DE19757707A1 - Verfahren zur selektiven Glykolherstellung - Google Patents
Verfahren zur selektiven GlykolherstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykol, oder
eines Gemischs aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenglykolen, insbeson
dere ein Verfahren zur Herstellung von Ethylenglykol, das mit besonders
hoher Selektivität zum Monoalkylenglykol, oder einem Gemisch aus zwei
oder mehr verschiedenen Monoalkylenglykolen, führt.
Alkylenglykole, insbesondere Ethylenglykol, kommen in einem breiten Spek
trum von Anwendungen zum Einsatz. Hierzu zählt beispielsweise der Einsatz
als Polyolkomponente bei der Synthese von Polymeren, insbesondere von
Polyestern, Polyethern und Polyurethanen, der Einsatz als Frostschutzmittel
in Kühlsystemen oder als Enteisungsmittel in der Luftfahrt. Weiterhin
kommen Alkylenglykole als difunktionelle Alkohole insbesondere bei der
Herstellung von Hydroxyestern von Mono- oder Polycarbonsäuren in Frage,
wobei besonders die Herstellung von Hydroxyestern der (Meth)acrylsäure
herauszuheben ist.
Alkylenglykole lassen sich bekanntermaßen durch unterschiedlichste Verfahren
herstellen, wobei beispielsweise die Umsetzung von Alkylenoxiden mit
Wasser, gegebenenfalls unter Druck und in Gegenwart basischer Katalysato
ren, erwähnt wird.
So beschreibt beispielsweise die GB-A 2 023 601 ein Verfahren zur Hydro
lyse von Alkylenoxid zu Alkylenglykol, bei dem Alkylenglykole in der
Gegenwart von CO2 und einem basischen, halogenfreien Katalysator umge
setzt werden. Die Umsetzung wird bei einem Kohlendioxiddruck von weni
ger als 2,41 MPa bei einer Reaktionstemperatur zwischen etwa 85°C und
etwa 400°C durchgeführt. Vorzugsweise erfolgt die Durchführung der
Reaktion in der Gegenwart eines organischen Lösemittels. Als Katalysatoren
werden beispielsweise Kaliumcarbonat, Kaliumphosphat, Kaliumacetat oder
Guanidincarbonat vorgeschlagen.
Die US-A-3,629,343 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkylen
glykolen durch katalysierte Hydrolyse von Alkylenoxiden in Gegenwart von
Kohlendioxid bei einem Druck von 10 bis 180 atm und einer Temperatur
von 80 bis 220°C. Als Katalysatoren werden Alkalimetallhalogenide und
quartäre Ammoniumhalogenide vorgeschlagen.
Die EP-B 226 799 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ethylen- und
Propylenglykol, durch wäßrige Hydrolyse von Ethylenoxid oder Propylen
oxid, bei dem als Katalysator ein Metallsalz der Ameisensäure oder ein
Gemisch aus einer Carbonsäure und einem Carbonsäuresalz eingesetzt wird.
Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wirkt
sich aus, daß in einigen Fällen eine mit erhöhtem apparativen Aufwand ver
bundene Zugabe von unter Druck stehendem Kohlendioxid erfolgen muß.
Weiterhin kann die Verwendung von halogenhaltigen oder sauren Katalysato
ren zu einem vorzeitigen Verschleiß der Reaktionsapparatur führen, oder es
muß in einer teuren, gegenüber Halogenen beständigen Reaktionsapparatur
gearbeitet werden. Ein weiterer Nachteil liegt darin begründet, daß bei den
aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Steigerung der Selekti
vität in der Regel mit einem sehr großen Überschuß von Wasser, bezogen
auf Alkylenoxid, gearbeitet wird. Die Verwendung großer Wassermengen
führt jedoch in der Regel zu einem hohen Energieverbrauch bei der Auf
arbeitung, da das Wasser üblicherweise destillativ vom Glykolgemisch
abgetrennt werden muß. Schließlich zeigen die aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren in der Regel keine so hohen Selektivitäten, wie sie
vom Standpunkt einer möglichst wirtschaftlichen Verfahrensweise sinnvoll
wären.
Der Erfindung lag damit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her
stellung von Alkylenglykol, oder eines Gemischs aus zwei oder mehr ver
schiedenen Alkylenglykolen, zur Verfügung zu stellen, das mit hoher Selekti
vität zum Monoglykol führt, ohne die Verwendung von halogenhaltigen
Katalysatoren auskommt und vorzugsweise ohne Verwendung von Kohlendi
oxid mit hohen Ausbeuten durchführbar ist.
Die Lösung der oben genannten Aufgaben besteht in der Durchführung der
Herstellung des Alkylenglykols, oder des Gemischs aus zwei oder mehr
verschiedenen Alkylenglykolen, in Anwesenheit eines Katalysators, wobei als
Katalysator ein Alkaliformiat, eingesetzt wird und das Verfahren bei einem
pH-Wert von mindestens etwa 8,1 durchgeführt wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von
Alkylenglykol, oder einem Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen
Alkylenglykolen, bei dem ein Reaktionsgemisch, enthaltend mindestens ein
Alkylenoxid, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylen
oxiden, einen Katalysator, sowie Wasser, zur Reaktion gebracht wird, wobei
als Katalysator ein Alkaliformiat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr
Alkaliformiaten eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions
gemisch einen pH-Wert von mindestens etwa 8,1 aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das
Reaktionsgemisch einen pH-Wert von mehr als 8,1 auf, beispielsweise 8,2,
8,3 oder 8,4. Besonders bevorzugt liegt der pH-Wert jedoch bei mindestens
8,5.
Bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren umsetzbaren Alkylenoxiden
handelt es sich vorzugsweise um Alkylenoxide der allgemeinen Formel I
worin R1, R2, R3 und R4 jeweils gleich oder verschieden sind und un
abhängig voneinander für Wasserstoff, C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl, C2-10-Al
kinyl, C3-10-Cycloalkyl, C3-10-Cycloalkenyl, C6-12-Aryl oder Heteroaryl
stehen, wobei die Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylreste linear oder gegebenen
falls verzweigt sein können und ihrerseits noch weitere funktionelle Gruppen
tragen können, und die Cycloalkyl-, Aryl- und Heteroarylreste ihrerseits
noch weitere funktionelle Gruppen tragen können oder mit C1-10-Alkyl-,
Alkenyl-, Alkinyl oder Arylresten substituiert sein können.
Bevorzugt eingesetzte Alkylenoxide sind beispielsweise Ethylenoxid, Propylen
oxid, Butylenoxid, Isobutylenoxid, 1,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid, Pentylen
oxid und Styroloxid, oder Gemische aus zwei oder mehr davon, wobei
Ethylenoxid, Propylenoxid oder 1,2-Butylenoxid, oder Gemische aus zwei
oder mehr davon, bevorzugt sind.
Das im Rahmen des vorliegenden Verfahrens einsetzbare Alkylenoxid, oder
das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, kann aus
einer beliebigen Quelle oder aus verschiedenen beliebigen Quellen stammen,
d. h. nach irgendeinem beliebigen Verfahren hergestellt worden sein. Bei
spielsweise läßt sich Ethylenoxid durch katalytische Oxidation von Ethylen
erhalten, wobei Ethylen und ein molekularen Sauerstoff enthaltendes Gas,
beispielsweise Luft, mit Sauerstoff angereicherte Luft oder reiner Sauerstoff,
in der Gasphase an einem silberhaltigen Katalysator zur Reaktion gebracht
werden.
Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbare Alkylenoxid, oder
das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, wird vor
zugsweise in reiner Form eingesetzt. Das heißt, daß das eingesetzte Alkylen
oxid oder die eingesetzten Alkylenoxide im wesentlichen frei von Verunreini
gungen sind, und damit im wesentlichen 100% des Alkylenoxids, oder des
Gemischs aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, enthalten. Es ist
jedoch ebenfalls möglich eine technische Qualität an Alkylenoxid einzusetzen,
die noch Verunreinigungen enthält, wie sie üblicherweise vor der Aufreini
gung des Alkylenoxids nach der Herstellung vorliegen.
Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzte Wasser kann aus
unterschiedlichsten Quellen stammen und muß in Bezug auf seine Reinheit
keine besonderen Bedingungen erfüllen. Geeignet ist beispielsweise Frisch
wasser, wie es in der Regel aus Brauchwasseraufbereitungsanlagen oder
beispielsweise von Wasserwerken erhältlich ist, Wasser, das einem Ionen
austauschverfahren unterzogen wurde, Wasserdampfkondensat, sowie üblicher
weise bei unter Wasserabspaltung verlaufenden chemischen Reaktionen
erhältliches Reaktionswasser.
Es hat sich gezeigt, daß ein Gewichtsverhältnis von Wasser zu Alkylenoxid
gruppen tragenden Verbindungen von etwa 1 bis 20 in der Regel für das
erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft ist. Bevorzugt ist es, wenn das
Gewichtsverhältnis von Wasser zu Alkylenoxidgruppen tragenden Verbindun
gen größer als 1 und kleiner als etwa 10, insbesondere kleiner als etwa 7,6
ist, und besonders bevorzugt etwa 1,1 bis etwa 4,5 beträgt, beispielsweise
etwa 1,5 bis etwa 3.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Katalysator ein
Alkalimetallformiat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Alkalimetallformia
ten eingesetzt. Als Alkalimetalle sind im Rahmen des vorliegenden Ver
fahrens alle Alkalimetalle geeignet, d. h. Lithium, Natrium, Kalium, Rubidi
um und Cäsium, wobei Natrium und Kalium üblicherweise bevorzugt sind.
Demnach wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als
Katalysator Natriumformiat oder Kaliumformiat oder deren Gemisch einge
setzt.
Der Gewichtsanteil des Katalysators beträgt, bezogen auf die eingesetzte
Wassermenge, zwischen etwa 0,5 und etwa 20 oder etwa 30 Gew.-%. Vor
zugsweise liegt der Gewichtsanteil des Katalysators am Reaktionsgemisch,
bezogen auf die eingesetzte Wassermenge bei mehr als etwa 2 Gew.-%,
besonders bevorzugt mehr als etwa 3 Gew.-% bis zu etwa 12 Gew.-%,
beispielsweise bei etwa 3,5 Gew.-%, 5 Gew.-%, oder 8 Gew.-%, oder bis
zu etwa 10 Gew.-%. Besonders vorteilhafte Ergebnisse lassen sich erzielen,
wenn der Gewichtsanteil des Katalysators, bezogen auf das gesamte Reak
tionsgemisch, bei etwa 6 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% liegt.
In der Regel ist die Basenstarke der als Katalysator eingesetzten Formiate
nicht ausreichend, um den zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
erforderlichen pH-Wert von mindestens 8,1 zu erreichen. Zur Einstellung des
pH-Werts empfiehlt es sich daher, dem Reaktionsgemisch eine Base zu
zugeben, die den pH-Wert auf den gewünschten Wert einstellt. Vorzugsweise
werden zu diesem Zweck anorganische oder gegebenenfalls organische Basen
eingesetzt, insbesondere wasserlösliche anorganische oder organische Basen.
Zu den anorganischen Basen zählen beispielsweise die Hydroxide, Carbonate,
Hydrogencarbonate oder Oxide der Alkali- und Erdalkalimetalle. Insbesondere
sind dies die Hydroxide, Carbonate und Hydrogencarbonate des Lithiums,
Natriums, Kaliums, Rubidiums, Cäsiums, Bariums und Calciums, wobei die
Hydroxide des Natriums und des Kaliums besonders bevorzugt eingesetzt
werden. Als organische Basen können alle Basen eingesetzt werden, die eine
ausreichende Wasserlöslichkeit aufweisen, insbesondere hydrophile Amino
verbindungen, beispielsweise Triethanolamin.
Besonders gute Ergebnisse lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten, wenn bei einem pH-Wert von mindestens etwa 8,5, vorzugsweise
mindestens etwa 9,0, 9,5, 10,0, 10,5 oder 11,0, oder darüber, beispiels
weise bei etwa pH 11,5 oder bis zu etwa pH 12, gearbeitet wird.
Die Reaktionstemperatur beim erfindungsgemäßen Verfahren liegt in der
Regel zwischen etwa 50 und etwa 250°C, vorzugsweise zwischen etwa 80
und etwa 160°C, wobei Temperaturen von beispielsweise 90°C, 100°C,
110°C oder 120°C bevorzugt werden. Die Reaktionsdauer kann, beispiels
weise in Abhängigkeit von der Reaktionstemperatur und der Menge des
eingesetzten basischen Katalysators, in breiten Bereichen variiert werden.
Eine Untergrenze für die Reaktionszeit liegt beispielsweise bei etwa 0,5 h,
in der Regel sollte jedoch eine untere Grenze der Reaktionsdauer von etwa
1 h oder 2 h eingehalten werden. Als Obergrenze sollte aus verfahrens
ökonomischen Gründen beispielsweise eine Reaktionsdauer von etwa 10 h
gelten, wobei diese Zeit ggf. noch verlängerbar ist. Gute Ergebnisse lassen
sich beispielsweise bei Reaktionsdauern von zwischen etwa 3 h und etwa 6
h, insbesondere bei etwa 4 h bis etwa 5 h erzielen.
Eine Zugabe von Kohlendioxid kann bei der Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens erfolgen, ist aber in der Regel nicht notwendig. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird bei der Reaktion
kein Kohlendioxid zugegeben. In einer weiteren bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung wird die Anwesenheit von Kohlendioxid weitgehend
ausgeschlossen, d. h., der Anteil an Kohlendioxid im gesamten Reaktions
gemisch liegt bei weniger als 0,1 mmol/mol Alkylenoxidgruppen vorzugs
weise unter 0,01 mmol/mol Alkylenoxidgruppen.
Die Reaktionsführung kann isotherm erfolgen, es ist jedoch ebenfalls im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, eine adiabatische Reak
tionsführung durchzuführen. Hierbei kann die Reaktionstemperatur im Ver
laufe der Umsetzung einen Gradienten durchlaufen, wobei zu Beginn eine
Reaktionstemperatur von zwischen etwa 80 und etwa 120°C und am Ende
der Reaktion eine Reaktionstemperatur von etwa 160 bis etwa 210°C
herrscht.
Der während der Reaktion herrschende Druck kann ebenfalls in weiten
Grenzen variieren. Es ist möglich, die Reaktion bei Umgebungsdruck, d. h.,
in der Regel bei etwa 1 bar durchzuführen, sofern die Siedepunkte der im
Reaktionsgemisch vorliegenden Reaktionsteilnehmer dies zulassen. In der
Regel wird es jedoch so sein, daß die Reaktion unter erhöhtem Druck
durchgeführt wird, d. h., bei einem Druck von mehr als etwa 1 bar bis zu
etwa 10 bar, beispielsweise bei etwa 2, etwa 4, etwa 6, oder etwa 8 bar.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt üblicherweise
entweder im Batch-Verfahren oder in kontinuierlicher Fahrweise.
Beim Batch-Verfahren wird in geschlossener Apparatur gearbeitet, wobei
Wasser und der basische Katalysator in beliebiger Reihenfolge vorgelegt
werden und anschließend, gegebenenfalls nachdem das Wasser/Katalysator-
Gemisch auf die Reaktionstemperatur gebracht wurde, das Alkylenoxid, oder
das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, zugegeben
wird. Die Zugabe gasförmiger Alkylenoxide erfolgt in der Regel durch eine
entsprechende Gaszuführung, so daß das Reaktionsgemisch gegebenenfalls
während der Reaktion unter Druck steht. Wenn flüssige oder feste Alkylen
oxide im Sinne der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden sollen, so
erfolgt die Zugabe zum Reaktionsgemisch in der Regel zusammen mit dem
Wasser und dem basischen Katalysator, wobei die Reihenfolge der Zugabe
im Einzelnen keine Rolle spielt. Der Reaktionsverlauf kann unter Einhaltung
der oben angegebenen Temperaturgrenzen isotherm erfolgen, das heißt, daß
die Temperatur des Reaktionsgemischs während des gesamten Reaktionsver
laufs wenigstens weitgehend konstant gehalten wird. Es ist jedoch ebenso
möglich, die Reaktionsführung adiabatisch oder isobar zu gestalten, so daß
der Druck im Reaktionsgefaß im wesentlichen konstant bleibt und die
Temperatur des Reaktionsgemischs sich im Rahmen der oben angegebenen
Grenzen während des Reaktionsverlaufs ändert. Vorteilhafterweise wird bei
adiabatischer Reaktionsführung im Batch-Verfahren eine anfangliche Reak
tionstemperatur von mehr als etwa 80°C eingehalten, wobei die Reaktions
temperatur im Verlauf der Reaktion bis zu einer Temperatur von etwa
160°C ansteigen kann.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren in kontinuierlicher Fahrweise durch
geführt, so geschieht dies zweckmäßigerweise in einem Rohrreaktor. Die
Reaktionsführung kann auch hier isotherm oder isobar oder adiabatisch
erfolgen.
Die Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele erläutert, die den Gegen
stand der Erfindung jedoch nicht beschränken sollen.
In einem druckfesten Reaktor mit 50 ml Volumen wurden Wasser, Kali
umformiat und Ethylenoxid vorgelegt, wobei das Wasser/Ethylenoxid-Verhält
nis, bezogen auf das Gewicht, 2/1 betrug. Kaliumformiat wurde dem Reak
tionsgemisch jeweils in einer Menge von 10 Gew.-%, bezogen auf die
Massensumme Wasser + Ethylenoxid, zugesetzt und der pH-Wert mit KOH
auf die in Tabelle 1 angegebenen Werte eingestellt.
Der Reaktor wurde unter Rühren auf 100°C temperiert, wobei sich ein
Druck von ca. 5 bar aufbaute. Der Druck nahm im Verlauf der Reaktion
kontinuierlich ab und blieb nach etwa 4 Stunden konstant.
Die Selektivität der Monoethylenglykolbildung wurde gaschromatographisch
bestimmt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykol, oder einem Gemisch aus
zwei oder mehr verschiedenen Alkylenglykolen, bei dem ein Reaktions
gemisch, enthaltend mindestens ein Alkylenoxid, oder ein Gemisch aus
zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, einen Katalysator, sowie
Wasser, zur Reaktion gebracht wird, wobei als Katalysator ein Alkali
formiat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Alkaliformiaten eingesetzt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch einen pH-Wert
von mindestens 8,1 aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions
gemisch einen pH-Wert von mindestens 8,5 aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
pH-Wert des Reaktionsgemischs durch Zugabe einer anorganischen Base
auf den gewünschten Wert eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysator Natriumformiat oder Kaliumformiat oder deren
Gemisch eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Wasser zu Alkylenoxidgruppen tragenden
Verbindungen größer als 1 und kleiner als 7,6 ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Wasser zu Alkylenoxidgruppen tragenden
Verbindungen 1,1 bis 4,5 beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion während einer Reaktionsdauer von 0,5 bis 10 Stunden
durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Alkylenoxid eine Verbindung ausgewählt aus Ethylenoxid,
Propylenoxid oder 1,2-Butylenoxid, oder ein Gemisch aus zwei oder
mehr davon, eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Reaktion kein Kohlendioxid zugegeben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion bei einer Temperatur zwischen 80 und 160°C durch
geführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19757707A DE19757707A1 (de) | 1997-12-23 | 1997-12-23 | Verfahren zur selektiven Glykolherstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19757707A DE19757707A1 (de) | 1997-12-23 | 1997-12-23 | Verfahren zur selektiven Glykolherstellung |
Publications (1)
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DE19757707A1 true DE19757707A1 (de) | 1999-06-24 |
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ID=7853277
Family Applications (1)
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DE (1) | DE19757707A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2010053900A2 (en) * | 2008-11-10 | 2010-05-14 | Dow Technology Investments, Llc | Process for producing low color glycols |
-
1997
- 1997-12-23 DE DE19757707A patent/DE19757707A1/de not_active Withdrawn
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US8293949B2 (en) | 2008-11-10 | 2012-10-23 | Dow Technology Investments Llc | Process for producing low color glycols |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |