DE19746840A1 - Verfahren zum dichten Verschließen einer Bohrung in einem Werkstück aus duktilem Werkstoff - Google Patents
Verfahren zum dichten Verschließen einer Bohrung in einem Werkstück aus duktilem WerkstoffInfo
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- B21K21/14—Shaping end portions of hollow articles closed or substantially-closed ends, e.g. cartridge bottoms
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum dichten
Verschließen einer Bohrung in einem Werkstück aus duktilem
Werkstoff, nach der Gattung des Patentanspruchs 1.
Es ist schon ein solches Verfahren bekannt
(DE-OS 23 01 261), bei dem der Endabschnitt eines Rohres mit
einem mehrteiligen Werkzeug an vier gegenüberliegenden
Stellen radial zur Rohrachse zusammengepreßt wird, um den
lichten Rohrquerschnitt zu verschließen. Dieses Verfahren
ist relativ einfach bei rohrförmigen Werkstücken anwendbar;
es versagt jedoch, wenn der zu verschließende Querschnitt
als Bohrung in einem massiven Werkstück vorliegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Patentanspruch 1 hat
demgegenüber den Vorteil, daß von der Seite des Werkstücks
aus, von der die Herstellung der Bohrung erfolgt, auch deren
Verschließen durchgeführt wird, so daß das Verfahren bei
dickwandigen oder massiven Werkstücken einfach anzuwenden
ist. Durch das nacheinander erfolgende Verdrängen des
Werkstoffs an den verschiedenen Stellen der Bohrungsmündung
werden in der Bohrung den lichten Querschnitt vermindernde
Werkstoffwülste erzeugt, die schließlich ineinandergreifend
oder überlappend die Bohrung dicht verschließen.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Patentanspruch 1 angegebenen
Erfindung.
Ein erfindungsgemäßes Verfahrensbeispiel ist in der
nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Bohrung im Axialschnitt
mit einem Stempel in seiner Ausgangsstellung, Fig. 2 die
Bohrung mit einem beim ersten Stempelhub erzeugten
Werkstoffwulst, Fig. 3 bei herausgezogenem Stempel, Fig. 4
die Bohrung mit einem beim zweiten Stempelhub erzeugten
weiteren Werkstoffwulst und Fig. 5 die durch die beiden
ineinandergreifenden Werkstoffwülste dicht verschlossene
Bohrung.
Ein massiv oder zumindest dickwandig ausgebildetes Werkstück
10 aus duktilem Werkstoff, beispielsweise einer Aluminium-
Knetlegierung, ist mit einer Bohrung 11 kreiszylindrischen
Querschnitts versehen, welche sich mit ihrer Längsachse
rechtwinklig zu einer Stirnfläche 12 des Werkstücks 10
erstreckt (Fig. 1). Oberhalb des Werkstücks 10 befindet
sich ein Stempel 13 kreiszylindrischen Querschnitts, dessen
Längsachse parallel zur Längsachse der Bohrung 11 verlaufend
in der Zeichenebene seitlich versetzt ist. Der Stempel 13
hat einen größeren Durchmesser als die Bohrung 11. Der
Versatz des Stempels 13 gegenüber der Bohrung 11 ist derart
bemessen, daß die in der Zeichnung rechte Begrenzungskante
des Stempels 13 vorzugsweise mit der rechten
Begrenzungskante der Bohrung 11 fluchtet.
Der Stempel 13 ist mit einer nicht dargestellten Vorrichtung
in Richtung auf das Werkstück 10 bewegbar. Dabei trifft eine
ebene, rechtwinklig zur Längsachse verlaufende Stirnfläche
14 des Stempels 13 auf die Stirnfläche 12 des Werkstücks 10,
und zwar auf eine in Fig. 1 mit Stelle a der
Bohrungsmündung 15 bezeichnete Zone sichelförmigen
Grundrisses. Im weiteren Verlauf des mit ausreichend großer
Preßkraft abwärts bewegten Stempels 13 verdrängt dieser, von
der Stelle a ausgehend, Werkstoff des Werkstücks 10 in den
lichten Bohrungsquerschnitt. Der mittels des Stempels 13
durch Kaltfließen verformte Werkstoff bildet einen Wulst,
welcher in Abhängigkeit vom Stempelhub, dem Durchmesser von
Bohrung 11 und Stempel 13 die Bohrung 11 im Werkstück 10
mehr oder weniger verschließt (Fig. 2).
Im folgenden Verfahrensschritt wird der Stempel 13 in seine
Ausgangsstellung zurückgezogen (strichpunktiert angedeutet
in Fig. 3) und anschließend quer zur Bohrungsachse in eine
Ausgangsstellung für einen zweiten Stempelhub bewegt. Diese
Stellung des Stempels 13 ist in Fig. 3 mit ausgezogenen
Linien wiedergegeben. Der in der Zeichnungsebene seitlich
zur Bohrungsachse versetzte Stempel 13 trifft beim
Niederbewegen in dem zweiten Hub auf eine als Stelle b
bezeichnete sichelförmige Zone der Bohrungsmündung 15 und
dringt mit gleicher Hubtiefe wie beim ersten Hub in das
Werkstück 10 ein (Fig. 4). Dabei wird gegenüberliegend zur
Stelle a Werkstoff verdrängt, welcher einen zweiten
Werkstoffwulst 17 bildet. Dieser zweite Werkstoffwulst 17
verdrängt den ersten Werkstoffwulst 16 und/oder überlappt
sich mit dem ersten Werkstoffwulst 16 und bildet zusammen
mit diesem eine Barriere in der Bohrung 11, welche diese
flüssigkeits- und gasdicht verschließt. In einem
abschließenden Rückhub des Stempels 13 wird das Werkstück 10
freigegeben (Fig. 5).
Das Verfahren besteht also darin, daß an verschiedenen
Stellen a und b der Mündung 15 der Bohrung 11 durch
wenigstens annähernd in Richtung der Bohrungsachse
nacheinander erfolgendes Verdrängen von Werkstoff in den
lichten Querschnitt der Bohrung 11 diese dicht verschlossen
wird. Beim beschriebenen Verfahrensbeispiel erfolgt das
Verdrängen des Werkstoffs an zwei gegenüberliegenden Stellen
a und b der Bohrungsmündung 15. Bei größeren
Bohrungsquerschnitten und/oder demgegenüber kleinerem
Stempelquerschnitt kann das Verdrängen von Werkstoff an mehr
als zwei Stellen der Bohrungsmündung 15 erfolgen, wobei
diese Stellen vorzugsweise in gleichmäßiger Teilung um die
Bohrungsmündung herum gelegen sind. Ferner kann auf die
Größe der Werkstoffwülste 16, 17 auch durch einen
veränderten Stempelhub Einfluß genommen werden. Schließlich
ist das Verfahren auch bei Werkstücken 10 anwendbar, deren
Stirnfläche 12 nicht rechtwinklig zur Längsachse der Bohrung
11 verläuft.
Das Verfahren ist nicht auf das Verschließen von Bohrungen
11 kreiszylindrischen Querschnitts beschränkt. Es kann auch
Anwendung finden zum dichten Verschließen von Bohrungen oder
Durchbrüchen anderen Querschnitts. Dementsprechend muß der
Angriff des Stempels 13 an verschiedenen Stellen der Mündung
der Bohrung oder des Durchbruchs derart gewählt werden, daß
die erzeugten Werkstoffwülste ein sicheres Verschließen
bewirken. Auch können Stempel mit einer dem Querschnitt der
Bohrung oder des Durchbruchs angepaßten Querschnittsform
Anwendung finden.
Claims (6)
1. Verfahren zum dichten Verschließen einer Bohrung (11) in
einem Werkstück (10) aus duktilem Werkstoff, insbesondere
einer Aluminium-Knetlegierung, durch an verschiedenen
Stellen (a, b) der Mündung (15) der Bohrung (11) wenigstens
annähernd in Richtung der Bohrungsachse nacheinander
erfolgendes Verdrängen von Werkstoff in den lichten
Bohrungsquerschnitt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff an der Bohrungsmündung (15) mit einem in
Achsrichtung der Bohrung (11) bewegbaren Stempel (13)
verdrängt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stempel (13) an den verschiedenen Stellen (a, b) der
Bohrungsmündung (15) Hübe gleicher Tiefe ausführt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff mit einem Stempel (13) kreiszylindrischen
Querschnitts verdrängt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff bei seitlich zur Bohrungsachse versetztem
Stempel (13) an den verschiedenen Stellen (a, b) der
Bohrungsmündung (15) verdrängt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff an zwei gegenüberliegenden Stellen (a, b) der
Bohrungsmündung (15) verdrängt wird.
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