DE19753795A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von Gasen in einem Gasgemisch - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von Gasen in einem GasgemischInfo
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Description
Bekannt ist die Wirkung eines Magnetfeldes auf einen magnetischen Dipol: Er
wird zu den Bereichen dichterer Feldlinien hingezogen. Die Kraft auf den
magnetischen Dipol bestimmt sich zu:
K = ρ.µ0.dH/dr (1)
mit
ρ = magnetischer Moment des Dipols
µ0 = magnetische Feldkonstante
H = magnetische Feldstärke
r = Ausdehnung des Magnetfeldes.
ρ = magnetischer Moment des Dipols
µ0 = magnetische Feldkonstante
H = magnetische Feldstärke
r = Ausdehnung des Magnetfeldes.
Dabei ergibt sich der Wert des magnetischen Momentes zu:
ρ =
mit
k = Boltzmann-Konstante
T = absolute Temperatur
K = magnetische Suszeptibilität (Stoffeigenschaft)
n = Teilchenzahldichte
k = Boltzmann-Konstante
T = absolute Temperatur
K = magnetische Suszeptibilität (Stoffeigenschaft)
n = Teilchenzahldichte
Ferner ist es bekannt, die magnetischen Eigenschaften zur
Konzentrationsmessung zu verwenden.
Beispielsweise werden die paramagnetischen Eigenschaften des Sauerstoffs für
seine Konzentrationsmessung in Gasen, z. B. in Luft, genutzt. Die durch die
Ausrichtung und Beschleunigung in einem inhomogenen Magnetfeld bewirkten
Strömungen werden Hitzdrahtwiderständen oder mit an Federn aufgehängten
Hanteln gemessen und sind ein proportionales Maß für den Sauerstoffgehalt des
Meßgases. Diese Meßgeräte arbeiten mit Permanent-Magneten (Messen und
regeln in der Wärme- und Chemietechnik, Seite 73, Siemens, 5. Auflage, 1962.)
Bild 1 zeigt eine Magnetspule, die durch die kegelstumpfartige Anordnung der
Wicklungen ein sich nach rechts zum Nordpol verstärkendes Magnetfeld
(flächenbezogen) aufweist.
In den Meßgeräten wird der Sauerstoff in Richtung der größeren Feldliniendichte
gezogen. Stickstoff wird durch die permanent stattfindenden Stöße mitgerissen
und es kommt zu einer Strömung. Diese wird in der Meßtechnikliteratur als
"Magnetischer Wind" bezeichnet (Handbuch der Betriebstechnik, Kap. 3.10.2.2).
Da sich die für diesen Effekt bestimmende Größe, die spezifische magnetische
Suszeptibilität des Sauerstoffs, um 2 Potenzen von der des Stickstoffs
unterscheidet, ermöglichen diese Eigenschaften eine Trennung der beiden Gase.
Berechnet man die Werte für p und K für Sauerstoff (O₂) gemäß Formel (1) und
(2) und nimmt ein Magnetfeld von 106 A/m an mit einer Ausdehnung 1 cm, so
sieht man, daß ein ansonsten frei bewegliches Sauerstoffmolekül im
inhomogenen Magnetfeld im Gegensatz zu den Stickstoffmolekülen eine
Beschleunigung erfährt, die nahezu dem 104-fachen der Erdbeschleunigung
entspricht.
Ohne Berücksichtigung der intermolekularen Stöße könnte man für ansonsten frei
bewegliche Moleküle bereits eine deutliche Auftrennung zwischen O2 und N2
erreichen, indem man einen Luftstrom durch ein inhomogenes Magnetfeld führt.
Der O2-Anteil würde bei zuvor genannter Magnetfelddimensionierung bereits
soweit in das Magnetfeld hinein abgelenkt werden, daß er einfach aus dem
Luftstrom ausgekoppelt und abgeleitet werden kann.
Diesem Effekt und dem daraus resultierenden Trennergebnis wirken die
intermolekularen Stöße zwischen O2 und N2 entgegen, die dazu führen, daß die
bevorzugte Bewegungseinrichtung der O2-Moleküle relativ schnell auf den
N2-Anteil übertragen und damit neutralisiert wird. Denn die mittlere freie Weglänge
für N2 bei Normaldruck beträgt 0,06 µm. Es resultiert ein gerichteter Gasstrom
(magnetischer Wind), nicht aber ein makroskopischer Trenneffekt zwischen N2
und O2.
Um die durch die magnetische Wechselwirkung hervorgerufene bevorzugte
Bewegungsrichtung der O2-Moleküle für eine Trennung nutzen zu können, bedarf
es zusätzlicher Verfahrensschritte: Die Trennung zwischen O2 und N2 muß
innerhalb der Dimension der mittleren freien Weglänge fixiert werden, bevor die
bevorzugte Bewegungsrichtung der O2-Moleküle durch Stöße mit den
N2-Molekülen verschmiert wird. Diese Wirkung erzielen die als Störflächen
bezeichneten Einbauten in den das Magnetfeld durchströmende Gasvolumen.
Diese Störflächen können auf verschiedenen physikalischen Prinzipien beruhen
(selektive Membranen, Schüttungen, Kondensationsflächen, etc. Die Störflächen
bewirken, daß die bevorzugte magnetische Kraftwirkung auf die O2-Moleküle auch
in einer makroskopisch bevorzugten Bewegung des O2-Anteils in Richtung
dichterer Feldlinien resultiert.
Im Bild 2 ist ein konischer Magnet dargestellt, der mit einer Füllung versehen ist,
die sich als eine Art von Störflächen der Strömung in den Weg stellt. An diesen
Flächen kommt es zu einer Wechselwirkung, in deren Folge der Sauerstoff einen
größeren mittleren Kraftvektor in Richtung Nordpol und dichterer Feldlinien hat
als der Stickstoff.
Da der angereicherte Sauerstoffstrom außerdem einen höheren (auf das Volumen
bezogenen) Paramagnetismus hat als das Eintrittsgas, verstärkt sich der
Trenneffekt im Bereich der dichter werdenden Feldlinien. Mit einer derartigen
Anordnung können sehr hohe Reinheiten erreicht werden.
Dem angereicherten Stickstoffstrom wird quer oder entgegengesetzt zur
Sauerstoffbewegung eine Möglichkeit gegeben, das System zu verlassen.
Vorteilhaft wird eine poröse Wand unter den Spulenentwicklungen angeordnet.
Da zur Gastrennung nur die Strömungswiderstände an den Störflächen
überwunden werden müssen, ist der energetische Aufwand relativ gering.
Für technische Anwendungen wird der angereicherte oder hochreine Sauerstoff
auf das erforderliche Druckniveau angehoben.
Claims (13)
1. Verfahren zur Trennung von einem Gas in einem Gasgemisch,
bei dem ein Gas aus einem Gasgemisch getrennt wird unter Ausnutzung von
unterschiedlichen magnetischen Suszeptibilitäten des Gases und des
Restgasgemisches mit Hilfe eines inhomogenen Magnetfeldes mit einer oder
mehreren Störfläche(n).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem das Gasgemisch durch ein inhomogenen Magnetfeld mit einer oder
mehreren Störfläche(n) geführt wird, wodurch das Gas eine andere
Bewegungsrichtung aufweist als das Restgasgemisch und so vom
Restgasgemisch getrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem das Gas paramagnetisch ist und das Restgasgemisch
diamagnetisch ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem Gasgemisch Luft ist und das paramagnetische Gas Sauerstoff ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem die Störfläche(n) eine Grenzfläche der Gase, eine Membran
und/oder eine Schüttung ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem die Störfläche(n) durch ein oder mehrere Überlagerungen mit einem
technischen Trennverfahren erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
bei dem das/die technische(n) Trennverfahren eine Rektifikation, eine
Druckwechseladsorption (PSA), eine Vakuumdruckwechseladsorption
(VPSA), ein Membranverfahren und/oder ein Diffusionsverfahren ist.
8. Vorrichtung zur Trennung von einem Gas in einem Gasgemisch,
bei der ein Gas einer Trennvorrichtung zugeführt wird, der Mittel zugeordnet
sind, wodurch ein inhomogenes Magnetfeldes mit einer oder mehreren
Störflächen erzeugt wird und wodurch das Gas aus einem Gasgemisch
aufgrund eines Unterschieds in den magnetischen Suszeptibilitäten des
Gases und des Gasgemisches getrennt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
bei der das Magnetfeld durch ein oder mehrere Permantmagneten oder
Elektromagneten erzeugt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
bei der das Magnetfeld durch einen supraleitenden Magneten erzeugt wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
bei der mindestens zwei Magneten in einem Winkel zueinander so
angeordnet sind, um einen trichterförmigen Verlauf der magnetischen
Feldlinien zu bilden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
bei der die trichterförmig verlaufenden Feldlinien einen eingeschlossenen
Winkel von 10° bis 80° bilden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
bei das Gas oder Gasgemisch dem(n) Magnet(en) zugeführt und/oder durch
dem(n) Magnet(en) hindurchgeführt wird in einer Leitung mit einer für das
Gas oder Gasgemisch durchlässigen Wandung.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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- 1998-11-21 WO PCT/EP1998/007502 patent/WO1999029397A1/de active Application Filing
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