DE19748000A1 - Verfahren zur Behandlung von mit Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem Abwassergebiet - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von mit Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem AbwassergebietInfo
- Publication number
- DE19748000A1 DE19748000A1 DE1997148000 DE19748000A DE19748000A1 DE 19748000 A1 DE19748000 A1 DE 19748000A1 DE 1997148000 DE1997148000 DE 1997148000 DE 19748000 A DE19748000 A DE 19748000A DE 19748000 A1 DE19748000 A1 DE 19748000A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- indicates
- waste water
- wastewater
- silicate carrier
- liter
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/08—Aerobic processes using moving contact bodies
- C02F3/085—Fluidized beds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/30—Aerobic and anaerobic processes
- C02F3/302—Nitrification and denitrification treatment
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W10/00—Technologies for wastewater treatment
- Y02W10/10—Biological treatment of water, waste water, or sewage
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Purification Treatments By Anaerobic Or Anaerobic And Aerobic Bacteria Or Animals (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von mit
Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem Abwasser
gebiet. Unter "Ammonium" versteht man erfindungsgemäß sowohl
Ammoniumverbindungen als auch Ammoniak.
Mit Ammonium belastete Abwässer, einschließlich hochbelastete
Prozeßabwässer, können auf verschiedene Weise gereinigt wer
den. Bei der physikalischen Reinigung wird der pH-Wert durch
Zusatz von Lauge erhöht, worauf Ammoniak durch Strippen mit
Dampf oder mit einem Gas entfernt und durch Kondensation wie
dergewonnen wird. Der Erlös aus dem wiedergewonnenen Ammoniak
ist, gemessen an den hohen Investitionskosten, sehr gering,
und außerdem können Abwässer mit weniger als 100 mg NH4-Stick
stoff (NH4-N) je Liter auf diese Weise nicht gereinigt werden.
Das chemische Verfahren beruht auf der Fällung von Magnesiumammoniumphosphat.
Hierbei werden dem Abwasser Magnesiumsalze
und Phosphate zugesetzt, wobei bei einem bestimmten pH-Wert
Magnesiumammoniumphosphat ausfällt. Das Magnesiumammoniumphos
phat kann durch Erwärmen wieder aufbereitet werden, wobei
Magnesiumhydrogenphosphat und Ammoniak entsteht, der durch
Strippen entfernt werden kann. Das Magnesiumhydrogenphosphat
kann dann dem Abwasser wieder als Fällungsmittel zugesetzt
werden. Dieses Verfahren ist jedoch sehr kostenintensiv.
Ein weiteres, kostengünstigeres biologisches Verfahren umfaßt
die Behandlung der Abwässer mit nitrifizierenden Mikroorgan
ismen (Nitrifikanten), wobei die Nitrifikanten auf einem fe
sten Trägerbett angesiedelt werden. Das Abwasser wird belüf
tet, wobei die Nitrifikanten den Ammoniumstickstoff zu Nitrit
(Nitrosomonas) bzw. zu Nitrat (Nitrobacter) oxidieren.
Das feste Trägerbett enthielt früher im allgemeinen Lava,
während in neuerer Zeit im allgemeinen Stäbe, Kugeln oder
Fäden aus Kunststoffen verwendet werden. Diese Materialien
schaffen eine Besiedelungsfläche für die Nitrifikanten.
Aus dem Buch "Stickstoffrückbelastung - Stand der Technik
1996/1997 - Zukünftige Entwicklungen" - von J.St. Kollbach und
M. Grömping, TK-Verlag Karl Thome-Kozmiensky ist unter dem
Fachbeitrag Nr. 20 von J. Mihopulos "Kostensenkende Strategien
für Kläranlagen: Separate Trübwasserbehandlung" ein dreistuf
iger Wirbelbettreaktor angegeben, in welchem die Biomasse an
eine Trägersubstanz (Basalt) angesiedelt ist. Diese Substanz
wird mit einer Rückführung in Suspension gehalten. Die Träger
substanz ist jedoch ziemlich grobkörnig. Außerdem liegt ihre
spezifische Oberfläche unterhalb von 10 m2/g. Bei einem Be
lüftungsausfall lagert sich die Trägersubstanz ab und führt
dadurch zu Verstopfungen und zum Absterben des Biofilms.
Aus der Literaturstelle "Korrespondenz Abwasser", 12, 1994, S.
2261-2268, ist ein Verfahren zur Stickstoffentfernung in
Kläranlagen mit biologischer Reinigungsstufe bekannt, wobei
stark mit Ammonium belastete Teilströme der Schlammbehandlung
zur Anzucht von Nitrifikanten genutzt werden. Die gewonnene
aktive Biomasse wird zur Förderung der Nitrifikation in den
nachfolgenden Reinigungsstufen verwendet. Der Einsatz von
Nitrifikanten in Gegenwart von Aluminium- und Eisenhydroxid
soll zu einer deutlichen Stickstoffeliminierung im behandelten
Abwasser während der Nitrifikationsphase führen. Auch die zur
Anzucht der Nitrifikanten verwendeten Teilströme sollen
bereits im erheblichen Maße (67%) von ihrer Stickstoffbelas
tung befreit werden. Es finden sich keine Angaben über die
chemischen und physikalischen Eigenschaften der verwendeten
Metallhydroxide. Außerdem werden die mit den Nitrifikanten
beladenen Metallhydroxide mit dem Schlamm ausgetragen und
können zu einer Umweltbelastung führen, da sie leicht die
entsprechenden dreiwertigen Kationen abgeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit Ammonium hoch
belastete Prozeßabwässer auf dem Abwassergebiet unter Verwen
dung von Trägersubstanzen zu behandeln, die bei geringen
Investitions- und Betriebskosten ein einwandfreies Arbeiten
der Nitrifikanten ermöglichen und eine Freisetzung von mehr
wertigen Kationen aus dem abgetrennten Schlamm weitgehend
verhindern.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Behand
lung von mit Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem
Abwassergebiet, durch Behandlung der Abwässer mit nitrifi
zierenden Mikroorganismen (Nitrifikanten) in Gegenwart einer
suspendierten Trägersubstanz, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man den Abwässern eine silicatische Trägersubstanz mit
einer spezifischen Oberfläche von < 20 m2/g, vorzugsweise von
< 50 m2/g, zusetzt und darin suspendiert und die nitrifizierten
Abwässer gegebenenfalls einer Denitrifikation mit denitri
fizierenden Mikroorganismen (Denitrifikanten) unterzieht.
Die spezifische Oberfläche wird nach der BET-Methode (Ein
punktmethode mit Stickstoff gemäß DIN 66 131) ermittelt.
Vorzugsweise setzt man eine natürliche silicatische Trägersub
stanz mit einer Teilchengröße von 95 Gew.-% < 150 µm ein. Auf
diese Weise wird gewährleistet, daß die Trägersubstanz auch
ohne aufwendige Rühreinrichtungen in Suspension bleibt. Natür
liche silicatische Trägersubstanzen neigen im Gegensatz zu
synthetischen Trägersubstanzen weniger dazu, lösliche Schad
stoffe abzugeben, da sie über geologische Zeiträume einem
natürlichem Auslaugungsprozeß unterworfen waren. Sie sind
somit umweltverträglicher als synthetische silicatische
Trägersubstanzen.
Die erfindungsgemäß verwendete silicatische Trägersubstanz er
gibt eine hohe Besiedelungsfläche für die Nitrifikanten. Die
hohe Besiedelungsfläche ermöglicht es, Abwässer mit hohen NH4-Kon
zentrationen zu behandeln, die nach dem bekannten biolo
gischen Verfahren nicht mehr behandelt werden können. Vorzugs
weise setzt man Prozeßabwässer mit einem NH4-N-Gehalt von etwa
200 bis 2000 mg/Liter, insbesondere von etwa 400 bis 1600
mg/Liter, ein.
Als Abwässer verwendet man vorzugsweise Teilströme aus der
Schlammbehandlung und/oder Überstandswasser (Trübwasser) aus
der Schlammfaulung und/oder Deponiesickerwässer.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird also nicht im Rahmen einer
normalen biologischen Klärstufe angewendet; es handelt sich
vielmehr um ein dezentrales Verfahren zur Behandlung von hoch
belasteten Abwässern.
Um eine schnelle Besiedelung der Trägersubstanz mit den Nitri
fikanten zu ereichen, setzt man den Abwässern eine zuvor mit
den Nitrifikanten beimpfte Suspension der silicatischen Trä
gersubstanzen zu, wobei man als Nitrifikanten vorzugsweise
Bakterien verwendet, die Ammoniak zu Nitrit oxidieren. In ge
ringerem Umfang treten auch Mikroorganismen auf, die Ammoniak
zu Nitrat oxidieren.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann nach der an
schließenden Denitrifikation mit denitrifizierenden Mikro
organismen (Denitrifikanten) eine Stickstoff-Rückbelastung
vermieden werden.
Die silicatische Trägersubstanz wird im allgemeinen in Mengen
von etwa 5 bis 50 g/Liter, vorzugsweise von etwa 15 g/Liter
eingesetzt. Wichtig ist auch, daß das spezifische Gewicht der
Trägersubstanz über 1,5 g/cm3 liegt, damit die Trägersubstanz
bei der Belüftung nicht flotiert.
Vorzugsweise hat die silicatische Trägersubstanz einen Ober
flächen-pH-Wert von etwa 6,5-9. Dieser wird dadurch
bestimmt, daß eine 10 Gew.-%ige Suspension der silicatischen
Trägersubstanz in Wasser 15 min. gerührt wird. Der pH-Wert
wird dann in der abfiltrierten Lösung mit Hilfe einer Glas
elektrode bestimmt. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß
eine silicatische Trägersubstanz mit einem Oberflächen-pH-Wert
außerhalb des angegebenen Bereichs eine geringere Besied
lungsdichte für die Nitrifikanten hat und daß die Besiedlungs
dichte auch nicht nennenswert erhöht wird, wenn durch Zusatz
von Säure bzw. Lauge in der Suspension der silicatischen
Trägersubstanz ein pH-Wert innerhalb des angegebenen Bereichs
eingestellt wird.
Vorzugsweise hat die silicatische Trägersubstanz eine Katio
nenumtauschfähigkeit (IUF) von etwa 40 bis 100 mVal/100g,
insbesondere 50 bis 80 mVal/100g. Die Kationenumtauschfähig
keit wird wie folgt ermittelt:
Die getrocknete silicatische Trägersubstanz wird mit einem großen Überschuß an wäßriger NH4Cl-Lösung eine Stunde unter Rückfluß zur Reaktion gebracht. Nach einer Standzeit von 16 Stunden bei Raumtemperatur wird filtriert, der Filterkuchen gewaschen, getrocknet und gemahlen, und der NH4-Gehalt in der Trägersubstanz wird nach Kjeldahl bestimmt.
Die getrocknete silicatische Trägersubstanz wird mit einem großen Überschuß an wäßriger NH4Cl-Lösung eine Stunde unter Rückfluß zur Reaktion gebracht. Nach einer Standzeit von 16 Stunden bei Raumtemperatur wird filtriert, der Filterkuchen gewaschen, getrocknet und gemahlen, und der NH4-Gehalt in der Trägersubstanz wird nach Kjeldahl bestimmt.
Außerdem ist die silicatische Trägersubstanz vorzugsweise
auch hydrophil, d. h. sie soll ein Quellvolumen von etwa 5 bis
80 ml/2 g, vorzugsweise von etwa 10 bis 20 ml/2 g haben. Das
Quellvolumen wird wie folgt bestimmt:
Ein kalibrierter 100 ml-Meßzylinder wird mit 100 ml dest. Was ser gefüllt. 2,0 g der zu messenden Substanz werden in Por tionen von 0,1 bis 0,2 g langsam auf der Wasseroberfläche ge geben. Nach dem Absinken das Materials wird das nächste Quan tum aufgegeben. Nach Beendigung der Zugabe wartet man 1 Stunde und liest dann das Volumen der aufgequollenen Substanz in ml/2g ab.
Ein kalibrierter 100 ml-Meßzylinder wird mit 100 ml dest. Was ser gefüllt. 2,0 g der zu messenden Substanz werden in Por tionen von 0,1 bis 0,2 g langsam auf der Wasseroberfläche ge geben. Nach dem Absinken das Materials wird das nächste Quan tum aufgegeben. Nach Beendigung der Zugabe wartet man 1 Stunde und liest dann das Volumen der aufgequollenen Substanz in ml/2g ab.
Durch die verhältnismäßig geringe Teilchengröße und das Quell
vermögen wird gewährleistet, daß die Trägersubstanz homogen
in der Schwebe bleibt. Falls das Gemisch aus Abwasser und si
licatischer Trägersubstanz zum Schäumen neigt, können Ent
schäumer zugesetzt werden.
Vorzugsweise verwendet man als silicatische Trägersubstanz
Tonminerale, insbesondere smektitische Tonminerale, wie Ben
tonit, Vermiculit, Chlorit, Beidellit, Hectorit, Nontronit und
Illit. Besonders bevorzugt wird als smektitisches Tonmineral
Bentonit (Hauptmineral Montmorillonit) verwendet, der neben
seiner Funktion als Besiedelungsfläche auch Ammoniak und NH4+
adsorbiert (Im letzten Fall aufgrund der Ionenumtausch
fähigkeit).
Andere brauchbare silicatische Trägersubstanzen sind u. a.
Kaolin- und Serpentinminerale (wie Kaolinit, Dickit, Nakrit,
Halloysit, Antigorit), Palygorskit, Sepiolith, Pyrophyllit, Talk
sowie Zeolithe.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit ammoniak- und amonium
haltigen Prozeßabwässern durchgeführt. Durch die Bildung von
salpetriger Säure bzw. von Salpetersäure sinkt der pH-Wert ab,
und die Reaktion kommt zum Stillstand. Vorzugsweise stellt man
daher die pH-Werte bei der Nitrifikation durch Zusatz von
Alkali auf etwa 6,5 bis 8,5, insbesondere auf etwa 6,8 bis 7,2
ein. Wenn keine pH-Reglulierung durchgeführt wird, beträgt die
Nitrifikationsleistung nur etwa 40 bis 60%. Unterhalb eines
pH-Wertes von 5,9 findet keine Reaktion mehr statt. Durch
Zusatz von Alkali wird die Nitrifikationsleistung auf über 90%
erhöht. Bei einem pH-Wert von mehr als 9 kommt die Reaktion
ebenfalls zum Stillstand.
Die silicatische Trägersubstanz kann in Mengen von etwa 10 bis
30 g/Liter, vorzugsweise 15 g/Liter verwendet werden. Bei wen
iger als 10 g/Liter wird nicht der gesamte NH4-Stickstoff
abgebaut. Bei mehr als 30 g/Liter ist andererseits kein we
sentlicher Vorteil mehr feststellbar.
Die Nitrifikation erfolgt unter aeroben Bedingungen, vor
zugsweise indem man den Abwässern ein sauerstoffhaltiges Gas
zuführt. Im allgemeinen soll die Sauerstoffkonzentration min
destens 2 mg/Liter betragen. Unterhalb dieser Konzentration
sinkt die Nitrifikationsleistung ab.
Die nitrifizierten Abwässer können aufgrund der hohen Nitrit
gehalte nicht ohne weiteres in den Vorfluter eingeleitet wer
den. Es ist daher im allgemeinen erforderlich, eine Denitri
fikation nachzuschalten, was in einer vorhandenen Anlage ge
schehen kann. Die Denitrifikanten nehmen den Sauerstoff zu
nächst aus dem Abwasser auf, bis dieses anoxisch wird; dann
nehmen sie den Sauerstoff aus dem Nitrit bzw. aus dem Nitrat
auf, wobei elementarer Stickstoff freigesetzt wird.
Die Erfindung ist durch das nachstehende Beispiel erläutert.
In einer Belebungsanlage mit einem Volumen von 160 m3 und
einer Belüftungseinrichtung sowie mit angeschlossenem Absetz
becken (60 m3) mit Schlammrückführung wurde ein Teilstrom aus
der Schlammbehandlung (200 m3/d; Filtrat aus einer Kammer
filterpresse mit Kalkkonditionierung) mit einem NH4-N-Gehalt
von 1040 mg/Liter, einem pH-Wert von 12,5 und einem CSB-Wert
von 400 mg/Liter mit 2400 kg Calciumbentonit aus Moosburg
(Terrana®, Handelsbezeichnung der Firma Süd-Chemie AG) be
handelt (spezifische Oberfläche 60 m2/g, Teilchengröße 95
Gew.-% < 150 µm, Kationenumtauschfähigkeit 63 mVal/100 g, Quell
volumen 12 ml/2 g, Oberflächen-pH-Wert 8,0). Der Bentonit wurde
in Wasser suspendiert (15 g/Liter) und vor dem Vermischen mit
dem Abwasser mit Nitrifikanten aus belebtem Schlamm beimpft.
Der so vorbehandelte Bentonit wurde in dem zu behandelnden
Abwasser suspendiert, wobei in das Gemisch aus Abwasser und
Bentonit Luft eingeblasen wurde. Hierbei sank der pH-Wert all
mählich ab. Durch Zugabe von Natronlauge über eine pH-gesteu
erte Dosieranlage wurde der pH-Wert auf 7,0 ± 0,2 eingestellt.
Nach 4 Tagen bei einer Temperatur von etwa 20°C war der NH4-N-
Gehalt auf etwa 82 mg/Liter abgesunken (Nitrifikationsleistung
etwa 92%). Der Nitritgehalt betrug etwa 816 mg/Liter, der
Nitratgehalt etwa 93 mg/Liter.
Das so behandelte Abwasser wurde dann in einer der biologi
schen Stufe einer bestehenden Anlage vorgeschalteten Denitri
fikationsstufe (100 m3) mit externer Kohlenstoffdosierung
denitrifiziert, wobei der Nitrit/Nitrat-Stickstoffgehalt auf
< 1 mg/Liter herabgesetzt wurde.
Claims (17)
1. Verfahren zur Behandlung von mit Ammonium hochbelasteten
Prozeßabwässern auf dem Abwassergebiet, durch Behandlung
der Abwässer mit nitrifizierenden Mikroorganismen (Nitri
fikanten) in Gegenwart einer suspendierten Trägersubstanz,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Abwässern eine silica
tische Trägersubstanz mit einer spezifischen Oberfläche
von < 20 m2/g, vorzugsweise von < 50 m2/g zusetzt und
darin suspendiert und die nitrifizierten Abwässer
gegebenenfalls einer Denitrifikation mit denitrifizie
renden Mikroorganismen (Denitrifikanten) unterzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine natürliche silicatische Trägersubstanz mit einer
Teilchengröße von 95 Gew.-% < 150 µm einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man Prozeßabwässer mit einem NH4-Stickstoff-Gehalt von
etwa 200 bis 2000 mg/Liter, vorzugsweise von etwa 400 bis
1600 mg/Liter einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Abwässer Teilströme aus der
Schlammbehandlung und/oder Überstandswasser (Trübwasser)
aus der Schlammbehandlung und/oder Deponiesickerwässer
einsetzt.
5. Verfahren nach einer der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man den Abwässern eine zuvor mit Nitri
fikanten beimpfte Suspension der silicatischen Träger
substanz zusetzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Denitrifikation unter anoxischen
Bedingungen, gegebenenfalls unter Zufuhr einer Kohlen
stoffquelle, durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Nitrifikanten ammoniumoxidie
rende Bakterien verwendet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die silicatische Trägersubstanz in
Mengen von etwa 5 bis 50 g/Liter, vorzugsweise von etwa 15
g/Liter, einsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß man eine silicatische Trägersubstanz mit
einem Oberflächen-pH-Wert von etwa 6,5 bis 9 einsetzt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die silicatische Trägersubstanz eine
Kationenumtauschfähigkeit (IUF) von etwa 40 bis 100
mVal/100 g, vorzugsweise von etwa 50 bis 80 mVal/100 g
hat.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die silicatische Trägersubstanz ein
Quellvolumen von etwa 5 bis 80 ml/2 g, vorzugsweise von
etwa 10 bis 20 ml/2 g hat.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als silicatische Trägersubstanz
Tonminerale verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Tonminerale smektitische Tonminerale insbesondere
Bentonit verwendet.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die pH-Werte bei der Nitrifikation
durch Zusatz von Alkali auf etwa 6,5 bis 8,5, vorzugs
weise auf etwa 6,8 bis 7,2 einstellt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die silicatische Trägersubstanz in
Mengen von etwa 6 bis 15 kg, vorzugsweise von etwa 7,5 bis
12 kg je kg Stickstoff (Gesamtstickstoff) im Abwasser zu
setzt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Nitrifikation unter aeroben Be
dingungen durchführt, vorzugsweise indem man den Abwässern
ein sauerstoffhaltiges Gas zuführt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
man den Sauerstoffgehalt in den Abwässern auf ≧ 2 mg je
Liter Abwasser einstellt.
Priority Applications (20)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997148000 DE19748000A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Verfahren zur Behandlung von mit Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem Abwassergebiet |
DE1998128175 DE19828175A1 (de) | 1997-10-30 | 1998-06-24 | Verfahren zur Behandlung von mit Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem Abwassergebiet |
PCT/EP1998/006882 WO1999023039A2 (de) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur behandlung von mit ammonium hochbelasteten prozessabwässern auf dem abwassergebiet |
AT98954467T ATE210609T1 (de) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur behandlung von mit ammonium hochbelasteten prozessabwässern auf dem abwassergebiet |
JP2000518919A JP2001523540A (ja) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | アンモニウムで高レベルに汚染されたプロセス廃液を廃液領域内において処理する方法 |
DE59802479T DE59802479D1 (de) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur behandlung von mit ammonium hochbelasteten prozessabwässern auf dem abwassergebiet |
ES98954467T ES2169561T3 (es) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Procedimiento para el tratamiento de aguas residuales de proceso altamente contaminadas con amonio en el sector de las aguas residuales. |
EP19980954467 EP1071637B1 (de) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Verfahren zur behandlung von mit ammonium hochbelasteten prozessabwässern auf dem abwassergebiet |
PL98340821A PL194353B1 (pl) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Sposób oczyszczania ścieków przemysłowych zawierających duże ilości związków amonowych |
DK98954467T DK1071637T3 (da) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Fremgangsmåde til behandling af med ammonium højbelastet processpildevand i spildevandsområdet |
SI9820078A SI20266B (sl) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Postopek za obdelavo z amonijem visoko obremenjenih procesnih odpadnih vod v sistemih za odpadne vode |
ZA989940A ZA989940B (en) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Process for the treatment of highly ammonium-loaded process waste water |
US09/530,621 US6589425B1 (en) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Method for treating process waste waters highly charged with ammonium in waste water systems |
AU11568/99A AU1156899A (en) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Method for treating process waste waters highly charged with ammonium in waste water systems |
CZ20001575A CZ296419B6 (cs) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Zpusob cistení prumyslových odpadních vod vysoce zatízených amoniem v cistírnách odpadních vod |
TR200001184T TR200001184T2 (tr) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Amonyum ile yüksek derecede kirletilmiş süreç atıksularının iyileştirilmesi için usul. |
KR1020007004662A KR20010031611A (ko) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | 암모늄이 많이 함유된 폐수 영역의 공정 폐수를 처리하는방법 |
HU0100792A HU225559B1 (en) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Method for treating process waste waters highly charged with ammonium in waste water systems |
SK624-2000A SK283447B6 (sk) | 1997-10-30 | 1998-10-30 | Spôsob spracovania amóniom silne znečistených priemyselných odpadových vôd |
US10/613,661 US6881339B1 (en) | 1997-10-30 | 2003-07-03 | Process for treating industrial and municipal waste water highly loaded with ammonium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997148000 DE19748000A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Verfahren zur Behandlung von mit Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem Abwassergebiet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19748000A1 true DE19748000A1 (de) | 1999-05-06 |
Family
ID=7847138
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997148000 Pending DE19748000A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Verfahren zur Behandlung von mit Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem Abwassergebiet |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19748000A1 (de) |
ZA (1) | ZA989940B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008062299A1 (de) * | 2008-12-15 | 2010-06-17 | Süd-Chemie AG | Verfahren zur Aufarbeitung stickstoffbelasteter Abwässer |
CN101792244A (zh) * | 2009-01-30 | 2010-08-04 | 株式会社日立工业设备技术 | 亚硝酸型硝化反应污泥、其制造方法、其制造装置以及废水处理方法和废水处理装置 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5569634A (en) * | 1992-12-21 | 1996-10-29 | W. R. Grace & Co.-Conn. | Process upset-resistant inorganic supports for bioremediation |
-
1997
- 1997-10-30 DE DE1997148000 patent/DE19748000A1/de active Pending
-
1998
- 1998-10-30 ZA ZA989940A patent/ZA989940B/xx unknown
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5569634A (en) * | 1992-12-21 | 1996-10-29 | W. R. Grace & Co.-Conn. | Process upset-resistant inorganic supports for bioremediation |
Non-Patent Citations (4)
Title |
---|
Derwent Abstracts: Ref. 96-387239/39 zu JP 08187077-A * |
Ref. 96-203823/21 zu JP 08071593-A * |
Ref. 96-336560/34 zu JP 08154669-A * |
Ref. 97-046693/05 zu JP 08299985-A * |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008062299A1 (de) * | 2008-12-15 | 2010-06-17 | Süd-Chemie AG | Verfahren zur Aufarbeitung stickstoffbelasteter Abwässer |
EP2365940B1 (de) * | 2008-12-15 | 2017-11-29 | Süd-Chemie IP GmbH & Co. KG | Verfahren zur aufarbeitung stickstoffbelasteter abwässer |
CN101792244A (zh) * | 2009-01-30 | 2010-08-04 | 株式会社日立工业设备技术 | 亚硝酸型硝化反应污泥、其制造方法、其制造装置以及废水处理方法和废水处理装置 |
EP2226296A1 (de) * | 2009-01-30 | 2010-09-08 | Hitachi Plant Technologies, Ltd. | Nitrifizierungsreaktiver Schlamm vom Nitrit-Typ, Herstellungsverfahren dafür, Herstellungsvorrichtung dafür sowie Schmutzwasserbehandlungsverfahren und Schmutzwasserbehandlungsvorrichtung |
US8323487B2 (en) | 2009-01-30 | 2012-12-04 | Hitachi Plant Technologies, Ltd. | Waste water treatment apparatus |
CN101792244B (zh) * | 2009-01-30 | 2013-11-20 | 株式会社日立工业设备技术 | 亚硝酸型硝化反应污泥、其制造方法、其制造装置以及废水处理方法和废水处理装置 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ZA989940B (en) | 1999-05-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1071637B1 (de) | Verfahren zur behandlung von mit ammonium hochbelasteten prozessabwässern auf dem abwassergebiet | |
DE69829482T2 (de) | Verfahren zur nitrifikation von abwasser unter verwendung von aus ammoniumhaltigen wasser isolierten und angereicherten mikro-organismen | |
CH629730A5 (de) | Verfahren zur inhibierung des wachsens von fasriger biomasse. | |
DE2809094A1 (de) | Verfahren zur entfernung von organischen stoffen und stickstoffverbindungen aus abwasser | |
EP0497114B1 (de) | Verfahren zum Reinigen von Phosphate und Stickstoffverbindungen enthaltende Abwässern | |
US6881339B1 (en) | Process for treating industrial and municipal waste water highly loaded with ammonium | |
DE3726201A1 (de) | Belebtschlamm-behandlungsverfahren fuer abwasser oder industrieabwasser | |
DE3427310A1 (de) | Verfahren zur biologischen reinigung von abwasser | |
DE3833039C2 (de) | ||
EP0363612B1 (de) | Verfahren zur Entsorgung von einen hohen Gehalt an Ammoniumstickstoff aufweisenden Abwässern | |
DE2221498C3 (de) | Belebtschlammabwasserreinigungsverfahren | |
DE3833185C2 (de) | ||
DE19748000A1 (de) | Verfahren zur Behandlung von mit Ammonium hochbelasteten Prozeßabwässern auf dem Abwassergebiet | |
DE3838864C2 (de) | ||
DE3716782C2 (de) | ||
EP0035248B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Reinigung von Abwasser | |
DE60111939T2 (de) | Verfahren zur biologischen reinigung von abwasser | |
DE4407216C1 (de) | Verfahren zur Nitrifikation und Stickstoffelimination | |
DE4223285A1 (de) | Verfahren zum Denitrifizieren von nitrathaltigem Abwasser | |
DE3411278C2 (de) | ||
JP3728537B2 (ja) | 排水処理方法 | |
DE3603123A1 (de) | Verfahren zur biologischen nitratentfernung aus wasser mit minimierter nachbehandlung des denitrifizierten wassers | |
EP0052855A1 (de) | Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser | |
DE4204955C1 (en) | Purificn. of waste water contg. ammonium and organic contaminants - by initial treatment with active sludge under limiting oxidn. conditions to give a sludge loaded to organic substances for use in subsequent anoxic denitrification stage, etc. | |
DE2228011A1 (de) | Biologisches Verfahren zur Abwässerbehandlung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 19828175 Format of ref document f/p: P |