DE19754274A1 - Traggerüst für eine oszillierende Kokille - Google Patents
Traggerüst für eine oszillierende KokilleInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/04—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds
- B22D11/053—Means for oscillating the moulds
Description
Die Erfindung betrifft ein Traggerüst für eine oszillierende Kokille
mit feststehenden vertikalen Trägern, an denen Tragrahmen zur
Aufnahme der Kokille angeordnet sind, mit paarweise untereinander
angeordneten Lenkern, die einerseits mit den Trägern und anderer
seits mit dem Tragrahmen gelenkig verbunden sind.
Bei Stranggießanlagen muß der Kokille mit ihrer Oszillation besonde
re Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die Führung bei der Auf- und
Abwärtsbewegung entscheidet im erheblichen Umfange mit über die
Anzahl von sehr kostenintensiven Durchbrüchen beim Betrieb. Bisher
wurden folgende Oszillations-Bauformen realisiert:
Die oszillierende Kokille ist in einem feststehenden Rahmen
mittels vier Blattfedern aufgehängt und damit spiel frei ge
führt. Die Kokille ist wartungsfrei und spielfrei in vertikaler
Richtung geführt. Nachteilig ist die Kokille nur auf ihrer Bahn
in vertikaler Richtung geführt. Die Führung bezüglich ihrer
Lage muß durch den Oszillationsantrieb an allen vier Ecken der
Kokille sichergestellt werden. Hierzu sind bspw. zwei Exzenter
wellen mit jeweils zwei Exzentern erforderlich.
Die Kokille ist mit zwei Parallellenkern in senkrechter Rich
tung geführt. Der Antrieb erfolgt über einen Hebel, der die
untere Kurbelschwinge über den Festlagerpunkt hinaus verlän
gert. Die Kokille ist auf ihrer senkrechten Auf- und Abwärts
bewegung sowohl in der Bahn als auch in der Lage geführt.
Nachteilig ist, daß das Fundament die doppelte Last der Kokille
tragen muß. Die Lager müssen sowohl die Führungskräfte als auch
die Hubkräfte tragen. Das ergibt einen vergleichsweise großen
Aufwand an Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Die Kokille ist mit zwei Parallellenkern in senkrechter Rich
tung geführt. Die Einleitung der Hubkraft erfolgt direkt unter
der Kokille. Die Kokille ist auf ihrer senkrechten Auf- und
Abwärtsbewegung sowohl in der Bahn als auch in der Lage ge
führt. Der Antrieb kann somit durch nur zwei Zylinder ver
wirklicht werden. Nachteilig ist, daß die Drehbewegung in den
Lagern nur wenige Winkelgrade beträgt. Dafür müssen acht
aufwendige Lagerungen gefertigt und im Betrieb gewartet werden.
Die Lager müssen gegen Kühlwasser geschützt und durch ein
Zentralfestschmiersystem geschmiert werden. Das Lagerspiel kann
nicht durch Balancierung ausgeglichen werden.
Die Kokille ist je Seite mit zwei Blattfedern in einem Rahmen
geführt. Die Blattfedern tragen die Kokille durch ihre Feder
kraft. Die Kokille hat eine spielfreie Aufhängung und braucht
keine wartungsintensiven Lagerungen. Die Führung der Kokille
in Bahn und Lage ist einwandfrei. Nachteilig ist, daß die
Federn großen Einfluß auf die Schwingungsform haben, weil die
Federkonstanten sehr groß sein müssen, um die Kokille zu
tragen. Im einfachsten Fall kann eine sinusförmige Schwingungs
form mit der Frequenz der Eigenresonanz des Feder/Masse-Systems
durchgeführt werden. Eine definierte Führung der Kokille ist
nur mit einer sehr steifen Blattfeder möglich. Bei Schwingungs
frequenzänderung kann es zu großen u. U. nicht beherrschbaren
Reaktionskräften, die das System überbeanspruchen, kommen.
Die oszillierende Kokille ist auf einen Kokillenrahmen gesetzt.
Dieser Rahmen ist je Seite mit zwei Blattfedern geführt,
ähnlich der zuvor beschriebenen Resonanzkokille. Die Blatt
federn haben eine geringe Federkonstante, und es fehlt die
Steifigkeit. Deshalb muß die Kokille in der Lage zwangsgeführt
werden. Es befinden sich vier Hydraulikzylinder als Antrieb
unmittelbar unterhalb der Kokille. Die Kokille ist wartungsfrei
und spielfrei in vertikaler Richtung geführt. Durch den hydrau
lischen Antrieb können unterschiedliche Hubformen gefahren
werden. Nachteilig ist, daß die Kokille nur auf ihrer Bahn in
vertikaler Richtung geführt ist. Die Führung bezüglich ihrer
Lage muß durch den Oszillationsantrieb an allen vier Ecken der
Kokille sichergestellt werden. Das wird mit den vier Hydraulik
zylindern sichergestellt. Dabei muß die Hydrauliksteuerung so
ausgebildet sein, daß alle vier Zylinder absolut synchron
laufen. Der hierzu erforderliche mechanische-technologische
Aufwand ist vergleichsweise groß.
Die EP 0 421 560 A1 beschreibt eine Oszillationsvorrichtung für
Stranggießkokillen mit viereckigem Grundrahmen, auf dem zwei drehan
getriebene Exzenterwellen parallel angeordnet sind. Über die darauf
angeordneten Exzenter ist die Oszillation auf die Kokille übertrag
bar.
Um bei exaktem Bewegungsgleichlauf geringe Massen bewegen zu müssen,
wird vorgeschlagen, daß die Kokille in einer Öffnung einer Trag
platte befestigt ist, daß an jeder Ecke unterhalb der Tragplatte
ein Schleißblech angeordnet ist, und daß dieses Schleißblech auf
einem Exzenteraußenring aufliegt, der auf den Exzentern drehbar
gelagert ist. Darüber hinaus sind Federstäbe parallel zu den Rändern
der Tragplatte vorgesehen. Der Aufwand für die Lageranordnungen ist
hinsichtlich Wartung und verschleiß vergleichsweise hoch.
Die EP 0 150 357 beschreibt eine Führungsvorrichtung für eine oszil
lierend angetriebene Stranggießkokille, wobei an einem Kokillenhub
tisch Halterungen befestigt sind, die über je ein Federelement mit
einem Rahmen verbunden sind. Auf einem in seinem mittleren Bereich
auf dem Rahmen verankerten Federträger ist eine Blattfeder mit
Abstand zu diesem angeordnet und mit ihren Enden auf diesem befe
stigt. Der Kokillenhubtisch ist über ein auf der Blattfedermitte
befestigtes Zwischenstück mit der Blattfeder verbunden.
Die DE-OS 22 48 066 offenbart eine weitere Vorrichtung zum Führen
einer oszillierenden Stranggießkokille. Bei dieser Vorrichtung ist
die Kokille an Federelementen befestigt, welche quer zur Oszil
lationsrichtung am Traggerüst verankert sind. Diese Federelemente
sind einseitig in der Art eines Kragträgers eingespannt, wobei die
Kokille am freien Ende befestigt ist. Die Federelemente sind als
mehrschichtige Federpakete in der Art und Weise ausgebildet, daß
die dem Kokillengewicht entsprechende Durchbiegung mindestens dem
Oszillationshub der Kokille entspricht.
Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine neue Lösung für die Aufhängung der
Kokille anzugeben, welche insbesondere eine Spielfreiheit der
Gelenkpunkte auch nach langem Betrieb garantiert, im Zusammenhang
damit eine Wartungsfreiheit und Verschleißfreiheit der Gelenke
ermöglicht und bei äußerst preisgünstiger Fertigung der Kokillen
aufhängung bezüglich des Feder/Masse-Systems keine ausgeprägte
Eigenresonanz besitzt und eine äußerst präzise Führung der oszillie
renden Masse ermöglicht.
Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem Traggerüst für eine oszillie
rende Kokille der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art mit
der Erfindung vorgeschlagen, daß die Lenker mit den Trägern und den
Tragrahmen mittels beweglicher Scharniere verbunden sind, wobei die
Scharniere als Blattfederscharniere ausgebildet sind.
Mit großem Vorteil ermöglicht die erfindungsgemäße Bauart des
Traggerüstes folgende positive Eigenschaften:
- - Wartungsfreiheit der Gelenke.
- - Verschleißfreiheit der Gelenke.
- - Äußerst preiswerte Fertigung der Blattfederverbindungen.
- - Zum Antrieb genügen zwei Hydraulikzylinder, d. h. es ist keine Hydraulik erforderlich, welche vier Zylinder synchronisieren muß.
- - Das Fundament muß keine doppelte Last durch ungünstige Hebel verhältnisse aufnehmen.
- - Die Federn haben nicht die Aufgabe, die Kokille zu balancieren und haben daher keinen Einfluß auf die Oszillationsfrequenz oder deren Verlauf. Das Feder/Masse-System besitzt keine ausgeprägte Eigenresonanz.
Weitere Vorteile sind entsprechend den Merkmalen der Unteransprüche
vorgesehen.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles. Es zeigen:
Fig. 1 ein Traggerüst für eine oszillierende Kokille, in
perspektivischer Ansicht;
Fig. 2 eine Kokille im Aufbau auf einem Traggerüst in per
spektivischer Ansicht.
Fig. 1 zeigt ein Traggerüst für eine oszillierende Kokille 10 (Fig.
2) mit zwei feststehenden vertikalen Trägern l, an denen jeweils
ein Tragrahmen 2 angeordnet ist, mit paarweise untereinander an
geordneten horizontalen Lenkern 3, die einerseits mit den Trägern
1 und andererseits mit den Tragrahmen 2 gelenkig verbunden sind.
Die Tragrahmen sind mit vertikalen Stützen 5 und mit Kragarmen 4
zur Aufnahme der Kokille 10 ausgebildet. Zwischen jedem Träger i
und der dazu im Abstand parallelen vertikalen Stütze 5 sind diese
verbindende horizontale Lenker 3 mit Scharnieren angeordnet.
Die Scharniere sind als Blattfederscharniere 20 ausgebildet. Diese
Blattfederscharniere sind, wie vorgängig bereits herausgestellt,
in ihren Gelenken wartungsfrei und verschleißfrei sowie äußerst
preiswert in der Herstellung der Blattfederverbindungen. Der Antrieb
kann für jeden der beiden Tragrahmen 2 durch einen Hydraulikzylinder
11 erfolgen, d. h. es ist keine Hydraulik mit aufwendigen Synchroni
sationseinrichtungen erforderlich. Das Fundament muß infolge äußerst
günstiger Hebelverhältnisse keine doppelte Last aufnehmen. Das
Feder/Masse-System besitzt darüber hinaus keine Eigenresonanz.
Infolgedessen ist vorgesehen, daß unterhalb jedes Kragarmes 4 nur
ein Antriebsorgan 11 den oszillierenden Antrieb des Tragrahmens 2
mit der Kokille 10 bewirkt.
Eine besonders exakte Führung bezüglich der Kokillenlage auch bei
vergleichsweise weichen Federn wird durch Einsatz eines starren
Zwischenstückes, des Balkens 12, im horizontalen Lenker 3 ermög
licht. Dieser Balken 12 ist an einem Ende über ein horizontales
Blattfederscharnier 20, 20' am Träger 1 und am gegenüberliegenden
Ende über ein gleichartiges Blattfederscharnier 20, 20' mit der
vertikalen Stütze 5 gelenkig verbunden.
Dabei ist jedes Blattfederscharnier 20, 20' um eine horizontale
Schwingachse x-x schwingbar ausgebildet und angeordnet.
Mit Vorteil soll der Querschnitt eines Blattfederscharniers 20, 20'
so ausgebildet sein, daß sein Flächenträgheitsmoment in Verformungs
richtung gering und in Führungsrichtung groß ist. Das heißt, die
Spannungen, die durch die Bewegung entstehen, sind kleiner als die
zulässigen Spannungen für eine Biegewechselbeanspruchung. In Füh
rungsrichtung darf die Verformung aufgrund der durch die Führungs
kräfte entstehenden Spannung jedoch nur sehr klein sein.
Eine besonders preiswerte Fertigung der Blattfederverbindungen
ergibt sich daraus, daß die freien Enden eines jeden Blattfeder
scharniers 20, 20' mittels durch Verschraubungen 13 herstellbarer
Klemmverbindungen in horizontalen Schlitzen 14, 14' eingespannt
gehalten sind.
Eine besonders günstige Anbringung für die Blattfederscharniere 20,
20' ergibt sich dadurch, daß sowohl am Träger 1 als auch an der ver
tikalen Stütze 5 gegeneinander gerichtet vorspringende Pratzen 15,
15' zum Anschrauben der Blattfederscharniere 20, 20' vorhanden sind.
Fig. 2 zeigt ein vollständiges Traggerüst für eine oszillierende
Kokille 10, wobei gleiche Elemente mit gleichen Bezugsziffern
versehen sind. Insbesondere aus der Fig. 2 ist die konstruktive
Unkompliziertheit und Zweckmäßigkeit des erfindungsgemäßen Traggerü
stes für eine oszillierende Kokille 10 für den Fachmann deutlich
erkennbar.
1
Vertikaler Träger
2
Tragrahmen
3
horizontaler Lenker
4
Kragarm
5
vertikale Stütze
10
Kokille
11
Antriebsorgan
12
Balken
13
Verschraubung
14
Schlitz
15
Pratze
20
Blattfederscharnier
Claims (7)
1. Traggerüst für eine oszillierende Kokille (10) mit feststehen
den vertikalen Trägern (1), an denen Tragrahmen (2) zur Auf
nahme der Kokille (10) angeordnet sind, mit paarweise unterein
ander angeordneten Lenkern (3), die einerseits mit den Trägern
(1) und andererseits mit dem Tragrahmen (2) gelenkig verbunden
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lenker (3) mit den Trägern (1) und den Tragrahmen (2)
mittels beweglicher Scharniere verbunden sind, wobei die
Scharniere als Blattfederscharniere (20) ausgebildet sind.
2. Traggerüst nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragrahmen (2) einen Kragarm (4) ausbildet und un
terhalb eines jeden Kragarmes (4) ein Antriebsorgan (11) für
den oszillierenden Antrieb des Tragrahmens (2) mit der Kokille
(10) angeordnet ist.
3. Traggerüst nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Lenker (3, 3') ein starres Zwischenstück, bspw. einen
starren Balken (12) aufweist, der an einem Ende über ein
horizontales Blattfederscharnier (20, 20') am Träger (1) und
am gegenüberliegenden Ende über ein weiteres Blattfederschar
nier (20, 20') mit dem Tragrahmen (2) gelenkig verbunden ist.
4. Traggerüst nach einem ober mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Blattfederscharnier (20, 20') um eine horizontale
Schwingachse (x-x) schwingbar ausgebildet und angeordnet ist.
5. Traggerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Blattfederscharnier (20, 20') aus einem viellagigen
Federpaket vergleichsweise dünner Einzel-Blattfedern besteht.
6. Traggerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Enden eines jeden Blattfederscharniers (20, 20')
mittels durch Verschraubungen (13) herstellbarer Klemmver
bindungen in horizontalen Schlitzen (14, 14') eingespannt
gehalten sind.
7. Traggerüst nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl am Träger (1), als auch am Tragrahmen (2) gegenein
ander gerichtet vorspringende Pratzen (15, 15') zum Anschrauben
der Blattfederscharniere (20, 20') angeordnet sind.
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