DE19732824C2 - Fußball - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ball, und insbesondere einen
Fußball, der einen Oberschichtkomplex und gegebenenfalls Mittel- und
Hinterschichtkomplexe umfaßt.
- 1. Stand der Technik
Im Stand der Technik sind unterschiedliche Verfahren zur Herstellung von
Bällen bekannt. Neben den Bällen einfachster Machart (einschichtige
Kunstoffbälle) fanden im Hochqualitätsbereich insbesondere handgenähte Bälle
Verwendung.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von handgenähten Fußbällen,
Rugbybällen, Handbällen etc. ist beispielsweise in dem Dokument WO
95/09034 A1 beschrieben. Der Aufbau eines derartigen vorbekannten Balls sowie
zu Illustrationszwecken sein Herstellungsverfahren wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Fig.
5 beschrieben.
Dargestellt ist in Fig. 5 ein Ball 10 vom handgenähten Typ. Wie man der
Figur entnehmen kann, weist der Ball 10 einen aufblasbaren Blasenkern 9
auf, der beispielsweise aus vulkanisiertem Latex bestehen kann. In dem
Blasenkern 9 befindet sich ein Ventil (nicht dargestellt), mit dem der Ball
nach Fertigstellung aufgeblasen werden kann. Auf dem Blasenkern 9
befinden sich im dargestellten Beispiel drei Schichtkomplexe: Verwendung
findet als Hinterschichtkomplex (auch "Backing-Komplex" genannt) eine
Struktur 12, die beispielsweise aus zwei oder mehreren (im dargestellten
Beispiel drei) Gewebeschichten bestehen kann. Die unterschiedlichen
Gewebeschichten werden miteinander mittels geeigneter Bindemittel
(üblicherweise Dispersionen in wäßriger Lösung) verbunden. Als
Mittelschichtkomplex 13 wird eine Schicht aus Polyethylenschaum (PE)
verwendet. Schließlich besteht im dargestellten Beispiel der
Oberschichtkomplex 14 aus einer transparenten Folie. Bei diesem
vorbekannten Ball befinden sich die dekorativen Markierungen 15 des Balls
(Ornamente, Hinweise auf die Herstellerfirma und eingetragene Warenzeichen
etc.) zwischen der transparenten Schicht 14 und der Schicht aus
Polyethylenschaum 13.
Hergestellt wird ein derartiger vorbekannter Ball 10, indem auf die innere
Seite einer fertigen transparenten Außenschicht 14 die dekorativen
Markierungen 15 aufgebracht werden. Anschließend werden der
Mittelschichtkomplex 13 und der Hinterschichtkomplex 12 auf die bedruckte
Seite der transparenten Deckschicht 14 auflaminiert. Anschließend wird das
(großflächig hergestellte) Laminat gestanzt, um flächige Formen (die üblichen
Drei-, Fünf-, oder Sechsecke) zu erzeugen, die im zusammengefügten Zustand eine
Hohlkugel ergeben. Die Ballelemente werden dann mit der Hand
zusammengenäht und die so hergestellte Ballhülle wird dann auf den
aufblasbaren Kern 9 aufgelegt (wenn es sich um einen laminierten Ball
handelt), bzw. der aufblasbare Kern 9 wird vor dem Schließen in die so
hergestellte Ballhülle eingefügt (wenn es sich um einen handgenähten Ball
handelt).
Bei einem Ball vom nicht-handgenähten Typ, bei dem ein aufblasbarer Kern
mit einer multidirektionalen Filamentstruktur umwickelt wird, die mittels
einer vulkanisierbaren Verbindung stabilisiert und zusammengehalten wird,
kann der gemäß dem obigen Verfahren hergestellte Oberschichtkomplex 14
mit Hilfe eines nichtgewobenen Materials (eines Filz oder Vlieses) in
entsprechend vorgesehene Ausnehmungen in der Filamentstruktur eingeklebt
werden.
Derartige vorbekannte Bälle
weisen jedoch die folgenden Nachteile auf: Zum einen sind die
Flugbahneigenschaften der Bälle infolge der Struktur der äußeren Hülle
nicht optimal. Gleiches gilt für die Pralleigenschaften und das Stoßverhalten
des Balles. Weiterhin besteht ein Nachteil des oben beschriebenen
Herstellungsverfahrens darin, daß infolge des Auflaminierens der
Schaumstoffschicht 13 auf die bedruckte, vorgefertigte Folie 14 die
Verbindung dieser Schichten miteinander nicht optimal ist, was sich
nachteilig auf die Abriebfestigkeit der Markierungen 15 auswirkt. Weiterhin
sind die für die transparente Folie verwendeten PU-Folien zwar
lichtstabilisiert, sie sind aber nicht lichtecht. Dadurch kann durch die
Klebeverbindung ein unerwünschtes "Gelbwerden" des Balles auftreten.
Schließlich haben die transparenten PU-Folien den Nachteil, daß sie in
einem nassen Umfeld rutschig werden, was die Bälle schwer kontrollierbar
macht.
Aus der Europäischen Patentanmeldung 0 598 524 ist ein aufblasbarer Sportball
bekannt, der neben einer aufblasbaren Blase eine diese umgebende Umhüllung aufweist.
Die Umhüllung besteht aus einem Laminat, das neben einer äußeren Abriebschicht
wenigstens eine weitere Schicht aus gewebtem Material umfaßt, die mit der äußeren
Schicht verbunden ist, wobei die zusätzliche Schicht Garne mit einem hohen Elastizi
tätsmodul enthält.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 43 39 677 ist ein Sportball bekannt, dessen
Umhüllung aus einem 3-lagigen Verbundstoff besteht, wobei die äußerste Schicht eine
abriebfeste Kunststoffschicht ist, welche mit einer nach allen Richtungen eine gleichmä
ßige Dehnung und Rißfestigkeit aufweisenden zweiten Schicht aus Gewebematerial
verbunden ist. Letztere ist mit der Innersten, aus einem Fliesmaterial bestehenden
Schicht verbunden.
Schließlich offenbart die DE 690 02 110 T2 einen Ball, dessen Außenschicht einen
Integralschaum aus Polyurethan oder Polyurethan-Polyharnstoff aufweist. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird eine derartige Außenschicht zusammen mit einer
Innenhülle verwendet, wie beispielsweise einer Blase aus Butylkautschuk oder Butyl-
Isopren. Auch kann die Innenhülle aus einem Polyäther-Ester-Kopolymer hergestellt
sein, in das Glas oder Kieselsäure in Form von hohlen Mikrokügelchen eingemischt
ist, die gegenüber einer Kompression widerstandsfähig sind.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ball
bereitzustellen, der mit einer
hohen Qualität hergestellt werden kann, die von der FIFA verlangten
Spezifikationen erreicht und sogar besser ist, optimale Prall- und
Flugbahneigenschaften aufweist, sich an dem Fuß "weich" anfühlt und
schnell im Flug ist, sowie ein optimales Handling und eine optimale
Ballkontrolle erlaubt. Ferner soll der Ball eine hohe Rundheit und
Formstabilität aufweisen, sowie eine hohe Abriebfestigkeit und eine geringe
Wasseraufnahme zeigen.
Die oben genannten Probleme werden erfindungsgemäß durch einen Ball
nach Patentanspruch 1 und durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Materials gemäß
Patentanspruch 15 gelöst.
Im einzelnen werden die der Erfindung zugrundeliegenden Probleme durch
einen Ball gelöst, insbesondere durch einen Fußball, dessen äußerer Hüllenkomplex ein
syntaktisches Material aufweist, wobei der Hüllenkomplex auf einer auf
blasbaren Blase angeordnet ist.
Syntaktische Materialien sind hierbei Mischungen, die aus einem Matrixmaterial
bestehen, in das im wesentlichen formbeständige Festkörper eingemischt sind.
Eine Unterklasse der syntaktischen Materialien, die gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders bevorzugt sind, sind syntaktische Schäume, die im
Gegensatz zu herkömmlichen Schäumen nicht mittels eines chemischen
Treibmittels oder Wasser expandiert werden, sondern durch Einmischung von
elastischen, bevorzugterweise sphärischen Hohlkugeln.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugten Mikrokugeln
können im Handel beispielsweise unter der Warenbezeichnung "DUALITE"
bezogen werden. DUALITE-Hohlkugeln sind ballonartige geschlossene
Sphären, die entweder mit Luft oder mit einem anderen geeigneten Gas
gefüllt sein können, wodurch sie auf der einen Seite kompressibel werden,
und auf der anderen Seite ihre ursprüngliche Form wieder einnehmen,
sobald der auf sie einwirkende Druck nachläßt. Derartige weiche
Mikrokugeln sind extrem druckresistent und platzen erst bei sehr hohen
Drücken.
Die obigen Eigenschaften führen dazu, daß syntaktische Schäume exzellente
Elastizitätseigenschaften haben, was zu exzellenten Prallcharakteristiken führt,
wenn sie in Bällen und insbesondere in Fußbällen verwendet werden.
Syntaktische Schäume sind an sich bekannt. Sie finden insbesondere in der
Luft- und Raumfahrttechnik Verwendung, wo ein hoher Bedarf an
Epoxidharzen oder ähnlichen technischen Harzen als Baustoff besteht. Ein
Nachteil von reinem Expoxidharz besteht jedoch darin, daß es eine
erhebliche Dichte und somit ein erhebliches Gewicht hat, und man ihn zur
Gewichtsverminderung nicht schäumen kann. Aus diesem Grund wurde
erwogen, Glashohlkugeln in Epoxidharz einzubetten, um das Gewicht zu
vermindern und die Stabilität zu erhöhen. Bislang wurden jedoch syntaktische
Schäume lediglich dazu verwendet, die Stabilität des Matrixmaterials zu
erhöhen, und gleichzeitig sein Gewicht zu vermindern.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen syntaktischen Schäume in äußeren Hüllen von Bällen
ist bislang nicht in Erwägung gezogen worden.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnung die gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Es
zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Schichtstruktur der
äußeren Hülle eines Balls, sowie durch die Blase;
Fig. 2 einen Vergleich der Prallhöhen eines gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Balls mit vorbekannten Bällen nach dem
Stand der Technik in Abhängigkeit der Temperatur;
Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Prallgeschwindigkeit als eine Funktion
des Balldruckes eines Balls gemäß der vorliegenden Erfindung mit
vorbekannten Bällen verglichen wird;
Fig. 4 ein Diagramm, in dem das Stoßverhalten eines erfindungsgemäßen
Balles als Funktion des Balldruckes mit vorbekannten Bällen
verglichen wird; und
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Hülle eines vorbekannten Balles nach
dem Stand der Technik.
Im folgenden werden die gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die vorliegende
Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt ist, sondern andere
mit umfaßt. Insbesondere soll die vorliegende Erfindung nicht auf Fußbälle
beschränkt sein, sondern auf alle Arten von Bällen Anwendung finden.
In der Fig. 1 ist die erste bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Sichtbar ist ein Querschnitt durch die äußere Hülle 11
eines erfindungsgemäßen Balles 10. Bei der dargestellten Ausführungsform
besteht die äußere Hülle 11 aus einem Oberschichtkomplex 20, einem
Mittelschichtkomplex 13, und einem Hinterschichtkomplex 12, die sich auf
einem aufblasbaren Blasenkern 9 befinden (der Mittelschichtkomplex 13 und
der Hinterschichtkomplex 12 sind lediglich schematisch dargestellt). Der
aufblasbare Blasenkern 9 weist einen mit einem Ventil versehenen Einlaß auf
(nicht dargestellt), mit dem der Ball nach seiner Herstellung aufgeblasen
werden kann. Der Hinterschichtkomplex 12 umfaßt vorzugsweise zwei bis
vier (im gezeigten Beispiel drei) separate Gewebeschichten, die aus
Polyestergeweben in Panamabindung oder ähnlicher Webart, oder Gewirken
bestehen können. Der Mittelschichtkomplex 13 besteht vorzugsweise aus
Polyethylenschaum.
Es wird darauf hingewiesen, daß der aus dem aufblasbaren Blasenkern 9,
dem Hinterschichtkomplex 12 und dem Mittelschichtkomplex 13 bestehende
Aufbau an sich bekannt ist und im Stand der Technik bei handgenähten
Bällen Verwendung findet.
Gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
nach Fig. 1 findet das erfindungsgemäße syntaktische Material Verwendung
im Oberschichtkomplex 20, der in der dargestellten Ausführungsform aus
sechs Einzelschichten besteht.
Bei der Außenschicht 22 handelt es sich um eine aliphatische transparente
Schicht, die eine extreme Festigkeit und Abriebbeständigkeit aufweist, und
die beim Altern gegen eine unerwünschte gelbliche Färbung resistent ist.
Bei der nächsten Schicht 24 handelt es sich um die Markierungen, die beim
später zusammengesetzten Ball dessen äußeres, dekoratives Erscheinungsbild
bestimmen. Da die Außenschicht 22 transparent ist, scheinen die
Markierungen (üblicherweise Ornamente, Warenzeichen, oder sonstige
Beschriftungen) durch die transparente Schicht 22 hindurch. Wie später im
einzelnen erläutert werden wird, wird diese Schicht auf die später
innenliegende Seite der aliphatischen Außenschicht 22 mittels eines
Siebdruck- oder Transferdruckverfahren aufgedruckt.
Bei der nächsten Schicht 26 in der Schichtfolge handelt es sich um eine
aliphatische Mittelschicht, die vorzugsweise weiß ist, aber auch eine andere
Färbung haben kann, wie etwa leuchtend grün oder leuchtend rot. Bälle in
leuchtend grün oder leuchtend rot sind insbesondere bei Spielen beliebt, die
in der Dämmerung stattfinden. Die Schicht 26 verleiht dem späteren Ball
sein gewohntes weißes (oder farbiges) Aussehen.
Bei der nächsten Schicht 50 in der Schichtfolge handelt es sich um die
erfindungsgemäße syntaktische Schaumschicht. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform findet als Matrixmaterial 52 Polyurethan Verwendung, in
das Hohlkugeln 54 eingemischt werden. Es können jedoch auch
Polyurethanschäume oder PVC verwendet werden. Die Hohlkugeln 54 sind
im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung "DUALITE" von der ÖLW
AG (Traiskirchen, Österreich) erhältlich. Bei diesem Material handelt es sich
um expandierte thermoplastische Mikrokugeln, die aus Acryl-Nitril-
Copolymeren bestehen. DUALITE hat das Aussehen eines weißes Pulvers,
dessen spezifisches Gewicht 0,13 g/cm3 beträgt, wobei der Durchmesser der
einzelnen Mikrokugeln etwa 70 µm beträgt. Die DUALITE-Mikrokugeln
weisen eine hohe Druckstabilität auf; sie können mit einem Druck von bis
zu 140 kg/cm2 belastet werden, ohne zu brechen. DUALITE gibt es von
verschiedenen Herstellern unter verschiedenen Handelsnamen in verschiedenen
Dichten und Größen.
Erfindungsgemäß wurden unterschiedliche Mischungsverhältnisse zwischen
dem Matrixmaterial 52 und den Mikrokugeln 54 im Hinblick auf ihre
Eignung zur Verwendung in Bällen untersucht. Es hat sich gezeigt, daß der
Anteil von Mikrokugeln 54 zu Polyurethan 52 vorzugsweise zwischen 1
Gew.-% bis 20 Gew.-% liegt, weiter bevorzugt zwischen 2 Gew.-% und 5
Gew.-%, und besonders bevorzugt bei 4 Gew.-% liegt. Die Verwendung
einer Schicht 50 aus syntaktischem Schaum verleiht dem späteren Ball die
herausragenden Elastizitäts- und Pralleigenschaften (vergleiche unten).
Bei der nächsten Schicht 28 in der Schichtfolge handelt es sich um eine
Klebeschicht (einem Polyurethankleber), der dazu dient, die sechste Schicht
der Schichtfolge (eine Trägerschicht 30) mit der Schichtenfolge 22, 24, 26,
und 50 zu verbinden. Die Trägerschicht 30 besteht bevorzugt aus einem
Gewebe aus gemischtem Polyester und Baumwolle.
Die hervorragenden Eigenschaften eines Balls mit dem obigen Aufbau lassen
sich auf die Verwendung des erfindungsgemäßen syntaktischen Schaumes
zurückführen. Die herkömmlich im Stand der Technik verwendete
Schaumschicht 13 (vergleiche Fig. 5) weist nämlich in ihrem Inneren eine
ungleichförmige Bläschenstruktur auf, da sie auf herkömmlichem Weg
(entweder chemisch oder mit Wasser) expandiert worden ist. Die so
entstandenen Bläschen weisen nur in Ausnahmefällen eine kugelähnliche
Form auf; üblicherweise bilden sich nierenförmige, oder zufällig geformte
Lufteinschlüsse. Dies führt zu den ungleichmäßigen und daher unerwünschten
Elastizitätseigenschaften des Balls.
Bei der vorliegenden Erfindung sind hingegen alle verwendeten Hohlkugeln
weitestgehend identisch; sie weisen ein exakt definiertes Elastitzitäts- und
Temperaturverhalten auf. Sowohl das Elastizitätsverhalten als auch das
Temperaturverhalten des Balls kann erfindungsgemäß dadurch eingestellt
werden, daß man die Mikrokugeln anstelle von Luft mit einem bestimmten
Gas unter einem bestimmten Druck füllt.
Im folgenden wird ein Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Oberschichtkomplexes 20 unter Bezugnahme auf die Fig. 1
beschrieben.
Zunächst wird ein im Handel als Meterware erhältliches
Hochglanztrennpapier auf einer drehbaren Rolle gelagert und das Ende des
Hochglanztrennpapiers wird an einer Leerrolle befestigt, die mittels eines
Elektromotors angetrieben werden kann, wodurch sich das
Hochglanztrennpapier auf die Leerrolle aufwickelt. Zwischen der drehbaren
Rolle und der angetriebenen Rolle befindet sich ein Arbeitstisch, über den
das Hochglanztrennpapier langsam infolge der Rotation der angetriebenen
Papierrolle gezogen wird. Weiterhin befindet sich zwischen der angetriebenen
Leerrolle und der Papierrolle ein Ofen, durch den das Hochglanzpapier
langsam hindurchgezogen wird, bevor es sich auf die Leerrolle aufrollt.
Vor dem Ofen befindet sich eine Vorratsanordnung mit einem Streichrakel,
die dazu dienen, auf das sich langsam bewegende Hochglanztrennpapier das
flüssige aliphatische Material der transparenten Außenschicht 22 aufzutragen
und als gleichmäßige Schicht zu verteilen. Nachdem mit Hilfe des
Streichrakels das flüssige aliphatische Material zu einem gleichmäßigen Film
verteilt wurde, durchfährt es den Ofen und wird dort abgelüftet und
vernetzt. Erst dann wird es infolge der Rotation der Leerrolle auf diese
aufgerollt, bis so eine Rolle bestehend aus dem Hochglanztrennpapier und
der transparenten Außenschicht 22 entstanden ist.
Diese Rolle wird dann anschließend mittels einer an sich bekannten
Siebdruck- oder Transferdruckvorrichtung mit den gewünschten Markierungen,
Ornamenten oder ähnlichem bedruckt. Die derart erhaltene Rolle (nunmehr
bestehend aus dem Hochglanztrennpapier, der Außenschicht 22, und dem
Hinterglasdruck 24) wird nachfolgend erneut in die oben beschriebene
Vorrichtung zur Herstellung der Außenschicht 22 eingeführt, wobei sich
jedoch diesmal im Vorratsbehälter das flüssige Material der aliphatischen,
weißen Mittelschicht befindet. Weiterhin kann der Streichrakel geeignet
umjustiert werden, um die gewünschte Dicke der aliphatischen Mittelschicht
26 einzustellen.
Nachdem auch diese Schicht durch den Ofen abgelüftet und vernetzt worden
ist, wird die so erhaltene Rolle (nunmehr bestehend aus dem
Hochglanztrennpapier, der Außenschicht 22, dem Hinterglasdruck 24 und der
Mittelschicht 26) erneut in die oben beschriebene Vorrichtung zur
Herstellung der Außenschicht 22 eingeführt. Dieses Mal befindet sich im
Vorratsbehälter jedoch der erfindungsgemäße syntaktische Schaum 50. Auch
dieser wird erfindungsgemäß in der gewünschten Dicke auf das bereits
vorhandene Schichtenensemble aufgerakelt und mittels des Ofens getrocknet.
Schließlich wird das so hergestellte Schichtenensemble (nunmehr bestehend
aus dem Hochglanztrennpapier, der Außenschicht 22, dem Hinterglasdruck
24, der Mittelschicht 26 und der Schicht aus syntaktischem Schaum 50) mit der
Klebeschicht 28 versehen. Erfindungsgemäß erfolgt auch dies mittels einer
Vorrichtung, wie sie zur Aufbringung der Außenschicht 22 oben beschrieben
worden ist. Allerdings wird bei diesem letzten Schritt, bevor die
aufgerakelte, noch flüssige Klebeschicht 28 durch den Ofen gehärtet wird,
die Trägerschicht 30 von oben auf die zum Ballinneren zeigende Seite der
noch flüssigen Klebeschicht 28 aufgelegt und mit einer Walze angepreßt.
Das nunmehr vervollständigte Schichtenensemble durchfährt dann zum
Ablüften und Vernetzen den Ofen, wobei als letzter Verfahrensschritt das
Hochglanztrennpapier vom insoweit fertiggestellten Oberschichtkomplex 20
abgezogen wird.
Alternativ kann der obige Herstellungsvorgang auch in einer einzigen
Herstellungsstraße realisiert werden, bei der die einzelnen Schichten in
einzelnen Rakel-/Heizstationen aufgebracht werden.
Der somit als Endlosbahn erhaltene Oberschichtkomplex 20 wird dann mit
dem Mittelschichtkomplex 13 und dem Hinterschichtkomplex 12 verbunden.
Dies erfolgt beispielsweise unter Verwendung von Naturlatex. Zusätzlich
kann dieser nun vorgefertigte, mit dem Hinterglasdruck versehene
Oberflächenkomplex herkömmlich mit anderen Motiven bedruckt werden.
Schließlich wird der so erhaltene Hüllenkomplex 11 geschnitten (gestanzt), um die
einzelnen (üblicherweise fünf oder sechseckigen) Ballelemente zu erzeugen,
die anschließend mit der Hand zum fertigen Ball 10 vernäht werden.
In der oben beschriebenen ersten Ausführungsform wird das
erfindungsgemäße syntaktische Material als Schaumschicht 50 im
Oberschichtkomplex 20 der Ballhülle 11 verwendet. Gemäß einer anderen,
weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es
jedoch gleichfalls möglich, die erfindungsgemäßen Mikrokugeln 54 auch oder
anstelledessen in das Latexmaterial einzumischen, mit dem der
Oberschichtkomplex 20, der Mittelschichtkomplex 13 und der
Hinterschichtkomplex 12 miteinander verbunden werden. Dies hat den
Vorteil, daß dadurch zum einen die elastischen Eigenschaften des Balls
weiter verbessert werden, und zum anderen das Gewicht des Balles reduziert
werden kann, da Naturlatex an sich ein erhebliches Gewicht hat.
Wie oben im einzelnen beschrieben worden ist, weist der erfindungsgemäße
Ball im Vergleich zu vorbekannten Bällen verbesserte Eigenschaften auf.
Dies soll im folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 2-4 näher erläutert
werden.
In Fig. 2 wurde die Prallhöhe des erfindungsgemäßen Balls mit den
Prallhöhen von vorbekannten Bällen verglichen, und zwar bei
unterschiedlichen Temperaturen. Hierbei wurden die jeweiligen Bälle aus
einer Höhe von 2 Metern fallengelassen, und die Prallhöhe
(= Reflexionshöhe) wurde gemessen. Verglichen wurde der erfindungsgemäße
Ball (Wc 1998) mit den vorbekannten Bällen Questra Apollo und Questra
Wc 1994, und zwar bei Raumtemperatur (RT), und bei 5°C. Wie man dem
Diagramm entnehmen kann, betrug die Prallhöhe des erfindungsgemäßen
Balls bei Raumtemperatur 1,50 m, während sie bei den vorbekannten Bällen
lediglich 1,45 m bzw. 1,46 m betrug. Bei 5°C fiel der Unterschied noch
gravierender aus: während die Prallhöhe des erfindungsgemäßen Balls 1,37
betrug, prallten die vorbekannten Bälle lediglich auf eine Höhe von 1,29 m
bzw. 1,28 m. Der Vergleich zeigt somit, daß der erfindungsgemäße Ball
nicht nur über bessere Pralleigenschaften verfügt, sondern diesbezüglich auch
eine geringere Temperaturabhängigkeit zeigt.
In Fig. 3 ist die Prallgeschwindigkeit als eine Funktion des Balldruckes
dargestellt, wobei erneut der erfindungsgemäße Ball mit den zuvor genannten
vorbekannten Ballen verglichen worden ist. Wie man dem Diagramm
entnehmen kann, zeigt der erfindungsgemäße Ball über den gesamten
dargestellten Balldruckbereich hinweg höhere Prallgeschwindigkeiten als die
vorbekannten Bälle.
Schließlich ist in Fig. 4 das Antwortverhalten des Balles im Hinblick auf
Stöße (Schockverhalten) als eine Funktion des Balldruckes dargestellt. Wie
man dem Diagramm entnehmen kann, erzeugt der erfindungsgemäße Ball
insbesondere bei niedrigen Balldrücken weniger Aufprallschock als die
vorbekannten Bälle. Dies deutet auf das bessere Elastizitätsverhalten des
erfindungsgemäßen Balles hin.
Abschließend soll festgehalten werden, daß das erfindungsgemäße Konzept
der Verwendung eines syntaktischen Materials nicht auf handgenähte Bälle
beschränkt ist, sondern auch für laminierte Bälle verwendet werden kann. In
diesem Fall wird der Hinterschichtkomplex durch die Karkasse ersetzt.
Gleiches gilt für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
Oberschichtkomplexes für einen Ball.
Claims (15)
1. Ball, insbesondere Fußball, mit einem aufblasbaren Blasenkern (9) und einem
auf dem aufblasbaren Blasenkern (9) angeordneten Hüllenkomplex (11),
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hüllenkomplex (11) ein syntaktisches Material (50) aufweist, das neben
einem Matrixmaterial (52) im wesentlichen formbeständige, elastische
Festkörper (54) umfaßt.
2. Ball nach Anspruch 1, bei dem der Hüllenkomplex (11) des Balls aus einem
Oberschichtkomplex (20) und einem Hinterschichtkomplex (12) besteht.
3. Ball nach einem der Anspruch 2, bei dem der Hüllenkomplex (11) zusätzlich
einen Mittelschichtkomplex (13) aufweist.
4. Ball nach einem der vorigen Ansprüche, bei dem das syntaktische Material als
Matrixmaterial (52) vorzugsweise Polyurethane, Polyurethanschäume oder
PVC umfaßt, das mit den Festkörpern (54) vermischt als Schicht ausgebildet
ein Element des Oberschichtkomplexes (20) bildet.
5. Ball nach Anspruch 4, bei dem das als Schicht ausgebildete syntaktische
Material (50) zwischen Schichten (22, 24, 26, 28, 30) angeordnet ist, die
gleichfalls zum Oberschichtkomplex (20) gehören.
6. Ball nach einem der Ansprüche 4 oder 5, bei dem der Oberschichtkomplex (20)
eine transparente Außenschicht (22), einen auf der innen liegenden Seite der
transparenten Außenschicht (22) aufgedruckten Hinterglasdruck (24), eine
Mittelschicht (26), eine Klebeschicht (28) und eine Trägerschicht (30) umfaßt,
wobei das als Schicht ausgebildete syntaktische Material (50) zwischen der
Mittelschicht (26) und der Klebeschicht (28) angeordnet ist.
7. Ball nach einem der vorigen Ansprüche 1 bis 4, bei dem die den äußeren
Hüllenkomplex (11) bildenden Schichtkomplexe (12, 13, 20) mittels eines
Verbindungsmittels miteinander verbunden werden, wobei das
Verbindungsmittel das syntaktische Material (50) umfaßt.
8. Ball nach Anspruch 7, bei dem das Matrixmaterial (52) Naturlatex ist.
9. Ball nach einem der vorigen Ansprüche, bei dem der Anteil von Festkörpern
(54) zum Matrixmaterial (52) vorzugsweise 1 Gew.-%-20 Gew.-% ausmacht.
10. Ball nach einem der vorigen Ansprüche 1 bis 8, bei dem der Anteil von
Festkörpern (54) zum Matrixmaterial (52) vorzugsweise 2 Gew.-%-5 Gew.-%
ausmacht.
11. Ball nach einem der vorigen Ansprüche 1 bis 8, bei dem der Anteil von
Festkörpern (54) zum Matrixmaterial (52) vorzugsweise 4 Gew.-% ausmacht.
12. Ball nach einem der vorigen Ansprüche, bei dem der Durchmesser der
einzelnen Festkörper (54) zwischen 50 µm und 100 µm beträgt.
13. Ball nach einem der vorigen Ansprüche 1 bis 11, bei dem der Durchmesser der
einzelnen Festkörper (54) 70 µm beträgt.
14. Ball nach einem der vorigen Ansprüche, bei dem die Festkörper (54) aus
thermoplastischen, expandierten, sphärischen Hohlkugeln bestehen.
15. Verwendung eines aus einem Matrixmaterial (52) und im wesentlichen
formbeständigen elastischen Festkörpern (54) bestehenden syntaktischen
Materiales (50) in einem Hüllenkomplex (11) eines Balls (10), insbesondere
eines Fußballs, wobei der Hüllenkomplex (11) auf einem aufblasbaren
Blasenkern (9) des Balls (10) angeordnet ist.
Priority Applications (13)
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