DE19750206A1 - Spanlos geformter Schlepphebel - Google Patents
Spanlos geformter SchlepphebelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen spanlos geformten Schlepphebel für einen Ventil
trieb einer Brennkraftmaschine mit zwei Seitenwänden, die in einem ersten
Endbereich durch eine erste untere Wand U-förmig nach oben offen verbunden
sind, wobei die erste untere Wand eine nach unten offene kalottenförmige
Ausnehmung zur Aufnahme eines Abstützelements aufweist und die Seiten
wände in einem zweiten Endbereich durch eine zweite untere Wand U-förmig
nach oben offen verbunden sind, wobei die zweite untere Wand eine Anlageflä
che für einen Ventilschaft eines Gaswechselventils bildet und wobei die An
lagefläche mit voneinander beabstandeten seitlichen Führungen versehen ist.
Ein derart gattungsgemäßer Schlepphebel mit seitlichen Führungen ist aus der
US 50 16 582 vorbekannt. Diese Führungen liegen am Ventilschaft eines
Gaswechselventils an und sorgen dafür, daß der Schlepphebel seitlich geführt
ist, d. h. nicht vom Ventilschaft rutschen kann. Die seitlichen Führungen wer
den durch eine Doppelung der Seitenwände gebildet, d. h. diese gehen an
ihrem unteren Ende in parallel nach oben verlaufende Innenseitenwände über,
die wiederum durch eine untere Wand verbunden sind. Auf diese Weise ist im
Schlepphebel für den Ventilschaft ein nach unten offener Freiraum gebildet, der
einerseits von den beiden Innenseitenwänden und andererseits von der unteren
Wand begrenzt ist.
Nachteilig dabei ist, daß zum einen eine solche seitliche Führung einen auf
wendigen Umformvorgang erfordert und zum anderen durch die Doppelung der
Seitenwände der Schlepphebel eine große Masse aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schlepphebel zu entwickeln, dessen
seitliche Führungen sich wesentlich einfacher fertigen lassen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von
Anspruch 1 dadurch gelöst, daß im Bereich der Anlagefläche des Ventilschaftes
und/oder im Bereich der kalottenförmigen Ausnehmung die Seitenwände mit
einer Anstanzung versehenen sind, die um annähernd 180° in Richtung des
Ventilschaftes und/oder in Richtung des Abstützelements umgebogen sind, so
daß Haltelaschen für die seitliche Führung des Schlepphebels am Ventilschaft
und/oder am Abstützelement gebildet sind.
Der Vorteil dieser Lösung liegt zum einen darin, daß die der seitlichen Führung
dienenden Haltelaschen ohne im Vergleich zum Stand der Technik nennens
werten Mehraufwand durch einen einfachen Stanz- und Biegevorgang innerhalb
des Gesamtherstellungsverfahrens des Schlepphebels gefertigt werden können
und zum anderen die Masse des Hebels verringert werden kann, da die Haltela
schen ursprünglich Bestandteil der Seitenwände waren und nicht durch zusätzli
ches Material angeformt werden müssen. Es ist weiter von Vorteil, daß die
Haltelaschen sowohl im Endbereich des Ventilschaftes als auch im Endbereich
des Abstützelementes angeordnet sein können. Während die Anordnung im
Endbereich des Ventilschaftes hauptsächlich zur seitlichen Führung des Schlepp
hebels auf dem Ventilschaft gedacht ist, sind sie im Endbereich auf der Seite der
kalottenförmigen Ausnehmung als seitliche Montagesicherungen zu verstehen,
die ein seitliches Abkippen des Hebels beim Auflegen vor der Nockenwellen
montage vermeiden, welches durch den deutlich über den Auflagepunkten
liegenden Gesamtschwerpunkt des Hebels sonst möglich wäre.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
2 bis 9 zu entnehmen.
So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, daß die obere Begrenzung der Anstanzung
unterhalb der oberen Kante der Seitenwände verläuft. Darunter ist zu verstehen,
daß die Seitenwand, aus der letztendlich die Haltelasche ausgestanzt ist, nicht
komplett durchtrennt ist. Dadurch ist sichergestellt, daß im oberen Teil der
Seitenwand ein Restquerschnitt verbleibt, so daß im Bereich der Druckzone des
Schlepphebels eine genügende Steifigkeit erhalten bleibt.
Aus Anspruch 3 geht hervor, daß der Verlauf der Oberkante der Seitenwände
im Bereich der Anstanzung deren Profil angepaßt ist. Das bedeutet, daß die
Seitenwände dem Profil der Anstanzung folgen, d. h. ist beispielsweise die
Anstanzung bogenförmig ausgebildet, so wird auch die Seitenwand einen
bogenförmigen Verlauf nehmen. Dadurch ist sichergestellt, daß der Restquer
schnitt der Seitenwand verstärkt ist, was wiederum zur Stabilität des Hebels
beiträgt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 4 soll der durch
die Anstanzung gebildete Restquerschnitt der Seitenwand in die durch die
umgebogene Haltelasche gebildete Tasche verlagert sein. Dabei wird durch
einen einfachen Formgebungsvorgang, z. B. Pressen dieser Restquerschnitt in
Richtung Ventilschaft bzw. in Richtung Abstützelement verschoben, so daß
einerseits der für eine Versteifung günstige große Querschnitt annähernd erhal
ten bleibt und andererseits Freigängigkeitsprobleme mit dem Nockenhüllkreis
insbesondere bei miniaturisierten Hebeln vermieden sind.
Nach einem weiteren zusätzlichen Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 5
sollen die Haltelaschen rechteckig, trapezförmig oder halbkreisförmig ausgebil
det sein. Alle Ausführungsvarianten stehen gleichberechtigt nebeneinander und
richten sich lediglich nach den vorhandenen Werkzeugen bzw. nach der für
den Anwendungsfall günstigsten Form. Bei der Auswahl der Form der Haltela
schen gilt es auch zu berücksichtigen, daß über den verbleibenden Restquer
schnitt eine möglichst günstige Spannungsverteilung erreicht werden soll.
Aus Anspruch 6 geht hervor, daß die Haltelaschen nachgeprägt sind. Darunter
ist durch einen nachträglichen Formgebungsvorgang eine Veränderung des
Querschnittes zu verstehen, so daß beispielsweise durch Abstrecken eine
größere Fläche der Haltelasche erzielt werden kann.
Bei speziellen Anwendungsfällen kann es nach den Ansprüchen 7 und 8 zweck
mäßig sein, wenn die Haltelaschen parallel zu den Seitenwänden oder unter
einem bestimmten Winkel zu diesen verlaufend umgebogen sind oder wenn die
Haltelaschen parallel zu den Seitenwänden verlaufend nach innen versetzt
angeordnet sind.
Schließlich ist nach Anspruch 9 vorgesehen, daß die Oberkante der Seiten
wände im Bereich vor und hinter den Haltelaschen rechtwinkelig nach innen
umgebogen ist. Durch diese Abwinkelung nach innen wird der Steifigkeitsver
lust durch das Ausstanzen der Haltelaschen eliminiert.
Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schlepphebels teilweise
geschnitten,
Fig. 2 und 3 einen Schnitt durch einen Schlepphebel entlang der
Linie A-A in Fig. 1 und
Fig. 4 einen Ausschnitt aus einer Seitenansicht eines Schlepp
hebels, teilweise geschnitten.
Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Schlepphebel ist durch einen spanlosen
Formgebungsvorgang aus einem Blechteil hergestellt und umfaßt die beiden
Endbereiche 1 und 2 sowie einen Mittelbereich 3. Der Endbereich 1 weist eine
erste untere Wand 4 auf, von der sich über die gesamte Längsausdehnung des
Schlepphebels zwei Seitenwände 5 und 6 U-förmig nach oben erstrecken. Die
untere Wand 4 besitzt eine nach unten offen ausgebildete kalottenförmige
Ausnehmung 7, die auf einem nicht dargestellten Abstützelement aufliegt. Im
Mittelbereich 3 sind die Seitenwände 5 und 6 mit zwei axial fluchtenden
Bohrungen versehen, in denen auf einem Bolzen 8 über einen Wälzkörper
kranz 9 eine von einem Nocken beaufschlagte Nockenrolle 10 drehbar gelagert.
Im Endbereich 2 sind die Seitenwände 5 und 6 durch eine zweite untere
Wand 11 ebenfalls nach oben offen U-förmig verbunden. In diesem Bereich 2
ist ein Gaswechselventil 12 angeordnet, das mit seinem Schaft an der unteren
Wand 11 anliegt und bei einer durch den Nocken ausgelösten Schwenkbewe
gung des Schlepphebels öffnet.
Wie aus den genannten Figuren weiter ersichtlich, sind die Seitenwände 5
und 6 in den Endbereichen 1 und 2, d. h. im Bereich des Abstützelementes und
im Bereich des Gaswechselventils 12 mit Haltelaschen 13 versehen, die eine
seitliche Führung des Schlepphebels auf dem Gaswechselventil 12 bzw. auf
dem Abstützelement ermöglichen. Für die Entstehung der Haltelaschen 1 3 sorgt
eine Anstanzung 14 im Bereich der Seitenwände 5 und 6. Darunter ist eine
Materialdurchtrennung zu verstehen, bei der jedoch an einer Stelle ein Material
zusammenhang mit den Seitenwänden 5 und 6 erhalten bleibt. Durch Umbie
gen dieses aus den Seitenwänden 5 und 6 freigestanzten Materials um 180° in
Richtung Abstützelement bzw. in Richtung Gaswechselventil 12 entstehen
neben den Haltelaschen 13 auch Taschen 15 in den Seitenwänden 5 und 6.
Den Fig. 2 und 3 ist zu entnehmen, daß die Haltelaschen 13 parallel zu den
Seitenwänden 5 und 6 verlaufend nach innen versetzt angeordnet sind. Die
Haltelaschen 13 können dabei verschiedene Formen annehmen, beispielsweise
wie aus Fig. 1 und 4 ersichtlich, als Trapez ausgebildet sein. Die Fig. 4 zeigt
weiter, daß die Haltelaschen 13 auch einer Nachprägung unterworfen werden
können, d. h. in ihrer Form veränderbar sind. Letztgenannte Figur läßt erken
nen, daß die Haltelasche 13 ursprünglich nach der Durchtrennung halbrund
ausgebildet war und durch eine Nachprägung in die trapezartige Form überführt
wurde. Den Fig. 1 und 4 ist weiter entnehmbar, daß die obere Begrenzung
der Anstanzung 14 unterhalb der Oberkante der Seitenwände 5 und 6 verläuft,
d. h. die Seitenwände 5 und 6 sind nach oben nicht vollkommen durchtrennt.
Auf diese Weise wird die Stabilität des Hebels gewährleistet. Die letztgenannten
Figuren zeigen auch, daß der Verlauf der Oberkante der Seitenwände 5 und 6
im Bereich der Anstanzung 14 deren Profil angepaßt ist, d. h., bei Fig. 1
verläuft die Anstanzung 14 im oberen Bereich in etwa parallel zur Seitenwand
5, d. h. gerade, während nach Fig. 4 sowohl die Anstanzung 14 als auch die
Seitenwand 5 im oberen Bereich halbkreisförmig ausgebildet sind. Aus Fig. 4
ist auch deutlich erkennbar, daß es möglich ist, den durch die Anstanzung 14
gebildeten Restquerschnitt 16 durch einen Formgebungsvorgang in die Tasche
15 zu verlagern. Schließlich ist der Fig. 3 entnehmbar, daß aus Gründen einer
verbesserten Stabilität die Seitenwände 5 und 6 im Bereich vor und hinter den
Haltelaschen 13 rechtwinkelig nach innen umgebogen sind.
1
Endbereich
2
Endbereich
3
Mittelbereich
4
untere Wand
5
Seitenwand
6
Seitenwand
7
kalottenförmige Ausnehmung
8
Bolzen
9
Wälzkörperkranz
10
Nockenrolle
11
untere Wand
12
Gaswechselventil
13
Haltelasche
14
Anstanzung
15
Tasche
16
Restquerschnitt
Claims (9)
1. Spanlos geformter Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschi
ne mit zwei Seitenwänden (5, 6), die in einem ersten Endbereich (1) durch eine
erste untere Wand (4) U-förmig nach oben offen verbunden sind, wobei die
erste untere Wand (4) eine nach unten offene kalottenförmige Ausnehmung (7)
zur Aufnahme eines Abstützelements aufweist und die Seitenwände (5, 6) in
einem zweiten Endbereich (2) durch eine zweite untere Wand (11) U-förmig
nach oben offen verbunden sind, wobei die zweite untere Wand (11) eine
Anlagefläche für einen Ventilschaft eines Gaswechselventils (12) bildet, und
wobei die Anlagefläche mit voneinander beabstandeten seitlichen Führungen
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Anlagefläche des
Ventilschafts (12) und/oder im Bereich der kalottenförmigen Ausnehmung (7)
die Seitenwände (5, 6) mit einer Anstanzung (14) versehen sind, die um annä
hernd 180° in Richtung des Ventilschafts (12) und/oder in Richtung des Abstüt
zelements umgebogen sind, so daß Haltelaschen (13) für die seitliche Führung
des Schlepphebels am Ventilschaft (12) und/oder am Abstützelement gebildet
sind.
2. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Begrenzung der Anstanzung (14) unterhalb der oberen Kante der Seitenwände
(5, 6) verläuft.
3. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf
der Oberkante der Seitenwände (5, 6) im Bereich der Anstanzung (14) deren
Profil angepaßt ist.
4. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die
Anstanzung (14) gebildete Restquerschnitt (16) der Seitenwände (5, 6) in die
durch die umgebogene Haltelasche (13) gebildete Tasche (15) verlagert ist.
5. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltela
schen (13) rechteckig, trapezförmig oder halbkreisförmig ausgebildet sind.
6. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltela
schen (13) nachgeprägt sind.
7. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltela
schen (13) parallel zu den Seitenwänden (5, 6) oder unter einem bestimmten
Winkel zu diesen verlaufend umgebogen sind.
8. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltela
schen (13) parallel zu den Seitenwänden (5, 6) verlaufend nach innen versetzt
angeordnet sind.
9. Schlepphebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante
der Seitenwände (5, 6) im Bereich vor und hinter den Haltelaschen (13) recht
winkelig nach innen umgebogen ist.
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