DE19746304A1 - Elastischer Stuhl - Google Patents

Elastischer Stuhl

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DE19746304A1
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Thomas Brueckner
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Description

Die Erfindung betrifft elastische Stühle in der klassischen Grundform, nämlich mit vier Beinen und einer an den verlängerten Hinterbeinen befestigten Lehne.
Derartige Stühle sind mit und ohne Polsterelemente im Sitz- und Rückenbereich in vielen Variationen bekannt geworden.
Bei den nicht gepolsterten Stühlen aus Holz kann die Sitzfläche aus einem ebenen Brett oder aus mit Abstand verlegten Leisten bestehen. Die Fläche selbst kann der Körperform angepaßt, also konkav ausgebildet sein.
Bei den Lehnen überwiegen gebogene oder konkav gefräste Formen. Weit verbreitet sind auch Sitzflächen aus verformtem Sperrholz.
Bei all diesen Konstruktionen muß man die Sitzfläche und auch die Lehne als starres, nicht nachgebendes Element ansehen. Wenn man allerdings die Rückenlehnenträger aus federndem Material herstellt, gibt die Lehne bei Belastung als Ganzes nach.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln einen nicht gepolsterten Stuhl zu schaffen, der sich in der Sitzfläche und/oder der Lehne durch besondere Federeigenschaften auszeichnet. Dabei sollen sich Sitz und Lehne bei Belastung der Körperform anpassen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die aus einer Platte bestehende Sitzfläche durch im vorderen Bereich beginnende und hinten auslaufende Einschnitte in federnde Stäbe unterteilt ist. Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die aus einer Platte bestehende Rückenlehne durch vertikale, von unten nach oben und von oben nach unten verlaufende Einschnitte in eine mäanderartige Biegefeder verwandelt ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bestehen Sitz und Lehne aus einem hochfesten Spezialsperrholz, einer sogenannten Multiplexplatte, die als ganzes eine starre Fläche bildet, jedoch durch die Einschnitte stark biegbar wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Fig. 1-8 der Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt den Stuhl in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Sitzflächenbereich,
Fig. 3 die Vorderansicht einer Rückenlehne,
Fig. 4 diese Lehne von oben,
Fig. 4a die verformte, belastete Lehne,
Fig. 5 eine Sitzfläche in Draufsicht,
Fig. 5a einen Schnitt durch die Sitzfläche ohne und mit Belastung,
Fig. 6 die hintere Sitzzarge in perspektivischer Darstellung,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch die Verbindung Bein, Rückenlehnenträger und Zarge,
Fig. 8 die Verbindung der Rückenlehne mit einem Rückenlehnenträger.
In Fig. 1 ist ein in den wichtigsten Teilen aus Holz bestehender Stuhl perspektivisch dargestellt. Mit 1 ist die Sitzfläche bezeichnet, mit 2 die Rückenlehne. Die Sitzfläche ruht auf vier Beinen, 3, 4, 5, 6. Die Beine 3, 4 bestehen aus Holz, die nach hinten ausgestellten Beine 5, 6 aus Metallrohr. In diese Beine sind Rückenlehnenträger 7, 8 eingesetzt, die ebenfalls aus Metallrohr oder Vollmaterial bestehen. Die Träger 7, 8 ruhen in Bohrungen der Rückenlehne 2.
Unter der Sitzfläche 1 erkennt man eine vordere Zarge 9, eine rechte Zarge 10 und eine hintere Zarge 11.
Die linke Zarge 12 ist in Fig. 2 dargestellt. Sie stabilisiert das Bein 3, stützt die Sitzfläche 1 und trägt eine Lasche 13, die mit der Zarge 11 verbunden ist.
Das wichtigste Merkmal der Platte 1 sind die im vorderen Bereich einsetzenden und nach hinten durchlaufenden Schlitze 1a, die aus der massiven Platte 1 parallele Federstäbe 1b machen. Jeder dieser Stäbe ist vorn eingespannt und kann hinten unter Last nach unten schwingen, bis er auf die vertiefte Zarge 11 stößt.
Auf eine andere Art ist die Rückenlehne 2 geschlitzt. Hier sind abwechselnd begrenzte Einschnitte 2a von oben nach unten und 2b von unten nach oben angebracht worden. Dadurch entsteht aus der starren Rückenlehne eine mäanderförmige Biegefeder, die sich erstaunlich weit durchbiegen läßt.
Fig. 3 zeigt die Vorderansicht der Rückenlehne 2 mit den Einschnitten 2a und 2b. Die Grundform ist ein Rechteck mit einem Kreisbogen oder dergleichen als unterer Begrenzungslinie.
Links und rechts unten sind mit unterbrochenen Linien die Bohrungen 2c, 2d angedeutet, die die Rückenlehnenträger 7 und 8 aufnehmen. Weitere dünne Querbohrungen 2e, 2f nehmen Sicherungsstifte auf.
In Fig. 4 ist die Rückenlehne 2 im Ruhezustand von oben zu sehen.
Fig. 4a zeigt die Durchbiegung unter einer Kraft in Richtung des Pfeiles 14. Beim Durchbiegen verdrehen sich die äußeren Elemente 2g, 2h gegenüber den Rückenlehnenträgern 7 und 8. Die darin untergebrachten Querbohrungen für die Sicherungsstifte müssen daher überdimensioniert werden.
Fig. 5 zeigt die Draufsicht auf die Sitzfläche 1 mit den unterschiedlich tiefen Einschnitten 1a. Die Grundform ist ein Rechteck mit sich verjüngender Breite nach hinten. Die rückseitige Begrenzung ist ein Kreisbogenabschnitt.
Die Enden der Stäbe 1b können bis zu 15 oder 20 mm durchfedern, bevor sie auf der hinteren Zarge aufliegen.
Der Schnitt nach Fig. 5a zeigt diese Durchbiegung. Der Ruhezustand ist strichpunktiert angedeutet. Wenn eine ausreichend große Kraft in Richtung des Pfeiles 15 wirkt, legt sich der Stab 1b auf die Vertiefung der hinteren Zarge 11.
Fig. 6 stellt die hintere Zarge 11 in der Perspektive dar. Rechts und links sind halbrunde Aufnahmen 11a, 11b für die Stuhlbeine 5 und 6 vorgesehen, die mit Hilfe von Schrauben gegen die Zarge 11 gepreßt werden. Mit 13, 16 sind zwei Laschen bezeichnet, die mit den seitlichen Zargen 10 und 12 verschraubt werden.
Die obere Fläche 11c der Zarge ist konkav ausgebildet, so daß die Stäbe 1b der Sitzfläche 1 in ihrer Bewegung nach unten begrenzt sind. Der Körperform entsprechend sind die Ausschläge in der Mitte am größten.
Fig. 7 zeigt vergrößert einen Schnitt durch die Verbindungsstelle zwischen Stuhlbein 6, Rückenlehnenträger 8 und Zarge 11. Da die Teile 6 und 8 im Durchmesser stark voneinander abweichen, ist ein Adapter 17 vorgesehen. Alle Teile werden durch Schrauben 18 und 19 zusammengehalten. Eine besonders feste Verbindung ergibt sich, wenn man vertikal in die Zarge 11 einen zylindrischen Bolzen einsetzt, der im Abstand der Schrauben 18, 19 Gewindelöcher aufweist.
In Fig. 8 ist ein Schnitt durch einen Teil der Rückenlehne 2 dargestellt. Der Rückenlehnenträger 8 ist in der Bohrung 2d gelagert und wird durch einen Sperrstift 18 arretiert, der über das Bohrloch 2f in die Lehne 2 eingeschoben wird und den Träger 8 durchdringt.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnten beispielsweise alle vier Beine aus Metallrohr oder aus Hartholz bestehen.
Auch wäre es möglich, die Hinterbeine und Rückenlehnenträger jeweils aus einem Rattanstab zu fertigen. Dessen Durchmesser müßte dann aber am oberen Ende so groß sein, daß die Rückenlehne nicht mit Hilfe von Sacklochbohrungen, sondern mit Schellen zu befestigen wäre.
Als Material für Sitzfläche und Lehne können auch homogene oder faserverstärkte Kunststoffplatten dienen, so weit sie schlagzäh sind und nicht zu Spannungsrissen neigen.
Die Erfindung betrifft auch Stuhlformen, bei denen nur der Sitz oder nur die Rückenlehne mit den beschriebenen Merkmalen ausgestattet ist.
Bezugszeichenliste
1
Sitzfläche
1
a Einschnitte
1
b Stäbe
2
Rückenlehne
2
a,
2
b Einschnitte
2
c,
2
d Sacklochbohrungen
2
e,
2
f Querbohrungen
2
g,
2
h äußere Elemente
3
,
4
Vorderbeine
5
,
6
Hintere Stuhlbeine
7
,
8
Rückenlehnenträger
9
vordere Zarge
10
rechte Zarge
11
hintere Zarge
11
a,
11
b halbrunde Aussparungen
11
c konkave Vertiefung
12
linke Zarge
13
Lasche
14
,
15
Pfeile
16
Lasche
17
Adapter
18
Sicherungsstift

Claims (8)

1. Elastischer Stuhl mit vier Beinen und einer Lehne, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer Platte bestehende Sitzfläche (1) durch im vorderen Bereich beginnende und nach hinten auslaufende Einschnitte (1a) in federnde Stäbe (1b) unterteilt ist.
2. Elastischer Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer Platte bestehende Rückenlehne (2) durch vertikale von oben nach unten und von unten nach oben verlaufende Einschnitte (2a, 2b) in eine mäanderartige Biegefeder verwandelt ist.
3. Elastischer Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Sitzzarge (11) an der oberen Fläche (11c) konkav ausgebildet ist und daß diese Fläche einen Anschlag für die sich unter Last durchbiegenden Stäbe (1b) bildet.
4. Elastischer Stuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (2) links und rechts zwei von unten nach oben verlaufende Sacklöcher (2c, 2d) aufweist und daß diese Lehne (2) auf zwei parallel verlaufende Rückenlehnenträger (7, 8) aufgeschoben ist.
5. Elastischer Stuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (2) auf den Rückenlehnenträgern (7, 8) durch versenkt angeordnete Sicherungsstifte (18) arretiert ist.
6. Elastischer Stuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsstiftbohrungen in den Rückenlehnenträgern (7, 8) ein Übermaß aufweisen, um das Durchfedern der Rückenlehne (2) nicht zu behindern.
7. Elastischer Stuhl nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren Stuhlbeine (5, 6) aus Metallrohr bestehen, die über Adapter (17) mit den Rückenlehnenträgern (7, 8) und der hinteren Sitzzarge (11) verschraubt sind.
8. Elastischer Stuhl nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (1) und die Rückenlehne (2) aus einem Spezialsperrholz, einer sogenannten Multiplexplatte bestehen.
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