DE19749170C5

DE19749170C5 - Messerhalter mit einem in einem Messerspalt angeordneten Messer und Scherwalze in die solch ein Messerhalter eingesetzt ist

Info

Publication number: DE19749170C5
Application number: DE1997149170
Authority: DE
Inventors: Jürgen Merz; Horst Grafe
Original assignee: SMS Siemag AG
Current assignee: SMS Group GmbH
Priority date: 1997-11-07
Filing date: 1997-11-07
Publication date: 2010-02-11
Anticipated expiration: 2017-11-08
Also published as: DE19749170A1; DE19749170B4

Abstract

Messerhalter mit einem in einem Messerspalt angeordneten Messer (4) mit einer Schneidkante (11) zum Schneiden eines Metallbandes (6) entlang einer Schnittkante mit gekrümmtem Schnittkantenverlauf,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Messerspalt einen entsprechend dem Schnittkantenverlauf gekrümmten Messerspaltverlauf aufweist,
das Messer (4) elastisch verformt im Messerspalt angeordnet ist,
das Messer (4) als gerades, durch Einsetzen in den Messerspalt gekrümmtes Messer (4), ausgebildet ist,
und der Messerhalter als in eine Blockaufnahme (2) einer Scherwalze (1) einsetzbarer aus zwei Formstücken (8, 9) bestehender Halteblock (3) ausgebildet ist.

Description

Messerhalter mit einem in einem Messerspalt angeordneten Messer und Scherwalze in die solch ein Messerhalter eingesetzt ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Messerhalter mit einem in einem Messerspalt angeordneten Messer mit einer Schneidkante zum Schneiden eines Metallbandes entlang einer Schnittkante mit gekrümmtem Schnittkantenverlauf. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Scherwalze mit einer Blockaufnahme, in die solch ein Messerhalter eingesetzt ist.
Beim Schneiden von Metallbändern werden die Messer üblicherweise gerade geschnitten und in entsprechenden Aufnahmen von Scherwalzen eingesetzt. Die Scherwalzen dienen im Stand der Technik also als Messerhalter. Die Messeraufnahmen verlaufen im Stand der Technik üblicherweise parallel zur Scherwalzenachse. Das zu schneidende Band wird mittels des Messers somit bei dieser Art von Messern in einem plötzlichen Schnitt auf seiner ganzen Breite gleichzeitig geschnitten. Hierdurch treten hohe Belastungen in den Scherwalzenlagern auf. Auch sind große Antriebe nötig, um die erforderlichen hohen Schnittkräfte aufbringen zu können. Ferner verursacht diese Methode des Bandschneidens hohen Verschleiß bei den Messern.
Es ist weiterhin bereits bekannt, Bänder in einem abwälzenden oder Rollschnitt zu schneiden. Hierdurch können die auftretenden Stoßbelastungen und Kräfte deutlich reduziert werden. Es sind hierbei zwei Arten des abwälzenden Schneidens von Metallbändern bekannt, nämlich der schräge Schnitt und der Bogenschnitt.
Beim schrägen Schnitt wird das Messer unter einem Winkel schräg in die Scherwalze eingebaut. Dadurch schneidet das Messer das Band zunächst an einer Bandaußenkante an. Der Schnitt läuft dann mit einem geraden Schnittkantenverlauf rollend zur anderen Bandkante. Wenn das Band jedoch unter Zug steht, kann es durch diese Art des Rollschnittes aufgrund des unsymmetrischen Schneidens des Bandes in nachgeschalteten Einheiten Probleme geben.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der US 4 630 514 bekannt.
Es ist ferner auch bekannt, Bänder bogenförmig und symmetrisch zu schneiden, um Verbesserungen in nachgeschalteten Einheiten zu erreichen. Beim Bogenschnitt wird das Band entweder in der Bandmitte oder an den beiden Bandaußenkanten an geschnitten. Der Schnitt verläuft dann zu beiden Bandaußenkanten bzw. zur Bandmitte. Ein Verlaufen des Bandes aus der Bandmitte wird vermieden.
Beim Schneiden von Metallbändern wirken stets zwei Messer zusammen, welche auf unterschiedlichen Seiten des zu schneidenden Bandes angeordnet sind. Die Messer müssen dabei – insbesondere bei dünnen Bändern – auf Bruchteile von Millimetern genau relativ zueinander justiert sein. Die Verwendung gebogener Messer erfordert somit eine hohe Genauigkeit beim Schleifen der Messer und auch beim Einbau der Messer. Daher erfordert der Einsatz gebogener Messer hochqualifiziertes geschultes Personal und sehr exaktes Arbeiten, sowohl beim Schleifen als auch beim Einbau der Messer.
Aus der DE 30 30 744 A1 ist eine Anlage zum Wechseln der Messersätze an rotierenden Trommelscheren für Walzband bekannt, bei welchen die Messerblöcke in Ausnehmungen am Umfang der Messertrommeln zwischen Futterleisten und Spannkeilen sitzen.
Aus der JP 080 718 40 A ist ein Messer zum Schneiden eines Metallbandes bekannt, das bogenförmig geschliffen ist.
In der Schrift US 2,399,529 ist eine Schneidemaschine zum Schneiden von nichtmetallischen oder dünnen metallischem Materialien beschrieben, bei der die Messer einer Scherwalze gegen ein auf einem Stator angebrachtes Messer arbeiten und bei der durch Befestigung eines rechteckig ausgebildete Statormessers auf einem gekrümmten Statormesserträger die Krümmung auf das Messer übertragen wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Messerhalter mit einem Messer und eine Scherwalze, in die solch ein Messerhalter eingesetzt ist, zur Verfügung zu stellen, mittels dessen auf einfache und kostengünstige Weise der gewünschte bogenförmige Verlauf der Schneidkanten der Messer und die Justierung der Schneidkanten der Messer relativ zueinander gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird durch einen Messerhalter mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Hierdurch wird es nämlich möglich, ein gerades Messer zu verwenden, welches sich beim Einsetzen in den gekrümmten Messerspalt zwangsläufig diesem anpasst.
Das Messer kann dabei bei Einsetzen in den Messerspalt plastisch verformt werden. Vorzugsweise wird das Messer jedoch nur elastisch verformt, so dass es nach dem Widerausbau aus dem Messerspalt erneut gerade ist. In diesem Fall kann nämlich dann ein gerades Nachschleifen der Schneidkante erfolgen und das Messer sodann erneut in den Messerspalt eingesetzt werden.
Des Weiteren wird die Aufgabe in wartungsfreundlicher und bedienfreundlicher Weise dadurch gelöst, dass der Messerhalter als aus zwei Formstücken bestehender Halteblock ausgebildet ist, der in die Scherwalze einsetzbar ist.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren. Dabei zeigt
1 eine Scherwalze mit eingesetztem Messerhalter und Messer im Schnitt,
2 den Messerhalter mit Messer von oben und
3 den Messerhalter mit Messer von der Seite.
Gemäß 1 weist eine Scherwalze 1 eine Blockaufnahme 2 auf. In die Blockaufnahme 2 ist ein als Halteblock ausgebildeter Messerhalter 3 mit einem Messer 4 eingesetzt. In 1 sind dabei der besseren Übersichtlichkeit halber der Messerhalter 3 und das Messer als Einheit dargestellt.
Die Scherwalze 1 wirkt mit einer weiteren, nur ansatzweise dargestellten weiteren Scherwalze 5 zusammen, um ein zwischen den Scherwalzen 1, 5 durchlaufendes Metallband 6 zu schneiden.
Der Messerhalter 3 wird mittels des federbelasteten Spannkeils 7 in der Blockaufnahme 2 gehalten und fixiert.
Gemäß den 2 und 3 besteht der Messerhalter 3 aus zwei Formstücken 8, 9, deren einander zugewandte Seiten einen Messerspalt mit bogenförmig gekrümmtem Messerspaltverlauf bilden. In diesen Messerspalt ist das Messer 4 eigesetzt bzw. in ihm angeordnet. Die Einheit von Formstücken 8, 9 und Messer 4 ist dabei mittels Schrauben 10 fest miteinander verschraubt, wie insbesondere aus 2 ersichtlich ist. Die gestrichelte Linie in 3 deutet ebenfalls die Lage der Schrauben 10 an.
Das Messer 4 ist ein gerades Messer mit einer ebenfalls ursprünglich geraden Schneidkante 11, welches sich beim Verschrauben der Formstücke 8, 9 und des Messers 4 jedoch durch elastisches Biegen der Form des Messerspalts anpaßt. Die Schneidkante 11 des Messers 4 nimmt dadurch ebenfalls einen bogenförmig gekrümmten Schneidkantenverlauf an. Die Schnittkante, entlang derer das Band 6 geschnitten wird, ist also somit ebenfalls bogenförmig gekrümmt.
Der größte Vorteil des erfindungsgemäßen Messerhalters 3 besteht darin, daß sowohl beim erstmaligen Schleifen des Messers 4 als auch bei einem eventuellen Nachschleifen des Messers 4 das Messer 4, also das eigentliche Verschleißteil, nicht bogenförmig geschliffen werden muß, sondern gerade geschliffen werden kann. Dieses gerade Schleifen ist technisch einfach und auf kostengünstige Weise durchführbar. Lediglich die Formstücke 8, 9 müssen exakt bogenförmig geschliffen sein. Die Kernidee der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, nicht das Messer 4 selbst bogenförmig zu erzeugen bzw. zu schleifen, sondern ein gerades Messer 4 durch einen entsprechend geformten Messerhalter 3 zu einem gebogenen Messer 4 zu biegen.

1: Scherwalze
2: Bockaufnahme
3: Messerhalter
4: Messer
5: weitere Scherwalze
6: Band
7: Spannkeil
8, 9: Formstücke
10: Schrauben
11: Schneidkante

Claims

Messerhalter mit einem in einem Messerspalt angeordneten Messer (4) mit einer Schneidkante (11) zum Schneiden eines Metallbandes (6) entlang einer Schnittkante mit gekrümmtem Schnittkantenverlauf, dadurch gekennzeichnet, dass der Messerspalt einen entsprechend dem Schnittkantenverlauf gekrümmten Messerspaltverlauf aufweist, das Messer (4) elastisch verformt im Messerspalt angeordnet ist, das Messer (4) als gerades, durch Einsetzen in den Messerspalt gekrümmtes Messer (4), ausgebildet ist, und der Messerhalter als in eine Blockaufnahme (2) einer Scherwalze (1) einsetzbarer aus zwei Formstücken (8, 9) bestehender Halteblock (3) ausgebildet ist.