikrokugeln sind extrem druckresistent und platzen
erst bei sehr hohen Drücken.
Die obigen Eigenschaften führen dazu, daß syntaktische Schäume exzellente
Elastizitätseigenschaften haben, was zu exzellenten Prallcharakteristiken führt,
wenn sie in Bällen und insbesondere in Fußbällen verwendet werden.
Syntaktische Schäume sind an sich bekannt. Sie finden insbesondere in der Luft- und
Raumfahrttechnik Verwendung, wo ein hoher Bedarf an Epoxidharz oder
ähnlichen technischen Harzen als Baustoff besteht. Ein Nachteil von reinem
Epoxidharz besteht jedoch darin, daß es eine erhebliche Dichte und somit ein
erhebliches Gewicht hat, und man ihn zur Gewichtsverminderung nicht schäumen
kann. Aus diesem Grund wurde erwogen, Glashohlkugeln in Epoxidharz
einzubetten, um deren Gewicht zu vermindern und die Stabilität zu erhöhen.
Bislang wurden jedoch syntaktische Schäume lediglich dazu verwendet, die
Stabilität des Matrixmaterials zu erhöhen, und gleichzeitig sein Gewicht zu
vermindern.
Die Verwendung von syntaktischen Schäumen in äußeren Hüllen von Bällen ist
bislang nicht in Erwägung gezogen worden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Bälle erreichen die von der FIFA verlangten
Spezifikationen und sind sogar besser, haben optimale Prall- und
Flugbahneigenschaften, fühlen sich am Fuß "weich" an, sind schnell im Flug und
erlauben ein optimales Handling sowie eine optimale Ballkontrolle. Ferner weisen
die erfindungsgemäß hergestellten Bälle eine hohe Rundheit und Formstabilität
auf, sowie eine hohe Abriebfestigkeit und zeigen eine geringe Wasseraufnahme.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnung die gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Es
zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Schichtstruktur der
äußeren Hülle eines Balls sowie durch die Blase;
Fig. 2 einen Vergleich der Prallhöhen eines gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellten Balls mit vorbekannten Bällen nach dem Stand der Technik
in Abhängigkeit der Temperatur;
Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Prallgeschwindigkeit als eine Funktion des
Balldruckes eines Balls gemäß der vorliegenden Erfindung mit
vorbekannten Bällen verglichen wird;
Fig. 4 ein Diagramm, in dem das Stoßverhalten eines erfindungsgemäßen
Balles als Funktion des Balldruckes mit vorbekannten Bällen verglichen
wird; und
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Hülle eines vorbekannten Balles nach dem
Stand der Technik.
Im folgenden werden die gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es
wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung nicht
auf diese Ausführungsformen beschränkt ist, sondern andere mit umfaßt.
Insbesondere soll die vorliegende Erfindung nicht auf Fußbälle beschränkt sein,
sondern auf alle Arten von Bällen Anwendung finden.
In der Fig. 1 ist eine erste bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß
hergestellten Balls 10 dargestellt. Sichtbar ist ein Querschnitt durch die äußere
Hülle 11 des Balles 10. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht die äußere
Hülle 11 aus einem Oberschichtkomplex 20, einem Mittelschichtkomplex 13, und
einem Hinterschichtkomplex 12, die sich auf einem aufblasbaren Blasenkern 9
befinden (der Mittelschichtkomplex 13 und der Hinterschichtkomplex 12 sind
lediglich schematisch dargestellt). Der aufblasbare Blasenkern 9 weist einen mit
einem Ventil versehenen Einlaß auf (nicht dargestellt), mit dem der Ball nach
seiner Herstellung aufgeblasen werden kann. Der Hinterschichtkomplex 12 umfaßt
vorzugsweise zwei bis vier separate Gewebeschichten, die aus Polyestergeweben
in Panamabindung oder ähnlicher Webart, oder Gewirken bestehen können. Der
Mittelschichtkomplex 13 besteht vorzugsweise aus Polyethylenschaum.
Es wird darauf hingewiesen, daß der aus dem aufblasbaren Blasenkern 9, dem
Hinterschichtkomplex 12 und dem Mittelschichtkomplex 13 bestehende Aufbau an
sich bekannt ist und im Stand der Technik bei handgenähten Bällen Verwendung
findet.
Gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nach
Fig. 1 findet das erfindungsgemäß bevorzugt verwendete syntaktische Material im
Oberschichtkomplex 20 Verwendung, der in der dargestellten Ausführungsform
aus sechs Einzelschichten besteht.
Bei der Außenschicht 22 handelt es sich um eine aliphatische transparente Schicht,
die eine extreme Festigkeit und Abriebbeständigkeit aufweist, und die beim Altern
gegen eine unerwünschte gelbliche Färbung resistent ist. Bei der nächsten Schicht
24 handelt es sich um die Markierungen, die beim später zusammengesetzten Ball
dessen äußeres, dekoratives Erscheinungsbild bestimmen. Da die Außenschicht 22
transparent ist, scheinen die Markierungen (üblicherweise Ornamente,
Warenzeichen, oder sonstige Beschriftungen) durch die transparente Schicht 22
hindurch. Wie später im einzelnen erläutert werden wird, wird diese Schicht auf
die später innenliegende Seite der aliphatischen Außenschicht 22 mittels eines
Siebdruck- oder Transferdruckverfahren aufgedruckt.
Bei der nächsten Schicht 26 in der Schichtfolge handelt es sich um eine
aliphatische Mittelschicht, die vorzugsweise weiß ist, aber auch eine andere
Färbung haben kann, wie etwa leuchtend grün oder leuchtend rot. Bälle in
leuchtend grün oder leuchtend rot sind insbesondere bei Spielen beliebt, die in der
Dämmerung stattfinden. Die Schicht 26 verleiht dem späteren Ball sein gewohntes
weißes (oder farbiges) Aussehen.
Bei der nächsten Schicht 50 in der Schichtfolge handelt es sich um die
erfindungsgemäße syntaktische Schaumschicht. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform findet als Matrixmaterial 52 Polyurethan Verwendung, in das
Hohlkugeln 54 eingemischt werden. Es können jedoch auch Polyurethanschäume
oder PVC verwendet werden. Die Hohlkugeln 54 sind im Handel beispielsweise
unter der Bezeichnung "DUALITE" von der ÖLW AG (Traiskirchen, Österreich)
erhältlich. Bei diesem Material handelt es sich um expandierte thermoplastische
Mikrokugeln, die aus Acryl-Nitril-Copolymeren bestehen. DUALITE hat das
Aussehen eines weißes Pulvers, dessen spezifisches Gewicht 0,13 g/cm3 beträgt,
wobei der Durchmesser der einzelnen Mikrokugeln etwa 70 ìm beträgt. Die
DUALITE-Mikrokugeln weisen eine hohe Druckstabilität auf; sie können mit
einem Druck von bis zu 140 kg/cm2 belastet werden, ohne zu brechen. DUALITE
gibt es von verschiedenen Herstellern unter verschiedenen Handelsnamen in
verschiedenen Dichten und Größen.
Erfindungsgemäß wurden unterschiedliche Mischungsverhältnisse zwischen dem
Matrixmaterial 52 und den Mikrokugeln 54 im Hinblick auf ihre Eignung zur
Verwendung in Bällen untersucht. Es hat sich gezeigt, daß der Anteil von
Mikrokugeln 54 zu Polyurethan 52 vorzugsweise zwischen 1 Gew.-% bis 20
Gew.-% liegt, weiter bevorzugt zwischen 2 Gew.-% und 5 Gew.-%, und
besonders bevorzugt bei 4 Gew.-% liegt. Die Verwendung einer Schicht 50 aus
syntaktischem Schaum verleiht dem späteren Ball die herausragenden Elastizitäts- und
Pralleigenschaften (vergleiche unten).
Bei der nächsten Schicht 28 in der Schichtfolge handelt es sich um eine
Klebeschicht (einem Polyurethankleber), der dazu dient, die sechste Schicht der
Schichtfolge (eine Trägerschicht 30) mit dem Schichtenensemble 22, 24, 26, und
der Schicht 50 zu verbinden. Die Trägerschicht 30 besteht bevorzugt aus einem
Gewebe aus gemischtem Polyester und Baumwolle.
Die hervorragenden Eigenschaften eines Balls mit dem obigen Aufbau lassen sich
auf die Verwendung des erfindungsgemäßen syntaktischen Schaumes
zurückführen. Die herkömmlich im Stand der Technik verwendete Schaumschicht
13 (vergleiche Fig. 5) weist nämlich in ihrem Inneren eine ungleichförmige
Bläschenstruktur auf, da sie auf herkömmlichem Weg (entweder chemisch oder
mit Wasser) expandiert worden ist. Die so entstandenen Bläschen weisen nur in
Ausnahmefällen eine kugelähnliche Form auf; üblicherweise bilden sich
nierenförmige, oder zufällig geformte Lufteinschlüsse. Dies führt zu den
ungleichmäßigen und daher unerwünschten Elastizitätseigenschaften des Balls.
Bei der vorliegenden Erfindung sind hingegen alle verwendeten Hohlkugeln
weitestgehend identisch; sie weisen ein exakt definiertes Elastizitäts- und
Temperaturverhalten auf. Sowohl das Elastizitätsverhalten als auch das
Temperaturverhalten des Balls kann erfindungsgemäß dadurch eingestellt werden,
daß man die Mikrokugeln anstelle von Luft mit einem bestimmten Gas unter
einem bestimmten Druck füllt.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Balls unter Bezugnahme auf die Fig. 1 beschrieben.
Zunächst wird erfindungsgemäß ein im Handel als Meterware erhältliches
Hochglanztrennpapier auf einer drehbaren Rolle gelagert und das Ende des
Hochglanztrennpapiers wird an einer Leerrolle befestigt, die mittels eines
Elektromotors angetrieben werden kann, wodurch sich das Hochglanztrennpapier
auf die Leerrolle aufwickelt. Zwischen der drehbaren Rolle und der angetriebenen
Rolle befindet sich ein Arbeitstisch, über den das Hochglanztrennpapier langsam
infolge der Rotation der angetriebenen Papierrolle gezogen wird. Weiterhin
befindet sich zwischen der angetriebenen Leerrolle und der Papierrolle ein Ofen,
durch den das Hochglanzpapier langsam hindurchgezogen wird, bevor es sich auf
die Leerrolle aufrollt.
Vor dem Ofen befindet sich eine Vorratsanordnung mit einem Streichrakel, die
dazu dienen, auf das sich langsam bewegende Hochglanztrennpapier das flüssige
aliphatische Material der transparenten Außenschicht 22 aufzutragen und als
gleichmäßige Schicht zu verteilen. Nachdem mit Hilfe des Streichrakels das
flüssige aliphatische Material zu einem gleichmäßigen Film verteilt wurde,
durchfährt es den Ofen und wird dort abgelüftet und vernetzt. Erst dann wird es
infolge der Rotation der Leerrolle auf diese aufgerollt, bis so eine Rolle bestehend
aus dem Hochglanztrennpapier und der transparenten Außenschicht 22 entstanden
ist.
Diese Rolle wird dann anschließend mittels einer an sich bekannten Siebdruck- oder
Transferdruckvorrichtung mit den gewünschten Markierungen, Ornamenten
oder ähnlichem bedruckt. Die derart erhaltene Rolle (nunmehr bestehend aus dem
Hochglanztrennpapier, der Außenschicht 22, und dem Hinterglasdruck 24) wird
nachfolgend erneut in die oben beschriebene Vorrichtung zur Herstellung der
Außenschicht 22 eingeführt, wobei sich jedoch diesmal im Vorratsbehälter das
flüssige Material der aliphatischen, weißen Mittelschicht befindet. Weiterhin kann
der Streichrakel geeignet umjustiert werden, um die gewünschte Dicke der
aliphatischen Mittelschicht 26 einzustellen.
Nachdem auch diese Schicht durch den Ofen abgelüftet und vernetzt worden ist,
wird die so erhaltene Rolle (nunmehr bestehend aus dem Hochglanztrennpapier,
der Außenschicht 22, dem Hinterglasdruck 24 und der Mittelschicht 26) erneut in
die oben beschriebene Vorrichtung zur Herstellung der Außenschicht 22
eingeführt. Dieses Mal befindet sich im Vorratsbehälter jedoch der
erfindungsgemäße syntaktische Schaum 50. Auch dieser wird erfindungsgemäß in
der gewünschten Dicke auf das bereits vorhandene Schichtenensemble aufgerakelt
und mittels des Ofens getrocknet.
Schließlich wird das so hergestellte Schichtenensemble (nunmehr bestehend aus
dem Hochglanztrennpapier, der Außenschicht 22, dem Hinterglasdruck 24, der
Mittelschicht 26 und der Schicht aus syntaktischem Schaum 50) mit der
Klebeschicht 28 versehen. Erfindungsgemäß erfolgt auch dies mittels einer
Vorrichtung, wie sie zur Aufbringung der Außenschicht 22 oben beschrieben
worden ist. Allerdings wird bei diesem letzten Schritt, bevor die aufgerakelte,
noch flüssige Klebeschicht 28 durch den Ofen gehärtet wird, die Trägerschicht 30
von oben auf die zum Ballinneren zeigende Seite der noch flüssigen Klebeschicht
28 aufgelegt und mit einer Walze angepreßt. Das nunmehr vervollständigte
Schichtenensemble durchfährt dann zum Ablüften und Vernetzen den Ofen, wobei
als letzter Verfahrensschritt das Hochglanztrennpapier vom insoweit fertiggestellten
Oberschichtkomplex 20 abgezogen wird.
Alternativ kann der obige Herstellungsvorgang auch in einer einzigen
Herstellungsstraße realisiert werden, bei der die einzelnen Schichten in einzelnen
Rakel-/Heizstationen aufgebracht werden.
Der somit als Endlosbahn erhaltene Oberschichtkomplex 20 wird dann mit dem
Mittelschichtkomplex 13 und dem Hinterschichtkomplex 12 verbunden. Dies
erfolgt beispielsweise unter Verwendung von Naturlatex. Zusätzlich kann dieser
nun vorgefertigte, mit dem Hinterglasdruck versehene Oberflächenkomplex
herkömmlich mit anderen Motiven bedruckt werden.
Schließlich wird der so erhaltene Hüllenkomplex 11 geschnitten (gestanzt), um die
einzelnen (üblicherweise fünf- oder sechseckigen) Ballelemente zu erzeugen, die
anschließend mit der Hand zum fertigen Ball 10 vernäht werden.
In der oben beschriebenen ersten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße
syntaktische Material als Schaumschicht 50 im Oberschichtkomplex 20 der
Ballhülle 11 verwendet. Gemäß einer anderen, weiteren bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es jedoch gleichfalls möglich,
die erfindungsgemäßen Mikrokugeln 54 auch oder anstelle dessen in das
Latexmaterial einzumischen, mit dem der Oberschichtkomplex 20, der
Mittelschichtkomplex 13 und der Hinterschichtkomplex 12 miteinander verbunden
werden. Dies hat den Vorteil, daß dadurch zum einen die elastischen
Eigenschaften des Balls weiter verbessert werden, und zum anderen das Gewicht
des Balles reduziert werden kann, da Naturlatex an sich ein erhebliches Gewicht
hat.
Wie oben im einzelnen beschrieben worden ist, weist der erfindungsgemäße Ball
im Vergleich zu vorbekannten Bällen verbesserte Eigenschaften auf. Dies soll im
folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 2-4 näher erläutert werden.
In Fig. 2 wurde die Prallhöhe des erfindungsgemäßen Balls mit den Prallhöhen
von vorbekannten Bällen verglichen, und zwar bei unterschiedlichen
Temperaturen. Hierbei wurden die jeweiligen Bälle aus einer Höhe von 2 Metern
fallengelassen, und die Prallhöhe (=Reflexionshöhe) wurde gemessen. Verglichen
wurde der erfindungsgemäße Ball (Wc 1998) mit den vorbekannten Bällen Questra
Apollo und Questra Wc 1994, und zwar bei Raumtemperatur (RT), und bei 5°C.
Wie man dem Diagramm entnehmen kann, betrug die Prallhöhe des
erfindungsgemäßen Balls bei Raumtemperatur 1,50 m, während sie bei den
vorbekannten Bällen lediglich 1,45 m bzw. 1,46 m betrug. Bei 5°C fiel der
Unterschied noch gravierender aus: während die Prallhöhe des erfindungsgemäßen
Balls 1,37 betrug, prallten die vorbekannten Bälle lediglich auf eine Höhe von
1,29 m bzw. 1,28 m. Der Vergleich zeigt somit, daß der erfindungsgemäße Ball
nicht nur über bessere Pralleigenschaften verfügt, sondern diesbezüglich auch eine
geringere Temperaturabhängigkeit zeigt.
In Fig. 3 ist die Prallgeschwindigkeit als eine Funktion des Balldruckes
dargestellt, wobei erneut der erfindungsgemäße Ball mit den zuvor genannten
vorbekannten Bällen verglichen worden ist. Wie man dem Diagramm entnehmen
kann, zeigt der erfindungsgemäße Ball über den gesamten dargestellten
Balldruckbereich hinweg höhere Prallgeschwindigkeiten als die vorbekannten
Bälle.
Schließlich ist in Fig. 4 das Antwortverhalten des Balles im Hinblick auf Stöße
(Schockverhalten) als eine Funktion des Balldruckes dargestellt. Wie man dem
Diagramm entnehmen kann, erzeugt der erfindungsgemäße Ball insbesondere bei
niedrigen Balldrücken weniger Aufprallschock als die vorbekannten Bälle. Dies
deutet auf das bessere Elastizitätsverhalten des erfindungsgemäßen Balles hin.
Abschließend soll festgehalten werden, daß das erfindungsgemäße Konzept der
Verwendung eines syntaktischen Materials nicht auf handgenähte Bälle
beschränkt ist, sondern auch für laminierte Bälle verwendet werden kann. In
diesem Fall wird der Hinterschichtkomplex durch die Karkasse ersetzt. Gleiches
gilt für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
Oberschichtkomplexes für einen Ball.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines Balls (10), insbesondere eines Fußballs, das die
folgenden Schritte umfaßt:
- a. Aufrakeln eines transparenten flüssigen Kunststoffes auf eine Trägerfolie und nachfolgendes Verfestigen des flüssigen Kunststoffes, um eine transparente Kunststoffschicht zu erzeugen;
- b. Bedrucken der verfestigten transparenten Kunststoffschicht (22) mit einem gewünschten Muster oder Zeichen (24);
- c. Aufrakeln eines zweiten flüssigen Kunststoffes auf die verfestigte, transparente und nunmehr bedruckte Kunststoffschicht (22, 24) und nachfolgendes Verfestigen des zweiten flüssigen Kunststoffes, um ein Schichtenensemble (22, 24, 26) zu erzeugen;
- d. Schneiden des Schichtenensembles (22, 24, 26), um Ballelemente zu erzeugen; und
- e. nachfolgendes Zusammenfügen der Ballelemente auf einer aufblasbaren Blase (9), um den Ball (10) zu erzeugen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, das des weiteren den Schritt des Aufrakelns einer
Schicht eines aus einem Matrixmaterial (52) und im wesentlichen
formbeständigen, elastischen Festkörpern (54) bestehenden syntaktischen
Materials (50) auf die innenliegende Seite des Schichtenensembles (22, 24, 26)
umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, das des weiteren den Schritt des Aufrakelns
einer Klebeschicht (28) entweder auf die innenliegende Seite der Schicht aus
dem syntaktischen Material (50) oder direkt auf die innenliegende Seite des
Schichtenensembles (22, 24, 26) umfaßt, und nachfolgendes Verkleben mit
einer Trägerschicht (30).
4. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 1 bis 3, wobei der Schritt des
Verfestigens der flüssigen Kunststoffe mittels einer Wärmebehandlung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, das des weiteren den Schritt des
Bereitstellens eines Mittelschichtkomplexes (13) auf der inneren Seite des
Schichtenensembles (22, 24, 26) umfaßt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, das des weiteren den Schritt des
Bereitstellens eines Hinterschichtkomplexes (12) auf der inneren Seite des
Mittelschichtkomplexes (13) umfaßt.
7. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 2 bis 6, das des weiteren den
Schritt des Bereitstellens des Matrixmaterials (52) des syntaktischen Materials
als Polyurethan, Polyurethanschaum oder PVC umfaßt.
8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 2 bis 7, das des weiteren den
Schritt des Anordnens des syntaktischen Materials (50) zwischen den Schichten
des Schichtenensembles (22, 24, 26) oder der Klebeschicht (28) und der
Trägerschicht (30) umfaßt.
9. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche 6 bis 8, das des weiteren den
Schritt des Verbindens des Schichtenensembles (22, 24, 26), des
Mittelschichtkomplexes (13) und des Hinterschichtkomplexes (12) mittels eines
Verbindungsmittels umfaßt, um einen äußeren Hüllenkomplex (11) zu bilden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem das Verbindungsmittel das syntaktische
Material (50) umfaßt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem das Matrixmaterial (52) Naturlatex ist.
12. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, das des weiteren den Schritt des
Bereitstellens der Festkörper (54) aus thermoplastischen, expandierten,
sphärischen Hohlkugeln umfaßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997132824 DE19732824C2 (de) | 1997-07-30 | 1997-07-30 | Fußball |
Applications Claiming Priority (1)
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