-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchtrennen einer Etikettbinde,
die einen Behälter, insbesondere
eine Mehrwegflasche aus Kunststoff, umgibt, mit einer Schneideinrichtung,
die einen relativ zu dem Behälter
in dessen Längsrichtung
bewegbarer Halter und ein an dem Halter befestigtes Messer aufweist,
das um eine quer zur Schnittrichtung angeordnete Achse schwenkbar
gelagert und mittels einer an dem Halter abgestützten Feder an den Behälter andrückbar ist.
-
Aus
Kunststoff, beispielsweise aus PET, hergestellte Mehrwegflaschen
werden im allgemeinen mit Etikettbinden versehen, die einen Abschnitt
der Flaschen wie eine Hülse
vollständig
umgreifen. Bei der Vorbereitung der Flaschen zum erneuten Befüllen müssen die
Etikettbinden entfernt werden. Hierzu ist aus
DE 296 06 574 U1 eine Vorrichtung
der angegebenen Art bekannt, die mit Hilfe eines Messers die Etikettbinde
durchtrennt. Die Vorrichtung führt
das Messer mit einer gerundeten Eingriffsspitze in Längsrichtung
an der Flaschenwand entlang, wobei es in den Spalt in der Flaschenwand
und der Etikettbinde eindringt und mit seiner der Eingriffsspitze
nachfolgenden Schneide die Etikett binde längs einer Mantellinie durchtrennt.
Die durchtrennte Etikettbinde, die nicht festgeklebt ist, kann dann
von der Mehrwegflasche entfernt werden.
-
Bei
einer weiteren aus
DE
297 15 954 U1 bekannten Vorrichtung zum Aufschneiden von
Etiketten an Flaschen ist das mit mehreren Schneiden versehene Messer
in mehreren unterschiedlichen Stellungen in eine Halterung einsetzbar,
wobei in jeder Stellung jeweils eine andere Schneide ihre Arbeitsposition
einnimmt. Zur Halterung weist das Messer eine auf der Symmetrieachse
der Schneiden liegende Bohrung zur Aufnahme eines Schraubbolzens
auf, auf dem das Messer gelagert und entgegen der Kraft einer Druckfeder
verschwenkbar ist. Die bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß das Auswechseln des
Messers schwierig und zeitaufwendig ist, da der Schraubenbolzen
gelöst
und aus der Bohrung des Messers herausgezogen werden muß, während das Messer
durch die gespannte Druckfeder belastet ist. Zur Lagerung und Abstützung des
Messers ist eine vergleichsweise große Messerlänge und damit ein entsprechend
großer
Materialaufwand erforderlich. Weiterhin weist die bekannte Vorrichtung
keine Einrichtungen zum Einstellen der Arbeitsposition des Messers
auf.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Messer
der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch niedrige
Betriebskosten und geringen Wartungsaufwand auszeichnen.
-
Diese
Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 10 angegebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist das Messer in einem Köcher
angeordnet, so daß es leicht
ein- und ausgebaut werden kann. Die Schwenklagerung und die federnde Abstützung befinden
sich an dem Köcher
und müssen
daher beim Auswechseln des Messers nicht gelöst oder in ihrer Einstellung
verändert
werden. Die Aufnahme des Messers in dem Köcher hat weiterhin den Vorteil,
daß das Messer
an beiden Enden mit Schneiden versehen sein kann. Bei Verschleiß der Schneide
oder Schneiden an einem Ende des Messers kann daher durch einfaches
Umdrehen des Messers mit der Schneide oder den Schneiden am entgegengesetzten
Messerende weitergearbeitet werden. Der hochwertige Werkstoff, aus
dem das Messer zur Erzielung langer Standzeiten vorzugsweise besteht,
kann hierdurch besonders effektiv genutzt werden. Vorzugsweise ist das
Messer hierbei in Bezug auf eine Quermittelachse und/oder eine Längsmittelachse
symmetrisch ausgebildet, so daß beim
Umsetzen des Messers alle Einstellpositionen erhalten bleiben.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
weiterhin eine einfache und genaue Einstellung der für das Heranfahren
an die Flasche geeigneten Position des Messers in der Ruhelage mit
Hilfe der zwischen Halter und Köcher
wirksamen Einstellschraube. Durch diese Einstellmöglichkeit
kann die Position des Messers optimal an den jeweiligen Bedarf angepaßt werden.
Weiterhin bleibt eine einmal vorgenommene Einstellung auch bei einem
Wechsel des Messers erhalten, da die einzelnen Messer immer genau
baugleich ausgeführt
werden.
-
Besonders
vorteilhaft ist weiterhin, wenn der Halter an einem relativ zu dem
Behälter
bewegbaren Träger
in einer definierten Position derart lösbar befestigt ist, daß der Halter
nach jedem Lösen
und erneuten Befestigen wiederholgenau in die definierte Position
am Träger
gelangt. Diese Gestaltung ermöglicht
es, die Einheit aus Halter, Köcher
und Messer außerhalb
der Maschine, beispielsweise mit Hilfe einer Lehre, genau auf die
gewünschte
Ruhelage einzustellen. Wird die eingestellte Vorrichtung anschließend in
die Maschine eingesetzt, so ist eine Einstellung an der Maschine
nicht mehr erforderlich. Die Einstellung der Vorrichtung außerhalb
der Maschine ist einfacher und genauer durchführbar und hat weiterhin den
Vorteil, daß während des
Betriebs der Maschine für
den späteren
Einbau oder Austausch vorgesehene Vorrichtungen eingestellt werden
können, so
daß im
Falle einer Störung
ein schneller Austausch möglich
ist.
-
Erfindungsgemäß ist das
Messer in dem Köcher
mittels einer Schraube festspannbar. Zur genauen Positionierung
und formschlüssigen
Abstützung des
Messers kann dieses nach einer vorteilhaften Weiterbildung eine
Vertiefung nach Art einer Rille oder Kerbe haben, in die die Schraube
in der Spannstellung spielfrei eingreift. Das Messer besteht vorzugsweise
aus einem quaderförmigen
Stab, und die Öffnung
im Köcher
zur Aufnahme des Messers hat vorzugsweise einen dem Querschnitt
des Stabes entsprechenden rechteckigen Querschnitt. Zur genauen
Positionierung des Messers in der für das Heranfahren an die Flasche
geeigneten Ruhelage ist an dem Köcher
eine Einstellschraube vorgesehen, durch die der Köcher entgegen
der Kraft der Feder an dem Halter abgestützt ist.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von
zwei Ausführungsbeispielen,
die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
-
1 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
im Schnitt und
-
2 eine
andere Ausführungsform
eines Messers für
die Vorrichtung gemäß 1.
-
Die
in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung 1 ist dazu bestimmt,
die auf einem Behälter 2, beispielsweise
einer Mehrwegflasche aus PET, angeordnete Etikettbinde 3 entlang
einer Mantellinie zu durchtrennen, damit sie von dem Behälter 2 entfernt werden
kann. Die Vorrichtung weist einen in Richtung des Pfeils 4 relativ
zum Behälter 2 bewegbaren
Träger 5 (Schlitten)
auf, der einen Halter 6 trägt. Der Halter 6 hat
im wesentlichen die Form eines U-Profils mit einer Bodenplatte 7 und
seitlichen parallelen Schenkelplatten 8, zwischen denen
ein Köcher 9 angeordnet
ist. Der Halter 6 ist mittels Schrauben an dem Schlitten 5 lösbar befestigt.
Die Befestigung des Halters 6 ist so ausgebildet, daß der Halter 6 nach
jedem Lösen
wieder positionsgenau mit dem Schlitten 5 verbunden werden
kann, ohne daß besondere
Einstellmaßnahmen
erforderlich sind. Die lösbare
Befestigung des Halters 6 kann beispielsweise Paßschrauben,
Paßstifte
oder andere Positioniermittel aufweisen, durch die die Einbaulage
des Halters an dem Schlitten 5 genau definiert ist.
-
Der
Köcher 9 ist
auf einer zu den Schenkelplatten 8 senkrechten Achse 10 schwenkbar
gelagert, die in Bohrungen in den Schenkelplatten 8 gehalten
ist. Der Köcher 9 hat
eine langgestreckte Öffnung 11,
in der ein Messer 12 zum Durchtrennen der Etikettbinde 3 angeordnet
ist. Die Öffnung 11 und
das Messer 12 haben jeweils einen rechteckigen Querschnitt
von annähernd
gleicher Größe, so daß der in die Öffnung 11 eingreifende
Teil des Messers 12 nahezu spielfrei von den Wänden der Öffnung 11 umgeben
ist. Die Längsachse
der Öffnung 11 verläuft parallel
zu den Schenkelplatten 8 und ist in der dargestellten Ruhelage
des Köchers 9 in
einem Winkel von etwa 20° bis
25° zur
Bodenplatte 7 geneigt.
-
Die
Ruhelage des Köchers 9 wird
einerseits durch eine Druckfeder 13 bestimmt, die in einem
Abstand von der Achse 10 zwischen dem die Öffnung 11 enthaltenden
Abschnitt des Köchers 9 und
der Bodenplatte 7 eingespannt ist. Die Druckfeder 13 kann eine
progressive Kennlinie haben. Andererseits wird die Ruhelage des
Köchers 9 durch
eine Einstellschraube 14 bestimmt, die auf der der Feder 13 entgegengesetzten
Seite der Achse 10 in einer Gewindebohrung 19 des
Köchers 9 angeordnet
ist und sich unter der Wirkung der Federkraft an der Bodenplatte 7 abstützt. Durch
Drehen der Einstellschraube 14 kann der Neigungswinkel
der Längsachse
der Öffnung 11 in
der Ruhelage des Köchers 9 und
damit der Anstellwinkel des Messers 12 gegenüber dem Behälter 2 eingestellt
werden.
-
Das
Messer 12 ist aus einem Stab von quaderförmiger Ausgangsform
hergestellt und besteht aus einem hochfesten Stahl. An beiden Enden
des Messers 12 sind in symmetrischer Anordnung jeweils zwei
stumpfe Eingriffsspitzen 15 zum Hintergreifen der Etikettbinde 3 und
zwei Schneiden 16 zum Durchtrennen der Etikettbinde 3 ausgebildet.
Die Schneiden 16 liegen einander gegenüber und sind derart gekrümmt, daß sie in
der Mitte des Messers 12 zusammentreffen und einen durchgehenden
Bogen bilden. In der Mitte zwischen seinen Enden weist das Messer 12 auf
beiden Schmalseiten jeweils eine keilförmige Vertiefung 17 auf,
die zur Fixierung des Messers 12 in der Öffnung 11 des
Köchers 9 dient.
Die Vertiefungen 17 wirken mit einer Schraube 18 zusammen,
die in eine Gewindebohrung 19 in der Wand des Köchers 9 eingeschraubt
ist. Zur Fixierung des Messers 12 wird die Schraube 18 in
eine Vertiefung 17 des Messers 12 hineingeschraubt
und mit ihrer inneren, kegelstumpfförmigen Stirnfläche gegen die
entsprechend geneigten Wandflächen
der Vertiefung 17 gespannt. Hierdurch wird das Messer 12 in einer
durch die Position der Vertiefung 17 und die Position der
Schraube 18 genau bestimmten Lage in dem Köcher 9 festgehalten.
Da sich die Vertiefungen 17 auf beiden Schmalseiten genau
in der Mitte zwischen den Enden des Messers 12 befinden,
kann das Messer 12 in vier unterschiedlichen Positionen
in der Öffnung 11 des
Köchers 9 befestigt
werden, wobei in jeder Position sich jeweils eine andere der vier Eingriffsspitzen 15 und
der vier Schneiden 16 in ihren Arbeitsstellungen befinden.
Ist eine mittige Anordnung der Vertiefungen 17 aus baulichen
Gründen nicht
möglich,
so können
auf jeder Seite des Messers zwei Vertiefungen 17 vorgesehen
werden.
-
Das
Messer 12 der beschriebenen Vorrichtung kann aufgrund seiner
vier Eingriffsspitzen 15 und Schneiden 16 viermal
so lang genutzt werden wie ein Messer bekannter Ausführung mit
nur einer Eingriffsspitze und nur einer Schneide. Weiterhin ist das
Umsetzen des Messers 12 nach dem Verschleiß einer
Schneide 16 durch Lösen
und Spannen der Schraube 18 sehr einfach durchführbar, wobei
die wiederholgenaue Positionierung der neuen Eingriffsspitze 15 und
neuen Schneide 16 ein Nachjustieren des Messers 12 überflüssig macht.
-
Zum
Durchtrennen der Etikettbinde 3 wird ausgehend von der
in der Zeichnung dargestellten Position das Messers 12 mit Hilfe
des Schlittens 5 in Richtung des Pfeils 4 bewegt.
Hierbei gelangt zunächst
die dem Behälter 2 benachbarte
Eingriffsspitze 15 in Kontakt mit dem Behälter 2,
wobei das Messer 12 durch den Behälter 2 gegen die Kraft
der Feder 13 um einen geringen Betrag in Richtung des Schlittens 5 gedrückt wird.
Die hierdurch etwas stärker
gespannte Feder 13 drückt
im weiteren Verlauf des Vorganges die Eingriffsspitze 15 mit
einer definierten Kraft an den Behälter 2 an. Sobald
die Eingriffsspitze 15 die Etikettbinde 3 erreicht,
dringt sie in den Spalt zwischen Etikettbinde 3 und Behälterwandung
ein, wobei die Etikettbinde 3 über die Eingriffsspitze 15 hinweggleitet
und von der sich unmittelbar an die Eingriffsspitze 15 anschließenden Schneide 16 aufgetrennt
wird. Auf diese Weise wird mit fortschreitendem Arbeitshub des Schlittens 5 die
Etikettbinde 3 auf ihrer gesamten Länge durchtrennt, so daß sie anschließend von
dem Behälter 2 abgenommen
werden kann. Nach dem Durchtrennen der Etikettbinde 3 wird
das Messer 12 mit Hilfe des Schlittens 5 in die
dargestellte Ausgangslage zurückbewegt
und der nächste
Behälter
an die Vorrichtung 1 herangeführt.
-
2 zeigt
eine andere Ausführung
der Schneiden am Ende eines zwei- bzw. vierschneidigen Messers 20.
Hierbei ist jeder Eingriffsspitze 21, 22 eine
Schneide 23, 24 zugeordnet. Beide Schneiden 23, 24 sind
in der Mitte des Messers durch einen spitzen Vorsprung 25 voneinander
getrennt, der sich in Richtung der Eingriffsspitzen 21, 22 erstreckt.
Die Schneiden 23, 24 haben die Form einer Hohlkehle, deren
Krümmungsradius
kleiner ist als der halbe Abstand zwischen den Eingriffsspitzen 21, 22.
Durch den die Schneiden 23, 24 voneinander trennenden Vorsprung 25 wird
sichergestellt, daß beim
Schneiden mit einer Schneide das Schneidgut nicht in den Bereich
der anderen Schneide gelangt und ein Abstumpfen dieser Schneide
verursachen kann. Die Schneidleistung der jeweils nicht im Einsatz befindlichen
Schneide bleibt daher bis zu ihrer Verwendung vollständig erhalten.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt.
So kann beispielsweise anstelle einer Schraube zur Fixierung des
Messers in der Öffnung
des Köchers eine
in einer Ausnehmung des Messers einrastende, entriegelbare Sperrklinke
oder ein mit der Vertiefung zusammenwirkendes Kugelrastgesperre
vorgesehen sein. Weiterhin kann die Einstellschraube anstelle ihrer
Anordnung in dem Köcher
auch in dem Halter angeordnet sein und einen einstellbaren Anschlag
bilden, an dem sich der Köcher
abstützt.
Weiterhin können
abweichend von der beschriebenen Ausgestaltung das Messer und die Öffnung des
Köchers
einen runden Querschnitt haben.