DE19757708A1 - Verfahren zur selektiven Glykolherstellung - Google Patents
Verfahren zur selektiven GlykolherstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykol, oder
eines Gemischs aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenglykolen, insbeson
dere ein Verfahren zur Herstellung von Ethylenglykol, das mit besonders
hoher Selektivität zum Monoalkylenglykol, oder einem Gemisch aus zwei
oder mehr verschiedenen Monoalkylenglykolen, führt.
Glykole, insbesondere Ethylenglykol, kommen in einem breiten Spektrum von
Anwendungen zum Einsatz. Hierzu zählt beispielsweise der Einsatz als
Polyolkomponente bei der Synthese von Polymeren, insbesondere von Poly
estern, Polyethern und Polyurethanen, der Einsatz als Frostschutzmittel in
Kühlsystemen oder als Enteisungsmittel in der Luftfahrt. Weiterhin kommen
Glykole als difunktionelle Alkohole insbesondere bei der Herstellung von
Hydroxyestern von Mono- oder Polycarbonsäuren in Frage, wobei besonders
die Herstellung von Hydroxyestern der (Meth)acrylsäure herauszuheben ist.
Glykole lassen sich durch unterschiedlichste Verfahren herstellen, wobei
beispielsweise die Umsetzung von Alkylenoxiden mit Wasser, gegebenenfalls
unter Druck und in Gegenwart basischer Katalysatoren, erwähnt wird.
So beschreibt beispielsweise die GB-A 2 023 601 ein Verfahren zur Hydro
lyse von Alkylenoxiden zu Alkylenglykol, bei dem Alkylenglykole in der
Gegenwart von CO2 und einem basischen, halogenfreien Katalysator umge
setzt werden. Die Umsetzung wird bei einem Kohlendioxiddruck von weni
ger als 2,41 MPa bei einer Reaktionstemperatur zwischen etwa 85°C und
etwa 400°C durchgeführt. Vorzugsweise erfolgt die Durchführung der
Reaktion in der Gegenwart eines organischen Lösemittels. Als Katalysatoren
werden beispielsweise Kaliumcarbonat, Kaliumphosphat, Kaliumacetat oder
Guanidincarbonat vorgeschlagen.
Die US-A-3,629,343 betrifft ein Verfahren für die Herstellung von Alkylen
glykolen durch katalytische Hydrolyse von Alkylenoxiden in Gegenwart von
Kohlendioxid bei einem Druck von 10 bis 180 atm und einer Temperatur
von 80 bis 220°C. Als Katalysatoren werden Alkalimetallhalogenide und
quartäre Ammoniumhalogenide vorgeschlagen.
Die japanische Offenlegungsschrift Nr. S56-71028 betrifft ein Herstellungs
verfahren für Alkylenglykol. Die Druckschrift beschreibt die Umsetzung von
Alkylenoxid und Wasser in der Gegenwart von Kohlendioxid unter Ver
wendung eines Katalysators, der Alkalimetallcarbonat und/oder Alkalimetall
bicarbonat enthält. Beispielhaft wird die Verwendung eines Gemisches von
verschiedenen Alkalimetallbicarbonaten und -carbonaten in einem Verhältnis
von 1 : 1 zusammen mit 0,1 mol Kohlendioxid beschrieben. Die dabei er
reichten Ausbeuten an Monoalkylenglykol betragen maximal 71,5%.
Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wirkt
sich beispielsweise aus, daß eine mit erhöhtem apparativen Aufwand ver
bundene Zugabe von unter Druck stehendem Kohlendioxid erfolgen muß.
Weiterhin kann die Verwendung von halogenhaltigen Katalysatoren zu einem
vorzeitigen Verschleiß der Reaktionsapparatur führen, oder es muß in einer
teuren, gegenüber Halogenen beständigen Reaktionsapparatur gearbeitet wer
den. Ein weiterer Nachteil liegt darin begründet, daß bei den aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren zur Steigerung der Selektivität in der
Regel mit einem sehr großen Überschuß von Wasser, bezogen auf Alkylen
oxid, gearbeitet wird. Die Verwendung großer Wassermengen führt jedoch
in der Regel zu einem hohen Energieverbrauch bei der Aufarbeitung, da das
Wasser üblicherweise destillativ vom Glykolgemisch abgetrennt werden muß.
Schließlich zeigen die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren in
der Regel keine so hohen Selektivitäten, wie sie vom Standpunkt einer
möglichst wirtschaftlichen Verfahrensweise sinnvoll wären.
Der Erfindung lag damit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her
stellung von Alkylenglykol, oder eines Gemischs aus zwei oder mehr ver
schiedenen Alkylenglykolen, zur Verfügung zu stellen, das mit hoher Selekti
vität zum Monoglykol führt, ohne die Verwendung von halogenhaltigen
Katalysatoren auskommt und vorzugsweise ohne Verwendung von Kohlendi
oxid mit hohen Ausbeuten durchführbar ist.
Die Lösung der oben genannten Aufgaben besteht in der Durchführung der
Herstellung des Alkylenglykols, oder des Gemischs aus zwei oder mehr
verschiedenen Alkylenglykolen, in Anwesenheit eines basischen Katalysators,
wobei als basischer Katalysator ein Gemisch, enthaltend Alkalibicarbonat und
Alkalicarbonat, eingesetzt wird, bei dem der Gewichtsanteil von Alkalibi
carbonat, bezogen auf den Gewichtsanteil an Alkalicarbonat, im basischen
Katalysator überwiegt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von
Alkylenglykol, oder einem Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen
Alkylenglykolen, bei dem ein Reaktionsgemisch, enthaltend mindestens ein
Alkylenoxid, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylen
oxiden, einen basischen Katalysator, sowie Wasser, zur Reaktion gebracht
wird, wobei als basischer Katalysator ein Gemisch, enthaltend mindestens ein
Alkalibicarbonat und mindestens ein Alkalicarbonat, eingesetzt wird, wobei
das Gewichtsverhältnis von Alkalibicarbonat zu Alkalicarbonat im basischen
Katalysator größer als 1 ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt
das Gewichtsverhältnis von Alkalibicarbonat zu Alkalicarbonat etwa 1,5 bis
etwa 10.
Bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren umsetzbaren Alkylenoxiden
handelt es sich vorzugsweise um Alkylenoxide der allgemeinen Formel I
worin R1, R2, R3 und R4 jeweils gleich oder verschieden sind und un
abhängig voneinander für Wasserstoff, C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl, C2-10-Al
kinyl, C3-10-Cycloalkyl, C3-10-Cycloalkenyl, C6-12-Aryl oder Heteroaryl
stehen, wobei die Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylreste linear oder gegebenen
falls verzweigt sein können und ihrerseits noch weitere funktionelle Gruppen
tragen können, und die Cycloalkyl-, Aryl- und Heteroarylreste ihrerseits
noch weitere funktionelle Gruppen tragen können oder mit C1-10-Alkyl-,
Alkenyl-, Alkinyl oder Arylresten substituiert sein können.
Bevorzugt eingesetzte Alkylenoxide sind beispielsweise Ethylenoxid, Propylen
oxid, Butylenoxid, Isobutylenoxid, 1,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid, Pentylen
oxid und Styroloxid, oder Gemische aus zwei oder mehr davon, wobei
Ethylenoxid, Propylenoxid oder 1,2-Butylenoxid, oder Gemische aus zwei
oder mehr davon, bevorzugt sind.
Das im Rahmen des vorliegenden Verfahrens einsetzbare Alkylenoxid, oder
das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, kann aus
einer beliebigen Quelle oder aus verschiedenen beliebigen Quellen stammen,
d. h. nach irgendeinem beliebigen Verfahren hergestellt worden sein. Bei
spielsweise läßt sich Ethylenoxid durch katalytische Oxidation von Ethylen
erhalten, wobei Ethylen und ein molekularen Sauerstoff enthaltendes Gas,
beispielsweise Luft, mit Sauerstoff angereicherte Luft oder reiner Sauerstoff,
in der Gasphase an einem silberhaltigen Katalysator zur Reaktion gebracht
werden.
Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbare Alkylenoxid, oder
das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, wird vor
zugsweise in reiner Form eingesetzt. Das heißt, daß das eingesetzte Alkylen
oxid oder die eingesetzten Alkylenoxide im wesentlichen frei von Verunreini
gungen sind, und damit im wesentlichen 100% des Alkylenoxids, oder des
Gemischs aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, enthalten. Es ist
jedoch ebenfalls möglich, gegebenenfalls unter Inkaufnahme geringerer Aus
beuten oder geringerer Selektivität, oder beidem, eine technische Qualität an
Alkylenoxid einzusetzen, die noch Verunreinigungen enthält, wie sie übli
cherweise vor der Aufreinigung des Alkylenoxids nach der Herstellung
vorliegen.
Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzte Wasser kann aus
unterschiedlichsten Quellen stammen und muß in Bezug auf seine Reinheit
keine besonderen Bedingungen erfüllen. Geeignet ist beispielsweise Frisch
wasser, wie es in der Regel aus Brauchwasseraufbereitungsanlagen oder
beispielsweise von Wasserwerken erhältlich ist, Wasser, das einem Ionen
austauschverfahren unterzogen wurde, Wasserdampfkondensat, sowie üblicher
weise bei unter Wasserabspaltung verlaufenden chemischen Reaktionen
erhältliches Reaktionswasser.
Es hat sich gezeigt, daß ein Gewichtsverhältnis von Wasser zu Alkylenoxid
gruppen tragenden Verbindungen von etwa 1 bis 20 in der Regel für das
erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft ist. Bevorzugt ist es, wenn das
Gewichtsverhältnis von Wasser zu Alkylenoxidgruppen tragenden Verbindun
gen größer als 1 und kleiner als etwa 10, insbesondere kleiner als etwa 7,6
ist, und besonders bevorzugt etwa 1,5 bis etwa 4,5 beträgt.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein basischer Katalysator
eingesetzt, der ein Alkalimetallbicarbonat und ein Alkalimetallcarbonat ent
hält. Als Alkalimetalle sind im Rahmen des vorliegenden Verfahrens alle
Alkalimetalle geeignet, d. h. Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und
Cäsium, wobei Natrium und Kalium üblicherweise aus wirtschaftlichen
Gründen bevorzugt sind.
Es hat sich gezeigt, daß ein Katalysator, enthaltend ein Gemisch aus Alkali
bicarbonat und Alkalicarbonat, zu deutlich höherer Selektivität führt als ein
Katalysator, der eine der beiden Einzelsubstanzen alleine enthält. Weiterhin
hat sich gezeigt, daß die Selektivität zu Monoalkylenglykol dann am ausge
prägtesten ist, wenn das Gewichtsverhältnis von Alkalibicarbonat zu Alkali
carbonat im basischen Katalysator größer als 1 ist, insbesondere von etwa
1,5 bis etwa 10 beträgt. Das Alkalibicarbonat und das Alkalicarbonat können
dabei Salze eines identischen Alkalimetalls sein, es ist jedoch ebensogut
möglich, daß Bicarbonat und Carbonat unterschiedliche Alkalimetallionen
tragen. Besonders geeignet ist dabei eine Kombination aus Natrium- und
Kaliumionen, wobei ein basischer Katalysator, enthaltend ein Gemisch aus
Kaliumbicarbonat und Kaliumcarbonat besonders bevorzugt ist. In einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der basische Katalysator
aus einem Gemisch aus Alkalibicarbonat und Alkalicarbonat.
Der Gewichtsanteil des basischen Katalysators beträgt, bezogen auf die
Massensumme aus Wasser und Alkylenoxid oder das Gemisch aus zwei oder
mehr verschiedenen Alkylenoxiden, zwischen etwa 1 und etwa 40 Gew.-%.
Vorzugsweise liegt der Gewichtsanteil des basischen Katalysators am Reak
tionsgemisch, bezogen auf die Massensumme aus Wasser und Alkylenoxid
oder das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, bei
mehr als etwa 2 Gew.-%, besonders bevorzugt mehr als etwa 5 Gew.-%,
beispielsweise bei etwa 6 Gew.-%, 10 Gew.-%, 15 Gew.-% oder 20 Gew.-%,
oder darüber.
Die Reaktionstemperatur beim erfindungsgemäßen Verfahren liegt in der
Regel zwischen etwa 50 und etwa 200°C, vorzugsweise zwischen etwa 80
und etwa 150°C, wobei Temperaturen von beispielsweise 90°C, 100°C,
110°C oder 120°C bevorzugt werden. Die Reaktionsdauer kann, beispiels
weise in Abhängigkeit von der Reaktionstemperatur und der Menge des
eingesetzten basischen Katalysators, in breiten Bereichen variiert werden.
Eine Untergrenze für die Reaktionszeit liegt beispielsweise bei etwa 1 h, in
der Regel sollte jedoch eine untere Grenze der Reaktionsdauer von etwa 2
h eingehalten werden. Als Obergrenze sollte aus verfahrensökonomischen
Gründen beispielsweise eine Reaktionsdauer von etwa 10 h gelten, wobei
diese Zeit ggf. noch verlängerbar ist. Gute Ergebnisse lassen sich beispiels
weise bei Reaktionsdauern von zwischen etwa 3 h und etwa 6 h, insbeson
dere bei etwa 4 h bis etwa 5 h erzielen.
Eine Zugabe von Kohlendioxid kann bei der Durchführung des erfindungs
gemaßen Verfahrens erfolgen, ist aber in der Regel nicht notwendig. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ohne externe Zugabe
von Kohlendioxid gearbeitet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Anwesenheit von Kohlendioxid weitgehend ausge
schlossen, d. h., der Anteil an Kohlendioxid im gesamten Reaktionsgemisch
liegt bei weniger als 0,1 mmol/mol Alkylenoxidgruppen vorzugsweise unter
0,01 mmol/mol Alkylenoxidgruppen.
Die Reaktionsführung kann isotherm erfolgen, es ist jedoch ebenfalls im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, eine adiabatische Reak
tionsführung durchzuführen. Hierbei kann die Reaktionstemperatur im Ver
laufe der Umsetzung einen Gradienten durchlaufen, wobei zu Beginn eine
Reaktionstemperatur von zwischen etwa 80 und etwa 120°C und am Ende
der Reaktion eine Reaktionstemperatur von etwa 160 bis etwa 210°C
herrscht.
Der während der Reaktion herrschende Druck kann ebenfalls in weiten
Grenzen variieren. Es ist möglich, die Reaktion bei Umgebungsdruck, d. h.,
in der Regel bei etwa 1 bar durchzuführen, sofern die Siedepunkte der im
Reaktionsgemisch vorliegenden Reaktionsteilnehmer dies zulassen. In der
Regel wird es jedoch so sein, daß die Reaktion unter erhöhtem Druck
durchgeführt wird, d. h., bei einem Druck von mehr als etwa 1 bar bis zu
etwa 10 bar, beispielsweise bei etwa 2, etwa 4, etwa 6, oder etwa 8 bar.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt üblicherweise
entweder im Batch-Verfahren oder in kontinuierlicher Fahrweise.
Beim Batch-Verfahren wird in geschlossener Apparatur gearbeitet, wobei
Wasser und der basische Katalysator in beliebiger Reihenfolge vorgelegt
werden und anschließend, gegebenenfalls nachdem das Wasser/Katalysator-
Gemisch auf die Reaktionstemperatur gebracht wurde, das Alkylenoxid, oder
das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, zugegeben
wird. Die Zugabe gasförmiger Alkylenoxide erfolgt in der Regel durch eine
entsprechende Gaszuführung, so daß das Reaktionsgemisch gegebenenfalls
während der Reaktion unter Druck steht. Wenn flüssige oder feste Alkylen
oxide im Sinne der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden sollen, so
erfolgt die Zugabe zum Reaktionsgemisch in der Regel zusammen mit dem
Wasser und dem basischen Katalysator, wobei die Reihenfolge der Zugabe
im Einzelnen keine Rolle spielt. Der Reaktionsverlauf kann unter Einhaltung
der oben angegebenen Temperaturgrenzen isotherm erfolgen, das heißt, daß
die Temperatur des Reaktionsgemischs während des gesamten Reaktions
verlaufs wenigstens weitgehend konstant gehalten wird. Es ist jedoch ebenso
möglich, die Reaktionsführung adiabatisch oder isobar zu gestalten, so daß
der Druck im Reaktionsgefaß im wesentlichen konstant bleibt und die
Temperatur des Reaktionsgemischs sich im Rahmen der oben angegebenen
Grenzen während des Reaktionsverlaufs ändert. Vorteilhafterweise wird bei
adiabatischer Reaktionsführung im Batch-Verfahren eine anfängliche Reak
tionstemperatur von mehr als etwa 80°C eingehalten, wobei die Reaktions
temperatur im Verlauf der Reaktion bis zu einer Temperatur von etwa
160°C ansteigen kann.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren in kontinuierlicher Fahrweise durch
geführt, so geschieht dies zweckmäßigerweise in einem Rohrreaktor. Die
Reaktionsführung kann auch hier isotherm oder isobar oder adiabatisch
erfolgen.
Die Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele erläutert, die den Gegen
stand der Erfindung jedoch nicht beschränken sollen.
In einen Edelstahlautoklaven mit Manometer, Berstscheibe und Magnetrührer
werden 20 g eines Gemisches aus Ethylenoxid und Wasser ohne Katalysator
oder unter Zusatz von verschiedenen Mengen an Kohlendioxid, Alkalibicar
bonat, Alkalicarbonat oder Gemischen der letztgenannten eingefüllt.
In einem thermostatisierten Ölbad wird das Reaktionsgemisch 4 h lang auf
100°C geheizt. Nach Abkühlung des Autoklaven wird der Inhalt gaschro
matographisch analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Der Gewichtsanteil an Katalysator bezieht sich auf das gesamte Reaktions
gemisch.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykol, oder einem Gemisch aus
zwei oder mehr verschiedenen Alkylenglykolen, bei dem ein Reaktions
gemisch, enthaltend mindestens ein Alkylenoxid, oder ein Gemisch aus
zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, einen basischen Katalysa
tor, sowie Wasser, zur Reaktion gebracht wird, wobei als basischer
Katalysator ein Gemisch, enthaltend mindestens ein Alkalibicarbonat und
mindestens ein Alkalicarbonat, eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Alkalibicarbonat zu Alkalicarbonat im
basischen Katalysator größer als 1 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichts
verhältnis von Alkalibicarbonat zu Alkalicarbonat von 1,5 bis 10 be
trägt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
basischer Katalysator ein Gemisch, enthaltend Kaliumbicarbonat und
Kaliumcarbonat eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Wasser zu Alkylenoxidgruppen tragenden
Verbindungen größer als 1 und kleiner als 7,6 ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Wasser zu Alkylenoxidgruppen tragenden
Verbindungen 1,5 bis 4,5 beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion während einer Reaktionsdauer von 3 bis 10 Stunden
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Alkylenoxid eine Verbindung, oder ein Gemisch aus zwei oder
mehr Verbindungen, ausgewählt aus Ethylenoxid, Propylenoxid oder
Styroloxid, eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Reaktion kein Kohlendioxid zugegeben wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion bei einer Temperatur zwischen 100 und 140°C durch
geführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion unter adiabatischen Bedingungen durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19757708A DE19757708A1 (de) | 1997-12-23 | 1997-12-23 | Verfahren zur selektiven Glykolherstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19757708A DE19757708A1 (de) | 1997-12-23 | 1997-12-23 | Verfahren zur selektiven Glykolherstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19757708A1 true DE19757708A1 (de) | 1999-06-24 |
Family
ID=7853278
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19757708A Withdrawn DE19757708A1 (de) | 1997-12-23 | 1997-12-23 | Verfahren zur selektiven Glykolherstellung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19757708A1 (de) |
-
1997
- 1997-12-23 DE DE19757708A patent/DE19757708A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |