DE19756353A1 - Umschlaganlegevorrichtung für Buchbindemaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Umschlaganlegevorrichtung für eine Buchbindemaschine mit in einer Umlaufbahn kontinuierlich bewegbaren Buchblockzangen, mit einem unterhalb der Bewegungsebene der Buchblocks angeordneten Förderer zum Zufüh­ ren von vereinzelten Umschlägen und mit einem den Umschlag übernehmenden und an den Rücken des Buchblocks drückenden, mit den Buchblockzangen während des Andrückens sich synchron vorbewegenden Hubelement, ggf. mit Andrückelementen zum Andrücken des Umschlags an Seitenbereiche des Buchblocks, und mit Aus­ richtmitteln zum Ausrichten des Umschlags auf eine Bezugskante des Buchblocks.

Im Stand der Technik finden sich Umschlaganlegevorrichtungen der gattungsgemä­ ßen Bauart mit Ausrichtmitteln, die durch Anlage an der Hinterkante der Buchblocks oder der Buchblockzange ein Ausrichten eines mitgeführten Umschlags zur Hinter­ kante des Buchblocks bewirken.

Beispielhaft werden bei einer aus der DE-OS 26 40 497 bekannten Vorrichtung Mit­ nehmer für die Umschläge von einem mit periodisch wechselnden Geschwindigkei­ ten umlaufenden Kettensystem angetrieben. Dabei bewegen sich die einen Um­ schlag zuführenden Mitnehmer zunächst mit einer gegenüber der Umlaufgeschwin­ digkeit der Buchblockzangen höheren Geschwindigkeit, um eine vorauseilende Buchblockzange einzuholen und sich zwecks Ausrichtung an diese zu legen, und werden sodann entgegen der Wirkung von Federn beim Anlegen an die Buchblock­ zange abgebremst.

Aus produktionstechnischen Gründen beim Drucken der Umschläge und der Falz­ bogen kann sich die Forderung ergeben, daß die Umschläge nicht bündig, sondern in einem Abstand zur Hinterkante des Buchblocks, und zwar vor oder zurücklie­ gend, ausgerichtet und an den beleimten oder unbeleimten Rücken des Buchblocks und/ oder dessen beleimte Seitenbereiche gepreßt werden.

Hier setzt die Erfindung ein mit der Aufgabe, eine baulich einfache, kostengünstige und leicht zu handhabende Vorrichtung der gattungsgemäßen Bauart vorzuschla­ gen, die ein Anlegen der Umschläge an den Buchblock auch in relativ großen Ab­ ständen zur Hinterkante des Buchblocks ermöglicht. Darüber hinaus sollen sich die Abstände der Umschläge zur Hinterkante des Buchblocks bei laufender Produktion der Buchbindemaschine einstellen lassen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein Übergabe- und Ausrichtsystem mit einem umlaufend angetriebenen Transporteur, der einen Umschlag durch Hin­ tergreifen von einem Förderer übernimmt, durch Antriebsmittel zum Vorbewegen des Transporteurs mit dem Umschlag über eine definierte Wegstrecke synchron zu den Buchblockzangen für die Übernahme durch ein Hubelement und durch eine mit dem Antriebsmittel gekoppelte Verstelleinrichtung zum Einstellen des Transporteurs, derart, daß der Umschlag zum Andrücken an den Rücken und ggf. an Seitenberei­ che des Buchblocks durch das Hubelement und durch Seitenandrückelemente in definierten Abständen vor oder hinter der Hinterkante des Buchblocks positionierbar ist.

Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung nä­ her erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Buchbindemaschine mit einer Um­ schlaganlegevorrichtung,

Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Buchbindemaschine in einer Seitenan­ sicht,

Fig. 3 einen Ausschnitt aus der Buchbindemaschine in einer Seitenan­ sicht gemäß der Schnittlinie A-B in Fig. 1,

Fig. 4 eine Darstellung der Positionierung des Umschlags in Bezug auf die Hinterkante eines Buchblocks.

Eine Buchbindemaschine weist eine Vielzahl von in gleichen gegenseitigen Abstän­ den zueinander liegenden, in einer geschlossenen Umlaufbahn kontinuierlich be­ wegbaren Blockzangen 3 zur Aufnahme von Buchblocks 1 auf. Unterhalb der Bewe­ gungsbahn der Blockzangen 3 verläuft ein Förderer 4, bestehend aus zwei abstän­ dig zueinander angeordneten Ketten 5 mit einer Vielzahl in gleichen gegenseitigen Abständen zueinander angeordneten, paarweise zusammenwirkenden Transpor­ teuren 5a, die aus einem nicht dargestellten Magazin vereinzelte Umschläge 2 hin­ tergreifen und in zeitlicher Abstimmung mit den kontinuierlich vorbewegten Block­ zangen 3 einem Auflagetisch 6 in einem geringen definierten Abstand zu den Buch­ blocks 1 zuführen, indem die Transporteure 5a den Auflagetisch 6 durchfahren.

Um der Forderung nachzukommen, die Umschläge 2 in einem Abstand zur Hinter­ kante des Buchblocks 1, und zwar um einen Betrag x oder y vor bzw. hinter der Hinterkante, wie anhand der Fig. 4 verdeutlicht wird, ausgerichtet an einen beleim­ ten Rücken des Buchblocks 1 anzubringen, ist erfindungsgemäß ein Übergabe- und Ausrichtsystem 8 vorgesehen, das sich an den Förderer 4 anschließt, den vereinzel­ ten Umschlag 2 von den Transporteuren 5a des Förderers 4 übernimmt und einem umlaufend angetriebenen Hubtisch 7 zuführt, der den Umschlag 2 an den Rücken eines Buchblocks 1 preßt, indem sich der Hubtisch 7 während des Anpressens syn­ chron zum Buchblock 1 bewegt.

Das Übergabe- und Ausrichtsystem 8 weist einen die Umschläge 2 an zwei zur Mitte versetzten Stellen hintergreifenden Transporteur 9 auf, der von einer Antriebsanord­ nung auf einer Umlaufbahn derart angetrieben wird, daß die Umschläge 2 von den Transporteuren 5a des Förderers 4 mit einer erhöhten Geschwindigkeit übernom­ men werden, um sie aus dem Wirkbereich der Transporteure 5a zu entfernen, und anschließend zum Anpressen an den Rücken der Buchblocks 1 über den Hubtisch 7 synchron zu den Blockzangen 3 vorzubewegen.

Das Übergabe- und Ausrichtsystems 8 mit seiner Antriebsanordnung ist in Seitentei­ len 10 und 11 gelagert. Der Antrieb für die ungleichförmige Horizontal- und überla­ gerte Vertikalbewegung des Transporteurs 9 erfolgt über Kurvenscheiben 13 und 14 mit Kurvenrollen 13a und 14a, Exzenterhebel 15 und 16, Gelenkgetriebe 17 und 18 mit drehfest auf eine in den Seitenteilen 10 und 11 gelagerte Zentralwelle 20 grei­ fenden Klemmhebeln 17a und 18a, mit Druckhebeln 17b und 18b sowie über einen gelenkig mit dem Gelenkgetriebe 17 und 18 verbundenen Parallellenker 19, der auf dem Exzenterhebel 16 gelagert ist, an dem sich der Transporteur 9 befindet.

Zum Positionieren der Umschläge 2 in definierten Abständen x oder y in Bezug auf die Hinterkante des Buchblocks 1 läßt sich der Transporteur 9 mit dem Parallellen­ ker 19 durch Verdrehen der Zentralwelle 20 über eine von einem Hilfsrahmen 12 aufgenommene Verstelleinrichtung in und entgegen der Laufrichtung verstellen. Die Verstelleinrichtung weist eine im Hilfsrahmen 12 über einen Handhebel 22 verdreh­ bare Exzenterwelle 23 auf, mit einem Exzenter 23a, auf den ein Stellhebel 24 greift, der wiederum über eine Koppelstange 25 mit dem Gelenkgetriebe 17 gekoppelt ist. Die Verstellung des Transporteurs 9 erfolgt gemäß Pfeilrichtung mit dem Handhebel 22 anhand einer Skalierung 26 entsprechend dem wählbaren Abstand x oder y mit anschließender Fixierung der Exzenterwelle 23 im Hilfsrahmen 12 über Feststellmit­ tel 21 Das Positionieren der Umschläge 2 über den Transporteur 9 in Bezug auf die Hinterkante der Buchblocks 1 kann durch Verstellen in relativ großen Abständen x oder y und während des Laufs der Buchbindemaschine erfolgen.

In einer abgewandelten Ausgestaltung kann die Verstellung der Exzenterwelle 23 auch über Stellglieder mit einem Stellmotor ausgeführt werden.

Claims (5)

1. Umschlaganlegevorrichtung für eine Buchbindemaschine mit in einer Umlauf­ bahn kontinuierlich bewegbaren Buchblockzangen, mit einem unterhalb der Be­ wegungsebene der Buchblocks angeordneten Förderer zum Zuführen von ver­ einzelten Umschlägen und mit einem den Umschlag übernehmenden und an den Rücken des Buchblocks drückenden, mit den Buchblockzangen während des Andrückens sich synchron vorbewegenden Hubelement, ggf. mit Andrücke­ lementen zum Andrücken des Umschlags an Seitenbereiche des Buchblocks, und mit Ausrichtmitteln zum Ausrichten des Umschlags auf eine Bezugskante des Buchblocks, gekennzeichnet durch ein Übergabe- und Ausrichtsystem (8) mit einem umlaufend angetriebenen Transporteur (9), der einen Umschlag (2) durch Hintergreifen von einem Förderer (4) übernimmt, durch Antriebsmittel (13-20) zum Vorbewegen des Transporteurs (9) mit dem Umschlag (2) über eine de­ finierte Wegstrecke synchron zu den Buchblockzangen (3) für die Übernahme durch ein Hubelement (7) und durch eine mit dem Antriebsmittel (17) gekoppelte Verstelleinrichtung (21-26) zum Einstellen des Transporteurs (9), derart, daß der Umschlag (2) zum Andrücken an den Rücken und ggf. an Seitenbereiche ei­ nes Buchblocks (1) durch das Hubelement (7) und durch Seitenandrückelemen­ te in definierten Abständen (x, y) vor oder hinter der Hinterkante des Buchblocks (1) positionierbar ist.

2. Umschlaganlegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Transporteur (9) an einem Parallellenker (19) befindet, der über Kur­ venscheiben (13, 14) mit Kurvenrollen (13a, 14a), Exzenterhebel (15, 16) und Gelenkgetriebe (17, 18) in vertikaler Ebene umlaufend antreibbar und in oder entgegen der Laufrichtung einstellbar ist, indem eine Zentralwelle (20), auf die drehfest Klemmhebel (17a, 18a) der Gelenkgetriebe (17, 18) greifen, durch Be­ tätigen der Verstelleinrichtung (21-25) verdreht wird.

3. Umschlaganlegevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (21-25) eine Skalierung (26) aufweist, anhand derer die Abstände des Umschlags (2) auf die Bezugkante des Buchblocks (1) einstellbar sind.

4. Umschlaganlegeeinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (21-26) motorisch betätigbar ist.

5. Umschlaganlegevorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Transporteur (9) des Übergabe- und Ausrichtsystems (8) derart antreib­ bar ist, daß dieser den von Transporteuren (5a) des Förderes (4) zugeführten Umschlag (2) mit einer bezogen auf den Förderer (4) erhöhten Geschwindigkeit übernimmt und vorbewegt.