DE19744230A1 - Steuergeräte für ein System und Verfahren zum Betrieb eines Steuergeräts - Google Patents
Steuergeräte für ein System und Verfahren zum Betrieb eines SteuergerätsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Steuergerät für ein System
bzw. von einem Verfahren zum Betrieb eines Steuergeräts nach
der Gattung der unabhängigen Patentansprüche. Aus der
WO 97/13064 ist bereits ein Steuergerät für ein System bzw.
ein Verfahren zum Betrieb eines Steuergeräts bekannt, bei
dem eine Vielzahl von aktivierbaren Modulen vorgesehen sind.
Diese Module werden durch einen Scheduler aktiviert, wobei
der Scheduler Prioritäten, die den Modulen zugeordnet sind,
berücksichtigt. Dabei sind jedoch den Modulen feste
Prioritäten zugeordnet, die nicht veränderbar sind.
Das erfindungsgemäße Steuergerät bzw. das erfindungsgemäße
Verfahren zum Betrieb eines Steuergeräts haben demgegenüber
den Vorteil, daß durch veränderbare Prioritäten die
Ablaufsteuerung der Module verbessert wird. Insbesondere
können so eine Vielzahl von veränderbaren Gegebenheiten für
die Ablaufsteuerung, d. h. für die Aktivierung und
Ausführung von Modulen berücksichtigt werden.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterentwicklungen und
Verbesserungen des Steuergeräts bzw. des Verfahrens nach den
unabhängigen Patentansprüchen möglich. Durch die
Berücksichtigung der Zeitdauer, in der das jeweilige Modul
aktiviert oder deaktiviert ist, kann sichergestellt werden,
daß Module, die lange nicht ausgeführt wurden oder erst
kürzlich ausgeführt wurden, entsprechend berücksichtigt
werden. Durch die Berücksichtigung von Zuständen des Systems
kann die Priorität von Modulen von äußeren Zuständen
abhängig gemacht werden. Besonders vorteilhaft werden beide
Methoden miteinander verknüpft, um so eine größtmögliche
Flexibilität bei der Aktivierung von Modulen
sicherzustellen. Durch die Erhöhung der Priorität bei der
Aktivierung wird sichergestellt, daß Modulen eine gewisse
Mindestlaufzeit zur Verfügung steht. Durch die
Berücksichtigung der Absolutzeit können
Zwangslaufbedingungen, die von einem absoluten Zeitsignal
abhängen, verwirklicht werden. Der Scheduler verfolgt
zweckmäßigerweise ein Auswahlverfahren für die Module, bei
dem Module höherer Priorität bevorzugt berücksichtigt
werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein Steuergerät und ein System,
Fig. 2 bis 4 verschiedene Zuweisungsmethoden von
Prioritäten zu Modulen und Fig. 5 bis 8 ein
Auswahlverfahren durch den Scheduler.
In der Fig. 1 wird ein Steuergerät 1 gezeigt, welches durch
Verbindungsleitungen 4 mit einem zu steuernden System 2
verbunden ist. Das Steuergerät 1 weist einen Mikrorechner 3
auf, der zur Abarbeitung von Modulen 10, 11, 12 vorgesehen
ist. Das Modul 10 steht hier für eine Vielzahl von Modulen,
bei denen es sich um Funktionsmodule handelt. Derartige
Funktionsmodule 10 sind zur Steuerung oder Diagnose des
Systems 2 vorgesehen. Bei dem Modul 11 handelt es sich um
einen Scheduler, und bei dem Modul 12 handelt es sich um ein
Modul, das als Prioritätsverwalter wirkt.
Bei dem System 2 kann es sich um jedes beliebige technische
System, welches von einem Steuergerät 1 gesteuert wird,
handeln. Beispielsweise kann es sich bei dem System 2 um ein
Kraftfahrzeug, einen Verbrennungsmotor oder ein Getriebe
handeln. Ein derartiges System 2 ist mit einer Vielzahl von
Sensoren und einer Vielzahl von Stellgliedern ausgestattet.
Über die Verbindungsleitungen 4 können vom Steuergerät 1
erzeugte Stellinformationen an die Stellglieder des Systems
2 übermittelt werden (zum System 2 hinweisender Pfeil).
Weiterhin können Meßwerte der Sensoren des Systems 2 durch
die Verbindungsleitungen 4 zum Steuergerät 1 hin übertragen
werden (zum Steuergerät 1 hinweisender Pfeil). Das
Steuergerät 1 erhält somit Informationen über Zustände des
Systems 2, die vom Steuergerät 1 verarbeitet werden und in
Abhängigkeit von gewünschten Zuständen (beispielsweise beim
Kfz Fahrpedalstellung) zu Steuerinformationen für das System
2 umgesetzt werden.
Das Steuergerät 1 ist hier nur schematisch durch mehrere
Module 10, 11, 12 und den Mikrorechner 3 dargestellt. Sonst
in der Regel für Steuergeräte 1 verwendete
Hardwarekomponenten werden der Einfachheit halber nicht
dargestellt. Die Module 10, 11, 12 sind in der Regel als
Programmodule ausgebildet, es können aber auch
Hardwarebausteine verwendet werden, die die entsprechenden
Funktionen wahrnehmen. Bei einem als Programmodul
ausgebildeten Funktionsmodul 10 handelt es sich um eine
Abfolge von Programmbefehlen, die als Einheit von dem
Scheduler 11 aktiviert oder deaktiviert werden. Funktionen,
die sich dem Benutzer als eine Einheit darstellen oder zur
Steuerung einer einheitlichen Funktion verwendet werden,
können dabei in mehrere, separat vom Scheduler 11 verwaltete
Module aufgeteilt sein. Die Funktionsmodule 10 sind zur
Bearbeitung unmittelbarer Steuerungsaufgaben oder
Diagnoseaufgaben notwendig. Diese Module werten
Steuerinformationen des Systems 2 aus und erzeugen in
Abhängigkeit von vorgegebenen Sollwerten entsprechende
Steuerinformationen für das System 2. Ein Eingangssignal
eines derartigen Funktionsmoduls kann beispielsweise bei
einem Kfz in der Drehzahl und die Sollinformation in der
Gaspedalstellung bestehen, aus der dann eine entsprechende
Steuerungsinformation für den Motor erzeugt wird. Weiterhin
können Funktionsmodule 10 vorgesehen werden die die
ordnungsgemäße Funktion des Systems 2 überwachen. Bei einem
Kraftfahrzeug muß beispielsweise aufgrund von gesetzlichen
Bestimmungen die Funktionsweise des Katalysators während des
laufenden Betriebs überprüft werden. Dies erfolgt, indem von
Zeit zu Zeit ein entsprechendes Funktionsmodul 10 aktiviert
wird, welches die Funktion des Katalysators durch Auswerten
von Signalen der Lambdasonde überprüft.
Die Funktionsmodule 10 können im aktiven oder inaktiven
Zustand sein. Im inaktiven Zustand werden die mit dem Modul
verbundenen Aufgaben, wie Diagnose oder Steuerung von Teilen
des Systems, nicht ausgeführt. Dies bedeutet insbesondere,
daß inaktive Module Daten vom System nur zur Prüfung ihrer
Laufbereitschaft einlesen und daß sie keine Informationen an
das System 2 ausgeben. Im inaktiven Zustand können die
Module aber noch beispielsweise mit dem Mikrorechner 3
Informationen austauschen, insbesondere müssen Informationen
zwischen den Funktionsmodulen 10 und dem Scheduler 11
austauschbar sein, die die Aktivierung eines Moduls
betreffen (z. B. Möglichkeit oder Wunsch der Aktivierung).
Da nicht alle Funktionsmodule 10 in jedem Betriebszustand
des Systems 2 benötigt werden, können zumindestens ein Teil
dieser Module inaktiviert sein. Die Aktivierung der
einzelnen Funktionsmodule 10 erfolgt durch eine
Ablaufsteuerung, die darüber entscheidet, welche
Funktionsmodule 10 ausgeführt werden. Der Scheduler 11 und
auch der Prioritätsverwalter 12 sind Teil dieser
Ablaufsteuerung. Die Ablaufsteuerung kann die Aktivierung
einzelner Funktionsmodule von bestimmten äußeren Bedingungen
abhängig machen. Funktionsmodule 10, die beispielsweise mit
der Zündung oder Einspritzung eines Benzinmotors zu tun
haben, werden beispielsweise in Abhängigkeit von der
Kurbelwellenstellung des Motors aktiviert. Ebenso werden
Funktionsmodule 10, die mit der Diagnose des Systems 2 zu
tun haben, in Abhängigkeit von Betriebszuständen des Systems
2 aktiviert. Wesentlich ist hier, daß mehrere
Funktionsmodule 10 parallel bearbeitet werden können, in dem
Sinne, daß die Bearbeitung eines Moduls noch nicht
abgeschlossen ist, während gleichzeitig ein anderes Modul
ebenfalls bearbeitet wird. Ein Mikrorechner 3 kann immer nur
einen einzelnen Befehl, der einem bestimmten Modul
zugeordnet ist, ausführen. Gleichzeitige Bearbeitung
bedeutet daher in diesem Zusammenhang, daß Module, die
gleichzeitig bearbeitet werden, für die Vergabe von
Rechenzeit vorgesehen sind, so daß die mit den
entsprechenden Modulen verbundenen Funktionen ausgeübt
werden.
Der Scheduler 11 und Prioritätsverwalter 12 sind Teil der
Ablaufsteuerung, die darüber entscheidet, welche Module
aktiviert sind und welche nicht. Dabei ist es die Aufgabe
des Prioritätsverwalters 12, den Funktionsmodulen 10
Prioritäten zuzuordnen bzw. diese Prioritäten zum Zweck der
Ablaufsteuerung zu verändern. Die Aufgabe des Schedulers 11
ist es dann, in Abhängigkeit von diesen Prioritäten zu
entscheiden, welche Funktionsmodule 10 im aktiven Zustand
und welche Funktionsmodule 10 im inaktiven Zustand sind. Die
Funktionsweisen des Prioritätsverwalters 12 werden im
folgenden anhand der Fig. 2 bis 4 erläutert.
In der Fig. 2 ist in einem Diagramm die Priorität p gegen
eine Zeit t aufgetragen. Als Zeit t ist hier die Zeit
aufgetragen, in der ein Modul in einem bestimmten Zustand,
d. h. entweder aktiv oder inaktiv ist. In dem Diagramm der
Fig. 2 werden exemplarisch die Prioritäten der Module A und
B dargestellt. Bezüglich des Moduls A ist noch eine
alternative Darstellung A' dargestellt. Das Modul B dient
hier nur als Vergleichsmodul und wird daher mit einer
konstanten Priorität über den gesamten Zeitraum dargestellt.
Das Modul A hat zum Zeitpunkt t0 die Priorität 0. Dieser
Zeitpunkt t0 kann beispielsweise dadurch gegeben sein, daß
zu diesem Zeitpunkt das Modul A der Ablaufsteuerung, d. h.
entweder dem Scheduler 11 oder dem Prioritätsverwalter 12
mitgeteilt hat, daß es nun laufbereit ist. Die Zeit t ist
dann somit als Wartezeit zu verstehen, indem von dem
Prioritätsverwalter 12 die Priorität des Moduls A stetig
erhöht wird. Zum Zeitpunkt t1 übersteigt dann die Priorität
des Moduls A die konstante Priorität des Moduls B, so daß
der Scheduler 11 zum Zeitpunkt t1 das Modul A aktivieren
wird und das Modul B in einen inaktiven Zustand versetzen
wird. Dies gilt natürlich nur unter der Voraussetzung, daß
die Module A und B laufbereit sind, aber nicht gleichzeitig
laufen dürfen. Der Prioritätsverwalter 12 ordnet somit dem
Modul A in Abhängigkeit von einer Zeitdauer eine Priorität
zu.
Eine weitere Möglichkeit, einem Modul Prioritäten
zuzuordnen, ergibt sich durch den Vergleich des Moduls A und
des Moduls A'. Die dargestellten Prioritätsverläufe der
Fig. 2 der Module A und A' unterscheiden sich hinsichtlich
der Prioritätszunahme pro Zeiteinheit. Das Modul A' wird
erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt t2 aktiviert
werden, da die Prioritätszunahme dieses Moduls A' geringer
ist als die Prioritätszunahme des Moduls A. Die
unterschiedlichen Steigungen ergeben sich hieraus, daß die
Wartezeit t zusätzlich mit der Intensität eines Zustandes
des Systems 2 verknüpft wird (z. B. multiplikativ). Als
Zustand des Systems 2 wird hier insbesondere an die
Intensität eines Sensorsignals des Systems 2 gedacht. Je
stärker der Meßwert des Sensors des Systems 2 ist, um so
stärker steigt die Priorität des Moduls A bzw. A' an. In
diesem Fall kann sich auch ein nichtlinearer Verlauf der
Priorität von A bzw. A' ergeben.
Eine weitere Möglichkeit, den Modulen eine Priorität
zuzuordnen, besteht darin, daß man ihnen ausschließlich in
Abhängigkeit von einem Sensorsignal eine Priorität zuordnet.
Beispielsweise könnte es bei einem Motor vorgesehen werden,
daß die Priorität eines Moduls unmittelbar mit der Drehzahl
verknüpft wird, d. h. die Priorität eines bestimmten Moduls
wird um so höher, je höher die Drehzahl ist.
In der Fig. 3 wird eine weitere Methode gezeigt, mit der
der Prioritätsverwalter 12 einem Modul A eine Priorität
zuweist. Als Vergleich wird auch in der Fig. 3 ein Modul B
mit konstanter Priorität gezeigt. Bei dem in der Fig. 3
dargestellten Modul A erhöht sich die Priorität zwischen dem
Zeitpunkt t0 bis t3 wiederum linear in Abhängigkeit von der
Wartezeit t. Zum Zeitpunkt t3 wird das Modul A vom Scheduler
11 aktiviert. Der Prioritätsverwalter ordnet dann dem Modul
A sprungartig eine erhöhte Priorität zu. Dies ist
erforderlich, um sicherzustellen, daß das Modul A nun für
eine bestimmte Zeit bearbeitet wird. Dies ist insbesondere
erforderlich, wenn das konkurrierende Modul B nicht wie hier
gezeigt eine konstante Priorität aufweist, sondern selbst
eine mit der Zeit leicht ansteigende Priorität aufweist oder
aber, wenn, wie in der Fig. 3 dargestellt wird, nach der
Aktivierung des Moduls A die Priorität des Moduls A leicht
absinkt (Zeitraum nach dem Zeitpunkt t3). In diesen beiden
Fällen würde es nämlich sonst zu einem dauernden Hin- und
Herschalten zwischen dem Modul A und dem Modul B kommen,
d. h. in kurzen zeitlichen Abständen hintereinander würde
das Modul A jeweils aktiviert und wieder inaktiviert werden.
Der Prioritätsverwalter 12 ist daher so ausgelegt, daß bei
einer Aktivierung eines Moduls sprungartig eine Erhöhung der
Priorität vorgenommen wird, um eine gewisse Hysterese beim
Hin- und Herschalten zwischen Modulen ähnlicher Priorität zu
erreichen.
Eine weitere Vorgehensweise, wie der Prioritätsverwalter
einem Modul A eine Priorität zuweist, wird in der Fig. 4
erläutert. In der Fig. 4 ist jedoch auf der Zeitachse t
eine Absolutzeit, beispielsweise eine absolute Zeit nach dem
Start eines Kraftfahrzeugs aufgetragen. Durch die absoluten
Zeitpunkte t4 und t5 wird ein Zeitfenster definiert, wobei
innerhalb dieses Zeitfensters das Modul A mit einer sehr
hohen Priorität versehen wird. Durch eine derartige
Prioritätszuordnung läßt sich erreichen, daß in Abhängigkeit
von einer absoluten Zeit ein Modul bevorzugt ausgeführt
wird. Außerhalb dieses Zeitfensters kann dann die Priorität
des Moduls A in bekannter Weise verwaltet werden,
beispielsweise indem es mit einer Wartezeit des Moduls A
kontinuierlich die Priorität erhöht wird, wie dies ebenfalls
in der Fig. 4 dargestellt ist. Ein derartiges
Absolutzeitfenster ist beispielsweise wünschenswert, wenn
bestimmte Funktionsmodule zwingend zu bestimmten
Zeitfenstern ausgeführt werden müssen. Dies ist
beispielsweise bei bestimmten Diagnosefunktionen der Fall,
wie sie für Kraftfahrzeuge verwendet werden. Es muß dabei
sichergestellt werden, daß bei normierten Tests, die oft nur
ein einziges für einen bestimmten Funktionstest geeignetes
Zeitfenster enthalten, die damit verbundenen Funktionsmodule
auch ausgeführt werden. Außerhalb des Zeitfensters wird
durch eine normale Prioritätszuordnung nach Wartezeit oder
dergleichen ebenfalls sichergestellt, daß die entsprechenden
Funktionsmodule mindestens hin und wieder aufgerufen werden.
In Abhängigkeit von den Prioritäten, die vom
Prioritätsverwalter 12 den einzelnen Funktionsmodulen 10
zugeordnet wurden, bestimmt dann der Scheduler 11, welche
Module aktiviert und welche Module inaktiviert sind. Dazu
wird beispielsweise in regelmäßigen Zeitabständen das
Schedulermodul 11 aktiviert und dann in Abhängigkeit von den
Prioritäten Funktionsmodule 10 aktiviert oder inaktiviert.
Eine andere Möglichkeit kann darin bestehen, daß das
Schedulermodul 11 immer aktiviert wird, wenn ein
Funktionsmodul 10 seine Tätigkeit beendet, da auch dann neu
entschieden werden kann, welche Module nun laufen können
oder nicht. Eine andere Möglichkeit, das Schedulermodul 11
aufzurufen, besteht darin, den Aufruf des Schedulermoduls 11
von externen Signalen, beispielsweise von Sensorsignalen des
Systems 2, abhängig zu machen.
Anhand der Fig. 5 bis 8 wird nun erläutert, wie das
Schedulermodul 11 in Abhängigkeit von den Prioritäten der
Funktionsmodule A, B, C, D, E, F, G, H die zu aktivierenden
Module auswählt. Aus der in der Fig. 5 dargestellten Menge
von laufbereiten, d. h. zur Aktivierung anstehenden Modulen A
bis H wird zunächst das Modul mit der höchsten Priorität
ausgewählt. Im vorliegenden Fall handelt es sich dabei um
das Modul A, welches in der Fig. 5 durch einen Kreis
besonders hervorgehoben wird. Danach bestimmt das
Schedulermodul 11, ob weitere Module vorhanden sind, die
nicht gleichzeitig mit dem Modul A laufen dürfen. Dies kann
beispielsweise dadurch verursacht werden, daß das Modul A
auf bestimmte Stellglieder zugreift und zeitgleich keine
anderen Module diese Stellglieder beeinflussen dürfen.
Weiterhin kann es auch so sein, daß durch das Modul A
Sensorwerte beeinflußt werden, die von anderen Modulen
benötigt werden. Derartige Querabhängigkeiten zwischen
Modulen können beispielsweise in einer Liste, auf die der
Scheduler 11 zugreifen kann, abgespeichert werden. Im
vorliegenden Fall verhält es sich beispielsweise so, daß die
Module C und E nicht gleichzeitig mit dem Modul A aktiv sein
dürfen. Diese Module werden daher, wie in der Fig. 6
dargestellt wird, aus der Menge gestrichen. Es verbleibt
dann eine Restmenge, in der das bereits ausgewählte Modul A
und die gestrichenen Module C und E, die nicht zusammen mit
dem Modul A aktiviert werden dürfen, nicht mehr enthalten
sind. Im vorliegenden Beispiel wird diese Menge durch die
Elemente B, D, F, G, H gebildet. Von dieser Restmenge wird
nun wiederum das Modul mit der höchsten Priorität
ausgewählt, im vorliegenden Beispiel das Modul D. Wie in der
Fig. 7 zu erkennen ist, dürfen gleichzeitig mit dem Modul D
nicht die Module B und H aktiviert werden, so daß diese
ebenfalls gestrichen werden (Fig. 7). Die verbliebene
Restmenge mit den Modulen D und F enthält hier ebenfalls
nicht mehr die gestrichenen Module und die bereits
ausgewählten Module. Von dieser Restmenge weist das Modul D
eine höhere Priorität auf als das Modul F, so daß das Modul
D im nächsten Schritt ausgewählt wird. Die nun verbliebene
Restmenge umfaßt nur noch das Modul F, welches zeitgleich
mit dem Modul D aktiviert sein darf, so daß im letzten
Schritt (Fig. 8) auch das Modul F für die Aktivierung
ausgewählt wird. Der Scheduler 11 hat so mitbestimmt, daß
die Module A, D, G und F aufgrund der Prioritäten und
Querabhängigkeiten aktiv sein sollen. Wenn vor dieser
Feststellung eines der nun gestrichenen Module aktiviert
war, so führt der Scheduler 11 dieses Modul in einen
inaktivierten Zustand über. Wenn eines der ausgewählten
Module vorher inaktiviert war, so wird dieses Modul vom
Scheduler 11 in den aktivierten Zustand überführt.
Wenn in den genannten Fällen, in denen der Scheduler 11 ein
Modul mit höchster Priorität auswählen muß, mehr als ein
Modul dieselbe höchste Priorität besitzt, so kann der
Scheduler unter diesen gleichprioren Modulen nach beliebigen
weiteren Kriterien eine Reihenfolge bilden. Zum Beispiel
kann in den Fig. 5 bis 8 die alphabetische Reihenfolge
(bei gleicher Priorität) zur Entscheidung herangezogen
werden.
Claims (17)
1. Steuergerät (1) für ein System (2), insbesondere ein
Kraftfahrzeug, Motor oder Getriebe, das eine Vielzahl von
aktivierbaren Modulen (10) aufweist, wobei aktivierte Module
(10) durch Beobachten von Zuständen des Systems (2)
Informationen erzeugen, wobei ein Scheduler (11) für die
Aktivierung der Module (10) vorgesehen ist, wobei der
Scheduler (11) für die Aktivierung eine den Modulen (10)
zugeordnete Priorität berücksichtigt, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Prioritätsverwalter (12) vorgesehen
ist, der die Priorität der Module (10) verändert.
2. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Prioritätsverwalter (12) die Priorität von Modulen (10)
in Abhängigkeit von einer Zeitdauer, in der das jeweilige
Modul (10) aktiviert oder inaktiviert ist, verändert.
3. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Prioritätsverwalter (12) die Priorität von Modulen (10)
in Abhängigkeit von Zuständen des Systems (2) verändert.
4. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Prioritätsverwalter (12) die Priorität von Modulen (10)
in Abhängigkeit von einer Zeitdauer, in der das jeweilige
Modul (10) aktiviert oder inaktiviert ist und gleichzeitig
in Abhängigkeit von Zuständen des Systems (2) verändert.
5. Steuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prioritätsverwalter (12) die
Priorität von Modulen (10) zusätzlich in Abhängigkeit von
einer Aktivierungsnachricht, mit der angezeigt wird, daß das
betreffende Modul (10) aktiviert wurde, und ggf. auch in
Abhängigkeit der entsprechenden Deaktivierungsnachricht
verändert.
6. Steuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prioritätsverwalter (12) die
Priorität von Modulen (10) zusätzlich in Abhängigkeit von
absoluten Zeitsignalen verändert.
7. Steuergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Scheduler (11) aus einer
Menge von zur Aktivierung anstehenden Modulen (10) zuerst
das Modul (10) mit der höchsten Priorität für die
Aktivierung auswählt, daß der Scheduler (11) dann eine
Restmenge bildet, die das Modul (10) mit der höchsten
Priorität und weitere Module, die nicht zusammen mit dem
Modul der höchsten Priorität aktiviert sein dürfen, nicht
mehr enthält, und daß der Scheduler (11) dann aus der
Restmenge weitere Module (10) für die Aktivierung auswählt.
8. Steuergerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Scheduler (11) in sich wiederholenden Schritten Module
mit der jeweils höchsten Priorität zur Aktivierung auswählt
und durch Bildung von Restmengen, die die bereits zur
Aktivierung ausgewählten Module und weitere Module, die
nicht zeitgleich mit den bereits ausgewählten Modulen laufen
dürfen, nicht mehr enthält, so lange fortsetzt, bis die
Restmenge keine Module mehr enthält.
9. Steuergerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Scheduler (11) nach Auswahl von
Modulen sicherstellt, daß die ausgewählten Module aktiviert
sind und die nicht ausgewählten Module nicht aktiviert sind.
10. Verfahren zum Betrieb eines Steuergeräts (1) für ein
System (2), insbesondere von Kraftfahrzeugen, Motor oder
Getriebe, das eine Vielzahl von aktivierbaren Modulen (10)
aufweist, wobei aktivierte Module (10) durch Beobachten von
Zuständen des Systems (2) Informationen erzeugen, wobei bei
der Aktivierung eine den Modulen (10) zugeordnete Priorität
berücksichtigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Prioritäten der Module verändert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Veränderung der Prioritäten eine Zeitdauer, in der
das jeweilige Modul (10) aktiviert oder inaktiviert ist,
berücksichtigt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Veränderung der Prioritäten Zustände des Systems (2)
berücksichtigt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Veränderung der Prioritäten eine Zeitdauer, in der
das jeweilige Modul (10) aktiviert oder inaktiviert ist und
gleichzeitig Zustände des Systems (2) berücksichtigt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Veränderung der Prioritäten
zusätzlich ein absolutes Zeitsignal berücksichtigt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Aktivierung der Module aus einer
Menge von Modulen zuerst das Modul mit der höchsten
Priorität für die Aktivierung ausgewählt wird, daß dann eine
Restmenge gebildet wird, die das Modul mit der höchsten
Priorität und weitere Module, die nicht zusammen mit dem
Modul der höchsten Priorität aktiviert werden dürfen, nicht
mehr enthält, und daß aus der Restmenge weitere Module für
eine Aktivierung ausgewählt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
in sich wiederholenden Schritten Module mit der jeweils
höchsten Priorität zur Aktivierung ausgewählt werden und
durch Bildung von Restmengen, die die bereits zur
Aktivierung bereits ausgewählten Module und weitere Module,
die nicht zusammen mit den bereits ausgewählten Modulen
laufen dürfen, nicht mehr enthält, so lange fortgesetzt
wird, bis die Restmenge keine Module mehr enthält.
17. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Scheduler (11) nach Auswahl von
Modulen sicherstellt, daß die ausgewählten Module activiert
sind und die nicht ausgewählten Module nicht aktiviert sind,
und daß ausgewählte Module ggf. erst dann aktiviert werden,
wenn noch aktivierte andere Module, mit denen erstere nicht
gleichzeitig laufen dürfen, deaktiviert sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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