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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Steuerung eines Motors, insbesondere eines Verbrennungsmotors in einem Kraftfahrzeug.
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Eine Brennkraftmaschine, etwa ein Hubkolben-Verbrennungsmotor an Bord eines Kraftfahrzeugs, hat einen Verbrennungszustand, der durch eine Vielzahl Parameter definiert ist. Während einige dieser Parameter zur Beurteilung des Verbrennungszustands nützlich sind, beispielsweise eine Abgastemperatur, sind andere dieser Parameter direkt steuerbar, um den Verbrennungszustand gezielt zu beeinflussen, beispielsweise ein Zündzeitpunkt. Zur Beeinflussung dieser Parameter sind eine Anzahl Stellelemente vorgesehen, die eine Vielzahl Parameter steuern, wie etwa eine Anzahl und Zeitpunkte der Generierung eines Zündfunkens sowie eine Anzahl, Zeitpunkte und Verläufe von Einspritzvorgängen in den Verbrennungsmotor.
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Ziel einer Steuerung des Verbrennungsmotors ist es allgemein, den Verbrennungszustand derart zu beeinflussen, dass eine optimierte Leistungsabgabe bei gleichzeitig niedrigem Verbrauch und niedrigem Verschleiß bei geringen Schadstoffemissionen ermöglicht ist. Der Rahmen, in dem diese Anforderungen erfüllbar sind, ist von einem allgemeinen Betriebszustand des Verbrennungsmotors abhängig, der beispielsweise eine Motortemperatur oder eine Drehzahl umfasst. Beispielsweise ist bei einem Verbrennungsmotor, der seine vorbestimmte Betriebstemperatur nicht erreicht hat, eine erzielbare Schadstoffemission im allgemeinem höher als bei einem warm gelaufenen Verbrennungsmotor.
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Zur Steuerung bzw. Beeinflussung der genannten Stellglieder sind unterschiedliche Konzepte vorgeschlagen worden.
EP 2 003 318 A1 beschreibt beispielsweise ein Steuersystem für einen Verbrennungsmotor, in dem unterschiedliche Anforderungen für einen Verbrennungszustand des Verbrennungsmotors von einer zentralen Steuerungsinstanz gesammelt und priorisiert werden.
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DE 10 2005 018 270 A1 betrifft eine Technik zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, bei der mittels eines Zustandsautomaten Übergänge zwischen unterschiedlichen Betriebsarten gesteuert werden.
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DE 10 2010 008 433 A1 schlägt vor, einen Übergang eines Verbrennungsmotors von einer ersten Betriebsart in eine zweite Betriebsart alternativ vollständig kontinuierlich oder mittels eines gerampten oder übergeblendeten Übergangs durchzuführen.
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DE 10 2004 041 217 A1 zeigt eine weitere Technik zur Steuerung einer Brennkraftmaschine. Dabei werden unterschiedliche Betriebsarten unterstützt, denen Prioritäten zugeordnet sind.
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DE 199 06 378 A1 betrifft noch eine weitere Technik zum Betrieb einer Brennkraftmaschine in unterschiedlichen Betriebsarten. Jeder Betriebsart ist eine Anzahl Funktionen zugeordnet, die bei Durchführen der Betriebsart aufgerufen werden.
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DE 197 44 230 A1 betrifft allgemein die Verwaltung prioritätsbehafteter Betriebszustände eines Steuergeräts.
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Der Übergang zwischen unterschiedlichen Verbrennungszuständen bereitet jedoch nach wie vor Schwierigkeiten. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System und ein Verfahren zur Steuerung eines Verbrennungszustands einer Brennkraftmaschine anzugeben, wobei die Steuerung bzw. das Verfahren konkurrierend vorliegende Anforderungen für unterschiedliche Verbrennungszustände flexibel aufzulösen vermag.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels eines Systems, eines Verfahrens und eines Computerprogrammprodukts mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
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Nach einem ersten Aspekt umfasst ein erfindungsgemäßes System zur Steuerung eines Verbrennungszustands einer Brennkraftmaschine eine Schnittstelle zur Entgegennahme wenigstens einer Anforderung für einen Verbrennungszustand der Brennkraftmaschine, einen Betreiber des Verbrennungszustands zum Steuern eines Übergangs von einem gegenwärtigen Verbrennungszustand in den angeforderten Verbrennungszustand und wenigstens einen Ausführer zum Umsetzen des Verbrennungszustand in einen Steuerungsparameter für ein Stellelement der Brennkraftmaschine. Dabei ist der Betreiber dazu eingerichtet, eine Priorisierung der entgegengenommenen Anforderungen auf der Basis des gegenwärtigen Verbrennungszustands durchzuführen und die entgegengenommenen Anforderungen in der Reihenfolge ihrer Prioritäten abzuarbeiten. Ferner ist ein Zuordnungsspeicher vorgesehen, in dem für jeden Übergang von einem ersten Verbrennungszustand in einen zweiten Verbrennungszustand ein Übergangshinweis abgelegt ist, über welchen dritten Verbrennungszustand der Übergang erfolgt.
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Durch das System ist es möglich, unter einer Vielzahl vordefinierter Verbrennungszustände einen auszuwählen, der den vorliegenden Anforderungen am besten entspricht und die Brennkraftmaschine so anzusteuern, dass der Verbrennungszustand zügig und unterbrechungsfrei eingenommen wird.
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Bevorzugterweise kann die Anforderung auch eine Rücknahme einer früheren Anforderung umfassen. Dadurch kann es vermieden werden, dass ein angeforderter Verbrennungszustand zu einem Zeitpunkt eingestellt wird, zu dem die Veranlassung für diesen Verbrennungszustand nicht mehr besteht. Überflüssige Übergänge zwischen Verbrennungszuständen können so eingespart und unmotiviert eingenommene Verbrennungszustände vermieden werden.
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In einer Ausführungsform kann die Anforderung auch eine Sperrung eines Verbrennungszustandes umfassen. Mittels der solchermaßen ermöglichten Negativvorgabe kann die Bestimmung des einzunehmenden Verbrennungszustands flexibler erfolgen. Der eingenommene Verbrennungszustand kann somit einen verbesserten Kompromiss zwischen widerstreitenden Anforderungen darstellen.
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Ein Übergang zwischen Verbrennungszuständen, die sich bezüglich der ihnen zugeordneten Steuerungsparameter stark voneinander unterscheiden, kann durch den Einsatz des Zuordnungsspeichers vereinfacht werden. Der Verbrennungsmotor kann daher einen gleichmäßigeren Lauf während des Wechsels zwischen den Verbrennungszuständen aufweisen. Mittels des Zuordnungsspeichers kann auf relativ kompakte Weise ein Wechsel von jedem vorgesehen Verbrennungszustand in jeden anderen vorgesehenen Verbrennungszustand definiert sein.
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Der Übergangshinweis kann auch einen Hinweis auf ein Übergangsereignis umfassen, wobei der Übergang erst durchgeführt wird, wenn das Übergangsereignis eingetreten ist. Beispielsweise kann der Übergang vom ersten zum zweiten Verbrennungszustand erst dann erfolgen, wenn eine Kurbelwelle des Verbrennungsmotors eine vorbestimmte Stellung eingenommen hat oder wenn eine vorbestimmte Verzögerungszeit abgelaufen ist. So kann auf einfache Weise eine Standardprozedur für den Übergang zwischen Verbrennungszuständen angegeben sein.
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Bevorzugterweise weist der Zuordnungsspeicher eine zweidimensionale Ordnung auf, in der die ersten Verbrennungszustände in der ersten Dimension und die zweiten Verbrennungszustände in der zweiten Dimension angetragen sind. Ein solcher matrixartiger Aufbau kann kompakt abgespeichert werden und ein Zugriff auf Elemente der Matrix kann rasch erfolgen. Außerdem kann ein systematischer Aufbau und eine Verifikation der Elemente dieser Matrix vereinfacht durchführbar sein.
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In einer weiteren Ausführungsform ist für jeden Übergang ferner ein Abbruchhinweis abgelegt, über welchen dritten Verbrennungszustand in den ersten Verbrennungszustand zurückgekehrt werden kann. Dadurch kann auf ein Ereignis eingegangen werden, das eintritt, während der oben beschriebene Übergang zwischen Verbrennungszuständen gerade durchgeführt wird. Die Steuerung des Verbrennungsmotors kann somit flexibilisiert werden, während Phasen, in denen der Verbrennungszustand nicht oder nur unzureichend definiert ist, reduziert werden können.
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In noch einer weiter bevorzugten Ausführungsform umfasst der Abbruchhinweis einen Hinweis auf ein Abbruchereignis, wobei der Übergang erst durchgeführt wird, wenn das Abbruchereignis eingetreten ist. Wie oben mit Bezug auf das Übergangsereignis beschrieben ist, kann somit eine Standard-Abbruchprozedur angegeben sein, um den Verbrennungsmotor in möglichst vorteilhafter Weise zurück zum ersten Verbrennungszustand zu steuern.
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In einer Ausführungsform ist ein Überführer vorgesehen, um die Ausführer dazu anzusteuern, den Übergang zwischen Verbrennungszuständen durchzuführen. Beispielsweise kann der Überführer die Ausführer darin unterstützen, die von ihnen bereitgestellten Steuerungsparameter in einem miteinander synchronisierten Verlauf zu verändern.
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Bevorzugterweise ist das System dazu eingerichtet, Anforderungen mehrerer Anforderer entgegen zu nehmen. Auch eine große Vielzahl Anforderer kann somit in verbesserter Weise unterstützt werden, um den Verbrennungszustand der Brennkraftmaschine zu steuern.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zur Steuerung eines Verbrennungszustands einer Brennkraftmaschine Schritte des Entgegennehmens wenigstens einer Anforderung eines Verbrennungszustands der Brennkraftmaschine, des Priorisierens der entgegengenommenen Anforderungen auf der Basis des gegenwärtigen Verbrennungszustands und des Abarbeitens der Anforderungen in der Reihenfolge ihrer Prioritäten, wobei das Abarbeiten einer Anforderung ein Steuern eines Übergangs von einem gegenwärtigen Verbrennungszustand in den angeforderten Verbrennungszustand umfasst.
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Das beschriebene Verfahren kann vorteilhaft auf einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Brennkraftmaschine durchgeführt werden.
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Gemäß noch eines weiteren Aspekts umfasst die Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens, wenn das Computerprogrammprodukt auf einer Verarbeitungseinrichtung abläuft oder auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert ist.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
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1 ein System zur Steuerung des Verbrennungszustands einer Brennkraftmaschine;
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2 eine Anforderungstabelle in der Steuerung von 1;
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3 einen Zuordnungsspeicher in der Steuerung von 1; und
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4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Steuerung der Brennkraftmaschine von 1
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Genaue Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt ein System 100 zur Steuerung eines Verbrennungszustands einer Brennkraftmaschine 105. Der Verbrennungszustand ist definiert durch einen Satz Steuerungsparameter für Stellglieder der Brennkraftmaschine 105. Die Steuerungsparameter können beispielsweise angeben, in welcher Weise und zu welchem Zeitpunkt ein Einspritzvorgang von Kraftstoff in die Brennkraftmaschine 105 durchgeführt wird. Der Einspritzvorgang kann einen oder mehrere Einspritzpulse vorbestimmter Zeitdauern und Zeitpunkte umfassen. Dabei können die Steuerungsparameter eines Verbrennungszustands in gewissem Maße variabel bezüglich weiterer Betriebsparameter der Brennkraftmaschine 105 sein, beispielsweise einer Motortemperatur, einer Motordrehzahl oder einer Lufttemperatur.
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Es sind mehrere Anforderer 110 vorgesehen, die Parameter der Brennkraftmaschine 105 abtasten können, um eine Anforderung für einen vorbestimmten Verbrennungszustand der Brennkraftmaschine 105 zu generieren. Ein erster Anforderer 110 kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, eine Aufwärmphase der Brennkraftmaschine 105 zu steuern, während ein zweiter Anforderer 110 dazu eingerichtet ist, einen Lastwechsel beim Einlegen einer Getriebestufe eines mit der Brennkraftmaschine 105 verbundenen Schaltgetriebes zu steuern. Die Anzahl der Anforderer 110 ist prinzipiell nicht beschränkt; an einem modernen Kraftfahrzeug, in dem die Brennkraftmaschine 105 angeordnet ist, können etwa vierzig Anforderer 110 vorgesehen sein. In anderen Ausführungsformen kann auch eine geringere Anzahl Anforderer 110 vorgesehen sein, vorzugsweise jedoch wenigstens zwei.
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Das System 100 umfasst eine Schnittstelle 115, eine Anforderungstabelle 120, einen Speicher 125, einen Betreiber 130, einen Überführer 135 sowie mehrere Ausführer 140.
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Mittels der Schnittstelle 115 ist das System 100 mit den Anforderern 110 verbunden. Die Schnittstelle 115 kann, wie die restlichen Komponenten des Systems 100, logisch oder physikalisch ausgebildet sein.
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Jede Anforderung, die ein Anforderer 110 mittels der Schnittstelle 115 an das System 100 übermittelt, wird in die Anforderungstabelle 120 eingetragen. Die Struktur und die Funktionsweise der Anforderungstabelle 120 ist unten mit Bezug auf 2 genauer beschrieben.
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Auf der Basis von Informationen der Anforderungstabelle 120 und des Speichers 125 bestimmt der Betreiber 130, welcher der angeforderten Verbrennungszustände aktiviert wird. In Abhängigkeit eines gegenwärtigen Verbrennungszustands und eines angeforderten Verbrennungszustands steuert der Betreiber 130 die Ausführer 140 so an, dass diese Steuerungsparameter an die Brennkraftmaschine 105 bzw. deren Stellelemente ausgeben, die den Verbrennungszustand bzw. den Übergang zwischen den Verbrennungszuständen an der Brennkraftmaschine 105 realisieren.
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Beim Übergang zwischen zwei Verbrennungszuständen werden die Ausführer 140 unterstützt durch den optionalen Überführer 135, der auf der Basis des vom Betreiber 130 bestimmten Übergangs zwischen zwei Verbrennungszuständen eine synchronisierte Anpassung der von den Ausführern 140 bereitgestellten Steuerungsparameter bereitstellt.
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2 zeigt die Anforderungstabelle 120 im System 100 aus 1. In jeder Zeile der Anforderungstabelle 120 ist eine Anforderung 205 abgelegt. In der dargestellten Ausführungsform umfasst jeder Eintrag 205 eine Identifikation 210 des Anforderers 110, einen oder mehrere Konfigurationsschalter 215, einen Sperrschalter 220, einen Aktivierungsschalter 225 und eine Priorität 230. Die Konfigurationsschalter 215 steuern Optionen eines angeforderten Verbrennungszustands. Der Aktivierungsschalter 225 steuert das Aktivieren eines Verbrennungszustands, während der Sperrschalter 230 eine Sperrung des Verbrennungszustands steuert. Die Priorität 230 gibt an, wie dringlich eine Anforderung 205 ist, wobei im Beispiel von 2 kleinere Zahlen auf eine höhere Dringlichkeit bzw. eine höhere Priorität hinweisen. In anderen Ausführungsformen können andere bzw. weitere Informationen von der Anforderung 205 umfasst sein.
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Jeder Anforderung 205 ist ein Verbrennungszustand 235 zugeordnet, wobei der selbe Verbrennungszustand 235 auch mehreren unterschiedlichen Anforderungen 205 zugeordnet sein kann. Jedem Verbrennungszustand 235 ist ein Satz Parameter zur Steuerung der Ausführer 140 zugeordnet, wobei die Parameter insbesondere im Speicher 125 des Systems 100 aus 1 abgelegt sein können.
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Der Betreiber 130 des Systems 100 ist dazu eingerichtet, eintreffende Anforderungen 205 entgegenzunehmen und in der Anforderungstabelle 120 zu speichern. Anschließend sortiert der Betreiber 130 die Anforderungen 205 in der Anforderungstabelle 120 und stellt fest, welche Anforderung 205 die höchste Dringlichkeit hat. In der Darstellung von 2 ist die Anforderungstabelle 120 nur teilweise sortiert, die letzten vier Einträge sind unsortiert. Auf der Basis der priorisierten Anforderungen 205 stellt der Betreiber 130 dann fest, ob ein Übergang von einem gegenwärtigen Verbrennungszustand 235 zu einem angeforderten Verbrennungszustand 235 erforderlich ist und steuert gegebenenfalls den Übergang durch Übergabe geeigneter Parameter an die Ausführer 140 und den Überführer 135.
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Eine auf diese Weise abgearbeitete Anforderung 205 löscht der Betreiber 130 aus der Anforderungstabelle 120, um auf diese Weise die vorliegenden Anforderungen 205 nacheinander abzuarbeiten. Dabei stellt der Betreiber 130 sicher, dass zu jedem Zeitpunkt wenigstens ein Verbrennungszustand 235 erlaubt ist, auch wenn nur wenige Anforderungen 205 vorliegen oder viele Verbrennungszustände 235 gesperrt sind.
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3 zeigt einen Zuordnungsspeicher 300 in der Steuerung 100 von 1. Der Zuordnungsspeicher 300 kann insbesondere im Speicher 125 des Systems 100 abgelegt sein.
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Der Zuordnungsspeicher 300 ist als zweidimensionale Matrix organisiert, wobei die Spalten 305 einem gegenwärtigen Verbrennungszustand 235 und die Zeilen 310 einem angeforderten Verbrennungszustand 235 zugeordnet sind. Somit steht für jede Kombination eines gegenwärtigen und eines angeforderten Verbrennungszustands 235 eine Speicherstelle 315 bereit, die im unteren Bereich von 3 als Detailvergrößerung dargestellt ist.
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Für jeden möglichen Übergang zwischen einem gegenwärtigen und einem angeforderten Verbrennungszustand 235 ist im Zuordnungsspeicher 300 abgelegt, über welchen weiteren Verbrennungszustand 235 der Übergang erfolgt. Trägt im Beispiel von 3 der gegenwärtige Verbrennungszustand 235 den Index 2 und soll in den Verbrennungszustand 235 mit dem Index 7 gewechselt werden, so ist dem Zuordnungsspeicher 300 zu entnehmen, dass zunächst in den Verbrennungszustand 235 mit dem Index 4 zu wechseln ist. Ist der Verbrennungszustand 235 mit dem Index 4 erreicht, so muss zum weiteren Übergang in den Verbrennungszustand 235 mit dem Index 7 zunächst in den mit dem Index 6 gewechselt werden. Erst vom Verbrennungszustand 235 mit dem Index 6 kann ein Wechsel in den mit dem Index 7 erfolgen.
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In einigen Ausführungsformen ist es nicht erforderlich, dass jede Speicherstelle 315 des Zuordnungsspeichers 300 belegt ist. Schließt sich eine bestimmte Kombination eines gegenwärtigen Verbrennungszustands 235 und eines angeforderten Verbrennungszustands 235 aus logischen oder physikalischen Gründen aus, so kann die entsprechende Speicherstelle 315 unbelegt bleiben.
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Wie im unteren Bereich von 3 dargestellt ist, können mehrere Informationen in der Speicherstelle 315 abgelegt sein. Der im oberen Teil von 3 dargestellte nächste Verbrennungszustand 235 kann beispielsweise in einem Feld 320 abgelegt sein. Dieser Übergang kann von einer Bedingung abhängig sein, die in einem Feld 325 gespeichert ist. Die Bedingung kann beispielsweise einen vorbestimmten Kurbelwinkel an der Brennkraftmaschine 105 oder ein anderes sensorisch erfassbares Ereignis umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann eine Verzögerung in einem Feld 330 angegeben sein. Der Übergang in den im Feld 320 angegebenen Verbrennungszustand 235 kann somit um eine Zeit verzögert werden, die im Feld 330 angegeben ist.
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Es können noch weitere Felder 335 bis 345 von der Speicherstelle 315 umfasst sein. Beispielsweise können Felder 335 bis 345 paarweise zu den Feldern 230 bis 230 korrespondieren und einen Übergang angeben, der in den zuletzt verwendeten Verbrennungszustand 235 zurückführt, wenn der angeforderte Verbrennungszustand 235 während des Übergangs nicht verfügbar wird, beispielsweise durch eine hoch priorisierte Anforderung 205 zur Sperrung des betreffenden Verbrennungszustand 235.
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Es können auch andere bzw. weitere Felder 320 bis 345 von der Speicherstelle 315 umfasst sein, um Informationen bereitzuhalten, die für einen Wechsel zwischen Verbrennungszuständen 235 im System 100 von 1 erforderlich sind.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400 zur Steuerung der Brennkraftmaschine 105 aus 1. In einem ersten Schritt 305 werden eine oder mehrere Anforderungen 205 entgegengenommen. Die entgegengenommenen Anforderungen 205 werden in einem folgenden Schritt 410 nach ihren Prioritäten sortiert. Die Schritte 405 und 410 sind relativ unabhängig von den folgenden Schritten, so dass der bis hier beschriebene Teil des Verfahrens 400 von einer anderen Instanz bzw. einer anderen Verarbeitungseinrichtung ausgeführt werden kann als der sich anschließende Teil des Verfahrens 400.
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In einem Schritt 415 wird die Anforderung 205 mit der höchsten Priorität 230 in der Anforderungstabelle 220 selektiert. In einem Schritt 420 wird geprüft, ob ein Übergang zwischen Verbrennungszuständen 235 erforderlich ist. Ist der vorliegenden Anforderung 205 derselbe Verbrennungszustand 235 zugeordnet wie derjenige, der gegenwärtig gilt, so ist kein Übergang erforderlich und der selektierte Listeneintrag wird in einem Schritt 425 gelöscht, bevor im Schritt 415 eine neue Anforderung 205 aus der Anforderungstabelle 120 selektiert wird.
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Ist ein Wechseln des Verbrennungszustands 235 erforderlich, so wird in einem Schritt 430 überprüft, ob der angeforderte Verbrennungszustand 235 gesperrt ist. Ist dies der Fall, so kann die selektierte Anforderung 205 nicht ausgeführt werden und das Verfahren 400 fährt mit dem Schritt 425 fort und löscht die selektierte Anforderung 205. In einer anderen Ausführungsform kann die selektierte Anforderung 205 auch in der Anforderungstabelle 120 belassen werden und im Schritt 415 die Anforderung 205 mit der nächst niedrigeren Priorität 230 selektiert werden.
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Ist der in der selektierten Anforderung 205 angeforderte Verbrennungszustand 235 nicht gesperrt, so wird im Zuordnungsspeicher 300 von 3 nachgeschlagen, über welchen Verbrennungszustand 235 und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen bzw. mit welcher Verzögerung ein Übergang des Verbrennungszustands 235 erfolgt.
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In einem nachfolgenden Schritt 440 wird optional überprüft, ob die Bedingung 325 erfüllt bzw. die Zeit 330 abgelaufen ist, bevor das Verfahren 400 in einem Schritt 445 den neuen, aus dem Zuordnungsspeicher 300 entnommenen Verbrennungszustand 235 aktiviert. Dazu werden in einem Schritt 450 Parameter aus dem Speicher 125 beschafft und in einem nachfolgenden Schritt 455 an die Ausführer 140 ausgegeben. Die Parameter, die den Verbrennungszustand 235 charakterisieren, werden von den Ausführern 140 in Steuerungsparameter für Stellelemente der Brennkraftmaschine 105 umgesetzt. Zur verbesserten Steuerung des Übergangs wird in einem Schritt 460 der optionale Überführer 135 angesteuert, um die aufeinander abgestimmte Änderung von Steuerungsparametern durch die Ausführer 140 zu unterstützen.
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In einem abschließenden Schritt 465 wird bestimmt, ob der Übergang zum angeforderten Verbrennungszustand 235 vollständig ist, d. h., ob der gegenwärtige Verbrennungszustand 235 dem angeforderten Verbrennungszustand 235 entspricht. Ist dies nicht der Fall, so fährt das Verfahren 400 mit dem Schritt 435 fort, um auf der Basis des Zuordnungsspeichers 300 einen weiteren Übergang von Verbrennungszuständen 235 durchzuführen. Andernfalls wird im Schritt 425 die selektierte Anforderung 205 aus der Anforderungstabelle 120 gelöscht und im Schritt 415 erneut die Anforderung 205 mit der dann höchsten Priorität 230 selektiert, wie oben beschrieben ist.