DE19757170A1 - Elektromagnetischer Aktuator - Google Patents
Elektromagnetischer AktuatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Aktuator gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Elektromagnetische Aktuatoren werden insbesondere zur Betätigung vom
Gaswechselventilen in Brennkraftmaschinen verwendet. Ein derartiger Ak
tuator ist beispielsweise aus der DE 296 04 946 U1 bekannt. Dieser vorbe
kannte Aktuator weist einen Anker auf, der über einen Stößel ein Gaswech
selventil betätigt und zum öffnen und Schließen des Gaswechselventils
durch abwechselnde Bestromung zweier Elektromagnete zwischen zwei
sich gegenüberliegenden Polflächen dieser Elektromagnete linear bewegt
wird. Bei stromlos geschalteten Elektromagneten wird der Anker mittels
zweier gegensinnig arbeitenden Stellfedern in einer Zwischenstellung etwa
in der Mitte zwischen den Polflächen der Elektromagnete festgehalten.
Der wesentliche Nachteil dieses Aktuators liegt darin, daß die magnetischen
Eigenschaften der Elektromagnete und des Ankers temperaturabhängig
sind, so daß betriebsbedingte Temperaturschwankungen, sich störend auf
die auf den Anker wirkende magnetische Kraft und folglich auf die Dynamik
des Aktuators auswirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektromagnetischen Ak
tuator gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 anzugeben, dessen
Dynamik über eine lange Betriebszeit weitgehend unabhängig von Tempe
ratureinflüssen ist.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichnen des Patentan
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen erge
ben sich aus den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird die Temperaturabhängigkeit der auf den Anker wir
kenden magnetischen Kraft durch eine auf dem Anker und/oder dem min-
destens einen Elektromagneten aufgebrachte verschleißhemmende Schicht aus nichtferromagnetischem Material reduziert.
destens einen Elektromagneten aufgebrachte verschleißhemmende Schicht aus nichtferromagnetischem Material reduziert.
Diese verschleißhemmende Schicht besteht vorzugsweise aus nichtferroma
gnetischem Nitrid, insbesondere aus Titan- oder Chrom-Nitrid, d. h. aus ei
ner Metall-Stickstoff-Verbindung, bei der das Metall nichtferromagnetische
Eigenschaften aufweist. Ihr magnetischer Widerstand ist aufgrund ihrer ge
ringen magnetischen Permeabilität weitgehend unabhängig von Tempera
tureinflüssen. Er ist ferner wesentlich größer als der magnetische Wider
stand des mindestens einen Elektromagneten und des Ankers, da diese aus
ferromagnetischen - insbesondere weichmagnetischen - Materialien beste
hen, d. h. aus Materialien mit hoher magnetischer Permeabilität. Infolgedes
sen wird der magnetische Gesamtwiderstand des aus dem Anker und dem
mindestens einen Elektromagneten gebildeten magnetischen Kreises, d. h.
die Summe der magnetischen Widerstände des mindestens einen Elektro
magneten, des Ankers, der verschleißhemmenden Schicht und eines ggf.
vorhandenen Luftspaltes, im wesentlichen durch den magnetischen Wider
stand der verschleißhemmenden Schicht und des ggf. vorhandenen
Luftspaltes bestimmt und ist somit weitgehend unabhängig von tempera
turbedingten Änderungen der magnetischen Eigenschaften des Ankers und
des mindestens einen Elektromagneten. Temperaturänderungen bewirken
daher im Aktuator lediglich vernachlässigbare Änderungen der magneti
schen Energie, was zu einer geringen Temperaturabhängigkeit der auf den
Anker wirkenden magnetischen Kraft führt.
Aufgrund ihrer hohen Festigkeit bleiben die geometrischen Abmessungen
der verschleißhemmenden Schicht und somit auch ihr magnetischer Wider
stand auch bei starker mechanischer Beanspruchung weitgehend unverän
dert. Des weiteren wird die Remanenzflußdichte des magnetischen Kreises
durch die verschleißhemmende Schicht reduziert; dadurch erreicht man,
daß der Anker sich nach Abschaltung des mindestens einen Elektromagne
ten von diesem leichter und schneller löst. Darüber hinaus bewirkt die ver
schleißhemmende Schicht auch eine Reduzierung des Materialverschleißes
im Aktuator, was für den sicheren Dauerbetrieb entscheidend ist.
Es ist nicht zwingend erforderlich, daß die verschleißhemmende Schicht die
gesamte Oberfläche des Ankers bzw. des mindestens einen Elektromagne
ten bedeckt; es reicht aus, wenn sie auf dem Anker bzw. Elektromagneten
lediglich auf dem Oberflächenbereich aufgebracht ist, an dem sich Anker
und Elektromagnet berühren.
Der erfindungsgemäße Aktuator ist bestens für den Einsatz in einer Brenn
kraftmaschine mit elektromagnetisch betätigten Gaswechselventilen geeig
net. In einem derartigen Anwendungsfall weist der Aktuator vorzugsweise
zwei voneinander beabstandete Elektromagnete mit gegenüberliegenden
Polflächen auf, zwischen denen der Anker durch abwechselnde Bestromung
der Elektromagnete bewegbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figur näher beschrieben. Diese
zeigt als bevorzugtes Ausführungsbeispiel einen Aktuator zur Betätigung
eines Gaswechselventils in einer Brennkraftmaschine.
Gemäß der Figur weist der Aktuator einen mit einem Gaswechselventil 5 in
Kraftwirkung stehenden Stößel 4, einen mit dem Stößel 4 quer zur Stößel-
Längsachse befestigten Anker 1, sowie einen als Schließermagnet wirkenden
Elektromagneten 2 und einen von diesem in Richtung der Stößel-Längsachse
beabstandet angeordneten, als Öffnermagnet wirkenden, weiteren Elek
tromagneten 3 auf. Die Elektromagnete 2, 3 sind mittels eines Gehäuseteils 7
miteinander verbunden und weisen gegenüberliegende Polflächen 21, 31
auf, zwischen denen der Anker 1 durch abwechselnde Bestromung der Er
regerspulen 20, 30 der beiden Elektromagnete 2, 3 in Richtung der Stößel-
Längsachse bewegbar ist. Zwei gegensinnig wirkende Stellfedern 60, 63, die
zwischen dem Öffnermagnet 3 und dem Gaswechselventil 5 angeordnet
sind und mittels zweier Federteller 61, 62 am Aktuator bzw. Zylinderkopf 8
der Brennkraftmaschine befestigt sind, bewirken, daß der Anker 1 im
stromlosen Zustand der Erregerspulen 20, 30 in einer Zwischenstellung etwa
in der Mitte zwischen den Polflächen 21, 31 der Elektromagnete 2, 3 festge
halten werden. Zum Schließen des Gaswechselventils 5 wird die Erregerspule 20
des Schließermagnets 2 bestromt, so daß der Anker 1 in Richtung Polflä
che 21 des Schließermagnets 2 bewegt wird und dort bis zur Unterbrechung
des Stromflusses festgehalten wird. Entsprechend wird der Anker 1 zum
Öffnen des Gaswechselventils 5 durch Bestromung der Erregerspule 30 des
Öffnermagneten 3 zu dessen Polfläche 31 hin bewegt und dort festgehal
ten.
Die Elektromagnete 2, 3 und der Anker 1 sind aus weich magnetischen Mate
rialien mit hoher magnetischer Permeabilität gefertigt und weisen einen
rechteckigen Querschnitt auf - dadurch erreicht man eine optimale Rau
mausnützung beim Einbau in die Brennkraftmaschine. Im vorliegenden Fall
ist der Anker 1 mit der verschleißhemmenden Schicht 9 beschichtet. Das
Ankermaterial kann daher ohne Rücksicht auf die mechanische Festigkeit
ausgewählt werden. Es weist vorteilhafterweise eine hohe magnetische Sät
tigungsflußdichte auf, da dann wenig Ankermaterial zur Gewährleistung der
erforderlichen magnetischen Kräfte benötigt wird und die beschleunigte
Masse somit gering gehalten wird.
Alternativ zur Beschichtung des Ankers 1 ist auch eine Beschichtung der
beiden Elektromagnete 2, 3 oder eine Beschichtung sowohl des Ankers 1 als
auch der Elektromagnete 2, 3 denkbar.
Wesentlich ist, daß die verschleißhemmende Schicht 9 aus nichtferromagne
tischem Material besteht, da ihr magnetischer Widerstand dann temperatur
unabhängig ist. Unter magnetischem Widerstand versteht man dabei das
Verhältnis magnetische Spannung zu magnetischem Fluß, wobei die magne
tische Spannung als Wegintegral der magnetischen Feldstärke über eine
Magnetfeldlinie definiert ist. Bei senkrecht durch die verschleißhemmende
Schicht 9 verlaufenden Feldlinien - das ist insbesondere dann der Fall, wenn
sich der Anker 1 und der jeweils aktive Elektromagnet 2 bzw. 3 berühren -
ist der magnetische Widerstand dieser Schicht 9 proportional zu ihrer Dicke
und umgekehrt proportional zu ihrem Querschnitt und ihrer magnetischen
Permeabilität.
Da die magnetische Permeabilität der verschleißhemmenden Schicht 9 um
ein Vielfaches, beispielsweise um den Faktor 1000, kleiner ist als die magne
tische Permeabilität des Ankers 1 und der Elektromagnete 2, 3, ist der ma
gnetische Widerstand der verschleißhemmenden Schicht 9 selbst bei dün
nen Schichtdicken von etwa 0,5 mm wesentlich größer als der magnetische
Widerstand des Ankers 1 und der Elektromagnete 2, 3.
Der magnetische Gesamtwiderstand im magnetischen Kreis des Schließer
magneten 2 bzw. des Öffnermagneten 3, der die magnetischen Widerstände
des Ankers 1, der verschleißhemmenden Schicht 9 und des Schließermagne
ten 2 bzw. des Öffnermagneten 3 als additive Beiträge enthält, ist nur noch
geringfügig von temperaturabhängigen Änderungen der magnetischen
Materialeigenschaften des Ankers 1 und des Schließermagneten 2 bzw. Öff
nermagneten 3 abhängig. Der magnetische Widerstand der verschleißhem
menden Schicht 9 bestimmt im wesentlichen den magnetischen Gesamtwi
derstand in den magnetischen Kreisen des Schließermagneten 2 und des
Öffnermagneten 3 und ist in seinen magnetischen Eigenschaften tempera
turunabhängig. Da er darüber hinaus aufgrund der hohen mechanischen
Festigkeit des Schichtmaterials auch beim Dauerbetrieb im wesentlichen
unverändert bleibt, wird der magnetische Gesamtwiderstand und folglich
die auf den Anker 1 wirkende magnetische Kraft durch Temperaturschwan
kungen und mechanische Beanspruchung wenig beeinflußt.
Claims (6)
1. Elektromagnetischer Aktuator mit mindestens einem Elektromagneten (2,
3) und einem mit dem mindestens einen Elektromagneten (2, 3) über dessen
Magnetfeld in Kraftwirkung stehenden Anker (1), dadurch gekennzeichnet,
daß eine verschleißhemmende Schicht (9) aus nichtferromagnetischem Ma
terial auf dem Anker (1) und/oder dem mindestens einen Elektromagneten
(2, 3) aufgebracht ist.
2. Aktuator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei vonein
ander beabstandet angeordnete Elektromagnete (2, 3) mit sich gegen über
liegenden Polflächen (21, 31) aufweist und daß der Anker (1) zwischen den
Polflächen (21, 31) der beiden Elektromagnete (2, 3) bewegbar gelagert ist.
3. Aktuator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ver
schleißhemmende Schicht (9) aus nichtferromagnetischem Nitrid besteht.
4. Aktuator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verschleiß
hemmende Schicht (9) aus Titan-Nitrid besteht.
5. Aktuator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verschleiß
hemmende Schicht (9) aus Chrom-Nitrid besteht.
6. Verwendung eines Aktuators nach einem der vorherigen Ansprüche zur
Betätigung eines Gaswechselventils (5) in einer Brennkraftmaschine.
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